40k [40k] WHITE SCARS ---12.02. 2. Kurzgschichte fertig gestellt / BCM Prototype---

gopostal

Tabletop-Fanatiker
27. März 2009
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Motivation

Das erste Mal das ich mich für eine der „guten“ Fraktionen entschieden habe. In der Vergangenheit mussten es immer CSM, Necrons, Tyras, Vampire und so weiter sein…
Letztendlich, der normale Space Marine gefällt mir mittlerweile richtig gut. Und zwar so richtig gut. Taktischer Trupp, meine neuen Lieblingsmodelle. Dazu mochte ich immer sehr die Stormtrooper aus Star Wars. Diese hellen weißen Panzer mit den schwarzen Konturen.
Da fiel die Wahl White Scars zu wählen nicht schwer. Der Hintergrund als wildes Steppenvolk finde ich auch sehr passend zu den Blitz Krieg Veteranen.
Ein erster Prototype sowohl Modell wie auch Base betreffend ist mittlerweile fertig gestellt. (Vorher ein wenig im Paintmaster geübt um ganz sicher zu gehen). Jetzt sollen fürs erste die 9 weiteren taktischen Space Marines und 1 Rhino folgen. Dafür werde ich schon eine ganze Zeit brauchen, da mache ich mir über nächste Modelle, wie z.B. klassische die Bikes erstmal keine großen Gedanken. Immer schön Schritt für Schritt. 😉
Die nächsten Tage wird sich das hier dann alles immer ein bisschen mehr mit Content füllen.


 
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Terminplan

15.12.2014
Erste Gehversuche im Paintmaster

20.12.2014
Start Armeeaufbau mit einem fertig gestellten Modell

26.12.2014
Marine Nr.2 fertig gestellt
Tut fertig gestellt unter Allgemeines

30.12.2014
Marine Nr.3 fertig gestellt

07.01.2015
Marine Nr.4 fertig gestellt

15.01.2015
Marine Nr.5 fertig gestellt

21.01.2015
1. Kurzgeschichte fertig gestellt

29.01.2015
Marine Nr.6 fertig gestellt

05.02.2015
Marine Nr.7 fertig gestellt

12.02.2015
2. Kurzgeschichte fertig gestellt
BCM zusammengebaut
 
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Hintergrund


Auszug aus dem Lexicanum:



Die White Scars (oder auch Whitescars) sind in der ganzen Galaxie für ihre gnadenlose Kriegsführung und blitzartigen Überfälle bekannt. Sie kämpfen mit der Wildheit, die den Stämmen ihrer Heimatwelt zueigen ist, und obwohl sie durch die zahlreichen Ritualnarben wie ungeschlachte Barbaren aussehen sind sie stolze Krieger und ihr Orden ist einer der ältesten und ruhmreichsten des Imperiums.

"We may not be “executioners” or “world eaters” or “the perfect”, but we are what we are. We have never demanded respect from anyone, and if they know nothing of us then that is their loss, because we know about them. We are faster – we move faster, kill faster."
+++ Halji +++



Die Heimatwelt der White Scars

"Nowhere is our home, and everywhere is."
+++ Tajik, Ausbilder der Legion +++

Die feudale Heimatwelt des Ordens, Mundus Planus wird von umherziehenden Reiterstämmen beherrscht, die auf den fruchtbaren Steppen um Land und Vieh ständig im Krieg liegen. Die marmorne Ordensfestung Quan Zhou liegt auf einem der höchsten Gipfel des unzugänglichen Khum-Karta-Gebirges. Nur wenigen ist der Zutritt zum Palast des Großen Khans gestattet, doch es soll ein Ort von erhabener, wilder Schönheit sein, in dessem Inneren Bäche fließen und Wälder gedeihen, in denen der Khan jagen geht.
Die Sturmseher des Ordens reisen alle zehn Sommer in die weiten Steppen um würdige Aspiranten unter den Stammeskriegern zu finden und sie in die Ordensfestung zu bringen.
Die tief im Gebirge liegenden Urnengräber der gefallenen Brüder sind heilige Orte und eine Pilgerstätte für die jungen Aspiranten.
Mundus Planus liegt in der Nähe des Mahlstroms, weswegen die White Scars bis Mitte des 36. Jahrtausends auch die Aufgabe hatten, diesen zu bewachen.



Kampfdoktrin

"Be the centre of every engagement, and victory will come on wings of smoke and wind."
+++ Jaghatai Khan +++

Die White Scars sind auf schnelle tödliche Schläge, stetiges Manövrieren und Blitzangriffe spezialisiert. Mobilität ist eine der wichtigsten Doktrinen des Kampfes der White Scars. Deshalb bevorzugen die White Scars auch den Kampf von und mit Bikes. Dazu setzen sie häufig Energiesäbel und Energielanzen ein und weisen im Umgang mit Bike und Nahkampfwaffen eine außerordentliche Geschicklichkeit auf. Zur Unterstützung führen die White Scars Trikes mit in den Kampf. Kein anderer Orden setzt so viele Bikes im Kampf ein wie die White Scars, von den eigenen Nachfolgeorden abgesehen.
Space Marines die nicht auf Bikes in den Kampf ziehen, werden fast ausschließlich von Rhinos und Razorbacks transportiert. Auch Sturmtrupps finden sich bei den White Scars, jedoch scheinen sie die Bodengebundenheit vorzuziehen. Häufig werden Landspeeder als Unterstützungsfahrzeuge ins Feld geführt, diese werden auch gegenüber den schwerfälligeren, langsameren Predatoren und Land Raidern und den auf statischen Einsatz ausgelegten Whirlwinds und Vindicatoren, bevorzugt. Die Fahrzeuge dieser Typen, die dennoch vom Orden eingesetzt werden, verfügen oft über leistungsgesteigerte Motoren, um mit den Bikes schritt halten zu können.
Der Orden setzt keine Cybots ein, da dies nicht seinem Freiheitsgefühl entspricht. Für einen Krieger von Chogoris ist die Einbringung in einen Sarcophagus schlimmer als der Tod.
Dabei scheuen die White Scars zwar nie eine direkte Konfrontation, sie bevorzugen jedoch den Kampf unter den von ihnen diktierten Bedingungen.
Schon so manche stark befestigte Frontlinie ist zusammengebrochen, weil die White Scars im Hinterland die Nachschub- und Versorgungslinien völlig durchtrennt haben.
Nicht selten müssen die Gegner immer mehr Truppen aus den Kämpfen abziehen um die in ihrem Hinterland wütenden White Scars zu bekämpfen und zu jagen und wertvolle Konvois und Depots zu verteidigen. Ansonsten greifen die Space Marines überraschend und blitzartig den Feind an und überwältigen ihn noch bevor er sich des Angriffes voll bewusst wird.
So ist es den White Scars möglich viel größere Feindstreitkräfte zu binden oder zu zerschlagen.
 
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Armeeliste


Eine erste Armeeliste für ein 500 Punkte Spiel. Zudem ein Leitfaden welche Einheiten als erstes aufgebaut werden.

Kombiniertes Kontingent: Space Marines

*************** 1 HQ ***************
Ordensmeister, Meisterhafte Rüstung
+ Boltpistole, Ehrenklinge -> 25 Pkt.
+ Space-Marine-Bike -> 20 Pkt.
- - - > 195 Punkte
*************** 1 Standard ***************
Taktischer Trupp
10 Space Marines
+ Upgrade zum Sergeant, Boltpistole, Bolter -> 0 Pkt.
+ Rhino -> 35 Pkt.
- - - > 175 Punkte
*************** 1 Sturm ***************
Bike-Schwadron
6 Space Marines auf Bike, 5 x Boltpistole
+ Upgrade zum Sergeant, Boltpistole -> 0 Pkt.
- - - > 126 Punkte

Gesamtpunkte Space Marines : 496
 
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Kurzgeschichten



Stammes Riten

Eine Space Marine Kurzgeschichte
von gopostal

Stammes Riten

Eine Space Marine Kurzgeschichte
von gopostal

Die Gestallten die sich in dieser Nacht um das Lagerfeuer versammelt haben, werden neben dem flackernden und glühenden Lichtes des Feuers, in ein magisches rotes Leuchten gehüllt. Es war Blut Mond über der zerklüfteten Ebene von Hab-3, oder wie die Einheimischen ihren Planeten nennen, Ramus Var. Es handelt sich dabei um einen kleinen, aber zähen Fleck Land, im großen zerrissenen Teppich des die Galaxis umspannenden Imperiums. Neben den nomadisch lebenden Reiterstämmen und einem unterbesetzten imperialen Außenposten, gab es lediglich einfache Viehzucht und eine Mine zum Abbau der vorhandenen Bodenschätze. Ohne die lukrativen Bodenschätze, welche einmal im Monat von einem Transporter abgeholt wurden, um in den Schmelzöfen des Mars oder anderswo in imperialen Stahl verwandelt zu werden, würde das Imperium wohl nicht einmal Notiz von Hab-3 jemals genommen haben.
Ein alter, ausgezehrter Mann, mit schlohweißen Haar und windgegerbter Haut murmelt uralte, halbvergessene Rituale und Formeln, während seine Hände blank polierte Knochenstücke schütteln. Dann macht er den schicksalhaften Wurf und seine vom Rauch des Feuers rot tränenden Augen weiten sich um die Zeichen zu deuten.
Farn, Sohn von Jongar, tritt vor. Ein Junge von gerade mal 16 Jahren, auf dessen Brust Zeichen in der alten Sprache der Stämme mit Blut geschrieben stehen. Ihm zu Ehren wurde ein Pferd der Herde geschlachtet. Er hatte heute seinen ersten Mann getötet und stand kurz davor, vom Stamm als Mann akzeptiert zu werden.
„Sag schon, was siehst du alter Mann?“ bricht es voller Anspannung aus Farn heraus. Der Alte beachtet ihn gar nicht und konzentriert sich weiter auf die durcheinander vor ihm liegenden Knochen. Jongars Hand legt sich von hinten auf die Schulter seines Sohns. „Ich bin wirklich stolz auf dich mein Sohn. Hab noch einen Augenblick Geduld, dann wird es vollbracht sein. So ist es unsere Tradition.“ Jongar, ein erfahrener Krieger des Stammes, hat schon viel in seinem harten und unerbittlichen Leben gesehen. Seine rechte Gesichtshälfte ziert eine lange Narbe, die genau über einer leeren Augenhöhle verläuft. Seine Muskeln sind sehnig und in seiner anderen Hand hält er den traditionellen Jagdspeer der Reiterkrieger. Unzählige Leben hat er über die Jahrzehnte damit bereits genommen, wie die vielen Kerben auf dem Holz Zeugnis ablegen. Und jetzt hat auch der Speer seines Sohnes die erste Kerbe. Sein Herz strahlt vor Stolz und Freude förmlich.
Der alte Mann beugt sich jetzt ganz nach vorne und räuspert sich, um seiner heiseren Stimme mehr Ausdruck verleihen zu können. Leise aber bestimmt fängt er an zu sprechen.
“Ich sehe dich Farn, Sohn von Jongar, da stehen, wo einst dein Vater und sein Vater vor ihm gestanden haben. Du hast unserem Stamm heute große Ehre gebracht. Mit Blut wurde für Blut bezahlt. Du sollst nicht weiter der Junge sein, der du einst warst. Jetzt bist du ein Mann.“ Der alte Mann hält inne und verzieht sein runzeliges Gesicht. „Doch deine wahre Prüfung steht erst noch bevor. Ich sehe Schatten. Ja große Schatten, die über uns aufziehen.“
Er deutet nach oben, zum Blut Mond und für einen Bruchteil einer Sekunde, meinen die Männer die um das Feuer versammelt stehen, um der Zeremonie beizuwohnen, wirklich einen Schatten vor dem Blut Mond vorbeiziehen zu sehen.
„Du wirst auf die Probe gestellt werden. Ein großer Kampf steht dir bevor. Doch mit der Unterstützung der Götter wirst du ihn für dich entscheiden können.“
Dann blickt der alte Mann abwechselnd gedankenverloren auf die Knochen, schiebt einige mit seinen verbogenen Fingern hin und her und blickt wieder nach oben in den roten Himmel. Er setzte gerade an noch etwas Weiteres zu sagen, seine zuckenden Lippen scheinen noch einen Augenblick nach den richtigen Worten zu suchen, dann tritt Jongar vor.
„Das sollte dann wohl fürs erste Reichen mit den Zeichen und der Tradition.“ Er reißt seinen Speer in die Höhe und die Speerspitze leuchtet, nein sie erstrahlt förmlich in Rot und Gelb. So als würde sie von innen heraus glühen.
„Jetzt werden wir feiern, Brüder.“ Jubelnde Schreie um ihn herum stimmen mit ein. Farn richtet allerdings einmal mehr, fast misstrauisch, den Blick nach oben, versucht den Schatten dort erneut zu erhaschen. Doch da ist nichts außer dem Blut Mond, der jetzt fast drohend dort oben am Himmel erscheint. Dann wendet auch er sich der Feier zu seinen Ehren zu. Diese Nacht gehört ihm.


Über Hab-3 bricht rötlich schimmerndes Eis von der schwarzen Hülle eines unfassbar alten Kreuzers, aus der Zeit der Häresie. Grausame und blasphemische Zeichen sind an die Außenhülle gemalt. Vertrocknete und vereiste Trophäen in Form von aufgespießten Köperteilen zieren weite Teile der Hülle. Ein Relikt aus den dunklen Tagen des Imperiums, als Bruder gegen Bruder Krieg führte. Und unendlich bösartige Augen richten sich nun auf Hab-3. Ein gieriges Grinsen zieht eine furchtbare Grimasse, über etwas was früher mal ein menschliches Gesicht hätte sein sollen.
Tagon, ein finsterer Champion der Night Lords, ist mit seinem Kreuzer Todeshand gerade in den Orbit von Hab-3 eingetreten. Eine Welt, die nur darauf gewartet hat blutig von ihm und seiner bunt zusammengewürfelten Horde Chaos Renegaten abgeerntet zu werden. Er hat großes Gefallen daran, am Kadaver des Imperiums stetig zu nagen und ganze Fleischbrocken dabei herauszureißen. Terror und Destabilisierung liegen ihm als Erbe von seinem unheiligen Primarchen im Blut. Nebenbei bieten diese Art der Raubzüge auch reiche Beute an Bodenschätzen und Sklaven. Zurück bleiben grausam entstellte Trophäen der abgeschlachteten Verteidiger. Über das Com ruft er seine rechte Hand, Voss, einen mit seiner Terminatorrüstung verschmolzenen Kyborg Bastard. Dumpf, brutal und ohne jegliche Führungsambitionen. Die perfekte rechte Hand, wie Tagon findet.
„Wie viel Feuerholz haben wir noch.“ Knurrt er drohend, wie fragend, ins Com.
Voss, welcher von ihm den Auftrag bekommen hatte, die Zellen der Gefangenen zu kontrollieren, antwortet, mit seiner kratzenden, mechanisch verzerrten Stimme. „Wir sind fast auf Null gelaufen. Nur noch ein paar Alte und Kranke, die diese Iron Warrior Hunde nicht haben wollten als Arbeitssklaven.“
Tagons Lächeln, welches immer mehr eine Vielzahl raubtierhafter Zähne enthüllt, wird breiter und breiter. „Dann sind wir an genau dem richtigen Ort angekommen, um unsere Zellen wieder zum Bersten voll aufzufüllen. Sag den anderen Bescheid.“ Er macht eine kurze Pause, kostet diese besonderen Momente aus. Das rote Leuchten des Blut Mondes verleiht ihm dabei etwas Dämonisches.
„Invasion.“


Captain Kor sarro Khan ist unruhig. Wie ein eingesperrtes Tier schreitet er den kleinen Transporter auf und ab. Die stummen Blicke der beiden Brüder, seine Leibwache auf dieser Mission, begleiten ihn. Sein Herz schreit nach Krieg und seine Klinge verlangt nach Vergeltung. Doch das hier dauert ihm einfach viel zu lange. Mahnend erhebt er seine unüberhörbare Stimme.
„Brüder, ihr kennt mich. Und ihr kennt mich gut. In der Schlacht mag ich manchmal etwas ungestüm erscheinen, doch ruhen meine Gedanken stets tief in mir, jeden meiner Schritte genauestens abwägend und planend.“
Eine kurze Pause, er mustert jeden seiner Brüder eindringlich. Pan, heldenhafter Draufgänger, der aber dennoch den schmalen Grad eines White Scars zwischen Wildheit und Kontrolliertheit seit Jahrhunderten erfolgreich beschreitet. Und Mangar. Ein treuer Gefährte, dem die Ehre über alles geht, der aber dennoch den Blick für das Wesentliche dabei nie verloren hat. An der Seite solcher Brüder lohnt es sich zu kämpfen, an der Seite solcher Brüder könnte er auch sterben, ohne es jemals zu bereuen.
„Diese Jagd ist verhext. Jeder Planet, nur eine weitere Sackgasse. Es wurmt mich ungemein, dem Ziel noch keinen Schritt näher gekommen zu sein. Warten war noch nie eine meiner Stärken, das wisst ihr.“
Mangar unternimmt den Versuch seinen Kahn etwas, sagen wir aufzumuntern. „ Kor sarro, unsere beiden neuen Optionen sind doch vielversprechend. Ein verruchter Dämonenplanet und eine Festungswelt der Iron Warriors. Irgendwo muss sich dieser ketzerische Chaos Hexer doch letztendlich verstecken. Sein Kopf wird schon bald deine Trophäen Stange zieren, da bin ich mir sicher.“
Kor sarro winkt ernüchtert ab. „Die letzten Planeten waren genau so vielversprechend. Was würde ich nur für einen guten, ehrlichen Kampf geben…“
In diesem Moment kommt das Notsignal von Hab-3 über das Com. Auch wenn dadurch die Jagd für einen Moment unterbrochen werden muss, so sind Captain Kor sarro Khan und seine Leibwache doch die einzige Hoffnung für die Menschen auf Hab-3. Und seit der Zeit, als die Bikes der White Scars die zerstörten Mauern des imperialen Palastes heruntergedonnert waren, um in die Reihen ihrer Verräter Brüder zu krachen, standen sie stets an erster Stelle, wenn es darum geht, den Chaos Abschaum aus dieser Galaxis zu fegen. Um dies zu unterstreichen standen die White Scars an der Spitze als es darum ging die geschlagenen Verräter Legionen in das Auge des Chaos zu jagen. Einmal auf der Jagd, sind sie unerbittlich. Kein Feind kann auf eine Verschnaufpause oder gar Gnade hoffen. Im Namen des Imperators durchbohren sie die Herzen seiner Feinde mit ihren Klingen und nehmen deren Köpfe als Trophäen. Für den Imperator und den großen Kahn.
Kor sarro zweifelt keinen Moment, noch zögert er. Die Zeit die sie zu Hab-3 benötigen wird einzig dafür genutzt um sich so ideal wie möglich auf einen schnell Zugriff vorzubereiten. Sorgfältig werden verschiedene Optionen und Szenarien besprochen und abgewogen. Jeder Bruder kann seine Einschätzung der Lage einbringen. Alle sind dabei gleichberechtigt, doch am Ende entscheidet Kor sarro Kahn. Und seine Wahl ist eine für ihn so typische. Leidenschaft und Wildheit zu gleichen Teilen verkörpernd, mit Tapferkeit und einer kleinen Portion Leichtsinn verfeinert. Geradezu ungestüm wird sein Zorn über die Verräter hereinbrechen, ehe diese überhaupt wissen, was sie getroffen hat. Niemand im Orden verkörpert die Lehren der White Scars in diesen Zeiten klarer als Kor sarro Kahn. Der Meister der Jagd.


Die Hauptstadt von Hab-3, welche mehr ein großes Zelt Lager mit vereinzelten Gebäuden und dem imperialen Außenposten ist, steht in Flammen. Schwarze Rauchwolken ziehen sich wie dicke gewundene Würmer in den Himmel. Hin und her gepeitscht, durch den stürmischen Wind, der so typisch ist für diese Welt, der weiten Ebenen und hohen, zerklüfteten Berge.
Der kleine hier stationierte imperiale Einsatzverband war schnell besiegt worden und die zwar tapfer kämpfenden Reiterstämme, ebenso. Keine Chance hatten sie gegen den blitzschnellen und brutal geführten Angriff von Tagon und seinen Renegaten Truppen. Überall liegen blutig verstümmelte Leichen herum. Tagons Männer machen sich einen Spaß daraus immer neue grausame Wunder aus den Körpern der dahingeschlachteten zu erschaffen. Fast schon stolz auf „sein Werk“ beobachtet er einen bunten Haufen seiner Chaos Renegaten dabei, wie sie laut grölend einen noch irgendwie lebenden imperialen Soldaten den Bauch aufschneiden und seine Eingeweide herauspurzeln lassen, wie lebende zuckende Schlangen. Dabei wird der Soldat mit Harken die in seinen blutenden Augenhöhlen befestigt wurden an einem Mast hochgezogen, wo ihn jeder sehen kann. Genauso wie ich es ihnen beigebracht habe, denkt sich Tagon. Brecht ihre Moral, versetzt sie in Angst und Schrecken. Dann werden uns die Überlebenden als Sklaven gute Dienste leisten. Und das Imperium hat eine weitere Leichenwelt mehr. Perfekt.
Tagon wendet sich dann an seine rechte Hand, Voss. „Und jetzt bring mich zu den letzten Widerständlern. Ich möchte heute auch noch meinen Spaß haben.“ Verkündet er genüsslich.
Farn und Jongar hatten es bis jetzt geschafft sich gegen die Angreifer irgendwie zu behaupten. Trotz der vereinzelten Lasergewehre und Schrotflinten der verruchten Angreifer hatten sie mit schnell geführten Speerstößen einige von ihnen niederstrecken zu können. Hinter ein paar aufgetürmten Pferdekadavern Deckung suchend, beobachteten sie, die beiden einschüchternden Kolosse, die sich jetzt auf sie zubewegen, während ihre Stadt geplündert wurde von dem anderen Chaos Abschaum.
Voss bleibt irgendwann stehen und deutete auf beide hinter ihrer improvisierten Deckung. „Das sind die beiden Pferdemenschen. Haben ein Dutzend unserer Leute getötet. Du solltest deine Freude mit ihnen haben.“
Kaum hat Voss schwerfällig wie er ist, fertig gesprochen springt Tagon wie eine Raubkatze nach vorne, seine beiden Energieklauen bis zum Anschlag ausgefahren. Die Deckung von Farn und Jongar wird in dem Bruchteil einer Sekunde in blutige Fetzen zerrissen. Tagon bleckt gierig seine Raubtierzähne. Der Geruch von Blut und Gemetzel liegt in der Luft. Seine übermenschlich geschärften Sinne sind jetzt auf den Punkt fokussiert. Jongar erkennt die Gefahr sofort und entscheidet sich für einen verzweifelten Angriff. Farn folgt kurz hinter ihm. Zusammen haben sie vielleicht eine Chance…
Tagon entschließt sich das ganze hier noch ein wenig länger zu genießen und nicht zu schnell zu beenden. Er fährt mit einem kurzen Gedankenimpuls seiner Energieklauen komplett ein und packt mit einer blitzschnell ausgeführten Handbewegung Jongar so hart an der Kehle, das diesem die Luft weg bleibt und er einen halben Meter über dem Erdboden baumelt. Mit seiner anderen Hand verpasst Tagon dem gerade vorstoßenden Farn einen Schlag, das dieser ansatzlos zu Boden geht und dort betäubt liegen bleibt. Blut läuft ihm aus Mund, Nase und Ohren. Seine Augen nur noch zur Hälfte geöffnet. „Vater…“ stammelt er gedankenverloren.
Tagon klingt hoch erfreut. “Ah, Vater und Sohn. Was für eine wunderbare Zugabe.“ Dann richtet er seine bösartigen Augen auf Jarn, der sich wieder zu berappeln scheint. „Dann guck jetzt gut zu Junge. Und keine Angst, ich verspreche dir, dein Vater wird dir bei unserem gleich folgenden Kampf zusehen. Dafür werde ich sorgen.“ Dabei fährt er wieder seine Energieklauen aus und schneidet damit Jongar bei lebendigem Leibe einen roten Kreis um das Gesicht. Mit einem schmatzenden Geräusch zieht er ihm darauf die losgeschnittene Haut vom Gesicht und platziert sich dieses leere Gesicht aus blutender Haut auf seinem linken Schulterpanzer, wo bereits andere abgezogene, ältere Häute angebracht sind. Ein grausiges, aber bei den Night Lord besonders beliebtes Zeichen des Terrors an ihren Feinden.
Jarn schreit vor Schmerz und Wut laut auf, dann finden seine Hände den fallen gelassenen Speer am Boden im Staub wieder. Zornentbrannt stürmt er auf Tagon zu, während dieser gerade den gehäuteten Kopf seiner Vaters samt Wirbelsäule aus dessen Körper reißt. Einen Mann in einem Kampf zu töten ist eine Sache, doch diese Monster bringen große Schande über den ehrlichen Kampf zwischen Krieger und Krieger.
Tagon beachtet Jarn kaum und packt diesen mehr aus dem Augenblickwinkel, fast schon gleichgültig mit seiner freien Hand am Hals, während er den vor Blut triefenden Schädel von Jongar in seiner anderen Hand betrachtet. Es schüttelt Jarn einmal heftig, so dass einige Knochen in dessen Leib brechen und er den Speer fallen lässt.
Dann wendet er seine jetzt vor Mordlust glühenden Augen Jarn zu. Sein Atem stinkt widerlich, wie eine verwesende Leiche, in Jarns Nase. Jarn möchte sich übergeben, aber Tagon drückt ihm dafür zu stark die Luft ab.
„Sag mir kleiner Mann, wie genau dachtest du mich besiegen zu können? Hattest du etwa darauf gehofft, das ich mir selber beide Arme abhacke um hieraus einen eher ausgeglichenen Kampf zu machen.“ Purer Sadismus und Überheblichkeit schwingen in jedem vom Tagons Worten mit.
„Du Monster.“ Presst Jarn hervor. „Die Götter werden mir helfen.“ Für mehr Worte bleibt ihm kaum Luft übrig.
Tagon lacht lauthals aus. „Es gibt nur grausame und blutrünstige Götter, kleiner Mann. Und auf ihren Altären opfern Leute wie ich, so Schwächlinge wie dich und deinen Vater. Während ihr zusehen dürft, wie wir eure Frauen vergewaltigen und die Köpfe eurer Kinder unter unseren mächtigen Stiefeln zertreten.“ Beiläufig lässt er den blutigen Schädel von Jarns Vater zu Boden fallen. Dann hält er die Hand mit aufblitzender Energieklaue vor Jarns Gesicht. „Zeit zu sterben!“
Doch anstatt den tödlichen Stoß auszuführen lässt er Jarn zu Boden fallen. Donnerndes Getöse von synchronisiertem Bolterfeuer reißt ihn aus seiner selbstsicheren Ruhe. Krachend und scheppernd sieht er, als er instinktiv herumwirbelt, wie seine Männer nur so davongefegt werden, so als wären es nur Strohpuppen. Mächtige Bikes der White Scars rollen mit hoher Geschwindigkeit über die Körper der Renegaten und zerquetschen dabei deren Organe und brechen ihre Knochen. Außer blutigem Matsch in Kleidung bleibt kaum etwas übrig, was man noch als Mensch hätte bezeichnen können. Tagon will gerade Voss einen schnellen Befehl zurufen, da bricht ein noch größeres, edel verziertes, aber dennoch archaisch wirkendes Space Marine Bike durch eine Betonmauer neben Voss, schießt in einem Zuge über Voss hinweg, doch reißt dabei mit durchdrehenden Reifen, erst Teile seines Gesichtes hinfort, bis schließlich der halbe Kopf des Kyborgs abgerissen wird und sich seine mit Kabeln durchzogene Gehirnmasse in einem explodierten Sprühregen über Tagon ergießt. Voss war gerade dabei irgendeine Waffe zu Morphen, doch lässt sich jetzt nicht mehr genau sagen um was es sich dabei wohl gehandelt hätte, als der Kyborg zuckend und Funken sprühend in sich zusammensackt.
Ein Mann, den Tagon ohne jeden Zweifel als Captain der White Scars ausmacht, mit seinem langen Mantel, der Trophäenstange auf seinem Rücken und der großen Klinge in seiner Hand, tritt ihm gegenüber. Und während sich beide Krieger so gegenüber stehen, die Luft um sie elektrisch aufgeladen zu knistern anfängt, bleibt die Zeit für den Bruchteil einer Sekunde stehen. Jedenfalls so scheint es, als sich Tagon herausfordernd wie drohend mit beiden Energieklauen ausgebreitet hinstellt, seinem Gegner maximale Kampfbereitschaft signalisierend. Kor sarro Kahn hingegen legt nur leicht seinen Kopf zur Seite, seinen Gegner ganz genau musternd. Und seine rechte Hand dreht Mondfang, die uralte Energieklinge, ganz leicht. Einem Beobachtet vielleicht gar nicht auffallend in dieser Situation. Der gefräßige Maschinengeist in der Klinge schabt bereits im Inneren der Klinge, gierig auf das bevorstehende Mahl. Ein Geräusch, das außer Kor sarro niemand anderes zu vernehmen mag.
Dann entlädt sich die bis an jedes Limit der Vorstellungskraft angespannte Situation in einem Knall. Tagon verlagert sein Gewicht auf das rechte Knie um den White Scar mit einem Sprungangriff anzugreifen, doch bewegt sich in diesem Moment bereits Kor sarro mit einem blitzschnellen Ausfallschritt nach vorne und zieht Mondfang durch die linke Seite des Night Lords. Dessen Ceramitplatten werden dabei wie Papier durchschlagen und Muskeln, Organe und Knochen dahinter ebenso. Blut spuckend geht Tagon seit Jahrhunderten das erste Mal auf die Knie. Verwirrung macht sich in seinem Geist breit. Er versucht noch das unbegreifliche zu fassen, irgendwie, da führt Kor sarro einen geschwungen Schlag von hinten an ihm vorbei. Tagon kann nicht mehr sprechen, als sein sauber abgetrennter, aber immer noch lebender Kopf von seinen Schultern rutscht. Dann ist da die Hand von dem White Scar, der ihn am Schopf packt und in die Höhe hält. Die Welt um ihn herum erscheint auf einmal viel größer, als noch vor Augenblicken. Sein Mund geht auf und zu, doch kein Ton, nur Blut kommt heraus. Seine Augen sind jetzt nicht mehr mit bösartigem Hass erfüllt. Ist das Angst, was sich in diesem Moment in ihnen wiederspiegelt. Dann fängt sich alles um ihn herum an zu drehen und ein knirschendes Geräusch lässt alles für ihn enden. Für immer.
Als Kor sarro sich den Kopf von Tagon auf seine Trophäenstange steckt, mustert er Jarn, welcher sich wieder vom Boden aufgerappelt hat. Obwohl sein Körper bereits deutlich geschunden ist von der Konfrontation mit Tagon, wenige Minuten zuvor, hält er wieder seinen Speer, nein, den Speer seiner Vaters in der Hand. Und das so fest umklammert, das seine Knöchel weiß werden. Jarn weiß überhaupt nicht was er in diesem Moment denken soll, aber er erkennt instinktiv, dass dort ein Gott vor ihm steht. Deshalb senkt er respektvoll den Blick.
„Du hast Mut Junge. In dir erkenne ich vieles, was uns White Scars ebenfalls ausmacht.“
Da platzt es aus Jarn heraus, da auch Tagon ihn zuvor „einen Jungen“ genannt hatte und er zudem bereits ein Mann geworden war, wenn auch erst vor kurzem.
„Ich bin kein Junge mehr. Ich bin ein Mann, ein Krieger meines Stammes. Und mein Name ist Jarn, Sohn von Jongar.“ Trotzig, aber nicht respektlos blickt er dabei den Engel des Todes tief in die Augen.
Kor sarro lächelt anerkennend. „Ja, das sehe ich. Daran besteht gar kein Zweifel, Jarn, Sohn von Jongar.“ Dann blickt sich Kor sarro um und studiert die Zerstörung die das Chaos auf diese Welt gebracht hat, in Form von seinen Puppen wie Tagon und dessen unheiligen Gesindels. Hier gibt es jetzt nicht mehr viel. Er denkt einen kurzen Augenblick nach, dann. „In dir schlägt ohne jeden Zweifel das Herz eines White Scars. Deshalb biete ich dir an mit uns zu kommen. Und wenn du die Prüfungen bestehst, dann nennen wir dich schon bald ebenfalls Bruder. Was sagst du dazu?“
Jarn muss diese Informationen einen Moment verarbeiten, bis ihm klar wird was der White Scar ihm da gerade angeboten hat. Dann blickt er noch einmal nach oben, zu dem jetzt bei Tag nicht sichtbaren Blut Mond. Er muss kurz an die letzte Nacht denken, das Ritual, der alte Mann, die Zeichen. Dann hebt er mit letzter Kraft seinen Speer in die Höhe und stößt den uralten Kriegsschrei seines Stammes aus. Mit viel Blut und Schmerz erkauft, liegt eine neue, unendlich glorreiche Zukunft vor ihm. An der Seite der Götter. Und wenn er sich bewährt, wird er auch selber zu den Göttern gehören. Alles scheint jetzt möglich.
Und so begann die heldenhafte Geschichte von Jarn.
Den man schon bald Kahn nennen sollte. Doch das ist eine andere Geschichte.



Blitz und Donner
Eine Space Marine Kurzgeschichte
von gopostal

Blitz und Donner
Eine Space Marine Kurzgeschichte
von gopostal

Ein Engel des Todes auf dem Rücken einer imposanten Bestie. Beide sind fürchterlich geschunden und bluten aus hunderten Wunden. Das mit Schmutz und geronnenen Blut verfilzte Fell des Raubtiers ist so vom Feuer gezeichnet, wie die Servorüstung des Space Marines verbeult und die Ceramit Platten gerissen und geschwärzt sind.
Um diese beiden schicksalshaften Gestaltenherum, liegt ein Schlachtfeld der Verwüstung, zerschlagene und zerfetzte Körper soweit das Auge reicht. Rauch steigt von den größten Zerstörungen auf und Asche liegt in der Luft. Dazu verblasst gerade ein feiner, kaum noch sichtbarer Schimmer. Von einem hellen, sternenstaubartigen Leuchten erfüllt, was so gar nicht zum restlichen Gesamtbild passen mag.
Der Marine wirkt erschöpft und nachdenklich. Die Bestie ist ungewöhnlich ruhig, abwartend, vielleicht auf etwas lauernd. Blut und Geifer tropfen von ihrer Schnauze. Mit ernster Miene mustert der Reiter den zersplitterten Schild in seiner Rechten. Eine Hälfte ist weggerissen und verkrustetes, dunkles Blut bedeckt große Teile des restlichen Schildes. Kaum noch als das Schild eines Donnerwolf Reiters zu identifizieren.

Ein paar Monate zuvor.
Yarn ist aufgeregt. Zugegeben. Ein Gefühl, wie damals, schon lange her, bei dem Stammes Ritual auf seinem Heimatplaneten. (Anmerkung: Siehe Kurzgeschichte: Stammes Riten) Als er zum Mann wurde. Ein großer Schritt. Jetzt soll er erstmals seinen eigenen Eingreiftrupp anführen. Die Zeit der Prüfungen und Tests liegt hinter ihm. Jetzt ist er ein White Scar Sergeant. Und er hat eine Mission, die er zu erfüllen hat. Die er erfüllen will.
Um sich etwas abzulenken und einen kühlen Kopf zu bewahren beschäftigt er sich mit seinem liebsten Hobby. Soweit man bei einem Space Marine von so etwas wie einem Hobby überhaupt sprechen kann, wohlgemerkt. Die schnellen und robusten Pferde seines Heimatplaneten waren für Jarn schnell vergessen, als er die meisterhaft gefertigten Bikes der White Scars kennen lernte. Sein eignes Bike „Blitz“ ist mittlerweile fast ebenso ein technisches Wunderwerk geworden, wie sein legendäres Vorbild „Monddrache“ von Kor sarro Kahn, der ebenso ein leuchtendes Vorbild für ihn ist. Wäre Kor sarro damals nicht gewesen, wäre Jarn jetzt nicht hier. So viel steht fest.
„Blitz“ ist an allen erdenklichen Stellen modifiziert, umgebaut und verbessert worden. Die meisten Änderungen wurden von Jarn selbst vorgenommen, nur einige der größten Herausforderungen dabei wurden mit Hilfe eines Mechanikus in Angriff genommen. Nach Jahren des Tüftelns und Ausprobieren ist „Blitz“ jetzt schneller und wendiger als andere White Scars Bikes, dabei aber auch noch besser gepanzert und bewaffnet. Und es verfügt über einen Maschinengeist, worauf Jarn über alle Maßen stolz ist. Nur er hat die notwenige Verbindung zu dem Geist im Innern seiner Maschine. Und wenn er dann auf seinem Bike sitzt, werden Fahrer und Fahrzeug eins. So sitzt er gerade auf „Blitz“, lauscht dem Geist der Maschine und nimmt einige letzte Feineinstellungen an seinen synchronisierten Boltern vor.
Ein ohrenbetäubender Knall reißt ihn aus seiner Konzentration. Sein Schiff wird völlig unerwartet abgeschossen. Metall verzieht sich. Warnleuchten blinken panisch. Die Hülle reißt. Und ein gewaltiger, alles verschlingender Feuerball sucht sich wild zuckend und zu allen Seiten ausschlagend seinen Weg nach draußen. Es bleibt keine Zeit mehr zu reagieren, zu denken oder irgendwie noch zu handeln. Dann kommt der unerbittliche Aufschlag.
Yarn und 4 seiner Brüder haben den Absturz überlebt und können genug Ausrüstung aus dem rauchenden Wrack bergen um sich mit Bikes und Boltern voll auszurüsten. Auch Jarns Bike „Blitz“ ist darunter. Wenigstens ein kleiner Lichtblick.
Yuri, Jarns rechte Hand, denkt offen über den Absturz nach:“ Das war kein normaler Abschuss, Unmöglich. Da war irgendetwas anderes im Spiel. Guckt euch nur diese Schäden am Rumpf an.“
Jarn stimmt ihm wie so oft zu: „Ich halte das ganze mittlerweile auch für keinen gewöhnlichen Abschuss. Unsere Feinde nutzen die Kräfte des Chaos und es würde mich nicht wundern wenn uns verderbte Chaos Hexerei das angetan hat.“
Jarn macht eine kurze, nachdenkliche Pause. „Aber glauben ist nicht wissen. Lasst uns die Umgebung erkunden um mehr Informationen zu sammeln. Der Hilferuf kam von der Hauptstadt, ca. 300 Meilen von unserer Absturzstelle. Nach den einzig zu gebrauchenden Beschreibungen die mit dem Hilferuf vor 4 Monaten durchkamen, ließe sich auf die World Bearers schließen.“
Seine Mine verfinstert sich und wird ganz ernst. Die folgenden Worte wählt er mit sehr viel Bedacht. „Unsere Chancen mögen mittlerweile nicht mehr so gut stehen wie nach unserem Aufbruch zu dieser Mission. Aber meine Brüder, wir sind White Scars. Wir werden schnell und unerbittlich zuschlagen und ebenso schnell wieder verschwunden sein. Trotz unserer zahlenmäßigen Unterzahl werden wir so wie bereits in der Vergangenheit, einen glorreichen Sieg davontragen, selbst gegen die 10 fache Anzahl von Gegner.“
Jarn startet darauf seine Maschine und „Blitz“ heult auf. Im nächsten Moment bleiben von ihm und seinem kleinen Trupp nur noch Staubwolken an der Absturzstelle zurück.
Nachdem die Lage erkundet worden ist, wird das wahre Ausmaß dieser Bedrohung allerdings den wenigen White Scars immer offensichtlicher. Die Hauptstadt von Casis-9 ist von den World Beares in eine finstere Kathedrale der Chaos Götter verwandelt worden. Opferaltare und Gefangene in Käfigen, soweit das Auge reicht, unter den dunklen, hoch aufragenden Türmen der Chaos Kathedrale. Wie es scheint sind die World Bearer dabei ein instabiles Dämonentor im Zentrum der ehemaligen imperialen Stadt zu errichten. Ihre unheiligen Beschwörungsformeln hallen selbst monoton summend noch 50 Meilen entfernt in den Köpfen der White Scars wieder. Aus einer außerhalb der Stadt gelagerten Ruine heraus beobachten Jarn und seine Handvoll Mitstreiter das Treiben in der Stadt. Ihre Gegner sind ihnen bald 50 zu1 überlegen und in der Hauptstadt gut gesichert. Jedes noch so geschickte Manöver käme bei dieser zahlenmäßigen Ungleichheit einem Selbstmordkommando gleich.
Jarn und Yuri sind sich sehr schnell einig, dass das einzige was in dieser Situation Sinn machen kann, gezielte Guerilla Nadelstiche gegen vereinzelt ausschwärmende Trupps der World Bearers und deren Horden an Chaos Renegaten, sein kann.
Und so geschieht es. Innerhalb der nächsten 2 Monate machen sich Jarn und seine Brüder schnell einen Namen unter den Besatzern. Aber außer ärgerlicher Störungen, bleiben die Verluste für die World Bearers überschaubar. Neue Chaos Renegaten werden unter Freiwilligen der Bevölkerung von Casis-9 kurzerhand ausgehoben, um die Reihen wieder zu schließen. Entbehrliche Truppen. Und Menschen die offen gegen das Imperium aufbegehren sind schnell und in ausreichender Anzahl in diesen trostlosen Zeiten zu finden. Ganz besonders dann, wenn die Alternative aus rostigen Käfigen und Opfer Altären besteht.
Dann, zu Beginn des dritten Monats, werden die Karten neu gemischt. Ein anderer Space Marine Transporter wird nicht allzu weit an der Stelle abgeschossen, wo bereits die White Scars vor 2 Monaten abgeschossen worden sind. Und diesmal können Jarn und seine Brüder sehr genau beobachten, was für die Abschüsse verantwortlich ist. Ein wild zuckender violetter Strahl purer Chaos Energie, von der Spitze der Kathedrale. Ohne Zweifel das Werk dunkler Chaos Magie. Ein mächtiger Chaos Hexer könnte demnach im Hintergrund die Fäden ziehen. Doch noch hat er sich bis dahin nicht offen gezeigt…
An der Absturzstelle angekommen, treten den White Scars die Überlebenden des Absturzes entgegen. 3 Space Wolves auf den Rücken ihrer gewaltigen Donnerwölfe.
Der Space Wolve auf dem größten der Donnerwölfe, wohl der Anführer, hebt mit entschlossener Mine seine Energie Axt in den Himmel.
„Kommt meine Brüder, lasst uns diesem Chaos Abschaum zeigen, was wir von ihren lächerlichen Tricks halten. Ich habe vor, bereits einen Mond später, wieder auf Fenris zu sein und ein Bier auf diese Geschichte zu trinken.“
Seine beiden Brüder stimmen ihm mit ebenfalls erhobenen Waffen zu.
Dann treten die White Scars in das Blickfeld der Space Wolves. Ein Wort folgt schnell aufs andere. Die White Scars unter Jarns Führung wollen erst einmal einen Schlachtplan machen und die Sache gründlich besprechen, während die Space Wolves gerade nur so in Kampfeslaune sind und sofort zuschlagen wollen ohne sich noch groß mit den eigenbrötlerischen White Scars abstimmen zu müssen. Hangar, der Anführer der Donnerwolf Reiter, ist es schnell leid sich von dem in seinen Augen zu jungen Jarn belehren zu lassen und schubst diesen einfach grob zur Seite, was einen wütenden Schwinger von Jarn zur Folge hat. Einmal die Wildheit in einem White Scars entfacht, gibt es auch für den Space Wolve kein Zurück mehr. Zum Glück für alle Beteiligten, fliegen nur zwischen Hangar und Jarn die Fäuste und alle anderen Beteiligten versuchen stattdessen die Lage wieder zu beruhigen. Es ist jedem anderen sofort instinktiv klar, dass zusammen mit den Donnerwölfen diese Situation schnell in ein Blutbad ausarten könnte. Und das wäre dann selbst für so ungestüme Diener des Imperators zu viel, in Anbetracht das ihre wahren Gegner die Wolrd Bearers sind.
Hangar brüllt laut und Jarn flucht, als beide unter Mühen wieder getrennt werden. So schnell wie es begonnen hatte, ist es dann auch wieder vorbei. Hangar lacht mittlerweile nur noch über die Angelegenheit und Jarn versucht einen kühlen Kopf zu bewahren um diese Mission doch noch irgendwie zu einem Erfolg zu führen. Wenn auch nur zähneknirschend. Die Auseinandersetzung mit dem Space Wolve nagt weiterhin an seinem Stolz als Krieger.
Am Ende ist es ein zähes Ringen, aber ihre neue Truppenstärke zahlt sich dann doch aus. Zusammen mit den tobenden und schmetternden Donnerwolf Reitern, haben die schnellen White Scars erstmals die Möglichkeit, auch stärkere Ziele ins Visier zu nehmen. Über die nächsten Wochen steigen so die Verluste der World Bearers stark an und keiner der Beteiligten Space Wolves oder White Scars kommt um die Feststellung mehr herum, das sie eigentlich ein sehr gutes Team abgeben. Auch wenn weiterhin keine der beiden Seiten das offen zugeben würde. Dafür sind beide Lager viel zu stolz.
Am Abend nach einem weiteren erfolgreichen Scharmützel mit dem Feind, werden gerade die Donnerwölfe von ihren Reitern mit Kadavern von Chaos Renegaten gefüttert. So ein Donnerwolf hat einen mächtigen Appetit und verzehrt große Mengen rohes Fleisch um bei Kräften zu bleiben. Yuri brütet derweil mit den anderen White Scars vor sich hin, kein Grund mehr Worte als nötig mit den Space Wolves zu wechseln. Vor ihnen brennt ein Feuer, über dem zwei fette Riesenratten aufgespießt schmoren. Dampfendes Fett tropft zischend in das Feuer. Ein gutes Mahl unter diesen Bedingungen. Nur Jarn nimmt sich die Zeit in enger Abstimmung mit seinem Maschinengeist sein Bike „Blitz“ zu warten, damit es auch weiterhin schnurrend seinen Dienst tun kann. Er ist so in seine Arbeit versunken, das er Hangar erst bemerkt als dieser fast neben ihm steht und interessiert sein Bike begutachtet. Unter den jetzt misstrauischen Augen von Yuri, der wieder schlimmes ahnt. Nur nicht schon wieder, denkt sich dieser.
„Ein interessantes Stück Technologie, worauf du in die Schlacht fährst. Ist aber auch größer und eindrucksvoller als das deiner anderen Brüder.“ Hangar lächelt ihn herausfordernd an.
Jarn versucht weiterhin cool zu bleiben. Jetzt gilt es Führungsstärke zu zeigen und nicht wieder der Hitzkopf wie früher einmal zu sein. Er nimmt sich zusammen so gut es geht und Schluckt seinen Stolz für den Moment herunter.
„Nun, dein Donnerwolf ist ja auch größer und eindrucksvoller als die deiner Brüder.“ Jarn blickt Hangar jetzt fast übermütig an.
Hangar verzieht kurz sein Gesicht, um dann im nächsten Moment laut loszulachen. Dann packt er Jarns rechte Hand mit der seinen. Ein kräftiger Händedruck. Eine Geste, die eine gefühlte Ewigkeit überfällig gewesen ist, zwischen beiden Anführern.
„Junge, du gefällst mir. Dein vorlautes Mundwerk passt gut zu deinem rechten Haken. Ich meine fast ein bisschen Wolfsblut in dir zu wittern, kann das sein. Du bist kein ursprünglicher White Scars, oder...?“ Hangar lässt dabei einen Teil seiner Fänge aufblitzen. Neugier funkelt in seinen Augen, neben dem Schein des Feuers.
Jarn weiß für einen Augenblick nicht was er sagen soll. Ja, dieser Hangar ist ihm sympathisch, das kann er jetzt nur noch schwer leugnen. Und der Space Wolve scheint ihn bald besser zu kennen, als seine eigentlichen Ordens Brüder. Auf seinem alten Heimatplaneten, vor seiner Zeit als White Scars, vor Kor sarro und dem verderbten Night Lord, da hatte Jarn immer bereits einen guten Draht zu den Tieren. Zu den wilden Pferden seines Stammes sowieso, aber auch zu den Kriegshunden seines Stammes, die nur wenige Generationen vorher noch Wölfe aus den Bergen gewesen waren. Eine ganz und gar wilde und ungestüme Rasse. Er hatte immer schon ein gutes Händchen für diese Raubtiere gehabt. Instinktiv kam er mit ihnen zurecht. Wo sie einem anderen Mann seines Stammes wenn dieser nicht aufpasste, die Hand abrissen, fraßen sie stattdessen aus der seinen, ohne nachzudenken. Treue Gefährten waren das stets gewesen.
Jarn weiß jetzt was zu tun ist. Worte sind nicht mehr nötig. Er geht ganz ruhig auf den Donnerwolf von Hangar zu und streckt diesem seine ungeschützte Hand entgegen. Außer Hangar, welcher beeindruckt ist von so viel Mut, halten alle anderen Space Marines den Atem an. Außer dem Reiter selber, kommt so eine Handlung quasi dem automatischen Verlust der eigenen Hand gleich. Ein Donnerwolf ist weiterhin ein wildes Raubtier. Blutrünstig und unberechenbar. Dieser Donnerwolf, ein gewaltiges schwarzes Exemplar seiner Rasse, so struppig wie muskulös, fletscht die Zähne, knurrt, öffnet dann seine Schnauze. Gieriger Geifer tropft an den langen Reißzähnen herunter. Beängstigende Mordinstrumente, lang wie Messer, die auch durch Stahlplatten beißen können. Jarn bleibt weiterhin ganz ruhig. Jede Art von Stress oder Aufregung würde sich jetzt sofort auf das Tier übertragen und seine Hand wäre verloren. Er blickt dem Donnerwolf mittlerweile ganz tief in die dunklen Augen und lässt ihn weiter Witterung aufnehmen. Für einen Augenblick hält der mächtige Donnerwolf inne und dann leckt er Jarn über die Hand, anstatt ihm diese abzureißen. Von hinten klopft ihm Hangar anerkennend auf den Rücken.
„Jetzt bin ich wirklich beeindruckt. Fast schon schade dass ich dir keinen Donnerwolf anbieten kann, ich hätte keinen Zweifel dass du einen reiten könntest. Gerade wo ihr White Scars im Sattel geboren worden seid, so heißt es doch immer. Aber vielleicht erlaubt ja mein Orden dir einmal einen zu fangen auf Fenris. Wenn ich vorher ein gutes Wort für dich einlege. Das wäre jedenfalls ein echtes Ereignis.“
Jetzt kommt Yuri dazu, dem es inzwischen zu viel Eintracht bei den beiden Anführern geworden ist. Erst das eine, jetzt das andere Extrem, nicht zu fassen, denkt er sich.
Zudem gibt es einiges noch zu besprechen. Das Dämonentor ist allem Anschein nach von den World Bearers fertig gestellt worden. Das hatten sie bei ihrem letzten Angriff heute Mittag sehen können. Jetzt brauchte es einen neuen Plan, wenn nicht bald alles hier auf dem Planeten in Dämonen blutig ertrinken sollte.
Und dieser Plan war schnell gefasst. Jeder wusste was nun getan werden muss.

In der ehemaligen imperialen Hauptstadt, jetzt ein Moloch des Chaos. Unter den grausamen Augen des Chaos Hexers „Omen“ werden immer neue Gefangene an das Portal genagelt. Ihr Blut bildet bereits einen sich stetig vergrößernden Rinnsal, der die Stufen herabläuft. Hinter dem Portal ragt die finstere Chaos Kathedrale auf.
Omen zeigt ein zufriedenes und selbstgefälliges Lächeln. Sein von den Jahrtausenden gezeichnetes Gesicht ist über und über mit ketzerischen Buchstaben und Zeichen bemalt. Sein Werk hier ist fast vollbracht. Er kann bereits die Stimmen der Chaos Götter in seinem Kopf immer deutlicher vernehmen. Sein Verstand kann ihre Botschaften zwar noch nicht richtig erfassen, aber das sie ihn ausgewählt haben ist ihm bereits genug des Lohns. Sollen die anderen Unwissenden doch sehen was sie von ihrer Blindheit haben. Nicht einmal das synchronisierte Bolterfeuer der Bikes der White Scars oder das Brüllen der Donnerwölfe kann ihn aus der Ruhe bringen. Ruhigen Schrittes geht er auf das Portal zu und postiert sich mit ausgebreiteten Armen davor. Sein uralter Mantel und mehrere arkane Grimoren an seinem Gürtel wirbeln durch einen unnatürlichen Wind erzeugt aus dem Portal um seine Hüfte.
„Lasst sie nur kommen, meine Brüder. Die Diener des falschen Imperators werden schon sehen was sie davon haben.“ Verkündet er selbstsicher.
Dann krachen die Bikes und die Donnerwölfe mit Schnelligkeit und Kraft in die Reihen der letzten World Bearers. Die mächtigen Räder der Bikes zermalmen dabei Gegner, während die todbringenden Kiefer der Donnerwölfe sich durch Ceramit Platten und Gewebe beißen. Ein Schlachtfest. Die Verteidiger sind diesem mit tödlicher Präzision ausgeführten Sturmangriff nicht gewachsen. Oder ihrem Anführer Omen ist es schlicht egal, wer mag das in diesem Moment sagen können.
Jarn erwischt Omen mit einem Schuss seines Bolters am Bein, während fast zeitgleich Hangar dem Chaos Hexer einen Schlag an die Schulter verpasst, worauf der Schulterpanzer blutig abgerissen wird. Schwer gezeichnet geht Omen blutspukend vor beiden auf die Knie. Weiterhin jetzt fast schon diabolisch lächelnd.
Jarn wendet gerade „Blitz“ um sich in einen neuen, besseren Schusswinkel zu bringen, da ist Hangar bereits über Omen. Sein Donnerwolf knurrt Omen mit dampfendem Atem ins Gesicht und Hangars Energie Axt hängt gefährlich nahe über Omens Genick.
Jarn kommt das ganze mittlerweile immer seltsamer vor. Das Portal hinter Omen knistert jetzt mit unheiliger Energie. „Ich bin mir mittlerweile nicht mehr so sicher Hangar…“
„Ich bin mir dafür ganz sicher.“ Hangar holt zum entscheidenden Schlag aus. Sein Donnerwolf reißt weit sein Maul auf, immer mehr lange Reißzähne dabei enthüllend.
Alles passiert dann in dem Bruchteil einer Sekunde. Dieser Bruchteil einer Sekunde scheint sich dafür endlos auszudehnen. Omens Haut wird ganz weiß wie Kreide. Dann zeigen sich erste Risse und der Chaos Hexer explodiert anschließend in einem Hagel aus Steinen. Aus dem Portal erscheint eine turmhohe Chaos Entität. Überall auf dem Schlachtfeld treten Dämonen aus dem Warp in die Realität. Mit funkelnden Augen, ganz wild vor Mordlust. Der übergroße Chaos Schatten aus dem Portal ergreift Hangar und lässt seinen Verstand von einem Moment auf den anderen explodieren. Sein Donnerwolf wird unter Druckwellen von sich entfesselnder Chaos Energie hin fortgeschleudert, ebenso Jarn auf seinem Bike „Blitz“. Elektrostatische Rückkopplungen, ausgelöst durch das in den Realraum einbrechende Chaos, rösten Jarns Bike und zerstören den Maschinengeist im Inneren der Maschine. Jarn bekommt dadurch einen so starken mentalen Schlag verpasst, das ihm Blut aus Nase und Ohren gedrückt wird. Sein Bike landet rauchend in irgendeiner Ecke, jetzt eh völlig unbrauchbar.
Nur noch einzelne Standbilder der verzerrten Realität um sich herum wahrnehmend, versucht sich Jarn wieder aufzurichten. Seine Hände tasten dabei umher, irgendetwas um sich herum zu greifen. Das einzige was er so zu greifen bekommt, ist das in zwei Teile zerschlagene Schild seines Freundes Hangar. Hangars leblose Augen starren ihn an, als er dessen Leiche zu Füßen des Portals entdeckt. Der Donnerwolf liegt schwer verletzt nicht weit von Jarn entfernt. Ihre Blicke treffen sich. Jarn würde sich jetzt wirklich gerne aufrichten, vielleicht sogar in einem verzweifelten Versuch, sich auf den Rücken des Donnerwolfes, seines toten Freundes, schwingen, aber es geht nicht. Zu viele Knochen sind gebrochen, Organe verletzt, dazu innere Blutungen. Nur sein Zorn hält ihm am Leben, ebenso wie er denselben Zorn in den Augen des Donnerwolf brennen sieht. Aber auch das wilde Tier kann nicht so wie es will, zu schwer scheinen auch dessen Verletzungen zu sein. Sobald es sich gerade versucht hat aufzubäumen, bricht es wieder jaulend zusammen.
Die Dämonen schlachten ohne große Probleme die noch durch die Druckwelle beeinträchtigten anderen Space Marines ab. Am Portal setzt sich währenddessen ein neu geborener Dämonenprinz zusammen, während sich die eben noch dagewesene Entität wieder rauschend in den Warp zurückzieht. Der Dämonenprinz ist ein wahres Monster des Chaos. Mit mächtigen Schwingen und einer langen, sägezahnartigen Klinge in der rechten Klauen Hand, die auf den Namen „Herzfresser“ hört. Ein gefräßiger gebundener Dämon kratzt in ihrem inneren, gierig auf das bevorstehende Mahl.
Der Dämonenprinz, der einst Omen gewesen war, stolziert überlegen über die Leichen vor ihm. Dann steht er triumphierend über Jarn und dem Donnerwolf. Die letzten Überlebenden. Die übergroße Klinge die er führt ist so lang, das sie mühelos Jarn und den Donnerwolf mit nur einem Schlag töten könnte. Der Dämonenprinz sagt kein Wort, er grinst nur mit einer endlosen langen Reihe spitzer Zähne. Dann hebt er seine Henkerswaffe. Jarn kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen, vor lauter Wut und Schmerz. Der Donnerwolf knurrt und fletscht zornig die Zähne. Und dann, in diesem letzten Moment, als bereits alles verloren scheint und jede Hoffnung dahin ist.

Terra. Der goldene Thron. Ein irgendwie noch am Leben gehaltener Leichnam. Leere, ausdruckslose Augenhöhlen starren in eine große Halle ohne jegliches Leben darin. Einzig das stetige Summen der alten Technologien hinter dem Thron, längst vergessenes Wissen aus einer anderen Zeit, erzeugt die Illusion von einem Leben irgendeiner Art. Hier sitzt der Imperator der Menschheit. Die einzige und letzte Hoffnung für unzählige tausende von Welten. Nur sein unsterblicher Wille sorgt weiterhin dafür, dass nicht die Mächte des Chaos alles ins Dunkle stürzen.
Stetig hält sein wachsames Auge Ausschau nach sich anbahnenden wie noch kommenden Bedrohungen. Und für einen kurzen Moment fällt dieses Auge, grenzenlos durch Zeit und Raum, auf Casis-9. Eine Welt, die nur noch einen kleinen Schritt davon entfernt ist, an die Mächte des Chaos zu fallen. Seine treuen Space Marines sind so gut wie besiegt. Dann sieht sein die Zeit durchdringendes Auge den sich nur kurze Zeit später ausbreitenden Flächenbrand, der die umliegenden Planeten in blutige Rebellionen stürzen wird. Das Chaos würde sich ausbreiten, wie ein unkontrolliert wuchernder Tumor, bis…
Der Imperator entschließt sich dazu, einen Funken seiner göttlichen Macht aufzuwenden, um dieses sich anbahnende Übel noch im Keim zu ersticken. Ein Funke sollte genügen.

Jarn fühlt jetzt keinen Schmerz mehr. Und auch seine Wut scheint dahin zu sein. Ein tauber Eindruck, der noch verbleibt. Er sieht die gewaltige Dämonenklinge auf sich und den Donnerwolf herabsausen. Dann zerbricht die Klinge in einem funkensprühenden Regen aus purem Licht. Ein rauchender, schreiender Schatten verflüchtigt sich aus den Splittern. Der Dämonenprinz macht überrascht einen Schritt zurück.
Da steht der Donnerwolf mit Jarn auf seinem Rücken bereits vor ihm. Umgeben von einem blendenden, hellen Leuchten. Wie ein magischer Schleier, der beide umhüllt. Der Imperator beschützt.
Aus dem Rücken des Donnerwolf ragen zudem riesige, goldene Adlerschwingen. Und Jarn führt neben dem zerbrochenen Donnerwolfschild in seiner Rechten, jetzt eine lange, goldene Krallenhand in seiner Linken. Ein brennender Kopf Reif schwebt über seinem Kopf und verleiht ihm dadurch etwas Erhabenes.
Die anderen Dämonen, überall um sie herum verteilt, krümmen sich vor Schmerzen und werden einer nach dem anderen wieder in den Warp zurückgerissen. Der Dämonenprinz hat keine Zeit zu reagieren, da stürmen Reiter und Reittier wie eine Einheit auf ihn zu. Der Feind geht krachend zu Boden, über ihm das weit aufgerissene Maul des Donnerwolfs, der ihm mit einer von links nach rechts reißenden Bewegung beide Arme entfernt. Haut, Gewebe, Knochen, aller bricht, reißt und blutet unter dieser heftigen Attacke. Der Dämonenprinz versucht zu schreien, aber das Gewicht eines Planeten lastet auf seiner Brust. Er kann sich weder bewegen, noch atmen. Jarn beugt sich ohne Hast von dem Rücken des Donnerwolfs herunter und umfasst mit seiner Krallenhand den unförmigen Kopf des Dämonenprinzen. Mit einer elegant ausgeführten Drehbewegung zieht er den Kopf des Monsters blutspritzend ab. Eine lange sich windende Spur aus Adern, Knochen und Knorpel noch an den Resten des Halses hängend. Mit dem Schild durchtrennt er diese letzte Nabelschnur und hält triumphierend seine Trophäe in die Höhe, nur um sie dann im nächsten Moment zu einem blutigen Brei zwischen den Klauen zu zermalmen.
Dann verschwindet der goldene Schleier wieder in leuchtenden Funken aus purem Licht und Reiter wie Reittier verbleiben, auf einem Feld des Gemetzels. Doch die Gerechtigkeit des Imperators wurde verbreitet, nur das ist es was letztendlich zählt.
 
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Tut für Bemalung White Scar taktischer Marine

Tut für White Scar taktischen Space Marine
Bevor es losgeht, gleich vorab eine gute Nachricht. Es werden keine besonderen Bemal Skills benötigt. Den Pinsel gerade halten zu können reicht für dieses Tut völlig aus. Allerdings (irgendwas ist ja immer 😉 ) sollte man vom Zeitaufwand ca. 15 Stunden für eine Miniatur einplanen, was hauptsächlich am Schichten liegt, dazu aber später mehr.
Der White Scar definiert sich durch seine strahlend weiße Rüstung und dazwischenliegende gestochen scharfe schwarze Konturen. Es gibt auch andere Ansätze, eher mit grau und blau Tönen, aber mein Fall sind ganz klar die Stormtrooper aus Star Wars, dementsprechend fallen meine White Scars aus.
Die beiden unverzichtbaren Hauptfarben welche Hand in Hand gehen sind:

White Scar (passender Name der Farbe) 50 % Farbe, 50% Wasser
Nuln Oil

Der Rest wie Bolter, Wachsiegel usw…muss zwar auch stimmen, aber im Mittelpunkt steht ganz klar das oben genannte. Und das macht letztendlich auch den Reiz an dieser Art Miniatur aus, der Clou so zu sagen.
Gut, dann legen wir einfach mal los. Alles Schritt für Schritt:
So sehr mir eigentlich alle Aspekte des Hobbys großen Spaß machen, am Anfang das Entgraten, nun ja, das macht definitiv eher weniger Spaß, ist aber unverzichtbar. Und da ist die erste halbe Stunde / Stunde auch schon weg.



Dazu Bolter aufbohren nicht vergessen und die Beinchen stiften, für die spätere Base.



Meinen ersten Prototypen hatte ich noch bis auf den Bolter komplett zusammengebaut. Das geht zwar auch irgendwie, aber man kommt an einige kleine Stellen dann nicht mehr richtig ran. Das muss letztendlich jeder für sich selber entscheiden, ich separier jetzt so gut wie alles.



Danach geht es ab zum Grundieren, mit dem weißen Spray von GW. Lieber wenige dünne Sprühstöße. Weniger ist hier mehr. Bloß nicht zu viel Farbe drauf. Wir knallen später eh noch x Schichten White Scar drauf.



Jetzt werden alle Kanten, Vertiefungen, Schläuche und Nieten getuscht mit Nuln Oil. Lieber etwas sparsamer gezielt in die Vertiefungen malen. Das spar später etwas Aufwand beim Schichten.



Und jetzt wie auf dem Bild zu sehen ist alles bis auf die Konturen strahlend weiß hochschichten.



Dieser Schritt ist der wichtigste beim gesamten Bemalen der Miniatur und es dauert auch am längsten. Die meiste Zeit geht hier drauf. Ruhige Musik im Hintergrund bei mir schon mal eine Hilfe um ganz ruhig den Pinsel dann führen zu können. Ich benutze die kleinen Pinsel von Pegasus. Die sind wirklich gut zu gebrauchen. Kann ich nur empfehlen und kosten mit ca. 3 Euro pro Stück nicht die Welt. Die GW Pinsel, nun ja, ich möchte nicht schlecht über GW Produkte sprechen, deshalb sage ich zu den GW Pinseln hier besser mal gar nichts.
Beim Schichten ist das stark verdünnte White Scar sogleich Fluch wie auch Segen. Fluch, weil es gerne mal in Vertiefungen reinläuft, ähnlich wie Tusche und Segen weil sich damit so wunderschön schichten lässt. Wenn einem mal White Scar in eine Vertiefung läuft, ruhig bleiben, Pinsel auswaschen und damit sogleich das White Scar auf der Vertiefung nehmen (geht ganz gut, weil so flüssig). Dann später die Vertiefung mit dem kleinsten Pinsel und Nuln Oil wieder gestochen scharf ausmalen und nochmal von vorne. Das Übt ungemein. Manche Stellen wie Helm und Rückenmodul sind was das angeht eine echte Herausforderung, aber wir wollen es ja auch nicht zu einfach machen. Reine Geduldsübung. Man hat zum Glück endlos Versuche, bis alles perfekt ist. Nur Zeit ist hier hier das Limit, mehr nicht.
Je nach Stelle / Fläche sprechen wir i.d.R. von 3-6 Schichten White Scar.
Nachdem das Schichten gemeistert ist, geht es an alle anderen Flächen. Entsprechende Farben sind jetzt (immer leicht verdünnt). Und Kopf hoch, das Schwerste ist bereits geschafft.



Grundfarben aufbringen. Augen Evil Sunz Scarlet, sowie Ränder Schulterpanzer, Brustzeichen. Wachsiegel Screamer Pink, Papier Ushabti Bone, Bolter Schwarz und Leadbelcher. Symbol auf Bolter Balthasar Gold.



Dann Schulterpanzer mit Wild Rider Red schichten, Brustzeichen Nuln Oil tuschen, dann Schichten mit Evil Saunz Scarlet und dann Wild Rider Red. Wachsiegel Nuln Oil tuschen, dann schichten mit Screamer Pink, dann Emperors Children. Papier tuschen mit Agrax Earthshade, dann schichten mit Ushabti Bone, dann Pallid Wych Flesh. Leadbelcher mit Nuln Oil tuschen, dann schichten mit Runefang Steel. Gold mit Agrax Earthshade tuschen, dann Gehennas Gold schichten, dann Runefang Steel schichten.
Augen mit einer dünneren Schicht Wild Rider Red, dann eine kleinere Schicht Flash Gitz Yellow.
Bolter schwarz mit Dawnstone Kanten schichten.
Andere Metallteile wie beim Rückenmodul genauso wie beim Bolter, kleine Metallschläuche wie beim Helm einfach nur Runefang Steel.
Das Zeichen auf dem linken Knie Freehand erst mit Evil Sunz Scarlet und dann Wild Rider Red aufbringen (einfaches Muster, kleine Fläche)



Dann folgt der Zusammenbau, ist dann angenehmer die noch fehlenden Freehand auf die Schulterpanzer zu malen.



Dann mit einem dünnen Bleistift leicht die Grund Konturen auf den Schulterpanzern vor malen (Vorlagen gibt es auf den beiliegenden Abziehbildern bzgl. Größe).



Die Konturen erst mit Evil Sunz Scarlet nachmalen, dann damit ausmalen, dann mit Wild Rider nachmalen und die entsprechnden Flächen mit Flash Gitz Yellow ausmalen.



Auf der anderen Seite den Schulterpanzer mit dem entsprechenden Symbol bemalen, ich verwende im Moment immer das taktische Pfeil Symbol.
Amit wäre die Mini geschafft. Aber was ist schon eine Mini ohne die passende Base. Vom Hintergrund her sind meine Bases an die Heimatwelt der White Scars angelehnt. Steppenlandschaft mit zerklüfteten Bergen. In den Bergen steht auch die Ordensfestung, was ich gezielt zu zitieren versuche mit meinen Bases. Ich werde später auch meine Fahrzeuge basen, Zwecks Gesamtbild. Dann hat alles die gleiche Höhe und ist eine Truppe.
Für die Base benötigen wir, siehe Bild:



Ich verwende gerne die neuen 32mm Bases, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Die Korkplatten (2mm und 5mm) kann man sich ganz pflegeleicht für ein paar Euro per Amazon schicken lassen.
Die Korkplättchen an den Ecken ausfranzen und möglichst natürlich ungleichmäßig auf die Base kleben. Dazu noch an einige Stellen etwas Sand mit Bastelleim aufbringen.



Einmal schwarz grundieren (muss nicht perfekt sein.)



Dann kräftig Steel Legin Drab aufbringen und danach gleich punktuell ähnlich wie bei dem Sand vorab Agrellan Earth als Texture aufbringen.



Wenn trocken, dann kräftig tuschen mit Agrax Earthshade.



Wenn das trocken ist, dann kräftig trocken bürsten mit einem großen Dry Brush und Terminatur Stone Dry Farbe.



Jetzt ist es so gut wie geschafft. Noch den Rand der Base mit Steel Legin Drab sauber bemalen, dann eine kleine Stellen auf der Base mit totem Grass verzieren und am Ende die Mini draufstecken. Fertig.




Viel Spaß und Erfolg beim selber ausprobieren. Und falls jetzt noch Fragen sein sollten, einfach posten. Kein Problem. Kriegen wir alles hin. 🙂


Entspannte Hintergrundmusik fürs Malen

 
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Anbei ein WIP vom Schichten mit stark verdünntem White Scar (Anmerkung: Beine und Torso sind noch lange nicht fertig, aber auf einem guten Weg). Dieser Arbeitsschritt ist dann auch der zeitintensivste. Schicht für Schicht, dann immer wieder mit Nuln Oil korrigieren usw...
Hat fast was meditierendes 😉
Das wird mich jetzt die nächsten Tage in jedem Fall beschäftigen.

 
Ich neige mein Haupt! Entweder kommt die Farbe nur durchs Foto so cool rueber oder du hast es echt drauf 🙂
Mich wuerde eine noch viel detailreichere Anleitung interessieren. Gerade das Mischverhaeltnis der weissen Farbe wuerde mich dringlich interessieren.
Top!

Vielen Dank 🙂
White Scar: 50% Farbe, 50% Wasser. Geht bereits stark Richtung Tusche und ist ein bisschen tricky aufzutragen (läuft schnell mal in Vertiefungen, selbst wenn man aufpasst) aber perfekt zum Schichten geeignet. Zusammen mit Nuln Oil am häufigsten im Einsatz.

Eine detailreiche Anleitung habe ich dann wohl morgen zusammen mit der Mini fertig (hoff) 😉

Die Bilder immer mal so zwischendurch sollen jetzt erstmal nur Impressionen vom Prozess sein, mit der entsprechenden Beschreibung am Ende wird dann alles einen Sinn ergeben. Ich lege dann alles Offen wie Zeitaufwand und knifflige Stellen wo man besonders aufpassen muss.



 
Hi gapostal! Ich wünsche Dir mit Deinem neuen Aufbau viel Erfolg! Das Weiß sieht wirklich fantastisch aus! Sieht aber auch wirklich zeitaufwendig aus! Echt top! :wub:
Ich finde das Base aber echt zu übertrieben, für einen normalen taktischen Marine. Für einen Held wäre sie aber cool! 🙂

Freut mich 🙂
Zeitaufwändig, oh ja...vielleicht lasse ich eine Zeitangabe dann doch besser weg bei dem Tut was morgen kommt. 😉

Aber so oder so, dieser Marine nährt sich so langsam der Fertigstellung. Nur noch die Freehands für beide Schulterpanzer und die Base.