"Kosten senken" wird sicherlich kein Argument sein, denn man sollte sich mal ansehen, was die Rund-um-die-Uhr-Beaufsichtigung von entlassenen Gewaltverbrechern den Staat kostet
Aber sicher, um nix anderes gehts - glaubst du bei den Bundesländern gabs nen Anfall von Humanismus?
Hafturlaub bedeutet Hafturlaub: nix mit Bewachung, sondern gute Hoffnung das er wieder kommt
😉
(Das mit beaufsichtigten Sicherheitsvewahrten haben die ja nicht freiwillig gemacht, sondern auf Anordnung aus Brüssel)
Gott, das ist ja nicht auszuhalten hier
Na ja, permantes Moralkeule schwingen ist einer gehobenen Diskussion auch nicht zuträglich.
Ich könnte jetzt ganz böse sein: da freier Wille Wille vermutlich eh nur ne Illusion unseres Geistes ist (neurologisch nachgewiesen) und kriminelles Verhalten zumindests partitiell genetisch determiniert ist, können wir unserer ganzes Justizsystem mitsamt dem Resozialisierungsgedanken sowieso in die Tonne treten. Aber gut, wir Menschen sind ja zur kognitiven Disonanz fähig und ignorieren i.d.R. Erkenntnisse die uns zu sehr erschüttern - anders könnte man Religionen kaum erklären
😀
Wobei, eigentlich muss man gar nicht soweit gehen. Jeder mit nem Tacken gesunden Menschenverstand wird kapieren, das niemand ein besserer Mensch wird, wenn man ihn für x Jahre wegsperrt.
Haftstrafen dienen, wie der Name vermuten lässt, der Strafe. Da geht es ganz primär um den Sühnegedanken, oder wenn man es schärfer formulieren mag: Rache der Gesellschaft an dem Täter. Jeder der irgendwas von Resozialisation erzählt lügt sich in die eigene Tasche. Wenns nämlich darum gehen würde, würden wir die beispielhafte Frau die ihren Peiniger erschießt nicht wegsperren, denn Wiederholungsgefahr und Resozialisierungsbedarf sind bei ziemlich genau 0%. Warum tun wirs also trotzdem? Genau, weil Staat/Gesellschaft Mord aus keinem Grund, egal wie nachvollziehbar, duldet und sich deswegen "rächt".
Wenns aber eben um Strafe/Rache geht, ist Urlaub aber irgendwie kontraproduktiv...
Die ganze Resozialisierungssache greift doch erst hinterher: im Gegensatz zu früher hat man begriffen, das wenn man Menschen wie Tiere behandelt und sie hinterher wieder raus lässt es, sie sich i.d.R. noch deutlich übler aufführen, weshalb man versucht mit diversen Maßnahmen das ganze abzufedern.
Allerdings übertreibt man es mit der Popaganda dafür: jemand der 20, 30 Jahre im Knast war ist de facto nimmer in die Gesellschaft zu integrieren. Wenns also um Resozialiserung ginge, dürfte man Keinen wegsperren.
Im Grunde ist das ganze Gerede nur ne Nebelmaschine damit einen die Menschenrechtler in Ruhe lassen. Im Kern gehts bei ner modernen JVA ums gleiche wie schon im Tower of London: staatliche Vergeltung für Regelbrüche.
-> Sorry wenns im Ton jetzt etwas hart klingt, aber wenn gegen "hardliner" ausgeteilt wird, sollten sich Vertreter eines menschenfreundlichen Strafvollzugs zumindest klar sein das ihre Linie nicht so ganz stringent ist.
Letzlich ist die Regelung aus einem simplen Grund abzulehnen: den schwarzen Peter bekommen zukünftig Anstaltsleitungen die sich weigern entsprechde Hafturlaube zuzulassen noch mehr zugeschoben als bisher.