Umfeld entreißen ungleich wegsperren.
Das es bisweilen einem Täter gut tun mag aus seinem Umfeld weg zu kommen sei unbestritten. Ändert aber nix daran das einsperren absolut nichts verbessert.
Zu neuen Erkenntnissen kommt man deutlich eher in einem betreuten Umfeld als in einer Einzelzelle.
Gefängnishaft leistet unter dem Aspekt "Resozialsation" nichts und ist eventuell sogar kontraproduktiv.
Würde es also primär um Resozialisaton gehen, müssten wir konsequenterweise aufhören Leute einzusperren und uns auf Geldstrafen beschränken.
Auch die Beispiele wo es einfach nix zu resozialieren gibt nimmt man nicht vom Tisch: wenn jemand, wi erwähnt, seinen jahrelangen Peiniger ermordet beispielsweise.
Oder reales Beispiel: der Polizist Dascher, der dem Entführer von Jakob von Metzler mit Folter gedroht hat, weil er dachte das Leben des Jungen noch retten zu können. Gut, da gings nicht um Haft, aber er wurde zu einer Geld- und Bewährungsstrafe veurteilt. Da gibts einfach nix zu resozialisieren, der Mann hat moralisch alles richtig gemacht (sogar sein vorgehen dokumentiert,wodruch überhaupt erst das Verfahren möglich wurde!). Trotzdem wird er bestraft? Warum? Eben weil es bei Strafe ums strafen eines Regelübertritts - in dem Fall die Folterandrohung geht.
Letzlich gehts mir drum ein paar Gedankengebäude zu zerstören: man dichtet sich Erklärungen und Rechtferitungen zurecht um sich moralisch aufzuwerten (z.T., auch unterbewußt, mit dem Zweck andere, seien es die Vorväter oder andere Kulturkreise abzuwerten) und übertreibt es dabei einfach. Strafrecht ist dabei nur ein Punkt. Das wir Täter -überspitzt- nur deswegen einsperren damit sie als bessere Menschen wieder rauskommen ist genau so ein Humbug wie der teilweise verbreitete Glaube die Bundeswehr wäre ein Verein bewaffneter Aufbauhelfer . Und hinterher kommt der empörte Aufschrei, wenn eine Institution nur das macht was sie soll, also im Falle des Strafvollzuges eben strafen oder bei Soldaten kämpfen und töten.
Sowas regt mich *dezent* auf 😀
