Ahmadinedschad im ZDF

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Naja, nach dem Bar Kochba-Aufstand gabe es in Palästina für die nächsten gut 1900 Jahre kaum Juden. Dass nach dem 2. Weltkrieg die Millionen auf einmal kommen und ein Gebiet beanspruchen, welches den ansässigen Arabern seit der Antike gehört, hat halt eine sehr große (verständliche) Wut der Araber ausgelöst. Völlig verständlich... Aber jetzt sind da halt ein paar Millionen Juden. Das Problem wäre vermutlich gelöst, zöge sich Israel einfach aus dem Westjordanland und Ostjerusalem zurück und riegelt einfach nur die Grenze ab. Die Golanhöhen können sie wohl länger behalten, Assad hat ja momentan anderes zu tun. Dann einfach einseitig den Palästinenserstaat anerkennen. Da sie militärisch überlegen sind, sollte das dann kein Problem mehr sein. Die paar Radikalen im eigenen Land wird man wohl bändigen können. Und ob die paar km² Westjordanland so krass zur Sicherheit Israels beiträgt, ist vielleicht angesichts der Mauer zu bezweifeln.
 
Mit anderen Worten: Damit dort unten Ruhe ist, muss Israel demütig sämtliche Forderungen der Palästinenser erfüllen und darf im Gegenzug keine eigenen stellen (da die ja als Störenfried ursächlich Schuld an der ganzen Sache sind)? Verstehe ich dich da richtig?

Nein verstehst du nicht. Auch wenn es unglaublich erscheinen mag, es gibt zwischen totaler Ablehnung aller palestinensischen Forderungen und totaler Erfüllung auch noch die eine oder andere Zwischenstufe. Was Netanjahu abgezogen hat, war folgendes. Er setzt sich mit den Palestinensern an einen Tisch, verhandelt mit ihnen, währenddessen laufen die strittigen Siedlungbauprogramme weiter. Worüber sollen die Palestinenser da verhandeln? Und ja in erster Linie sind die Israelis in der Bringpflicht, denn ohne den Staat Israel hätten die Palestinenser diese Probleme nicht. Und ja die UNO solte endlich wirksame Resulotionen gegen Israel verhängen, damit Israel gezwungen ist, am Verhandlungstisch Platz zu nehmen und ernsthaft zu verhandeln.
 
@Knight-Pilgrim

Was für ein schöner Traum: Die UNO, die seit dem Alleingang der Amerikaner im Irak den Völkerbund als machtloseste Institution abgelöst hat, "zwingt" Israel mit Sanktionen zum Einlenken. Und gleich danach "zwingen" sie den Papst dazu, seine Haltung zu Abtreibung und Homosexualität aufzugeben. Und wenn das geschafft ist, landen 200 Millionen Blauhelme an der nordkoreanischen Küste und machen die Kommunisten in Pjönjang platt...

Nein, also wirklich, eher friert die Hölle zu als dass die UNO irgendwas gegen Israel unternehmen kann, ohne dass die Amis ihre Vetokarte ausspielen. Selbiges klappt im Moment ja auch sehr gut bei den Iranern (oder Syrern) mit Blick auf Russland und China.

Die Israelis mögen von den Arabern vielleicht keine hohe Meinung haben, aber sie beherrschen die Verzögerungstaktik halbherziger Verhandlungen mindestens ebenso gut. Am Besten, diese ganzen sogenannten "Hardliner" beider Seiten werden in einen Raum gesperrt, jeder kriegt nen Knüppel in die Hand und nach 24 Stunden werden die Türen geöffnet. Solange diese Kerle nicht selbst für das bluten müssen, was sie da so leichtfertig anzetteln, wird sich nichts ändern.

Und um nochmal die Angst vor steigenden Benzinpreisen für den Fall eines weiteren Golfkriegs zu mindern: Heute kam heraus, dass die Preise für den Sprit eher willkürlich und fast überhaupt nicht an solchen Krisen festgemacht sind. Es ist nur ein willkommender Rechtfertigungsgrund, mehr nicht.
 
@ Rene von Carstein

Nein, also wirklich, eher friert die Hölle zu als dass die UNO irgendwas gegen Israel unternehmen kann...

Das steht auf einem anderen Blatt. Es blanke Machtpolitik, die dort unten betrieben wird. Moralische Aspekte spiele bei den Erwägungen der Israelis und der Amerikaner überhaupt keine Rolle. Das ist nicht auf derem Mist gewachsen, aberes gibt eine Unterschied zwischen der offiziel rausposaunten Agenda und den eigentlichen Wirkmechanismen. Aber dann soll man das Kind beim Namen nennen und nicht irgendwelchen ideologischen Schmus, von wegen Krieg gegen Terror und dass Israel die einzige Demokratie in der Region ist. Das aht auch nichts mit Verschwörungstheorien zu tun.
 
Selbst wenn Israel noch mehr zugeständnisse machen würde (Was extrem gefährlich werden könnte), glaubst du wirklich es würde sich was ändern ? der Hass kommt einfach aus dem Herzen der Religion des "Friedens"

Die eine religion pauschal für schlecht erklären ist sehr böse , die andere religion für schlecht erklären ist hingegen sehr gut. hä?
 
Hach, wie es sich die Dinge doch immer wiederholen. Kaum wagt es jemand Israel oder Amerika für bestimmte Positionen zu kritisieren, wird diesem direkt Antisemitismus oder Antiamerikanismus unterstellt. Dies macht eine sachliche Debatte sehr schwierig, was man bis in höchstes politische und mediale Kreise beobachen kann.

Auch ich habe das Interview im ZDF gesehen und gebe dem Threadersteller Recht. Der Iranische Präsident hat rein sachlich argumentativ einen klaren Punksieg errungen. Wo liegt das Problem?! Nur weil es nicht ins Weltbild passt wird jedem der darauf hinweist unterschwelliger Antisemitismus unterstellt. Sorry aber das kann ich nicht nachvollziehen und es gehört auch nicht in eine Welt die so viel Wert auf freie Meinungsäusserung legt.

Das es vielen Menschen nicht möglich ist dieses Interview unvoreingenommen zu verfolgen liegt wohl vor allem an dem viel zitierten Satz, das Ahmadinedschad Israel von der Landkarte tilgen wolle. Dumm nur, das er dies so nie gesagt hat. Quelle: http://www.sueddeutsche.de/kultur/u...edschad-der-iranische-schluesselsatz-1.287333 und http://www.nytimes.com/2005/10/30/weekinreview/30iran.html?_r=1

Ich halte Ahmadinedschad nicht für einen Waisenknaben, ganz im Gegenteil. Und ja, in der arabischen Welt gibt es jede Menge israelfeindliche Äusserungen. Greifen wir jetzt all diese Länder an, ja?! Dann können wir direkt mal mit Saudi-Arabien anfangen. Das Israel durch iranische Aktivitäten beunruhigt ist, kann ich nachvollziehen, einen Angriffskrieg rechtfertigt es meiner Meinung nach aber nicht. Und die Beweise die hier vorgebracht werden wecken bei mir Erinnerungen an den Irak Krieg (http://de.wikipedia.org/wiki/Irakkrieg). Auch da gab's ja ach so viele unwiederlegbare Beweise die sich am Ende dann alle in Luft aufgelöst haben.

Ich denke aber auch das Amerika keinen Krieg will und ich hoffe das sie sich gegenüber Israel durchsetzten werden. Der Iran ist nicht Palästina, nicht Lybien und nicht der Irak. Ein Angriff könnte verheerende Folgen in der arabischen Welt haben. Man beachte die Geschichte Irans, die geprägt ist von massiven Interventionen durch westliche Mächte. Exemplarisch seien hier die Stürzung Mossadegh's durch eine gezielte Konterrevolution (http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Ajax) und der Iran-Irak Krieg (http://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Golfkrieg) genannt. Ein Krieg mit dem Iran würde das Mullah Regime stärken und einer weitere Radikalisierung der arabischen Welt erheblichen Vorschub leisten. Das ist mit Sicherheit das Letzte, was sich die USA wünschen.
 
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Jetzt habe ich es mir auch angeschaut. Das Interview ist vor allem eines:

Ein weiterer Beweis dafür, dass der Qualitätsjournalismus bei uns einfach mal sang und klanglos untergegangen ist. Klaus Kleber ist ein unfähiger Journalist, der sich schon nach wenigen Sätzen die Zügel aus der Hand nehmen lässt, suggestive Fragen stellt und einseitig Position bezieht statt sachlich zu bleiben. Selbst wenn er mit dem Antichristen in Person gesprochen hätte - so führt man kein Interview, so berichtet keine sachliche Presse. Bereits die einleitenden Sätze des Videos zeigen propagandistische Züge und sind klar Kontra-Ahmadinedschad. Ganz nebenbei bemerkt geht mir übrigens die grottige Sychronisierung auf die Nerven. Die Übersetzung hätte man durchaus professionell nachbearbeiten können und Untertitel wären eine feine Sache gewesen.

Zur Sache selbst:
Das Ahmadinedschad jede verfügbare Plattform nutzt um gegen die "Zionisten" zu wettern ist nichts Neues, dafür hätte es das Interview nicht gebraucht. Natürlich gelingt es ihm damit auch vorzüglich, jeden berufsbetroffenen westlichen Journalisten auf die Palme zu bringen. Letzten Endes ist diese Karte jedoch sein innenpolitischer Trumpf, der "Feind von außen" der von Problemen im eigenen Land ablenken soll - ein alter Hut. Ansonsten kann man, wenn man das gesamte Gespräch ganz nüchtern betrachtet genauso viele "irre" Aussagen, wie vernünftige heraus lesen. Ahmadinedschad ruft zu logischem, besonnenem Handeln auf, definiert klar, dass eine Atombombe keine ultimative Waffe ist und keine Probleme lösen kann. Unter welcher Brille man dieses Interview betrachtet ist jedem selbst überlassen, aber den Mann einfach nur auf seinen Judenhass zu reduzieren ist zu kurz gegriffen.

Hat man 2009 gesehen als die Aufstände niedergeknüppelt wurden.
Blöderweise haben unsere Intelligenzbestien in der Nato lieber die Moslembrüder in Libyen an die Macht gebombt, als damals einem zivilisierten Volk zu helfen die Herrschaft der Primitiven abzuschütteln.

Weite Teile der Opposition im Iran waren und sind weder gegen das Atomprogramm noch gegen den Islam, noch können sie Israel besonders gut leiden. Im Westen ist man nur allzu gerne bereit, in die Leute die dort auf die Straße gehen das hinein zu interpretieren, was man selbst dort gerne sehen möchte.
 
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@Blackorc
Im Westen ist man nur allzu gerne bereit, in die Leute die dort auf die Straße gehen das hinein zu interpretieren, was man selbst dort gerne sehen möchte
Die Aussage stimmt soweit, was aber nichts daran ändert das der Iran tatsächlich das muslimische Land das am ehesten unseren standard eines zivilisierten Rechtsstaates erfüllen könnte wenn die Mullahs weg sind.
Das ist keine Garantie, aber eben gute Chancen. Schlicht schon aus dem Grund weil es dort die zivilisatorischen Grundlagen gibt einen Staat zu schaffen. Beispielsweise gibt es dort tatsächlich eine Bildungstradition. 85% der Männer und immerhin 70% der Frauen können lesen und schreiben. In Afghanistan sind es 46% und ca. 10%.
Ein Staat brauch eine Bevölkerungsschicht die ihn trägt. Iran hat sowas. Schon die qualifizierten Exiliraner würden, wenn sie könnten.
-> es "muss" nicht klappen, aber bessere Chancen als in anderen Staaten wo man sich am nation building versucht hat Iran allemal.

@Cyperdippi
Kaum wagt es jemand Israel oder Amerika für bestimmte Positionen zu kritisieren, wird diesem direkt Antisemitismus oder Antiamerikanismus unterstellt.
Ich unterstelle ihn nicht, ich kann ihn dir hier an den Aussagen aufzeigen und auch erläutern warum es sich so verhält.

Der Iranische Präsident hat rein sachlich argumentativ einen klaren Punksieg errungen.
Problem dabei: Wie bzw. gegen wen soll er denn einen Punktsieg einfahren? Das ist in einem Interview schlecht möglich.

Das es vielen Menschen nicht möglich ist dieses Interview unvoreingenommen zu verfolgen liegt wohl vor allem an dem viel zitierten Satz, das Ahmadinedschad Israel von der Landkarte tilgen wolle. Dumm nur, das er dies so nie gesagt hat.
Dumm nur das diese Übersetzung genau die ist, die iranische Stellen autorisiert haben. Die Übersetzung mag falsch sein, ist aber genau so übersetzt worden wie es gewollt war. Ansonsten ist es hinfällig über semantische Feinheiten zu streiten ob er jetzt nur das Besatzungsregime in Jerusalem entfernen will oder Israel von der Landkarte tilgen möchte - die Konsequenz ist am Ende die gleiche. Der Zyniker in mir sagt mir das das nicht nötig ist: in iranischen Atlanten gibt es bis heute keinen Staat Israel.

@Knight Pilgrim
Es [ist] blanke Machtpolitik, die dort unten betrieben wird. Moralische Aspekte spiele bei den Erwägungen der Israelis und der Amerikaner überhaupt keine Rolle. Das ist nicht auf derem Mist gewachsen, aberes gibt eine Unterschied zwischen der offiziel rausposaunten Agenda und den eigentlichen Wirkmechanismen. Aber dann soll man das Kind beim Namen nennen und nicht irgendwelchen ideologischen Schmus, von wegen Krieg gegen Terror und dass Israel die einzige Demokratie in der Region ist. Das aht auch nichts mit Verschwörungstheorien zu tun.
Diese Aussagen sind antiamerikanisch. Der Verweis das es keine Verschwörungstheorien sein soll ändert nix daran das es welche sind.
Die "geheime Agenda" die nicht offen ausgesprochen wird.
Das ganze ist nix anderes als die große Verschwörung des Weltjudentums in neuem Gewand. Denn eine logisch rationale Begründung dafür gibt es nicht. Einfachstes Beispiel ist diue regierung Bush: de rhat sich nen Scheiss für den Nahen Osten interessiert, selbst Israel ist ihm egal gewesen. Erst als ein gewisses luftmobiles Abrissunternehmen in New York tätig wurde wurde interveniert.
Aber vermutlich war das alles nur ein großes Täuschungsmanöver im großen Plan 🙄

Die Konflikte sind dort nicht entstanden, weil die Araber so ein rückständiger Haufen waren, sondern weil nach 45 auf ihrem Land ein Staat errichtet wurde, der sie von ihrem Land vertrieben hat.
Auch das ist schon wieder eine interessante Variante von Geschichtsschreibung. In welcher Realität ist das passiert? In unserer jedenfalls nicht. Niemand wurde anfangs vertrieben. Nur waren die Vorfahren der heutigen Palästinenser ganz eifrig mit dabei als die arabischen Staaten im Unabhängigkeitskrieg die "Juden ins Meer" treiben wollten und haben einfrig "Progromnacht" gespielt weil man sich ja noch schnell an den jüdischen nachbarn bereichern wollte, bevor man sie umbringt - die örtlichen Milizen hatten von ihren reichsdeutschen Freunden ne Menge gelernt. Blöderweise waren die jüdischen Neuankömmlinge keine wehrlosen Opfer, sondern kriegserfahrene Veteranen. Und als man feststellte das das mit "juden ins Meer" nicht so klappt, hatte man halt schiss das die Juden ihnen die Behandlung angedeihen lassen, die man ihnen andachte. Und nahm die Beine in die Hand.

Die Araber konnten nichts aber auch garnichts für den Holokaust. Sie haben aber die Zeche zu bezahlen.
Die Flüchtlinge müssen nicht die Zeche für den Holocaust zahlen - auch wenn sie an dem nicht ganz so schuldlos sind, wie hier dargestellt (es gab konkrete Pläne mit Hilfe der Nazis nach dem Sieg über die Engländer Palästina judenfrei zu machen).
Sie müssen die Zeche zahlen für
* den geplanten Angriffs- und Vernichtungskrieg ohne Kriegserklärung von 1948
* den verlorenen sechstagekrieg von 1967
* den Jom-Kippur Krieg von 1973

Um es nochmal deutlich zu sagen: wenn die Palästinenser jemals "moralische Rechte" hatten, haben sie sie durch diese Aktionen endgültig und nwiderruflich verwirkt.
Es sind arme Schweine, keine Frage, aber für ihre Situation können sie sich bei ihren kompetenten politischen Führern bedanken und bei niemanden sonst.

Wenn Israel sich einmauert, bedeutet das, dass sie Land welches sie den dort früher ansässigen Arabern abgenommen haben,
Das ist übrigens noch so ne antisemitische Legende: das die bösne Juden den armen Palästinensern das Land gestohlen hätten.

1) hat es zu jederzeit Juden in Palästina gegeben. vor 1881 lebten in dem damals osmanischen Gebiet Palästina (ISrael plus Jordanien) rund 460.000 Menschen. Davon waren ca. 400.000 Moslems. Der Rest Christen und Juden. Jerusalem, das damals ein Provinzkaff von 30.000 Menschen war, war ca. zur Hälfte jüdisch.

2) ab den 1880ern begann im Rahmen des Zionismus die Einwanderung der europäischen Juden und zwar durchaus auf Wunsch der Osmanen, brachten die siedler doch Geld, Bildung und Technik ins Land. Das Land wurde nicht gestohlen sondern gekauft.
Um es drastisch zu formulieren: das es heute in Israel überhaupt fruchtbares Land gibt ist den jüdischen Siedlern zu verdanken. Diese haben den halbnomadischen Ziegenhirten (nix anderes waren die Palästinenser zu dieser Zeit) wertloses Brachland abgekauft und mittels moderner Technik kultiviert haben.
Diese Siedlung ging in mehreren Wellen weiter
- 1880-1903 ca. 30000, meist Osteuropa
- ~ 40000 bis zum ersten Weltkrieg, vor allem aus Russland da es dort u der Zeit viele Progrome gab.
- 1919-23 nochmal ungefähr die gleiche Menge
- 1924-30 ca. 80.000 weil der Völkerbund im Grunde schon einen jüdischen Staat in aussicht stellte (teilung des Mandatsgebietes in Palästine und Tranjordanien
- 1930-39 etwa ne Viertelmillion deutsche und polnische Juden wegen ..na du weißt schon wer.
- Nochmal knapp 100.000 Flüchtlinge im Krieg.

Dagegen war eine echte "ansieldung" nach dem Krieg marginal. die meisten Juden die in dem Staat leben sollten waren schon da.

Einen richtig dicken Schub gabs nochmal 1948, als im Rahmen des angedachten Vernichtungskrieges gegen den neuen Judenstaat in Irak, Ägypte, Jemen und anderen arabischen Staaten erst mal die heimischen Juden vertrieben wurden. Dadurch kamen noch mal ca. 750.000 Juden nach Israel.
Ironischerweise haben also die Araber unfreiwillig "Geburtshilfe" für Israel geleistet: es ist unwahrscheinlich das Israel sonst die nötige "Manpower" für einen funktionierenden Staat gehabt hätte.

Und vor dem Hintergrund dieser Geschichte wirfst du den Palestinensern vor Antisemiten zu sein.
Ich werfe ihnen primär vor - wie auch übrigens den meisten selbsternannten "Israelkritikern" von der Historie keine Ahnung zu haben und lieber den bösen Juden die historische Schuld zu geben, statt sie dort zu suchen wo man suchen sollte: bei der Führung der arabischen Staaten Ende der 1940er.

Und dort unten wird es erst Frieden geben, wenn Israel von seinem hohen Ross heruntersteigt und endlich anfängt sich auszusöhnen und eine Teil seiner Schuld abzutragen.
Jedes entgegenkommen, jede Annäherung der Israelis wurde von den Palästinenser auf immer die gleiche Art gedankt: mehr Gewalt.

Selbst Jemand wie Rabin kam zu der Erkenntnis. Dumm nur das der von einem aus den eigenen Reihen erschossen wurde
Bei allem Respekt vor dem Toten: was genau hatte Israel vom Osloabkommen, Rabins großer Lesitung, also dafür das sie sich aus Gaza und dem Westjordanland zurückgezogen haben und den Palästinensern Selbstverwaltung zugebilligt haben?
Ach ja, die zweite Intifada ... hat sich wirklich gelohnt, muss man schon zugeben.

Was Netanjahu abgezogen hat, war folgendes.
Übrigens auch interessant das du dne Nahostkonflikt Permanent auf die Zeit nach 2009 zu beschränken scheinst. Niemand streitet ab das die aktuelle Regierung eine sehr harte Linie gegenüber den Palästinensern fährt.
Nur ignorierst du dabei, das dies auch das Ergebnis eines traurigen Lerneffektes ist: die seit jahrzehnten bestehenden Annäherungsbemühungen deutlich "freundlicherer" Regierungen (Rabin, Barak, Scharon oder auch Peres) haben absolut nichts erreicht.
Die harte Haltung hingegen schafft Ruhe. Seit 2009 gibt es keine Selbstmordattenate in Israel mehr.


@dunkelgelfuegel
Mit anderen Worten: Damit dort unten Ruhe ist, muss Israel demütig sämtliche Forderungen der Palästinenser erfüllen und darf im Gegenzug keine eigenen stellen (da die ja als Störenfried ursächlich Schuld an der ganzen Sache sind)? Verstehe ich dich da richtig?
Nö, krasser. Im Grunde läufts darauf hinaus das Israel zwar natürlich rein moralisch ein Existensrecht hat, aber man ihm faktisch alle Mittel verweigern möchte dieses auch wahrzunehmen. Im Grunde soll der gute Jude halt zugucken wie das vernichtungswerk getan wird, dafür wird er hinterher auch ordentlich betrauert. Wehrt er sich aber ist er böse.

Im Grunde is es das Kennzeichen von linkem Antisemitismus das man toten Juden sehr gerne und willig Denkmäler errichtet und auch gerne die Singularität des Holocausts betont, aber mit lebenden und am Ende noch wehrhaften Juden ein handfestes Problem hat.
 
Diese Aussagen sind antiamerikanisch. Der Verweis das es keine Verschwörungstheorien sein soll ändert nix daran das es welche sind.
Die "geheime Agenda" die nicht offen ausgesprochen wird.
Das ganze ist nix anderes als die große Verschwörung des Weltjudentums in neuem Gewand. Denn eine logisch rationale Begründung dafür gibt es nicht. Einfachstes Beispiel ist diue regierung Bush: de rhat sich nen Scheiss für den Nahen Osten interessiert, selbst Israel ist ihm egal gewesen. Erst als ein gewisses luftmobiles Abrissunternehmen in New York tätig wurde wurde interveniert. Aber vermutlich war das alles nur ein großes Täuschungsmanöver im großen Plan


Platter gehts nimmer. Weder halte ich die Anschläge von 9/11 für eine Verschwörung der Amerikaner, noch ist es eine bitterböse Verschwörungstheorie, wenn ich sage, das alle Großmächte ausschließlich der Machtpolitik folgen, wenn es um Außenpolitik geht. Das ist sogar eine Binse. Mit Antiamerikanismus hat das auch nichts zu tun. Es ist sogar so, dass ich dass den Amerikanern, aber auch den Russen oder Chinesen zugestehe, denn das ist der kleinste gemeinsame Nenner, der immer funktioniert. Ich kritisiere lediglich hier in dem speziellen Fall, dass die Amerikaner Vabanque spielen. Denn man kann beim besten Willen nicht absehen, was passiert, wenn es zu einem von Außen initiierten Regimewechsel in Teheran kommt. Und moralisch in Bezug auf die Palestinenserfrage habe ich nur argumentiert, weil du den Palestinensern einseitig die alleinige Verantwortung für ihre Situation gibst. Dabei ging es schon seit dem 1. WK in dieser Region ausschließlich um Absteckung von Einflussphären.

Natürlich gab es schon vor 45 Einwanderungen von zionistischen Siedlern und gab es schon dort ansässige Juden. Es gab auch schon Konflikte, da die zionistische Siedlungsbewegung größere Landflächen aufgekauft hat und die ehemaligen Bauern nun als Tagelöhner auf den Feldern arbeiteten. Zum offenen Konflikt kam es erst durch die massive Einwanderung, die im Zuge des Holokaust einsetzte. Erst der Holokaust hat doch der Zionistischen Bewegung Auftrieb und massiven Zulauf verschafft. Dei meisten Juden in Europa haben sich vorher garnicht mehr als Juden verstanden. Erst das Dritte Reich hat wieder soetwas wie eine jüdische Identät hervorgebracht. Die Bewegung um Herzl hat eben genau durch diese Verfolgung und Vernichtung erst Strahlkraft gewonnen. Der Plan der Zionistischen Bewegung hatte den Schönheitsfehler, nicht in unbesiedelten Gebieten sich niederzulassen. Das hat zu Verteilungskämpfen geführt. So einfach ist das. Vor dem Hintergrund muss man die Aussagen sehen, die Juden wieder ins Meer werfen zu wollen. As ist aber wiederum eigentlich nicht das Problem der Araber. Mag sein, das du mich für einen Antisemiten und Antiamerikaner hältst. Aber mittlerweile ist mir das egal. Ich bleibe auf dem Standpunkt, dass es nicht hilfreich ist, die Positionen Israels einseitig zu übernehmen und den arabischen Staaten die alleinige Schuld für den Konflikt zu geben. Behalte die eine rosarote Ideologiebrille auf, die du dir anscheinend auf der Achse des Guten gekauft hast, wenn dir die Welt mit dieser Brille besser gefällt.
 
Ich unterstelle ihn nicht, ich kann ihn dir hier an den Aussagen aufzeigen und auch erläutern warum es sich so verhält.

Ich bin gespannt, denn bisher hast du mich mit deinen Posts nicht wirklich überzeugt. Bei mir hat sich ja genau daher der Eindruck von reflexartigen Reaktionen deinerseits eingeschlichen.

Problem dabei: Wie bzw. gegen wen soll er denn einen Punktsieg einfahren? Das ist in einem Interview schlecht möglich.

Nun ja. Ich würde sagen, dass der werte Herr Kleber mit klaren Intentionen aber schlechter Vorbereitetung in dieses Interview gegangen ist. Zumindest glaube ich dies aus seinen Fragen, der Anmoderation sowie den Kommentaren im "Heute Journal" entnehmen zu können. Wie Blackork es treffend beschrieben hat, wurde ihm dann recht schnell das Heft aus der Hand genommen.

Dumm nur das diese Übersetzung genau die ist, die iranische Stellen autorisiert haben. Die Übersetzung mag falsch sein, ist aber genau so übersetzt worden wie es gewollt war. Ansonsten ist es hinfällig über semantische Feinheiten zu streiten ob er jetzt nur das Besatzungsregime in Jerusalem entfernen will oder Israel von der Landkarte tilgen möchte - die Konsequenz ist am Ende die gleiche. Der Zyniker in mir sagt mir das das nicht nötig ist: in iranischen Atlanten gibt es bis heute keinen Staat Israel.

Ja, Ahmadinedschad hat unterlassen das richtig zu stellen, es ändert nichts daran das die Übersetzung und die Darstellung wo und wie die Rede statt gefunden so nicht richtig ist.

Das mit der Konsequenz interessiert mich jetzt schon. Vielleicht magst du dies noch ein wenig ausführen? Also rechtfertigt das verbale Angehen / nicht Anerkennen eines Staates einen Angriffskrieg von Seiten des nicht anerkannten Staates, wenn dieser sich bedroht fühlt? Das muss ich in der UN Charta irgendwie überlesen haben.

Ich erinnere mich, dass es auf westlichen Atlanten sehr lange keine DDR gab. Und ich erinnere mich an diverse Äusserungen während des Kalten Krieges den Kommunismus ein für alle Mal zu vernichten. Dies hätte deiner Logik folgend dann einen Angirffskrieg der DDR bzw. der Sowjetunion gerechtfertigt. Schliesslich war der eine Saat nicht auf einer Landkarte verzeichnet und den anderen hat man verbal massiv angegangen sowie gedroht ihn zu vernichten. Und hey, die anderen haben ja auch noch Atomwaffen entwickelt. Also klarer geht's ja wohl nicht, oder? Zack Präventivschlag und gut ist. Ich dachte diese Ansichten seien überholt, offensichtlich habe ich mich getäuscht.

Was mich auch noch interessieren würde ist, wie du zur israelischen Atombombe stehst.
 
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Dabei ist SdK doch selbst der größte Antisemit. Immerhin wird er nicht müde, "Multikulti" als komplett gescheiter anzusehen und zu hassen, dass es hier was anderes gibt als die christlich-deutsche Kultur.

Damit verneint er das Existenzrecht einer jüdischen Kultur in Deutschland.

Im Grunde ist es das Kennzeichen von rechtem Antisemitismus: Juden sind halt nur dann okay wenn sie möglichst weit weg und völkisch separiert sind...
 
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Nein verstehst du nicht. Auch wenn es unglaublich erscheinen mag, es gibt zwischen totaler Ablehnung aller palestinensischen Forderungen und totaler Erfüllung auch noch die eine oder andere Zwischenstufe. Was Netanjahu abgezogen hat, war folgendes. Er setzt sich mit den Palestinensern an einen Tisch, verhandelt mit ihnen, währenddessen laufen die strittigen Siedlungbauprogramme weiter. Worüber sollen die Palestinenser da verhandeln? Und ja in erster Linie sind die Israelis in der Bringpflicht, denn ohne den Staat Israel hätten die Palestinenser diese Probleme nicht. Und ja die UNO solte endlich wirksame Resulotionen gegen Israel verhängen, damit Israel gezwungen ist, am Verhandlungstisch Platz zu nehmen und ernsthaft zu verhandeln.

also ehrlich gesagt bringt ne Diskusion mit dir nix. es wurde schon mehrfach aufgezeigt das Israel mehr als Verhandungsbereit war, und den Palis großzügig entgegen kommen wollte, was alles allerdings abgelehnt wurde.
 
Die eine religion pauschal für schlecht erklären ist sehr böse , die andere religion für schlecht erklären ist hingegen sehr gut. hä?

Die "Religion" wird aber immer nur vom seiten der Muslimischen bevölkerung eingeworfen,das Hat mit den Juden nix zu tun, mit dem Islam aber schon.

Auch wenn der Islam nicht alleine das Porblem ist, er er trotzdem ein Teil des Problems.
 
Dabei ist SdK doch selbst der größte Antisemit. Immerhin wird er nicht müde, "Multikulti" als komplett gescheiter anzusehen und zu hassen, dass es hier was anderes gibt als die christlich-deutsche Kultur.

Damit verneint er das Existenzrecht einer jüdischen Kultur in Deutschland.

Im Grunde ist es das Kennzeichen von rechtem Antisemitismus: Juden sind halt nur dann okay wenn sie möglichst weit weg und völkisch separiert sind...

Ja SDK und auch ich sind Nazis !!! die sich nicht mehr auf Juden stürzen sondern auf die Moslems gehen weil wir ein Neues Feindbild für das Vierte Reich brauchen, oh man Neopope kann man dich eigentlich noch ernst nehmen ?.
 
Dabei ist SdK doch selbst der größte Antisemit.

In Bezug auf welches Gebiet? Hier im Forum? In Dtl.? Europa? Weltweit? Für mich ist der gröszte Antisemit nach wie vor jemand anderes, der glücklicherweise schon lange tot ist, aber leider immer noch seinen Schatten wirken lässt... (Gab es da net auch bei Naruto jemanden mit einem Schatten-Jutsu, der die Leute festgesetzt hat? Genauso fühle ich mich bei diesen Diskussionen...)

Im Grunde ist es das Kennzeichen von rechtem Antisemitismus: Juden sind halt nur dann okay wenn sie möglichst weit weg und völkisch separiert sind...
Was sind die Kennzeichen vom normalen Antisemitsmus?
Was sind die Kennzeichen vom linken Antisemitismus?

Kann man dabei überhaupt so eine klare Unterscheidung treffen? Inwiefern ist die sinnvoll?
 
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