@Blackorc
Im Westen ist man nur allzu gerne bereit, in die Leute die dort auf die Straße gehen das hinein zu interpretieren, was man selbst dort gerne sehen möchte
Die Aussage stimmt soweit, was aber nichts daran ändert das der Iran tatsächlich das muslimische Land das am ehesten unseren standard eines zivilisierten Rechtsstaates erfüllen könnte wenn die Mullahs weg sind.
Das ist keine Garantie, aber eben gute Chancen. Schlicht schon aus dem Grund weil es dort die zivilisatorischen Grundlagen gibt einen Staat zu schaffen. Beispielsweise gibt es dort tatsächlich eine Bildungstradition. 85% der Männer und immerhin 70% der Frauen können lesen und schreiben. In Afghanistan sind es 46% und ca. 10%.
Ein Staat brauch eine Bevölkerungsschicht die ihn trägt. Iran hat sowas. Schon die qualifizierten Exiliraner würden, wenn sie könnten.
-> es "muss" nicht klappen, aber bessere Chancen als in anderen Staaten wo man sich am nation building versucht hat Iran allemal.
@Cyperdippi
Kaum wagt es jemand Israel oder Amerika für bestimmte Positionen zu kritisieren, wird diesem direkt Antisemitismus oder Antiamerikanismus unterstellt.
Ich unterstelle ihn nicht, ich kann ihn dir hier an den Aussagen aufzeigen und auch erläutern warum es sich so verhält.
Der Iranische Präsident hat rein sachlich argumentativ einen klaren Punksieg errungen.
Problem dabei: Wie bzw. gegen wen soll er denn einen Punktsieg einfahren? Das ist in einem
Interview schlecht möglich.
Das es vielen Menschen nicht möglich ist dieses Interview unvoreingenommen zu verfolgen liegt wohl vor allem an dem viel zitierten Satz, das Ahmadinedschad Israel von der Landkarte tilgen wolle. Dumm nur, das er dies so nie gesagt hat.
Dumm nur das diese Übersetzung genau die ist, die iranische Stellen autorisiert haben. Die Übersetzung mag falsch sein, ist aber genau so übersetzt worden wie es gewollt war. Ansonsten ist es hinfällig über semantische Feinheiten zu streiten ob er jetzt nur das Besatzungsregime in Jerusalem entfernen will oder Israel von der Landkarte tilgen möchte - die Konsequenz ist am Ende die gleiche. Der Zyniker in mir sagt mir das das nicht nötig ist: in iranischen Atlanten gibt es bis heute keinen Staat Israel.
@Knight Pilgrim
Es [ist] blanke Machtpolitik, die dort unten betrieben wird. Moralische Aspekte spiele bei den Erwägungen der Israelis und der Amerikaner überhaupt keine Rolle. Das ist nicht auf derem Mist gewachsen, aberes gibt eine Unterschied zwischen der offiziel rausposaunten Agenda und den eigentlichen Wirkmechanismen. Aber dann soll man das Kind beim Namen nennen und nicht irgendwelchen ideologischen Schmus, von wegen Krieg gegen Terror und dass Israel die einzige Demokratie in der Region ist. Das aht auch nichts mit Verschwörungstheorien zu tun.
Diese Aussagen sind antiamerikanisch. Der Verweis das es keine Verschwörungstheorien sein soll ändert nix daran das es welche sind.
Die "geheime Agenda" die nicht offen ausgesprochen wird.
Das ganze ist nix anderes als die große Verschwörung des Weltjudentums in neuem Gewand. Denn eine logisch rationale Begründung dafür gibt es nicht. Einfachstes Beispiel ist diue regierung Bush: de rhat sich nen Scheiss für den Nahen Osten interessiert, selbst Israel ist ihm egal gewesen. Erst als ein gewisses luftmobiles Abrissunternehmen in New York tätig wurde wurde interveniert.
Aber vermutlich war das alles nur ein großes Täuschungsmanöver im großen Plan
🙄
Die Konflikte sind dort nicht entstanden, weil die Araber so ein rückständiger Haufen waren, sondern weil nach 45 auf ihrem Land ein Staat errichtet wurde, der sie von ihrem Land vertrieben hat.
Auch das ist schon wieder eine interessante Variante von Geschichtsschreibung. In welcher Realität ist das passiert? In unserer jedenfalls nicht. Niemand wurde anfangs vertrieben. Nur waren die Vorfahren der heutigen Palästinenser ganz eifrig mit dabei als die arabischen Staaten im Unabhängigkeitskrieg die "Juden ins Meer" treiben wollten und haben einfrig "Progromnacht" gespielt weil man sich ja noch schnell an den jüdischen nachbarn bereichern wollte, bevor man sie umbringt - die örtlichen Milizen hatten von ihren reichsdeutschen Freunden ne Menge gelernt. Blöderweise waren die jüdischen Neuankömmlinge keine wehrlosen Opfer, sondern kriegserfahrene Veteranen. Und als man feststellte das das mit "juden ins Meer" nicht so klappt, hatte man halt schiss das die Juden ihnen die Behandlung angedeihen lassen, die man ihnen andachte. Und nahm die Beine in die Hand.
Die Araber konnten nichts aber auch garnichts für den Holokaust. Sie haben aber die Zeche zu bezahlen.
Die Flüchtlinge müssen nicht die Zeche für den Holocaust zahlen - auch wenn sie an dem nicht ganz so schuldlos sind, wie hier dargestellt (es gab konkrete Pläne mit Hilfe der Nazis nach dem Sieg über die Engländer Palästina judenfrei zu machen).
Sie müssen die Zeche zahlen für
* den geplanten Angriffs- und Vernichtungskrieg ohne Kriegserklärung von 1948
* den verlorenen sechstagekrieg von 1967
* den Jom-Kippur Krieg von 1973
Um es nochmal deutlich zu sagen: wenn die Palästinenser jemals "moralische Rechte" hatten, haben sie sie durch diese Aktionen endgültig und nwiderruflich verwirkt.
Es sind arme Schweine, keine Frage, aber für ihre Situation können sie sich bei ihren kompetenten politischen Führern bedanken und bei niemanden sonst.
Wenn Israel sich einmauert, bedeutet das, dass sie Land welches sie den dort früher ansässigen Arabern abgenommen haben,
Das ist übrigens noch so ne antisemitische Legende: das die bösne Juden den armen Palästinensern das Land gestohlen hätten.
1) hat es zu jederzeit Juden in Palästina gegeben. vor 1881 lebten in dem damals osmanischen Gebiet Palästina (ISrael plus Jordanien) rund 460.000 Menschen. Davon waren ca. 400.000 Moslems. Der Rest Christen und Juden. Jerusalem, das damals ein Provinzkaff von 30.000 Menschen war, war ca. zur Hälfte jüdisch.
2) ab den 1880ern begann im Rahmen des Zionismus die Einwanderung der europäischen Juden und zwar durchaus auf Wunsch der Osmanen, brachten die siedler doch Geld, Bildung und Technik ins Land. Das Land wurde nicht gestohlen sondern gekauft.
Um es drastisch zu formulieren: das es heute in Israel überhaupt fruchtbares Land gibt ist den jüdischen Siedlern zu verdanken. Diese haben den halbnomadischen Ziegenhirten (nix anderes waren die Palästinenser zu dieser Zeit) wertloses Brachland abgekauft und mittels moderner Technik kultiviert haben.
Diese Siedlung ging in mehreren Wellen weiter
- 1880-1903 ca. 30000, meist Osteuropa
- ~ 40000 bis zum ersten Weltkrieg, vor allem aus Russland da es dort u der Zeit viele Progrome gab.
- 1919-23 nochmal ungefähr die gleiche Menge
- 1924-30 ca. 80.000 weil der Völkerbund im Grunde schon einen jüdischen Staat in aussicht stellte (teilung des Mandatsgebietes in Palästine und Tranjordanien
- 1930-39 etwa ne Viertelmillion deutsche und polnische Juden wegen ..na du weißt schon wer.
- Nochmal knapp 100.000 Flüchtlinge im Krieg.
Dagegen war eine echte "ansieldung" nach dem Krieg marginal. die meisten Juden die in dem Staat leben sollten waren schon da.
Einen richtig dicken Schub gabs nochmal 1948, als im Rahmen des angedachten Vernichtungskrieges gegen den neuen Judenstaat in Irak, Ägypte, Jemen und anderen arabischen Staaten erst mal die heimischen Juden vertrieben wurden. Dadurch kamen noch mal ca. 750.000 Juden nach Israel.
Ironischerweise haben also die Araber unfreiwillig "Geburtshilfe" für Israel geleistet: es ist unwahrscheinlich das Israel sonst die nötige "Manpower" für einen funktionierenden Staat gehabt hätte.
Und vor dem Hintergrund dieser Geschichte wirfst du den Palestinensern vor Antisemiten zu sein.
Ich werfe ihnen primär vor - wie auch übrigens den meisten selbsternannten "Israelkritikern" von der Historie keine Ahnung zu haben und lieber den bösen Juden die historische Schuld zu geben, statt sie dort zu suchen wo man suchen sollte: bei der Führung der arabischen Staaten Ende der 1940er.
Und dort unten wird es erst Frieden geben, wenn Israel von seinem hohen Ross heruntersteigt und endlich anfängt sich auszusöhnen und eine Teil seiner Schuld abzutragen.
Jedes entgegenkommen, jede Annäherung der Israelis wurde von den Palästinenser auf immer die gleiche Art gedankt: mehr Gewalt.
Selbst Jemand wie Rabin kam zu der Erkenntnis. Dumm nur das der von einem aus den eigenen Reihen erschossen wurde
Bei allem Respekt vor dem Toten: was genau hatte Israel vom Osloabkommen, Rabins großer Lesitung, also dafür das sie sich aus Gaza und dem Westjordanland zurückgezogen haben und den Palästinensern Selbstverwaltung zugebilligt haben?
Ach ja, die zweite Intifada ... hat sich wirklich gelohnt, muss man schon zugeben.
Was Netanjahu abgezogen hat, war folgendes.
Übrigens auch interessant das du dne Nahostkonflikt Permanent auf die Zeit nach 2009 zu beschränken scheinst. Niemand streitet ab das die aktuelle Regierung eine sehr harte Linie gegenüber den Palästinensern fährt.
Nur ignorierst du dabei, das dies auch das Ergebnis eines traurigen Lerneffektes ist: die seit jahrzehnten bestehenden Annäherungsbemühungen deutlich "freundlicherer" Regierungen (Rabin, Barak, Scharon oder auch Peres) haben absolut nichts erreicht.
Die harte Haltung hingegen schafft Ruhe. Seit 2009 gibt es keine Selbstmordattenate in Israel mehr.
@dunkelgelfuegel
Mit anderen Worten: Damit dort unten Ruhe ist, muss Israel demütig sämtliche Forderungen der Palästinenser erfüllen und darf im Gegenzug keine eigenen stellen (da die ja als Störenfried ursächlich Schuld an der ganzen Sache sind)? Verstehe ich dich da richtig?
Nö, krasser. Im Grunde läufts darauf hinaus das Israel zwar natürlich rein moralisch ein Existensrecht hat, aber man ihm faktisch alle Mittel verweigern möchte dieses auch wahrzunehmen. Im Grunde soll der gute Jude halt zugucken wie das vernichtungswerk getan wird, dafür wird er hinterher auch ordentlich betrauert. Wehrt er sich aber ist er böse.
Im Grunde is es
das Kennzeichen von linkem Antisemitismus das man toten Juden sehr gerne und willig Denkmäler errichtet und auch gerne die Singularität des Holocausts betont, aber mit lebenden und am Ende noch wehrhaften Juden ein handfestes Problem hat.