40k Alrik III (Fast wie zu Hause)

Awatron

Tabletop-Fanatiker
25. November 2002
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Hallo Leute!

Es ist endlich soweit(wie versprochen): Alrik geht in die dritte Runde. Hoffe, es gefällt euch. Dieser Teil soll, sogar im vergleich zum ersten, echt groß werden.

Ach ja, gleich zu Weihnachten eine schlechte Nachricht:
Ich hatte euch ja versprochen, Alrik I und II in einer Pdf Version nachzureichen. Tja, doof wie ich bin, sind die Versionen auf dem PC in Regensburg vom mir vergessen worden (cool, jetzt hab eich mich selber im Passiv verwendet). Und ich hba grad nur den Laptop dabei, auf dem Alrik III drauf ist. D'Oh! Aber ich verscuhe, diese Woche mal nach Regensburg zu fahren und die Pdfs zu holen.

So, okay, nun genug gelabert. Hier isser er, der dritte Teil:



Alrik III
Fast wie zu Hause
Prolog


Mik wachte schweißgebadet auf. Er war sich nicht völlig sicher, ob er geschrieen hatte oder nicht. Während er am ganzen Leib zitterte, versuchte er mit aller Kraft seinen rasenden Herzschlag und seine Atmung zu beruhigen. So saß er aufgerichtet in seinem Bett in völliger Dunkelheit und versuchte, ruhig zu atmen.
Seine Alpträume waren wieder da. Seit dem letzten war über eine Woche vergangen und so hatte er gedacht, sie wären ganz verschwunden. Als das Ganze angefangen hatte, waren es noch keine Alpträume. Es war sogar ganz lustig gewesen. Es war so, als hätte er in die Zukunft sehen können. Er schlief ein, träumte von einem Ereignis und ein, zwei Tage später trat es so ein. Mik träumte davon, dass ein Flugzeug irgendwo abstürzte, und es geschah wenig später. Er träumte davon, dass ein Sportereingnis so oder so ausging, und es geschah. Waren die Visionen am Anfang noch interessant oder unterhaltsam, so wurden sie schnell unheimlich. Vor allem, als er vom Tod eines Arbeitskollegen geträumt hatte. Er hatte versucht, ihn zu warnen. Natürlich hatte der Kollege die Warnung missachtet und sich über Mik lustig gemacht. Doch als er dann tatsächlich bei einem Unfall ums Leben kam, da mieden die anderen Mik auf der Arbeit plötzlich. Und dann kamen die anderen, die schlimmen Träume.
Mik träumte immer wieder von Lichtern am Himmel. Grellen Lichtern im Weltraum. Er sah Blitze, die im Weltraum hin und her rasten und einen grauen, steinernen Planeten, der in Flammen gehüllt war. Dann sah er merkwürdige Flugobjekte, die er bestenfalls als Flugscheiben beschreiben konnte. Wie die typischen UFOs in den Nachrichtensendungen drittklassiger Fernbildkanäle. Und dann kam immer das Schlimmste. Mik träumte von Städten. Städten die er kannte und auch unbekannten Orten. Und sie alle lagen in Trümmern und Feuer wüteten durch ihre Straßen. Und überall lagen Leichen. Er sah Panzer durch die Trümmerlandschaften rumpeln und Soldaten in den grünen Tarnuniformen Bythlands, die von Deckung zu Deckung huschten. Er wurde geschossen, doch Mik sah nicht, gegen wen sie kämpften. Aber er sah sie sterben, immer und immer wieder.
Manchmal waren die Träume anders, aber nicht weniger schlimm. Mik sah eine seltsame Anlage. Es schien eine Art Krankenhaus zu sein, oder ein Gefängnis. Er war sich da nicht sicher. Nur war sie mitten in der Wildnis. Dort wurden viele Menschen hingebracht, unter ihnen auch Alte und Kinder. Furchtbare Dinge geschahen dort. Mik hatte bei diesen Träume immer das Gefühl, dass irgendetwas ihn da hin zerrte. Und über alle dem war immer dieses furchtbare Grinsen. Mik wusste nicht, wem dieses Grinsen gehörte. Er wusste nur, dass dieses Lächeln immer das Schlimmste an seinen Träumen war. Es tauche immer wieder auf. Der grässlich verzerrte Mund schwebte über dem brennenden Planeten und über den Stadtruinen. Das Feuer spiegelte sich in den Zähnen.
Mik atmete noch einige male tief ein und aus, rieb sich die Augen und stand auf. Er sog die Luft scharf ein, als er den kalten Boden unter seinen Füßen spürte und tastete nach dem Lichtschalter. Dann tapste er in die Küche und holte sich ein Glas Wasser. Schlafen würde er in dieser Nacht sowieso nicht mehr können, also überlegte er, was er jetzt machen könnte. Nicht, dass es viele Möglichkeiten in seiner kleinen Wohnung gab. Aber er musste etwas tun, um sich von den schrecklichen Alpträumen abzulenken. Er setzte sich in einen Sessel und schaltete den Fernbildempfänger an. Aber schon nach wenigen Minuten schaltete er ihn wieder aus. Um eine solche Uhrzeit kamen einfach keine vernünftigen Sendungen. Auf seiner Suche nach Ablenkung stieß sein Blick auf den kleinen tragbaren Rechner, den er sich erst neulich zugelegt hatte. Obwohl er ihn hauptsächlich als Spielerei benutzte, war ihm jetzt nicht nach Spielen zu mute. Er wählte sich in das Große Infonetz ein. Dann las er sich die Nachrichten durch, die auf einer der großen Seiten des GIN vorbeiflatterten. Beinahe unbewusst schwebten dabei seine Finger über der Tastatur und gaben die Begriffe „grauer Planet“ in die Suchzeile ein. Erst als die ersten Ergebnisse langsam auftauchen, merkte Mik, was er da geschrieben hatte. Er wartete noch ein wenig, bis mehr Ergebnisse eintrudelten. Das neue, schnell GIN konnte er sich nicht leisten.
Unter den ersten paar Ergebnissen war auch eine Astronomie Seite, auf der Mik fündig wurde. Dort wurde das Sonnensystem beschreiben und zu jedem der vier Planeten gab es mehrere Bilder. Er überflog die Berichte über die heldenhafte Eroberung des Weltraums und klickte sich weiter zu den einzelnen Planeten durch. Er wollte schon weiter, aber da sah er plötzlich ein Bild, dass seine Hand über dem Knopf verharren ließ. Er hatte den grauen Planeten gefunden. Es war Beetzel, der vierte und letzte Planet des Sonnensystems. Mik fragte sich, wieso ihm das früher nicht aufgefallen war. Jetzt, wo er diese graue Kugel vor sich sah, konnte er genau erkennen, dass es der Planet aus seinen Träumen war.
Er schaute sich noch einige Seite zu dem Planeten an, konnte jedoch nichts finden, was er nicht schon vorher gewusst hatte. Nämlich dass Beetzel unbewohnt und ohne Atmosphäre war. Der Planet war leblos.
Dann gab er „Beetzel“ und „Lichter“ und „Explosionen“ ein. Er rechnete eigentlich nicht mit einem Ergebnis, doch zu seinem eigenen Erstaunen fad er etwas. Aufgeregt klickt er die Seite an. Irgendein Sternenforscher hatte Lichter und grelle Blitze um Beetzel dokumentiert. Das war es also! Doch als Mik weiterlas, wurde er enttäuscht. Der Sternenforscher hatte vor über 200 Jahren gelebt. Das brachte ihn nicht weiter. Bisher hatte er nie von der Vergangenheit geträumt.
„Alles Schwachsinn!“, murmelte er und schaltete den Rechner aus.
Dann legte er sich auf das Bett und versuchte wieder einzuschlafen. Bis zum Morgen war es nicht mehr lange und er musste früh zur Arbeit.


„Das Raumschiff „Stern der Hoffnung“ ist nun im Orbit um Beetzel. Wir haben eine dreimonatige Reise hinter uns und werden morgen mit der Erforschung des Planeten beginnen. Bald wird auf der letzte Planet im Sonnensystem seine Geheimnisse preisgegeben haben. Und wer weiß, vielleicht ist es nicht mehr lange, bis der Mensch die Grenzen des Sonnensystems verlässt, um wunderbare Welten zu entdecken. Ende der Übertragung.“
Kapitän Ialev beendete die Aufnahme und schickte die Aufnahme an die Kontrollzentrale auf der weit entfernten Erde. Mit sich selbst zufrieden schwebte er schwerelos vor der Übertragungskonsole. Hissou, sein erster Offizier, kam herangeschwebt. Er trug, wie alle an Bord, einen weißen Overall mit dem Wappen der Union auf dem linken Ärmel.
„Eine tolle Rede. Du bist schon fast wie ein Politiker!“
„Nein, wäre ich ein Politiker, hätte ich einen Unsinn wie die glorreiche Sattel-Ho-Union wird die Nationen auf dem Weg der in die Zukunft anführen hinzugefügt.“, spöttelte Ialev zurück und imitierte dabei das Staatsoberhaupt der Union.
Lettle, der Leiter des Forschungsteams, lugte durch die große Luke in das Kommandomodul und versuchte, einen ernsten Gesichtsausdruck zu machen.
„Genossen, wir sind auf einer wichtigen Mission! Ich muss doch sehr bitten!“
Aber er konnte es auch nicht verbergen, dass sich alle sehr aufgeregt waren.
„Stellt euch doch mal vor, vor nicht einmal siebzig Jahren ist der erste Mensch in den Weltraum geflogen und nun sind wir dabei, unsere Füße auf den letzten Planeten zu setzen!“, sagte Hissou und schwebte zum großen Bullauge.
Unter ihnen zog gemächlich Beetzel vorbei. Man konnte die riesigen Krater sehen, die seine Oberfläche überzogen.
„Nicht so schön wie unsere Erde, was?“, fragte Ialev, der sich zu ihm gesellt hatte.
„Ja, aber dennoch einzigartig!“, fügte Lettler hinzu. „Und wir werden die ersten sein, die auf ihm landen werden. Wir werden Geschichte machen!“
„Ja, aber erst morgen. Ich verordnete Nachtruhe!“, beendete Kapitän Ialev die Versammlung.
Am nächten Morgen schwebte Ialev alleine über dem großen Bullauge. Er und einige Besatzungsmitglieder waren ab Bord geblieben, während das Forschungsteam auf dem Weg zu Beetzel war. Ialev sah das Landungsschiff auf den Planeten zu stürzen, bis es zu klein wurde und verschwand.
„Jetzt wird Geschichte gemacht!“, sagte Ialev und wandte sich vom Bullauge ab.
Er wandte sich der Kommunikationskonsole zu und wartete auf der ersten Bericht. Eine halbe Stunde später kam er auch. Das Schiff war erfolgreich gelandet. Es war sogar genau am festgelegten Landepunkt in der Nähe der seltsamen Struktur gelandet, die sie vom Orbit aus gesehen hatten.
Die Berichte kamen sehr verrauscht an. Obwohl der Planet keine Atmosphäre hatte, verursachte irgend etwas starke Störungen.
„Ialev, das glaubst du nicht... hier sind... Gebäude... riesig...“, quäkte es aus dem Lautsprecher.
Gebäude? Was für Gebäude, wunderte sich Ialev. Also entweder sind sie da unten plötzlich durchgedreht, oder... Nein, da unten ging eindeutig etwas vor! Ialev beschloss, noch ein wenig zu warten, bevor er einen Bericht an die Kommandozentrale schickte.
Der Lautsprecher erwachte wieder zum Leben. Das Forschungsteam meldete sich wieder.
„Kapitän... riesige Gebäude... scheint... uralt... unbekannte Zivilisation...“, kam es aus dem Lautsprecher.
So ging es mehrere Minuten weiter und die gesamte Besatzung lauschte gespannt dem verzerrten Bericht. Der Abschluss ließ Ialev frösteln. Das Forschungsteam wollte in die seltsame Anlage hineingehen.
„Nein! Ich verbiete es! Hört ihr?! Mission abbrechen! Kommt zurück!“, schrie er in das Mikrofon.
„Aber warum denn?“, frage eines der Besatzungsmitglieder verwirrt.
„Weil wir nicht wissen, was da ist! Es könnte gefährlich sein!“
Ialev schickte seine Aufforderung zum Missionsabbruch mehrmals, konnte aber nicht sagen, ob sie angekommen war. Das Forschungsteam meldete sich jedenfalls nicht. Wieder hieß es warten.
Doch die vorgeschriebene Stunde war verstrichen und es kam kein Bericht. Eine weitere Stunde verging und nichts kam. Ialev dachte schon daran, eine Notmeldung an die Kommandozentrale zu schicken. Sein Blick wanderte hin und her zwischen dem Bullauge und der Kommunikationskonsole. Dann sah er etwas auf der Planetenoberfläche, dass seine ganze Aufmerksamkeit beanspruchte. Erst waren es ein paar Lichter, die sich rasch vermehrten. Dann wurde Ialev von einer gewaltigen Explosion auf der Planetenoberfläche geblendet. Als Ialev wieder klar sehen konnte, sah er, dass das Signal der Landungsfähre erloschen war. Mit zitternden Händen griff er nach dem Mikrofon.
„Kommandozentrale, wir haben einen Notfall...“, sagte er mit unsicherer Stimme.


Die Explosion auf Beetzel wurde nicht nur von den Besatzungsmitgliedern des Raumschiffes „Stern der Hoffnung“ beobachtet. Eine Woche später erschien die Aufzeichnung auf dem Bildschirm vor den Augen des Generals Shas'o Viorla Shahto, auch bekannt als General Eisenfaust. Er sah sich die Aufnahme der Explosion hochkonzentriert immer und immer wieder an. Schließlich rief er seinen Adjutanten.
„Leiten Sie mir die Daten dieses Systems auf den Bildschirm.“, forderte er knapp.
Der Adjutant salutierte zackig und lief sofort los, um den Befehl auszuführen. Minuten später flackerten schon die ersten Meldungen über den Bildschirm. General Shahto sah sie sich einige Zeit lang an und rief dann eine Versammlung seines Stabes ein.
Am nächsten Tag , bei der Vollversammlung, deutete er seinem Adjutanten zu beginnen. Dieser Aktivierte den großen Holoprojektor in der Mitte der Versammlungshalle. Eine Karte der Galaxis erschien in der Mitte der Halle und ein bestimmter Ausschnitt wurde vergrößert.
„Wie Sie sehen, ist das hier das System VX-DL-25. Vor über 200 Tau'cyr Zyklen, kurz vor der zweiten Expansionsphase, erreichte eine Forschungsflotte der Luftkaste dieses System. Alle Schiffe der Flotte wurden von einem unbekannten Feind vernichtet. Jedoch konnten sie vor ihrer Vernichtung eine Spähdrohne absetzen. Diese Drohne konnte wertvolle Information sammeln. Das System besitzt einen bewohnbaren Planeten, den zweiten von der Sonne aus gesehen. Gue'va bewohnen ihn. Aufgrund der unbekannten Gefahr waren alle weiteren Kolonisierungsversuche unterbunden worden. Doch vor kurzem erreichten uns diese Aufnahmen der Spähdrohne.“
Der Ausschnitt wurde abermals vergrößert und ein grauer Planet füllte beinahe die ganze Halle. Dann wurden alle von einem grellen Blitz geblendet.
„Wie unsere Analyseabteilung herausgefunden hat, scheint sich auf dem Planeten eine kolossale Verteidigungsanlage befunden zu haben. Es ist der äußerste Planet im System. Es wird angenommen, dass aufgrund der Größe der Anlage die gesamte Verteidigung des Systems von dort geleitet wurde. Nach Auswertung der Aufnahmen der Drohne können wir auch feststellen, dass die Technologiestufe der Gue'va, die den zweiten Planeten bewohnen, viel zu niedrig für eine solche Anlage ist. Eine Wiederinstandsetzung ist also äußerst unwahrscheinlich.“

Aufgeregtes Gemurmel erklang, als die versammelten Offiziere versuchten, in dem ganzen einen Sinn zu erkennen.
„Es gibt noch etwas, was wir bedenken müssen. Unsere Niccasar Dhow Verbündeten berichten uns von gewissen Anomalien um das System herum. Es scheint keine Verbindung zwischen dem System und dem so genannten Imperium der Gue'va zu geben. Der Grund dafür ist ein lokaler Sturm der Warpdimension, der das System umgibt. Da die Reisetechnologie der Gue'va sich stark auf diese Dimension verlässt, ist die Kommunikation unmöglich. Der Sturm scheint schon seit Tausenden von Zyklen zu bestehen. Unsere Schiffe sind nicht im selben Ausmaß davon betroffen. Da die Verteidigung ausgeschaltet ist, werden die Eingeborenen unseren überlegenen Truppen nichts entgegenzusetzen haben.“
Bei diesen Worten blickte der Adjutant kurz zum Vertreter der Himmelskaste.
„Obwohl wir eine friedliche Eingliederung anstreben werden. Allerdings müssen wir schnell zu einer Lösung kommen. Unsere Verbündeten berichten uns ebenfalls, dass dieser Sturm an Intensität verliert. Er wird höchstens noch einen Zyklus wüten. Bei dem üblichen aggressiven Vorgehen des so genannten Imperiums wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis ihre Schiffe das System plündern.“
Der Adjutant trat vom Rednerpult zurück und signalisierte damit, dass sein Bericht beendet war. Alle Blicke richteten sich nun auf den General. Dieser jedoch schaute den Abgesandten der Himmelskaste an. Der Abgesandte nickte kurz und der General ergriff das Wort.
„Das Ziel ist klar. Wir müssen diese Welt vor dem Imperium erreichen und sie aus der Barbarei ins Licht führen. Wir haben keine Zeit zu verlieren, deswegen werden wir schon heute mit den Vorbereitungen beginnen. In einer Woche wird die Flotte auslaufen. Alle Offiziere sollen nun umgehend zu ihren Einheiten zurückkehren. Dort warten bereits die weiteren Befehle. Für das Höhere Wohl!“
„Für das Höhere Wohl!“


„An alle Agenten! An alle Agenten! Sofort im Hauptsaal melden!“, dröhnten die Lautsprecher in den Gängen des Schiffes.
Obwohl die Stimme laut erscholl, rührte sich kaum jemand an Bord des Schwarzen Schiffes von Inquisitor Dechonte. Aber die wenigen, die sich angesprochen fühlten, hasteten um so schneller durch die Gänge.
Die große Halle füllte sich schnell mit den illustersten Gestalten. Darunter waren Archivare, schwarzgerüstete Gardisten, Krieger, die mehr auf eine Urzeitwelt gepasst hätten, als auf ein Raumschiff und andere persönliche Agenten des Inquisitors. Sein engeres Gefolge umfasste mehr als drei Dutzend Personen.
Alrik kam als einer der letzten in den Saal gehastet. Der Aufzug, den er für gewöhnlich nahm, wurde repariert. Deswegen war er gezwungen worden, einen anderen Weg zu suchen. Er hatte die schwarze Uniform der Inquisitionsgarde an, nicht aber die typische Rüstung. Dechonte war gerade auf dem Konklave der Inquisition auf dem Planeten Heliolis. Während dieser Zeit hatten die Besatzung Gelegenheit, Reparaturen vorzunehmen und das Gefolge des Inquisitors hatte so etwas wie Urlaub. Dabei mussten sie allerdings an Bord des Schiffes bleiben.
Im Saal waren die Sitzreihen halbkreisförmig um das Podim angeordnet, so dass jeder der Anwesenden einen Guten Überblick hatte. Ein holographischer Projektor war kunstvoll in das Rednerpult integriert. Alrik sah auch seine alten Freunde. Auch sie waren jetzt im persönlichen Gefolge Dechontes. Wiesel saß neben Orto. Beide trugen die Uniformen ihrer Heimatregimenter. Wiesel die abgetragene grüne Felduniform der Panatrianer und Orto die rote, mit Gold verzierte Paradeuniform der Grotianer. Sie bildeten einen starken Kontrast. Auch Gareth Klavius, der Psioniker saß bei ihnen. Alrik entdeckte auch Kargim. Sie saß in der Reihe hinter seinen anderen Freunden. Zu seinem Missfallen sah er auch, dass Kellerer, neben ihr saß. Und dass der einzige freie Platz direkt neben ihm war. Er hob die Hand zum Gruß und setzte sich auf diesen freien Platz. Kargim und Kellerer trugen ebenfalls die schwarzen Uniformen der Gardisten. Die ganze Sektion des Saals war von Schwarzuniformierten besetz. Das muss wohl die Gardistenecke sein, dachte Alrik. Die rechte Hälfte des Saales war tatsächlich von Truppführern der persönlichen Garde Dechontes eingenommen worden. Nur in der ersten Reihe saßen Alriks Freunde. In der linken Hälfte saß „der Rest“, wie die Gardisten das Gefolge Dechontes nannten.
Kargim lächelte Alrik an und Alrik versuchte ebenfalls freundlich zu wirken. In Wirklichkeit war er jedoch ziemlich schlecht gelaunt. Es lag hauptsächlich daran, dass Kargim ihn nur kurz begrüßt hatte und sich nun wieder mit Kellerer unterhielt.
„He, wo warst du denn so lange?“, fragte Wiesel.
Alrik wollte zu einer Antwort ansetzen, schloss den Mund jedoch wieder, als eine seltsame Gestalt sich zum Rednerpult bewegte. Es war der persönliche Informationsagent des Inquisitors. Der Mann war uralt. Und sein von Falten überzogenes Gesicht war das einzig menschliche an ihm. Um seinen Aufgaben gerecht zu werden, war sein Körper stark modifiziert worden. Seine kupfernen Gliedmaßen erinnerten an die eines Insekts und über all ragten Kabel und Schläuche aus seinem Körper. Gnädigerweise war der Großteil davon unter einer wallenden schwarzen Robe verborgen, die als einzige Zierde das goldene Zeichen der Inquisition trug. Der Informationsangent war ständig von einem ganzen Schwarm Servoschädel, Cherubim und Servitoren umgeben. Dass er hier war, bedeutete, dass es Neuigkeiten von Dechonte gab. Alrik konnte es kaum noch erwarten, sie zu hören. Vor einigen Wochen hatte Dechonte sie in Kenntnis über ihren neuen Kurs gesetzt. Und auch darüber, dass es auf dem Konklave um Panatra gehen würde, Alriks Heimatwelt. Eigentlich hätte Alrik sich darüber freuen müssen, seine Heimat nach all der Zeit wiederzusehen. Andererseits hatte er ein flaues Gefühl im Magen beim Gedanken an Panatra.
Für ihn waren seit seiner Einschreibung in die Imperiale Armee und dem Abflug drei Jahre vergangen. Für alle anderen waren es aber dreizehn Jahre. Während dieser Zeit hat es ihn in die unwirtlichsten Gegenden der Galaxis verschlagen, darunter auch eine im Auge des Schreckens gelegene Hexenwelt, auf der die Zeit ganz anderen Gesetzen folgte. Das erklärte den Zeitunterschied. Alrik dachte nicht gerne darüber nach. Zuviel Grauenhaftes war in dieser vom Imperator verlassen Hölle passiert. Er war froh, dass er sich nicht an alles erinnerte. Er wachte nachts immer noch auf. Dabei wusste er nie genau, was er geträumt hatte. Er wusste nur, dass es um die Hexenwelt gegangen war und dass es schlimm war.
Es war schon immer sein Traum gewesen, die Sterne zu bereisen und nicht, wie beinahe alle aus seiner Heimatstadt, Fischer zu werden. Jetzt war sein Traum in Erfüllung gegangen. Er hatte die Sterne gesehen und fremde Welten besucht. Doch die meisten waren nicht das, was er sich vorgestellt hatte. Es waren tödliche Welten, auf denen jeder unachtsame Tritt das Leben kosten könnte. Manchmal frage Alrik sich, wie er all das überleben konnte. Auf Stolnis Zwei, einer dem Untergang geweihten Welt, hatte er gegen Tyraniden gekämpft und den Planeten als einer der letzten verlassen, bevor er überrannt wurde. Dort hatte er auch Kargim und Leonidis, den Ultramarine, kennengelernt. Und auch einen Außerirdischen, mit dessen Hilfe sie geflohen waren, obwohl der bloße Kontakt mit Außerirdischen im Imperium unter Todesstrafe stand. Sie waren auf der verfluchten Hexenwelt gelandet. Auch dass hatten sie überstanden. Die launischen Außerirdischen, die Eldar genannt wurden, hatten sie schließlich auf einer Welt ausgesetzt, die vom Krieg zerrissen wurde. Auf Pagranium hatten sie sich durch dir Fronten gekämpft, um schließlich mit einer selbstmörderischen Mission betraut zu werden. Sie hatten eine entscheidenden Rolle gespeilt im Krieg gegen die Orks, eine wilde und kriegerische Spezies, die den ganzen Sektor brandschatze und seit jeher die Geißel der Galaxis war, gespielt. Dafür waren sie in das Gefolge Inquisitor Dechontes aufgenommen worden. Eine Ehre und Strafe zugleich, denn die Inquisition war eine Organisation, die mit den gefährlichsten Aufgaben betraut wurde. Dann gab es den Einsatz auf Thoxis QV-12. Alrik konnte sich an nichts erinnern, nur dass er schwer verwundet wieder an Bord des Schiffes aufgewacht war, als einziger Überlebender des ursprünglichen Einsatztrupps. Man hatte ihm erzählt, dass er scheinbar alleine sich durch die von Chaosanhängern verseuchte Forschungsstation des Adeptus Mechanicus gekämpft hatte und die Verteidigungsanlagen ausschalten konnte. Was Alrik aber kaum glauben konnte. Sein Glück war schon beinahe sprichwörtlich unter der Besatzung des Inquisitionschiffes. Alrik fragte sich, ob man es denn wirklich Glück nennen konnte, immer in die tödlichsten Gegenden der ganzen Galaxis verschlagen zu werden. Beim letzten mal war er dem Tod nur knapp entkommen. Erst seit einer Woche konnte er ohne Krücke laufen.
Ein weiterer Grund zur Sorge war auch die Tatsache, dass eine Welt niemals umsonst die Aufmerksamkeit der Inquisition auf sich zog. Dafür musste es schon schwerwiegende Gründe geben. Häresie, außerirdische Invasionen oder gar die finsteren Mächte des Chaos gehörte dazu. Das Imperium ging gegen diese Gefahren rücksichtslos vor. Wenn es sein musste, wurden ganze Welten mit Millionen und Milliarden von Menschen geopfert, um die Menschheit zu retten. Und die Inquisitoren hatten das Mandat, den Exterminatus, die Auslöschung einer ganze Welt, zu befehlen. Die war jedoch das drastischste Mittel, zu dem äußerst selten gegriffen wurde. Alrik hoffte inständig, dass es dazu nicht kommen musste. Denn die Inquisition führte auch oft kleine, verdeckte Operationen durch. Mit chirurgischen Schlägen wurden Aufrührer beseitigt, was oft genügte, die Ordnung wiederherzustellen. Dechonte war jedoch ein Mitglied des Ordo Xenos, einer Unterabteilung, die sich dem Kampf gegen Außerirdische verschrieben hatte. Es musste also etwas mit Xenos zu tun haben.
Es war aber nicht der einzige Grund für Alriks schlechte Laune in letzter Zeit. Es ging, wie so oft, um Kargim. Er hatte die stolze Kriegern auf Stolnis 2 kennengelernt. Dort hatte sie ihn beinahe getötet. Seit dem hatten sie all die Abenteuer gemeinsam überstanden. Alrik fühlte sich zu ihr hingezogen. Sie hatten so viel zusammen überstanden. Oft waren sie die einzigem Menschen gewesen, umgeben von übermenschlichen Kriegern und außerirdischen Monstrositäten.
Doch jetzt, wo sie schon lange wieder unter Menschen waren, schien sie sich von ihm zu entfremden. Sicher, in den Diensten des Inquisitors standen auch viele andere Frauen, aber Alrik hatte nur Augen für Kargim. Mit ihrer sportlichen Figur und ihren schulterlangen schwarzen Haaren war sie der Traum so manchen Soldaten an Bord des Schiffes gewesen. Aber sie hatte sich allen gegenüber als äußerst kühl gezeigt. Und außerdem war sie Truppführer der Garde des Inquisitors geworden, wie Alrik auch. Eine solche Frau belästigte man lieber nicht.
In letzter Zeit hatte Alrik sich oft gefragt, ob sie auch etwas für ihn empfand. Oder war ihre Freundschaft nur aus den zusammen überstandenen Gefahren entstanden? Er hatte es ein, zwei mal versucht, seinen ganzen Mut zusammen zu nehmen und ihr zu sagen, was er für sie empfindet, aber es war immer irgend etwas dazwischen gekommen. Und was mache ich, wenn ich mich täusche, frage Alrik sich oft. Wenn sie nicht das selbe für mich empfindet, dann wird sogar die Freundschaft vorbei sein. Davor hatte Alrik große Angst, auch wenn er endlich Klarheit haben wollte.
Alrik schaute wieder zu Kargim. Zum tausendsten mal fragte er sich, warum es ausgerecht sie war. Er hatte schon Frauen gesehen, die eigentlich besser aussahen als Kargim. Aber Kargims Gesicht hatte etwas unerklärlich sympathisches und keine von ihnen konnte so warm lächeln wie sie. Als Alrik sah, dass Kargim über etwas das Kellerer gesagt hatte, lachte, verfinsterte sich seine Mine.
Kellerer war ebenfalls Truppführer der Garde. Er war auch beim Einsatz auf Throxis QV-12 verwundet worden, bei der zweiten Angriffswelle, die durch Alriks Einsatz ermöglicht worden war. Seit dem sah Alrik ihn oft. Er schien ebenfalls Kargims Nähe zu suchen und ihr schien es nichts auszumachen. Sie verstand sich widerwärtig gut mit ihm. Für Alrik war er in aufgeblasener Gockel. Wären sie beide nicht dem Inquisitor unterstellt, hätte Alrik schon längst ein Wörtchen mit Kellerer geredet, oder gar mehr. Aber er beherrschte sich. Noch einmal würde er nicht den Fehler begehen, wegen einer Frau alles aufs Spiel zu setzen. Er besann sich, dass all das hier nur wegen einer Frau passiert war. Wegen einer Frau musste von Panatra fliehen und hatte sich überhaupt erst zur Imperialen Armee gemeldet. Er versank in Erinnerungen. Für ihn war das alles ja erst drei Jahre her.
Sie war...
Die krächzende Stimme des Informationsagenten riss ihn aus seinen Gedanken.
„Meine Damen und Herren! Ihre Aufmerksamkeit bitte!“
Schlagartig herrschte Stille im Saal. Alle warteten gespannt auf die Neuigkeiten. Der alte Mann in der schwarzen Robe gab einem Servitor ein Zeichen und dieser aktivierte den Holoprojektor.
Die Abbildung Dechontes erschien über dem Rednerpult. Zunächst flackerte sie, doch dann stabilisierte sich die Wiedergabe.
„Ihr wisst, dass unser ursprüngliches Ziel das Panatra System war.“, begann Dechonte ohne Umschweife. Er war stets ein Mann weniger Worte gewesen.
„Aber jetzt haben wir eine neue Mission von höchster Dringlichkeit. Hier!“
Dechontes Abbild rückte zur Seite und wurde kleiner. An seiner Stelle erschien jetzt das Abbild der Milchstraße. Der Ausschnitt mit dem östlichen Spiralarm wurde vergrößert. Ein Stern blinkte rot auf. Es war das Heliolis System.
„Wir sind hier.“, erklärte Dechonte.
Dann blinkte unweit davon ein andere Stern auf. Panatra. Zwischen diesen beiden Sternensystemen pulsierte ein dritter Stern.
„Das ist das Pythia Pulchra System.“, erklärte Dechonte weiter.
Beschreibungen erschienen über den Systemen. Sowohl Heliolis als auch Panatra hatten die imperiale Rune über sich. Pythia Pulchra aber nicht. Außerdem war er von einem grauen Ring umgeben, der sich zusammenzog und wieder ausdehnte.
„Wie ihr seht, ist dieses System nicht Teil des Imperiums. Beim großen Kreuzzug wurde es nicht in das Imperium eingegliedert. Ein ungewöhnlich starker und dauerhafter Warpsturm hat sämtlichen Kontakt zum System verhindert. Er hält schon seit dem Großen Kreuzzug vor zehn Tausend Jahren an, und vielleicht sogar noch länger. Aber unsere Tiefenaufklärung zeigt uns, dass ein Planet im System bewohnt ist, und zwar von Menschen. Auch finden sich in den Archiven Hinweise darauf, dass er einst von Menschen besiedelt worden war, noch vor dem Weltenbrand.“
Dechonte sprach hier von Zeiträumen, die so gewaltig waren, dass kaum noch Legenden darüber existierten. Der Große Kreuzzug lag zehn Tausend Jahre zurück, eine unglaublich lange Zeit. Und der Weltenbrand lag noch länger zurück. Graue Vorzeit wäre noch untertrieben gewesen.
„Aber jetzt zum Wichtigen. Die Astropathen und auch Agenten des Novis Nobilite berichten, dass sie eine Abschwächung des Sturmes spüren. Er hat schon viel an seiner ursprünglichen Kraft eingebüßt. In zwölf bis vierzehn Monaten sollen Warpreisen wieder möglich sein. Wir müssen diese Welt wieder in den Schoss des Imperiums zurückführen!“
Diese Forderung löste tobenden Beifall aus. „Für den Imperator!“, schrieen einige der Gardisten.
„Aber das ist noch nicht alles. Hier!“
Feine Linien wurden über die Sternkarte gezogen.
„Das hier ist die Grenzen zum Reich der Außerirdischen, die als Tau bekannt sind. Unsere Tiefenaufklärung berichtet, dass eine Invasionsflotte dieser widerwärtigen Xenos sich in Richtung des Pythia Pulchra Systems begibt. Bei ihrer Geschwindigkeit werden sie ungefähr ein Jahr brauchen. Unsere Flotten können dort jedoch erst nach dem Abflauen des Sturmes eintreffen. Ein Schiff könnte jedoch mit Hilfe eines fähigen Navigators versuchen, durch den Sturm zu kommen, Kontakt mit den Einheimischen herzustellen und die Xenos bis zum Eintreffen der Verstärkung aufzuhalten.“
Wieder machte sich Stille im Saal breit.
„Es wird unser Schiff sein.“, sagte Dechonte schließlich nach einer Pause. „Wir sind am besten dafür ausgerüstet. Die anderen Inquisitoren auf dem Konklave haben nicht die Truppen, um diese Mission auszuführen. Sie werden stattdessen die Truppen versammeln, die nach dem Sturm eintreffen werden. In drei Tagen brechen wir auf. Die Versammlung ist beendet.“, schloss Dechonte ab und die Galaxiskarte verschwand ebenso wie die holographische Abbildung Dechontes.
Sobald das Hologramm vollständig verblasst war, fingen alle gleichzeitig an zu sprechen. Es war unmöglich, jemanden zu verstehen, der nicht direkt neben einem saß. Alrik sah sich um, nur um zu merken, dass alle in hitzige Diskussionen vertieft waren. Er wollte schon Kargim ansprechen, doch da erblickte er Antioch, den persönlichen Archivar des Inquisitors. Der alte, schwarzhäutige Mann stand neben einer Säule am Ausgang. Wie immer trug er seine abgetragene, dunkelrote Robe und hatte sein riesiges, ledergebundenes Buch dabei. Alrik war sich sicher, dass er mehr über die zukünftige Mission wusste. Er begleitete Dechonte schließlich schon seit Jahrzehnten.
Alrik stand auf und deutete seinen Freunden, ihm zu folgen.
„Ah, Alrik!“, grüßte Antioch freundlich, als er ihn bemerkte. „Und gleich mit Verstärkung! Ich bin mir sicher, dass ihr jetzt mehr über die Mission wissen wollt.“
„Ähm, ja, woher weißt du das bloß?“
„Könnte an der Ansprache vorhin liegen.“
„Könnte sein. Weiß du etwas genaueres?“, fragte Wiesel.
„Wie viel genauer soll es denn noch werden? Eine vergessene Welt soll zum Imperium geführt werden und das alles noch bevor die Xenos sie erreichen.“
„Eine vergessene Welt? Wie kann es denn so etwas geben? Ich dachte, alle von Menschen besiedelten Welten sind Teil des Imperiums.“, wunderte Alrik sich.
„So ist es auch, so ist es auch. Jede Welt, auf der Menschen leben, ist Teil des Imperiums, so wie jeder Mensch Sein Diener ist. Aber die Galaxis ist groß. Da kann es vorkommen, dass noch immer Welten entdeckt werden, die irgendwann vom Imperium abgeschnitten wurden. Oder nie vom Imperium gehört haben. Meistens passiert das am Rande des Imperiums, wo es noch viele unerforschte Bereiche gibt. Oder aber die Welten wurden irgendwie isoliert im Laufe der Jahrtausende. Oder sie werden einfach vergessen. Im Imperium ist alles möglich.“
„Aber wie geht das? Wie leben die Menschen dort?“, konnte Alrik nicht aufhören zu staunen. Er hatte bisher immer angenommen, dass menschliches Leben außerhalb der Grenzen des Imperiums unmöglich ist.
„Das kommt immer auf die Welt an. Die Planeten im Imperium sind ja auch mannigfaltig. Es gibt Urzeitwelten, die nur von halb nackten Wilden bewohnt werden. Die geben gute Rekruten für die Armee ab.“, erklärte Antioch mit einem Blick auf Wiesel. „Oder sie sind schon weiter entwickelt. Manchmal trifft man Welten, die über eine richtige Industrie verfügen. So oder so, neue Welten sind immer willkommen.“
„Was für eine Welt wohl unser Ziel ist? Ich meine, was für Menschen leben da?“
„Also genau weiß mann das eigentlich nie. Aber ich habe mitbekommen, dass sie ziemlich dicht besiedelt sein soll. Bei primitiven Welten ist das eher selten.“
„Das ist ja unglaublich. Stellt euch doch mal vor, wir werden die ersten sein, die diesen Menschen die Kunde von Ihm auf Terra bringen!“, sagte Kellerer, der sich der Gruppe um Antioch ebenfalls angeschlossen hatte.
„Ja, so etwas erlebt man nicht jeden Tag. Aber ihr müsst auch darauf gefasst sein, dass die Menschen dort in ihrer Ignoranz nicht bereit sein werden, von ihren alten Gewohnheiten abzulassen. Oder schlimmer noch, mit Außerirdischen paktieren. Es ist eigentlich eher üblich, dass Freihändler auf ihren langen Reisen solche Welten entdecken und sie über Jahrzehnte hinweg langsam in das Imperium integriert werden. In solch plötzlicher Kontakt, wie er uns bald bevorsteht, kann für solche Planeten sehr schmerzhaft sein.“
„Heißt das, wir werden kämpfen müssen?“, fragte Alrik. Der Gedanke daran, den Kontakt mit einer Waffe in der Hand herzustellen widerstrebte ihm zutiefst.
„Es ist anzunehmen. Aber dazu seid ihr Krieger ja da. Aber keine Sorge. Diese Welt wäre ein großer Gewinn für das Imperium. Deswegen wird Dechonte ganz sicher eine Genehmigung bekommen, mehr Truppen zu requirieren. Ich würde mir an euerer Stelle mehr Sorgen um die Xenos machen.“
Alrik hatte von den Tau bisher nur wenig gehört. Er wusste, dass sie in ihrem äußeren Erscheinungsbild den Menschen ziemlich ähnlich sahen. Angeblich hatten sie graue Haut, keine Nasen und Hufe anstelle von Füßen. Am beunruhigsten war ihr aggressives expansionistisches Verhalten. Sie waren eine kriegerisch Spezies. Aber nicht wild und barbarisch, wie die Orks, sondern technologisch hoch entwickelt und diszipliniert. Sie bedienten sich auch der Hilfe vieler anderer außerirdischer Völker. Schlimmer noch, durch ihrer subversiven Methoden führten sie oft ganze imperiale Welten in Verführung, was schließlich in Verrat endete. Diese perfiden Xenos setzten im Gegensatz zu vielen anderen xenoiden Spezies nicht nur auf kriegerische Maßnahmen, sondern bedienten sich auch falscher Verlockungen, um ihre Ziele zu erreichen.
„Diese Xenos, die Tau... weiß jemand mehr über sie?“, wandte Alrik sich an seine Freunde.
Kargim, Kellerer und Orto zuckten nur die Schultern. Wiesel gab aber mit einem müden Grinsen zu verstehen, dass er schon Kontakt mit ihnen hatte.
„Damals, als ich noch beim Zwölften Panatra war, haben wir an einem Feldzug gegen die tau teilgenommen. Das war noch ein paar Jährchen vor Pagranium.“
„Und, was kannst du uns über sie erzählen?“, wollte Kargim wissen.
„Wo soll ich anfangen? Sie sehen fast aus wie Menschen. Aus der Ferne kann man sie sogar für Menschen halten. Aber sie sind aus der Nähe gesehen potthässlich. Keine Nasen, komplett schwarze Augen, ein komischer Schlitz im Gesicht und Hufe an den Füßen. Aber die meiste Zeit über tragen sie ihre Kampfanzüge. Die normalen Schlammhüpfer haben eigentlich nur eine Art Plattenpanzer und einen Helm, der den ganze Kopf bedeckt, aber es gibt auch welche, die haben diese großen Kampfanzüge. Die sind so ähnlich, wie Panzer auf zwei Beinen. Etwas kleiner als Sentinels oder Cybots, aber vollgestopft mit Waffen. Und sie haben eine Menge Feuerkraft zu bieten. Wenn die Tau angreifen, dann denkst du, die Welt geht unter.“
„Das denkt man eigentlich bei jedem Angriff.“, warf Kellerer ein.
„Ja schon, aber so etwas hast du noch nicht erlebt. Und als ob das nicht genug wäre, haben die noch ganze Schwärme von Drohnen. Kleine, fliegende Scheiben mit Waffen dran. Und jede Menge Sklavenvolk, dass sie als Kanonenfutter gebrauchen.“
„Und wie geht man diese Tau am besten an?“, fragte Alrik, der ziemlich besorgt über das war, was er eben gehört hatte.
„Na, Bajonett drauf und vorwärts. Die Schlitzköpfe mögen Nahkampf gar nicht. Ich meine, so ein Ork, auf den stichst du fünf mal ein, schießt ihm einen Arm ab und der freut sich auch noch und prügelt weiter auf dich ein. Aber die tau, die sind da anders drauf. Hab's schon oft gesehen, dass die sich zurückfallen lassen, sobald die überhaupt Bajonette blitzen sehen. Und wenn man auch Tuchfühlung rankommt, dann sind die eher langsam. Also im Nahkampf hat man die besten Chancen. Da können sie ihre Feuerwaffen auch nicht mehr so gut einsetzen. Aber man muss aufpassen, dass man nicht in deren Schoßhündchen, die Kroot reinrennt. Widerliche Viecher, fressen dich bei lebendigem Leibe auf.“
„Hört sich irgendwie nach ziemlichen Weicheiern an, die sich hinter Sklaven und Waffen verstecken.“, meinte Orto.
„Na ja, sie sind schon ziemlich hartnäckig. Aber man kann mit ihnen verhandeln.“
„Wie bitte? Verhandeln?“, fragte Alrik ungläubig.
Von den Xenos, die er bisher getroffen hatte, konnte man vielleicht noch mit den Eldar verhandeln, auch wenn ihr Verhalten unvorhersehbar und launisch war. Die Orks waren viel zu primitiv und aufs Kämpfen versessen. Mit ihnen konnte man nicht verhandeln. Und die Tyraniden waren praktisch ein einziger, alles verschlingender Organismus, vom größten Bioschiff bis zum kleinsten Fressorganismus. Mit ihnen konnte man genauso wenig verhandeln wie mit einer Naturgewalt. Ganz abgesehen davon, dass Kontakt mit Außerirdischen im ganzen Imperium unter Todesstrafe stand.
„Ja klar verhandeln. Ist immer besser als gute Leute zu verlieren. Die Tau sind da ganz vernünftig.“
„Das klingt mir ziemlich nach Ketzerei!“, sagte Kellerer und blickte Wiesel ab abschätzig an.
„Mag sein, aber auf dem Schlachtfeld gibt es so einiges, dass du noch nicht erlebt hast. Da ist alles möglich.“, antwortete Wiesel ruhig. Alrik und Kargim blickten sich bei diesen Worten an. Sie hatten einem Außerirdischen ihr Leben zu verdanken.
„Wenn du so weiter machst, werde ich dich wegen Zersetzung der Kampfmoral melden!“, schaukelte Kellerer sich langsam hoch. Sein Gesicht lief schon rot an.
„Mach doch!“, gab Wiesel trotzig zurück. „Nur weil du so eine schicke schwarze Rüstung trägst, hältst du dich für was besseres? Mach du erst ein mal bei einer richtigen Schlacht mit, Bürschchen!“
Das ging nun langsam wirklich zu weit. Alrik wollte schon schlichten eingreifen, als jemand von hinten ihnen eine Warnung zu rief. „Achtung!“
Sie drehten sich um und sahen, dass die Eingangstüren aufgeglitten waren. Fünf riesige Gestalten füllten den Eingang. Sofort verstummten die Gespräche und alle Blicke richteten sich auf die hereinkommenden Space Marines. Die zweieinhalb Meter großen Krieger betraten ruhig den Saal. Unter ihnen war Leonidis, ein Krieger vom Orden der Ultramarines, den Alrik schon seit Stolnis 2 kannte. Er hatte dem Riesen so manches Mal das Leben zu verdanken. Leonidis war mittlerweile Anführer des kleinen Trupps Space Marines, die dem Inquisitor persönlich unterstanden. Sie alle waren aus verschiedenen Orden eingezogen worden, die durch uralte Schwüre und gegenseitige Treueide an die Inquisition gebunden waren.
Auf Pagranium hatte Leonidis seinen linken Arm verloren. Als Ersatz hatte er eine bionische Prothese erhalten, die das Licht der Deckenlampen reflektiert. Sie war auf Hochglanz poliert worden. Während die Space Marines nicht im Einsatz waren, trugen sie schlichte graue Tuniken oder Mönchsroben. Aber diesmal trugen sie ihre Servorüstungen, die sie noch größer wirken ließen. Die Ganzkörperpanzer waren extrem widerstandsfähig, ein wahre Wunderwerk der Technik. Sie verstärkten die sowieso schon übermenschlichen Kräfte und Sinne der Space Marines noch um ein vielfaches. Auch sie waren schwarz, wie die Rüstungen der Gardisten, mit Ausnahme eines Schulterpanzers, auf dem das Symbol des Ordens prangte, aus dem die Marines ursprünglich stammten. Teils, um den heiligen Orden des Adeptus Astartes Ehre zu erweisen und teils, um den Maschinengeist der Rüstung nicht zu erzürnen.
Die Gardisten und Soldaten salutierten zackig vor den Elitekriegern der Menschheit. Leonidis erwiderte den Gruß mit einem knappen Nicken, während die anderen Space Marines mit ausdrucksloser Mine dastanden.
„Alrik, Kargim, Kellerer, seid gegrüßt! Ihr müsst mitkommen. In einer halben Stunde müsst ihr mit eueren Trupps im Landehangar 12 sein.“
„Was ist passiert, Leonidis?“, fragte Alrik. Er war es langsam leid, ständig herumgeschubst zu werden. Schließlich war jetzt Truppführer. Und trotzdem wollte ihm nie jemand erklären, worum es ging.
„Wir werden dieses Schiff verlassen, um mit einem anderen auf die nahe gelegene Heimatwelt der Crimson Avengers zu reisen. Ihr Ordensmeister wird ein offizielles Hilfsgesuch der Inquisition erhalten. Dafür haben drei Tage Zeit. Zum glückt liegt ihr Reich genau auf unserer Reisroute. Dechonte wird uns aufsammeln.“, klärte Leonidis ihn knapp auf.
Dann drehte er sich um und verließ mit seinem Trupp den Saal. Alrik machte sich nichts aus der knappen Art des Hünen. Er wusste, dass Leonidis nicht immer ein Eisklotz war und das sie so etwas wie Freunde waren. Er konnte sich auf ihn verlassen. Und wenn sie noch mehr Space Marines zur Unterstützung bekamen, um so besser.
„Also los, ihr habt den Befehl gehört, wir haben nur eine halbe Stunde Zeit!“, sagte Kellerer und machte sich auf den Weg.
So ein Wichtigtuer, dachte Alrik. Drei Tage mit diesem Trottel, ich könnte schon jetzt kotzen.
Er merkte, wie Kargim entnervt mit den Augen rollte und lächelte. Vielleicht war noch nicht alles verloren. Dann liefen die beiden hinter Kellerer her.

Mik wachte schweißgebadet auf. Er war sich nicht völlig sicher, ob er geschrieen hatte oder nicht. Während er am ganzen Leib zitterte, versuchte er mit aller Kraft seinen rasenden Herzschlag und seine Atmung zu beruhigen. So saß er aufgerichtet in seinem Bett in völliger Dunkelheit und versuchte, ruhig zu atmen.
Seine Alpträume waren wieder da. Seit dem letzten war über eine Woche vergangen und so hatte er gedacht, sie wären ganz verschwunden. Als das Ganze angefangen hatte, waren es noch keine Alpträume. Es war sogar ganz lustig gewesen. Es war so, als hätte er in die Zukunft sehen können. Er schlief ein, träumte von einem Ereignis und ein, zwei Tage später trat es so ein. Mik träumte davon, dass ein Flugzeug irgendwo abstürzte, und es geschah wenig später. Er träumte davon, dass ein Sportereingnis so oder so ausging, und es geschah. Waren die Visionen am Anfang noch interessant oder unterhaltsam, so wurden sie schnell unheimlich. Vor allem, als er vom Tod eines Arbeitskollegen geträumt hatte. Er hatte versucht, ihn zu warnen. Natürlich hatte der Kollege die Warnung missachtet und sich über Mik lustig gemacht. Doch als er dann tatsächlich bei einem Unfall ums Leben kam, da mieden die anderen Mik auf der Arbeit plötzlich. Und dann kamen die anderen, die schlimmen Träume.
Mik träumte immer wieder von Lichtern am Himmel. Grellen Lichtern im Weltraum. Er sah Blitze, die im Weltraum hin und her rasten und einen grauen, steinernen Planeten, der in Flammen gehüllt war. Dann sah er merkwürdige Flugobjekte, die er bestenfalls als Flugscheiben beschreiben konnte. Wie die typischen UFOs in den Nachrichtensendungen drittklassiger Fernbildkanäle. Und dann kam immer das Schlimmste. Mik träumte von Städten. Städten die er kannte und auch unbekannten Orten. Und sie alle lagen in Trümmern und Feuer wüteten durch ihre Straßen. Und überall lagen Leichen. Er sah Panzer durch die Trümmerlandschaften rumpeln und Soldaten in den grünen Tarnuniformen Bythlands, die von Deckung zu Deckung huschten. Er wurde geschossen, doch Mik sah nicht, gegen wen sie kämpften. Aber er sah sie sterben, immer und immer wieder.
Manchmal waren die Träume anders, aber nicht weniger schlimm. Mik sah eine seltsame Anlage. Es schien eine Art Krankenhaus zu sein, oder ein Gefängnis. Er war sich da nicht sicher. Nur war sie mitten in der Wildnis. Dort wurden viele Menschen hingebracht, unter ihnen auch Alte und Kinder. Furchtbare Dinge geschahen dort. Mik hatte bei diesen Träume immer das Gefühl, dass irgendetwas ihn da hin zerrte. Und über alle dem war immer dieses furchtbare Grinsen. Mik wusste nicht, wem dieses Grinsen gehörte. Er wusste nur, dass dieses Lächeln immer das Schlimmste an seinen Träumen war. Es tauche immer wieder auf. Der grässlich verzerrte Mund schwebte über dem brennenden Planeten und über den Stadtruinen. Das Feuer spiegelte sich in den Zähnen.
Mik atmete noch einige male tief ein und aus, rieb sich die Augen und stand auf. Er sog die Luft scharf ein, als er den kalten Boden unter seinen Füßen spürte und tastete nach dem Lichtschalter. Dann tapste er in die Küche und holte sich ein Glas Wasser. Schlafen würde er in dieser Nacht sowieso nicht mehr können, also überlegte er, was er jetzt machen könnte. Nicht, dass es viele Möglichkeiten in seiner kleinen Wohnung gab. Aber er musste etwas tun, um sich von den schrecklichen Alpträumen abzulenken. Er setzte sich in einen Sessel und schaltete den Fernbildempfänger an. Aber schon nach wenigen Minuten schaltete er ihn wieder aus. Um eine solche Uhrzeit kamen einfach keine vernünftigen Sendungen. Auf seiner Suche nach Ablenkung stieß sein Blick auf den kleinen tragbaren Rechner, den er sich erst neulich zugelegt hatte. Obwohl er ihn hauptsächlich als Spielerei benutzte, war ihm jetzt nicht nach Spielen zu mute. Er wählte sich in das Große Infonetz ein. Dann las er sich die Nachrichten durch, die auf einer der großen Seiten des GIN vorbeiflatterten. Beinahe unbewusst schwebten dabei seine Finger über der Tastatur und gaben die Begriffe „grauer Planet“ in die Suchzeile ein. Erst als die ersten Ergebnisse langsam auftauchen, merkte Mik, was er da geschrieben hatte. Er wartete noch ein wenig, bis mehr Ergebnisse eintrudelten. Das neue, schnell GIN konnte er sich nicht leisten.
Unter den ersten paar Ergebnissen war auch eine Astronomie Seite, auf der Mik fündig wurde. Dort wurde das Sonnensystem beschreiben und zu jedem der vier Planeten gab es mehrere Bilder. Er überflog die Berichte über die heldenhafte Eroberung des Weltraums und klickte sich weiter zu den einzelnen Planeten durch. Er wollte schon weiter, aber da sah er plötzlich ein Bild, dass seine Hand über dem Knopf verharren ließ. Er hatte den grauen Planeten gefunden. Es war Beetzel, der vierte und letzte Planet des Sonnensystems. Mik fragte sich, wieso ihm das früher nicht aufgefallen war. Jetzt, wo er diese graue Kugel vor sich sah, konnte er genau erkennen, dass es der Planet aus seinen Träumen war.
Er schaute sich noch einige Seite zu dem Planeten an, konnte jedoch nichts finden, was er nicht schon vorher gewusst hatte. Nämlich dass Beetzel unbewohnt und ohne Atmosphäre war. Der Planet war leblos.
Dann gab er „Beetzel“ und „Lichter“ und „Explosionen“ ein. Er rechnete eigentlich nicht mit einem Ergebnis, doch zu seinem eigenen Erstaunen fad er etwas. Aufgeregt klickt er die Seite an. Irgendein Sternenforscher hatte Lichter und grelle Blitze um Beetzel dokumentiert. Das war es also! Doch als Mik weiterlas, wurde er enttäuscht. Der Sternenforscher hatte vor über 200 Jahren gelebt. Das brachte ihn nicht weiter. Bisher hatte er nie von der Vergangenheit geträumt.
„Alles Schwachsinn!“, murmelte er und schaltete den Rechner aus.
Dann legte er sich auf das Bett und versuchte wieder einzuschlafen. Bis zum Morgen war es nicht mehr lange und er musste früh zur Arbeit.


„Das Raumschiff „Stern der Hoffnung“ ist nun im Orbit um Beetzel. Wir haben eine dreimonatige Reise hinter uns und werden morgen mit der Erforschung des Planeten beginnen. Bald wird auf der letzte Planet im Sonnensystem seine Geheimnisse preisgegeben haben. Und wer weiß, vielleicht ist es nicht mehr lange, bis der Mensch die Grenzen des Sonnensystems verlässt, um wunderbare Welten zu entdecken. Ende der Übertragung.“
Kapitän Ialev beendete die Aufnahme und schickte die Aufnahme an die Kontrollzentrale auf der weit entfernten Erde. Mit sich selbst zufrieden schwebte er schwerelos vor der Übertragungskonsole. Hissou, sein erster Offizier, kam herangeschwebt. Er trug, wie alle an Bord, einen weißen Overall mit dem Wappen der Union auf dem linken Ärmel.
„Eine tolle Rede. Du bist schon fast wie ein Politiker!“
„Nein, wäre ich ein Politiker, hätte ich einen Unsinn wie die glorreiche Sattel-Ho-Union wird die Nationen auf dem Weg der in die Zukunft anführen hinzugefügt.“, spöttelte Ialev zurück und imitierte dabei das Staatsoberhaupt der Union.
Lettle, der Leiter des Forschungsteams, lugte durch die große Luke in das Kommandomodul und versuchte, einen ernsten Gesichtsausdruck zu machen.
„Genossen, wir sind auf einer wichtigen Mission! Ich muss doch sehr bitten!“
Aber er konnte es auch nicht verbergen, dass sich alle sehr aufgeregt waren.
„Stellt euch doch mal vor, vor nicht einmal siebzig Jahren ist der erste Mensch in den Weltraum geflogen und nun sind wir dabei, unsere Füße auf den letzten Planeten zu setzen!“, sagte Hissou und schwebte zum großen Bullauge.
Unter ihnen zog gemächlich Beetzel vorbei. Man konnte die riesigen Krater sehen, die seine Oberfläche überzogen.
„Nicht so schön wie unsere Erde, was?“, fragte Ialev, der sich zu ihm gesellt hatte.
„Ja, aber dennoch einzigartig!“, fügte Lettler hinzu. „Und wir werden die ersten sein, die auf ihm landen werden. Wir werden Geschichte machen!“
„Ja, aber erst morgen. Ich verordnete Nachtruhe!“, beendete Kapitän Ialev die Versammlung.
Am nächten Morgen schwebte Ialev alleine über dem großen Bullauge. Er und einige Besatzungsmitglieder waren ab Bord geblieben, während das Forschungsteam auf dem Weg zu Beetzel war. Ialev sah das Landungsschiff auf den Planeten zu stürzen, bis es zu klein wurde und verschwand.
„Jetzt wird Geschichte gemacht!“, sagte Ialev und wandte sich vom Bullauge ab.
Er wandte sich der Kommunikationskonsole zu und wartete auf der ersten Bericht. Eine halbe Stunde später kam er auch. Das Schiff war erfolgreich gelandet. Es war sogar genau am festgelegten Landepunkt in der Nähe der seltsamen Struktur gelandet, die sie vom Orbit aus gesehen hatten.
Die Berichte kamen sehr verrauscht an. Obwohl der Planet keine Atmosphäre hatte, verursachte irgend etwas starke Störungen.
„Ialev, das glaubst du nicht... hier sind... Gebäude... riesig...“, quäkte es aus dem Lautsprecher.
Gebäude? Was für Gebäude, wunderte sich Ialev. Also entweder sind sie da unten plötzlich durchgedreht, oder... Nein, da unten ging eindeutig etwas vor! Ialev beschloss, noch ein wenig zu warten, bevor er einen Bericht an die Kommandozentrale schickte.
Der Lautsprecher erwachte wieder zum Leben. Das Forschungsteam meldete sich wieder.
„Kapitän... riesige Gebäude... scheint... uralt... unbekannte Zivilisation...“, kam es aus dem Lautsprecher.
So ging es mehrere Minuten weiter und die gesamte Besatzung lauschte gespannt dem verzerrten Bericht. Der Abschluss ließ Ialev frösteln. Das Forschungsteam wollte in die seltsame Anlage hineingehen.
„Nein! Ich verbiete es! Hört ihr?! Mission abbrechen! Kommt zurück!“, schrie er in das Mikrofon.
„Aber warum denn?“, frage eines der Besatzungsmitglieder verwirrt.
„Weil wir nicht wissen, was da ist! Es könnte gefährlich sein!“
Ialev schickte seine Aufforderung zum Missionsabbruch mehrmals, konnte aber nicht sagen, ob sie angekommen war. Das Forschungsteam meldete sich jedenfalls nicht. Wieder hieß es warten.
Doch die vorgeschriebene Stunde war verstrichen und es kam kein Bericht. Eine weitere Stunde verging und nichts kam. Ialev dachte schon daran, eine Notmeldung an die Kommandozentrale zu schicken. Sein Blick wanderte hin und her zwischen dem Bullauge und der Kommunikationskonsole. Dann sah er etwas auf der Planetenoberfläche, dass seine ganze Aufmerksamkeit beanspruchte. Erst waren es ein paar Lichter, die sich rasch vermehrten. Dann wurde Ialev von einer gewaltigen Explosion auf der Planetenoberfläche geblendet. Als Ialev wieder klar sehen konnte, sah er, dass das Signal der Landungsfähre erloschen war. Mit zitternden Händen griff er nach dem Mikrofon.
„Kommandozentrale, wir haben einen Notfall...“, sagte er mit unsicherer Stimme.


Die Explosion auf Beetzel wurde nicht nur von den Besatzungsmitgliedern des Raumschiffes „Stern der Hoffnung“ beobachtet. Eine Woche später erschien die Aufzeichnung auf dem Bildschirm vor den Augen des Generals Shas'o Viorla Shahto, auch bekannt als General Eisenfaust. Er sah sich die Aufnahme der Explosion hochkonzentriert immer und immer wieder an. Schließlich rief er seinen Adjutanten.
„Leiten Sie mir die Daten dieses Systems auf den Bildschirm.“, forderte er knapp.
Der Adjutant salutierte zackig und lief sofort los, um den Befehl auszuführen. Minuten später flackerten schon die ersten Meldungen über den Bildschirm. General Shahto sah sie sich einige Zeit lang an und rief dann eine Versammlung seines Stabes ein.
Am nächsten Tag , bei der Vollversammlung, deutete er seinem Adjutanten zu beginnen. Dieser Aktivierte den großen Holoprojektor in der Mitte der Versammlungshalle. Eine Karte der Galaxis erschien in der Mitte der Halle und ein bestimmter Ausschnitt wurde vergrößert.
„Wie Sie sehen, ist das hier das System VX-DL-25. Vor über 200 Tau'cyr Zyklen, kurz vor der zweiten Expansionsphase, erreichte eine Forschungsflotte der Luftkaste dieses System. Alle Schiffe der Flotte wurden von einem unbekannten Feind vernichtet. Jedoch konnten sie vor ihrer Vernichtung eine Spähdrohne absetzen. Diese Drohne konnte wertvolle Information sammeln. Das System besitzt einen bewohnbaren Planeten, den zweiten von der Sonne aus gesehen. Gue'va bewohnen ihn. Aufgrund der unbekannten Gefahr waren alle weiteren Kolonisierungsversuche unterbunden worden. Doch vor kurzem erreichten uns diese Aufnahmen der Spähdrohne.“
Der Ausschnitt wurde abermals vergrößert und ein grauer Planet füllte beinahe die ganze Halle. Dann wurden alle von einem grellen Blitz geblendet.
„Wie unsere Analyseabteilung herausgefunden hat, scheint sich auf dem Planeten eine kolossale Verteidigungsanlage befunden zu haben. Es ist der äußerste Planet im System. Es wird angenommen, dass aufgrund der Größe der Anlage die gesamte Verteidigung des Systems von dort geleitet wurde. Nach Auswertung der Aufnahmen der Drohne können wir auch feststellen, dass die Technologiestufe der Gue'va, die den zweiten Planeten bewohnen, viel zu niedrig für eine solche Anlage ist. Eine Wiederinstandsetzung ist also äußerst unwahrscheinlich.“

Aufgeregtes Gemurmel erklang, als die versammelten Offiziere versuchten, in dem ganzen einen Sinn zu erkennen.
„Es gibt noch etwas, was wir bedenken müssen. Unsere Niccasar Dhow Verbündeten berichten uns von gewissen Anomalien um das System herum. Es scheint keine Verbindung zwischen dem System und dem so genannten Imperium der Gue'va zu geben. Der Grund dafür ist ein lokaler Sturm der Warpdimension, der das System umgibt. Da die Reisetechnologie der Gue'va sich stark auf diese Dimension verlässt, ist die Kommunikation unmöglich. Der Sturm scheint schon seit Tausenden von Zyklen zu bestehen. Unsere Schiffe sind nicht im selben Ausmaß davon betroffen. Da die Verteidigung ausgeschaltet ist, werden die Eingeborenen unseren überlegenen Truppen nichts entgegenzusetzen haben.“
Bei diesen Worten blickte der Adjutant kurz zum Vertreter der Himmelskaste.
„Obwohl wir eine friedliche Eingliederung anstreben werden. Allerdings müssen wir schnell zu einer Lösung kommen. Unsere Verbündeten berichten uns ebenfalls, dass dieser Sturm an Intensität verliert. Er wird höchstens noch einen Zyklus wüten. Bei dem üblichen aggressiven Vorgehen des so genannten Imperiums wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis ihre Schiffe das System plündern.“
Der Adjutant trat vom Rednerpult zurück und signalisierte damit, dass sein Bericht beendet war. Alle Blicke richteten sich nun auf den General. Dieser jedoch schaute den Abgesandten der Himmelskaste an. Der Abgesandte nickte kurz und der General ergriff das Wort.
„Das Ziel ist klar. Wir müssen diese Welt vor dem Imperium erreichen und sie aus der Barbarei ins Licht führen. Wir haben keine Zeit zu verlieren, deswegen werden wir schon heute mit den Vorbereitungen beginnen. In einer Woche wird die Flotte auslaufen. Alle Offiziere sollen nun umgehend zu ihren Einheiten zurückkehren. Dort warten bereits die weiteren Befehle. Für das Höhere Wohl!“
„Für das Höhere Wohl!“


„An alle Agenten! An alle Agenten! Sofort im Hauptsaal melden!“, dröhnten die Lautsprecher in den Gängen des Schiffes.
Obwohl die Stimme laut erscholl, rührte sich kaum jemand an Bord des Schwarzen Schiffes von Inquisitor Dechonte. Aber die wenigen, die sich angesprochen fühlten, hasteten um so schneller durch die Gänge.
Die große Halle füllte sich schnell mit den illustersten Gestalten. Darunter waren Archivare, schwarzgerüstete Gardisten, Krieger, die mehr auf eine Urzeitwelt gepasst hätten, als auf ein Raumschiff und andere persönliche Agenten des Inquisitors. Sein engeres Gefolge umfasste mehr als drei Dutzend Personen.
Alrik kam als einer der letzten in den Saal gehastet. Der Aufzug, den er für gewöhnlich nahm, wurde repariert. Deswegen war er gezwungen worden, einen anderen Weg zu suchen. Er hatte die schwarze Uniform der Inquisitionsgarde an, nicht aber die typische Rüstung. Dechonte war gerade auf dem Konklave der Inquisition auf dem Planeten Heliolis. Während dieser Zeit hatten die Besatzung Gelegenheit, Reparaturen vorzunehmen und das Gefolge des Inquisitors hatte so etwas wie Urlaub. Dabei mussten sie allerdings an Bord des Schiffes bleiben.
Im Saal waren die Sitzreihen halbkreisförmig um das Podim angeordnet, so dass jeder der Anwesenden einen Guten Überblick hatte. Ein holographischer Projektor war kunstvoll in das Rednerpult integriert. Alrik sah auch seine alten Freunde. Auch sie waren jetzt im persönlichen Gefolge Dechontes. Wiesel saß neben Orto. Beide trugen die Uniformen ihrer Heimatregimenter. Wiesel die abgetragene grüne Felduniform der Panatrianer und Orto die rote, mit Gold verzierte Paradeuniform der Grotianer. Sie bildeten einen starken Kontrast. Auch Gareth Klavius, der Psioniker saß bei ihnen. Alrik entdeckte auch Kargim. Sie saß in der Reihe hinter seinen anderen Freunden. Zu seinem Missfallen sah er auch, dass Kellerer, neben ihr saß. Und dass der einzige freie Platz direkt neben ihm war. Er hob die Hand zum Gruß und setzte sich auf diesen freien Platz. Kargim und Kellerer trugen ebenfalls die schwarzen Uniformen der Gardisten. Die ganze Sektion des Saals war von Schwarzuniformierten besetz. Das muss wohl die Gardistenecke sein, dachte Alrik. Die rechte Hälfte des Saales war tatsächlich von Truppführern der persönlichen Garde Dechontes eingenommen worden. Nur in der ersten Reihe saßen Alriks Freunde. In der linken Hälfte saß „der Rest“, wie die Gardisten das Gefolge Dechontes nannten.
Kargim lächelte Alrik an und Alrik versuchte ebenfalls freundlich zu wirken. In Wirklichkeit war er jedoch ziemlich schlecht gelaunt. Es lag hauptsächlich daran, dass Kargim ihn nur kurz begrüßt hatte und sich nun wieder mit Kellerer unterhielt.
„He, wo warst du denn so lange?“, fragte Wiesel.
Alrik wollte zu einer Antwort ansetzen, schloss den Mund jedoch wieder, als eine seltsame Gestalt sich zum Rednerpult bewegte. Es war der persönliche Informationsagent des Inquisitors. Der Mann war uralt. Und sein von Falten überzogenes Gesicht war das einzig menschliche an ihm. Um seinen Aufgaben gerecht zu werden, war sein Körper stark modifiziert worden. Seine kupfernen Gliedmaßen erinnerten an die eines Insekts und über all ragten Kabel und Schläuche aus seinem Körper. Gnädigerweise war der Großteil davon unter einer wallenden schwarzen Robe verborgen, die als einzige Zierde das goldene Zeichen der Inquisition trug. Der Informationsangent war ständig von einem ganzen Schwarm Servoschädel, Cherubim und Servitoren umgeben. Dass er hier war, bedeutete, dass es Neuigkeiten von Dechonte gab. Alrik konnte es kaum noch erwarten, sie zu hören. Vor einigen Wochen hatte Dechonte sie in Kenntnis über ihren neuen Kurs gesetzt. Und auch darüber, dass es auf dem Konklave um Panatra gehen würde, Alriks Heimatwelt. Eigentlich hätte Alrik sich darüber freuen müssen, seine Heimat nach all der Zeit wiederzusehen. Andererseits hatte er ein flaues Gefühl im Magen beim Gedanken an Panatra.
Für ihn waren seit seiner Einschreibung in die Imperiale Armee und dem Abflug drei Jahre vergangen. Für alle anderen waren es aber dreizehn Jahre. Während dieser Zeit hat es ihn in die unwirtlichsten Gegenden der Galaxis verschlagen, darunter auch eine im Auge des Schreckens gelegene Hexenwelt, auf der die Zeit ganz anderen Gesetzen folgte. Das erklärte den Zeitunterschied. Alrik dachte nicht gerne darüber nach. Zuviel Grauenhaftes war in dieser vom Imperator verlassen Hölle passiert. Er war froh, dass er sich nicht an alles erinnerte. Er wachte nachts immer noch auf. Dabei wusste er nie genau, was er geträumt hatte. Er wusste nur, dass es um die Hexenwelt gegangen war und dass es schlimm war.
Es war schon immer sein Traum gewesen, die Sterne zu bereisen und nicht, wie beinahe alle aus seiner Heimatstadt, Fischer zu werden. Jetzt war sein Traum in Erfüllung gegangen. Er hatte die Sterne gesehen und fremde Welten besucht. Doch die meisten waren nicht das, was er sich vorgestellt hatte. Es waren tödliche Welten, auf denen jeder unachtsame Tritt das Leben kosten könnte. Manchmal frage Alrik sich, wie er all das überleben konnte. Auf Stolnis Zwei, einer dem Untergang geweihten Welt, hatte er gegen Tyraniden gekämpft und den Planeten als einer der letzten verlassen, bevor er überrannt wurde. Dort hatte er auch Kargim und Leonidis, den Ultramarine, kennengelernt. Und auch einen Außerirdischen, mit dessen Hilfe sie geflohen waren, obwohl der bloße Kontakt mit Außerirdischen im Imperium unter Todesstrafe stand. Sie waren auf der verfluchten Hexenwelt gelandet. Auch dass hatten sie überstanden. Die launischen Außerirdischen, die Eldar genannt wurden, hatten sie schließlich auf einer Welt ausgesetzt, die vom Krieg zerrissen wurde. Auf Pagranium hatten sie sich durch dir Fronten gekämpft, um schließlich mit einer selbstmörderischen Mission betraut zu werden. Sie hatten eine entscheidenden Rolle gespeilt im Krieg gegen die Orks, eine wilde und kriegerische Spezies, die den ganzen Sektor brandschatze und seit jeher die Geißel der Galaxis war, gespielt. Dafür waren sie in das Gefolge Inquisitor Dechontes aufgenommen worden. Eine Ehre und Strafe zugleich, denn die Inquisition war eine Organisation, die mit den gefährlichsten Aufgaben betraut wurde. Dann gab es den Einsatz auf Thoxis QV-12. Alrik konnte sich an nichts erinnern, nur dass er schwer verwundet wieder an Bord des Schiffes aufgewacht war, als einziger Überlebender des ursprünglichen Einsatztrupps. Man hatte ihm erzählt, dass er scheinbar alleine sich durch die von Chaosanhängern verseuchte Forschungsstation des Adeptus Mechanicus gekämpft hatte und die Verteidigungsanlagen ausschalten konnte. Was Alrik aber kaum glauben konnte. Sein Glück war schon beinahe sprichwörtlich unter der Besatzung des Inquisitionschiffes. Alrik fragte sich, ob man es denn wirklich Glück nennen konnte, immer in die tödlichsten Gegenden der ganzen Galaxis verschlagen zu werden. Beim letzten mal war er dem Tod nur knapp entkommen. Erst seit einer Woche konnte er ohne Krücke laufen.
Ein weiterer Grund zur Sorge war auch die Tatsache, dass eine Welt niemals umsonst die Aufmerksamkeit der Inquisition auf sich zog. Dafür musste es schon schwerwiegende Gründe geben. Häresie, außerirdische Invasionen oder gar die finsteren Mächte des Chaos gehörte dazu. Das Imperium ging gegen diese Gefahren rücksichtslos vor. Wenn es sein musste, wurden ganze Welten mit Millionen und Milliarden von Menschen geopfert, um die Menschheit zu retten. Und die Inquisitoren hatten das Mandat, den Exterminatus, die Auslöschung einer ganze Welt, zu befehlen. Die war jedoch das drastischste Mittel, zu dem äußerst selten gegriffen wurde. Alrik hoffte inständig, dass es dazu nicht kommen musste. Denn die Inquisition führte auch oft kleine, verdeckte Operationen durch. Mit chirurgischen Schlägen wurden Aufrührer beseitigt, was oft genügte, die Ordnung wiederherzustellen. Dechonte war jedoch ein Mitglied des Ordo Xenos, einer Unterabteilung, die sich dem Kampf gegen Außerirdische verschrieben hatte. Es musste also etwas mit Xenos zu tun haben.
Es war aber nicht der einzige Grund für Alriks schlechte Laune in letzter Zeit. Es ging, wie so oft, um Kargim. Er hatte die stolze Kriegern auf Stolnis 2 kennengelernt. Dort hatte sie ihn beinahe getötet. Seit dem hatten sie all die Abenteuer gemeinsam überstanden. Alrik fühlte sich zu ihr hingezogen. Sie hatten so viel zusammen überstanden. Oft waren sie die einzigem Menschen gewesen, umgeben von übermenschlichen Kriegern und außerirdischen Monstrositäten.
Doch jetzt, wo sie schon lange wieder unter Menschen waren, schien sie sich von ihm zu entfremden. Sicher, in den Diensten des Inquisitors standen auch viele andere Frauen, aber Alrik hatte nur Augen für Kargim. Mit ihrer sportlichen Figur und ihren schulterlangen schwarzen Haaren war sie der Traum so manchen Soldaten an Bord des Schiffes gewesen. Aber sie hatte sich allen gegenüber als äußerst kühl gezeigt. Und außerdem war sie Truppführer der Garde des Inquisitors geworden, wie Alrik auch. Eine solche Frau belästigte man lieber nicht.
In letzter Zeit hatte Alrik sich oft gefragt, ob sie auch etwas für ihn empfand. Oder war ihre Freundschaft nur aus den zusammen überstandenen Gefahren entstanden? Er hatte es ein, zwei mal versucht, seinen ganzen Mut zusammen zu nehmen und ihr zu sagen, was er für sie empfindet, aber es war immer irgend etwas dazwischen gekommen. Und was mache ich, wenn ich mich täusche, frage Alrik sich oft. Wenn sie nicht das selbe für mich empfindet, dann wird sogar die Freundschaft vorbei sein. Davor hatte Alrik große Angst, auch wenn er endlich Klarheit haben wollte.
Alrik schaute wieder zu Kargim. Zum tausendsten mal fragte er sich, warum es ausgerecht sie war. Er hatte schon Frauen gesehen, die eigentlich besser aussahen als Kargim. Aber Kargims Gesicht hatte etwas unerklärlich sympathisches und keine von ihnen konnte so warm lächeln wie sie. Als Alrik sah, dass Kargim über etwas das Kellerer gesagt hatte, lachte, verfinsterte sich seine Mine.
Kellerer war ebenfalls Truppführer der Garde. Er war auch beim Einsatz auf Throxis QV-12 verwundet worden, bei der zweiten Angriffswelle, die durch Alriks Einsatz ermöglicht worden war. Seit dem sah Alrik ihn oft. Er schien ebenfalls Kargims Nähe zu suchen und ihr schien es nichts auszumachen. Sie verstand sich widerwärtig gut mit ihm. Für Alrik war er in aufgeblasener Gockel. Wären sie beide nicht dem Inquisitor unterstellt, hätte Alrik schon längst ein Wörtchen mit Kellerer geredet, oder gar mehr. Aber er beherrschte sich. Noch einmal würde er nicht den Fehler begehen, wegen einer Frau alles aufs Spiel zu setzen. Er besann sich, dass all das hier nur wegen einer Frau passiert war. Wegen einer Frau musste von Panatra fliehen und hatte sich überhaupt erst zur Imperialen Armee gemeldet. Er versank in Erinnerungen. Für ihn war das alles ja erst drei Jahre her.
Sie war...
Die krächzende Stimme des Informationsagenten riss ihn aus seinen Gedanken.
„Meine Damen und Herren! Ihre Aufmerksamkeit bitte!“
Schlagartig herrschte Stille im Saal. Alle warteten gespannt auf die Neuigkeiten. Der alte Mann in der schwarzen Robe gab einem Servitor ein Zeichen und dieser aktivierte den Holoprojektor.
Die Abbildung Dechontes erschien über dem Rednerpult. Zunächst flackerte sie, doch dann stabilisierte sich die Wiedergabe.
„Ihr wisst, dass unser ursprüngliches Ziel das Panatra System war.“, begann Dechonte ohne Umschweife. Er war stets ein Mann weniger Worte gewesen.
„Aber jetzt haben wir eine neue Mission von höchster Dringlichkeit. Hier!“
Dechontes Abbild rückte zur Seite und wurde kleiner. An seiner Stelle erschien jetzt das Abbild der Milchstraße. Der Ausschnitt mit dem östlichen Spiralarm wurde vergrößert. Ein Stern blinkte rot auf. Es war das Heliolis System.
„Wir sind hier.“, erklärte Dechonte.
Dann blinkte unweit davon ein andere Stern auf. Panatra. Zwischen diesen beiden Sternensystemen pulsierte ein dritter Stern.
„Das ist das Pythia Pulchra System.“, erklärte Dechonte weiter.
Beschreibungen erschienen über den Systemen. Sowohl Heliolis als auch Panatra hatten die imperiale Rune über sich. Pythia Pulchra aber nicht. Außerdem war er von einem grauen Ring umgeben, der sich zusammenzog und wieder ausdehnte.
„Wie ihr seht, ist dieses System nicht Teil des Imperiums. Beim großen Kreuzzug wurde es nicht in das Imperium eingegliedert. Ein ungewöhnlich starker und dauerhafter Warpsturm hat sämtlichen Kontakt zum System verhindert. Er hält schon seit dem Großen Kreuzzug vor zehn Tausend Jahren an, und vielleicht sogar noch länger. Aber unsere Tiefenaufklärung zeigt uns, dass ein Planet im System bewohnt ist, und zwar von Menschen. Auch finden sich in den Archiven Hinweise darauf, dass er einst von Menschen besiedelt worden war, noch vor dem Weltenbrand.“
Dechonte sprach hier von Zeiträumen, die so gewaltig waren, dass kaum noch Legenden darüber existierten. Der Große Kreuzzug lag zehn Tausend Jahre zurück, eine unglaublich lange Zeit. Und der Weltenbrand lag noch länger zurück. Graue Vorzeit wäre noch untertrieben gewesen.
„Aber jetzt zum Wichtigen. Die Astropathen und auch Agenten des Novis Nobilite berichten, dass sie eine Abschwächung des Sturmes spüren. Er hat schon viel an seiner ursprünglichen Kraft eingebüßt. In zwölf bis vierzehn Monaten sollen Warpreisen wieder möglich sein. Wir müssen diese Welt wieder in den Schoss des Imperiums zurückführen!“
Diese Forderung löste tobenden Beifall aus. „Für den Imperator!“, schrieen einige der Gardisten.
„Aber das ist noch nicht alles. Hier!“
Feine Linien wurden über die Sternkarte gezogen.
„Das hier ist die Grenzen zum Reich der Außerirdischen, die als Tau bekannt sind. Unsere Tiefenaufklärung berichtet, dass eine Invasionsflotte dieser widerwärtigen Xenos sich in Richtung des Pythia Pulchra Systems begibt. Bei ihrer Geschwindigkeit werden sie ungefähr ein Jahr brauchen. Unsere Flotten können dort jedoch erst nach dem Abflauen des Sturmes eintreffen. Ein Schiff könnte jedoch mit Hilfe eines fähigen Navigators versuchen, durch den Sturm zu kommen, Kontakt mit den Einheimischen herzustellen und die Xenos bis zum Eintreffen der Verstärkung aufzuhalten.“
Wieder machte sich Stille im Saal breit.
„Es wird unser Schiff sein.“, sagte Dechonte schließlich nach einer Pause. „Wir sind am besten dafür ausgerüstet. Die anderen Inquisitoren auf dem Konklave haben nicht die Truppen, um diese Mission auszuführen. Sie werden stattdessen die Truppen versammeln, die nach dem Sturm eintreffen werden. In drei Tagen brechen wir auf. Die Versammlung ist beendet.“, schloss Dechonte ab und die Galaxiskarte verschwand ebenso wie die holographische Abbildung Dechontes.
Sobald das Hologramm vollständig verblasst war, fingen alle gleichzeitig an zu sprechen. Es war unmöglich, jemanden zu verstehen, der nicht direkt neben einem saß. Alrik sah sich um, nur um zu merken, dass alle in hitzige Diskussionen vertieft waren. Er wollte schon Kargim ansprechen, doch da erblickte er Antioch, den persönlichen Archivar des Inquisitors. Der alte, schwarzhäutige Mann stand neben einer Säule am Ausgang. Wie immer trug er seine abgetragene, dunkelrote Robe und hatte sein riesiges, ledergebundenes Buch dabei. Alrik war sich sicher, dass er mehr über die zukünftige Mission wusste. Er begleitete Dechonte schließlich schon seit Jahrzehnten.
Alrik stand auf und deutete seinen Freunden, ihm zu folgen.
„Ah, Alrik!“, grüßte Antioch freundlich, als er ihn bemerkte. „Und gleich mit Verstärkung! Ich bin mir sicher, dass ihr jetzt mehr über die Mission wissen wollt.“
„Ähm, ja, woher weißt du das bloß?“
„Könnte an der Ansprache vorhin liegen.“
„Könnte sein. Weiß du etwas genaueres?“, fragte Wiesel.
„Wie viel genauer soll es denn noch werden? Eine vergessene Welt soll zum Imperium geführt werden und das alles noch bevor die Xenos sie erreichen.“
„Eine vergessene Welt? Wie kann es denn so etwas geben? Ich dachte, alle von Menschen besiedelten Welten sind Teil des Imperiums.“, wunderte Alrik sich.
„So ist es auch, so ist es auch. Jede Welt, auf der Menschen leben, ist Teil des Imperiums, so wie jeder Mensch Sein Diener ist. Aber die Galaxis ist groß. Da kann es vorkommen, dass noch immer Welten entdeckt werden, die irgendwann vom Imperium abgeschnitten wurden. Oder nie vom Imperium gehört haben. Meistens passiert das am Rande des Imperiums, wo es noch viele unerforschte Bereiche gibt. Oder aber die Welten wurden irgendwie isoliert im Laufe der Jahrtausende. Oder sie werden einfach vergessen. Im Imperium ist alles möglich.“
„Aber wie geht das? Wie leben die Menschen dort?“, konnte Alrik nicht aufhören zu staunen. Er hatte bisher immer angenommen, dass menschliches Leben außerhalb der Grenzen des Imperiums unmöglich ist.
„Das kommt immer auf die Welt an. Die Planeten im Imperium sind ja auch mannigfaltig. Es gibt Urzeitwelten, die nur von halb nackten Wilden bewohnt werden. Die geben gute Rekruten für die Armee ab.“, erklärte Antioch mit einem Blick auf Wiesel. „Oder sie sind schon weiter entwickelt. Manchmal trifft man Welten, die über eine richtige Industrie verfügen. So oder so, neue Welten sind immer willkommen.“
„Was für eine Welt wohl unser Ziel ist? Ich meine, was für Menschen leben da?“
„Also genau weiß mann das eigentlich nie. Aber ich habe mitbekommen, dass sie ziemlich dicht besiedelt sein soll. Bei primitiven Welten ist das eher selten.“
„Das ist ja unglaublich. Stellt euch doch mal vor, wir werden die ersten sein, die diesen Menschen die Kunde von Ihm auf Terra bringen!“, sagte Kellerer, der sich der Gruppe um Antioch ebenfalls angeschlossen hatte.
„Ja, so etwas erlebt man nicht jeden Tag. Aber ihr müsst auch darauf gefasst sein, dass die Menschen dort in ihrer Ignoranz nicht bereit sein werden, von ihren alten Gewohnheiten abzulassen. Oder schlimmer noch, mit Außerirdischen paktieren. Es ist eigentlich eher üblich, dass Freihändler auf ihren langen Reisen solche Welten entdecken und sie über Jahrzehnte hinweg langsam in das Imperium integriert werden. In solch plötzlicher Kontakt, wie er uns bald bevorsteht, kann für solche Planeten sehr schmerzhaft sein.“
„Heißt das, wir werden kämpfen müssen?“, fragte Alrik. Der Gedanke daran, den Kontakt mit einer Waffe in der Hand herzustellen widerstrebte ihm zutiefst.
„Es ist anzunehmen. Aber dazu seid ihr Krieger ja da. Aber keine Sorge. Diese Welt wäre ein großer Gewinn für das Imperium. Deswegen wird Dechonte ganz sicher eine Genehmigung bekommen, mehr Truppen zu requirieren. Ich würde mir an euerer Stelle mehr Sorgen um die Xenos machen.“
Alrik hatte von den Tau bisher nur wenig gehört. Er wusste, dass sie in ihrem äußeren Erscheinungsbild den Menschen ziemlich ähnlich sahen. Angeblich hatten sie graue Haut, keine Nasen und Hufe anstelle von Füßen. Am beunruhigsten war ihr aggressives expansionistisches Verhalten. Sie waren eine kriegerisch Spezies. Aber nicht wild und barbarisch, wie die Orks, sondern technologisch hoch entwickelt und diszipliniert. Sie bedienten sich auch der Hilfe vieler anderer außerirdischer Völker. Schlimmer noch, durch ihrer subversiven Methoden führten sie oft ganze imperiale Welten in Verführung, was schließlich in Verrat endete. Diese perfiden Xenos setzten im Gegensatz zu vielen anderen xenoiden Spezies nicht nur auf kriegerische Maßnahmen, sondern bedienten sich auch falscher Verlockungen, um ihre Ziele zu erreichen.
„Diese Xenos, die Tau... weiß jemand mehr über sie?“, wandte Alrik sich an seine Freunde.
Kargim, Kellerer und Orto zuckten nur die Schultern. Wiesel gab aber mit einem müden Grinsen zu verstehen, dass er schon Kontakt mit ihnen hatte.
„Damals, als ich noch beim Zwölften Panatra war, haben wir an einem Feldzug gegen die tau teilgenommen. Das war noch ein paar Jährchen vor Pagranium.“
„Und, was kannst du uns über sie erzählen?“, wollte Kargim wissen.
„Wo soll ich anfangen? Sie sehen fast aus wie Menschen. Aus der Ferne kann man sie sogar für Menschen halten. Aber sie sind aus der Nähe gesehen potthässlich. Keine Nasen, komplett schwarze Augen, ein komischer Schlitz im Gesicht und Hufe an den Füßen. Aber die meiste Zeit über tragen sie ihre Kampfanzüge. Die normalen Schlammhüpfer haben eigentlich nur eine Art Plattenpanzer und einen Helm, der den ganze Kopf bedeckt, aber es gibt auch welche, die haben diese großen Kampfanzüge. Die sind so ähnlich, wie Panzer auf zwei Beinen. Etwas kleiner als Sentinels oder Cybots, aber vollgestopft mit Waffen. Und sie haben eine Menge Feuerkraft zu bieten. Wenn die Tau angreifen, dann denkst du, die Welt geht unter.“
„Das denkt man eigentlich bei jedem Angriff.“, warf Kellerer ein.
„Ja schon, aber so etwas hast du noch nicht erlebt. Und als ob das nicht genug wäre, haben die noch ganze Schwärme von Drohnen. Kleine, fliegende Scheiben mit Waffen dran. Und jede Menge Sklavenvolk, dass sie als Kanonenfutter gebrauchen.“
„Und wie geht man diese Tau am besten an?“, fragte Alrik, der ziemlich besorgt über das war, was er eben gehört hatte.
„Na, Bajonett drauf und vorwärts. Die Schlitzköpfe mögen Nahkampf gar nicht. Ich meine, so ein Ork, auf den stichst du fünf mal ein, schießt ihm einen Arm ab und der freut sich auch noch und prügelt weiter auf dich ein. Aber die tau, die sind da anders drauf. Hab's schon oft gesehen, dass die sich zurückfallen lassen, sobald die überhaupt Bajonette blitzen sehen. Und wenn man auch Tuchfühlung rankommt, dann sind die eher langsam. Also im Nahkampf hat man die besten Chancen. Da können sie ihre Feuerwaffen auch nicht mehr so gut einsetzen. Aber man muss aufpassen, dass man nicht in deren Schoßhündchen, die Kroot reinrennt. Widerliche Viecher, fressen dich bei lebendigem Leibe auf.“
„Hört sich irgendwie nach ziemlichen Weicheiern an, die sich hinter Sklaven und Waffen verstecken.“, meinte Orto.
„Na ja, sie sind schon ziemlich hartnäckig. Aber man kann mit ihnen verhandeln.“
„Wie bitte? Verhandeln?“, fragte Alrik ungläubig.
Von den Xenos, die er bisher getroffen hatte, konnte man vielleicht noch mit den Eldar verhandeln, auch wenn ihr Verhalten unvorhersehbar und launisch war. Die Orks waren viel zu primitiv und aufs Kämpfen versessen. Mit ihnen konnte man nicht verhandeln. Und die Tyraniden waren praktisch ein einziger, alles verschlingender Organismus, vom größten Bioschiff bis zum kleinsten Fressorganismus. Mit ihnen konnte man genauso wenig verhandeln wie mit einer Naturgewalt. Ganz abgesehen davon, dass Kontakt mit Außerirdischen im ganzen Imperium unter Todesstrafe stand.
„Ja klar verhandeln. Ist immer besser als gute Leute zu verlieren. Die Tau sind da ganz vernünftig.“
„Das klingt mir ziemlich nach Ketzerei!“, sagte Kellerer und blickte Wiesel ab abschätzig an.
„Mag sein, aber auf dem Schlachtfeld gibt es so einiges, dass du noch nicht erlebt hast. Da ist alles möglich.“, antwortete Wiesel ruhig. Alrik und Kargim blickten sich bei diesen Worten an. Sie hatten einem Außerirdischen ihr Leben zu verdanken.
„Wenn du so weiter machst, werde ich dich wegen Zersetzung der Kampfmoral melden!“, schaukelte Kellerer sich langsam hoch. Sein Gesicht lief schon rot an.
„Mach doch!“, gab Wiesel trotzig zurück. „Nur weil du so eine schicke schwarze Rüstung trägst, hältst du dich für was besseres? Mach du erst ein mal bei einer richtigen Schlacht mit, Bürschchen!“
Das ging nun langsam wirklich zu weit. Alrik wollte schon schlichten eingreifen, als jemand von hinten ihnen eine Warnung zu rief. „Achtung!“
Sie drehten sich um und sahen, dass die Eingangstüren aufgeglitten waren. Fünf riesige Gestalten füllten den Eingang. Sofort verstummten die Gespräche und alle Blicke richteten sich auf die hereinkommenden Space Marines. Die zweieinhalb Meter großen Krieger betraten ruhig den Saal. Unter ihnen war Leonidis, ein Krieger vom Orden der Ultramarines, den Alrik schon seit Stolnis 2 kannte. Er hatte dem Riesen so manches Mal das Leben zu verdanken. Leonidis war mittlerweile Anführer des kleinen Trupps Space Marines, die dem Inquisitor persönlich unterstanden. Sie alle waren aus verschiedenen Orden eingezogen worden, die durch uralte Schwüre und gegenseitige Treueide an die Inquisition gebunden waren.
Auf Pagranium hatte Leonidis seinen linken Arm verloren. Als Ersatz hatte er eine bionische Prothese erhalten, die das Licht der Deckenlampen reflektiert. Sie war auf Hochglanz poliert worden. Während die Space Marines nicht im Einsatz waren, trugen sie schlichte graue Tuniken oder Mönchsroben. Aber diesmal trugen sie ihre Servorüstungen, die sie noch größer wirken ließen. Die Ganzkörperpanzer waren extrem widerstandsfähig, ein wahre Wunderwerk der Technik. Sie verstärkten die sowieso schon übermenschlichen Kräfte und Sinne der Space Marines noch um ein vielfaches. Auch sie waren schwarz, wie die Rüstungen der Gardisten, mit Ausnahme eines Schulterpanzers, auf dem das Symbol des Ordens prangte, aus dem die Marines ursprünglich stammten. Teils, um den heiligen Orden des Adeptus Astartes Ehre zu erweisen und teils, um den Maschinengeist der Rüstung nicht zu erzürnen.
Die Gardisten und Soldaten salutierten zackig vor den Elitekriegern der Menschheit. Leonidis erwiderte den Gruß mit einem knappen Nicken, während die anderen Space Marines mit ausdrucksloser Mine dastanden.
„Alrik, Kargim, Kellerer, seid gegrüßt! Ihr müsst mitkommen. In einer halben Stunde müsst ihr mit eueren Trupps im Landehangar 12 sein.“
„Was ist passiert, Leonidis?“, fragte Alrik. Er war es langsam leid, ständig herumgeschubst zu werden. Schließlich war jetzt Truppführer. Und trotzdem wollte ihm nie jemand erklären, worum es ging.
„Wir werden dieses Schiff verlassen, um mit einem anderen auf die nahe gelegene Heimatwelt der Crimson Avengers zu reisen. Ihr Ordensmeister wird ein offizielles Hilfsgesuch der Inquisition erhalten. Dafür haben drei Tage Zeit. Zum glückt liegt ihr Reich genau auf unserer Reisroute. Dechonte wird uns aufsammeln.“, klärte Leonidis ihn knapp auf.
Dann drehte er sich um und verließ mit seinem Trupp den Saal. Alrik machte sich nichts aus der knappen Art des Hünen. Er wusste, dass Leonidis nicht immer ein Eisklotz war und das sie so etwas wie Freunde waren. Er konnte sich auf ihn verlassen. Und wenn sie noch mehr Space Marines zur Unterstützung bekamen, um so besser.
„Also los, ihr habt den Befehl gehört, wir haben nur eine halbe Stunde Zeit!“, sagte Kellerer und machte sich auf den Weg.
So ein Wichtigtuer, dachte Alrik. Drei Tage mit diesem Trottel, ich könnte schon jetzt kotzen.
Er merkte, wie Kargim entnervt mit den Augen rollte und lächelte. Vielleicht war noch nicht alles verloren. Dann liefen die beiden hinter Kellerer her.







P.S.
Es ist wie immer noch nicht fertig korrigiert. Die Tippfehler sind diesmal allerdings beabsichtigt und sollen euch das gefühl vermitteln, ein echtes stück manuskript zu lesen. 😛



 
Auch wenn ich es vor Aufregung fast nicht mehr aushalte, so werde ich mich doch zügeln und warten bis das gesamte Alrik Kompendium neu Aufgelegt und um den 3ten Teil erweitert wurde. Dann drucke ich mir das Gute Stück aus, lasse es mir binden und lese es in aller Ruhe noch mal komplett!

An dieser Stelle vielleicht mal eine Anmerkung: Im jetzt noch aktuellen Kompendium gibt es bereits 3 Teile
Alrik
Hexenwelt
Ohne Fahnen und Trompeten

Ich vermisse Allerdings "Traue keinem Alien" und "Geistermond". Und natürlich "Fast wie zu Hause". 😉

Ich hoffe ich darf bald eine komplette Version zum Download in Empfang nehmen...

Viele Grüße,
Jaeger
 
Ach so. Ich war schon etwas verwirrt, habe mir aber gedacht, dass Du im Kompendium die Teile evtl. umbenannt hast... Leider ist es schon so lange her, dass ich die ersten beiden Teile gelesen habe. Daher konnte ich mich nicht mehr so gut daran erinnern. Ein Grund mehr alles noch mal zu lesen! Also: "Schnell ins Auto und ab nach Regensburg!" 😉
 
Naja, Alles! Du hast den kompletten Anfang zweimal reinkopiert!:spamsign:
Aber soweit sehr schick, das mit dem abgeschnittenen Planeten verspricht interessant zu werden. Das Regierungssystem ist da für mich besonders spannend. Demokratisch? Kommunistisch? Diktatorisch? Oligarchisch? Oder doch was ganz anderes?

Unabhängig davon:Yeah! Der dritte Teil!
<o_-< ^o_-^ >o_-> ^o_-^ <o_-< do the bionic eye dance!
 
Sehr seltsam, jetzt geht's... auf jeden fall geht es jetzt weiter, auch wenn die Begeisterung sich noch in grenzen hält...




Das erste, was Mik tat, als er nach der Arbeit nach Hause kam, war, den Fernbildempfänger einzuschalten. Schon den ganzen Tag über hat es nur ein Gesprächsthema gegeben. Die Raumfahrer der Sattel-Ho-Union waren von ihrer Mission zum äußersten Planeten des Sonnensystems gelandet. Angeblich war da etwas passiert. Für heute Abend war eine große Spezialsendung angekündigt. Die Raumfahrt war immer ein beliebtes Thema. Und obwohl Bythland und die Sattel-Ho-Union politisch gesehen so ihre gegensätzlichen Schwierigkeiten hatten, so fühlten sich bei der Eroberung des Weltraumes alle vom gleichen Pioniergeist erfüllt.
Er stellte ein Fertiggericht in den Ofen und setzte sich vor den Fernbildempfänger. Gerade noch rechtzeitig, denn die Sendung hatte schon begonnen. Ein Mann in einer blauen Uniform gab gerade ein Interview. Unter ihm erschien ein Schriftzug und Mik erfuhr, dass es Kapitän Ialev war, einer der zurückgekehrten Raumfahrer.
Völlig gebannt lauschte Mik dem Bericht Ialevs. Er verstand zwar die Sprache nicht, aber es gab Untertitel. Als er hörte, oder besser las, dass Menschen auf Beetzel gelandet waren, nickte er anerkennend. Endlich hatte der Mensch auch auf den letzten Planeten seinen Fuß gesetzt. Er hätte sich zwar gewünscht, dass es Bythländer gewesen wären, aber sein Land hinkte in der Raumfahrt der SHU etwas hinterher. Dann berichtete Ialev davon, dass die heldenhaften Mitglieder der Forschungsexpedition ums Leben kamen, als ein Komet in der Näher der Landungsstelle eingeschlagen waren. Sie hatten ihr Leben im Dienste der Wissenschaft gelassen.
„Das ist natürlich bitter...“, meinte Mik.
Gerade als die Einzelheiten der Landung besprochen wurde, klingelte es an der Tür.
„Verdammt, wer ist das denn?“, wunderte Mik sich und stand auf.
Er hatte den Weg bis zur Tür noch nicht geschafft und schon klingelte es wieder. „Ist ja schon gut!“
Mik öffnete die Tür, aber nur wo weit, wie es die Kette zuließ. Damit verhinderte man, dass die tür für ungebetene Besucher zu weit geöffnet wurde. Vor der Tür stand ein Mann mittleren Alters in einem grauen Anzug.
„Ja bitte?“, frage Mik. Er hatte den Mann noch nie gesehen. Aber irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl.
„Sind sie Mik Dillt?“
„Ja, worum geht es?“
Anstatt einer Antwort griff der Mann in die Innentasche seines Jacketts und hielt Mik einen Ausweis hin.
„Oberst Kelp, Bythland Heimatsicherheit. Sonderabteilung Drei. Machen sie bitte auf!“
„Heimatsicherheit? Was soll das?“, konnte Mik es nicht begreifen. Er konnte es sich nicht vorstellen, wieso die Heimatsicherheit sich für ihn interessieren könnte. Und dazu auch noch irgend eine Sonderabteilung. Er hatte in seinem ganzen Leben noch nie gegen ein Gesetzt verstoßen. Nicht ein mal gegen Verkehrsgesetze. Der Mann seufzte resigniert und lächelte Mik an. Seine Augen zeigten dabei aber keine Regung.
„Es ist doch immer wieder das selbe mit euch. Los!“
Das letzte Wort hatte er geschrieen. Und zwar zu jemandem hinter sich. Die Tür wurde mit einem ohrenbetäubenden Knall aus den Angeln gerissen und Mik flog gegen die Küchenwand. Beinahe im selben Augenblick stürmten Gestalten in schwarzen Kampfanzügen in die Wohnung. Mim wurde brutal nach unten gedrückt und spürte kaltes Metall an der Schläfe.
„Keine Bewegung!“, brüllte ihm jemand ins Ohr. Selbst wenn er es gewollt hätte, hätte Mik sich nicht bewegen können. Zwei der Angreifer saßen auf ihm. Er wurde hart in die Höhe gerissen und man legte ihm Handschellen an, nachdem an seine Arme hinter seinem Rücken verdreht hatte.
„Was soll das?“, keuchte Mik, der sich vor Schmerzen krümmte.
Als Antwort rammte ihm einer der Heimatsicherheitsagenten den Gewehrkolben in die Magengrube. Mik verlor das Bewusstsein, aber davor hörte er noch, wie der Mann im grauen Anzug noch einen Befehl gab: „In den Wagen mit ihm!“

Doktor Stell wartete schon seit einer halben Stunde im Empfangsraum des Präsidenten von Bythland. Normalerweise ließ er sich so etwas nicht gefallen, aber es war immerhin der Präsident. Schließlich kam ein Sekretär herein und bat ihn mitzukommen. Stell betrat das Kabinett des Präsidenten und der Sekretär schloss die Tür hinter ihm.
Präsident Birtem stand mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor dem Fenster mit dem Rücken zu Stell und schien konzentriert den Sonnenuntergang zu betrachten. Für einen Moment herrschte unangenehme Stille. Stell räusperte sich und der Präsident dreht sich zu ihm um.
„Ah, Stell, setzen Sie sich doch bitte!“, sprach Birtem und deutete auf den Sessel gegenüber seines Schreibtisches.
Stell war aufgefallen, dass Birtem ihn nicht gegrüßt hatte, aber er nahm Platz, ohne etwas zu sagen.
„Stell, ich komme gleich zur Sache. Sie wissen ja selber, worum es geht. Mich erreichen beunruhigende Berichte. Über die Sonderabteilung Drei und über ihre... Einrichtung. Ich mache mir Sorgen. Das Ganze könnte leicht an die Öffentlichkeit geraten. Und auch wenn es nicht passiert, meinen Sie nicht, dass Ihre Leute etwas zu hart vorgehen?“
Doktor Stell nahm seine Brille ab und putzte sie mit einem Taschentuch, bevor er antwortete.
„Sehen Sie, Herr Präsident, nicht alles, was man über die Sonderabteilung Drei erzählt, stimmt. Aber sehen Sie lieber selbst.“
Er öffnete seine Aktentasche und überreichte Birtem eine dicke Akte. Der Präsidente blätterte sie durch und man konnte sehen, wie nach jeder Seite etwas mehr Farbe aus seinem Gesicht wich. Stell kommentierte dabei die Bilder und Berichte.
„Hier, vor zwei Monaten... Dieser Mann kam mit starken Kopfschmerzen ins Krankenhaus. Als man ihn behandeln wollte, ist er explodiert.“
„Explodiert?“
„Ja, einfach explodiert. Sieben Menschen starben. Oder das hier... Vor zwei Wochen überfiel dieser Mann einen Laden. Als die Polizei eintraf, griff er sie an. Er hat mit bloßen Händen vier Beamte getötet, bevor er niedergeschossen wurde. Bei der Autopsie hat man vierzehn Kugeln aus ihm geholt. Drei davon aus dem Kopf. Und er musste auf dem Autopsietisch festgebunden werden, weil er immer noch gelebt hat. Oder dieser kleine Junge. Er sieht harmlos aus, nicht? Er wurde in der Schule immer drangsaliert. Irgendwann hat er seine Peiniger bei lebendigem Leibe verbrannt. Indem er sie einfach berührt hat. Er ist momentan in unserem Gewahrsam.“
Es folgten noch mehr Fotos, die grauenhafte Vorkommnisse dokumentierten.
„Sie sehen, diese Menschen sind unberechenbar.“, setzte Stell fort. „Und es werden mehr. Wir müssen diese Leute vor sich selber schützen. Außerdem liegen uns Berichte vor, dass andere Länder ähnliche Programme betreiben. Alleine schon aus Gründen unsrer nationalen Sicherheit müssen wir die Situation unter Kontrolle bringen.“
„Ja, Sie haben Recht. Aber dennoch, es sind doch Menschen, Bythländer. Ich will nicht noch ein mal etwas von menschenverachtenden Behandlungsmethoden hören. Vergessen Sie nicht, Sie unterstehen dem Leiter der Heimatsicherheit und er untersteht mir!“
„Ganz wie Sie wünschen. Ich werde mich darum kümmern und diese Gerüchte um die... menschenverachtenden Methoden aufklären. Und sie sofort unterbinden, falls sie stimmen sollten.“
„Ich bin froh, dass Sie so darüber denken. Sie dürfen gehen. Viel Erfolg bei ihrer Forschung.“, sagte der Präsident und stand auf. Das Gespräch war beendet.
Stell verabschiedete sich und verließ das Kabinett. Dieser Idiot hat doch keine Ahnung, dachte er. Wenn er auch nur ansatzweise wüsste, was in meiner „Einrichtung“ vorgeht... Aber er war ein Narr, dem es nur um die öffentliche Meinung ging. Und dass er mir mit dem Leiter der Heimatsicherheit droht, das ist einfach lächerlich. Sonderabteilung Drei untersteht schon lange nicht mehr der Heimatsicherheit.

Mik kam langsam zu sich. Er hatte starke Schmerzen und hatte deswegen zunächst Schwierigkeiten festzustellen, wo er war. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis er merkte, dass er auf dem Boden in einem Lieferwagen lag. Er richtete sich auf und sah sich um. Da merkte er, dass er nicht alleine war.
Eine Frau und ein kleines Mädchen saßen in einer Ecke des Wagens. Das Mädchen weinte und die Frau hielt sie in ihren Armen und versuchte sie zu beruhigen. Sie war gut zehn Jahre älter als Mik und hatte lange, blonde Haare. Obwohl sie ziemlich mitgenommen aussah, strahlte sie eine gewisse mütterliche Wärme aus. Das Mädchen schien ihre Tochter zu sein. Miks Hände waren noch immer in Handschellen, aber die Frau und das Mädchen hatten kein. Dafür hatten sie seltsame Ringe aus Metall um den Hals. Mik reckte den Hals und stellte fest, dass er auch einen hatte.
„Hey, wisst ihr, wohin sie uns bringen?“, fragte er. Die Frau schüttelte nur den Kopf.
Mit sah sich weiter um. Es gab ein kleines, vergittertes Fenster in der Tür an der Rückwand. Mik richtete sich mühselig auf und schaute hindurch. Sie fuhren durch einen Wald und er sah eine endlose Reihe von Bäumen an sich vorbeiziehen. Er gab auf und setzte sich wieder hin.
„Wisst ihr, warum die euch geholt haben?“, fragte er noch ein mal. Diesmal antwortete die Frau.
„Nein, ich weiß es nicht. Weswegen bist du hier?“
„Keine Ahnung. Sie kamen einfach und haben mich geholt.“
Bei uns war es genau so. Sie waren einfach da und haben uns mitgenommen.“
„Es sind böse Leute!“, sagte das kleine Mädchen. Es hatte sich wieder beruhigt.
„Ich bin Mik.“, stellte Mik sich nach einer Weile vor.
„Angenehm. Ich bin Selda und das ist Maria.“, sagte die Frau und lächelte.
Plötzlich hielt der Wagen an und die Tür wurde aufgerissen.
„Los, raus!“, brüllte jemand und Mik kletterte umständlich aus dem Wagen. Er konnte sich kaum richtig umsehen, da wurde er schon nach vorne geschubst. Aber er konnte erkennen, dass der Wagen auf einem betonierten Hof zum Stehen gekommen war. Der Hof wurde von drei Seiten von einem massiven, grauen Gebäude umschlossen. Der Bau hatte nur wenige Fenster. Die ganze Anlage war von einem Stacheldrahtzaun umgeben. Mik sah ein paar Wachtürme. Um den Wagen standen ein gutes Dutzend Männer in den schwarzen Kampfmonturen der Sondereinsatzeinheiten des Heimatsicherheitsministeriums.
„Los, bewegt euch!“, sagte einer von ihnen. Eine schwarze Sturmmaske bedeckte sein Gesicht und er hielt eine Maschinenpistole auf Mik gerichtet.
Mik fügte sich und lief in die gedeutete Richtung. Ein Soldat ging vor und sie folgten ihm. Die Gefangenen betraten das Gebäude, wurden durch einen langen, hell beleuchteten Gang geführt und fuhren dann sehr lange mit einem Aufzug nach unten. Mik waren die Kameras aufgefallen, die jeden Bereich des Ganges abdeckten.
Schließlich standen sie vor einer Stahltür, über der in gelben Buchstaben „Gefangenentrakt“ stand. Es war der Eingang zu einer Schleuse. Gleich nach dieser Schleuse fing ein langer Gang mit vielen Türen an. Ein Soldat in der grünen Uniform der Bythländischen Armee riss eine Tür auf und Mik wurde hineingestoßen. Er sah nicht mehr, wohin Selda und Maria geführt wurden.
„Willkommen in der Hölle!“, sagte ein hagerer junger Mann, der auf einer Pritsche an der Wand saß.
 
Also ich finde die Geschichte bisher wirklich super, es gibt da nur ein kleines Problem:Ich bin nicht sonderlich gut im Jubeln und Bewundern, aber bitte:

"Hurra!!!!"
"Jipiiiiie!!!!"
"Hollalladidiodo!!!"
"Oleole!!!"
"Preiset Awatron!!!"(das meine ich ernst)

Wenns sein muß bringe ich auch gerne noch ein Tieropfer, aber schreib bitte schön weiter!😀