Omach hat da vollkommen recht, sowohl was seine Meinung zum Inhalt der Regeln betrifft, als auch dass die Spieler keine Einigung finden.
Dabei würde ich aber noch weiter gehen und behaupten: Der Grund, dass hier keine Einigung herrscht ist schlichtweg der, dass die korrekte Regelauslegung bisweilen vielen Spielern einfach nicht gefällt und sich falsch anfühlt. Dabei werden immer gerne Extrembeispiele genannt, die das unterstreichen sollen (die gegnerische Einheit steht bis auf das vorderste Modell in Deckung)
Dabei ist die deutliche RAW-Lage das exakte Gegenteil der Meinung von scaary, sogar im Einklang mit RAI:
Man kann es gut mit der Bewegungsphase vergleichen, vor der Bewegung der Einheit wird vom Spieler entschieden, ob ein Geländetest gemacht wird oder nicht.
Dies soll allerdings Einschränkungen zufolge haben sobald man einen Angriff ansagt, Gelände soll nicht einfach umgangen werden. Dennoch soll es möglichst einfach gehalten werden, deswegen fällt die Entscheidung mit dem ersten Modell. (Geländetest ja/nein soll also schon anfangs gefällt werden analog zur Bewegungsphase)
Der Rest der Einheit bewegt sich eben so schnell wie das erste Modell, auch so wie in der Bewegungsphase. Dort werden auch nicht nachträglich Bewegungen rückgängig gemacht oder später noch Geländetests eingeschoben. Wenn man das erste Modell mit den vollen 6" (ohne zu würfeln) bewegt hat, dann ist`s schon rum mit dem Geländetest, da wird auch nicht nochmals zurückgestellt.
Ich denke also, dass die Regeln für den Angriff durchaus bewußt gewählt wurden, um den Ablauf schnell, unkompliziert und ohne folgende Korrekturen zu halten. Ob das nun sinnvoll ist kann ja gerne diskutiert werden, aber die Regeln sind eben so!
Wie sieht das regeltechnisch aus!?
Das einzige Argument, welches für eine andere Auslegung spricht, ist gelinde gesagt haarsträubend:
If possible, the model must move into base contact
with any enemy model within reach that is not
already in base contact with an assaulting model.
Dieses Argument ist unfug, denn beide Varianten versuchen möglichst viele Modelle in Kontakt zu bringen. Die einen mit Geländetest und die anderen eben ohne (und den Bewegungsregeln folgend ohne, dass sie Gelände in Konsequenz betreten)
Die entscheidende Frage ist und bleibt:
Geländetest ja oder nein!
Hier gilt als letzte Bastion, dass man sich darauf beruft in der Pflicht zu stehen, möglichst viele Modelle in Kontakt zu bekommen.
Hierbei annektiert man selbstverständlich den Sachverhalt, dass dies mit einem Geländetest stets erfüllt wird.
Es gibt aber zahlreiche Situationen, in denen ein Geländetest das genaue Gegenteil bewirkt!
Folgende Situation:
Das erste Modell muss keinen Geländetest machen. Nun merkt man (bei einem 30er Trupp
😉), dass das letzte Modell durch das Gelände ziehen müßte, um vielleicht auch in Kontakt zu kommen. Nun stellt man, der Gegenseite folgend, alle 30 Modelle zurück und macht einen Geländetest. Es kommt wie es kommen muss, die Doppel-1. Man schiebt nun die Modelle in der Gegend rum und merkt:"Verdammt, zuvor waren es aber mehr Figuren mit Gegnerkontakt!" Nun müßte man ja, konsequent wie man ist, wieder alle Figuren zurückstellen, denn ich muss ja höchstmöglich Modelle in Kontakt bringen!? Also wieder alles zurück und dann doch ohne Geländetest die Angriffsbewegung durchführen!? Also 2x seine Figuren in die Ausgangsposition setzen? 2 Bewegungen korrigieren? Und das soll gewollt sein und von den regeln abgedeckt sein?
Nein, nicht wirklich! Das erste Modell entscheidet über den test, dann gibt es auch keine Probleme, weder in der Ausführung noch in der Auslegung!
Man kann nicht behaupten, dass man einen Geländetest machen muss, da man ja höchstmöglich Modelle in Kontakt bringen muss. Durch das Würfeln ist dies nämlich Zufall und somit die meiste Zeit nicht vorhersehbar und deswegen als Regel- und Argumentationskonstante nicht herzuziehen!