[Archiv] [Storywettbewerb I 2012] [WH40K] "Dämon"

SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
4.790
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33.391
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Schmerzen. Das Verlangen nach... Schmerzen. Die Erkenntnis des Geistes. Ein Flackern in der Finsternis. Leidenschaft. Feuer. Liebe. Hass.
Ich brauche mehr!
Angst. Verzweiflung.
Ja! Ja! Ja!
Er hofft. Er weint. Er verzweifelt. Er stirbt. Jeden Tag.
Noch nicht. Nein, noch nicht!
Was ist das?
Ruft er nach mir?
Ich höre seine Worte. Er ist allein. War immer allein. Bleibt allein.
Nicht mehr... heute... ist es... anders!
Ich bin bei ihm!
Höre ihn!
Spüre ihn!
Seine erbärmliche Gestalt in Decken eingewickelt. Jammert und weint. Heult sich in den Schlaf! Ich kann ihn fühlen. Merke wie seine Gedanken rasen. Merke wie sein Herz schlägt. Seine Seele fängt Feuer.
Er hat die Gabe! Er kann es tun!
Er ruft mich! Ich höre ihn!
Ich werde geboren... endlich. Mein Universum dreht sich. Die Finsternis verschwindet. Er ruft mich zu sich und ich antworte ihm. Ich existiere nun seit dem Anbeginn der Zeit und fange jetzt erst an zu leben. Ich war schon immer da, obwohl ich nicht sein darf.
Wie ein Traum gleite ich in seinen Geist. Menschlich. Schwach. Voller Sehnsüchte.
„Wer bist du?“
Mit wem spricht er? Kann er mich sehen?
„Bitte tu mir nichts!“
„Fürchte dich nicht, mein Kind!“
„Oh nein bitte nicht! Ich will nicht sterben! Beim Imperator, ich sterbe!“
„Sterben? Nein, nein! Noch nicht! Ich helfe dir! Ich gebe dir dein Leben zurück!“
„Was? Du kannst mir helfen? Wer bist du?“
„Ja, ich helfe dir! Du hast mich zu dir gerufen! Ich kann dir helfen. Reiche mir deine Hand, Mensch, und ich rette dich aus deinen Qualen!“
Er weint. Er hat Angst. Ja gut, Angst ist gut. Aber Hass ist besser. Hass und Wut und Schmerz sind besser! Aber Angst wird reichen. Ein Schatten fällt auf ihn. Mein Schatten. Mehr bin ich nicht. Aber er hat die Gabe. Er sieht mich trotzdem.
„Wer bist du? Antworte mir! Wer bist du? Beim Imperator! Wer bist du?“
„Imperator? Wer ich bin? Wer glaubst du wer ich bin?“
Er muss mich hineinlassen!
„Bist du... ein Geist?“
„Geist? Was ist ein Geist?“
„Die Seele eines Toten! Ein Rastloser aus dem Jenseits!“
„Brauchst du einen Geist?“
Er zögert. Er windet sich. Schnell jetzt! Ich habe keine Zeit! ZEIT! Du missratene Gestalt von einem widerwärtigen Menschen. Ich zerreiße dich!
Nein! Ich brauche ihn! Ich liebe diesen Menschen! Ich liebe alle Menschen.... noch!
„Ja! Ich brauche einen Geist, der mir hilft!“
„Ich helfe dir! Nimm meine Hand!“
„Sie jagen mich! Sie wollen, dass ich ihnen folge. Auf die Schwarzen Schiffe. Sie wissen, dass ich anders bin. Sie wollen mich nach Terra bringen. Sie wollen mich...“
„Sie wollen dich töten!“
„Jaaa...“
„Ich helfe dir! Wir töten sie gemeinsam! Wir schlachten sie ab!“
„Nein! Ich will keinem Menschen etwas tun. Ich will meine Familie zurück. Ich will meine Liebe zurück. Ich will wieder in mein Dorf zurückkehren und nicht in einer Höhle hausen und darauf warten, dass mich die Inquisition holt!“
„Ich weiß... Ich helfe dir! Ich gebe dir dein altes Leben zurück. Alles wird so sein, wie es war, du wirst es sehen!“
„Ja! Das will ich so sehr!“
Widerwärtiger liebenswürdiger Mensch. Hasst sich selbst. Heult und schnauft. Voller Angst. Voller stinkender Angst. Seine Gabe ist stark. Er konnte mich rufen. Doch jetzt muss er mich in sich aufnehmen. Muss mir seinen Körper geben, bevor der Faden reißt und ich in die Dunkelheit zurück muss.
„Ich helfe dir! Alle werden dich lieben. Alle werden sich freuen, wenn du zu ihnen kommst. Alle! Keiner kann dir etwas tun, wenn ich bei dir bin! Ich beschütze dich! Ich rette dich! Ich liebe dich schon jetzt, mein braver kleiner Mensch! Lass mich dir helfen!“
„Ja!“
Er weiß, wie es geht. Er öffnet seinen Geist. Lässt mich hinein. Die Kräfte des Warp sind stark in ihm. Sie sind mein Zuhause. Er schreit:
„Nein! Das tut weh!“
Jaaah. Das sind Schmerzen! Das sind wahre Schmerzen! Ich zerreiße die psychischen Barrieren, die er aufgebaut hat, um mich von seiner Seele fernzuhalten. Ich muss ihm wehtun, damit seine Konzentration bricht. Er will mich wieder ausstoßen. Will mich wieder rausschmeißen. Er ist stark. Doch ich bin stärker.
„AAAaaaaahhhhh!“
Ich breche ihm den Unterarm, sein Knochen schießt ihm wie eine Harpune aus dem Fleisch und lässt ihn voller Schmerzen heulen und schreien. Blut strömt seine Hand hinab.
„Sei ruhig! Ich helfe dir!“
„Nein! Ich will dich nicht haben! Lass mich! Ich will nicht! Geh weg!“
„NEIN!“
Ich zerdrücke seine Leber und zerquetsche seine Nieren. Er windet sich am Boden. Er kann nichts mehr machen. Mein Geist verwandelt sich in einen Stacheldraht, der sich um seine Knochen legt und seine Venen umschnürt. Ich brauche mehr Platz! Sein Körper wölbt sich auseinander, so dass seine bleiche Haut dünn wie Wachspapier wird. Er schreit noch mehr. Und blutet noch mehr. Seine Lippen zerreißen.
Ich bin fertig.
Ich bin neugeboren.
Seine Existenz ist zu einem heulenden Elend irgendwo in dem hinteren Teil seiner Seele zurückgeschrumpft. Dort lasse ich ihn leben. Dort darf er bleiben. Ich bin der Gast in seinem Haus. Doch er ist niemand mehr. Ich blicke mich um durch seine Augen. Rieche durch seine Nase. Und taste mit seinen Händen. Dieser Kadaver ist mein Schiff und ich sitze in Blut und Exkrementen. Um mich herum ist eine Höhle. Kalt und feucht und dunkel. Sein... nein MEIN rechter Arm ist gebrochen und verdreht. Ich ergreife ihn mit meinem Geist. Schwaches Fleisch. Muss sich meinem Willen beugen. Die Haut wird flüssig wie Wachs und ich forme eine Pranke daraus. Einen riesigen Arm aus schwarzem Eisen mit scharfen Klauen aus der Hölle, der ich entstiegen bin. Der Warp durchströmt mich und macht mich stärker. Ich fühle die Gegenwart des Chaos. Chaos... so nennen uns die wenigen Menschen die von uns wissen. Chaos.... Ich erinnere mich an diese Menschen. Sie sind gefährlich, diejenigen, die es wissen. Die von der Welt wissen, die sie umgibt.
Inquisition. Das ist es, was der Mensch sagte, nicht wahr? Wenn sie hier sind, brauche ich Hilfe. Ich muss sie rufen!
Wo ist sein Dorf? Ich erinnere mich an ein Leben, das nicht mir gehört. Es ist sein Leben. Anderax Perison. Das ist sein Name. Er kommt aus dem Dorf Chibald XIII. Seit er ein Kind ist, wird er wie ein Aussätziger behandelt. Weil er Dinge bewegen kann, ohne sie anzufassen. Weil er Menschen wehtun kann mit seinem Geist. Vor zwei Wochen landeten die Männer des Imperiums in der Nähe. Sie haben Hunde, Servitoren, Waffen und Panzer. Sie sind gefährlich. Anderax' Familie hatte ihn verstoßen und verraten. Jetzt suchen sie ihn. Wollen ihn mitnehmen auf ihr Schiff. Er weiß nicht, was ihn dort erwartet. Doch er fürchtet den Tod.
Doch jetzt nicht mehr.
Ich gehe in die Nacht heraus und atme die Luft dieser Welt. Wie ist ihr Name? Utarion III. Eine harmlose Agrarwelt.... noch! Ohne jede Gefahr für das Imperium der Menschheit... noch!
Ich muss mich beeilen! Die Diener des Imperiums dürfen mich nicht finden. Laufen ist zu langsam. Dieser schwache Körper muss fliegen!
„Bitte nicht...“
„Du bist noch da? Bleib ruhig und genieße den Rest Existenz, den ich dir gelassen habe!“
Schmerzen. Wieder und mehr! Viel mehr! Selbst ich spüre sie so stark, dass ich glaube, sein Körper müsste zerbrechen. Aus seinem Rücken sprießt schwarzes, stacheliges Fleisch. Es zerreißt seine Haut und deformiert seinen Leib. Seine Wirbelsäule zerbricht wie ein Strohhalm. Egal. Er braucht sie nicht mehr. Ich habe die Kontrolle. Er braucht Flügel!
Ich stoße mich vom Boden ab und gleite auf meinen neuen Schwingen durch die Nacht. Dort unten sehe ich die Lichter.
Sein Dorf.
Mein Dorf!
Ich nähere mich schnell und leise. Die finstere Nacht gibt mir Deckung. Von hier erwarten sie mich nicht. Viele Häuser, in denen Menschen schlafen. Primitive Hütten und Holzbauten. Ein Ort ist anders als die anderen: Ein Tempel. Ich lande vor ihm und blicke mich um. Niemand ist zu sehen. Sehr gut! Mit schnellen Schritten steige ich die Stufen empor und erblicke einen doppelköpfigen Adler vor den schweren Holzportalen. Ich zerfetze das Bild mit meinen Eisenklauen und trete in die Tür ein.
„Wer wagt es, so einen Lärm zu machen?“
Ein alter Priester in abgewetzter Robe kommt aus seiner Kammer gerannt. Eine Kerze in der Hand.
„Anderax, mein Junge? Bist du das etwa?“
Ich lege die dreißig Meter zwischen uns in weniger als zwei Sekunden zurück und ziehe ihm den Kopf mit dem Geräusch eines Reißverschlusses vom Körper. Blut spritzt umher und besudelt mich noch mehr. Ich atme tief ein und spüre die anderen Novizen, die in dem Tempel leben.
Ich besuche jeden einzelnen von ihnen. Niemand entkommt mir.
Ich arbeite hart in dieser Nacht. Sammle die Toten zusammen. Reiße ihre Gliedmaßen aus. Entnehme ihre stinkenden Organe und forme die Reste zu einem Stern. Acht Strahlen. Acht Zacken aus Knochen. Das ist es, was die Menschen fürchten. Chaos. Ja!
Am nächsten Morgen rufen sie nach mir. Nein. Sie rufen nach Anderax. Die Dorfbewohner wagen es nicht, den Tempel zu betreten. Doch sie wissen, dass ich hier bin. Mit den Sonnenstrahlen sind auch die Krähen gekommen. Sie haben den Tempel in ein Federkleid gehüllt und ruhen unbeweglich und ohne einen Laut von sich zu geben auf den Zinnen und Vorsprüngen auf dem ganzen Dach. Die Menschen spüren mich. Ich spüre sie. Spüre ihre Angst.
Die Krähen beobachten die Menschen. Sie warten darauf, dass ich sie töte, damit sie essen können. Doch ich beobachte den Chaosstern, den ich aus den Imperator-Priestern geformt habe. Alles stinkt nach Blut und Galle. Es sieht gut aus.
„Wunderbar!“
„Komm raus Anderax! Sonst holen wir dich, du Missgeburt!“
Sie sagen mutige Sachen, doch ihr ganzes Dorf riecht nach Angst. Ich will sie nicht länger warten lassen und trete hinaus, öffne das Tor mit dem zerkratzten Adler und blicke in die fackelbewehrte Menge. Sie weichen zurück vor meinem Anblick. Der Mensch, den sie kannten, hat sich in eine geflügelte, klauenbewehrte Monstrosität verwandelt, über und über mit Blut besudelt. Wer mir in die Augen sieht, erblickt die glühende Macht des Warp. Einige brechen auf der Stelle zusammen. Andere fliehen. Viele bleiben regungslos. Nur einer nicht. Den habe ich nicht gesehen. Wie dumm von mir.
Auf dem Dach gegenüber des Tempels lauert ein Mensch. Ein Akolyth der Inquisition. Er hatte auf mich gewartet mit einem langen Hochenergie-Scharfschützengewehr. Als ich ihn sehe, ist es zu spät. Ein Lichtstrahl schießt aus seiner Waffe und trifft meinen Kopf. Ich kann mich gerade noch zur Seite drehen, sodass die Hitze nicht meine beiden Augen verbrennt. Die Hälfte meines Schädels löst sich auf. Anderax kreischt in mir auf vor Schmerzen. Doch ich nicht.
Voller Wut über diesen Emporkömmling, der meinen Körper verunstaltete, springe ich über den Dorfplatz auf das Dach, wo der Akolyth liegt. Er ist mehr als überrascht. Er hätte wohl nicht erwartet, dass ich das überlebe. Mit einem Grunzen packe ich ihn am Schopf und reiße ihm den Kopf ab. Die Menschen auf dem Dorfplatz schreien voller Angst auf. Ich inhaliere ihre Furcht und spüre, wie der Warp anwächst. Mein Kopf ist nur noch zu Hälfte da. Ein Jammer. Ich glaube nicht, dass der Inquisitor in der Nähe ist. Dieser Diener wird als Wachposten zurückgeblieben sein. Das heißt, ich habe noch Zeit. Ich stürze mich wie ein Raubtier auf die fliehende Meute. Gleichzeitig erheben sich die Krähen, die meinem Ruf gefolgt sind. Wir laben uns an dem Fleisch der Dorfbewohner. Ihre Angst wächst ins Unermessliche. Die Dämonen auf der anderen Seite jaulen bereits voller Vorfreude und Neid auf das Blutvergießen, das ich bereits jetzt anrichten kann. Meine Klauen zerfetzen die Leiber der Flüchtenden. Aus meinen Händen entsende ich schwarze Strahlen, die verkohltes Fleisch zu Boden schicken. Ich lache. Und die Krähen hacken auf den Toten und Lebenden herum, bis das Dorf ein Schlachthaus ist. Einige entkommen, doch das ist egal. Der Dampf der Toten lässt die Grenze zum Warp brüchig werden. Nicht mehr lange und aus ihrem Imperator-Tempel strömen die Legionen des Chaos auf diesen Planeten.
Einige Stunden vergehen. Ich habe meinen halben Kopf wie ein Kind, das mit Knete spielt, ergänzt, sodass mein Schädel nur schwerlich mit dem Antlitz eines Menschen zu vergleichen ist. Ich betrachte wieder meinen Chaosstern. Ich habe ihm einige Knochen hinzugefügt. Es scheint mir, als rufen mich die Dämonen auf der anderen Seite. Aus dem achtzackigen Stern höre ich ihre Stimmen. Tausende. Legionen. Viele erkenne ich. Sie sind alle da. Sie hören auf meinen Ruf und warten darauf, dass ich sie zu mir hole.
Doch noch nicht.
Ich höre Fahrzeuge. Panzer. Zwei Transporter mit Kettenrädern zermalmen die toten Körper draußen und schrecken die Krähen auf, die inzwischen auf jedem Dach des Dorfes sitzen und auf meine letzte Beute warten. Männer steigen aus. Mit Armaplastrüstungen und Lasergewehren. Kettenschwerter heulen auf und eine Stimme brüllt Befehle. Ich bin erfreut. Mein letztes Opfer ist gekommen.
Inquisitor!
Erzfeind!
Ich spüre keine Angst mehr. Sie hassen mich, die Menschen da draußen. Ja, gut. Hass ist viel viel besser als Angst!
Ich bin vorbereitet. Ich stehe in dem Glockenturm des Tempels und starre auf den Dorfplatz herab. In einen schwarzen Mantel gehüllt, den ich dem Scharfschützen abnahm, beobachte ich zwei Dutzend Bewaffnete, die aus ihren Panzern springen. Ein Priester mit einem riesigen Kettenschwert bemerkt als erstes, dass sich die Toten erheben. Ja. Meine kleinen Marionetten. Ich schicke ihnen die Kadaver derjenigen entgegen, die sie vor mir beschützen wollten. Die Imperator-Diener sind gut, sie formieren einen Kreis um ihre Panzer und feuern ihre Salven in die herannahenden Zombies. Lasergewehrfeuer lässt die Leichen brennen. Boltgeschosse zerfetzen Köpfe und Gliedmaßen. Der Priester mit dem Kettenschwert wirft sich vorwärts und zerteilt die Horden der Untoten.
Nicht schlecht.
Der Inquisitor selbst rührt sich nicht, sondern sucht die Häuser ab mit seinem Blick. Er achtet gar nicht auf meine kleinen Spielzeuge, die sich stöhnend vorwärts werfen, um seine Diener zu zerfleischen.
Er sucht mich.
Ich grinse voller Vorfreude.
Wirklich beeindruckend.
Ich sollte ihm einen Hinweis geben, wo ich bin. Ich richte meine Hand auf den Priester, der sich durch die Zombies hackt und sägt. Ein schwarzer Strahl schießt aus meinen Fingern und trifft den Fanatiker. Er explodiert förmlich in einem schaurigen Fleisch-Blut-Spektakel. Verkohlte Brocken seiner Überreste prasseln auf die Imperator-Diener nieder. Einige haben mich entdeckt und zeigen aufgeregt in meine Richtung. Der Inquisitor sieht mich an und erkennt, was ich bin.
SEHR GUT!
Die Meute setzt sich in Bewegung und versucht, zu dem Tempel zu gelangen. Untote und Krähen stürzen sich auf sie. Magazine werden hastig in die Waffen geschoben und Kampfmesser gezogen. Sie hacken und stechen um sich. Sie sind wie die Tiere, die sie zu bekämpfen versuchen.
Zwei Soldaten werden von hungrigen Zombies zu Boden gerissen. Ein dritter wird von den Krähen zerhackt. Ich schieße einen weiteren Strahl auf einen besonders hünenhaften Menschen, der einen Bolter nach links und rechts schwenkt.
Als mein Blitz ihn trifft, verwandelt er sich in einen roten Nebel, der seine erschrockenen Gefährten einhüllt.
Sie gelangen in die Kirche und rammen das Tor zu. Der Inquisitor befielt den Soldaten, die Stellung zu halten und eilt mit seinen beiden treuesten Dienern die Treppe hinauf um mich zu stellen.
Einer von ihnen ist ein Psioniker. Sein Geist erreicht mich, bevor sein Körper es tut. Er dringt in meinen Kadaver ein und erhitzt das Blut in meinem Leib auf über achtzig Grad. Nicht schlecht. Aber völlig wirkungslos. Mit einem einzigen Gedanken schleudere ich seinen Geist wieder in den Leib des Psionikers zurück. Derart heftig ist der Rückstoß, dass sein Körper dem Druck nicht standhält und bereits auf der Treppe zusammenbricht, während aus allen Körperöffnungen Blut schießt.
Dann wird die Tür zu meinem Kirchturm aufgestoßen und ein Ritter tritt herein. Er trägt einen schweren Schild mit dem doppelköpfigen Adler darauf, an dem mein schwarzer Energiestrahl abprallt. Ich bin beeindruckt. Mit einem einzigen Schritt lege ich die Distanz von über zwanzig Metern zwischen uns zurück und fege seinen Schild beiseite. Er schafft es noch, sein Schwert gegen mich zu erheben, bevor ich die Hand, die es hält, abreiße. Dann bohre ich meine Klaue in seine Brust und beende sein Leben. Dann tritt der Inquisitor auf. Eine wahrhaft beeindruckende Gestalt. Ich hebe meine Hand, um ihn mit einem Energieblitz zu erledigen. Doch er hat schon seine Plasmapistole auf mich gerichtet und verwandelt meinen Arm in eine blaue Suppe. Also versuche ich, ihn im Nahkampf fertig zu machen, und reiße meine Klaue nach oben, um seinen Hals zu erwischen. Auch dies verhindert der Mensch jedoch mit einem einzelnen Hieb seines linkshändig geführten Energieschwertes, der meine liebgewonnene Pranke von meinem Körper trennt. Ich bin beeindruckt. Wirklich beeindruckt. Er stößt mit seiner Klinge vorwärts und rammt mich direkt in den Boden, wo ich stecken bleibe. Dann zückt er ein Buch. Ich unterdrücke das Lachen, das in mir hervorsteigt, als er einige Psalme vorliest. Dann bemerke ich, was er tut. Er versucht mich zu exorzieren! Wirklich gut! Sein Geist greift den meinen mit der Wucht eines Rammbocks an und lässt meinen Schädel knacken. Er ist wahrhaft begabt! Seine Worte sind wie glühendes Eisen, das sich in mein Fleisch sengt. Die Drähte, die ich um die Adern und Knochen von Anderax gelegt hatte ziehen sich krampfartig zusammen, damit meine Seele nicht aus ihrem Körper gerissen wird. Doch ich habe keine Chance. Ich merke förmlich, wie ich diesen Kampf zu verlieren drohe. Ich habe meine Trümpfe verspielt. Ich lenke den letzten Rest meines Bewusstseins auf seine Plasmapistole, die in seiner Hand zu glühen beginnt. Mit einem Schrei reißt mich der Inquisitor aus meinem Körper. In diesem Moment explodiert auch seine Pistole und verbrennt seinen rechten Arm. Meine letzte Chance!

Der Inquisitor taumelt schwer verletzt zu seinen Akolythen. Der Angriff der Untoten scheint vor wenigen Augenblicken zum Erliegen gekommen zu sein. Entsetzt erblicken die Gardisten ihren Herrn blutend die Treppe herunter steigen. Mehr haben nicht überlebt? Der Diener des Imperators lässt sich von einem seiner Soldaten stützen. Und nickt den anderen zu:
„Es ist vorbei!
Wir haben gewonnen!
ICH HABE GEWONNEN!
 
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Wolfen

Hintergrundstalker
15 Dezember 2009
1.276
0
13.661
46
Vielleicht fehlt mir hier einfach Wissen über die Dämonen, aber das Ende erscheint mir unlogisch. Ich deute den letzten fett geschriebenen Satz so als wäre der Dämon in den Körper des Inquisitors eingedrungen. Aber wie schafft er das, wenn der Dämon vorher die Zustimmung des schwachen ungeschulten Psionikers brauchte, um in diesen einzudringen? Hat der Inquisitor auch seine Seele geopfert um sein Leben vermientlich zu retten? Das erscheint mir unglaubwürdig.

Dazu kommt noch meine sehr subjektive Ansicht, dass die Geschichte eigentlich das Thema verfehlt hat. Der Dämon schlüpft in ein(zwei?) Menschen, schlachtet sich durch Menschen, wird von Menschen besiegt. Das mögen einige/viele sicherlich anders sehen, aber für mich erfüllt das irgendwie nicht das Thema "Nichtmenschliche Völker".

Sprachlich finde ich die Geschichte durchaus gelungen, wobei die Story jetzt nicht wirklich viele neue Ansätze bietet. Die eingesetzten Stilmittel am Anfang fand ich gut gesetzt.

Ich tendiere wie bei den bisher gelesenen Geschichten wieder zu einer mittelmäßigen Wertung: 3 Punkte
 

Gwordin

Aushilfspinsler
16 März 2012
47
0
4.891
Grundsätzlich ist die Geschichte interessant umgesetzt. Mir gefällt der Dialog zwischen Opfer und Dämon.

Allerdings teile ich die Auffassung, das hier ein wenig am Thema vorbeigeschrieben wurde (aus meiner Sicht aber nicht die einzige Geschichte, die damit kämpft).

Auch finde ich, dass die Geschichte zwar gut Fahrt aufnimmt, zum Ende hin aber wegrutscht - leider.
Zwar ist die Beschreibung der Belagerung und die Ansichten des Dämons immer noch gut formuliert, wie die Geschichte insgesamt, doch das Ende ist zu abrupt.

Stilistisch weiß ich nicht so recht, was ich von den fettgedruckten Passagen des Dämons halten soll. Sie helfen beim Lesen und Zuordnen, klar. Aber wirken auch leicht übertrieben. Schwanke da ein wenig, ob ich das gut oder schlecht finden soll.

Der Aha-Effekt ist da, ja, weil der Damön in den Inquisitor fährt - aber vorher war das mit dem psionisch Empfänglichen ein riesen Akt und bei dem Inquisitor, der an sich ein viel mächtigerer Psioniker sein dürfte, ist das urtümlich einfach. Zumindest scheint das so.
Ist ein wenig Schade.

Fängt wie gesagt stark an, schwächelt aber am Ende und eine menschliche Rolle ist hier zu stark Protagonist (Thema des Wettbewerbs).

Im Mittel bis unteren Drittel.
 
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Kovash

Aushilfspinsler
25 Januar 2011
68
0
5.011
Ein interessanter Plot für das dämonische. Man ist immer nah am Geschehen und erfährt die Wahrnehmung des Übernatürlichen ohne sich in unverständlichen Fachbegriffen zu verlieren.Zwar mag man durchaus das Auftreten von Nichtmenschen vermissen, doch ist dies der Geschichte nicht abträglich. Letztlich finde ich es durch die Wesenheit des Dämons sehr gut nachvollziehbar, wie er sich von den Menschen unterscheidet und von einem bloßen Schatten zu einem machtvollen Individuum wächst. Mir gefällt die Geschichte auch wegen ihres schnellen und harten Schreibstils und gehört für mich daher insgesamt zu den besseren.
 

JohnJ

Testspieler
6 September 2011
175
0
6.166
Finde die Geschichte echt gelungen. Kann nicht verstehen wo das Thema hier verfehlt worden sein soll. Die Manifestation und der folgende Amoklauf eines Dämonen werden aus seiner Perspektive beschrieben, wobei der Dämon den Inquisitor mit seinen Aktionen ja scheinbar gezielt anlockt, nachdem er erfährt dass die Inquisition Jagd auf seinen Wirt macht. Der Dämon wirkt dabei auch kaum menschlich und die ein, zwei sprachlichen Schnitzer sind auch verzeihlich.

Das Ende finde ich auch absolut logisch. Es lässt eigentlich keine Zweifel am Ausgang des Kampfes mit dem Inquisitor zu, schon alleine weil der Dämon ja immernoch seinen Monolog im Präsens fortführt, aber auch von der Beschreibung her. Der letzte Satz in Fettschrift ist da keine Überraschung. Die Geschichte ist ein bischen blutiger ich es mag, aber bei Dämonenmanifestationen sind Splatter und Gore angesagt. Absolut runde Sache mMn.
 
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Ominus

Codexleser
31 August 2011
284
1
6.641
Die Geschichte ließt sich der kurzen Sätze wegen sehr schnell und aprupt. Ich unterstelle hier mal ein Stilmittel, das durchaus zum Wesen des Dämons und der ihm innewohnenden Macht passt.

Der Wechsel zwischen Allmacht gegen die Dorfbewohner und "Hups, da hab ich ihn wohl unterschätzt" im Handgemenge mit dem Inquisitor ist mir jedoch zu wenig nachvollziehbar.
Der Chaosstern den er da bastelt sollte wohl so etwas wie ein Portal werden? Warum lässt er seinesgleichen nicht durch, will er seinen Spaß nicht teilen? Ist noch nicht genug Angst, Hass oder Blut da? Die Lust des Dämons nach diesen Emotionen ist sehr schön beschrieben und stimmungsvoll. Das fast beiläufige Massaker weckt die Erwartung an ein hübsches kleines Ritual, einen größeren Zweck o.ä.

Das ganze aus der Sicht (und zwar wörtlich) des Dämons zu beschreiben ist aufregend, aber auch ein wenig Stumpf, weil die anderen Sinne zurückbleiben und der Leser immer nur vorwärts, vorwärts vorwärts getrieben wird, wie ein Rasenmäher. Ein wenig Gruselstimmung hätte hier mit wenig Aufwand einen hübschen Rahmen gebildet. Ein blutroter Mond, das Krächtzen der anwesenden Aasfresser, irgendwie sowas...
 

Nakago

Eingeweihter
1 November 2009
1.544
683
13.586
54
Der letzte Satz zieht die Geschichte etwas herunter. Der Großteil der Geschichte mag durchaus zu gefallen. Ein Psioniker muss meines Wissens nach aktuellem Fluff eine seiner psionischen Kräfte nutzen, damit der Dämon aus dem Warp eindringen kann. Psionisch aktiv zu sein, ist eine Vorraussetzung für Besessenheit aus dem Warp heraus, aber eben nicht die einzige. Aber wenigstens ist die Darstellung der Protagonisten halbwegs gelungen. Immer noch solide 4 Punkte würde ich sagen.
 
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Blackorc

Tabletop-Fanatiker
26 September 2007
7.419
8
62.171
Das Wort "Potential" schwebt in feurigen Lettern über dieser Geschichte. Der Autor hat eine Menge, davon bin ich überzeugt. Aber es wird noch ein paar mehr Geschichten brauchen, bis er die groben Kanten von seinem Schreibstil abgeschliffen hat.

Zum Einstieg mit seinen abgehackten Sätzen möchte ich sagen, dass man diesen Stil immer wieder mal ließt, ich persönlich ihn jedoch nicht mag. Er ist zwar geeignet, um den Blickwinkel eines Dämonen zu eröffnen, besteht er doch überwiegend aus Emotionen und Gedankenfetzen, ich mag ihn trotzdem nicht. Mir fehlen die Bindeglieder zwischen den Fetzen. Spätestens beim Dialog zwischen Dämon und Wirt rächt sich dieser Stil, da die Gedanken des Dämon zu kurz kommen und die Chance vertan wird, diesem mehr Charakter zu verleihen. Schließlich ist ein Dämon kein wildes Tier und durchaus intelligent. Dennoch sind der menschliche Psioniker und seine Ängste gut dargestellt.

Dann wird es brutal. Das allgemeine Splatter-Feeling ist dem Thema durchaus angemessen, auch hier werden aber wieder Chancen verschenkt. Ein paar raffiniertere Boshaftigkeiten des Dämonen wären schön gewesen, hätten der Geschichte mehr Würze verliehen. So bleibt es halt bei stumpfem Gemetzel.

Der in einen schwarzen Mantel gehüllte Dämon auf dem Dach des Tempels ist dann noch einmal ein starker Moment mit starken Bildern, danach geht es weiter von einem Kampf in den nächsten, das Ende ist dann aber doch nochmal angenehm trickreich.

Abschließend bleibt zu sagen, dass sich die Geschichte neben des ausbaubaren Schreibstils vor allem durch ihren unaufhörlichen Kampf schnell abnutzt. Ihr fehlt die Abwechslung, die auflockernden Elemente. Dennoch: Der Autor ist ambitioniert und hat sich an eines der schwierigeren Themen heran gewagt. Ich hoffe, man ließt sich spätestens beim nächsten Wettbewerb wieder ;)
 

Sarash

Hüter des Zinns
8 Dezember 2007
2.894
1
22.141
Auch wenn mir (ähnlich wie Blackorc) dieser fetzenhafte Stil überhaupt nicht zusagt und ich eher auf schön ausgearbeitete Fließtexte fliege (wie bei Seelenernte etwa), hat mir die Geschichte dennoch gefallen. Das Thema ist für mich nicht verfehlt und ich interpretiere das Ende auch nicht so, dass der Dämon nun den Inquisitor besetzt hätte (was auch keinen Sinn machen würde). Vielmehr ist es so, dass der Inquisitor nun schwer verwundet ist, er aber der einzige war, der sich dem Dämon noch hätte entgegenstellen können. Sobald der Inquisitor nun sein Leben aushaucht (und er als Psioniker ist ein gutes Opfer), wurde nach meinem Verständnis des Dämonenfluffs genug getan, um die Barriere zum Immaterium zu brechen und den Horden des Warp Zugang in die Realität zu verschaffen.
Gewiss, ein Psioniker kann selbst als Tor fungieren, allerdings ist mir nicht bekannt, wie man durch einen einzigen Psioniker eine Öffnung von genügender Kraft erzeugen sollte, um ganze Legionen in die reale Welt zu führen. Demnach ist mir die Vorgehensweise des Dämon recht gut verständlich.
Zur Gewaltdarstellung kann ich sagen, dass ich ein Freund vom Gore/ Splatter und wie man das nennt, bin. Mein Geschmack mag makaber sein, aber vom Gewalt- und Exzessivfaktor ist diese Geschichte eher mittelmaß.

Um ein Fazit zu ziehen: Eigentlich eine richtig gute Geschichte, aber leider mangelt es etwas am Sprachlichen, besonders im Bezug auf Wortwahl, die mir an einigen Stellen als zu plump für die gewählte Perspektive erschien. Der Stil ist wie erwähnt auch nicht meine Präferenz.
Jedoch wäre weniger denn 4 Punkte unangemessen.
 

Dron Kraevok

Testspieler
7 Juni 2010
119
0
5.761
So, dann will ich mich auch mal ein bisschen an die Bewertung setzen!
Habe mich an einem der Teilnehmer des letzten Mals orientiert (ich glaube "Dem Riesen ein Bein steller", weiß aber nicht mehr so genau!) und versuche meine Bewertungen ohne Einfluss der anderen Kommentare zu schreiben.

Zur Geschichte. Die Art der Geschichte mit den kurzen, etwas abgehackt wirkenden Sätzen war wohl gewollt, um den Dämon darzustellen, packt mich aber nicht so richtig. Es sorgt dafür, dass das Geschehen manchmal zu schnell, zu extrem vorwärts gepuscht wird, ohne das sich Zeit genommen wird, die Geschehnisse zu reflektieren oder die Szenerie eingehender zu beschreiben.
Der Anfang kommt dabei noch am Besten rüber, aber spätestens nachdem der Dämon in den Menschen hineingefahren ist, nimmt die Qualität dieser Geschichtsart ziemlich ab. Was mich weiterhin etwas an dem Dämonen stört sind einige Formulierungen, die nicht wirklich zu ihm passen meiner Meinung nach. Ganz besonders hat mich das in einer Splatterszene gestört:

und ziehe ihm den Kopf mit dem Geräusch eines Reißverschlusses vom Körper

Das passt einfach überhaupt nicht zu meiner Vorstellung, Reißverschluss klingt für mich relativ gesehen für das Zukunftsgenre etwas komisch, klar der Dämon kann es über seinen Wirt wissen (der ja auch nicht unbedingt von einer so fortgeschrittenen Welt kommen muss), aber als Gedanke des Dämonen finde ich es unpassend.
Den "Kampf" mit dem in die hinterste Ecke seines Geistes zurückgedrängten Psioniker finde ich eine schöne Idee, die den fortlaufenden "Kampfplot" der Geschichte angenehm hätte unterbrechen können, allerdings wird diese Idee nur halbgar umgesetzt und spielt für die letztendliche Geschichte eigentlich gar keine Rolle. Das fand ich persönlich schade, hier wurde auf jeden Fall viel Potential verschenkt!

So schön mir der Anfang mit dem Psioniker gefällt, eine Tatsache verstehe ich nicht so richtig. Dieser Junge wurde sein Leben lang verstoßen, wird nun von einem Inquisitor verfolgt, befreit gerade einen Dämonen und beruft sich trotz allem noch ständig auf den Imperator? Der Junge hat nix von dem Herrscher von Terra gehabt, ich weiß nicht wie stark die Indoktrination durch die "ärmeren" Leute zieht, aber dieses Individuum sollte meiner Meinung nach eher einen gewissen Hass gegen den hohen Herrn und sein Regime, das ja für sein Unglück zumindest mitverantwortlich ist, anstatt Faszination und Schutzglaube in Sachen Imperator haben. Allerdings kann das auch daran liegen, dass ich im 40K-Universum mittlerweile einfach so gar nicht mehr verhaftet bin!

Das Ende der Geschichte flacht leider zusehends ab. Sind die Beschreibungen der eintreffenden Inquisitionssoldaten noch nett, so wirken sich hier die Nachteile dieser besonderen "Dämonenperspektive" immer mehr aus, da es verhindert, dass ich in der Geschichte versinke, sie mich wirklich fesseln kann. Voller Übermut wartet der Dämon auf den Inquisitor, macht ihn auch noch aufmerksam auf ihn und lockt ihn so zu sich, nur um dann eigentlich vollends ohne ne Chance gegen ihn zu sein? Um dann aber doch wieder gewonnen zu haben (wenn ich den letzten Satz richtig interpretiere)? Und warum läuft das bei dem Inquisitor so einfach, wenn der kleine Typ in der Höhle sich schon so gegen die "Inbesitznahme" wehren konnte? Das passt nicht und wirft viel zu viele Fragen auf.

Abschließend finde ich die Vorgabe des Wettbewerbs nur grenzwertig umgesetzt, da hier doch seeeeehr viel menschliche Protagonisten eine Rolle spielen, auch wenn sie nur aus der dämonsichen Perspektive beschrieben werden! Mit dem starken Anfang (eher 5 Punkte), dem schwachen Ende (eher 3 Punkte) würde ich bei 4 Punkten landen, die allerdings aufgrund der kritischen Umsetzung der Themenvorgabe wohl noch auf 3 Punkte runtergehen...
 

Blackorc

Tabletop-Fanatiker
26 September 2007
7.419
8
62.171
2 Punkte

Im Kommentar kann ich Potential berücksichtigen, in der Bewertung nicht. "Dämon" bekommt 2 Punkte von mir, da mich der abgehackte Schreibstil und die unsubtile Handlung nicht überzeugen konnten. Ich gehe davon aus, dass diese Story zu einem jüngeren Autor gehört und hoffe, auf weitere Werke, die dann sicherlich auch mehr Punkte von mir bekommen.
 

HaveAnnA

Codexleser
29 März 2012
303
0
6.736
Wie subjektiv Bewertungen sein können :D

++ Der "abgehackte" Schreibstil. Er betont meiner Meinung nach trefflich den ausserweltlichen Charakter des Dämonen und dessen Denkweise. Es ist schwer sich in das Wesen, welches hier der Protargonist ist hineinzuversetzen. Das sollte bei einem Dämonen so sein, finde ich.

++ Ich finde das offene Ende sehr gelungen. Ich kann die berechtigten Zweifel anderer User nachvollziehen, aber für mich macht der letzte Satz im Kontext des Gemetzels Sinn. Es wäre nicht der erste Inquisitor, dem sein Kampf gegen die Mächte des Chaos zum Verhängnis wurde.

+ Der Chaosstern. Ich finde eine Zuschaustellung der Trophäen in einer den 4 gebührenden Weise. Keine GW Chaos- Mini ohne Leichenteile. Passt.

- Es hätte ein bisschen mehr Horror und etwas dezenteren Splatter geben können, aber das ist Geschmackssache.

Rundheraus für mich die stärkste Geschichte im Wettbewerb

6 Punkte
 

Dem_Riesen_ein_Bein_Steller

Eingeweihter
Moderator
12 Februar 2007
1.543
0
26.571
37
Ich mach dann auch mal mit...

Wie immer vorab unbeeinflusst anderer Diskssionen und Bewertungen...

Wirklich interessante Sicht und ebenso interessanter Stil. Der Anfnag ist sehr verstörend und abgehakt (positiv gemeint ;) ). ich finde das Empfinden eines Dämons (wie auch immer es sein mag) wir dhier gut dargestellt.

Allerdings hat die Sache eine Schwäche. Da die gesamte Geschichte aus der Sicht des Dämons stattfindet und doch einige Informationen bzgl des Geschehens gegeben sein müssen, wirkt der Dämon in seiner Wortwahl oft nicht erhaben genug... er denkt auch viel zu oft in weltlichen Maßstäben ("Meter" und "Stunden"), sieht sich selbst als "Monstrosität" ... oder vergleicht die Formung seines Schädels mit einem mit Knete spielendem Kind.
Solche und weitere Punkte in der Geschichte haben mich etwas gestört... sie verletzen das Bild des erhabenen, zeitlosen, über allem stehenden Dämonen; zerstören es aber nicht. Nach wie vor gefiel mir das Ganze.

Dann waren da die Zombies... im 40K-Universum?
Ok, ich kenne mich nicht aus. Wenn ein Dämon solche magischen oder psionischen Kräfte hat... dem gehe ich noch nach.

Das Ende ist neben dem Anfang (der Besetzung des Menschen) das Beste. speziell der letzte Satz lässt wieder den doch so mächtigen Dämonen aufleben.

Alles in allem gefiel mir die Story, wenn auch nicht perfekt.
 

Nakago

Eingeweihter
1 November 2009
1.544
683
13.586
54
Dann waren da die Zombies... im 40K-Universum?
Ok, ich kenne mich nicht aus. Wenn ein Dämon solche magischen oder psionischen Kräfte hat... dem gehe ich noch nach.

Reanimation von Leichen ist durchaus eine mächtige verdorbene psionische Kraft, welche mehrmals in Hintergrundspublikationen erwähnt wird. Es gibt auch einen von Nurgle kreierte Zombieseuche. Zombies in 40K sind also Fluffgetreu.
 

SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
4.790
4
33.391
32
Diese Geschichte ist eine derjenigen dieses Wettbewerbs, bei der die Wertungen start auseinandergehen. von 1 bis 6 Punkten ist alles dabei. Interessant.

Mir hat die Geschichte beim zweiten Lesen besser gefallen, doch bin ich mir nicht so ganz sicher, wie ich sie einschätzen soll. Die Handlung ist im Grunde sehr simpel und in Anbetracht des gewählten Themas/Protagonisten auch nicht sonderlich kreativ. Ein wenig mehr dämonische Erhabenheit/Hinterhältigkeit hätte das Ganze interessanter machen können. Dennoch finde ich sein Vorgehen nachvollziehbar und passend.

Die abgehackten Sätze am Anfang sagen mir persönlich auch nicht so zu, erfüllen aber durchaus ihren Zweck und bringen die beabsichtigte Stimmung gut rüber. Passt.

Was wirklich ein wenig fehlt ist die Spannung. Der Dämon metzelt sich ähnlich wie der "Späher" in der gleichnamigen Geschichte einfach durch Horden von Menschen, auch wenn hier Vorgehen und Ziel dem Protagonisten angemessener bzw. klarer sind. Aufgrund der Brutalität und Verachtung des Dämons gegenüber allem Leben sowie seines nicht wirklich tief ausgearbeiteten Charakters habe ich mich auch nicht so wirklich für sein Schicksal interessiert. Bis auf die Stelle, wo er beinahe gebannt wird, fehlte der Geschichte einfach jede Herausforderung. Gerade weil der Dämon keinerlei Angst zu kennen scheint, empfindet der Leser auch keine großen Erwartungen an den Ausgang der Kämpfe.

Nun, ich will es mal nicht unnötig in die Länge ziehen.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass die Geschichte auch durchaus als "solide" zu bezeichnen ist. Recht einfach und ohne besondere positive oder negative Aspekte. Allerdings liegt das sprachliche Niveau hier meiner Meinung nach merklich unter dem von Apophia, die ich mit demselben Wort beschrieben hatte.

Diese Geschichte bekommt 4 Punkte von mir.

Anmerkung: Bei Apophia hatte ich ursprünglich ähnlich bewertet, habe meine Einschätzung dort aber aufgrund der Relation zu den anderen Geschichten auf 5 Punkte erhöht. Es war einfach besser.
 

Dem_Riesen_ein_Bein_Steller

Eingeweihter
Moderator
12 Februar 2007
1.543
0
26.571
37
Das Ende ist neben dem Anfang (der Besetzung des Menschen) das Beste. speziell der letzte Satz lässt wieder den doch so mächtigen Dämonen aufleben.

Ja krass, da sieht man mal wieder wie unwissend man ist... genau der Teil, der mir gefallen hat - der letzte Satz = Pointe- wird hier auseinander genommen. Was mich wundert ist, dass die Meinung auch unter den 40Kler so auseinander geht. Wenn hier alle einer Meinung gewesen wären, dass das Humbug ist, hätte ich mich druchaus zu schlechteren Bewertungen hinreisen lassen...
 

Ludin

Miniaturenrücker
23 April 2010
1.000
261
9.976
Servus,

das ganze hat mich sehr an den gleichnamigen Film mit Denzel Washington erinnert. In dem wird ein ähnlicher Plot verarbeitet. Allerdings hat die Geschichte nicht den Flair oder die Qualität des Films. Speziell der Schluß, in dem der Dämon einen Inquisitor übernimmt fand ich persönlich sehr abgedreht. Ein wilder Psioniker mag relativ einfach sein, aber ein gestählter Streiter des Imperators, und dann auch noch so leicht.

Tendiere zu 1 Punkt.

Grüsse

Ludin
 

Blackorc

Tabletop-Fanatiker
26 September 2007
7.419
8
62.171
das ganze hat mich sehr an den gleichnamigen Film mit Denzel Washington erinnert. In dem wird ein ähnlicher Plot verarbeitet.

Findest du? :blink:
Ich persönlich liebe den Film ja, aber der hat doch mit dieser Geschichte hier außer dem Titel fast nix zu tun. Der Dämon im Film wechselt Körper wie andere Leute ihre Unterwäsche und hat dabei mit keinerlei Widerständen seitens der jeweiligen Wirte zu kämpfen. Er hat auch nicht das Ziel, andere Dämonen auf die Welt zu locken sondern handelt nur für sich selbst und die Freude an seinen Intrigen. Insofern finde ich das nicht besonders vergleichbar.
 

Kovash

Aushilfspinsler
25 Januar 2011
68
0
5.011
So nun das Statement des Autors:
Wenn man eine Geschichte erklären muss ist sie nicht gut geschrieben, soviel ist mal klar. Darum kann ich mich auch nicht groß rechtfertigen, sondern nur mal meine Gedanken mitteilen.
Mir war von vornherein klar, dass der von mir gewählte Schreibstil (ja es war Absicht) stark polarisieren könnte. Ich habe mich dennoch dafür entschieden um dem Geist des Wettbewerbs zu entsprechen und aus „dämonischer Perspektive“ zu schreiben. Ich fand dadrum auch nicht, dass ich das Thema des Wettbewerbs nicht beachtet hätte. Wegen des Schreibstils konnte ich vieles weniger detailliert schildern und habe zum Teil vom Leser erwartet die Lust zu haben mir folgen zu wollen. Ich bedanke mich auf jeden Fall für alle, die meinen Text gelesen und ein Kommentar für mich dagelassen hatten, egal ob positiv oder negativ (na gut ein bisschen mehr hab ich mich natürlich auch über ein Lob gefreut ^^).
Was den Kampf angeht...
Das die Story am Ende sehr kampflastig wurde habe ich wohl dem „Hollywood-Fehler“ zuzuschreiben. Meine erste Fassung der Geschichte war viel zu lang von der Wortzahl und musste drastisch gekürzt werden. Wie in Hollywood habe ich daher viele Szenen entfernt, die etwas zum Flair beigetragen hätten und dafür den Kampf fast (!) unangetastet gelassen. Dadurch hatte man am Ende zu viel Gemetzel und zu wenig Story – meine Schuld, ist mir klar.
Was die Brutalität angeht...
Tatsächlich hatte die Geschichte in einer Ausgangsfassung wesentlich mehr Eingeweide-Blut-Exkremente als in der FSK-korrekten Fassung. Ich habe den Dämon erst noch ekligere Dinge machen lassen und dachte danach eher es wäre besser, das „etwas“ jugendfreundlicher zu gestalten. Darum konnte ich hier kaum noch was zurückdrehen und hätte es auch nicht mehr gemacht, weil es halt nunmal... um einen Dämon geht. :)
Was den Inquisitor angeht...
Ich hätte nicht gedacht, dass dies die Szene war an die sich die meisten reiben könnten. Hätte ich wirklich nicht vermutet. Also will ich mal ein bisschen was dazu schreiben. So zum einen ist es richtig, dass der Dämon sehr viel Überredungskunst brauchte um den „schwachen Psioniker“ (wie er hier genannt wurde) zu übernehmen. Das ist korrekt. Warum? Er muss erst geboren werden. Der Dämon war noch nichtmal richtig im Diesseits angelangt. Der Warp war schwach und seine Kraft noch gering. Darum brauchte er die Hilfe. Ein kleiner Anstoß quasi um sich zu materialisieren. Danach veränderte sich jedoch die Ausgangslage. Die Emotionen und Leiden der Menschen verdünnten die Realität bis der Warp schon fast von allein durchsickerte (was notwendig war um den Plan des Dämons zu erfüllen – vergleiche auch die einschlägigen Quellen im Dämonen Codex). Dabei stieg auch seine Macht beständig an.
Nun zum Inquisitor. Klar war er der tolle, starke Held. Gestählt von Terra und alles drum und dran. Aber: Es gibt nunmal keine 100% sicheren Psikräfte. Zauberei bedeutet in Warhammer IMMER mit dem Warp zu spielen (Selbst für Teclis oder den Imperator selbst). Wenn der Inquisitor also in einer dämonenschwangeren Welt in den Warp greift um einen Dämon zu bannen ist das schon risikoreich. Aber so weit okay. Dann allerdings explodiert seine Plasmapistole, was zur Folge hat, dass sein ganzer Arm verbrennt. Somit hat er also noch das Problem, als er den Dämon quasi mit seinem Bewusstsein „in Händen hält“ durch den Schmerz völlig die Beherrschung zu verlieren. Für unseren inzwischen mächtigen Protagonisten also die Gelegenheit mental zum Gegenangriff überzugehen. Ich persönlich halte dies nicht für unglaubwürdig. Aber wie gesagt, wenn man eine Geschichte erklären muss, mangelte es bereits an etwas. Also bin ich auch nicht böse wenn man mir das ankreidet... :)
Zuletzt muss ich sagen, dass ich mit jeder Bewertung leben konnte und mich gefreut habe, dass es sogar vereinzelt Stimmen gab, die meiner Geschichte etwas abgewinnen konnten. Was mir nicht gefallen hat waren (wie könnte es anders sein) die beiden Bewertung mit 1 Punkt. Die eine erfolgte ganz ohne Begründung, die andere bezog sich auf einen Vergleich mit einem Film (siehe den vorletzten Post). Ich kenne diesen Film nicht, aber so betrachtet wird meine Story auch nicht so gut wie Der Exorzist, Devil Inside, The Unborn, Rite oder ähnliche Filme sein, die auch alle was mit Dämonenbesessenheit zu tun haben... da kann ich ja nicht gewinnen... Drum hat mich der Vergleich etwas geärgert und weckt in mir den widerlegbaren Verdacht, das hier eine taktische Last-minute-Abstimmung vorgenommen wurde.
Ansonsten bedanke ich mich nocheinmal bei allen Lesern und Autoren. Es war mir eine Freude. :)