Also gut, weiter geht es mit der Bewertung.
Ich kann mich hier der üblichen Kritik irgendwie nicht anschließen. Ich finde diese Geschichte bis auf ein paar Kleinigkeiten, die aber eher sprachlich als inhaltlich sind, völlig makellos.
Es wird eine sehr düstere Stimmung erzeugt, die nachdenklich macht und den Leser in den Bann zieht. Die Figuren erscheinen aufgrund der zahlreichen Details, die gerade in Kurzgeschichten gerne vergessen werden, sehr lebendig und gut vorstellbar. Die Gedanken und Fragen, die vorkommen, sind nachvollziehbar und völlig passend. Ich denke, Ähnliches würde wohl jedem in der Situation durch den Kopf gehen.
Ich finde die Erwähnung von Dingen wie Volksauto oder Kindergarten nun wirklich nicht schlimm. Nur weil es Science-Fiction ist, heißt das doch nicht, dass es keine Kindergärten mehr gibt. Da die offizielle imperiale Sprache Gotisch ist, ist der "Kindergarten" ja ohnehin bloß eine Übersetzung und kann in Wahrheit für etwas stehen, das heutigen Kindergärten zwar in der Funktion ähnelt, tatsächlich aber völlig anders gestaltet ist.
Und allein durch die Raumschiffe ist für mich schon genug 40K-Bezug vorhanden.
Was mich etwas mehr stört, ist die Tatsache, dass die Umgebung nur wenig oder viel zu spät geschrieben wird. Gerade ein düsteres Landefeld, umgeben von Beton und Stahl hätte doch noch viel zur Atmosphäre beigetragen. Ich hatte auch den Effekt, dass ich zuerst dachte (auch beim 2. Lesen), dass das Mädchen am Anfang vor dem Spiegel steht und nicht irgendwo am Raumhafen. Das hätte man vielleicht besser erklären müssen.
Was ich auch störend fand, waren die Aufmerksamkeitswechsel des Mädchens, die immer zwischen Bruder und Vater hin- und herschwenkten. Ich weiß schon, was damit zum Ausdruck gebracht und verglichen werden sollte, aber es verwirrt beim Lesen.
Das Ende fand ich persönlich nicht vorhersehbar. Ich kenne den Film, auf den sich der Titel bezieht, auch (das Buch hab ich allerdings nicht gelesen), hab aber dennoch nicht damit gerechnet. Vermutlich deshalb, weil mir die Szenen, in denen der Soldat nach Hause kommt, nicht im Gedächtnis hängen geblieben sind, sondern eher die an der Front. Deshalb fand ich das Ende wie gesagt sehr gelungen, durchaus überraschend und auch klasse umgesetzt.
Wären von mir 5 Punkte gewesen.