Bran fluchte leise vor sich hin, während er die oberen Knöpfe seines Mantels schloss und seine Mütze tiefer in die Stirn zog. Sein Atem zeigte kleine weiße Wölkchen, als er den Laufgraben von seinem Mannschaftsbunker zum Hauptgraben entlangschritt. Der Schnee unter seinen schweren Stiefeln knirschte, als er auf eine Schützenstufe stieg und seinen Kopf langsam über den Grabenrand schob, um einen Blick auf die umliegende Landschaft zu werfen. Erkennen konnte er aufgrund des leichten Schneefalls wenig. Im diffusen Licht der Doppelmonde konnte er schemenhaft den zweiten Bunker auf der östlichen Seite des Staudamms ausmachen. Resigniert lies er sich zurück in den Graben fallen und musste mit dem Gleichgewicht kämpfen, um nicht auszurutschen. "Verdammter Schnee, verdammte Kälte, verdammter gefrorener Boden, verdammter Wache! Und dabei sollte doch eigentlich schon Tauwetter sein" Weitere Flüche ausstoßend begann er seine Runde entlang des Grabens, während der Schneefall dichter wurde.
Seine Geräusche wurden durch den anhaltenden Schneefall stark gedämpft. Das vorschriftsmäßige Prüfen des Vorfelds hatte er bald aufgegeben, zum einen konnte an ihm einen ganze Kompanie vorbeimarschieren, ohne das er nur das geringste von ihnen sehen würde, zum anderen würde sein Corporal kaum den wohlig warmen Bunker verlassen und bei diesem Wetter nach dem rechten zu sehen. Die ganze Szenerie hatte etwas Unwirkliches, nur die die senkrechten Grabenwände bildeten noch einen Kontrast zum, ansonsten überall vorherrschenden, weiß in weiß. Als er wieder an der kleinen, überdachten Einbuchtung im Graben vorbeikam, die mit einer Schießscharte in das Niemandsland versehen war, nutze er seine Möglichkeit und ging hinein. Er öffnete die oberen Knöpfe seines Mantels und griff in das Innere, um sich eine Zigarette und Feuerzeug herauszufischen. Als der Glimmstengel brannte und wieder alles ordnungsgemäß verpackt war, richtete er sich auf und ließ seinen Blick durch die Schießscharte schweifen und nahm einen genüsslichen Zug. Er verfolgte erst einzelne Flocken bei ihrem wilden Tanz zum Boden, dann glitt sein Blick ins Leere.
"Niemandsland", dachte Bran und konnte ein leichtes Grinsen nicht vermeiden. "Seit den Sommermonaten bewacht mein Zug nun schon diesen riesigen Stausee mit seinem mächtigen Damm und der Pumpstation“. Im Sommer, bevor alles von einer weißen Masse begraben worden war, war er immer sehr beeindruckt gewesen, wenn er über die meist spiegelglatte Fläche des Stausees sah. Die riesige Menge an Wasser, die hier gespeichert wurde, konnte er sich einfach nicht vorstellen.
“Bis jetzt ist es noch zu keinem Feindkontakt gekommen. Wahrscheinlich haben sie uns hier oben vergessen, die letzte Nachschublieferung ist auch schon lange her. Die Aufstände sind bestimmt schon niedergeschlagen und mein Regiment, das 74. Ceberus, bereits auf dem Weg zu einem anderen Schauplatz."
Er dachte zurück an den Zeit, als sie hier auf Prosan Secundus angekommen waren. Ursprünglich war der Truppentransporter auf den Weg zu einem der unzähligen Kriegsschauplätze des Imperiums gewesen, als sein Regiment von Kardianal Laurentus "requiriert" worden war, wie sich sein Truppführer, Corporal Rayen ausgedrückt hatte, “um irgendwelche Aufständische wieder zurück in den Schoß des Imperiums zu bringen”. Also war das Regiment dem Ruf des Adeptus Ministorum gefolgt. Als sie in der Hauptstadt Everon im Raumhaufen von Bord gingen und mehr oder minder direkt ihren Marsch zum Staudamm antraten, konnte er sich noch an die seltsame Stimmung unter den PVS Soldaten und der Bevölkerung erinnern. Eine verstörende Szene war ihm noch besonders im Gedächtnis geblieben. Sie waren noch nicht weit vom Raumhafen gekommen, als er von einer Seitenstraße einige Blicke auf einen großen Platz vor einer Ekklaskirche werfen konnte. Hier hielt scheinbar ein Prediger gerade eine Messe, allerdings konnte sich Bran nicht daran erinnern, dass es Teil des Gottesdienstes war, Menschenopfer darzubringen. Auch dass rote Fahnen tropften, obwohl es gar nicht geregnet hatte. Aber wer war er, Fragen zu stellen? “Andere Welten, andere Sitten!” Ihm war es aber eigentlich egal, warum und wieso er seinen Kopf hinhielt, für ihn war wichtig, dass er etwas Warmes zum anziehen hatte, ein paar ordentliche Schuhe und jeden Tag drei Mahlzeiten. Wäre etwas nicht in Ordnung gewesen, hätte Rayen schon etwas gesagt.
In der Ferne war das lang gezogene Heulen eines Wolfes zu hören. "Seltsam, in der ganzen Zeit in der ich hier oben bin, habe ich noch nie zuvor einen Wolf gehört oder gesehen", dachte Bran, während er wieder einen Zug von seiner Zigarette nahm. Der Schneefall hatte inzwischen aufgehört und der Doppelmond warf sein fahles Licht auf das Plateau. Bevor er den Gedanken richtig zu Ende gebracht hatte, platze sein Kopf. Ein Mischung aus Gehirnmasse, Blut, Knochen und Stofffetzen spritze gegen die Wände des Unterstandes. Der kopflose Körper fiel zu Boden, und der Schnee in der Umgebung färbte sich schnell rot vor Blut.
Gute einhundertfünfzig Meter vom Graben entfernt erhob sich eine Gestalt aus der Schneewüste, schüttelte sich das Weiß aus der Kleidung und den Haaren, ging wieder in die Knie und sah sich suchend um. Sein Kopf ruckt hin und her und hätte ihn jemand bemerkt, hätte er schnuppernde Geräusche gehört. "Los meine Brüder, die Luft ist rein!". Wie ein Mann erhoben sich vier weitere Gestalten aus dem Schnee, schüttelten sich ebenfalls kurz diesen ab und machten ihre Ausrüstung bereit.
Asgir stand auf und rannte mit weit ausgreifenden Schritten auf den Bunker zu, während er seine Kommverbindung aktivierte "Es geht los". Seine Brüder folgten ihm. Am Bunker angekommen, teilten sie sich auf. Zwei der Gestalten, die deutlich schwerer als die anderen bepackt waren, spurteten weiter Richtung Staudamm. Asgir und die anderen beiden Krieger kauerten sich rechts und links der Bunkertür in den Schatten und lauschten auf die sich entfernenden Schritte ihrer Kameraden und auf die gedämpften Geräusche aus dem Bunker. Asgir fuhr sich mit der Zunge über seine Reißzähne und konnte sich ein wölfisches Grinsen in Anbetracht des Kommenden nicht verkneifen. Er blickte hinüber zu Isleif, der gerade die Zündflamme seines Flammenwerfers kontrollierte. Neben ihm kauerte Tjor, der sich seine Zöpfe, in denen er allerhand Trophäen aus Tierknochen und Zähnen geflochten hatte, aus dem Gesicht strich. Es tat gut, seine Brüder neben sich zu wissen, auf sie war Verlass. Er nahm aus einer seiner Taschen an seinem Gürtel eine Melterbombe, bewegte sich beinahe lautlos zur Bunkertür. Er kehrte wieder an seinen alten Platz zurück, den Fernzünder in der Linken. Er zog mit der Rechten seine Streitaxt aus dem Futteral an seiner Seite und wog das Gewicht der Waffe in seiner Hand. Auch nach so vielen Jahren, in dem ihm diese Axt treue Dienste erwiesen hatte, war er immer noch überrascht, wie hervorragend ausgewogen sie doch war. Sein Griff schloss sich fest um den vertrauten Griff. Sie warteten ab.
Ein Knacken im Kommgerät kündete vom Ende der ungewollten Pause, er erkannte die statisch verzerrte Stimme von Eric "Der Damm ist vermint, wir ziehen uns zurück und warten am Treffpunkt." Asgir nickte und blickte noch einmal in die Gesichter seiner Brüder, sie hatten die Mitteilung ebenfalls erhalten. Er betätigte gleichzeitig Kommverbindung und Zünder "Los! Für Russ und den Allvater!". Die Detonation riss die Bunkertür aus den Angeln und schleuderte sie ins Innere. Überraschte, ja schon fast panische Rufe waren aus dem Bunker zu hören. Isleif sprang durch die Öffnung hinein und zündete seinen Flammenwerfer. Asgir und Tjor folgten ihm mit gezückten Waffen und stießen ein gutturales Heulen aus. Die Detonationswelle hatte sämtliche Lichter im Bunker gelöscht und die ganze Szenerie wurde nur durch die unbeständigen Flammenstöße von Isleif erhellt. Dies stellte aber kein Problem für die Space Wolves Scouts dar, hatten sie doch längst die Witterungen ihrer Beute aufgenommen. Mit kurzen präzisen Feuerstößen aus ihren Boltpistolen und beinahe lässig geführten Hieben ihrer Äxten säuberten sie den Bunker, der nur einen großen Raum besaß, innerhalb kürzester Zeit von jedem lebenden Wesen. Der Schock der Detonation und die Orientierungslosigkeit durch die fehlende Beleuchtung, trugen dazu bei, das es keinen erwähnenswerten Widerstand gab. Der süßliche Geruch von verbrannten Fleisch mischte sich mit Blut, Angst und dem zuvor vorherrschenden Gerüchen von knapp zwei Dutzend ungewaschener Leiber. Asir sah sich noch ein letztes Mal um, nichts regte sich mehr hier, sie hatten ganze Arbeit geleistet. Hier und da züngelten noch kleine Flammen, die sich vom Stoff der Gefallenen oder dem Inventar nährten. Er hatte seine Axt wieder zurück in das Futteral gesteckt und machte seinen Gefährten ein Zeichen, ihm zu folgen. Sie verließen den Bunker, erklommen die Grabenwand und legten im Dauerlauf den Weg zum Treffpunkt, einem alten allein stehenden Baum, zurück. Dort angekommen wurden sie schon von Eric und ihren anderen Bruder erwartet. Nachdem das Rudel wieder vereint war und die Begrüßungen abgeschlossen, drehte sich Asgir um und blickte in Richtung des Staudamms. Er aktivierte erneut seine Kommverbindung "Wir sind so weit, es gibt keine Überlebenden, Bestätigung?" Nach einem kurzen Augenblick des statischen Rauschen kam die Antwort "Verstanden, bei uns ebenfalls". Asgir nickte zufrieden, er blickte auf sein Chronometer "Drei, Zwo, Eins", zählte er laut. Mehrere gewaltige Detonationen ließen den Boden erzittern und ein riesiger Feuerball, der sich in den Nachthimmel zog, kennzeichnete nun die genaue Position des Staudamms. Eine kleiner Schneeschauer ging auf die Scouts hernieder, als die Druckwelle den Schnee von den Ästen der Baumes fegte. Asgir verfolgte noch kurz das Schauspiel, das sich ihm am Nachthimmel bot, und wandte sich dann zum Gehen um. Seine Brüder folgten ihm. Aus Richtung des Stausees war das Tosen des Wasser zu hören, das sich nun einen Weg aus seiner Gefangenschaft durch den Damm in die Niederungen des Kontinentes suchte.
Als den Stab von Kardinal Laurentus immer mehr Meldungen über geflutete Grabensektionen erreichten, wussten sie, das es nicht mehr lange dauern würde, bis die Hauptstadt, der letzte Rückzugsort der Häretiker, fallen wird.
Auszug aus den abschließenden Bericht von Inquesitor Marzian, der die Vorfälle auf Prosan Secundus untersuchte:
"... Eine langjährige Belagerung von Everon war Dank der plötzlich und besonders heftig einsetzenden Schneeschmelze, die den Ketzern das Grabensystem nahm, nicht notwendig. So konnte Prosan Secundus schneller vom Makel des Chaos befreit werden als gedacht, ...
... Besonderen Lob gilt dem 28. Cadia und den Schwestern vom Orden der blutigen Rose, die sich beim Bekämpfen der Ketzter besonders hervorgetan haben ..."
Seine Geräusche wurden durch den anhaltenden Schneefall stark gedämpft. Das vorschriftsmäßige Prüfen des Vorfelds hatte er bald aufgegeben, zum einen konnte an ihm einen ganze Kompanie vorbeimarschieren, ohne das er nur das geringste von ihnen sehen würde, zum anderen würde sein Corporal kaum den wohlig warmen Bunker verlassen und bei diesem Wetter nach dem rechten zu sehen. Die ganze Szenerie hatte etwas Unwirkliches, nur die die senkrechten Grabenwände bildeten noch einen Kontrast zum, ansonsten überall vorherrschenden, weiß in weiß. Als er wieder an der kleinen, überdachten Einbuchtung im Graben vorbeikam, die mit einer Schießscharte in das Niemandsland versehen war, nutze er seine Möglichkeit und ging hinein. Er öffnete die oberen Knöpfe seines Mantels und griff in das Innere, um sich eine Zigarette und Feuerzeug herauszufischen. Als der Glimmstengel brannte und wieder alles ordnungsgemäß verpackt war, richtete er sich auf und ließ seinen Blick durch die Schießscharte schweifen und nahm einen genüsslichen Zug. Er verfolgte erst einzelne Flocken bei ihrem wilden Tanz zum Boden, dann glitt sein Blick ins Leere.
"Niemandsland", dachte Bran und konnte ein leichtes Grinsen nicht vermeiden. "Seit den Sommermonaten bewacht mein Zug nun schon diesen riesigen Stausee mit seinem mächtigen Damm und der Pumpstation“. Im Sommer, bevor alles von einer weißen Masse begraben worden war, war er immer sehr beeindruckt gewesen, wenn er über die meist spiegelglatte Fläche des Stausees sah. Die riesige Menge an Wasser, die hier gespeichert wurde, konnte er sich einfach nicht vorstellen.
“Bis jetzt ist es noch zu keinem Feindkontakt gekommen. Wahrscheinlich haben sie uns hier oben vergessen, die letzte Nachschublieferung ist auch schon lange her. Die Aufstände sind bestimmt schon niedergeschlagen und mein Regiment, das 74. Ceberus, bereits auf dem Weg zu einem anderen Schauplatz."
Er dachte zurück an den Zeit, als sie hier auf Prosan Secundus angekommen waren. Ursprünglich war der Truppentransporter auf den Weg zu einem der unzähligen Kriegsschauplätze des Imperiums gewesen, als sein Regiment von Kardianal Laurentus "requiriert" worden war, wie sich sein Truppführer, Corporal Rayen ausgedrückt hatte, “um irgendwelche Aufständische wieder zurück in den Schoß des Imperiums zu bringen”. Also war das Regiment dem Ruf des Adeptus Ministorum gefolgt. Als sie in der Hauptstadt Everon im Raumhaufen von Bord gingen und mehr oder minder direkt ihren Marsch zum Staudamm antraten, konnte er sich noch an die seltsame Stimmung unter den PVS Soldaten und der Bevölkerung erinnern. Eine verstörende Szene war ihm noch besonders im Gedächtnis geblieben. Sie waren noch nicht weit vom Raumhafen gekommen, als er von einer Seitenstraße einige Blicke auf einen großen Platz vor einer Ekklaskirche werfen konnte. Hier hielt scheinbar ein Prediger gerade eine Messe, allerdings konnte sich Bran nicht daran erinnern, dass es Teil des Gottesdienstes war, Menschenopfer darzubringen. Auch dass rote Fahnen tropften, obwohl es gar nicht geregnet hatte. Aber wer war er, Fragen zu stellen? “Andere Welten, andere Sitten!” Ihm war es aber eigentlich egal, warum und wieso er seinen Kopf hinhielt, für ihn war wichtig, dass er etwas Warmes zum anziehen hatte, ein paar ordentliche Schuhe und jeden Tag drei Mahlzeiten. Wäre etwas nicht in Ordnung gewesen, hätte Rayen schon etwas gesagt.
In der Ferne war das lang gezogene Heulen eines Wolfes zu hören. "Seltsam, in der ganzen Zeit in der ich hier oben bin, habe ich noch nie zuvor einen Wolf gehört oder gesehen", dachte Bran, während er wieder einen Zug von seiner Zigarette nahm. Der Schneefall hatte inzwischen aufgehört und der Doppelmond warf sein fahles Licht auf das Plateau. Bevor er den Gedanken richtig zu Ende gebracht hatte, platze sein Kopf. Ein Mischung aus Gehirnmasse, Blut, Knochen und Stofffetzen spritze gegen die Wände des Unterstandes. Der kopflose Körper fiel zu Boden, und der Schnee in der Umgebung färbte sich schnell rot vor Blut.
Gute einhundertfünfzig Meter vom Graben entfernt erhob sich eine Gestalt aus der Schneewüste, schüttelte sich das Weiß aus der Kleidung und den Haaren, ging wieder in die Knie und sah sich suchend um. Sein Kopf ruckt hin und her und hätte ihn jemand bemerkt, hätte er schnuppernde Geräusche gehört. "Los meine Brüder, die Luft ist rein!". Wie ein Mann erhoben sich vier weitere Gestalten aus dem Schnee, schüttelten sich ebenfalls kurz diesen ab und machten ihre Ausrüstung bereit.
Asgir stand auf und rannte mit weit ausgreifenden Schritten auf den Bunker zu, während er seine Kommverbindung aktivierte "Es geht los". Seine Brüder folgten ihm. Am Bunker angekommen, teilten sie sich auf. Zwei der Gestalten, die deutlich schwerer als die anderen bepackt waren, spurteten weiter Richtung Staudamm. Asgir und die anderen beiden Krieger kauerten sich rechts und links der Bunkertür in den Schatten und lauschten auf die sich entfernenden Schritte ihrer Kameraden und auf die gedämpften Geräusche aus dem Bunker. Asgir fuhr sich mit der Zunge über seine Reißzähne und konnte sich ein wölfisches Grinsen in Anbetracht des Kommenden nicht verkneifen. Er blickte hinüber zu Isleif, der gerade die Zündflamme seines Flammenwerfers kontrollierte. Neben ihm kauerte Tjor, der sich seine Zöpfe, in denen er allerhand Trophäen aus Tierknochen und Zähnen geflochten hatte, aus dem Gesicht strich. Es tat gut, seine Brüder neben sich zu wissen, auf sie war Verlass. Er nahm aus einer seiner Taschen an seinem Gürtel eine Melterbombe, bewegte sich beinahe lautlos zur Bunkertür. Er kehrte wieder an seinen alten Platz zurück, den Fernzünder in der Linken. Er zog mit der Rechten seine Streitaxt aus dem Futteral an seiner Seite und wog das Gewicht der Waffe in seiner Hand. Auch nach so vielen Jahren, in dem ihm diese Axt treue Dienste erwiesen hatte, war er immer noch überrascht, wie hervorragend ausgewogen sie doch war. Sein Griff schloss sich fest um den vertrauten Griff. Sie warteten ab.
Ein Knacken im Kommgerät kündete vom Ende der ungewollten Pause, er erkannte die statisch verzerrte Stimme von Eric "Der Damm ist vermint, wir ziehen uns zurück und warten am Treffpunkt." Asgir nickte und blickte noch einmal in die Gesichter seiner Brüder, sie hatten die Mitteilung ebenfalls erhalten. Er betätigte gleichzeitig Kommverbindung und Zünder "Los! Für Russ und den Allvater!". Die Detonation riss die Bunkertür aus den Angeln und schleuderte sie ins Innere. Überraschte, ja schon fast panische Rufe waren aus dem Bunker zu hören. Isleif sprang durch die Öffnung hinein und zündete seinen Flammenwerfer. Asgir und Tjor folgten ihm mit gezückten Waffen und stießen ein gutturales Heulen aus. Die Detonationswelle hatte sämtliche Lichter im Bunker gelöscht und die ganze Szenerie wurde nur durch die unbeständigen Flammenstöße von Isleif erhellt. Dies stellte aber kein Problem für die Space Wolves Scouts dar, hatten sie doch längst die Witterungen ihrer Beute aufgenommen. Mit kurzen präzisen Feuerstößen aus ihren Boltpistolen und beinahe lässig geführten Hieben ihrer Äxten säuberten sie den Bunker, der nur einen großen Raum besaß, innerhalb kürzester Zeit von jedem lebenden Wesen. Der Schock der Detonation und die Orientierungslosigkeit durch die fehlende Beleuchtung, trugen dazu bei, das es keinen erwähnenswerten Widerstand gab. Der süßliche Geruch von verbrannten Fleisch mischte sich mit Blut, Angst und dem zuvor vorherrschenden Gerüchen von knapp zwei Dutzend ungewaschener Leiber. Asir sah sich noch ein letztes Mal um, nichts regte sich mehr hier, sie hatten ganze Arbeit geleistet. Hier und da züngelten noch kleine Flammen, die sich vom Stoff der Gefallenen oder dem Inventar nährten. Er hatte seine Axt wieder zurück in das Futteral gesteckt und machte seinen Gefährten ein Zeichen, ihm zu folgen. Sie verließen den Bunker, erklommen die Grabenwand und legten im Dauerlauf den Weg zum Treffpunkt, einem alten allein stehenden Baum, zurück. Dort angekommen wurden sie schon von Eric und ihren anderen Bruder erwartet. Nachdem das Rudel wieder vereint war und die Begrüßungen abgeschlossen, drehte sich Asgir um und blickte in Richtung des Staudamms. Er aktivierte erneut seine Kommverbindung "Wir sind so weit, es gibt keine Überlebenden, Bestätigung?" Nach einem kurzen Augenblick des statischen Rauschen kam die Antwort "Verstanden, bei uns ebenfalls". Asgir nickte zufrieden, er blickte auf sein Chronometer "Drei, Zwo, Eins", zählte er laut. Mehrere gewaltige Detonationen ließen den Boden erzittern und ein riesiger Feuerball, der sich in den Nachthimmel zog, kennzeichnete nun die genaue Position des Staudamms. Eine kleiner Schneeschauer ging auf die Scouts hernieder, als die Druckwelle den Schnee von den Ästen der Baumes fegte. Asgir verfolgte noch kurz das Schauspiel, das sich ihm am Nachthimmel bot, und wandte sich dann zum Gehen um. Seine Brüder folgten ihm. Aus Richtung des Stausees war das Tosen des Wasser zu hören, das sich nun einen Weg aus seiner Gefangenschaft durch den Damm in die Niederungen des Kontinentes suchte.
Als den Stab von Kardinal Laurentus immer mehr Meldungen über geflutete Grabensektionen erreichten, wussten sie, das es nicht mehr lange dauern würde, bis die Hauptstadt, der letzte Rückzugsort der Häretiker, fallen wird.
Auszug aus den abschließenden Bericht von Inquesitor Marzian, der die Vorfälle auf Prosan Secundus untersuchte:
"... Eine langjährige Belagerung von Everon war Dank der plötzlich und besonders heftig einsetzenden Schneeschmelze, die den Ketzern das Grabensystem nahm, nicht notwendig. So konnte Prosan Secundus schneller vom Makel des Chaos befreit werden als gedacht, ...
... Besonderen Lob gilt dem 28. Cadia und den Schwestern vom Orden der blutigen Rose, die sich beim Bekämpfen der Ketzter besonders hervorgetan haben ..."
- ENDE -
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