Battletomes etwas für literarische Masochisten?

derRayko

Fluffnatiker
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18. Januar 2023
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Berlin
Ich quäl mich gerade durch den Lore-Teil meines ersten Battletomes... Stormcasts...

Sagt mal, sind die alle so?
Eine lustlose Aneinanderreihung von Namen, Orten, Fakten und Geschehnissen die mir nichts sagen, und aufgrund sinnentleerter Schachtelsätze, Schreibfehlern und der Schmucklosigkeit eines Schul-Geschichtsbuches so schwer zu lesen, dass ich schon nach dem ersten Kapitel an Abbruch dachte...
Ein grafischer Zeitsrtahl mit Anmerkungen wäre spannender, und wohl schneller durchzuackern.
Denn Lesespaß gibt es hier nicht. Er hat das, dann dass, und dann war da noch der, der dort das gemacht hat...
Wo ist denn da die Spannung, oder der Held mit dem man sich identifizieren könnte...
Das ist der Lore-Teil, da muss doch was los sein... trocken und dröge kann es hinten in den Statistiken und Armeeteilen werden...

Ich bin echt enttäuscht...
Ist das im Original auch so, und nur der Übersetzer ist prosaisch eine Pfeife, oder ist das im englischen genauso egal alles?

42 € dafür ist schon frech, so manch Schundroman für 2€ das Heft (John Sinclair irgendwer?) lohnt sich da spannungstechnisch schon mehr...

Nochmal die Eingangsfrage: Sind die alle so?
Weil dann kauf ich nur noch Warscrolls, und zieh mir den Rest (Schlachtprofile usw.) von wo anders, denn die Bemalanleitungen, nun, die braucht es wohl auch nicht für jede Fraktion neu...
 
Moin,

Ich beschäftige mich als Hauptautor vom Fandom Wiki Sigmarpedia seit Jahren mit den AoS Source Büchern (dadurch dass ich aber effektiv nicht hinterher komme, lese ich sie selten von vorne bis hinten).

Ich weiß jetzt gerade nicht ob in dem Bezug 40k Codizes oder WHFB Armeebücher besser waren. Die Frage ist aber, was erwartet man vom Lore eines Battletomes.

Ich würde normalerweise sagen
  • Entstehung der Fraktion
  • Kurzer Überblick über die Geschichte
  • Beschreibung der Einheiten und wie sich ne Armee zusammensetzt
  • Ein "historischer" Überblick zu Events bei denen die Fraktion beteiligt war.

Als ich damals in der ersten Edition Battletomes gekauft habe waren dort teilweise noch 4-6 Seitige Events aus der Sicht eines Protagonisten und anschließenden Battleplan zum Spielen des Events drin (damals waren die Battleplans, Warscrolls und Warscroll Batallione so ziemlich der einzige spielerische Inhalt).

Inzwischen wird der spielerische Inhalt durch Treuefähigkeiten und Pfad des Ruhms mehr und gleichzeitig wird die Zeitspanne die an Lore abgedeckt werden muss größer. Das heißt wir haben zwangsläufig Abstriche, wenn ein Battletome nicht irgendwann die Dicke des Grundbuchs haben soll.


Das Problem mit dem Zeitstrahl ist, dafür müssten die Events erstmal richtig datiert sein.

Es gibt in Sigmars Imperium zwar den Auyritischen Kalender aber es wird nur selten eine genaue Zeitangabe gemacht.
Wir wissen also bestenfalls wer beteiligt war, wo es stattfand und wenn wir Glück haben ein Event das davor war und können uns dann von Event zu Event hangeln oder durch die Biografie eines Charakters (sofern der Battletome aber nicht nur von einem Charakter handeln soll ist es für einen Battletome nur schwer machbar).

Im Grunde braucht es hier dann Unterstützung von Kampagnenbüchern um ein Event/Gebiet genauer zu betrachten oder Romane um einem Charakter zu folgen.

Ersteres macht GW leider recht wenig (meist erst zu Ende einer Edition) und bei letzterem ist es oft das Problem dass die Charaktere in Romanen leider selten Erwähnung im Battletome finden (also der Roman Events der Battletomes aus Charaktersicht beleuchtet).

Keine Ahnung ob es als Antwort hilft, aber vielleicht können andere noch was dazu beitragen.
 
Also ich habe ein paar AoS Battletomes von erste Edition bis jetzt die aktuell 3te Edition und kann nur bestätigen, dass der Lore Anteil mit kleinen Ausnahmen überwiegend eher an noch sehr junges Publikum gerichtet zu sein scheint.

Das kannte ich von den WHF Battletomes der 7ten und 8ten Edition ehrlich gesagt auch besser.
Wobei ich sagen muss, mit den Taschenbüchern verhält es sich leider genauso.. die damaligen waren noch überwiegend unterhaltsam oder spannend. Bei den heutigen Romanen sind solche wie z.b. Cursed City wohl eher Glücksgriffe.
 
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ich hab angst, dass ich, wenn ich die Seiten skippe etwas für später verpasse, aber das sind alles Fakten die gehen durchs Auge rein, und sin quasi auf der nächsten Seite schon wieder weg, weil so langweilig runtergerasselt und nicht von wert fürs spätere Spiel, dass es mit jetzt schon um die ersten 42,50 leid tut...
Die War Scrolls als Box, die Listen Seite ganz hinten als PDF, da wäre mir mehr geholfen, ab Seite 104 wird es doch erst relevant, mit den Treuefähigkeiten...
Aber ich les trotzdem alles, hübsche Bilder sind ja drin. Trotzdem wäre mit für die nächste Armee etwas für weniger Geld, mit nur dem taktischen Teil lieber, gibts nur leider so nicht.
 
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Sagt mal, sind die alle so?
Kurze Antwort? Ja.
Lange Antwort: Die Battletomes sind eher dazu gedacht dich mit Schnipseln der Fraktion zu versehen. Sie sind kein Roman, allerhöchsten ein paar Kurzgeschichten, mitunter auch nur einzelne Sätze die den Leser in das "Feeling" der Fraktion führen sollen. Da wird dann von hier und da und dem und dort geschrieben, scheinbar wild durcheinander. Die einzige zeitliche Einteilung sind Abschnitte unterteilt nach Age of Myth, Age of Chaos und Age of Sigmar.
Kurzum, wenn man das als Buch, oder auch nur als zusammenhänge Kurzgeschichten btrachten möchte, wäre das ungünstig, denn das ist es nicht.
Und ja, soweit ich das beurteilen kann sind die Battletomes alle so.
 
Also ich habe ein paar AoS Battletomes von erste Edition bis jetzt die aktuell 3te Edition und kann nur bestätigen, dass der Lore Anteil mit kleinen Ausnahmen überwiegend eher an noch sehr junges Publikum gerichtet zu sein scheint.
Hat sich da eigentlich irgendwas im Stil der Präsentation der Lore zwischen den frühen und späteren Editionen geändert? Mir fällt gerade auf, wie deutlich sich dies bei den 40k-Codices geändert hat. Im 4. Edi Tau-Codex hatte ich noch diesen ultra-nerdigen Abschnitt über Speziesierung und adaptive Radiation aus der Feder eines Admech-Adepten (GEIL!), sowas finde ich in heutigen Büchern nicht mehr.
 
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Sagt mal, sind die alle so?

Ja. Das Problem ist, dass die Motivation der Völker in AoS durch die Bank extrem generisch ist und die Charaktere so eindimensional, dass man sie unter jeder Tür durchschieben kann.


Lange Antwort: Die Battletomes sind eher dazu gedacht dich mit Schnipseln der Fraktion zu versehen. Sie sind kein Roman, allerhöchsten ein paar Kurzgeschichten, mitunter auch nur einzelne Sätze die den Leser in das "Feeling" der Fraktion führen sollen.

Viele AoS-Romane sind nicht viel besser geschrieben ?‍♂️


Ich hab mal in einige rein-gelesen und hatte das Gefühl, einen Aufsatz von einem Fünftklässler in der Hand zu haben. Komplett hölzern, keine lebendigen Charaktere, die Dialoge wie aus einem B-Movie und es ging eigentlich immer nur darum, einen möglichst schnellen Anlass für die nächsten Schlachtenszene zu finden.
 
Da hast du dann aber recht elegant die guten Bücher umschifft.

Das mag sein. Ich habe vor etwa drei Jahren mal ein Roman-Paket bei Humble Bundle gekauft. Ein oder zwei Bücher mit Kurzgeschichten und ein paar Romane. Viel SCE, ein Bisschen Kharadron usw.

Die Stormcast-Geschichten waren komplett unerträglich. Wie von Zwölfjährigen für Zwölfjährige geschrieben. Eigentlich sind alle nur auf jeder zweiten Seite "Für die Gläubigen" brüllend in die Schlacht gerannt. Für viele Figuren war das auch tatsächlich der Großteil des Textes. Die Kharadron-Romane waren etwas besser, aber auch da war nicht zu übersehen, dass das kleine Bisschen Story nur dafür da war, damit sich Luftschiff und Crew spätestens nach fünf Seiten wieder in das nächste Gefecht stürzen konnten.

Insofern repräsentieren diese Romane das Spiel recht gut. Es geht nur um den Kampf und die neue Super-Fähigkeit. Mag sein, dass es bessere Romane gibt, aber diese waren die gedruckte Version von Kinder-Zeichentrickserien, in denen die Kids lernen sollen, was für tolle Waffen und Ausrüstungen die Actionfiguren haben, die man ihnen andrehen will. Es wurden reihum alle Waffenprofile beschrieben und welche Auswirkungen sie haben, sowohl bei den Protagonisten, als auch den Antagonisten. Aber es gab nicht mal den Versuch, eine echte Handlung unterzubringen, geschweige denn etwas, was auch Leser über 15 mitnehmen könnte.
 
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Die Story Schnipsel in den White Dwarfs und auf Warhammer Community die das Nekrobeben und Malign Portens damals ankündigten/begleiteten waren größtenteils deutlich besser, soweit ich mich erinnere.

Ich glaube das diesbezüglich GW schon unterschätzt, wieviel guter Fluff zur Kundenbindung und Gewinnung beiträgt..
und sie da aktuell wirklich zuviel an Geld versuchen einzusparen. ?
 
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Dann ließ mal Dark Harvest von Josh Reynolds. Da hast du eine Dark Fantasy Detective Story ohne eine einzelne Schlachtszene.
Das wäre jetzt aber leider auch nur ein einziges Buch, das du als besser lesbar oder lesenswert anführst von den aktuell laut Black Library gelisteten 31 Büchern die im Age of Sigmar Universum spielen.

Das interessanteste von der Handvoll, die ich bisher gelesen habe, die ebenfalls im Age of Sigmar Universum spielen ist halt "Die verfluchte Stadt".

Aber ich werde dein Buchtipp beherzigen und bei meiner nächsten Bestellung mit einpacken, ich bin gespannt. ?


Mir wurde von jemanden Mal gesagt das dieser Roman
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angeblich gut sein soll.
Es geht wohl um die Vorgeschichte zu einem der ersten Namenhaften Blades of Khorne Helden.
 
@derRayko ich kenne die Tomes nicht, nur die 40K Bücher und die sind OK. Nicht großartig, aber ich erwarte das auch nicht.

Was ich dir aber dringend ans Herz legen möchte ist, Deine Kritik an auch GW zu schicken. Hier können wir nett drüber reden, aber direkte Ansprache bewirkt einfach mehr. Evtl. wird es dann bei der übernächsten Edition (die nächste dürfte Planungstechnisch durch sein) besser.

cya
 
Das wäre jetzt aber leider auch nur ein einziges Buch, das du als besser lesbar oder lesenswert anführst von den aktuell laut Black Library gelisteten 31 Büchern die im Age of Sigmar Universum spielen.
Es war ein einzelnes Beispiel für ein Buch ohne Schlachtszenen. Gute Bücher gibt es viele. The Undying King, Lord of Undeath.
Plague Garden soll gut sein. Das hab ich aber nicht gelesen. Ebenso wie die Reihe mit dem Wanderers Prinzen. Davon gibt es 2-3 inzwischen?
 
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@derRayko ich kenne die Tomes nicht, nur die 40K Bücher und die sind OK. Nicht großartig, aber ich erwarte das auch nicht.

Was ich dir aber dringend ans Herz legen möchte ist, Deine Kritik an auch GW zu schicken. Hier können wir nett drüber reden, aber direkte Ansprache bewirkt einfach mehr. Evtl. wird es dann bei der übernächsten Edition (die nächste dürfte Planungstechnisch durch sein) besser.

cya

Never change a running system... solange sich die Tomes so verkaufen, und das tun sie, weil eine armee ohne kaum spielbar ist, und nicht jeder sich alles aus dem netz zieht, da wird GW nicht noch nen teuren guten Autor einstellen, und für auswärts dann noch gute Übersetzer engagieren.

Nee, da tut sich nichts, erst wenn ein Influenzer, oder eine große Communitie anfängt da komplett gegen zu marschieren...
(Ich kann übrigens Influenzer nicht mehr normal aussprechen, seit dem ich darauf hingewiesen wurde, dass ue im deutschen als Ü auszusprechen ist 😉 aber das nur am Rande)
 
Never change a running system... solange sich die Tomes so verkaufen, und das tun sie, weil eine armee ohne kaum spielbar ist, und nicht jeder sich alles aus dem netz zieht, da wird GW nicht noch nen teuren guten Autor einstellen, und für auswärts dann noch gute Übersetzer engagieren.
Mit der Übersetzung habe ich die wenigsten Probleme - die Texte in den Battletomes und Codizes sind aber in der Regel sehr platt und mittlerweile sehr unkreativ, das ist richtig. Wobei das bei den "größeren" Fraktionen schlimmer ist, als bei den kleineren. Bei 40k finde ich gerade die Bücher schlimm, wo GW in einem Abriss ganze "Truppengattungen" (hier als Begriff für alles, was irgendwie auf einem ähnlichen Chassis rumfährt/schwebt benutzt) beschreibt.
Für mich ist dabei jedoch weniger die Tiefe der Texte entscheidend, als viel mehr ihr "Vorhandensein" und das "Funktionieren des Buches" - die Battletomes bekommen das meines Wissens nach noch hin - jedenfalls habe ich da wenigstens Bilder zu jedem Modell im Buch.

  • Entstehung der Fraktion
  • Kurzer Überblick über die Geschichte
  • Beschreibung der Einheiten und wie sich ne Armee zusammensetzt
  • Ein "historischer" Überblick zu Events bei denen die Fraktion beteiligt war.
Das trifft es in meinen Augen schon sehr gut, gerade die Beschreibung der Einheiten würde ich hier hervorheben, da gerade das bei 40k nicht immer klappt. Bei AOS ist das wohl kein Thema, aber 40k arbeitet eben mit Markierungen und Decals - und teilweise findest du einfach nicht heraus, was genau was bedeuten soll - obwohl es diese Bedeutungen in vergangenen Büchern gab. Statt also in das Armeebuch zu schauen, brauchst du für jeden Mist eine Internetrecherche. Beim Codex Eldar ist es kein Problem die Runen der Aspektkrieger zu recherchieren - danach hörts im Buch der 9. Edition aber auf.
 
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Never change a running system... solange sich die Tomes so verkaufen, und das tun sie, weil eine armee ohne kaum spielbar ist, und nicht jeder sich alles aus dem netz zieht, da wird GW nicht noch nen teuren guten Autor einstellen, und für auswärts dann noch gute Übersetzer engagieren.

Nee, da tut sich nichts, erst wenn ein Influenzer, oder eine große Communitie anfängt da komplett gegen zu marschieren...
(Ich kann übrigens Influenzer nicht mehr normal aussprechen, seit dem ich darauf hingewiesen wurde, dass ue im deutschen als Ü auszusprechen ist 😉 aber das nur am Rande)
Ich meinte eigentlich, dass Du GW mitteilst warum Du in Zukunft keine Tomes mehr kaufen willst. Danach tust Du das dann ?. Daher das AUCH.

Sorry aber es wird immer viel kritisiert und wenig (im Kaufverhalten) geändert, daher der Hinweis.

Nur nicht kaufen ist aber auch nicht genug. Weil GW dann sagt (weil sie Raten müssen), zu wenig Bilder im Tome, deswegen kaufen die Leute nicht mehr, also mehr Artwork!!!11elf ?

cya
 
Mit der Übersetzung habe ich die wenigsten Probleme

Wobei die teilweise wirklich mies sind. Wenn man viel englisch hört/liest/spricht kann man oft noch die Original-Formulierung erahnen und dass wohl mit dem Wörterbuch übersetzt wurde.

In den Armeebüchern ist das nicht ganz so wild, aber einen Roman in einer anderen Sprache in ein flüssiges Leseerlebnis zu übersetzen, ist halt schon eine Kunst für sich.