Telzo schrieb:
Ich merk auch gerade wie ich in eine Abwehrhaltung gerate die ich selbst eigentlich lächerlich finde.
Danke für die Formulierung. Ich kann hier nur an das erinnern, was Du mir im Obama-Strang geschrieben hast. Es geht mir exakt wie Dir.
Sohn des Khaine schrieb:
In wissenschaftlichen Fächern ist das schlicht nicht möglich.
Bei Dir haben Geistes- und Kulturwissenschaften also schon den Status der Wissenschaft überhaupt verloren. Aha. Aber a propos Sohn des Khaine: Das "elaborierte Gelaber", daß Du beklagst kommt daher, daß Begriffe
, die verschiedenen "Fachsprachen" entnommen sind, schlicht und einfach exakt definiert sind, im Gegensatz zu den Worten, die wir alle täglich in den Mund nehmen. Ich weiß, auch der Begriff Stuhl ist definiert, impliziert aber viele Interpretationen. Wenn KOG einen Begriff wie
a priori verwendet, tut er dies meiner Meinung nach aus zwei Gründen: 1. unterstelle ich ihm, daß er die Vielfältigkeit der Sprache schätzt, dies ist zu vernachlässigen. 2. ist der Begriff
analytisches Urteil a priori so genau definiert, daß ein Missverständnis nicht möglich ist und das, lieber Sohn des Khaine, ist das Beste, was uns in einer Unterhaltung, zumal wenn sie nicht "live" stattfindet, passieren kann. Man kann natürlich auch lieber im Vagen bleiben, wenn man dazu neigt.
😉
Ich hätte gerne einen wesentlich größeren klar definierten aktiven Wortschatz, dann müsste ich Euch nicht mit derart langen Traktaten belästigen.
Hirnbrand schrieb:
Diese Zahlen bestimmen den sozialen Stand, die Wertschätzung seitens der Ökonomie, die Wichtigkeit der Arbeit für die Volkswirtschaft. Und Wenn man diese Zahlen über Jahre hinweg anschaut, sprich Angebot und Nachfrageschwankungen gut herausmitteln kann, hat man sein Ergebniss. [und da ist die Medizin zumeist Platz 1, zumindest in Deutschland]
Die Wichtigkeit der Arbeit für die Volkswirstschaft? Nachfrage und Angebot? Weißt Du, wovon Du redest? Gäbe es auf dem Arbeitsmarkt tatsächlich ein reines Verhältnis von Angebot und Nachfrage, würden z.B. diejenigen Burschen, die montagmorgens meine Mülltonnen lehren, wesentlich besser verdienen. Würde diese Nachfrage nicht bedient, könnten wir gar nicht genügend Mediziner ausbilden, um die Seuchen wieder einzudämmen. Und wie erklärst Du Dir die kolossale Lücke zwischen den Gehältern von Chefärzten und "normalen" Krankenhausärzten, geschweige denn medizinisch-technischem Personal der Krankenhäuser.
Zudem sind es Geisteswissenschaftler, die Dich in die Lage versetzt haben, Dich der Schrift zu bedienen, um Dich mir mitzuteilen. Die Bildung unserer Kinder ist also gesellschaftlich und ökonomisch irrelevant? Das legte nach Deiner Aussage jedenfalls ein Blick auf den Kontoauszug eines Grund-, Haupt- und Realschullehrers nahe.
Hirnbrand schrieb:
Du siehts doch wohin das führt wenn man den
"Gesellschaftsbildende Wissenschaften/ Humanistischer Wert von Bildung" versucht zu erfassen und zu diskutieren.
Humanistischer Wert? Interessanter Ausdruck.
Im Ernst, wie erklärts Du Dir, daß die anthropologischen (urspr. Geisteswissenschaftlich) Forscher in den Naturwissenschaften in Zahlen zunehmen? Die anthropologische Biologie z.B. ist ein riesiger Zweig der Disziplin Biologie. Ich sagte in einem früheren Post schon, wohin das führt, aber gerne nocheinmal: Zu einer neuen Kategorie von Wissenschaft, der sogenannten Kulturwissenschaft.
Der bislang existente Dualismus von G.-/S.-Wissenschaften und N.-Wissenschaften war gut und richtig. Er hat über lange Zeit sehr gut funktioniert und dafür gesorgt, daß die Disziplinen "ohne Ablenkung" großartiges haben hervorbringen können, aber wir sind dabei, ihn zu überwinden. Ich denke, daß es an der Zeit ist.
Um ein Beispiel für denjenigen zu geben, der es gerne in harter Währung hat: In der verarbeitenden Industrie sind unter Anderem irrsinnig viele Psychologen tätig, ebenso in der Werbung, damit es jemanden gibt, der weiß, was der Kunde für ein Auto möchte. Da ist der Ingenieur überfragt, denn er ist, wie sein Kollege, der Psychologe, in positivem wie negativem Sinne "Fachidiot".Sozialwissenschaftler sorgen dann übrigens dafür, daß Du auch wirklich zufrieden bist. Bist Du es nicht, drohst Du nämlich mit dem Anwalt.
Vielleicht geht es so auch in Deinen Kopf: Geisteswissenschaften sind ohne Naturwissenschaften nicht denkbar, allein weil Sie auf Datenerhebung angewiesen sind, in welcher Form auch immer. Naturwissenschaften kommen ohne Geisteswissenschaften nicht aus, allein, weil Sie ihre Formeln in Schriftsprache niederbringen müsssen. Es ist einfach Humbug, was Du hier mit einigen Deiner "Mitstreiter" aufrechtzuerhalten, bzw. zu etablieren suchst.
Hirnbrand schrieb:
Wach aus deiner schön geistigen Welt auf, Geld ist leider, der Welt einziger Gott.
Du bedienst Dich der Theologie?
😛
ebender schrieb:
Außerdem sehe ich das Geld nicht als Ultima Ratio sondern nur, dass jedweder andere Erklärungsversuch scheitert, zum scheitern verurteilt ist oder schon gescheitert ist.
Versuche einmal eine Marktanalyse zu lesen, die über das Niveau der BILD-Zeitung hinausgeht und Du wirst überrascht sein, wie schnell Du gelernt haben wirst, daß auch und gerade auf dem Arbeitsmarkt Dein nacktes Angebot-und-Nachfrage-Modell nicht praktikabel ist.