Blood Angels Blood Angel Fortsetzungsstory

sireddiritterderwz

Eingeweihter
17. April 2002
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Die Wiege des Bösen

Der Angriff der Orks

Das Rhino raste über die Ebene und Bruder Elisar versuchte, im Innern des Rhinos wenigstens ein wenig Ruhe zu finden. Seid 3 Wochen kämpfen er und seine Brüder fast ohne Pause auf diesem verdammten Planeten gegen Orks. Es war kein Krieg des Adeptus Astartes, die Blood Angels unterstützen nur die 3. Imperiale Armee bei diesem Feldzug gegen die Orks. 346 Orks zählte er auf seinem Konto. Stolz war er darauf nicht, doch betrachtete er es als Erfolg. "BEREITMACHEN" schallte es schrill aus dem Lautsprecher. Das Rhino wurde langsamer und draussen hörten er und seine Brüder die dumpfe Ork-Artillerie. Das Rhino stoppte und die Türen sprangen auf. Ein Blood Angel gilt wahrlich als furchtlos, doch was er nun sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren!

Sie sahen sich einem großen Stahlkoloss gegenüber, der, mit seinen Waffen unaufhörlich schiessend, seine Nahkampfarme, bewährt mir surrenden Kreissägeblättern, auf den vordersten Marine niedersausen ließ und dabei den Bolter und die linke Hand des Bruders abtrennte. Soweit sich Elisar erinnern konnte, wurden diese Nahkampf-Monster der Orks Gargbots genannt. Bruder Lucio zog den Verletzten zur Seite, bevor der Sägearm des Bots auf ihn niedersausen konnte und er schrammte dabei über die verstärkte Panzerung des Rhinos. Elisar und 2 seiner Brüder feuerten auf den Bot, doch die Boltgeschosse prallten von der starken Frontpanzerung des Ungetüms ab, nur die unablässig ratternde Wumme gab bei den gezielten Beschuss den Geist auf und verstummte urplötzlich.

Da sah Bruder Lucio einen Blood Angels Cybot auf den Gargbot zulaufen. Er schoss mit seiner Laserkanone und seinem Melter auf den Gargbot. Dieser fiel zu Boden und stand nun in Flammen.
Die Blood Angels stiegen nun aus dem Rhino und ihren verletzten Bruder ließen sie in dem Rhino zurück, man würde sich schon um ihn kümmern.


Sie stürmten in die brutale Schlacht, als plötzlich der Kopf des Marines neben Elisar in einem Regen aus Knochensplittern und Blut explodierte. Wie ein Mann blieben die Blood Angels stehen und rissen ihre Bolter in Richtung des unbekannten Angreifers. Eine orkoide Gestalt in einer Megarüstung, groß wie das Rhino hinter ihnen und fast so massig wie ein Cybot, senkte die rauchende Waffe und richtete ihren massigen Spalta auf den Trupp. Mit einem lauten Kriegschrei walzte sein Trupp von einem guten Dutzend Orks auf die Blood Angels zu. Elisar knurrte seine Verachtung heraus. "Bolter sichern, Waffen bereitmachen für den Nahkampf", bellte der Sergeant neben ihm. Elisar warf sich hastig die Lederschlaufe seines Bolters über die Schulter und zog das einen guten Meter lange Monofilamentmesser aus der Lederscheide an seinem rechten Unterschenkelpanzer. Er bemerkte das schrille Aufheulen des Kettenschwertes, das in der Hand des Sergeants lag, als die Masse an grünen Körpern sie bereits erreicht hatte.

Mit einem wilden Aufschrei stürmte Bruder Lucio nach vorne in die vorwärts laufenden Orks hinein und spießte dabei einen der grünen Krieger mit seinem Bajonett auf. Auch die anderen um Elisar nahmen den Kampf an. Grünhäutige Orks und blutrote Kämpfer in Servorüstungen prallten in einem unübersichtlichem Handgemenge aufeinander. Schwerter klirrten, Kettenschwerter surrten, Spalta und Klingen blitzten auf und hielten reiche blutige Ernte. Der riesige Boss in Megarüstung wandte sich dem ehrwürdigen Cybot zu, der in einiger Entfernung stand und sich zum Feuern auf diesen Krieger bereit machte. Mit seiner Waffe schoss er wie wild auf den herannahenden Kampfkoloss der Blood Angels doch die Geschosse hinterließen nur einige Kratzer oder pfiffen als funkensprühende Querschläger davon. Eine der Zierketten des Cybots löste sich vom Sarkophag, durch eine Orkkugel abgetrennt. Wütend ob seiner Erfolglosigkeit rannte der Megaboss auf den roten Riesen zu, dabei seine Energieklaue öffnend. Derweil entledigte sich Lucio einen der Orks, indem er ihm seinen Bolter mit beiden Händen schwingend auf den Schädel donnerte und dabei den Kopf des Kriegers zermalmte. Elisar rammte den näherkommenden Ork seine Faust in den Magen und ließ ihm sein Knie schmecken, als er sich durch den harten Schlag nach vorne beugen mußte. Rücklings fiel er in einen der unzähligen Krater. Da kam auch schon der nächste Ork heran, der allerdings von Bruder Rufus einen Fußtritt erhielt und mit einer schnellen Handbewegung sein Leben mit einem Messer in der Brust aushauchte. Ein weiterer Ork, den Rufus leider übersah schoß ihm mit einer Knarre in den Hals, Blut spritzte, doch Rufus fiel noch nicht und griff mit beiden Händen zu, brach dem Ork das Genick und schleuderte ihn seinen Brüdern vor die Füsse. Elisar und 2 seiner Brüder hielten sich, Rücken an Rücken einen kleinen Kreis bildend, die Orks vom Leibe, während der Sergeant mit seinem Kettenschwert einen Schlag mit einen Spalta parierte und dabei den Schaft der Waffe durchsägte. Doch der Ork stemmte den Sergeanten hoch über seinen Kopf und ließ in auf den Rücken zu Boden krachen. Elisar jagte ein ganzes Magazin seines Bolters in den Körper dieser Kreatur, die nur etwas hin- u. herwankte, sich zu ihm umdrehte und auf ihn zu gerannt kam. Elisar kniff die Augen zusammen, da er keinen Servohelm trug und machte eine Fragmentgranate scharf. Der Ork stürzte sich auf ihn. Beide landeten auf dem Boden. Der Blood Angel nahm die Granate und setzte sie zwischen die geifernden Zähne des Orks, der auch sofort zubiß, aber keinen der Finger erwischen konnte, da ja die Granate dazwischen war. Ein Bruder trat dem Ork mit seinem Fuß in die Seite, wobei er von Elisars Körper rollte. Die Granate zerriß den Kopf des Grünhauts in etliche Fetzen. Elisar rappelte sich schnell wieder auf und übersah den Kampf, oder das Ende des Kampfes, denn von den Orks war keiner mehr am Leben. Aber auch einer seiner Kampfesgenossen lag regungslos am Boden...es war Bruder Rufus, der an seiner Halswunde verblutet war...und der Bruder, den der Boss erschossen hatte saß aufrecht am Rand eines Kraters, den Bolter fest umklammernd, allerdings ohne Kopf.....

Oberst Steiner beobachtete per Zwillingsrohr in seinem Gefechtsstand den Kampf der Blood Angels. „Hauptmann Jakub, der kleine Hügel ist vorläufig gesichert. Rücken sie mit der 4. u. 7. Kompanie vor, um den kl. Hügel zu besetzen. Zu ihrer Unterstützung werde ich noch 2 Kampfpanzer abkommandieren. Dort werden sie dann den finalen Angriff der Orkhorden zusammen mit den Marines erwarten.“ Hauptmann Jakub schlug die Hacken zusammen, grüßte und ging wortlos hinaus. Ohne die Augen vom Fernrohr zu nehmen gab der Oberst Anweisung, eine Verbindung zur Artilleriestellung herzustellen. „Sorgen sie dafür, dass die gesamten Batterien schussbereit sind, um auf meinen Befehl das Vorfeld des kl. Hügels im Planquadrat IX unter Feuer zu nehmen“ waren seine Worte, dann bat er seinen Ordonnanzoffizier um eine Tasse Kaffee.

Währenddessen auf dem kl. Hügel:

Der Vet. Sergeant des Marines-Trupps gab Handzeichen und Elisar, Lucio und die anderen 4 Marines rückten auf den Hügel vor, ein Pikk-Up Wrack umgehend. Auf der linken Seite des kl. von Kratern übersäten Hügels tobte inzwischen der Kampf des Bosses mit dem Cybot. Der Grünling schlug mit seiner Energieklaue auf den Cybot ein, riß ihm aber nur einmal eine kleine Platte seiner Panzerung vom Rumpf. Die harten Schläge des Bosses konnte der Cybot mehrmals abwehren. Blaue Blitze tanzten über die eisernen Körper, als ihre Energiewaffen aufeinander prallten. Der Orkboss tauchte unter der Klaue des roten Riesen hinweg und zerdrückte ihm eine Stützstrebe des linken Beines. Kurz darauf traf die rote Klaue den Ork an der linken Schulter, worauf dieser einige Schritte rückwärts taumelte. Das gab dem Cybot genug Zeit, seinen Melter durchzuladen und auf den Orkoiden abzufeuern. Der Treffer warf ihn auf den Rücken und der rote Kampfkoloss konnte seine Füße aus dem Schlamm ziehen, indem er langsam wegen seines Gewichtes zu versinken drohte. Der Megaboss kam wieder hoch, doch er ließ seinen linken Arm schlaff herunterhängen. Der Treffer war also nicht spurlos an ihm vorüber gegangen.

Die Wunde am Rücken des Orkbosses brannte und an seinem Arm trat ziemlich viel Blut aus der riesigen Wunde. Der Ork grinste den Cybot an, packte seinen eigenen Arm und riss ihn heraus, so behinderte dieser den Ork nicht mehr. Er rannte mit seinem lauten Geschrei auf den Cybot zu, der immer noch versuchte, sich aus dem Schlamm zu befreien. Er sah den Orkboss zu spät. Dieser beschädigte die Frontpanzerung des Blood Angels Cybots und taumelte zurück. Öl spritzte aus seiner Panzerung, die einen grossen Riss aufzeigte. Der Cybot verfiel der schwarzen Wut, stürmte nach vorne und nahm den Orkboss am Kopf. Dieser war so überwältigt, dass der Cybot angriff, dass er sich nicht wehren konnte. Der Cybot zerquetschte den grünen Kopf des Orkbosses und Blut spritzte auf den Sarkophagus.

Die Marines erreichten die Kuppe des kleinen Hügels und bezogen eine Verteidigungsformation. Der Vet. Sergeant der Blood Angels nahm wortlos den Sieg des Cybots zur Kenntnis und suchte mit seinem Augensensor den Horizont nach Orks ab. Elisar blickte zurück und konnte in einiger Entfernung die Soldaten der beiden näherrückenden Kompanien ausmachen, die auf den Hügel zuhielten. "Da kommen die Nachzügler der 3. Armee" kommentierte einer der Blood Angels die vorrückenden Imperialen. Der Cybot kam ebenfalls heran, seinen linken Stahlfuß etwas nachziehend. "Ich hoffe, ihr seid nicht zu arg beschädigt, Bruder Sanktus" begrüßte Lucio den ehrwürdigen Krieger. Dieser entgegnete mit seiner elektronisch verstärkten Stimme: "Sorgt euch nicht, aber die Orks kommen näher!" Alle blickten nach vorne. Der Sergeant des Trupps deutete auf den Horizont, wo bereits die Horden der Orks zu erkennen waren, bzw. die Staubwolken, die sie aufwirbelten. "Was heißt hier sorgen, als wenn ich Angst hätte...." dachte Lucio grimmig. Die Zahl der Orkkrieger war allerdings besorgniserregend. Mittlerweile trafen die ersten der imperialen Soldaten ein, worauf der Sergeant der Marines ihnen Anweisung erteilte, einige Gräben anzulegen, um die vielen Krater miteinander zu verbinden. Sie würden den Männer ausreichend Deckung geben. Bruder Sanktus in seinem Stahlkörper stapfte bereits zum Wrack des Pikk-Up, um es hochzuwuchten und auf den Hügel zu tragen, wo es als Deckung nützlich sein konnte. Elisar beobachtete eine Handvoll cadianische Soldaten der 4. Kompanie, wie sie mit offenen Mündern die anrückenden Orks anstarrten. "Habt ihr nichts zu tun?" donnerte er. "Doch, doch" und "jaja" murmelten sie, starrten aber weiterhin auf den Horizont. "Dann tut es" brummte Elisar, "schnell!" worauf die Soldaten sofort hecktisch mit ihren Spaten zu graben anfingen. 2 der nachrückenden Männer brachten eine Maschinenkanone in einem Krater in Stellung. Der Leutnant der Kompanie kam zum Blood Angel Sergeanten, um sich zu melden. Dann fragte er: " Ich verstehe nicht, warum wir den Angriff nicht an unserer Hauptkampflinie erwarten." Der Sergeant drehte sich zu ihm um und blickte auf ihn herab. " Wir werden den Angriff hier aufhalten und abfangen,während eure Stellung verstärkt wird, sollte die Orks durchbrechen. Mehr braucht ihr nicht zu wissen." Der Leutnant schaute ihn mit großen Augen staunend an. "Es werden doch noch mehr von euch kommen?" fragte er etwas zögernd. Der Sergeant der Marines drehte sich jedoch wortlos zur Front der Stellung um und blickte nach vorne, den Leutnant ignorierend. Er wußte nicht, wie er die Stellung halten sollte mit einer Handvoll Marines, einem Cybot und diesen Männer, deren Kampfkraft in seinen Augen fragwürdig war.

Der Sergeant ging zum vorderen Fuß des Hügels und betätigte seinen Augenscanner. „In 23 Minuten werden die Orks hier sein!“ schrie er in sein Funkgerät. Nur die Blood Angels erhielten diese Nachricht. „Haltet die Soldaten zum Arbeiten an! Wir MÜSSEN sie aufhalten!“ Besorgt guckte er in Richtung der anrückenden Grünhäute und drehte sich um. Er ging zurück auf den Hügel. Elisar selbst grub einen Schützengraben. Die Blood Angels teilten ihre Bolter an den Führungsstab der Imperialen Soldaten aus und selbst bewaffneten sie sich mit Boltpistolen und Kettenschwertern. Lucio betete seine Litaneien während er einen Soldaten weinen hörte. „Weswegen weinst du?“ fragte er den Menschen. „153 Imperiale Soldaten, viele verletzt, 10 Marines und 1 Cybot um die Orks aufzuhalten?“ schluchzte der Soldat. „Wir werden sterben, wir werden alle sterben!“ „Womöglich sterben wir, aber wir sterben nicht ohne Grund, wir sind hier, um diesen Hügel zu halten, unter allen Umständen. Also werde ich hier bleiben und wenn der Imperator beschlossen hat, dass dies der Ort meines Todes ist, so soll es sein“, ermutigte Lucio den Soldaten. „Noch 6 Minuten!“ schrie der Sergeant in den Kommunikator. „In die Schützengräben!“ schrie der Leutnant. Sofort stürzten sich die Soldaten in die Schützengräben und sie warteten.

Nur wenige Sekunden danach begannen die Sarge's der Infanteriezüge ihre Befehle umher zu bellen. Ein etwas unkoordiniertes Gewirr brach aus, als sich die Soldaten bewaffneten und sich in die Gräben begaben. Nun wurde die Situation wieder übersichlicher. Lediglich trugen noch einige Soldaten Munitionskisten umher; und 3 andere Soldaten stationierten einen schweren Bolter.
"2 Minuten!!!"
Nun verzogen sich auch die Sarge's in das Grabensystem.

Elisar kniete neben seinen Brüdern in einem der Gräben. Wie auch sie hatte er sein Kettenschwert vor sich in den Boden gerammt und den nach oben deutenden Griff umfasst. Sie beteten Litaneien und murmelten Lobgesänge an ihren engelsgleichen Vater und den Herrscher auf dem Goldenen Thron.
Elisar konnte die Wut auf die Orks in sich aufbäumen fühlen. Einen Moment fühlte er sich versucht, sein Schwert zu ergreifen und sich in die herannahende Orkhorde zu stürzen, aber er rang diesen Wunsch mit Mühe nieder. Obgleich er seinen Frieden mit dem Imperator gemacht hatte, verspürte er nicht den Wunsch, sein Leben wegzuwerfen. Er würde noch auf anderen Welten im Namen seines Primarchen das Blut seiner Feinde vergießen.
"Eine Minute"
Die Geräusche um sie herum brachte die Blood Angels nicht aus der Ruhe. Sie sprachen ihre Litaneien zu Ende. Sollten die Orks doch kommen...

Die Orks hielten plötzlich an und begannen einen eigenartigen Wortgesang anzustimmen: Wakka dakka, wakka dakka, der von einem Chor mit einem: Iiah, beantwortet wurde. Im selben Moment kamen 2 Rhinos der Blood Angels an den hinteren Teil des Hügel herangefahren und 2 taktische Trupps zu je 8 Mann und ein einzelner kleinerer Marine kamen heraus und bezogen Stellung in den Gräben, die die Marines um Elisar ausgehoben hatten. Der kleine Marine sah überhaupt nicht wie ein typischer Blood Angel aus. Er reichte dem Veteranensergeanten gerade bis zur Schulter. Dennoch trug er die rote Servorüstung der BA´s mit einem goldenen Adler auf der Brust. Außerdem trug er einen schwarzen und einen goldenen Schulterpanzer, was ihn als Kommandant einer Reservekompanie auswies. Dazu trug er untypischer Weise ein rotes Barrett anstelle eines Servohelms und um seine Hüften wehte ein grüner Stoff mit blauen gekreuzten Balken und einem gelben Streifen. Derselbe Stoff wirbelte auch um eine seiner Schultern. Er baute sich vor dem Sergeanten auf:“ Ah, Bruder Ritchie, wie ist die Lage?“ „ Bruder Ritch, nur Ritch...“ antwortete der Sergeant der Marines. „ Wie auch immer, ich übernehme ab jetzt die Befehlsgewalt hier.“ Entgegnete der kleine Marine. Dann gab er Bruder Sanktus in seiner Cybotrüstung die Anweisung, den Rücken des Hügels zu sichern. Hauptmann Jakub traf gerade mit der 7. Kompanie und einer Sentinelschwadron ebenfalls am Hügel ein und meldete sich beim befehlshabenden Marine. Sofort bezog er Stellung und ließ mehrere schwere Bolter auf die Orks ausrichten. „ Wer seid ihr eigentlich, Bruder?“ fragte der Sergeant der Marines. „Ich bin Saja Idai, Kommandant der 7. Reservekompanie unseres Ordens, mit Nachschub für unsere Brüder hier, auf diesem öden, vom Imperator verlassenen Felsbrocken.“ antwortete Idai. „Sagt, Bruder, habt ihr soetwas schon mal erlebt? Selbst in den Berichten des Bruder Tycho aus dem Armageddon-Krieg wurde dies hier nicht erwähnt.“ während er ungläubig auf die Orks schaute, die immer noch ihren Gesang anstimmten, der einem kalte Schauer über den Rücken laufen lassen konnte.....Wakka dakka, wakka dakka......iiah.......“umso besser, das verschafft uns etwas Zeit“ meinte Elisar. Lucio rief:“ Was ist das da vorne vor den Orkhaufen?“ „Grotz“ meinte Elisar. „Rotz?“ fragte der imperiale Hauptmann und kratzte sich am Kinn. „Nein, Grotze!“ wieß in Idai zurecht. „Hauptmann, ich will, dass sie mit ihren schweren Boltern die Grotze vernichten, und sparen sie nicht mit Munition, jagen sie alles durch...!“ „Aber warum übernimmt das nicht die Artillerie, die stehen doch da auf dem Präsentierteller!“ der Hauptmann schüttelte den Kopf. Idai entgegnete:“ Nein, dann ziehen sie sich womöglich zurück und zerstreuen sich und der Kampf dauert noch Wochen. Es muß enden, hier und jetzt!!“ Der Hauptmann war allerdings immer noch nicht zufrieden: „ Wenn wir die Munition für die schweren Bolter verbrauchen fehlen sie uns bei der Abwehr des Hauptangriffs und meine Leute werden nicht standhalten!“ Bruder Idai wurde langsam ungeduldig, hob eine Augenbraue und meinte:“ Ja, und? Attacke!“ Der Hauptmann zögerte:“ ich gehorche, wenn auch unter Protest!“ „Zur Kenntnis genommen. Beeil er sich!“ fuhr Idai den Offizier schroff an, worauf dieser von Dannen zog.
Bruder Elisar schaute auf die Grotze, die nun von den schweren Boltern beharkt wurden. „Ich fürchte, die Cadianer werden aufgeben und nicht standhalten.“ Idai beobachtete den Schaden, den die Bolter anrichteten und murmelte leise:“ Das sollen sie auch nicht.“

Währenddessen im Gefechtsstand des Oberst Steiner:

Der Oberst schaute ohne Unterlaß durch sein Zwillingsrohr und gab Anweisung, den Radarschirm zu aktivieren. „Ich will in Kenntnis gesetzt werden, sobald der Angriff der Orkhorden auf den Hügel beginnt.“ Rief er, während er unablässig mit den Fingern auf den Tisch trommelte. „Erinnern sie nochmals die Artillerie, dass sie nur eine Salve feuern dürfen.“ Zu seinem Ordonnanzoffizier gewannt fragte er:“ Stehen die Blood Angel Einheiten bereit?“ „Die Meldung kam gerade herein!“ antwortete dieser. Gut, sehr gut, dachte der Oberst, dann kann es ja losgehen. Der Köder war gelegt, die Falle konnte zuschnappen.

Der Gesang der Orks änderte sich, als von den Grotz nichts mehr zu sehen war. Statt des Iiah sangen sie nun ein langezogenes: Uuuuuuuuuuuuhhhhhhhh. Die Cadianer an den Geschützen feuerten ein Magazin nach dem anderen durch die mittlerweile von der Hitze fast glühenden Rohren, als nach und nach sich jeder schwerer Bolter verschossen hatte. Wakka dakka, Uuuuuuuuuhhhhh, hallte es herüber. Die Grotze hatten sich verzogen, soweit sie nicht von den Geschossen zerfetzt wurden. Viele der cadianischen Soldaten kauten nervös auf ihren Lippen oder Fingernägeln in Erwartung des nun bald folgenden Angriffs. Plötzlich war alles ruhig. Totenstille.
Elisar beugte sich leicht vor, um besser sehen zu können, was nun passieren würde. Bruder Idai machte seine Plasmapistole scharf und ging in einen der Krater. Leise aber bestimmt gab er Anweisung, dass alle Blood Angels um den Hügel Position zu beziehen hatten. Die Sentinels gruppierten sich um den Cybot, nur die beiden Kampfpanzer, die noch kommen sollten waren noch nicht auf ihrer Position.

Im Gefechtsstand beobachtete Oberst Steiner mit ernster Miene den Radarschirm und schaute dann wieder durch sein Fernrohr. Dann schaute er auf seine Uhr: Zwanzig Minuten nach eins.

Mit einem langgezogenen und infernalischem Whaaaaaaaaggghhh stürmten die Orks geschlossen auf die Hügelstellung zu. Mehrere Tausend dieser wilden Grünlinge lief ohne zu zögern ihre Waffen abfeuernd vorwärts, wie eine grüne Sturmwelle, alles niederreissend. Idai gab per Interkom das vereinbarte Zeichen, Oberst Steiner reagierte unverzüglich und die Artillerie gab ihre Feuersalve auf das Hügelvorfeld ab. Die Granaten heulten durch die Luft und schlugen vor und inmitten der Orks ein. Staub und Erde wurden in die Luft geschleudert, Fontänen aus Dreck und Orkteilen nahm einen die Sicht. Doch die Orks liefen ungehindert weiter. Wer hinfiel rappelte sich wieder auf, sofern es im möglich war. Brüllend und kreischend hielten die Krieger ihre Waffen erhoben. Die Cadianer und die Marines eröffneten das Feuer. Die ersten Reihen der Orks wurden niedergemäht, doch die nachflutenden Orkkrieger sprangen einfach über ihre gefallenen Genossen hinweg. Bolter krachten, Maschinenkanonen feuerten, Lasergewehre blitzten auf und jede Menge Orkkrieger fiel dem Feuer zum Opfer. Gleich würden sie die Stellung erreichen....gleich.....

.......plötzlich hallte Oberst Steiners Stimme über das Schlachtfeld:"Feuer einstellen", schrie er und die imperialen Geschütze sowie sämtliches Bolterfeuer verstummten. Die Orks stockten ebenfalls im Angriff und blickten verwirrt umher. Eine unheimliche Stille legte sich über das Schlachtfeld und man hörte nur noch das Knistern von vereinzelt brennenden Wrackteilen. Der Stab um Steiner blickte ihn verwirrt an. Jedoch sahen sie nicht sein leichtes Lächeln in den Mundwinkeln. Und dann kündigte sich der Tod höchstpersönlich mit einem anschwellenden Grollen auf dem Schlachtfeld an. Ein hochgewachsener, fürchterlich anmutender Ork riss als erster den Kopf hoch und schrie:"Springaaaaaaaaaa!" Dann brach das Grauen über die erste Orkwelle herein. Die Sprungtruppen der Ersten landeten inmitten ihrer Feinde und vernichteten alles im Umkreis von fünf Metern, was grüne Haut hatte.
Dann bellte der Sarge:" Rundumsicherung!" Der Sarge befand sich nun in der Mitte seiner Brüder und überflog im Bruchteil von Sekunden die Verluste. Alle hatten die Sturmlandung überstanden. Aber er hatte auch nichts anderes erwartet. Schließlich hatte er die Besten gewählt und ausgebildet. Nun standen sie um ihren Sarge und erwarteten sehnsüchtig den Befehl. Der Sarge hatte klare Befehle und kannte sein Ziel, das laut Einsatzleitung zu seinem Primärziel erklärt worden war. Er riss das Energieschwert nach oben in Richtung des Feindes und schrie:"Vorwärts!"
Oberst Steiner beobachtete das Schlachtfeld und was er dort zu sehen bekam, ließ ihn erschaudern. Man konnte ihn murmeln hören:"Einmal ein solches Material zu meiner Verfügung!"..................
.
Die Marines sahen dem Kampfgeschehen auch zu, und waren erleichtert, dass sie Unterstützung der Sprungtruppen erhielten.
Doch andere Orks ignorierten die Sprungtruppen, liefen um den Nahkampf herum und stürmten auf den Hügel zu.
Ein lauter Schrei von Idai besagte, dass sie jeden einzelnen von den Grünhäuten vernichten sollen.
Die Blood Angels befolgten den Befehl, luden ihre Bolter nach, in einem Tempo, von dem die Cadianer nur Träumen konnten.
Sie eröffneten das Feuer, die Cadianer nach kurzem Zögern ebenfals. Die Rhinos schossen ihre Radarsuchkopfraketen auf die Orkbosse ab, die in einer riesigen Stahlrüstung deutlich zu erkennen waren. Die Orks mussten schwere Verluste einstecken, doch sie wichen nicht zurück und stürmten unnachgiebig voran, über die Leichen ihrer grünen Brüder.
Den Cadianern gefror das Blut in den Adern, als sie den riesigen Waaaghboss sahen, der plötzlich wie aus dem nichts auftauchte.
Die Orkze waren allerhöchstens noch 20 Meter enfernt, als plötzlich Bruder Lucio zu Boden ging, ein riesiges loch war in seinen Bauchpanzer, doch er stand auf schrie und rannte direkt in die Orkhorden hinein. All seine Blutsbrüder folgten ihm mit summenden Kettenschwertern und laut knallenden Boltpistolen.

Die Imerialen Soldaten stellten ihr Feuer ein, als sich die Marines in den Nahkampf begaben, und schauten mitfiebernd zu. Nach wenigen Momenten kletterten die Sarge's aus den Gräben und befahlen hektisch die Bajonette aufzupflanzen. Unbegeistert von der Idee folgten die Soldaten ihren Befehlen, und krochen aus den Gräben.
Am oberen Rand sammelten sie sich, und stürmten unsicher nach vorne.
"Attacke!"

"Verdammt nochmal, Steiner, sie Idiot!" brüllte Idai in sein Interkom. "Das war zu früh, jetzt ist der Zeitplan im Eimer." "Ich verbitte mir....." schnurrte es aus dem Interkom."Schnauze und Zuhören!" bellte Idai:" Ich will, das sie ihre Artillerie auf die möglichen Rückzugswege der Orks konzentrieren, keiner darf entkommen. Schicken sie,was sie haben in die Orkflanken und dann lassen sie es krachen!" 2 große Orks hielten direkt auf Idai zu, doch dieser zog 2 Plasmapistolen aus seinen Halftern und schoß beide von hier zu ihren Göttern. Dann betätigte er seinen Teleportpeilsender und kurz darauf waberte u. blitzte die Luft um ihn grell auf. Aus diesem Lichtkreis kamen 6 Terminatoren, die Veteranenkrieger des Ordens und Idai´s persöhnliche Reserve, um sich auf die angreifenden Orks zu stürzen. Einer der Elitekämpfer ließ seine Sturmkanone bellen, während Idai wiedermal ins Interkom brüllte:" Schickt Sturmtruppen in den Rücken der Orks und macht sie fertig, beim Imperator!" Beim Grinsen ließ der Marine seine verlängerten Augenzähne, ein Zeichen des Sanguinius, sehen. Der Kampf tobte.....

Idai und die Terminatorn kämpften gegen zahllose Orks und sie schlachteten alles nieder, was auf sie zukam. Die Sturmtrupps zerissen Ork für Ork. Keiner von ihnen dachte nach, sie handelten einfach. Die Orks bekamen es mit der Angst zu tun, als nun auch noch ihr Waaaghboss zu boden ging. Er lebte noch, war aber von den schnellen Sturmtruppen schwer verletzt worden. Der Seargent der Sturmtruppen befahl seinen untergeordneten Marines, den Waaaghboss anzugreifen. Dieser schlug wild um sich und traf Bruder Hirus. Er viel zu Boden und sein Jetpack war zerstört.
Er war so erbost darüber, dass er den Waaaghboss nicht mehr mit vollem Einsatz attakieren konnte, dass er anfing, zu schreien. Die Schwarze Wut nahm sich seiner an. Er sprang auf den riesigen Ork zu, zückte seine Energiewaffe, sprang auf dessen Rücken, winkelte das Schwert an und stach es dem Waaaghboss ins Genick.
Ein lauter Schrei ertönte. Hirus fiel zu Boden und ging ein paar Schritte beiseite, denn der Ork taumelte, ja war fast am Ende seiner Kräfte und die Sturmtruppen wandten sich von ihm ab, doch der Waaaghboss richtete sich ein letztes Mal auf und rannte auf die Marines zu, die ihm hilflos ausgeliefert waren. Die Marines vernahmen ein lautes, knisterndes Geräusch und sahen einen hellen Strahl. Dieser traf den Waaaghboss direkt ins Gesicht. Es war der Melter von Bruder Beru und dieser grinste die Sturmtruppen an. Sie erwiderten sein Lächeln und machten damit weiter, womit sie angefangen hatten...

Bruder Lucio, inzwischen völlig der schwarzen Wut verfallen, ignorierte seine tödliche Wunde und wütete wie ein Berserker unter den ihn umringenden Orks. Kaum hatte er einige Orks niedergestreckt,als er sich auf einen Orkboss mit gehörntem Helm stürzte. Er riß ihm den Helm vom Kopf, drehte ihn um und rammte das Horn in den wulstigen Hals des Orkbosses. Die Cadianer wußten, dass sie es mit der Orks im Nahkampf nicht so aufnehmen konnten, wie die Blood Angels, so beschränkten sie sich auf die verletzten Orkkrieger, die den todbringenden roten Kämpfern entgangen waren und durchbohrten sie mit ihren Bajonetten. Idai reihte sich bei den Terminatoren ein und griff sich eine Boltpistole, nachdem eine seiner Plasmapistolen nicht mehr funktionierte und er sie einem Ork entgegengeworfen hatte. So feuerte er abwechselnd mit beiden Waffen auf die Grünlinge. Die orkigen Krieger wehrten sich nach Leibeskräften und brachten jetzt ihre Killabots in die Schlacht, ein gefundenes Fressen für Bruder Sanktus in seinem Cybot-Körper.

Zum gleichem Zeitpunkt bekam Idai eine Benachrichtigung. Sie lautete in etwa so: „ Sie bekommen Untertützung, Captain Idai. Wir werden in einem Rhino ankommen!“ „Noch mehr Marines“, sagte Idai. „das ist grossartig!“ „ Nein“, sagte die mysteriöse Stimme, „ Das ist eine persönlich zusammen gestellte Auswahl eures Bruders Lemartes. Er schickt uns, um den Orks richtig einzuheitzen.“
Idai kämpfte tapfer mit seiner Boltpistole und seinem langen E-Schwert, während er mit der Stimme sprach. Schicht für Schicht lagen die Orks vor seinen Füssen und denen der Terminatoren. Mindestens 3 Schichten aus grünen Körpern lagen da.
Die Sprungtruppen kämpften mit allen Mitteln, doch trotz ihres enormen Einsatzes langte es nicht, um die Orks zu vertreiben. Sie griffen immer und immer wieder an und bei jedem erneutem Angriff schien es so, als ob sie mutiger und stärker würden.
Die Cadianer mussten herbe Verluste einstecken, denn sie konnten dem Druck nicht stand halten. Die Orks schienen sie einfach so, wegfegen zu können.
Die Panzer der Cadianer schossen auf die Massen der Orks die noch im Anmarsch waren und es waren noch Hunderte. Idai konnte seinen Blick dem Kampfgeschehen entreissen. Er schaute auf den Hügel und was er dort sah, erfüllte ihn mit Glück, denn er sah ein schwarzes Rhino mit dem Blood Angels Symbol auf Front und Seite der Panzerung.
Insgesamt stiegen 10 Mann in Servorüstungen aus: 9 Todeskompanisten und 1 Ordenspriester, doch es war nicht ein normaler Ordenspriester der Blood Angels. Es war Bruder Lemartes!
„Ja, endlich bekommen wir handfeste Unterstützung“, hörte Idai sich selbst sagen...

Idai fand etwas Zeit, Lemartes u. die Todeskompanisten zu begrüßen:" Ich grüße euch, Bruder Lemartes, es ist eine Ehre, wiedermal an eurer Seite in die Schlacht zu ziehen!" nach einer kurzen Verbeugung nahm er sein Energieschwert und wirbelte damit in der Luft auf 2 angreifende Orks, die darauf zu Boden fielen. Auch Lemartes ließ seine Waffe auf einen Ork niedersausen, der auf die Knie sank und mit einem harten Fußtritt gegen die Brust den kl. Hügel hinunter rollte. Die Todeskompanisten gingen auf die Grünlinge los und säten Tod u. Verderben in die Reihen der Feinde.
Elisar parierte einen Schlag eines Boys und ließ einige Kugeln aus seiner Boltpistole in den Körper seines Gegners krachen. Danach spürte er einen kurzen Luftzug während über ihm ein halbes Dutzend Landspeeder über ihre Köpfe gleiteten. Sanktus zertrümmerte gerade einen der Killabots, als einer der Orks mit einer Bazooka einen der Sentinels mit einem gezielten Schuß die Kabine pulverisierte, nur noch die Beine des Läufers ragten in den rauchigen Himmel. Ein Orkkrieger mit einem zweihändigen Spalta rannte, diesen über den Kopf erhoben, auf den Sergeanten von Elisars Trupp zu und rammte ungehindert diesem Marine die Spaltaklinge von oben durch die Schulter in den Körper. Doch die Klinge blieb im gespaltenen Brustkorb des sterbenden Elitekriegers stecken. Dabei verstrichen wertvolle Sekunden, die dem Ork das Leben kosten sollten, als Elisar mit seiner langen Klinge den Unterbauch aufschlitzte und beim Herausziehen der Blankwaffe die Orkgedärme durch die Luft schleuderte. Er beugte sich über Bruder Ritch, dessen Kopf langsam nach hinten sank und dessen Körper nach kurzen Zittern ruhig liegen blieb.

Bruder Elisar legte Bruder Ritch behutsam etwas weiter entfernt auf den Boden. Die Landspeeder zischten durch die feindlichen Linien und ballerten, was das Zeug hielt. Die Orks, die nun schon über die Hälfte ihrer Krieger verloren hatten, kämpften jetzt mit aller Kraft. Zahllose Cadianer wurden weggemoscht und zahlreiche Space Marines erlitten kleinere Verletzungen. Die Todeskompanie verfiel der Schwarzen Wut und dem Roten Durst und sie streckten alle Orks nieder, die sie in die Finger bekamen. Danach sprangen sie in den nächsten Nahkampf. Ein Ork rannte auf den Todeskompanisten Bruder Terus zu und schlug ihm mit seinem Spalta in die linke Seite seines Panzers, doch die Klinge zerbrach an der schwarzen Rüstung. Terus drehte sich um, nahm sein Kettenschwert und säbelte dem Ork den Kopf ab. Blut spritzte auf die schwarze Rüstung. Man hörte ein Lachen aus der Servorüstung von Terus und dieser schlachtete dabei schon die nächsten Orks ab.
Idai stürmte jetzt auch nach vorne und mit seinem langen Schwert riss er viele Orks in den Tod. Lemartes sah sich das Schlachtfeld an, grinste und stürmte los. Er zerhackte die Orks wortwörtlich.
Die Landspeeder umkreisten gerade einen Orkboss, als einer der Landspeeder zu Boden brauste und explodierte. Das war ein Bazookaschütze der Orks, der ausnahmsweise mal was getroffen hatte.
Bruder Sanktus zerstörte einen Killabot nach dem anderen, doch auch er merkte seinen hohen Energie- verlust vom Kampf gegen den Orkboss. Plötzlich herrschte Stille und was die Cadianer und die Blood Angels jetzt sahen, verschlug ihnen die Sprache. Selbst Lemartes, der in unzähligen Schlachten gekämpft hatte verspürte so etwas wie "Angst"...

Zur gleichen Zeit, fast unmöglich durch den Kampflärm zu vernehmen, meldeten etliche Offiziere den Einbruch der 'Blutgrat' - Linie.
Die Soldaten vermochten trotz aller Anstrengung nicht, die Flanke zu halten. Nun rückten weitere Orkmassen auf die Flanke der Hauptschlacht zu...
Die Sarge's die in die Rucksackfunkgeräte der Funker brüllten, erhielten die Nachricht als erstes und gaben sie an alle höheren Offiziere weiter.
"Wie war das möglich?"
Die Gegenstimme antwortet hektisch und rauschend:
" Wir konn...nich...rberreiten; sie war...u schnell..."
Der Kontakt brach ganz ab.
Schneller als die Abwehr der Cadianer konnte jetzt nur ein Heizakult sein, der nun auf ihre Flanke zuhielt und schon bald eintreffen würde.

"Steiner, sie Schwachkopf, können sie nicht mal ihre vermaledeite HKL halten?" setzte Saja Idai ins Interkom. "Wie konnten sie die Ankunft weiterer Orks übersehen?" während er dies sagte, ließ er sich von den Terminatoren abschirmen. "Bruder Lemartes, wer hat hier eigentlich formell das Kommando über die Blood Angel Einheiten?" rief Idai zu dem Ordenspriester herüber, der gerade 2 Orkkrieger niederschlug. „Captain Melisander, wenn ich richtig informiert bin. Er ist schon mit seiner Ehrengarde und 2 Landraidern unterwegs." Idai legte gerade seine Plasmapistole auf einen der Grünhäute an und hinterließ in dessen Brust ein qualmendes Loch. „Wenn die Orkverstärkungen wirklich Heizas sind, manövrieren sie die Landraider doch aus!" Da die Wucht des Orkangriffes nachzulassen begann, beorderte Idai den Strumtrupp zu Melisanders Position. Die herbeigerufenen Terminatoren und Idais Leibgarde bildeten zusammen mit den Marines einen Ring, der sich jetzt, die Orks niedermachend langsam auf die bedrohte Flanke der Allianz zubewegte. Immer mehr überlebende Cadianer sammelten sich inmitten des Ringes, doch ihre Zahl war gering, keine 50 Mann beider Kompanien fanden zu den Marines. Plötzlich war am Himmel ein stetes Brummen zu hören. 2 Orkbomba flogen in Richtung der Blutgrat-Linie. Lemartes wurde hinter seinem Servohelm blaß, denn wenn diese Bomber ihre Last über sie abwerfen würden, wären die Verluste übel, allerdings sind diese Orks nicht besonders treffsicher und sie selbst waren nicht das Ziel. Idai brüllte wieder in den Kommunikator: „ Steiner, sie bekommen Besuch von oben. Ich hoffe, sie werden die Bomber los, sonst sind sie im Arsch." Kaum gesagt, konnte man das Wummern der Flakgeschütze hören.

Ein Space Ork mit fetter Wumme kam aus einen der Krater gesprungen und legte auf die Marines an. Die Geschosse prallten an den Servorüstungen ab oder blieben darin stecken, doch 2 der Cadianer wurden von den Beinen gerissen. Lemartes deutete auf diesen Ork und einer der schwarzen Krieger der TK, die schon mit ihrem Leben abgeschlossen hatten, stürmte auf diesen Ork zu, dabei sein Kettenschwert schwingend. Der Ork erkannte die Gefahr und jagte eine Garbe nach der anderen in den Marine. Funken sprühten auf, der Marine zuckte, doch er ignorierte die Einschläge. Der Orkschütze ließ ein irres Lachen hören, als der Marine fast heran war, und ließ seine Waffe erneut belfern. Die Kugeln durchlöcherten den schwarzen Panzer des Kriegers, doch noch im Sterben erreichte er den Grünhaut und tötete ihn kurzerhand. Der Ork sank mit durchbohrter Brust zusammen aber auch der Todeskompanist hauchte sein Leben für die anderen opfernd aus.

Die Schlacht am Hügel ging jetzt in die Endphase. Mindestens eintausend Orks lagen blutend und auch noch zuckend auf dem dreckigen, blutdurchtränkten Boden, der nun einen dunklen Rotton angenommen hatte. Lemartes befahl den Marines, die Leichen zu verbrennen. Kaum ausgesprochen nahmen auch schon die ersten Marines Flammenwerfer in ihre Hände und begannen, die Leichen zu verbrennen. Lemartes war stolz auf seine Todeskompanisten. Sie würden bald erlöst sein von ihren Leiden.
Plötzlich hörte man einen riesigen Knall, eine Explosion. „Anscheinend haben die Ork-Bomber getroffen“, sagte Lemartes mit einem entsetzten Gesichtsausdruck.
........der Sarge der Elitetesprungtruppen riss den Kopf herum. Da war sein Ziel......Ork Bomba....der Dorn im Auge seines Befehlshabers und nun waren diese Orks sein persönlicher Feind!
"Fertigmachen zum Sprung", schrie er und seine Männer reagierten sofort. Das Brüllen der Sprungmodule erschütterte das Schlachtfeld von neuem.
Der Bomba-Trupp bereitete gerade einen neuen Schlag vor als die Elitekrieger der Ersten zur Landung ansetzten.
"Spriiiiiiingaaaaaaaaaaa", jedoch war das das Letzte, was der Bomba-Führa herausbrachte. Sein Schrei wurde von der Klinge eines Energieschwertes im Keim erstickt. Der Ork zerfiel in acht Teile, bevor der Sarge überhaupt mit beiden Beinen die verbrannte Erde berührt hatte. Nicht anders erging es dem Rest des Ork-Trupps. „Vernichtet den Trupp", schrie der Sarge. „..und keine Überlebenden!!!" Der Befehl war unnötig, denn sein Trupp stand bereits bis zu den Knöcheln im Orkblut. Der Bomba-Trupp war vernichtet und der Sarge des Sprungtrupps erwartete weitere Befehle.....................

Der Angriff der Orks ebbte nunmehr völlig ab und die Krieger begannen, sich zurück zuziehen. Die Cadianer atmeten auf, konnten sie doch hoffen, vom Kampfplatz abgezogen zu werden und in den Lazaretten zu genesen. Idai rief nach Hauptmann Jakup, der, am Arm schwer verletzt, seine Leute zurück brachte. Bruder Lemartes gab Anweisung an die Sturmeinheiten, Captain Melisander zu verstärken, während die Landspeeder die abziehenden Orkeinheiten verfolgten. Nach Rücksprache mit Saja Idai beschlossen er und Lemartes, Bruder Elisar zum Sergeanten zu befördern. Er bekam 9 der überlebenden Marines zugewiesen und sollte mit diesem Trupp in einem Rhino den Orks folgen. Lemartes und 5 der noch lebenden Todeskompanisten werde mit den Terminatoren und den übrigen Marines zu Captain Melisander aufschliessen und den Heizas begegnen. Idai wird sich mit dem Teleportsender wieder auf sein im Orbit befindliches Schiff bringen lassen und neuen Nachschub vorbereiten. Bevor er ging, drehte er sich nochmals zum Ordenspriester:“ Irgendetwas ist faul auf diesem Brocken im Nichts! Die Orks haben neue Taktiken an den Tag gelegt. Die Grotze sollten nicht, wie sonst, als Deckung dienen oder Minen entschärfen, sondern unsere Feuerkraft testen. Wir wollten den Orkkriegern eine Falle stellen, doch ich habe den Eindruck, sie stellten uns eine solche.“ Lemartes nickte wortlos. „Probiert hier ein Orkführer neue Kampftaktiken aus? Wer führt diese Armee an? Handeln sie im eigenen Interesse, oder werden sie für fremde Zwecke missbraucht? Und wenn dem so ist, wer hat die Macht, Orks vor seinen Karren zu spannen?“ Idai kratzte sich am Kopf und verschob dabei sein rotes Barrett. „seit wachsam, Bruder, hier stinkt es gewaltig zum Himmel.“ Idai und Lemartes verabschiedeten sich voneinander, bevor der kleine Captain im grellen Blitz des Teleporterstrahls verschwand. Elisar machte seine Männer klar zum Abmarsch. Das Rhino stand bereit mit Munition für die Bolter und den schwarzen Schulterpanzern für Bruder Elisar.“ Da wären wir also wieder,“ dachte Elisar und nahm im Rhino seinen Platz ein. Die neuen Marines folgten ihm und der Transporter brauste los in Richtung des Passes, um die Orks zu verfolgen, und er dachte an seine gefallenen Brüder: Rufus, Lucio, Ritch der Sergeant, und noch 8 Marines, von denen er die Namen nicht wußte.
 
KAPITEL 2
Kult und Verrat

Oberst Steiner laß die Gefechtsberichte im seinem Privatquartier über die Kämpfe mit den Heizakult, der zur Verstärkung der Orks bei der Schlacht um die Blutgrat-Linie eingetroffen war und sich nach kurzem Gefecht wieder zurückzogen hatte. Die HKL wieß Lücken auf, die die Blood Angel Einheiten schließen mußten, bis weitere Truppen des örtlichen Direktorats, die er allerdings nicht anfordern würde, eingetroffen wären. Er ging zum Spiegel und drückte einen geheimen Knopf, der ein Verzerrungssignal aussendet, damit die Kom-Verbindung abhörsicher wurde. "Ihr habt gute Arbeit geleistet."tönte es aus dem Lautsprecher an seinem Ohrhörer, " die BA´s sind vorerst beschäftig und abgelenkt." Steiner verbeugte sich leicht , "Danke, Meister!" "Deine Belohnung wartet schon auf dich." "Ja, Meister, ergebenst euer Diener, Meister." versicherte er der unbekannten Stimme. Die Tür zu seinem Quartier öffnete sich und eine schöne Frau in einem Lodenmantel trat ein. Steiner schenkte sich mit zitternden Händen ein Glas Whisky zu trinken ein. Sie würde ihm zu diensten sein und ihm seine geheimsten lüsternen Wünsche erfüllen. Er würde seinem Meister dankbar sein, ja das würde er. Sie ließ den Lodenmantel von den Schultern gleiten, darunter trug sie einen Hauch von nichts, der ihm den Atem stocken ließ. Während er sie in die Arme schloß änderte sich ihr rechtes Auge leicht und ließ, statt einer menschlichen Pupille, das Zeichen ihres Meisters sehen, das Zeichen ihres Herren der Lüste, der Verzückungen, der Verlockungen, der Wollust, des Verlangens, das Zeichen des Slaanesh!!!!

Der Mann verbarg sich im Dunkel der Häuserwände und versteckte sich, so gut es ging, als er die Verfolgung der Frau aufnahm, von der sie wußten, dass sie einem Chaoskult anhing, auf dessen Spur sie schon vor einigen Wochen gestossen waren. Er war Agent der heiligen Inquisition des Imperiums, ausgeschickt, die geheimen Anhänger der unheiligen Kulte aufzuspüren und ihre geheimen Orte der Zusammenkünfte zu finden. Er wunderte sich, was die Frau hier im Bereich der Armeeoffiziere zu suchen hatte. Anscheinend gab es doch eine Verbindung von einem der hohen Offiziere und des versteckten Chaoskults. So etwas hatte die Inquisition schon vermutet. Nun war es Gewißheit: einer der hohen Offiziere hatte Kontakt zum Chaoskult. War es Oberstleutnant Nagoda oder Oberst Steiner? Nagoda hatte das Kommando über das 10. u. 14. Gardistenregiment, die beide an den Landeplätzen und den Versorgunsvierteln stationiert waren. Oberst Steiner hatte den Befehl über die in Blutgrat stationierten Truppen. Nagoda war aber zu einer Einsatzbesprechung beim Oberkommando der imperialen Truppen u. Captain Melisander, Kommandant der Blood Angel Kompanie, also konnte nur Oberst Steiner die Kontaktperson sein. Aber er brauchte den Beweis,also holte er aus seiner Manteltasche eine Schwebekamera und ließ sie zu den Fenstern von Steiners Quartier aufsteigen. Er setzte das Stirnband auf und klappte den Minibildschirm vor sein linkes Auge, so konnte er sehen, was die Kamera aufnahm. Er zog scharf die Luft ein, als er die unbekannte Frau des Kultes und Oberst Steiner per Wärmesensor im Schlafraum ausmachen konnte, beide wälzten sich auf dem Boden herum. Er hatte genug gesehen und wußte, was nun zu tun war.

Steiner lag in seinem Bett und ließ einen lüsternen Blick über den wohlgeformten Körper der Frau gleiten während sie sich den Mantel griff, ihn über die Schulter warf und zur Tür ging. Plötzlich krachte diese auf, mehrere schwarz gekleidete Gestalten mit schußbereiter Waffe, deren Leuchtzielgeräte durchs Dunkel der Räume schnitten, traten schnellen Schrittes herein. Sie schlugen kurzerhand die Frau nieder, bevor sie reagieren konnte. 2 der Gestalten waren bei Oberst Steiner, noch eher er zur Schublade und seiner Waffe greifen konnte. Der Schlag traf ihn unvorbereitet und lähmte kurzzeitig seine Glieder. Das Licht im Quartier des Offiziers ging an und ein Mann in Mönchskutte, umschwirrt von 2 Schwebeköpfen trat ein. "Im Namen der heiligen Kirche und des Imperators, ihr seid verhaftet wegen Verrats am Imperator und wegen Konspiration mit unserem Erzfeind, dem Chaos!" tönte er. "Führt die beiden ab!" Die Soldaten ergriffen die beiden und waren dabei nicht gerade zimperlich. Sie schleiften den noch leicht betäubten Steiner hinaus.

Am Morgen traf die Meldung von Steiners Verhaftung im Hauptquartier der Blood Angel Truppen ein. Captain Melisander tobte: " Ich greife mir den Kerl und werde in eigenhändig zerquetschen!" Bruder Uriel, der dem Kommandanten zugewiesener Scriptor des Ordens, versuchte, ihn zu beruhigen. "Mäßigt euch, Bruder Melisander, nicht bevor ich ihn verhört habe!" Der Anführer wunderte sich darüber, dass das Imperium ihn nicht darüber instruiert hatte, dass sie von einem Chaoskult wußten. "Ihr wißt doch, wie mißtrauisch die Inquisitoren sind, besonders zu den verschiedenen Space Marine Orden", sprach Uriel, der anbot, sofort aufzubrechen, um am Verhör der beiden Kontrahenten teilzunehmen.

Inquisitor Makith Kabal straffte seine Robe und korrigierte mit einem Zupfen den Sitz seiner Handschuhe. Er ärgerte sich. Das Ordo Malleus hatte ihn auf diesen armseligen Planeten abgestellt und das ganze mit irgendeinem schwachsinnigen Grund gerechtfertigt. Nicht einmal persönlich hatte man es ihm gesagt, nur eine Holo-Meldung. Er solle sich innerhalb von 5 Stunden abflugfertig gemacht haben und auf einen längeren Aufenthalt vorbereiten. Einen längeren Aufenthalt. Er schnaufte verächtlich. Das war vor einem halben Jahr gewesen. Und die ganze Zeit gab es nichts zu tun. Zumindest bis jetzt.
Oberst Steiner oder so, das war der Name. Ein Paktierer mit dem Chaos. Kabal fühlte so etwas wie Vergnügen, doch dieses Gefühl macht sofort wieder dem Unwillen und der Wut über seinen Standort platz. Und er wusste, wer ihn heute zu spüren bekäme. Er stellte sich gedanklich vor, was er mit diesem ketzerischen Oberst anstellen würde. Und dann näme er sich dieses Weib vor, diese Chaos-Buhlin. Sein Blick schweifte nach rechts. Ein Servoschädel schwebte einen halben Meter neben ihm in Kopfhöhe und wartete auf seine Befehle. Unter dem kleinen Droiden waren mehrere Arme mit martialisch aussehenden Folterinstrumenten. Kabal lachte innerlich, während er dem Schädel ein Zeichen gab und aus dem Raum trat. Dieser Steiner würde heute heulend und um Gnade winselnd sogar seine eigene Mutter verraten. Mit einem leisen Zischen schloß sich die Tür hinter ihm.

In den weiten des Alls:

Eine vermummte Gestalt lief leicht gebückt durch die Gänge des dunklen Schlachtkreuzers, in denen abrünnige Chaosmarines kampfbereit warteten. Die Gestalt kam auf eine von 4 Dämonetten bewachte Stahltür zu, über deren Schloß das Mal des Slaanesh prangte. Eine der Slaanesh-Weiber kicherte während eine Zweite mit einer lasziven Bewegung die Tür öffnete und den Weg für den dunklen Diener freigab. Er ging auf den in der Mitte der kleinen Halle befindlichen Tisch zu, über dem 4 Gestalten gebeugt waren und sich leise unterhielten. Hinter ihnen stand an der Wand ein mit Chaosrunen verzierter riesiger Sessel aus Stahl, belegt mit verschiedenen seidenen Kissen, auf denen sich eine leicht bekleidete Sklavin des Kriegsherren räkelte. Die 4 Gestalten erhoben sich und die größte von ihnen, der Kriegsherr, donnerte mit seiner androgynen (also weder männlichen noch weiblichen) Stimme:" Ah, Wembly, du Zwerg, waren deine Mühen erfolgreich. Das hoffe ich für dich." Der Diener verbeugte sich so tief, das seine krumme Nase fast den Boden der Halle berührte:" Allerdings, Mordekai, mein Meister, die Blood Angels sind nunmehr abgelenkt worden, wenn auch die Orkeinheiten nicht allzu erfolgreich waren, waren sie doch fähig......" Mordekai, der Lord des Slaanesh brachte ihn mit einer jähen Handbewegung zum Schweigen. "Gut, wir werden unverzüglich losschlagen. Noch bevor die elenden Anhänger des falschen Imperators, dieser fast toten Mißgeburt im Goldsarg, wissen, wie ihnen geschieht, werden wir sie hinwegfegen." Zu seinen Anführern gewandt sprach er:" Macht die Truppen kampfbereit, wir schlagen los!" dabei haute er mit seiner stachelbewährten Faust auf den Tisch. Die Anführer kicherten und ließen ein mit freudiger Erwartung geschwängertes Stöhnen hören. Darauf machte sich die kleine Flotte aus einem Schlachtschiff und mehrerer Kreuzer auf den Weg in den Warp, um die Truppen zu ihrem Operationsziel zu bringen.

Scriptor Uriel entstieg mit 2 Ehrengardisten als Wache dem Transporter und ging flotten Schrittes mit wehender Robe zum Eingangsportal des Blutgrat-Gefängnisses. Seine Ankunft war bereits angekündigt, so erwartete ihn bereits ein Diener der Inquisition, um ihn zum Verhörraum zu begleiten. Bruder Uriel war eine imposante Erscheinung, denn obwohl er keine Servorüstung und nur die Robe trug war er genauso groß, wie die ihm begleitenden Ehrengardisten der Blood Angels in ihren rot glänzenden Rüstungen mit ihren blanken goldenen Helmen. Der Diener und die beiden Wachen am Eingang des Verhörraumes wirkten dagegen wie nicht ausgewachsene Jugendliche. Sie betraten den Raum und die beiden Ehrengardisten bauten sich links u. rechts des Einganges auf, während Uriel auf den Inquisitor Kabal zuging. Beide begrüßten sich wortlos mit einem Nicken, allerdings konnte Uriel spüren, dass seine Anwesenheit von Kabal als störend empfunden wurde. Auch passte es ihm nicht, das er dem Blood Angel nur bis zur Brust reichte und so immer nach oben schauen mußte, während Uriel ja nichts anderes übrig blieb, als auf ihn herabzusehen. Uriel konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. "Ich weiß ja nicht, was ihr von diesem Verräter zu erfahren hofft, was nicht Sache der Inquisition ist", begrüßte ihn Kabal. Uriel schaute zur Folterliege, auf der Steiner gefesselt lag. Gegenüber an der Wand hing an ein Paar Ketten gefesselt die Kultistenfrau. Ihr Körper war von Schwielen u. Schrammen über und über entstellt und ihr Kopf hing bis auf die Brust herab. Offensichtlich war sie bewustlos. "Das lasst meine Sorge sein, Kabal. Die Kulte interessieren mich nicht, die überlasse ich euren bewährten Händen." Kabal zog sich leicht in die Ecke zurück und stimmte leise ein ' dona nobis pacem ' an. Uriel ging auf Steiner zu und beugte sich leicht über ihn. Steiner starrte zurück. "Öffne deinen Geist, oder du wirst große Schmerzen erleiden." sagte Uriel leise zu ihm. Steiner spieh aus:" Leck mich doch....!" Steiner begann leicht zu zittern und zu stöhnen als Uriel mit seinen Scriptorfähigkeiten in seinen Geist eindrang, um zu erfahren, was er wissen wollte. Er fegte jeden Widerstand seitens Steiner beiseite, doch in seinem verruchten Geist konnte er nur verschwommen das Zeichen des Slaanesh ausmachen. Kein Gesicht, keinen Namen, nichts von Bedeutung für ihn und den Orden. Dennoch genug, um sich einiges zusammen zu reimen. Uriel strebte dem Ausgang zu, als Kabal entgegnete:" habt ihr gefunden, was ihr suchtet?" Uriel schüttelte den Kopf:" Nein!" aber Kabal schien damit nicht zufrieden zu sein. "Ihr würdet mir doch sagen, wenn das, was ihr fandet für das Imperium von Bedeutung wäre?" fragte der Inquisitor scheinheilig und hielt Uriel dabei an der Robe fest. Die beiden Marines gingen sofort einen Schritt vor, doch Uriel hob warnend die Hand, schüttelte die von Kabal ab und meinte:"Ich wollte etwas über die Hintermänner erfahren, die Macht die sie verführte, doch alles blieb im Dunklen." "So geht denn in Frieden", antwortete Kabal. Uriel ging mit seinen Begleitern wieder zurück zum Transporter und dachte:" Dir würde ich das auch sagen, verdammte Schmeißfliege!" Er würde allerdings dem Orden Bericht erstatten, nachdem er Bruder Melisander Meldung gemacht hatte.

Kurz nachdem Scriptor Uriel den Raum verließ und seinen Transporter bestieg, öffnete sich im Verhörraum eine geheime Tür an der Wand und ein weiterer Mönch der Inquisition entstieg der kleinen Geheimkammer. „Nun?“ fragte Kabal den neu hinzugekommenen Mönch. Er versicherte Kabal, dass der BA-Scriptor ehrliche Absichten hatte und nichts aussergewöhnliches verschwiegen hatte. Das einzige was er aus dem Geist des Oberst Steiner erkennen konnte, war das dämonische Zeichen des Slaanesh. „Dennoch,“ meinte Kabal:“ ich traue den BA´s nicht über den Weg und werde sie beobachten.“ Er drehte sich zur Kultistenfrau herum und gab einen der Servoschädel den Befehl, die Frau mit einen Injektion aufzuwecken. „Wenden wir uns nun dem Kultistenzirkel zu“ murmelte Kabal, während er langsam auf die an der Wand hängende Frau zuging. Dabei verfinsterte sich seine Miene und sein Blick wurde eiskalt. Er hoffte nunmehr endlich zu erfahren, was mit dem entführten General Stransky passiert war, der höchstwahrscheinlich dem Chaoskult in die Hände gefallen war.

Währenddessen im nahen Orbit des Planeten war eine kleine Orkflotte dabei, die im Orbit befindlichen Signalsatteliten zu zerstören. Sie veranstalteten eine Art Tontaubenschiessen, konnten sie auf diese Weise doch ihre Zielgenauigkeit prüfen. Die Flotte umfasste einen Orkbrocken(Space Hulk?), 2 schwere Schlachtschiffe und ca. 50 kleinere Orkkampfschiffe.

Im Hauptquartier der Planetaren Verteidigungsstreitkräfte machte Bruder Uriel Meldung über den Versuch, aus Oberst Steiners Geist Informationen herauszuholen. Dabei erwähnte er natürlich das Zeichen des Slaanesh, welches er im umnebelten Geist des Verräters ausmachen konnte. „Wir haben es also nicht nur mit Orks, sondern auch mit einem Chaoskult zu tun?“ fragte Bruder Melisander nochmals nach, was ihm Uriel bestätigte. Per Interkomverbindung konnte die Ordensführung auf Baal mit einer Konferenzschaltung, wenn auch mit etwas Verzögerung, an dem Gespräch teilnehmen. Lord Dante, Mephiston, Corbulo, einige Captains, darunter Saja Idai, waren im Ordenshaus per Konferenz zugeschaltet. Im Hauptquartier befanden sich Captain Melisander, der unruhig auf und ab ging, Scriptor Uriel, Bruder Lemartes und Oberstleutnant Nagoda. Letzterer ergriff das Wort:“ Ich habe Viceadmiral Stukov angewiesen mit seiner Flotte unverzüglich in den Orbit zu gelangen. Er versicherte mir, das er in etwa 5-6 Stunden eintreffen werde. Er wird versuchen, die Orkflotte aufzuspüren, denn irgendwie müssen die ja hierher gekommen sein.“ Melisander ging weiterhin auf und ab. „Nagoda, wie sicher können sie sein, dass ihre Truppen nicht von den Kultisten unterwandert sind?“ Melisander blieb stehen und schaute auf den Oberstleutnant. Dieser überlegte einige Sekunden, dann meinte er:“ Garnicht!“ Im Raum machte sich betretenes Schweigen breit. Lord Dante analysierte die Situation:“ Wir haben knapp 2 Kompanien dort, und Verbündete, denen wir uns wegen des Chaoskultes nicht sicher sein können. Wir haben Orks als Gegner. Und die Inquisition sitzt euch dort ebenfalls im Nacken, die jederzeit überreagieren können und den Exterminatus befehlen könnten.“ Saja Idai beugte sich zu einen der anderen Captains und murmelte leise:“ ja, komm zu den Blood Angels, da macht das Kämpfen noch Spaaaass!“ Lord Dante fragte:“ Was ist da bei euch los? Die Verbindung wird schwächer.“ Auch im Hauptquartier merkte man die Verschlechterung der Verbindung, die mehrmals schwankte und dann ganz zusammenbrach. Melisander rief:“ Was ist los, verdammt?“ worauf einige Stabssoldaten heftige Betriebsamkeit entwickelten. „Wir kriegen keine Verbindung zu den Satteliten Eurat 1 und 2.“ Entgegnete einer der Männer.

In etwa 50.000 Meilen Entfernung vom Planeten entstand ein Riss im Raum und eine kleine Flotte aus einem Schlachtschiff und etwa 10 Schlachtkreuzern des Chaos flog aus dem Warp. Die Flotte machte sich unverzüglich mit hoher Geschwindigkeit auf den Weg zur Orkflotte. In den düsteren Hallen des Schlachtschiffes brüllte Mordekai nach seinem Diener:“ Wembly, du elender Wurm, wo treibst du dich herum?“ Die gekrümmte Gestalt von Wembly hastete so schnell sie konnte zur Halle des Anführers der Chaosarmee. „Hier bin ich, Meister!“ rief er eiligst und außer Atem. „Mach deine nichtsnützigen Orks bereit, sie sollen die Außenstellungen angreifen.“ Zu einem seiner Champions gewandt befahl er:“ Margatto, sorge dafür, das der Orkmek das Kraftfeld aktiviert.“ Margatto beugte sich leicht vor und zog schlürfend die Luft durch den Mund ein, wobei sich sein aus der linken Stirnseite rausragendes Stielauge hastig bewegte. Sein linkes Auge glich einem Facettenauge eines Insekts, mit dem er nicht so gut sehen konnte und die zahnlose linke Mundhälfte war ständig am sabbern, das es ihm sogar das Kinn herunterlief. „Macht euch bereit zum Kampf, Männer, wir greifen an!“

Vorgeschobene Basiliskenstellung hinter der Hauptfront. Der Beobachtungsposten auf seinem Hochsitz konnte in etwa 3 km Entfernung die Frontstellung der PVS ausmachen, wenn er auch lustlos die Beine von dem Hochsitz baumeln ließ und lässig eine Zigarette rauchte. Er kniff kurz die Augen zusammen und beugte sich gespannt vor, als aus dem in wenigen Hundert Metern entfernten Buschwerk die 5 Gestalten eines Blood Angel Scouttrupps zu sehen waren. „Da kommen die Elitekriecher der Bloodies auf uns zu“, rief er nach unten.
Miller, ein Soldat der Begleitmannschaft der Basiliskenbatterie, schaute über den Rand des Grabens, der die Panzerstellungen miteinander verband. „Etwas von unser´m Bier kriegen die aber nich !“ sagte er zu den anderen Männern im Graben, die locker gegen den Rand gelehnt an ihren Bierdosen nippten. Der Feldwebel des Trupps kam aus seinem Zelt gestampft, dabei kratzte er sich ungeniert an seinem fetten Hintern. „Haltung, Männer, lasst die ollen Bierdosen verschwinden“, seine Worte durch einen kräftigen Rülpser unterbrechend, „ich möchte nicht, das die BA´s da glauben, wir seien der letzte Sauhaufen!“ Miller drehte sich mürrisch zum Feldwebel um und murmelte leise zu den anderen:“ Toll, kaum taucht einer von den Marines auf, schon müssen wir aussehen, wie aus dem Ei gepellt.“ „Miller, quatsch nich, mach, das alles sauber aussieht“, rief der fette Feldwebel, „Ich geh jetzt erst mal scheissen und wenn ich fertig bin, ist alles paletti, klar?“ sprachs, drehte sich um und wackelte hinter den Basilisken zur Latrine, nicht ohne noch mal einen Furz hören zu lassen. Als der Offizier ausser Hörweite war, meckerte Miller:“ Blöder Fettsack! Den hätten sie an der Blutgrat-Linie einsetzen sollen, mit seinen Fürzen hätte er die Orks bestimmt niedergemacht“, worauf einige seiner Kameraden ein fieses Lachen anstimmten. Sie sammelten die Bierdosen ein und verstauten sie in einen Rucksack, den sie in einer schattigen Mulde im Graben liegen liessen. Der Sergeant der Truppe kam aus einem der 3 Basilisken herausgeklettert, verschwitzt und ölverschmiert. Er war gerade mit der Reparatur der Kupplung fertig geworden und schaute erschöpft in den Himmel, wobei er allerdings von der Sonne geblendet wurde, daher konnte er auch nicht die aus den Wolken hervorschiessenden Pods ausmachen. Grimmig schaute er auf den schlafenden und dabei laut schnarchenden Fahrer, der es sich im Schatten des Gefährts bequem gemacht hatte. Die Scouts sahen die Pods zuerst und versuchten mit lautem Gebrüll die Artillerietruppe zu warnen, doch der Ausguck wunderte sich nur über die wilden Gesten der Blood Angels und wollte gerade eine Bemerkung machen, als auch schon einer der 6 Pods neben dem Hochsitz landete und 6 abtrünnige Marines des Chaos ausspuckte, die sofort das Feuer auf die Truppe eröffneten. Ehe der Ausguck reagieren konnte, zerfetzte ihn bereits eine Salve eines Noise Marines. Die anderen Pods landeten kurz hintereinander und weitere 30 Marines unter der Führung von Margatto, dem Champion des Slaanesh sprangen heraus. Einer der Pods landete genau vor dem fetten Feldwebel, während er auf dem Donnerbalken der Latrine, die eine Hand an der Hose, die andere am Arsch, hockte. Er schaute erst ungläubig auf den Pod, dann auf die Chaosmarines und zu letzt in den Lauf einer Plasmakanone, die ihn und die Latrine in einen Feuerball auflöste. Miller und die anderen hatten keine Chance und wurden von den Boltern der Krieger durchsiebt. Danach ging einer nach dem anderen der Basilisken in Flammen auf, bzw. dessen Treibstofftanks. Die Noise Marines hatten damit keine Schwierigkeit. Die Marines mit schweren Waffen feuerten auf die Scouts, die sich in den Busch zurückzogen, einen ihrer Kameraden hinter sich herziehend. Von weitem konnte man schon den Kampflärm vom Angriff der Orks auf die Frontlinie hören. Margatto war zufrieden. „Überlaßt die Scouts den Orks. Wir warten hier jetzt auf diesen blöden Mek!“

Inquisitor Kabal wartete im Transportfahrzeug, während die Kämpfer der Inquisition in die alte Pumpstation und von dort in die Kanalisation eindrangen. Den Hinweis hatten sie von einem Passanten, einem wahren Bürger des Imperiums, erhalten, dem das merkwürdige Zeichen an der Tür der Pumpstation aufgefallen war. Leider waren seine Mühen, etwas aus der Kultistenfrau herauszubekommen, erfolglos geblieben. Die verdammte Mätze hatte sich einfach aus dem Staub gemacht, indem ihre Seele in die schon übervolle Hölle gefahren war, und dieser Oberst wusste nichts von dem verbotenem Kult, der sich in Blutgrat ausgebreitet hatte. Unbemerkt von den Menschen, und was schlimmer war, unbemerkt von ihm selbst hatte der Kult bestimmt schon wichtige Positionen unterwandert, und er war sogar in der Lage gewesen, den kommandierenden General Stransky in ihre Gewalt zu bekommen. So konnte das nicht weitergehen! Sein Ruf stand auf dem Spiel und er hatte wirklich keine Lust, sich vor der Führung der heiligen Inquisition wegen dem Kult zu verantworten. Nein, eher würde er dafür sorgen, das der gesamte Planet von dieser Welt getilgt würde. Dann war schluß mit dem verdammten Kult, schluß mit den elenden Orks, schluß mit diesem öden Posten....Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die Tür des Transporters geöffnet wurde und einer der Kämpfer meldete, sie seien in die geheime Höhle des Kultes eingedrungen. Nach kurzem Feuergefecht wurden eine Handvoll Kultisten getötet, was Kabal eigentlich bedauerte, denn er hätte gerne noch den einen oder anderen verhört. Allerdings wurde General Stransky gefunden. Sie stiegen also von der Pumpstation in die Kanalisation, in der es muffig roch.
Über eine Stahlleiter ging es nochmals ein Stockwerk tiefer hinab, in dessen Gängen es von Ratten wimmelte, die mit einem Flammenwerfer zurückgetrieben werden mussten. Die Feuchtigkeit tropfte von den Wänden und der Decke. Die Soldaten leuchteten den Weg für Kabal, damit er nicht stolperte, behinderte ihn doch seine Robe etwas beim Vormarsch zur Höhle des Kultes. Über 2 Leichen hinweg betrat er den Treffpunkt des Kultes, der gut getarnt in den Untergrund eingemauert worden war. Hinten an der Wand befand sich so etwas wie ein Altar, auf dem bestimmt heidnische Opferungen stattgefunden hatten. Eine Art Blutrinne lief von der Altarfläche hinüber zur Wand indem ein steinernes Blutbecken herausgemeißelt worden war. Vor diesem Becken war eine blasse, halbnackte Gestalt gekettet, die, anscheinend blind den Kopf nach den Geräuschen in der Halle wendend umherwankte. Kabal erkannte in der Gestalt den geschundenen und geblendeten Körper von General Stranksy. Somit war klar, der Kult war ausgeflogen und hatte sich bereits zerstreut. Es musste also mit Sabotageakten in der gesamten Stadt gerechnet werden, und er hatte keinerlei Informationen, wo der Kult als erstes zuschlagen würde. Wütend ließ er durch einen der Soldaten dem General den Gnadenschuß verpassen, denn er war mit dem Chaos in Berührung gekommen und so eine Gefahr in den Augen des Inquisitors. Er würde einen Aufruf an die Bürger Blutgrats verfassen, wachsam zu sein und alles verdächtige seinem Büro zu melden, vielleicht war es noch nicht zu spät.

Auf der Ordensfestung der Blood Angels auf Baal sprachen Mephiston und Lord Dante weiter über die Kampfsituation von Captain Melisander und Bruder Lemartes. Bruder Mephiston äußerte sich besorgt: „ Ich fürchte, wir haben auch eine Chaosmacht als Gegner, denn Bruder Uriel machte in einer für mich persönlichen Nachricht eine entsprechende Andeutung, dass der dortige Kult die Ankunft einer Chaosarmee vorbereiten könnte.“ Saja Idai schlug mit der Faust gegen die Wand: „ Als ob ich es nicht geahnt hätte...!“ Dante meinte, dass es dann wohl an der Zeit wäre, wenn das mit der Chaosarmee zuträfe, selbst dort einzugreifen. „Welche Truppen können wir kurzfristig kampfbereit machen?“ fragte er in die Runde. Sofort wurde ihm von den anwesenden Captains ein Terminatortrupp, ein Terminatorsturmtrupp und ein Devastortrupp mit 2 Baal Predatoren und einem Annihilator zugesagt. „Captain Idai, wie sieht es mit eurer Ersatzkompanie aus?“ wandte er sich an den kleinen Marine. „Ich habe 4 taktische und einen Strumtrupp zur Verfügung. Dazu kommen noch 2 Scouttrupps, die allerdings noch grün hinter den Ohren sind, mit Verlaub gesagt“, entgegnete dieser. Bruder Mephiston meldete sich zu Wort: „ Ich werde ebenfalls mitgehen, denn ich fürchte, dass Bruder Uriel den Chaosmächten alleine nicht gewachsen sein wird.“ „So sei es denn!“ verkündete Lord Dante und ließ nach dem Ordenspriester Ignatius schicken, um im Turm aus den der Schwarzen Wut verfallenen Brüder die Kampftauglichen herauszusuchen und in die schwarzen Servorüstungen zu stecken. Dann ließ er seine persönliche Ehrengarde kampfbereit machen und überließ seinen Landraider Bruder Mephistons Begleitung. Bruder Corbulo wurde angewiesen, in der Ordensfestung auf Baal zu bleiben. Saja Idai meinte noch, bevor alle den Raum verließen: „Ich hoffe, wir kommen noch rechtzeitig, denn selbst wenn wir uns beeilen, werden wir erst in frühestens 5 Tagen dort eintreffen. Betet für unsere Brüder dort unten....“

Mordekai schaute über die Karten: „So wie es aussieht, haben sie starke Verbände bei den Landeplätzen und den Versorgungsvierteln zusammengezogen.“ Dabei deutete er mit einem Finger auf einen Punkte der Karte. „ Nun gut, kitzeln wir sie also dort. Das Bombardement wird da ansetzen, dann werden sie glauben, dass wir dort angreifen wollen. Unser Hexer wird ebenfalls für einige Ablenkung sorgen, bevor ich mit 12 Hundertschaften im Zentrum angreifen werde. Margatto hat gemeldet, das Wemblys Orks die Stellung durchbrochen haben. Der Mek wird das Spezialfeld aktivieren, dort können dann unsere schweren Waffen landen, die von deren Sensoren nicht auszumachen sein werden. Ha, und verstärkt durch 3 Hundertschaften wird Margatto mit den Orks zusammen in die Hauptstadt eindringen. Die Orkflotte wird zu meiner Unterstützung noch weitere 1000 Krieger absetzen, und dann heißt es: Adios, Muchachos!“ Einer seiner Untergebenen meldete, dass eine imperiale Flotte eingetroffen sei, worauf Mordekai meinte, die Orkflotte solle sich um diese Angelegenheit kümmern.

Viceadmiral Stukov überschaute die Lage ebenfalls auf seinem Hauptschirm. Da waren sie also, die Orkflotte, die er schon länger suchte. Er gab Befehl, die Angriffsformation einzunehmen und die Kapitulationsaufforderung rüber zu funken. Doch er rechnete nicht damit, dass die Grünlinge reagieren würden. „Alle Torpedorohre laden, die Laserlanzen schussbereit machen.....was ist das?“ rief er überrascht, als er auf dem Schirm die kleine Chaosflotte ausmachen konnte. Er hatte allerdings keine Zeit, sich darüber zu wundern, denn die Orks ließen mehrere Torpedos auf ihn zufliegen. „Ausweichkommando Delta, Abfangtorpedos abfeuern!“


Im Hauptquartier gingen inzwischen die Meldungen ein, dass die Orks die Stellung der PVS durchbrochen hätten und die Streitkräfte sich in Richtung der Hauptstadt Blutgrat zurück bewegten. „Haben wir jemanden von uns dort in der Nähe?“ fragte Captain Melisander, worauf geantwortet wurde, dass Sergeant Elisar mit seinem Trupp etwa 30 Minuten entfernt wäre vom Ort des Durchbruchs.
Das Rhino von Elisars Trupp rumpelte weiter durch die öde Landschaft, als die Meldung per Komverbindung eintraf, festzustellen, was bei der Basiliskenstellung passiert war. Elisar gab Befehl, die Waffen bereitzumachen. Er schaute dabei von einem Bruder zum nächsten. 8 seiner Männer waren noch neu und hatten gerade ihre ersten Gefechtsübungen in der Servorüstung hinter sich. Nur Bruder Lancia war kampferfahrener, denn er hatte schon einen Feldzug mitgemacht und saß ruhig auf seinem Platz, den Melter auf den Oberschenkel gestützt. Er war sozusagen als Altgedienter dem Trupp zugeordnet. Die anderen Marines gaben sich nur scheinbar ruhig und gelassen. Manch einer trommelte nervös mit den Fingern oder überprüfte mehrmals den Bolter und die Munition, um auf anderen Gedanken zu kommen. Eine Gruppe aus 4 Marines rezitierte leise Litaneien des Glaubens und der Meditation. Heute würden sie ihr erstes schweres Gefecht erleben. Elisar konnte sich noch an sein erstes Gefecht erinnern, wo sie eine von Tyraniden verseuchte Welt evakuieren mussten und den Landeplatz der Transporter sicherten, wobei sie ständig den Angriffen der Ganten und Hormaganten ausgesetzt waren. Nun, er hatte es überstanden und er war sicher, dass auch seine Brüder hier ihr erstes Gefecht überstehen würden. Er lehnte sich zurück und schloß die Augen, als das Rhino beschleunigte und den Turboantrieb aktivierte. Dann korrigierte sich Elisar selbst, denn ihr erstes wenn auch kurzes Gefecht hatten sie ja hier auf diesem Planeten gegen die Orks gehabt, aber er fand, das zähle nicht...noch nicht...

Munitionslager 4, Blutgrat: Soldat Brian hatte mal wieder die Wache an der Eingangstür und schaute lustlos durchs Fenster seiner kleinen Kabine nach draussen. Wenn er es sich recht überlegte, hatte er es ja ganz gut getroffen. Immer noch besser, als an der Frontlinie im Gefecht zu stehen. Ihm war mittlerweile alles recht, solange er sich an der Front nicht den Arsch wegschiessen lassen musste. Seine Kameraden hatten ihn oft deswegen geneckt, dass er sich für etliche Arbeitsdienste freiwillig gemeldet hatte, doch es war ihm egal und mittlerweile hatten sich die anderen daran gewöhnt, das er die unbeliebten Arbeitsdienste übernahm. Als der Feldwebel Soldaten für die Munitionsbewachung abstellen musste, hatte sich Brian natürlich vorgedrängelt und der Offizier hatte ein Problem weniger. Der Sergeant und die 3 anderen saßen drinne und schwatzten sicherlich über die üblichen Themen. Während er seinen Gedanken nachhing, trat eine hohe Gestalt in einem lila Umhang an seine Kabine heran. Brian stand sofort auf und öffnete die Kabinentür, um den Zivilisten zurecht zuweisen. Bürger hatten hier wirklich nichts verloren, dachte er, dann griff er sich seine Maschinenpistole und wollte gerade den Fremden ansprechen, als dieser eine merkwürdige Handbewegung machte und Brian bekam keine Luft mehr. Er hielt sich den Hals und versuchte verzweifelt zu atmen, doch seine Luftröhre wurde, wie von unsichtbaren Händen, zusammengedrückt. Seine Zunge schwoll an und hing aus seinem Mund und seine Augen begannen, aus den Höhlen zu quellen. Mit einem anhaltenden Röcheln hauchte Brian sein Leben aus und glitt an der Kabinentür langsam nach unten. Der Chaoshexer hatte mit dem Schloß keine Schwierigkeiten. Er legte kurz den Finger auf das Schloß, welches sofort aufsprang und die Tür schwenkte nach innen, dann betrat er den Innenraum. Der Sergeant sprang sofort auf, seine Hand auf dem Pistolenhalfter, doch bevor er etwas unternehmen konnte, verabschiedete sich seine rechte Kopfhälfte vom Rest des Körpers und er sackte über dem Tisch zusammen, an den die Soldaten saßen. Einer der Männer hatte noch die rauchenden Pistole in der Hand und die 3 schauten wissend zum Hexer hinüber, der bereits die 3 Kultisten ignorierend zur Mitte des Raumes ging und sich dort hinhockte, dabei verruchte Beschwörungen murmelnd. 2 der Männer gingen nach draußen, zogen Brian in die Kabine und übernahmen die Wache vor dem Gebäude, damit niemand misstrauisch wurde. Der 3. blieb drinnen, für den Fall, dass der Hexer irgendwelche Wünsche hatte.
Dann begann sich um die Munitionshalle eine unsichtbare Barriere zu bilden.

Margatto stand auf einer kleinen Erhebung im sandigen Gelände und schaute auf die herannahenden Orks, die die Motoren ihrer Pikk-Ups und Bikes aufheulen ließen. Ein Pikk-Up kam herangebrauscht und entließ mehrere Orks darunter auch den Mek-Ork, der von 3 Orkkriegern eine stählerne Kiste abladen ließ. Der Mek kam auf Margatto zu: „Grüssä, Chämp, hia hab ich die Kistä mit da Schpezialfäldgenärador. Wo soll´n wa damit hinä?“ Margatto beäugte mit seinem Stielauge die Orks mit dem Generator und meinte: „ Ist mir egal, aktiviert nur endlich dieses Kraftfeld!“ Er hatte nämlich keine Lust, hier ewig zwischen den Orks in der öden Gegend zu hocken, sondern er brannte darauf, mit den schweren Waffen in die Stadt einzumarschieren. Die Whaagbikes der Orks umrundeten die Basiliskenstellung und wirbelten jede Menge dunklen Staubes auf. 2 von ihnen zogen etwas hinter ihren Maschinen durch den Dreck hinter sich her, was sich als 2 Blood Angel Scouts entpuppte. Die Scoutgruppe wurde also von den herannahenden Grünlingen überwältigt und sie wollten nun ihren Spaß mit ihnen haben. Die Beobachtung dieses Spektakels konnte für Margatto nun doch eine Art willkommenen Zeitvertreib darstellen. Also machte er es sich an einem der Panzerwracks bequem und beobachtete, wie die Heizas einen der malträtierten Scouts auf die Beine zerrten und mit ihm eine Art Spießrutenlaufen veranstalteten. Sie trieben ihn ins offene Gelände, wo schon einige Orks auf ihren Bikes warteten. Diese fuhren dann von links und rechts knapp an dem wackligen Scout vorbei und versuchten ihn mit ihren Handwaffen zu treffen. Der Scout konnte den ersten der Orks noch taumelnd ausweichen, doch der 2. Ork traf ihn mit seiner Waffe am Arm, worauf der Scout herumgeschleudert wurde und auf die Knie sank. Der Treffer wurde mit lautem Gegröhle der anwesenden Orkkrieger begrüßt. Dann machte sich der nächste auf seiner Maschine bereit und ließ den Motor aufheulen.

Bruder Elisar beobachtete den Vorgang auf der etwa 700 Meter entfernten Felsformation durch sein Sensorfernglas und hatte Mühe, seine in ihm aufkommende Wut zu unterdrücken. Das Rhino stand in einiger Entfernung gut getarnt vor den Augen der Orks. Bruder Lancia beaufsichtigte die anderen noch unerfahrenen Kämpfer. Nur 2 seiner Brüder hatte er mitgenommen, die jedoch am Fuße der Felsen auf ihn warteten, damit sie nicht durch einen dummen Zufall entdeckt werden. Der Scout wurde gerade von einem der Bikes überfahren und rührte sich nicht mehr. Der andere Scout wurde von mehreren Orks zur Startposition dieses brutalen Spiels gezogen. Elisar schaute grimmig, denn er konnte nichts für sie tun. Stattdessen beobachtete er, wie ein schwarzer Transportgleiter zur Landung ansetzte. Er konnte es immer noch nicht fassen: Orks und Chaosmarines arbeiteten offensichtlich zusammen und er war schon gespannt, was das Hauptquartier dazu sagen würde.

Der Mek der Grünlinge machte den Generator klar, der auch schon einige merkwürdige Summtöne von sich hören ließ. Doch irgendwie war der Mek noch nicht zufrieden. Er grummelte irgendetwas und kratzte sich verlegen am Kopf. Dann schraubte er noch etwas an diesem Stahlwürfel herum, um kurz darauf wieder kopfschüttelnd aufzustehen und sich gedankenverloren das wulstige Kinn zu reiben. Er wusste, es würde ihm an den Kragen gehen, wenn er den Generator nicht bald zum Laufen kriegte. Der Chaoschampion schaute schon hin und wieder unruhig zu ihm herüber, was ihm gar nicht gefiel. Verdammt, musste das blöde Ding jetzt eine Macke haben? Er kontrollierte nochmals die Verbindungen der Spulen und fummelte an den verschiedenfarbigen Kabeln herum. Das Summen des Stahlwürfels wurde etwas stärker, um gleich danach wieder abzuebben und letztendlich ganz zu verstummen. Wütend trat der Ork gegen den Generator und haute zum Abschluß mit seinem Schraubenschlüssel auf den Deckel des Ungetüms, worauf ein kurzer Blitz aufzuckte und der Generator ansprang. Der Mek atmete heftig aus und fing dann triumphierend an zu grinsen, während sich das Spezialkraftfeld um die Stellung aufbaute.

Elisars Sensorfernglas schien eine Fehlfunktion zu haben, denn das Bild, welches er durch das Gerät wahrnehmen konnte, wurde blass und unscharf, dann verschwand es. Ärgerlich nahm er sich das Gerät vor und überprüfte die Funktionen per Knopfdruck, konnte aber keinen Fehler feststellen. Nachdenklich schaute er nochmals auf die Stellung. Konnte es sein, dass sie seine Sensoren stören? Oder dass sie eine Art Kraftfeld aktiviert hatten? Auch das musste er unverzüglich melden und machte sich an den Abstieg zu seinen Brüdern. Er hatte den Fuß der Felsformation fast erreicht, als er mehrfaches Donnern aus Richtung der Hauptstadt hören konnte. Offensichtlich hatten die Gegner mit der Bombadierung der Stadt begonnen.

Das Donnern der Bomben war bis zur Zitadelle, indem das Hauptquartier eingerichtet war, zu hören. Captain Melisander von den Blood Angels saß ruhig meditierend auf seinem Kommandosessel, während die Funksprüche der einzelnen Truppenteile durch den Raum hallten. Die Stabssoldaten und –Offiziere der imperialen Verteidigungsstreitkräfte waren damit beschäftigt, Meldungen zu verfassen, weiterzugeben, Bewegungen auf Karten zu vermerken und bunte Fähnchen an der Wandkarte zu verschieben oder umzustecken. Gleichzeitig wurde die aktuelle Situation auf dem 3-D-Kartentisch optisch dargestellt. Trotz seiner offensichtlichen Ruhe, die der Captain ausstrahlte, bekam er jeden Funkspruch in seinem Unterbewusstsein mit. Hauptmann Willcox von den Gardisten, die an den Landeplätzen stationiert waren, gab seine Meldung durch: „Willcox hier, der Gegner verstärkt jetzt sein Feuer. Erbitte Verstärkung, damit der Feind, sobald er gelandet ist, zurückgeschlagen werden kann. Bis jetzt über 200 Mann Ausfälle.“ Der leitende Stabsoffizier blickte sich zum Blood Angel Captain um, der antwortete: „Ich beabsichtige nicht, wie ein aufgeschrecktes Huhn zu reagieren. Halten sie die Stellung. Wenn der Gegner landet, werde ich meine Brüder in den Kampf schicken, nicht eher!“ Und wieder hallte es in den Raum: „ Hier Viceadmiral Stukov. Befinde mich im Gefecht mit der im Orbit befindlichen Orkflotte. Haben bereits 3 Orkschiffe abgeschossen oder vernichtet. Es befindet sich aber noch eine Chaosflotte in der Nähe, daher jede Unterstützung ihrerseits erwünscht. Die Chaosflotte scheint die Orks verstärken zu wollen.“ Worauf wieder Melisander entgegnete: „Was der Gegner zu tun scheint und was er tatsächlich tut, sind zwei verschiedene Dinge. Mein Schlachtschiff und der Schlachtkreuzer von Bruder Lemartes bleiben noch als Reserve zurück. Informieren sie mich aber, wenn die Chaosflotte aktiv in die Kämpfe eingreift. Over.“ 2 Schiffe waren nun wirklich in der jetzigen Situation nicht entscheidend, dachte sich Melisander. Kurz darauf kam die Meldung von Sergeant Elisar über den Truppenaufmarsch der Orks und des Chaos herein. Über die Truppen konnte Elisar leider nichts näheres aufgrund des Störfeldes sagen. Melisander dachte sich aber schon, das dort die schweren Waffen des Gegners aufmarschieren würden und er hoffte, das Lord Dante mit der Verstärkung bereits unterwegs zu ihnen ist.

Hauptmann Brandle wunderte sich, wo der Nachschubtrupp blieb, den er losgeschickt hatte, um weitere Munition für die Raketenwerfer zu holen. Immerhin war seine Einheit dabei, in der Hauptstadt verschiedene Widerstandsnester für den bevorstehenden Häuserkampf einzurichten. Schließlich wollte er nicht bei den Kämpfen ohne genug Munition für seine schweren Waffen dastehen. Also schickte er noch mal einen Sergeant mit 6 Mann los, nachzusehen, wo die anderen blieben und um gegebenenfalls beim Tragen zu helfen. Dann wurden weitere Stellungen eingerichtet, Schussbereiche festgelegt und Männer eingeteilt, diese Stellungen zu besetzen. Später meldete sich der Sergeant des 2. Trupps über Funk: „Herr Hauptmann, irgendwas geht hier am Munilager 4 vor sich, das müssen sie sich ansehen.“ Der Hauptmann fragte nach, worin die Schwierigkeiten bestanden und äußerte Vermutungen bezüglich der Kultisten, vor denen sie gewarnt worden waren. „Negativ, keine Kultisten, dennoch ist der Nachschubtrupp tot und habe selbst 3 Mann verloren“ , tönte es aus dem Funkgerät. „Ich kann ihnen das nicht erklären, das müssen sie einfach sehen!“ Das Kommando übergab der Hauptmann einem Feldwebel, dann lief er zu seinem Jeep, der auf der Strasse auf ihn wartete und gab Befehl zur Abfahrt.

Inquisitor Kabal lief in der Zitadelle die steinerne Treppe zum Hauptquartier hoch und erreichte mit wehender Robe den von Ehrengardisten der Blood Angels bewachten Eingang. Er sprach zum Veteranensergeanten der Wache, das er dringend mit Captain Melisander sprechen müsste. Dabei wurden seine Worte von den Explosionen der auf die Landeplätze abgefeuerten Bomben unterbrochen. Als er den Raum betrat stiefelte er sofort auf den scheinbar im Kommandosessel eingeschlafenen Captain zu, der dort mit geschlossenen Augen regungslos saß. „Ich bestehe darauf, unverzüglich mit der Evakuierung zu beginnen, damit wir dieses leidige Problem......“, begann er, wurde aber sofort von Melisander unterbrochen. „Sie sind nicht in der Lage, irgendetwas zu fordern. Für eine Evakuierung ist es zu spät. Ich erwarte, dass sie meine Arbeit nicht stören und bin bereit, ihnen ein Quartier hier in der Zitadelle zur Verfügung zu stellen. Guten Tag.“ Damit entließ der Captain den Inquisitor, der mit offenem Mund wortlos den dreisten Marine anstarrte. Auf einen Wink des Captains hin wurde der Mönch von einem Ehrengardisten ergriffen und nach draußen geführt. „Das wird ein Nachspiel für sie haben, ich werde mich beschweren....“, brüllte er, aber der Marine nahm wieder ungerührt seine Meditation auf.

Hauptmann Brandle war inzwischen beim Sergeant am Munitionslager 4 eingetroffen und ließ sich von diesem Bericht erstatten. Es war offensichtlich, dass der Nachschubtrupp ungehindert am Munilager eingetroffen war, aber nun lag er tot vor dem Eingang des Lagerbunkers neben 2 Wachen, die ebenfalls als mumifizierte Leichen links und rechts des Eingangs an der Wand lehnten. Der Sergeant berichtete, das er 4 seiner Leute vorschickte, um festzustellen, was los war, doch einer nach dem anderen brach auf dem Weg dorthin zusammen. Nur der Jüngste der Gruppe schaffte es, wieder zu ihnen zurück zu kommen. Es war Soldat Francis. Brandle erinnerte sich an Francis. Er war eine Waise und hatte sich direkt aus dem Heim, in dem er lebte freiwillig zu den Truppen gemeldet und war kurz nach seinem 18. Geburtstag aufgenommen worden. Das war vor etwa 5 Monaten gewesen. Der Soldat aber, der nun vor im am Boden saß, konnte nicht wirklich Francis sein, obwohl er seine Uniform trug, ja sogar seine Erkennungsmarke um den Hals hatte. Doch Hauptmann Brandle konnte es nicht glauben, denn der Mann, der da vor ihm saß, würde er aufgrund seines Aussehens, seines schneeweißen Haares und seiner faltigen Haut, sowie seiner Schwerhörigkeit auf über 80 Jahre schätzen.

Der Truppenaufmarsch der Chaosstreitmacht und des Heizakults der Orks an der Basiliskenstellung war abgeschlossen und Margatto konnte den Befehl zum Abmarsch zur imperialen Stadt geben. Unter dem Schutz des Spezialkraftfeldes des Meks, dessen Generator auf einen Pikk-Up geladen worden war, setzte sich die Armee in Bewegung. Die stürmischen Heizas auf ihren Bikes preschten auch sofort los und bildeten somit unfreiwillig die Vorhut. Allerdings stießen sie soweit vor, dass sie das Kraftfeld verließen und somit von Elisar, der seinen Beobachtungsposten nach der Meldung an das Hauptquartier wieder eingenommen hatte, gesehen wurden. So gab denn Elisar die Meldung über den Abmarsch durch einen der Marines an Captain Melisander weiter. „Also wird bald der Angriff erfolgen“, dachte sich Melisander in seinem Kommandosessel sitzend, „nur nicht an den bombadierten Landeplätzen, das ist mal klar.“

Viceadmiral Stukov gab die Meldung durch, dass sich von der Chaosflotte mehrere Landungsschiffe lösten und sich auf dem Weg zur Planetenoberfläche befinden. „Schätze, sie bekommen jetzt Besuch. Kann die feindliche Landeoperation leider nicht stören. Meine Abfangjäger sind mit den Orkjägern und denen der Chaosflotte, die die ihre geschickt abschirmen, beschäftigt.“ Stukov drückte noch kurz sein Bedauern darüber aus, als das Geschehen auf seinem Hauptschirm seine Aufmerksamkeit voll und ganz in Anspruch nahm. Ein Orkkreuzer, der schon von der imperialen Flotte stark beschädigt wurde, befand sich auf Rammkurs direkt auf Stukovs Schlachtschiff zu. „Vorwärts, unter durch wegtauchen, voller Impuls!“ brüllte der Admiral.

Scriptor Uriel traf inzwischen bei Hauptmann Brandle am Munitionslager 4 ein. Er hatte die Meldung des Hauptmanns im Hauptquartier mitbekommen. Zusammen mit 2 Marines und einem Gefangenen aus dem Stadtgefängnis wollte er den Vorgängen am Munitionsbunker auf den Grund gehen. Er kam leider nicht so schnell voran, denn die Strassen waren verstopft mit Bürgern der Stadt, die auf den Weg in die Schutzräume waren, Soldaten, die auf den Weg zu ihren Stellungen waren und Barrikaden und sonstigen Hindernissen. In der Stadt machte sich unter der Bevölkerung langsam Panik breit. Menschen rannten durch die Strassen, Mütter suchten nach ihren Kindern und Polizisten und Soldaten versuchten, einigermaßen Ordnung in das Chaos zu bringen. Fahrzeuge jeder Art standen auf den Fahrbahnen und das Militär griff rigoros durch, um Platz für ihre Panzereinheiten zu machen. Dabei wurde manches Fahrzeug von den gepanzerten Kolossen plattgewalzt oder zur Seite geschoben.
Uriel begrüßte den Hauptmann und besah sich die Umgebung sowie die vor dem Bunkereingang befindlichen Leichen in sicherer Entfernung. Er hatte einen Verdacht, doch war er sich nicht sicher. Darum hatte er den zum Tode verurteilten Gefangenen mitgenommen, der nun von den beiden Marines nach vorne geschoben wurde. „Geh zum Bunkereingang, bring diesen Sensor an der Tür an und komm wieder zurück, dann wird deine Strafe erlassen und die bist frei“, sagte Uriel zum Gefangenen, der misstrauisch den Sensor beäugte sich aber dann auf den Weg machte. Nach ungefähr 10 Schritten schaute sich der Gefangene um, worauf die Soldaten Brandles sofort ihre Lasergewehre in Anschlag brachten und auf den Straftäter zielten. Um auszuschließen, das es sich um einen biologischen Kampfstoff handelte, wurde dem Gefangenen eine Sauerstoffmaske aufgesetzt und seine Sträflingskleidung durch einen Schutzanzug ersetzt. Als der Unglückliche den ersten Toten des Trupps erreichte, wurden seine Bewegungen langsamer. Er stützte sich mit beiden Händen auf den Knien ab, um wieder zu Atem zu kommen, dann setzte er den Gang mit schweren Schritten fort. Als er die Stufen zum Bunkereingang errreichte, nahm er die Maske vom Gesicht. Die Gummiteile der Sauerstoffmaske zerbröselten zwischen den Fingern des Gefangenen und der Schutzanzug riß an einigen Stellen auf. Während der Mann die paar Stufen hinauf ging, schob er sich die Kapuze des Anzugs vom Kopf und sein ehemals schwarzes Haar war nunmehr silbergrau. Mit scheinbar letzter Kraft erreichte er die stählerne Eingangstür des Bunkers und brachte den Sensor an. Dann sackte er langsam an der Wand zusammen, wo er nach einigen Minuten aufhörte zu atmen. Uriel und Brandle schauten auf den Monitor des Empfangsgerätes, das die Signale des Sensors auffing, konnten aber aus den Daten keine besonderen Schlüsse ziehen. Etwa 5 Minuten später konnten keine Signale mehr aufgefangen werden. Uriel rieb sich das Kinn: „Ich schätze, hier wurde eine Art Zeitfeld errichtet. Alles, was innerhalb dieses Feldes sich aufhält, altert in Minutenschnelle mehrere Jahrzehnte, was das offensichtliche Altern der Männer und das mumifizieren ihrer Leichen erklären würde.“ Hauptmann Brandle meinte: „Ich schlage vor, einen Roboter mit einer Sprengladung zum Bunkereingang zu schicken. Dann können wir den Robo hineinschicken, um zu sehen, was dort drinnen ist, denn es müssten noch Leute von uns dort sein. Eine Kamera kann für uns alle aufzeichnen. Wir können nur hoffen, dass sie lang genug hält, damit wir erkennen können, was sich drinnen befindet.“ Dann fragte er den Scriptor: „Wer oder was kann so ein Feld erzeugen?“ Uriel schaute auf den Hauptmann herab: „Die Mächte des Chaos sind unergründlich.“

Drinnen im Bunker saß der Hexer immer noch unbewegt in der Mitte der Bunkerhalle zwischen den Munitionskisten und der Kultist beobachtete durch ein gepanzertes Fenster die Vorgänge außerhalb des Gebäudes. „Da ist jetzt so ein Fatzke in ´ner Robe erschienen von den roten Marines, der tut unheimlich wichtig“, rief der Kultist zum Hexer. Weiterhin unheimliche Beschwörungen murmelnd erhob sich der Hexer langsam aus seiner Sitzposition. Es wird Zeit, sich den Scriptor vorzunehmen, dachte der dunkle Magier und ging langsam auf den Ausgang zu.

Der Angriff der Chaosmächte stand kurz bevor. Die Luft in der Hauptstadt war von dunklem Rauch durchzogen. Die Blood Angels standen bereit. Melisander saß ruhig auf seinem Kommandosessel. Die imperialen Truppen standen Gewehr bei Fuß. Die Flakgeschütze donnerten, als die Landungsschiffe durch die Wolken stießen und wie Fliegen die Landungspods sich vom Schiff lösten. Inquisitor Kabal lief in seinem Quartier innerhalb der Zitadelle nervös hin und her, dabei seinen Rosenkranz zwischen den Fingern ziehend. Hauptmann Brandle machte seine Männer kampfbereit. Scriptor Uriel schaute dem Hexer entgegen, der aus dem Bunker gestampft kam, die Hand griffbereit am Energieschwert. Oberstleutnant Nagoda dirigierte seine Leute von den fast zerstörten Landeplätzen zu den Versorgungsvierteln. Bruder Lemartes überwachte die Todgeweihten Brüder der Todeskompanie bis zu ihrem Einsatz. Sergeant Elisar folgte im gehörigen Abstand Margattos Streitmacht durch die öde Vorlandschaft zur Hauptstadt. Margatto selbst feuerte seine Männer an, während er auf einem Predator saß und den Vormarsch überwachte. Mordekais Diener Wembly, als Orkboss getarnt, saß auf seinem Pikk-Up, während die Heizas langsam die Vororte von Blutgrat erreichten. Mordekai selbst saß in einem der Landepods, um seine Männer in den Kampf zu führen, zum Gefallen seines Gottes. Viceadmiral Stukov überwachte das Raumgefecht zwischen seiner Flotte und der der Orks. Lord Dante und Bruder Mephiston beteten auf dem Schlachtschiff für ihre Brüder, während sie durch den Raum geführt von ihren Navigatoren rasten. Saja Idai studierte alte taktische Aufzeichnungen auf seinem Kreuzer, um für den bevorstehenden Kampf Inspirationen zu sammeln und neue Ideen zu entwickeln. Allen war klar: der Kampf würde blutig werden und über das Schicksal dieses Planeten, wenn nicht sogar über die Zukunft des Ordens entscheiden.

ENDE DES 2.KAPITELS
 
KAPITEL 3
An der Grenze zur Hölle


Ein cadianischer Soldat, sich gehetzt umblickend, lief durch die dunklen Gänge der Verteidigungsstellung von Blutgrat nach unten, einen schweren Rucksack auf dem Rücken. In der allgemeinen Hektik blieb er unbemerkt. Er würde seinem Meister dienen. Er mußte nur die Sprengladung am Fundament platzieren und durch Knopfdruck aktivieren. Das waren die Anweisungen des Slaanesh-Kultführers, als sie ihre geheime Versammlung auflösten und ihre getarnten Tätigkeiten wieder aufnahmen. Sabotage war das Ziel. Die Erfüllung aller Träume durch den Herren Slaanesh war die Belohnung....und er hatte viele Träume! Dumpfe Explosionen waren zu hören und rissen ihn aus seinen Gedanken. Die Bombardierung der Stadt war im Gange und bald würden die Chaostruppen Mordekais landen und beginnen, die Stadt Blutgrat einzunehmen...zu Ehren Slaaneshs. Er war nur ein kleines Rad im Getriebe, aber er würde seine Aufgabe erfüllen, jawohl. Er hatte die alte Kontroll-Luke erreicht, öffnete sie mit etwas Mühe, denn sie war schon im Laufe der Zeit verrostet. Geduckt stieg er durch die Öffnung und nahm den Rucksack vom Rücken. Er stellte ihn an die Wand des Fundament-Segments und öffnete den Verschluß. Dann machte er den Zünder scharf. Er brauchte nur noch auf den Knopf zu drücken und zu verschwinden. Bald würde er bei seinem Meister sein....bald....nur noch diesen Knopf drücken......

Soldat Rusty stand geduckt, sein Lasergewehr im Anschlag auf der Kante der Schießscharte gestützt, im Wehrgang der äußeren Stadtmauer der Blutgrat-Linie, während er und seine Kameraden die herannahenden Orkbikes des angreifenden Heizakults auf sich zukommen sahen, als plötzlich eine gewaltige Explosion eine Bresche in die Verteidigungslinie riß, die groß genug war, um mehrere Fahrzeuge nebeneinander durchfahren zu lassen. Die Druckwelle schleuderte etliche größere Stahlbetonbrocken bis weit hinter die ersten Wohnblöcke der Minenarbeiter der Stadt Blutgrat. Rusty und seine Kameraden wurden durch die Luft an die Rückwand des Wehrganges geschleudert. Der harte Aufprall drückte Rusty die Luft aus den Lungen und er konnte von Glück sagen, dass er seinen Helm aufhatte, dennoch wurde ihm kurz schwarz vor Augen, als er mit dem helmbewehrten Hinterkopf gegen die Wand krachte. Er war nur für wenige Sekunden weg, verdammt, und nun konnte er vor lauter Betonstaub kaum was sehen. Die anderen Soldaten rappelten sich hustend und prustend ebenfalls auf. Der Sergeant räusperte sich und fluchte:“ Ja, leck mich am Arsch, was zum Henker war das?“ dabei spuckte er einmal kräftig aus. „Alles in Ordnung, Männer?“ Kaum hatte er die Frage gestellt, als auch schon das Bolterfeuer der benachbarten Trupps einsetzte, um die angreifenden Orks zurückzudrängen. Rusty und der Sergeant liefen zum Gangende, indem etliche Betonbrocken und die Überreste von 2 Soldaten herumlagen, und beide blickten aus ihrem Wehrgang nach draußen in die Bresche, wo sich der Explosionsstaub zu legen begann. Rusty beugte sich vor und konnte etwa 6 Meter in die Tiefe sehen. Unter ihnen war von der Verteidigungsstellung nur noch ein rauchiger Trümmerhaufen übrig. Weitere Explosionen folgten, wobei die Trümmer durch die Luft gewirbelt wurden. Margatto, der Champion des Slaanesh, war mit seinen schweren Panzern vorgerückt und erweiterte durch gezielten Beschuss die Bresche, sodass die begleitenden Orkbikes und Pikk-Ups leichter durch diese vorstoßen konnten. Als 2 grünhäutige Bikefahrer über die Reste fahren wollten, machte der Sergeant neben Rusty eine Handgranate scharf und war sie wie ein Baseball-Spieler zwischen die rauchigen Motorräder, was zur Folge hatte, dass nach der Explosion der Granate der Flug für die beiden Orkkrieger mit ihren Bikes tödlich endete, anders halt, als die sicherlich gedacht hatten. „Geh zurück, Rusty, und bring die schwere Bolter hierher! Wir werden sie von hier beharken, wenn se hier durchwollen“, sagte der Sergeant und Rusty lief los..
 
Mordekais Landungspod krachte durch die durch Bombentreffer geschwächte Decke einer Lagerhalle und rummste auf mehrere Container. Er und sein Gefolge stürmten aus den aufgesprungenen Luken, sich rasch umsehend und sicherten sich gegenseitig ab. Mordekai feuerte mit seiner Plasmapistole ein Loch in die Aussenwand und stieg hindurch, um möglichst schnell Verbindung zu seinen anderen Marines herzustellen. Die meisten der Pods kamen unbeschadet durch das imperiale Flakfeuer. „Margatto hat mit seinem Kampfverband die Verteidigungslinie der Stadt erreicht, mein Gebieter“ meldete einer der Chaoskrieger, worauf Mordekai zufrieden nickte. Rasch stiessen die anderen Chaosmarines um sich feuernd zu ihrem Anführer. Der Widerstand der imperialen Soldaten im Landungsbereich der Chaosstreitmacht wurde relativ schnell beiseite gefegt. „Vorwärts, Männer, auf zum Gouverneurspalast. Dies soll mein Gefechtstand werden!“ Die Marines schwärmten aus und arbeiteten sich durch das Abwehrfeuer der Cadianer in Richtung des wenige Hundert Meter zu sehenden Palastes vor.

Hauptmann Brandle hatte den Blood Angel Scriptor verlassen, hatte er doch alle Hände voll zu tun, den verzweifelten Verteidigungskampf in seinem fast unübersichtlichen Bereich zu organisieren.(siehe Kapitel 2) Schüsse und Granatexplosionen hallten durch die Strassen. Gelegentlich war auch ein Schrei eines sterbenden Soldaten zu hören. Der Offizier lief zu einem der sandsackbewehrten Fenster und blickte nach draussen. Das Gebäude, indem er sich befand, war etwa 4 Stockwerke hoch und reichte aus, den vor sich befindlichen Bereich zu überblicken. Nur der Gouverneurspalast hinter ihnen war noch größer und das höchste Gebäude in diesem Viertel. Er konnte sehen, wie sich seine Männer schiessend in Richtung seines von ihm besetzten Hauses und somit in Richtung des Palastes zurückzogen, verfolgt von den vorrückenden Chaosmarines in ihren schwarz und rosa und purpur glänzenden Servorüstungen. Eine Explosion zerriss eines der kleineren Häuser einen Strassenzug entfernt. Brandle zuckte kurz zurück, um aber gleich darauf wieder durch das Fenster zu blicken. Er konnte noch sehen, wie das Haus in sich zusammenfiel und dabei viel Staub aufwirbelte und dabei wohl auch einige seiner Verteidiger unter sich begrub. „Stellt eine Verbindung zum HQ her!“ befahl er.

Im Hauptquartier bei Captain Melisander von den Blood Angels Streitkräften kamen bereits die verschiedenen Meldungen vom Landungsangriff der Chaosarmee herein. Wie Melisander den Meldungen nach entnehmen konnte, hatten sich die Chaosstreitkräfte der Luftlandeoperation in 3 Gruppen geteilt. Die größte Gruppe landete in der Nähe des Gouverneurspalastes, indem sich die 4. Kompanie der 9. Cadianischen Armee, verstärkt durch die Leibgarde des Gouverneurs verschanzt hatte. Sie sollte sich dort eigentlich ausruhen können, war sie doch durch die Kämpfe gegen die Orks stark dezimiert (siehe Kapitel 1) 2 kleinere Gruppen landeten im Industrieviertel und in der Nähe der Landeplätze. Außerdem stieß eine mit Panzern verstärkte Einheit durch die durch Sabotage des Chaoskultes geschwächte Verteidigunglinie in die Aussenbezirke der Stadt vor, begleitet von einer Orkstreitmacht. „Hauptmann Willcox hier“, dröhnte es aus dem Lautsprecher. „Auf den Landeplätzen ist nur eine kleine Gruppe feindlicher Marines gelandet. Geschätzte Stärke: etwa 100 Mann. Denke, ich kann sie in Schach halten, Ende.“ Melisander erkundigte sich nach der Truppenstärke von Willcox´ Einheiten. Oberstleutnant Nagoda schaute in seine Liste: „Willcox dürfte noch mit seinen beiden Gardistenregimentern über etwa 800 Mann verfügen. Ich denke, damit sind die Landeplätze noch unter unserer Kontrolle.“ Melisander nickte zustimmend, weiterhin ruhig im Kommandosessel sitzend. Weitere Meldungen bestätigten, dass sich die andere kleine Chaosgruppe von Marines vom Industrieviertel auf den Gouverneurspalast zubewegte. Nagoda fragte: „ Warum greifen sie nicht gleich die Zitadelle an?“ dabei die Bewegungen auf der 3D animierten Gefechtskarte überblickend.
Der BA Kommandant erwiderte: „ Der Chaosanführer wird wohl warten, bis seine Truppen beisammen sind, um dann einen Generalangriff auf die Festung anzuordnen. Er wird auf die schweren Waffen und die Orks warten.“ Na, toll, dachte Nagoda, die Karre sitzt ganz schön tief im Dreck. Melisander fragte: „ Wo ist eigentlich Uriel?“

Munitionslager 4: Scriptor Uriel starrte auf den Chaoshexer, der mit gezogenem Energieschwert vor dem Eingang des Munitionsbunkers stand und ebenfalls den Blood Angel Scriptor nicht aus den Augen ließ. Der Hexer hatte nichts dagegen unternommen, dass Uriel Hauptmann Brandle und seine Männer zurückschickte. Hier konnten sie ihm nicht helfen. Im Gegenteil, sie hätten ihn nur behindert, denn letztendlich hätte er wohl versucht, ihr Leben zu retten, welches mit Sicherheit durch den Hexer bedroht war. Nun, nachdem sie abgerückt waren konnte er sich mit all seiner Kraft auf den bevorstehenden Konflikt mit dem Chaoshexer konzentrieren. Er zog sein Energieschwert und schaltete den Verstärker für die Psimatrix ein, um dem Hexer seine Kräfte zu blockieren, oder zumindest deren Einsatz zu erschweren. Die Stimme des Chaosmagiers dröhnte: „ Jetzt wirst du vor deinen Schöpfer treten!“ dabei schwirrte die Luft um die behandschuhte linke Hand des Hexers und eine Art Blitz raste auf den Scriptor zu, während der Hexer auf ihn zulief. Uriel spürte einen kurzen Schmerz im Kopf, als es ihm nicht gelang, die Psikraft des Hexers zu unterbinden. Bevor ihn der Blitz erreichte, warf der Scriptor sich zur Seite, rollte sich über die Schultern ab und stand schnell wieder auf den Beinen. Der Blitz raste in eine der dunklen Häuserwände und verschmorte die dort angeklebten Plakate. Dann war der Magier heran und die bläuliche Klinge seines Schwertes sauste auf Uriel herab, der mit einer flinken Bewegung den Schlag parierte und nun selber einige Fechtkombinationen versuchte durchzubringen, die aber der Hexer im Gegenzug abwehren konnte. Die leuchtenden Schwerter klirrten und der Kampf gewann an Geschwindigkeit, die die Klingen fast unsichtbar werden liessen. Schlag auf Schlag folgten, beide gingen vor, um kurz darauf wieder zurückzuspringen. Es hatte den Anschein, als wären die beiden im Schwertkampf ebenbürtig. Schwer atmend standen sich die Kontrahenten gegenüber. Der Hexer riß sich den Servohelm vom Kopf und so konnte Uriel in sein Gesicht sehen. Das Antlitz des Verfluchten beherrschten 3 blinde, weiße Augen ohne Pupillen. Das 3. Auge saß direkt auf der blaßen Stirn und die linke Wange war mit dem Zeichen des Slaanesh verziert. Er begann, unverschämt zu grinsen, wobei Uriel den Eindruck hatte, das Grinsen sei breiter, als bei normalen Menschen. Uriel verzog das Gesicht: „ Du bist wirklich abgrundtief hässlich“, worauf der Chaoskämpfer nur noch breiter grinste.
 
Hauptmann Brandle rief ins Interkom: „Oberstleutnant Nagoda, ich könnte jetzt wirklich etwas Hilfe gebrauchen!“ Dann riß eine Explosion den Offizier von den Beinen. Er stürzte über eine Munitionskiste, rappelte sich aber schnell wieder auf. Der Funker meldete darauf, dass er keine Verbindung mehr zum HQ hätte, weil das Funkgerät beschädigt sei. Heftiges Bolterfeuer der Chaosmarines setzte ein und die Geschosse flogen durch den Raum und rissen etliche Löcher in die Wände. „Zieht euch zum Palast zurück!“ rief Brandle, dann schnappte er sich einen Plasmawerfer und den Funker und stieß ihn nach hinten durch die Türöffnung. Ein Marine des Slaanesh durchbrach mit seiner Servorüstung die geschwächte Wand und feuerte seinen Bolter auf Brandles Männer ab, worauf einer tödlich getroffen zusammensackte. 2 weitere schafften es gerade noch durch die hintere Türöffnung, wo bereits der Hauptmann auf sie wartete. „Beeilung!“ rief er, Deckung am Türrahmen nehmend, dabei legte er den Plasmawerfer auf den feindlichen Marine an. Boltgeschosse zerfetzten den Türrahmen und eine Kugel streifte den rechten Unterarm des Offiziers. Dies hinderte ihn aber nicht, den Plasmawerfer gezielt auf den Gegner abzufeuern. Das Geschoss brannte sich durch die Rüstung des Kriegers und ließ ihn rücklings durch die Lücke, durch die er in den Raum gekommen war, stürzen. „Sie sind verwundet!“ rief ein Cadianer, worauf der Hauptmann erwiderte: „ Das ist nichts, machen wir, das wir hier rauskommen.“

Im Hauptquartier sprach Captain Melisander mit Bruder Lemartes, der die Todeskompanisten noch unter Kontrolle halten konnte. „Sie brennen darauf, in den Kampf zu ziehen. Ich kann sie nicht mehr länger zurückhalten.“ Der Captain stand vom Kommandosessel auf, ging zum Ordenspriester und legte im die linke Hand auf den schwarzen Schulterpanzer. „Dann zieh mit ihnen los, nimm noch den Strumtrupp und vernichte die Kampfgruppe an den Landeplätzen.“ „So sei es!“ sagte Lemartes, machte auf den Absatz kehrt und verließ den Kommandoraum.
 
Rusty und der Sergeant ballerten mit ihrem schweren Bolter, was die Rohre hergaben. Hinter Sandsäcken verschanzt, die mit Patronenhülsen übersät waren, feuerten sie aus dem Gangende an der Bresche in die Menge der Orkkrieger, die die schweren Panzerfahrzeuge der Chaosarmee, angeführt von Mordekais persönlichem Champion Margatto, begleiteten. Etliche der Grünhäute fielen im Bolterfeuer, doch ihr Munitionsvorrat neigte sich dem Ende zu. "Bald sind wir verschossen" , rief Rusty dem Sergeanten zu. Dieser winkte ab und rief gegen den Lärm zurück: "Wir ziehen uns weiter zurück, die Panzer können wir mit den Biestern hier nicht aufhalten. Bevor sie uns den Rückweg abschneiden sammeln wir uns in den Strassen neu und beziehen in den Häusern Stellung." Der Sergeant jagte die letzten Patronen durch und lief dann zusammen mit Soldat Rusty durch den Gang zu seinen Männern, die immer noch soweit möglich mit ihren Lasergewehren durch die Schießscharten feuerten. "Nehmt, was ihr tragen könnt und dann weg hier." Geschosse der Orks prasselten gegen die Stellungsmauer oder pfiffen als Querschläger durch die Scharten. Orkkrieger, die versuchten, durch die Scharten in die Gänge einzudringen, wurden von den Cadianern mit Gewehr, Bajonett, Granaten oder gar bloßen Händen abgewehrt. Trupp für Trupp arbeitete sich aus dem Haupteingang hinaus, durch die Strassen zur angrenzenden Häuserkette. Rustys Trupp deckte den Rückzug der Soldaten. Sie konnten bereits Orkkrieger in den Gängen der Verteidungsmauer hören.
Sergeant Elisar von den Blood Angels folgte mit seinem Trupp im Rhino der Chaos- u. Orkstreitmacht Margattos bis an die Stadtgrenze. Nach der Explosion der Verteidigungsmauer konnte Elisar beobachten, wie der Angriff des Gegners vorankam. Er gab daraufhin Anweisung, mit Vollgas zur Stadt vorzustoßen, um den Verteidigern in ihrem schweren Abwehrkampf beizustehen, mussten sich doch die Angreifer innerhalb der Stadt durch die engen Strassen bewegen, was die Verteidiger und somit auch ihm und seinem Trupp einen Vorteil verschaffen sollte. Elisar meldete an das HQ, dass er sich den Verteidigern anschließen und das Rhino über Umwege zur Zitadelle zurückbeordern werde. "Unterstützen sie die imperialen Einheiten, so gut sie können", meldete sich Oberstleutnant Nagoda. Das Rhino fuhr bis an die Mauer heran, worauf Elisar und sein Trupp in sicherer Entfernung zu den Orks ausstieg und den Code für eines der getarnten Stahltüren in ein verstecktes Terminal eingab. So konnten sie in die Gänge der Stadtmauer hinein.
 
Währenddessen erreichte Bruder Lemartes, Ordenspriester der Blood Angels, mit seinen Todeskompanie-Marines und dem Sturmtrupp die Landezone, wo Hauptmann Willcox mit seinen Gardisten die feindlichen Chaosmarines in Schach hielt. Die Landeplätze waren mit Kratern sowie einigen toten Marines und etlichen Gardisten übersät. Anscheinend hatten die Chaoskrieger versucht, das Luftkontrollcenter anzugreifen, sind aber zurückgeschlagen worden und hatten stattdessen die Flakstellungen am Rande einer Landebahn eingenommen und sich dort, unter dem Feuer der Gardisten befindend, eingegraben. Mit ihren Sprungmodulen setzten sich Lemartes und seine Männer in den Rücken der Chaoskämpfer. Lemartes ließ sich über sein im Servohelm untergebrachten Kommunikationssystem mit Willcox verbinden, um einen Ablenkungsangriff auf die Verrätermarines anzuordnen. Willcox war natürlich nicht sehr begeistert: „Verdammt, ich habe schon herbe Verluste hinnehmen müssen und jetzt soll ich meine Männer wieder gegen dieses gepanzerte Gesocks schicken? Ich bin schon froh, dass die ihre Angriffe eingestellt haben, nun soll ich selber angreifen?“ „Sie sollen sie nur ablenken, nicht vernichten. Wenn sie merken, dass ihr Feuer nachlässt, sollten sie allerdings mit ihren Männer vorstoßen und ihnen den Rest geben“ , entgegnete Lemartes. Kurz darauf ließ Willcox Nebelgranaten abfeuern, um wenigstens die Sicht auf seine Soldaten zu erschweren. Geduckt gingen die Gardisten vor und die Chaoskämpfer eröffneten das Feuer. Dies war der Moment, auf den Lemartes gewartet hatte. Mit den insgesamt 25 Marines, die seinem Kommando unterstanden (15 TK´s u. 10 Sturmmarines) setzte er zum Angriff an. Die Blood Angels liefen vorwärts, um dann die letzten Meter zum Gegner mit ihren Jumppacks zu überspringen. Die ersten Krieger, auf die die imperatortreuen Marines trafen, wurden völlig überrascht und rasch getötet. Der Chaosleutnant reagierte sofort und beorderte 2/3 seiner Männer sofort zum neu aufgetauchten Gegner, was zur Folge hatte, dass das Abwehrfeuer auf die Gardisten Willcox´ nachließ und ihr Vormarsch somit erleichtert wurde. Der Hauptmann der Gardisten lief jetzt selber seinen Männern voran: „Vorwärts, beim Imperator, macht sie fertig, Jungs!“ Die Gardisten liefen nun die Waffen im Anschlag feuernd vor. Lemartes und die Todeskompanisten wüteten inmitten der feindlichen Marines. Der Ordenspriester hatte den Chaosleutnant fest ins Auge gefasst und fällte gerade einen weiteren Slaaneshkrieger, um sich dem Anführer zu nähern. Um ihn herum tobte der Kampf der Blood Angels in Schwarz u. Rot gegen die Abtrünnigen in Schwarz/Rosa/Purpur. Die Wucht des Angriffs ließ jetzt etwas nach, da der Vorteil der Überraschung nun nicht mehr bestand. Kettenschwerter trafen aufeinander, Bolter wurden erhoben und krachten auf die roten Servorüstungen der Sturmmarines. Doch die roten Krieger, davon unbeeindruckt, überwältigten dennoch einen Gegner nach dem anderen. Der Chaosleutnant erwies sich als schwierigerer Gegner. Er hatte bereits einen der Sturmmarines von den Beinen gefällt und kämpfte gerade gegen einen der Todgeweihten der Todeskompanie. Dieser brachte mehrere Schläge mit seinem Kettenschwert an und feuerte gleichzeitig mit seiner Boltpistole auf den Anführer, doch die Kugel prallte vom Schulterpanzer des Chaosoffiziers ab und mit seinen beiden Schwertern parierte er die Schläge des Marines. Plötzlich vollführte der Anführer eine elegante Drehung um seine eigene Achse und jagte dem überraschten TK-Marine seine beiden Klingen in die Brust, worauf der sein Leben aushauchend auf die Knie sank. Noch während der tote Marine nach hinten fiel, zog der Leutnant seine Schwerter wieder heraus, hatte er doch den Ordenspriester ausgemacht, der gerade 2 weitere Chaoskämpfer zu ihrem verfluchten Gott schickte. Mittlerweile hatten die imperialen Gardisten die kämpfenden Marines beider Seiten erreicht und griffen nun ebenfalls in die Auseinandersetzung ein. Willcox stürmte auf einen der feindlichen Marines zu, Boltpistole in der einen, Energieschwert in der anderen Hand. Der Kämpfer feuerte mit seinem Bolter auf den Offizier, der aus der Nebelwand hervorstürmte, doch die Boltgeschosse verfehlten den Hauptmann dank seines Refraktorfeldes. Mit mehreren Schüssen aus seiner Boltpistole trieb er den Marine zurück, um ihn kurz darauf mit der Energiewaffe den halben Arm abzutrennen, den dieser abwehrend in die Luft hielt. Dann war Willcox über ihm und zerschnitt ihm die servobewehrte Brust. Die Chaosmarines wurden trotz harter Gegenwehr überwältigt, bis nur noch der Chaosleutnant übrig blieb. Lemartes deutete auf den Chaosanführer und rief: „Der gehört mir!“ Die Todeskompanisten konnten sich kaum zurückhalten, gehorchten aber ihrem Priester. Als die Sonne über den Dächern der Stadt unterging standen sich Lemartes und der Chaosoffizier mit gezückten Waffen gegenüber. „Showdown!“ kommentierte Willcox die sich ihm bietende Szene.
 
Währenddessen ging der Zweikampf zwischen dem Chaoshexer und dem Blood Angel Scriptor Uriel weiter. Den Gefechtslärm aus der Stadt ignorierend machte Uriel einen erneuten Ausfall, aber der Hexer konnte der Spitze des Energieschwertes ausweichen. Dieser stieß nun seinerseits mit der Waffe zu, verfehlte den Scriptor aber nur knapp, stattdessen schlitzte er dessen Robe auf. Uriel schleuderte seine Waffe herum, dabei in die Knie gehend, um den Magier von den Beinen zu fegen, doch der Kämpfer sprang über die Energieklinge hinweg und verpasste dem Blood Angel einen Fußtritt, der den Scriptor zurückwarf. Diesen nicht aus den 3 Augen lassend versuchte der dunkle Hexer in den Geist Uriels einzudringen, doch der Scriptor war mental in der Lage, den Versuch abzuwehren. Durch den aufreibenden Zweikampf kamen die beiden Duellanten näher an das Munitionslager heran, doch zu ihrem Glück ist das Zeitfeld, welches der Hexer um den Munitionsbunker gelegt hatte (siehe Kapitel 2) in sich zusammengefallen, musste dieser sich doch mit aller Kraft auf den Blood Angel Psioniker konzentrieren. Der Scriptor ergriff erneut die Initiative und schlug wie wild mit seinem Energieschwert auf den Hexer ein. Der dunkle Kämpfer wurde von der Wucht der Schläge zur Treppe des Munibunkers zurückgetrieben und stolperte dabei über die steinernen Stufen. Uriel nutzte die Gelegenheit und parierte die Schläge des Hexers, unterlief seine Deckung und jagte dem Chaosmagier sein Schwert in die Seite, worauf dieser schmerzhaft aufschrie. Der Kultist hatte den Kampf durch das gepanzerte Fenster in der Bunkertür beobachtet und eilte nun seinem Hexer zur Hilfe. Er öffnete schnell die Tür und feuerte mit seiner Laserpistole auf den Scriptor, der überrascht von dieser Attacke zurückwich und zur Seite sprang. Der Hexer nahm die Gelegenheit wahr und lief, den Kultisten mitreißend, durch die Panzertür in den Bunker hinein. Trotz seiner Verwundung, war der Kultist kein Gegner für ihn. Er fegte den umnebelten Geist des Kultanhängers beiseite und murmelte kurze Beschwörungen an seinem dunklen Gott gerichtet, dann opferte er den Kultisten zu Ehren Slaaneshs und nutzte dessen Lebenskraft aus, seine eigene Wunde zu heilen. Dann wich der Hexer tiefer in den Bunker zurück. Der Scriptor machte eine kurze Pause und sah gerade die Sonne am Horizont untergehen, dann ging er auf die Bunkeröffnung zu.
 
Im Orbit des Planeten tobte inzwischen die Schlacht zwischen der imperialen Flotte unter dem Kommando von Viceadmiral Stukov und der Orkflotte, die mittlerweile von der kleinen Chaosflotte Mordekais unterstützt wurde, weiter. Das Gleichgewicht der Kräfte wurde nunmehr durch das aktive Eingreifen der Chaosflotte zugunsten der Orks verschoben. Stukov ließ sich mit dem HQ der Planetaren Verteidigungsstreitkräfte unter Captain Melisander verbinden. „Stukov hier, die Chaosflotte greift jetzt ebenfalls meine Schiffe an. Es wäre also an der Zeit, dass sie mir irgendwie helfen...“ Die Verbindung wurde kurz wegen eines Torpedotreffers auf Stukovs Flaggschiff unterbrochen. „..Knistern...euer wird stärk....“, dann wurde die Verbindung gestört. Melisander ließ zu seinem Schlachtschiff und das von Bruder Lemartes, die sich auf der anderen Seite des Planetenorbits in Warteposistion befanden, den Befehl übermitteln, zur Flotte von Viceadmiral Stukov aufzuschließen und ihn zu unterstützen. Stukov, im Kommandosessel auf seiner Brücke sitzend, wurde Systemausfall für die Kommunikationsverbindungen gemeldet. „Dann repariert es, verdammt noch mal, aber schnell!“ Die Laserlanzen durchschnitten den Raum und trafen einen Orkkreuzer, der darauf manövrierunfähig in Richtung auf den Planeten abdriftete und dabei einem der Chaoskreuzer gefährlich nahe kam. Einige imperiale Kampfschiffe konzentrierten darauf ihr Torpedofeuer auf den Chaoskreuzer, der seinerseits eine volle Breitseite gegen eines der imperialen Flotte schickte und dieses Schiff schwer beschädigte. Zwischen den Großkampfschiffen schwirrten die Abfangjäger beider Flotten umher und lieferten sich wilde Luftkämpfe im dunklen und kalten Raum.

Noch viele Lichtjahre entfernt kam Bruder Mephiston auf dem Flaggschiff von Lord Dante in den Meditationsraum des Obersten des Blood Angel Ordens geeilt, um zu berichten, das die Navigatoren eine Möglichkeit gefunden haben, die Strecke zu verkürzen. „Ich brauche allerdings dazu eure Erlaubnis, weitere Navigatoren einzusetzen, um die Ausfälle, die es aufgrund des dämonischen Warps geben wird, schnell ersetzen zu können“, redete Mephiston auf Lord Dante ein. Sollen sie das Risiko eingehen? Denn wenn zu viele der Navigatoren ausfallen, findet die Flotte womöglich den Weg nicht mehr zurück Wie man es dreht und wendet, dass Leben von Melisander und Lemartes stand auf dem Spiel. Die anderen Captains wurden informiert und äußerten ihre Bedenken. Saja Idai entgegnete: „Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Also vorwärts!“

Margattos Panzerverband arbeitete sich in Richtung der Zitadelle durch die engen Strassen von Blutgrat. Er sonderte sich aber mit fast 200 seiner ihm unterstehenden Chaosmarines ab, um sich den Kämpfen um den Gouverneurspalast anzuschliessen. Die Panzer blieben bei den Orkkräften, die ja Mordekai´s Diener Wembly mehr oder weniger unter Kontrolle hatte. Wembly, durch ein Hologramm und mit chemischen Stoffen als Whaagboss getarnt, begleitete auf einem Pikk-Up mitfahrend die Orkkrieger. Der Mek der Orks fuhr hinter ihm im eigenen Pikk-Up, um mit dem Kraftfeld die Fahrzeuge vor zuviel Schaden zu bewahren. Das große Spezialkraftfeld war durch die Kämpfe in der Stadt nutzlos geworden. Wembly orderte weitere Orkbikefahrer als Vorhut nach vorne, als mehrere Granaten zwischen die Orkfahrer explodierten und sie in Stücke aus Fleisch und Metall zerriß. Die imperialen Verteidiger hatten mit 3 Leman Russ die Strasse versperrt und luden gerade ihre Kampfgeschütze nach, während cadianische Soldaten aus den Häusern weiterhin die Orkfahrzeuge unter Feuer nahmen. Vorsichtshalber schalteten die Panzer ihre Beleuchtung und Scheinwerfer ab, so konnten die Orks die Kampfpanzer nicht klar im Dunkel der Stadt ausmachen. Die Orks gingen zwischen ihren Fahrzeugen und in den Häusereingängen in Deckung. Einige versuchten, ihre Pikk-Ups zu wenden, doch die Heizas behinderten sich in den engen Strassen selbst. So konnten auch die Chaospanzer nicht nach vorne, um sich den Weg freizuschiessen, daher fuhren sie in die Seitenstrassen und bahnten sich einen Weg durch die Häuserwände, die sie mit ihrer Masse eindrückten und niederwalzten. Wembly merkte, dass ihm die Kontrolle entglitt. „Schafft das Zeuch auss´m Weg!“ brüllte er die Orks an als plötzlich der neben ihm befindliche Boss von einer Kugel in den Kopf getroffen wurde und rücklings aus dem Pikk-Up kippte. „Schaafschützääään!“ rief Wembly. Die waren allerdings das geringste Problem, denn die Besatzungen der Leman Russ Panzer hatten ihre Geschütze wieder schussbereit, schalteten die Scheinwerfer an und nahmen die Pikk-Ups aufs Korn.
Der vorderste Pikk-Up wurde förmlich zerfetzt und die Wucht des Treffers schleuderte Wembly aus seinem Orkjeep heraus. Er rappelte sich schnell wieder auf und verschwand hinter einer Häuserwand, bevor auch sein Fahrzeug in Flammen aufging. Bei diesem harten Sturz auf das Straßenpflaster hatte er nicht bemerkt, dass sein Tarnsystem dabei seine Funktion einstellte und so kam es zur komischen Situation, dass also ein buckliger Mensch, der sich für einen Whaagboss hielt, zwischen all den Orks herumlief und Befehle brüllte, während die Orks versuchten, sich vor dem Abwehrfeuer der Cadianer zu schützen, dabei natürlich diesen Kerl in ihrer Aufregung völlig übersahen. Einem Orkboss wurde das auf Dauer zu bunt und er verpasste Wembly einen Aufwärtshaken, dass er über einen Schutthaufen fiel und dort benommen liegenblieb. Weiteres Schrapnellfeuer hinderte den Orkboss, sich um diesen Winzling zu kümmern und er lief mit mehreren Orkkämpfern los, um sich in eines der Häuser zu begeben, während hinter ihm ein Chaospredator vorfuhr und seine Laserkanonen auf die Leman Russ abfeuerte. Der 1. Leman verlor dabei den kompletten Panzerturm samt Geschütz, ein weitere Treffer legte ihn dann richtig lahm, worauf sich die anderen beiden Panzer rückwärts fahrend zurückzogen. Der Nachtkampf in den Strassen hatte begonnen.
 
Im Kommandostand von Captain Melisander gingen die verschiedenen Meldungen der fortschreitenden Kämpfe ein. Die Orks verzettelten sich in den Häuserkämpfen und kamen deshalb nicht mehr voran. Die Chaospanzer hatten sich, soweit möglich von dem Orkverband gelöst und arbeiteten sich langsam auf den Gouverneurspalast zu. Melisander fragte: „Wo ist eigentlich der Gouverneur? Den habe ich bis dato nicht gesehen.“ Oberstleutnant Nagoda antwortete dem Marine: „Der Gouverneur ist zur Zeit in einer Konferenzsitzung auf Terra und wird frühestens in ca. 4 Wochen zurückerwartet.“ Außerdem kam eine Meldung von Lemartes herein, dass er die Chaoskräfte zusammen mit Willcox und den Gardisten an den Landeplätzen vernichtet habe. Um den Anführer kümmere er sich persönlich. Melisander grinste.

Lemartes und der Chaoschampion umkreisten sich abschätzend. Die verbliebenden Sturmmarines und die Todeskompanisten hatten in sicherer Entfernung einen Ring um die beiden gezogen, während Hauptmann Willcox seine Männer neu ordnete. Lemartes rief herüber zum Champion des Slaanesh : „ Genug herumspaziert! Stell dich, Unwürdiger!“ Worauf der Ordenspriester vorwärts lief und den Gegner attackierte. Auch der Chaoskämpfer wirbelte mit seinen beiden Schwertern nach vorne, um den schwarz bewehrten Marine anzugreifen. Die Energieklingen trafen aufeinander. Lemartes parierte mehrere Schläge des Anführers und setzte sein Sprungmodul ein, um über den Feind hinweg zu springen, dabei zog Lemartes ein Monofilamentmesser und hatte somit auch zwei Nahkampfwaffen zur Verfügung. Wieder attackierte der Chaoschamp und erneut wehrte der Ordenspriester die Schläge ab. Dann brach plötzlich die Klinge des Messers und im Gegenzug schlug Lemartes dem Kämpfer eines seiner Schwerter aus der Hand. Beide Kämpfer nun mit einer Waffe fechteten ungehindert weiter. Lemartes täuschte einen Schlag auf die Schulter des Truppführers vor, duckte sich und schlug mit der Energiewaffe eine tiefe Wunde in den rechten Oberschenkel des Chaoskriegers. Dieser seufzte erregt auf, spornten ihn die Freuden des Schmerzes doch nur noch mehr an. Einen Sidekick mit dem verwundeten Bein anbringend, schlug er anschließend mit seinem Schwert nach Lemartes, der den Fußtritt mit der linken Hand abwehrte, einem schlimmen Treffer mit dem blitzenden Schwert des Kriegers aber nur durch sein Rosarius entging. Der Slaaneshkrieger tänzelte nicht mehr ganz so behände um den Ordenspriester herum, immer wieder mit seinem Schwert zuschlagend oder plötzlich mit der Klingenspitze nach vorne stechend. „Genug gespielt, jetzt ist Schluß !“, tönte es aus dem Servohelm des Marines. Sein Sprungmodul anwerfend sprang er nach oben, vollführte einen Salto, wobei er kopfüber dem überraschten Chaoschamp seine Energiewaffe von oben ins Visier des Servohelms donnerte. Die Klinge der Energiewaffe blieb im Kopf, den Griff aufwärts gerichtet, stecken. Wie angewurzelt blieb der Chaoschamp stehen, senkte ganz langsam seinen Schwertarm, wobei ihm die Waffe aus der Hand entglitt und fiel wie ein Baum auf den Rücken. Lässig schritt Lemartes zur Leiche des Chaostruppführers, zog die Waffe aus dem zertrümmerten Kopf des Gegners und schloss kurzerhand zu den wartenden Marines auf.
 
Im Hauptquartier betrat ein Servitor den Raum und begab sich zu Captain Melisander, um zu melden, dass der Techmarine den Cybotkörper von Bruder Sanktus, der bei den Orkkämpfen schwer beschädigt worden war (siehe Kapitel 1) wieder einsatzbereit sei. Gleichzeitig meldete sich Sergeant Elisar, der sich den verteidigenden Cadianern mit seinem Trupp angeschlossen hatte, dass eine kleine Chaosmarinestreitmacht sich von den Orks gelöst und sich auf dem Weg zum Gouverneurspalast gemacht hatte. Er bat um Erlaubnis, sich ebenfalls dorthin zu begeben, da er fürchte, dass sich die dortigen Truppen nicht halten würden. „Erlaubnis erteilt!“ erwiderte Melisander ins Interkom und fragte darauf Oberstleutnant Nagoda nach den Truppen im Palast. „Soweit mir bekannt, besteht die Palastgarde des Gouverneurs aus 2 Kompanien einer mordianischen Eliteeinheit, angeführt von einem Hauptmann Nixx und unterstützt von Kommissar Eliot, etwa 220 Mann, verstärkt durch die 50 Überlebenden der 4. u. 7. Kompanie. Wahrscheinlich werden sich die Reste von Hauptmann Brandles Regiment dorthin zurückziehen, deren Stärke mir jetzt nach den Kämpfen nicht bekannt ist“, führte Nagoda aus.

Ein markerschütternder Schrei in extrem hohen Tönen dröhnte in den Ohren von Hauptmann Brandle, bevor ein Schallgeschoß aus einem Sonicblaster einen Teil der Strassenbarrikade zerfetzte. Dabei wurde der Funker des Offiziers so schwer am Unterbauch verletzt, dass ihm die Gedärme aus dem Körper quollen. Der Soldat brüllte vor qualvollen Schmerzen:“ Helfen sie mir, es tut so weh, Sani!“ Brandle wusste, dass der Soldat keine Chance mehr hatte. Er rang mit sich, ihm sein Medipack zu überlassen, welches ihm doch nicht helfen würde, oder ihn von seinen Qualen zu erlösen, was der Moral seiner Männer abträglich wäre, würden sie sehen, wie er ihm den Gnadenschuss gäbe. 2 seiner Kameraden kamen herbeigeeilt, um ihn nach hinten in einen der Häusereingänge zu tragen. Seine Männer lagen, knieten oder hockten hinter den mit Sandsäcken bewehrten Strassensperren und feuerten auf die vorrückenden Chaosmarines. „Los, Jungs, lasst euch nicht Bange machen!“ versuchte Brandle seine Männer Mut zuzusprechen. Er selbst legte wieder mit seinem Plasmawerfer auf einen der vorrückenden Marines an und feuerte ihm in die Magengegend. Die Gedärme des Chaosmarines verteilten sich auf der Strasse, doch der Krieger rückte, seine Schmerzen herausbrüllend, weiter vor. Karl und Jesse, 2 Cadianer eines Waffenteams mit schwerem Bolter, beobachteten den Vorfall und sahen nun den grausig verwundeten Marine auf sich zukommen. Karl feuerte mit dem schweren Bolter auf die Gegner, während um sie herum die Geschosse durch die Luft schwirrten. „Karl, der kommt immer näher, Karl, schieß ihn ab, Karl“, dabei fuchtelte Jesse mit seinem Lasergewehr herum, das anscheinend eine Fehlfunktion hatte. Laut brüllend kam der Marine näher und hielt sich dabei mit einer Hand die Gedärme fest, die bereits teilweise bis auf die Knie herunterhingen. „Karl, mach ihn tot, Karl, los doch, mach ihn endlich tot.“ Dabei merkte Jesse nicht, dass sein Kamerad bereits aufgehört hatte, zu feuern. Jesse nestelte an seinen Taschen herum, dabei den Blick nicht von dem sterbenden Marine nehmend und ergriff eine neue Energiezelle für seine imperiale Standardwaffe. „Mach ihn tot, Karl“, brüllend ersetzte er die Energiezelle und war erneut Schussbereit. Der Marine erreichte die Barrikade, hinter der die beiden in Deckung waren und fiel vornüber auf die aufgehäuften Schottersteine. „Karl, warum hast du ihn nicht totgemacht?“ frage Jesse und sah jetzt erst, dass Karl nie wieder jemanden für ihn totmachen würde. Mit leerem Blick auf die vor ihnen befindliche Strasse hockte Karl hinter dem schweren Bolter und hatte ein bluttriefendes Loch in der Stirn. „Weiter zurück!“ rief Hauptman Brandle: „ Wir gehen in den Palast!“
 
Sergeant Elisar und sein Blood Angel Trupp rückten derweil über die Seitenstrassen mit den ihnen angeschlossenen Cadianern zum Palast des Gouverneurs vor. Die Chaosmarines hatten es noch nicht ganz geschafft, die Truppen des Palastes völlig abzuschneiden. So gelangten die Blood Angel Marines um Elisar und der Cadianersergeant mit 3 weiteren Infanterietrupps, darunter Soldat Rusty , unbehelligt in den Palastbau. Elisar ließ sich sofort den Weg auf die befestigte Brüstung der Außenmauer zeigen und erklomm die Stufen nach oben. Dort angelangt übersah er die Nachtkämpfe um den Palast. Gefechtsbeleuchtung sorgte für ausreichende Sicht, Leuchtmunition flog durch die Luft auf unbestimmte Ziele zu und Querschläger entschwanden in den rauchigen Nachthimmel, wenn sie von Deckung oder Panzerungen abprallten. Unterdessen forderte der Sergeant Munition für seine Soldaten an und beäugte die Palastsoldaten in ihren schmucken Paradeuniformen mit fransigen Epauletten, glitzernden Knöpfen, Schützenschnüren und sonstigem Tand. „Naja, wozu habt ihr euch sonst herausgeputzt!“ murmelte der Sergeant. Da kam auch schon der Hauptmann der Palastgarde angerannt und wollte wissen, was los sei, wer sie seien und dass er nichts genaueres mitbekomme, da keiner ihn informieren würde. Dann stutzte er, da er die Blood Angel Marines erspähte, worauf er sofort auf sie zuging und nach ihrem Truppführer fragte. Wortlos deutete einer der Marines zur nach oben führenden Treppe. Sofort stürmte Hauptmann Nixx die Treppen hinauf. Oben angelangt erblickte er den Blood Angel Sergeant, wie er, die Fäuste in die Hüften gestemmt, ruhig dastand und das Geschehen um ihn herum beobachtete. Die Waffenteams der Garde gaben den sich zurückziehenden Cadianern um Hauptmann Brandle Deckungsfeuer. Kommissar Eliot überwachte die Aktionen der Mordianer und schritt dabei mit wehendem Ledermantel die Reihen der Soldaten ab, den Sergeant der Blood Angels hatte er im Eifer des Gefechts noch nicht bemerkt. Der Hauptmann wollte das Wort an den Sergeant der Marines richten, doch dieser deutete ihm, zu schweigen, da er über sein Interkom Meldung über die Ankunft und die Lage im bzw. um den Palast machte. „Es kann nicht mehr lange dauern und sie werden den Palast erreichen“, rief er durch den Gefechstlärm ins Interkom. Somit war klar: der Ring um den Palast zog sich immer enger zusammen.
 
Scriptor Uriel schlich inzwischen durch die Dunkelheit im Munitionsbunker auf der Suche nach dem Chaoshexer. Die Deckenbeleuchtung war abgesehen von einer Leuchtstoffröhre, die unregelmäßig flackerte, ausgefallen. Mit seinen durch implantate verbesserten Augen konnte Uriel allerdings auch im Dunkeln recht gut sehen. Kisten mit Artilleriemunition stapelten sich über Behälter mit Granaten, Boltermagazinen und Raketengeschossen. Der Chaoshexer lauerte auf einem der Kistenstapel und beobachtete den sich nähernden Blood Angel Scriptor. Er wollte warten , bis sich der Blood Angel in die Gänge zwischen den Stapeln begab und ihn dann unter dem Gewicht der Kisten begraben. Doch dieser ahnte die Absicht des Hexers bereits und begann langsam die Stapel in der Mitte des Bunkers zu umrunden. Als er die Außenwand des Bunkers erreichte konnte er die Überreste des Kultisten sehen, die ausgezerrt an der Wand lehnten. Die Leiche erweckte den Eindruck, als würde ihm jede Flüssigkeit fehlen. „Schluß mit dem Kinderspiel!“ rief Uriel und versuchte so den Hexer zu provozieren. Der Hexer rief zurück: „Wer hat Angst vorm Roten Mann? Niemand! Neeneeneneneeee!“ Das wird mir jetzt zu blöd, dachte Uriel, nahm eine der Granaten aus einer Kiste, die er mit einem ordentlichen Fußtritt eindrückte, und begab sich zur Tür des Bunkers. Dort machte er die Granate scharf, warf sie in Richtung der Munitionskisten und ging durch die Tür hinaus, warf diese schnell zu und entfernte sich eiligst vom Bunker. Kaum das er mehrere Meter vom Bunker weg war explodierte die Granate und sorgte für eine Kettenreaktion. Mehrere Explosionen ließen den Bunker erzittern, rauchiger Qualm entwich den Fenstern am Eingang und dem Belüftungssystem auf dem gepanzertem Dach. Als sich der Rauch verzog schallte es aus dem Bunker heraus: „War das alles, Scriptor? Hast du nicht mehr zu bieten?“ Beim Imperator, jetzt reicht´s mir aber, dachte Uriel und rannte zum Bunker zurück. Dort erwartete ihn bereits der Hexer, der mit 2 kühnen Sprüngen das Dach des Gebäudes erklomm und dabei böse vor sich hin kicherte. Uriel war ebenfalls schnell heran und schwang bereits sein Energieschwert. Oben auf dem Dach lieferten sich die beiden wieder einen Schwertkampf, wobei Uriel den Chaoshexer zurücktrieb. Forsch ging der Scriptor vor, übersah aber leider das Gitter eines Belüftungsschachtes, welches sein Gewicht nicht aushielt und verfing sich mit dem Fuß im Schacht. Die Gelegenheit ausnutzend machte der Hexer einen Ausfall und durchbohrte mit seinem Schwert den linken Oberarm Uriels. Durch den Schmerz abgelenkt drang der Hexer zu einem mentalen Duell in den Kopf des Scriptors ein und erwies sich als der Stärkere. Der Geist Uriels erlosch, sein Körper erschlaffte, stürzte auf den Dachboden und rutsche die nach unten verlaufende Rundung des Daches hinunter. Triumphierend riss der Hexer die Arme in den Nachthimmel, der gelegentlich von hellen Blitzen aufleuchtete, die auf den Kampf beider Flotten im Orbit des Planeten hindeuteten.

In den Weiten des Warps, auf dem Schlachtschiff Lord Dantes erlosch im Meditationsraum von Mephiston eine der Kerzen bevor sie halb heruntergebrannt war und die Mephiston für Uriel entzündet hatte. Der Oberscriptor des Ordens senkte demütig sein Haupt und sprach ein Trauergebet für seinen Ordensbruder.
 
Wembly erwachte aus seiner Bewusstlosigkeit. Sein Schädel brummte gewaltig von dem Schlag, dem ihn ein Orkboss verpasst hatte. Die Orks waren außer Kontrolle, was Mordekai überhaupt nicht gefallen würde. Die Kämpfe tobten inzwischen 2 Strassen weiter, also waren die Orks nicht sehr weit vorangekommen. Gefechtslärm schallte herüber. Plötzlich bewegten sich mehrere Schatten auf der gegenüberliegenden Seite der Strasse. Wembly duckte sich hinter dem Schutthaufen und beobachtete einen Cadianertrupp, der im Laufschritt seine Stellung wechselte. Sie hatten ihn glücklicherweise nicht bemerkt. Auf den Strassen ist es zu gefährlich, befand er, und robbte zum nächsten Gullideckel, durch den er in den Untergrund hinabsteigen wollte. Er hatte etwas Mühe, den Deckel anzuheben, aber als es ihm gelang, kletterte er mit Hilfe der eisernen Metallbügel am Schacht hinunter. Unten angekommen hörte er ein Klicken: „Halt, wer da?“ Ein Soldat der Bürgerwehr hatte ihn gefunden und 3 weitere hatten ihre Waffen im Anschlag und zielten auf seinen gedrungenen Körper. Hinter ihnen befanden sich mehrere Bürger der Stadt, die sich in der Dunkelheit des Stollens unter der Stadt zusammen kauerten. Aufgrund seines verdreckten und mit Orkblut beschmierten Gesichtes konnten sie sein Slaanesh-Zeichen über seinem rechten Auge nicht sehen. „Alle Bürger waren doch aufgerufen, die Schutzräume aufzusuchen“, sagte der Soldat. „Hattet ihr ihn nicht gehört?“ „Doch, doch“, bestätigte Wembly eifrig, „aber als ich auf dem Weg war, setzte die Bombardierung ein und die Wucht eines Geschosses haute mich um. Bin eben erst aufgewacht.“ „Und? Wie sieht´s oben aus?“ fragte einer neugierig und Wembly begann zu erzählen, schmückte das Ganze noch etwas aus, hatte er doch jetzt willige Zuhörer und so begann er etwaige Zweifel an seiner Person zu zerstreuen. Später ließ er sich noch den Weg zum Palast des Gouverneurs durch die Tunnel erklären, angeblich weil er dort in der Nähe wohne und nach seiner Familie schauen wolle. Die Soldaten der Bürgerwehr ließen ihn ziehen. Dummes Volk, dachte Wembly.

Im Hauptquartier der PVS erhielt Oberstleutnant Nagoda weitere Informationen. „Offensichtlich kommt die 3. feindl. Gruppe von den Industrieanlagen zum Palast sehr schnell voran. Strassenstellungen werden einfach umgangen oder übersprungen. Das deutet wohl auf Raptoren hin. Genaueres wissen wir noch nicht.“ Melisander beugte sich auf seinem Kommandosessel vor und stützte sein Kinn mit einer Hand ab. Das waren keine guten Nachrichten. Raptoren konnten die Verteidiger des Palastes in arge Bedrängnis bringen. Er beorderte die Landpeederschwadron zum Palast, um dort den Truppen Luftdeckung zu geben bzw. die Verteidiger vor dem Angriff der Raptoren zu warnen. Erfreulich waren die Erfolge gegen die Orkheizas, die sich mittlerweile völlig in die Abwehrkämpfe der Cadianer verzettelten. Das Vordringen der Orks ließ keinerlei Ordnung mehr erkennen. Die wenigen Chaospanzer, die sich auf die Zitadelle zubewegten kamen ebenfalls nur sehr langsam voran. Die Verteidiger des Palastes waren allerdings nunmehr abgeschnitten. Die Einheiten, die nicht in schwere Kämpfe verwickelt waren, sammelten sich um die Zitadelle. Dann betrat Lemartes wieder den Kommandoraum. „Willcox hält weiterhin die Landeplätze.“ Dann fragte Melisander nach den Kämpfen mit den Chaosmarines. „Der Anführer dieser Truppe war amüsant“, entgegnete Lemartes. Ein Problem weniger, dachte Nagoda. Eine Meldung von Viceadmiral Stukov kam herein, in der er sich für die beiden Schiffe der Blood Angels bedankte, die untertützend in die Raumschlacht eingriffen. „Ich weiß nicht, ob die Orkflotte noch weitere Unterstützung absetzen sollte, aber dies konnten wir erfolgreich verhindern. Das Auftauchen eurer beiden Schlachtschiffe hat sie ganz schön verwirrt. Einen Chaoskreuzer und ein Orkkonvoischiff konnten erfolgreich vernichtet werden. Auch wird wohl ein Orkkampfschiff auf den Nordpol des Planeten stürzen.“ Nagoda winkte ab. Melisander überlegte: „Die Orkunterstützung wird der Chaosgeneral sehr vermissen.“ „Umso besser“, meinte Nagoda, „Allerdings ist die Verbindung zum Palast unterbrochen.“ Dann beginnt also dort der Angriff, dachte Captain Melisander und faltete die Hände zum Gebet.

Ende des 3. Kapitels
 
KAPITEL 4:
Wer andern eine Grube gräbt.....

Inquisitor Makith Kabal ging unruhig im ihm zugewiesenen Quartier auf und ab. Verdammt noch mal, sie ignorierten ihn völlig. Das war unverzeihlich, ein Verbrechen, ja ein Sakrileg! Er, der offizielle Vertreter der Inquisition des Ordo Malleus, abgeschoben von der Führung der Blood Angels. Unerhört, ungeheuerlich, das würde ein Nachspiel haben. Mit dem geheimen Sender hatte er bereits eine Nachricht an seine Vorgesetzten abgeschickt, allerdings hatte er wenig Hoffnung, dass die Nachricht auch seinen Empfänger erreicht. Man erlaubte seine Evakuierung nicht. Man verhinderte die Extermination des in seinen Augen verseuchten Planeten. Aber nein, sie wollten sich ja unbedingt mit den Chaoskräften herumschlagen und nahm so die Infizierung der Bürger des Imperiums mit dem Chaos in Kauf. Unfassbar. Aber er würde es ihnen schon zeigen. Allen würde er es zeigen: diesem arroganten Blood Angel Captain, seinen Vorgesetzten, diesem Trottel, der ihn auf diesen öden Planeten geschickt hatte, dem Gouverneur, diesem Feigling, der sich aus dem Staub gemacht hatte. Diese Konferenz war doch nur ein Vorwand gewesen. Seinen Ordensbruder hatte er bereits mit einigen Wachen zu den Landeplätzen geschickt, um zu sehen, ob er nicht ein Shuttle requirieren könne. Er selbst war fast schon auf dem Weg zum Inquisitionsbüro. Sollten sie doch ruhig glauben, dass er in seinem Quartier blieb. Nix da! Wer nicht hören will....Er würde die geheime Bombe scharf machen. Sie hatte eine gewaltige Sprengkraft. Jedem Ort, der ein Inquisitionsbüro enthält, wurde eine geheime Kammer tief unter der Erde hinzugefügt, die diese Bombe enthielt. Sie konnte den Planeten zwar nicht zerstören, aber sie konnte die Stadt den Erdboden gleich machen. Für den Fall einer Verseuchung. Kabal würde sie scharf machen. Sie würde erst zünden, wenn er schon weit weg wäre und dann war Sense, endgültig.
Manchmal muß man Feuer mit Feuer bekämpfen, dachte Kabal, wie in den dunklen Zeitaltern der Hexenverbrennungen. Das hatte er in den uralten Schriften des Ordo Malleus gelesen.
 
Sie kamen völlig überraschend. Der Ring um den Palast wurde von den Chaosmarines geschlossen. Die Verteidiger wurden mit Geschossen jeder Art beharkt, um sie niederzuhalten. Dann kamen sie: die Raptoren. Mit ihren Sprungmodulen war es für sie kein Problem, das Dach des Palastes zu erreichen. Die Mordianergarde wurde überrascht, indem die Raptoren auf den Dachgängen landeten und zum Teil noch aus der Luft mit ihren Boltpistolen die Soldaten beschossen, um dann die Überlebenden im Nahkampf zu überwältigen. Sobald der Angriff der Raptoren Wirkung zeigte, setzten auch die Chaosmarines vor dem Palast nach und versuchten überall, in diesen einzudringen. Elisar, Hauptmann Nixx und Kommissar Eliot hatten Mühe, Ordnung in die Abwehr zu bringen. „Wir gehen nach oben und halten die Raptoren auf“, rief Elisar zu seinem Blood Angel Trupp. Nixx ließ Maschinenkanonen und Bolter an den Treppen zum Eingangsportal aufstellen, um etwaige Eindringlinge mit schwerem Feuer zu empfangen. Kommissar Eliot ging nach hinten, um die Verteidigung am Hintereingang zu leiten. Hauptmann Brandle hatte mit dem Rest seiner Leute die Fensterfront, die mit Sandsäcken verstärkt war unter Kontrolle. Die Raptoren trieben bereits die Soldaten in die obersten Räume hinein, als Sergeant Elisars Trupp dazukam. Einige der Mordianer kamen ihnen abgehetzt und teilweise verwundet entgegen. „Feuer, beim Imperator!“ brüllte Elisar und ließ seinen Bolter sprechen. Einen der Raptoren riß es von den Beinen und er kippte über ein 4sitziges Sofa nach hinten. 2 weitere krachten durch die Fenster in den Raum und töteten kurzerhand die Gardesoldaten, die die Fenster eigentlich verteidigen sollten. Bruder Lancia feuerte seinen Melter auf einen der Raps ab und der Oberkörper des Unglücklichen schmolz dahin. Den anderen erledigten 2 der roten Marines. Er sackte in der Ecke des Raumes zusammen. „Ihr beide bleibt hier, der Rest folgt mir nach“, gab Elisar Befehl und rannte mit den anderen in den nächsten Raum. Über die Leiche eines der Gardesoldaten springend jagte Elisar dem Chaosmann seinen Bolter in die Magengrube, gab ihm dann einen Genickschlag und stürzte sich bereits auf den nächsten Kämpfer, während ein anderer Bruder den am Boden liegenden Raptor zwei Kugeln in den Servohelm schoss. Weitere Raptoren kamen durch die Fenster gesprungen oder stürmten durch die Tür am gegenüberliegenden Ende in den Raum. Lancia rief zu Elisar herüber: „Das sind zu viele und sie sind eindeutig zu nah.“ Sein Melter blitzte auf und ein weiterer Raptor verlor sein unwürdiges Leben. Ein Mordianer wurde krachend in einen der Wandschränke befördert, dessen hölzerne Tür dabei zerbarst, als Elisar dem Gegner seine Energiewaffe abnahm und sie ihm in die Brust steckte. Die Raptoren waren aufgrund ihrer archaischen Sprungmodule, die wie Fledermausflügel geformt waren, in ihrer Bewegung behindert, somit waren die Verteidiger in den Räumen leicht im Vorteil. Bruder Ramos zielte gerade auf einen der heranstürmenden Gegner, als er von mehreren Boltgeschossen in die Brust seiner roten Servorüstung getroffen wurde. Er zuckte mehrmals, dann fiel er nach hinten, dabei seinen Bolter abfeuernd, dessen Geschosse die Wand und die Decke durchlöcherten. Er blieb rücklings auf dem marmornen Schreibtisch des Raumes liegen. Die Raptoren waren in der Überzahl. „Zieht euch zurück, Brüder“, rief Sergeant Elisar und sie bewegten sich zusammen auf den Ausgang des Raumes zu.
 
Die Landspeeder schwebten über die Häuser in Richtung des Palastes, als sie bereits helle Explosionen auf dem Dach ausmachen konnten. Über Interkom gaben sie an Melisander im Hauptquartier weiter: „Anscheinend haben die Raptoren bereits mit ihrem Angriff begonnen. Wir kommen zu spät.“ Der Captain antwortete: „Dann dreht ab und helft den imperialen Kräften beim Kampf gegen die Panzer.“ „Bestätigt.“

Die Chaosmarines gingen geschlossen gegen den Palast vor. In die Stahlumzäunung wurden mit Granaten mehrere Lücken gesprengt, durch die die Slaaneshkrieger vorrückten. „Bleihagel“, schrie Hauptmann Brandle und seine Männer eröffneten das Feuer auf den Gegner, von denen allerdings nur wenige fielen. Betonbröckchen flogen durch die Gegend, Sandsäcke zerplatzten, Querschläger jaulten davon, Männer schrieen Befehle oder vor Schmerzen. Brandle fiel ein Soldat ins Auge, der eifrig Handgranaten durch die Fenster nach draußen warf. „Zieh die Granaten wenigstens ab, Mensch“, brüllte er ihn an. Der Soldat sah ihn verstört an, tat dann aber, wie ihm geheißen. „Erschießt sie“, brüllte der Kommissar: „Erschießt sie alle, oder beim Imperator, ich erschieße euch alle, wenn die es nicht tun!“ Dabei legte Eliot seine Laserpistole auf die herannahenden Gegner an. Vorerst konnten sie den Hinterausgang sichern. Hauptmann Nixx hatte allerdings weniger Glück. Den massiven Angriff auf das Haupttor konnte er nicht aufhalten. Die feindlichen Marines stürmten unter dem Feuer der Verteidiger durch und erreichten das Tor, um dort Sprengladungen anzubringen. Nixx brachte seine Leute rechtzeitig in die 2. Verteidigungsstellung an der Vorhalle. Sie gingen hinter den Balustraden und den Geländern, die mit Sandsäcken verstärkt waren, in Deckung. Am ersten Treppenabsatz, wo die Maschinenkanonen und schweren Bolter standen, wurden noch schnell die letzten Sandsäcke aufgetürmt. Dann waren sie soweit, als bereits die ersten Boltgeschosse die Tür durchschlugen und reichlich Holzsplitter nach Innen schleuderten. Eine Explosion zerfetzte das Eingangsportal und bevor der Rauch sich legte eröffneten die Mordianer um Hauptmann Nixx das Feuer, ohne einen Gegner wirklich ausmachen zu können. Dann ertönten mehrere schrille Schreie und die Soldaten duckten sich hinter ihrer spärlichen Deckung, als wenig später die Schallgeschosse der Noise Marines im Empfangsbereich am Eingang niedergingen. Eine geschlossene Front von um sich schiessenden Chaosmarines ging zügig vorwärts und passierte das zerstörte Portal. Hinter ihnen begleitete sie der Chaoshexer, der es irgendwie geschafft hatte, um die vorgehenden Krieger ein Schutzgitter zu weben, das die meisten Geschosse ablenkte.

Derweil zog sich Elisar mit seinen Blood Angels in das 5. Stockwerk zurück. Über ihnen konnte sie die schweren Schritte der Raptoren hören, die dumpf durch den Raum dröhnten. Von unten hallten die Geräusche des einsetzenden Angriffs der Chaosmarines herauf. Doch die Raptoren sprengten einfach ein Loch in die Decke bzw. in den Fußboden und hielten sich somit nicht lange damit auf, durch das Treppenhaus vorzustoßen. Elisar zog gerade noch einen der Mordianer an der Jacke nach hinten, bevor ein Stück der Decke vor seinen Füßen auf den Boden krachte. Mehrere Raptoren sprangen durch das gesprengte Deckenloch in den Raum, dabei ihre Waffen abfeuernd. Wieder brachen einige der Mordianer getroffen zusammen, erwiderten aber das Feuer. Die Blood Angels stürzten sich erneut auf den Gegner. Bruder Lancia schoss mit seinem Melter auf einen der Raptoren, dessen schnabeliger Helm über seinen Oberkörper zerfloss. Boltpistolen krachten, aber die Geschosse prallten von den roten Servorüstungen ab. Ein Raptor schnappte sich einen Gardesoldaten und warf ihn rücklings durch ein Fenster nach draußen, wo er in die Tiefe stürzte und inmitten der heranstürmenden Chaosmarines fiel. Bruder Rubik kämpfte gegen einen Chaoskrieger, der mit einer Energieklaue ausgestattet war. Einige Hiebe konnte der Marine abwehren. Dennoch gelang es dem Slaaneshanhänger den linken Arm des Blood Angels mit einem wuchtigen Schlag vom Körper abzutrennen. Elisar wollte seinem Bruder zu Hilfe eilen, doch ein weitere Raptor mit so was wie ein Raketenwerfer in den Händen landete vor ihm auf dem Teppich. Elisar duckte sich unter dem Rohr durch und drückte es nach unten auf den Boden. Überrascht zog der Raptor den Abzug und die Granate ließ den Boden zerschmettern. Die Explosion riss ein großes Loch hinein und Elisar stürzte zusammen mit dem Raptor in die Tiefe ins 4. Stockwerk Weitere Deckenteile fielen auf die beiden Kämpfer herab und um Elisar wurde es Dunkel.
 
Rusty und der Sergeant bildeten mit den anderen des Trupps und den Cadianern der 4. u. 7. Kompanie die Reserve. Ausfälle an den Stellungen der Verteidiger wurden mit ihnen wieder aufgefüllt. Noch war die Reihe nicht an Rusty und dem Sergeant angelangt. „Wir werden doch hier rauskommen, oder?“ fragte er seinen Sergeant. Der überprüfte die Wumme, die er einem toten Ork abgenommen hatte und ließ dabei seinen Zigarrenstummel von einem Mundwinkel in den anderen wandern. „Bin ich der Imperator? Nein! Kann ich fliegen? Nein! Ich weiß es nicht, Mann!“ Dann lud der die Wumme durch: „Mach dich nicht verrückt. Wir finden einen Ausweg.“ Snyder, ein anderer Soldat des Trupps meinte, man könnte ja durch die Tunnel der Bergarbeiter gehen. Der Serge dachte kurz nach, dann ging er zu einem der Mordianer und fragte ihn, ob er von einem Fluchttunnel unterhalb des Palastes wüsste, was dieser verneinte. „Kein Wunder, ihr sollt ja den Palast verteidigen, nicht abhauen“, murmelte der Sergeant leise und ging zu seinem Trupp zurück.

Inzwischen kam Hauptmann Nixx am Haupteingang in arge Bedrängnis, denn die Chaosmarines rückten unaufhaltsam vor. „Macht die Sprengladung klar“, befahl er und eine der Wurfsprengladungen wurde scharfgemacht. Hauptmann Nixx ließ sich die Wurfbombe selbst geben. Er wollte sich lieber persönlich der Sache annehmen. Seinen Leuten traute er es sonst zu, sich selbst in die Luft zu sprengen. 4 der vorgehenden Marines waren bereits zusammengebrochen, aber die anderen begannen jetzt mit dem Aufstieg der Treppen, dabei ihre Waffen unablässig abfeuernd. „Deckungsfeuer!“ brüllte Nixx und einige der Mordianer feuerten ihre Lasergewehre ab. Nixx sprang auf und warf die Sprengladung in hohem Bogen in die Menge der Marines. „Köpfe runter“ brüllte er wieder und die Bombe riss eine große Lücke in die Reihen der Chaosmarines. Einem trennte es beide Beine ab und der Oberkörper wurde bis zur Balustrade des Treppenaufgangs geschleudert. Blutige Fetzen klebten an den Wänden und Säulen und liefen langsam daran herunter. Auch den Chaoshexer hatte es umgehauen und er lehnte etwas benommen am Eingang an der Wand. Doch schon kamen neue Krieger herein angeführt vom persönlichen Champion Mordekais: Margatto. Seine Männer brannten auf den Kampf und stürmten feuernd vorwärts. Sie machten ihre Handgranaten scharf und warfen sie nach den Stellungen der Mordianer, die darauf in Deckung blieben, um der Wirkung der Handgranaten möglichst zu entgehen. Margatto selbst sprang vor und lief auf 2 seiner Männer zu, die sich schnell hinknieten, um ihrem Anführer eine Art Sprungpodest zu liefern. Margatto segelte durch die Luft und kam hinter der ersten Balustrade herunter. Noch in der Luft befindlich zog er sein Energieschwert und streckte damit mehrere imperiale Soldaten nieder. Die Marines nutzten die Verwirrung, die Margatto verursachte und stießen auf der Treppe weiter vor, dabei durchsiebten sie die Gardesoldaten des Palastes mit ihren Boltern und warfen die schweren Waffen um.

Nun erreichten Mordekais Schergen auch die Fenster des Palastes, die Hauptmann Brandle verteidigen sollte. Während ihre schweren Waffen und die Noise Marines die sandsackbewehrten Fenster unter Feuer nahmen, arbeiteten sich weitere Krieger an die Fenster heran und warfen ihre Granaten durch diese, um die Verteidiger auszuschalten oder zurückzutreiben. Brandles Männer wichen zurück, wollten sie nicht von den Granaten zerfetzt werden.

Am Hinterausgang spielten sich ähnliche Szenen ab. Obwohl Kommissar Eliot die Soldaten antrieb und sogar einen Sergeanten exekutierte, konnten sie dem massiven Ansturm der Chaosmarines wenig entgegensetzen. Die Trupps um Soldat Rusty wurden zur Verstärkung zum Hinterausgang beordert. Sie bezogen an der vorletzten Wand Stellung, wo in diese Schießscharten geschlagen worden waren. Ihnen entgegen humpelten und liefen die abgekämpften Mordianer der Palastgarde und einige wenige der 4. Kompanie, zum Teil schwer verletzt. Ihnen folgte eiligen Schrittes der Kommissar und die noch einsatzfähigen Gardesoldaten, den Rückzug absichernd. 2 von ihnen feuerten mit Granatwerfern auf die herannahenden Chaosmarines. Als die letzten von ihnen durch die Türöffnung durchkamen wurden den Feinden einige Handgranaten entgegen geworfen, bevor dann ein schwerer, mit Sandsäcken beladener Unterschrank vor die Öffnung geschoben wurde. Dahinter nahmen sofort 3 Kameraden von Rusty Deckung, dabei einen Flammenwerfer bereitmachend. „Gebt ihnen Saures, beim Imperator“ rief der Kommissar, dabei wich er langsam zurück und bewegte sich auf einen Zwischengang hinter einem Treppenaufgang zu, an dessen Ende eine in die Wand eingearbeitete Tür war.

Wembly erreichte inzwischen durch die Tunnel den Palast und befand sich direkt unterhalb des Palastes. Von der Tunneldecke rieselte gelegentlich Staub, hervorgerufen durch die Explosionen, die dumpf zu hören waren. Wembly stolperte über einen herabgestürzten Brocken, der mitten im Gang lag und den er aufgrund der zum Teil ausgefallenen Beleuchtung nicht sehen konnte. Er schimpfte leise vor sich hin und wäre fast gestürzt, als ihm einige Stufen auffielen, die in die Wand gehauen waren und beim genaueren Hinsehen nach oben führten. Fast hätte er sie gar nicht bemerkt. Er nahm an, es wäre eine Möglichkeit, in den Palast zu kommen und begann zögernd mit dem Aufstieg.