Ignatius und die ihn begleitenden Todeskompanisten sowie 3 Sturmterminatoren und einige der Ehrengarde Lord Dantes umkreisten vorsichtig den großen Dämon des Slaanesh in der Haupthalle. Dante selbst stützte sich mit den Knien ab und hielt sich dabei seine verwundete Seite. Die Luft um die rechte Hand des Dämons begann sich zu verändern und er erschuf aus dem Warp eine doppelklingige Lanze, die aus seiner Hand herauszuwachsen schien. „Damit werde ich dich pfählen, Dante“, brummte der Dämon im tiefsten Bass. Er machte sich bereit, Dante anzugreifen, doch die anderen Blood Angels konnten dies nicht zulassen und ein Ehrengardist legte mit seiner Plasmapistole auf die Warpgestalt an und traf ihn in den Rücken, während die Todeskompanisten auf den Dämon zugingen und ihn angriffen. Sie wußten alle, dass, je länger sie zögerten, desto stärker die Kraft und die Festigkeit des Dämons im Diesseits zunahmen. Dies war aber auch ein Nachteil für den Dämon, denn er wurde so verwundbarer, was der Schuß des Ehrengardisten in den Rücken des Unholds bewies. Mit einem qualmenden Loch im Rücken wurde der Dämon von Dante abgelenkt und wandt sich den Angreifern zu. Er wirbelte mit der klingenbewehrten Lanze herum und spießte einen der Todeskompanisten auf, der sich zu nah an den Dämon herangewagt hatte. Dann setzte er die Klinge gegen einen der Sturmterminatoren ein, doch dieser konnte den Treffer mit seinem Sturmschild abwehren, wich dabei aber wieder zurück. Ignatius und die anderen gingen erneut gegen den Dämon vor, doch dieser schlug erneut zu und fegte einen Ehrengardisten von den Beinen, der gegen die Wand der Halle geschleudert wurde und mit gebrochenen Armen liegenblieb. Dann schlug er mit einem behuften Bein nach hinten aus und traf einen TK-Marine an der Brust, was diesen zurückfliegen ließ. Ein Griff mit seiner intakten Klaue nach vorne brach einem weiteren schwarzen Marine das Genick und sein wahnsinniges Geheule erstarb. Dann ergriff er erneut seine Lanze und schmetterte die Stange gegen Ignatius, der durch die Wucht des Treffers auf die Knie sackte. Der Dämon holte zum tödlichen Stoß gegen den Ordenspriester aus, doch Dante wollte den Tod des Priesters verhindern und rannte zum dämonischen Riesen hin, um ihn mit seiner Infernopistole den Rest zu geben, doch darauf hatte der Dämon nur gewartet. Ein erneutes Wirbeln mit seiner Lanze und Dante wurde am behelmten Kopf getroffen, was ihn aus dem Gleichgewicht brachte und er stürzte nach vorne. Er drehte sich noch schnell um, doch der Dämon war schneller und durchbohrte mit seiner Lanze den Oberschenkel des Ordensführers der Blood Angels. Dante schrie schmerzhaft auf und der Warpdämon brüllte triumpfierend, zog die Lanze wieder heraus und holte bis weit über dem Kopf aus, um Lord Dante auf dem Hallenboden festzunageln, den Kopf des Blood Angels zu ihm gewandt. Dies nutzte Dante aus und startete sein Sprungmodul, was ihn auf den Dämon zubeförderte, als er über den Boden schlitterte. Zwischen den Beinen des Dämons stoppte der Lord und feuerte seine Infernopistole von unten in den Rumpf des Dämons, der tödlich getroffen aufbrüllte. Das Geschoss durchdrang von unten das Becken und den Rumpf des Unhold und zertrennte das Rückgrat des Riesen, der darauf zusammenbrach. „Wir sehen uns wieder, Dante“, schmetterte die tiefe Stimme des Dämons durch den Raum und er begann sich, wie alle Dämonen, wenn sie besiegt sind, aus dem Diesseits aufzulösen. Doch bevor er verschwand, ergriff er den überraschten Ordenspriester Ignatius und riß ihn zusammen mit seinen Überresten in den Warp, der sich urplötzlich um seinen geschundenen Körper herum auftat. „Nein“, brüllte Dante und streckte die Hand nach dem Ordenspriester aus, doch es war zu spät. Sowohl der Dämon als auch Bruder Ignatius der Blood Angels verschwanden im Warpriß, der sich sofort wieder schloß. Enttäuscht haute Dante liegend mit der Faust auf den Boden. Der Dämon hatte sich doch noch ein Opfer geholt.
Lemartes schloß mit Soldat Rusty und dem am Kopf und Gesicht verbundenen Sergeant zu den taktischen Marines auf, indem sie durch entsprechende Signale die Fallgitter wieder in die Decke der Gänge versenkten. In relativ kurzer Zeit wurden die Chaosmarines, die ihren Vormarsch aufhalten sollten, niedergemacht, da deren Munitionsvorräte so gut wie verbraucht waren. Im Nahkampf hatten sie dann gegen Lemartes, seine 3 TK-Marines und die Blood Angel Trupps keine Chance. Rusty und der Sergeant hielten sich verständlicherweise zurück und überliessen den Nahkampf den Elitekämpfern der Menschheit. Danach war klar, dass der Chaosgeneral versuchte, durch die Schächte der Lastenaufzüge nach unten in die Stolleneingänge zu den Minen zu entkommen. Einige verstreute Cadianer hatten sich den Space Marines angeschlossen. Darunter war einer, der sich sehr gut in der Zitadelle auskannte. So konnten sie mit Hilfe dieses Soldaten relativ schnell in die unteren Regionen vordringen und erreichten den Vorraum der Lastenaufzüge. Sie übersahen die Spuren des Kampfes gegen Melisanders Ehrengarde und nahmen also die Verfolgung Mordekais auf.
Kurz darauf stieß auch Magister Mephiston zu ihnen und erzählte vom erfolgreichen Kampf gegen den Chaoshexer und dessen unrühmliches Ende. Chaosmarines seien ihm aber nicht begegnet. Somit war klar, welchen Weg Mordekai und hoffentlich auch Melisander eingeschlagen hatten.
Melisander und seine ihm verbliebenen 2 Brüder wichen stetig auf den Gegner feuernd weiter zurück. Mehrmals gelang es ihnen, die Verfolger auflaufen zu lassen, was inzwischen 2 Marines und 2 Dämonetten mit ihrem verfluchten Leben bezahlten. Dennoch war der Gegner in der Überzahl, was es Melisander unmöglich machte, sich dem Feind im Nahkampf zu stellen, da er befürchten mußte, überwältigt zu werden. Da er nicht wußte, dass bereits Verstärkung unterwegs war, wollte er sich nicht opfern, um den Gegner nicht entkommen zu lassen. Mordekai war ihnen auf den Fersen und es gab keine Ausweichmöglichkeit in diesem Stollengang, also liefen sie weiter und kamen an einen Felsübergang über eine weitere Schlucht in unteren Stollensystem. Der Felsübergang war an den Seiten mit Seilen zum festhalten gesichert, doch ein Warnschild wies darauf hin, dass nur maximal 2 Personen den Felsübergang betreten sollten, da sonst Einsturzgefahr bestand. Dies war die Gelegenheit für Melisander, den Chaoskräften eine erneute Falle zu stellen. Kurzerhand entfernte er das Warnschild und legte sich mit seinen Brüdern an den Seiten des Stollens in Deckung, nicht bevor sie noch 2 Lampen der Grubenbeleuchtung zerstörten. So warteten sie im Dunkeln auf ihre Verfolger.
Die Chaosmarines um Mordekai rückten durch die Gänge vor, wußte er doch, dass ihnen wohl nur schwache Kräfte gegenüber standen, sonst wäre die Gegenwehr heftiger. Der Chaosgeneral ließ 6 Marines zurück, um die Verfolger zu beschäftigen und ging mit den restlichen 8 Männern und den 3 Dämonetten weiter. Bald erreichten auch sie die Stelle mit dem Felsenübergang und Mordekai befahl 6 Marines als Vorhut den Übergang zu erkunden, während er abwartend zurückblieb. Schweren Schrittes liefen die 6 Marines, nachdem sie sich kurz umgesehen hatten, auf den felsigen Übergang, der darauf auch laut zu knirschen anfing, als sich einige Bröckchen lösten. Im selben Moment, als die Vorhut inmitten des Felsenübergangs stand, eröffneten Melisander und die beiden Ehrengardisten das Feuer. Im Dunkeln blitzten die Mündungen auf, als die Schüssen durch die Stollen hallten und ein Chaosmarine wurde tödlich getroffen. Die 6 Marines wollten zu ihrem Gebieter zurück, doch für sie war es zu spät. Ihr Gesamtgewicht übertraf der Tragfähigkeit des Felsenübergangs und er knickte am hinteren Ende nach unten weg. Ein Chaosmarine erreichte noch den sicheren Boden, die restlichen stürzten in die Tiefe, als sich auch das andere Ende des Übergangs mit einem lauten Knacks von der gegenüberliegenden Felswand löste. Melisander sprang vor und beförderte den Überlebenden der Vorhut mit einem Schlag seiner Energieaxt in die Schlucht. Auch die Ehrengardisten nahmen den Kampf auf und eine Dämonette löste sich im Nebel auf. Die anderen überwanden ihre Überraschung und Mordekai zog sein Energieschwert. Einer der Brüder erlöste eine weitere Dämonette von ihrem Dasein und wurde danach von Mordekai überwältigt. Er ergriff den Kopf des Blood Angels und rammte ihn gegen die Stollenwand. Die letzte Dämonette hatte im Dunkeln klare Vorteile und sprang dem letzten von Melisanders Ehrengarde in den Nacken, um ihn beide Klingen in den Hals zu stoßen. Dann war auch Melisander heran und spaltete der Dämonin den haarigen Schädel. Der tödlich verwundete Blood Angel stürzte sich auf den letzten von Mordekais Begleitung und Melisander sah sich dem Chaosgeneral gegenüber.
Idai und Vittorio erreichten mittlerweile das Inquisitionsbüro und sprangen aus bzw. vom Landspeeder, der die beiden dorthin gebracht hatte. Sie liefen ins Bürogebäude und Idai sah den Mönch fragend an: „Wo ist die Bombe?“ Der Inquisitionsgehilfe wies dem Blood Angel Captain, ihm zu folgen und sie erreichten die Geheimtür. Vittorio betätigte die Tastatur der Tür und sie sprang auf. „Glück gehabt“, meinte Vittorio. „Kabal hätte die Kombination auch ändern können!“ „Egal“, erwiderte Idai: „Weiter jetzt!“ Sie hasteten die Stufen hinunter und erreichten die zweite Tür zur Geheimkammer. Vittorio drehte sich mit traurigem Gesicht zu Idai um. „Ich habe keinen Schlüssel“, greint er. „Red keinen Scheiß jetzt!“ Vittorio erzählte, dass der Schlüssel nur dem Inquisitor ausgehändigt wurde. Idai rollte die Augen und stöhnte, dann zog er seine Plasmapistole und zerschoß kurzerhand das Schloß. Mit einem kräftigen Fußtritt sprang die Tür zur Seite und knallte gegen die Wand. „Na also, da wären wir“, meinte Idai und betrachtete den schwarzen Kasten in der Raummitte. Vittorio beugte sich auch sofort über die Tastatur und schaute auf die LCD-Anzeige, die eine X-Zeit von –1.42.38 anzeigte. Der Blood Angel Captain warf einen Blick über die Schulter des Mönches auf die Anzeige und meinte: „Na, da hätten wir uns ja nicht so beeilen brauchen. Wir haben ja noch ne Menge Zeit.“ Der Mönch allerdings schüttelte den Kopf und erwiderte: „Freut euch nicht zu früh. Ich kenne nämlich den Entschärfungscode nicht.“ „Himmelherrgottnochmal“, brüllte Saja Idai und zog Bruder Vittorio an der Kutte hoch vor sein Gesicht. „Ihr traut euch wohl nicht mal untereinander, was?“ Idai bleckte die Zähne. Der Mönch meinte, sie sollten so schnell wie möglich verschwinden, doch der Captain entgegnete: „Nix da, wir stehen das jetzt zusammen durch, klar?“ Er zog ein kleines Multifunktionsmesser aus dem Gürtel und machte sich an der Tastatur zu schaffen, indem er die Klinge unter den Rahmen klemmte und die Tastatur abzog. Nun hatte er das mit mehreren Kabeln verbundene Innenleben der Bombe vor sich. Innerhalb der Bombe befanden sich verschieden farbige Kabel: ein rotes, ein blaues, ein grünes und ein gelbes Kabel. Vittorio, der schon aufgeregt zitterte, schaute auf die Kabel. „Ja, das Grüne ist unerheblich. Eines der anderen 3 muß das Zündkabel sein, nur welches?“ „Oh Mann, ihr seid wahrlich eine große Hilfe. Ihr wisst im Grunde gar nichts.“ Nun fingen sie an, miteinander zu diskutieren, welches Kabel nun durchzuschneiden sei. „Tja, da ich ein Blood Angel bin, plädiere ich für das rote Kabel.“ „Nein, bloß nicht. Wenn es nun das falsche ist?“ greinte Vittorio. Idai meinte, dass sie dies nicht rauskriegen würden, wenn sie es nicht ausprobierten. Dann sagte er, er könne ja auch das Gelbe durchschneiden. „Nein, auf keinen Fall das Gelbe. Das bringt Unglück!“ Idai rollte wieder mit den Augen. „Du gehst mir langsam auf die Nerven. Warum soll ich eigentlich nicht das Grüne nehmen?“, fragte der Captain und meinte dann: „Eigentlich sollte ich dir gar nicht trauen.“ „Das Grüne sorgt nur für die korrekte Zeitmessung“, antwortete der Mönch, worauf der Blood Angel meinte, dass sei Blödsinn und schnitt das Grüne durch. Kurz darauf begann das Zählwerk mit nahezu dreifacher Geschwindigkeit zu laufen, was auch an der LCD-Anzeige abzulesen war und der Countdown lief wesentlich schneller. „Oh nein“, jammerte Vittorio und schlug die Hände über den Kopf zusammen. „Warum habt ihr nicht auf mich gehört“, schrie der Mönch. „Wenn ihr das falsche Kabel durchschneidet, explodiert die Bombe sofort.“ „Also werde ich das Blaue durchschneiden.“ „Bitte nicht, nehmt das Gelbe!“ „Ihr sagtet doch , Gelb bringe Unglück. Entscheidet euch endlich!“ Idai wurde langsam ungehalten. „Ganz ruhig“, sinierte dann der Mönch. „Denken wir nochmal in Ruhe nach.“ „Wir haben keine Zeit zum Nachdenken. Ich schneide jetzt das Blaue durch.“ Vittorio schrie laut auf: „Nein, nicht das Blaue.“ Doch es machte SCHNIPP und der Mönch schloss ganz fest die Augen. Nichts passierte. „Was ist?“, fragte der Inquisitionsangehörige und Idai antwortete: „Ich habe das rote Kabel durchgeschnitten.“ „Waaaass?“, Vittorio riß ungläubig die Augen auf. „Ihr wolltet doch das Blaue durchschneiden.“ Idai grinste: „Ich habe gelogen! Allerdings läuft die Anzeige immernoch rückwärts.“ Idai rieb sich nachdenklich das Kinn. „Na, dann schneide ich halt das Blaue durch.“ Sprachs und wieder machte es SCHNIPP. „Was macht ihr? Seid ihr verrückt geworden?“ Vittorio wollte ihm das Messer aus der Hand reißen, doch Idai wehrte die Versuche des Mönchs ab. Während die beiden dort um das Messer rangelten lief die Anzeige weiter und näherte sich der Nullstellung gefährlich. Im letzten Moment griff Idai einfach mit seiner geschützten Hand in die Schaltungen rein und riß alles einfach raus, was er mit einer Hand greifen konnte. Mehrere Teile in der Hand schaute Idai auf die LCD-Anzeige, die immernoch weiterlief. „Oh, nein“, brüllte der Mönch und schloß, sein Ende vor sich sehend, die Augen. Als die Nullstellung erreicht wurde, fing der Kasten an zu qualmen und der Mönch hörte auf, im harten Griff des Blood Angels zu zappeln. Beide schauten auf die Kastenbombe, dann sich gegenseitig an. „Tja, das wars wohl. Mit der überlegenen Technik wird einst die Menschheit über alles im Universum obsiegen“, frozzelte Idai, ließ den Mönch los und begann, die Stufen der Kammer hinauf zu steigen. Vittorio, dem die Schweißperlen vom Gesicht tropften, ließ sich schwer atmend auf den Hintern fallen und faltete die Hände zum Gebet.
Der Nahkampf zwischen Melisander und Mordekai tobte. Der Ehrengardist und der Chaosmarine verschwanden im Stollengang, aus dem sie gekommen waren. Die beiden Anführer waren alleine und schlugen mit ihren Waffen aufeinander ein. Mordekai wich einem Schlag von Melisander aus und schlug mit seiner Stachelfaust ins Gesicht von Melisander, der schwer am Kinn getroffen wurde und zurücktaumelte, während er Blut spuckte. Dann ließ Melisander seine Axt kreisen und traf den Gegner allerdings nicht mit der scharfen Klinge, sondern mit dessen Breitseite, sodass die Rüstung Mordekais nur eine ordentliche Delle bekam. Wütend darüber versuchte der Captain den Chaosgeneral mit einem Fußtritt zu treffen, doch der General wich erneut zur Seite aus und Melisander traf nur die Stollenwand. Dies nutzte Mordekai aus und schlug Melisander mit seinem Energieschwert den linken Unterarm ab, worauf der Blood Angel laut aufbrüllte. Mit einem lauten Schrei schwang die Energieaxt Melisanders herum, im Versuch, Mordekai zu köpfen, doch dieser war zu schnell und duckte sich unter die Klinge hinweg. Mordekai schnellte vor und durchbohrte Melisander den Unterleib. Der Chaosgeneral hob den Blood Angel hoch und schmetterte den Körper seines Feindes auf den Boden. Melisander spuckte erneut Blut und blieb regungslos am Boden liegen. Mordekai konnte schon durch den Gang seine Verfolger hören und machte sich auf den Weg zum Felsenübergang, der allerdings für ihn nicht mehr passierbar war. Lemartes und die anderen trafen auf den schwer verwundeten Ehrengardisten, der seinen Gegner besiegt hatte und begann sofort, ihn zu versorgen. Der Ordenspriester rannte mit Rusty und einigen taktischen Marines sofort weiter, kamen aber zu spät. Mit Hilfe seines Sprungmoduls, welches Mordekai noch hatte, sprang er über den Abgrund auf die andere Seite. Lemartes brüllte fluchend auf und Mordekai winkte ihm hämisch zu. „Bis zum nächsten Mal“, rief Mordekai herüber und drehte sich um. Plötzlich stand er einem Halbling gegenüber, der sein Scharfschützengewehr auf ihn angelegt hatte. „Mach dich davon, du Knirps“, schimpfte Mordekai verächtlich, doch der Halbling wich keinen Schritt zurück. Ein donnernder Schuß durchfuhr die Stille und Mordekai blieb regungslos stehen. Die Kugel hatte den Sehschlitz seines Helms durchdrungen und steckte nun in seinem Kopf. Lautlos fiel der General des Chaos und oberster Befehlshaber der feindlichen Slaanesh-Truppen nach vorne und blieb leblos liegen. Der Halbling schulterte sein Gewehr und kam bis auf den äußersten Rand des felsigen Übergangs mit seinen kurzen Füßen herangestampft. „Alles in Ordnung, ich frage euch?“, rief er herüber und kaute dabei auf einem Stück Maisbrot. „Verdammt, ein Halbling“, rief Rusty und flippte aus. „Ein verdammter Halbling. Ich fass es nicht. Wir kämpfen hier tagelang gegen eine Chaosstreitmacht und kriegen fast diesen blöden General nicht und da kommt ein einfacher Halbling daher und macht einfach Schluß.“ Rusty lief aufgeregt hin und her, soweit es der Stollengang zuließ. „Scheiße nochmal. Hättest du nicht schon eher auftauchen können? Häh? Dann wäre uns bestimmt diese ganze Scheiße erspart geblieben.“ Der Halbling setzte sich an den Rand der Schlucht und kaute weiter auf seinem Maisbrot. „Im Einsatz gegen Orks ich war“, rief er herüber. „Ach so, das entschuldigt natürlich alles. Leck mich am Arsch“, schimpfte Rusty. „Ich habe keinen Bock mehr. Ich besauf mich jetzt.“ Drehte sich um und begann, den Weg zurückzulaufen. Von weiten konnten sie ihn noch schimpfen hören: „Ein bekloppter Halbling. Ich krieg zu viel.“ Ein Apthecarius kam auf sie zu und begann, Melisanders Wunden zu versorgen, damit er hier rausgehen kann. Ein Cadianer meinte über die Reaktion von Rusty, das er wohl auch kein Maisbrot möge. Lemartes sendete einen Gruss zum Halbling herüber. „Lebe wohl und lang.“ Der Halbling nickte dem Ordenspriester zu und antwortete: „Haltet die Ohren offen und den Blick weit.“
So endeten die Bemühungen des Chaos, diesen Planeten zu erobern.
Die imperialen Streitkräfte sammelten sich an der Stadtgrenze und der Zitadelle. Die Verwundeten wurden in die Lazarette gebracht. Die Bevölkerung konnte mit dem Wiederaufbau beginnen, während Nagoda das Kommando übernahm und dem Konsortium auf Terra Meldung machte, dass das monatliche Pensum an Mineralien wohl die nächsten 6 Wochen im Rückstand sein werde. Solange würde es dauern, die Schäden der Kämpfe an den Minenanlagen zu beseitigen. Viceadmiral Stukov wurde zum Flottenstützpunkt des hiesigen Sektors zurückbeordert. Auch die Blood Angels zogen sich auf ihre Heimatwelt Baal zurück, wurden sie doch von 2 Kompanien der Sons of Sanguine, einem Nachfolgeorden der Blood Angels abgelöst.
Oberstleutnant Nagoda wurde zum Oberst befördert und übernahm das Kommando der imperialen Streitkräfte auf diesen Planeten, bis ein Nachfolger für General Stransky gefunden wurde.
Soldat Rusty wurde mit dem Tapferkeitsorden 2. Klasse (silber) ausgezeichnet und zum Sergeant befördert.
Der Sergeant bekam ein neues Gebiss und implantierte Kieferknochen und wurde ebenfalls mit dem Tapferkeitsorden 2. Klasse (silber) ausgezeichnet. Außerdem wurde er zum Leutnant befördert und befehligt zukünftig den 2. Zug des 54. Regiments von Cadia, indem auch Rusty dient.
Inquisitionsgehilfe Vittorio wurde in den Innendienst für 3 Jahre strafversetzt um die alten Schriften zu studieren, da er keine vernünftige Erklärung für den Tod von Inquisitor Makith Kabal liefern konnte.
Hauptmann Willcox bekam die Tapferkeitsmedaille 3. Klasse (bronze) und übernahm wieder den Befehl über das 10. Gardistenregiment.
Die Blood Angels waren im Auditorium auf Baal versammelt, um für die Seelen der gefallenen Brüder zu beten, besonders die in den Kämpfen beteiligten waren anwesend, darunter Melisander, Saja Idai, Elisar, Lemartes, Magister Mephiston und natürlich Lord Dante, der befürchtete, dass sie Bruder Ignatius nie wiedersehen würden. Und wenn doch, dann wohl auf der Seite des Chaos, was er aber nicht hoffte.
Ende des 8. Kapitels
EPILOG
Der Müllsammler
Er war teil der Reinigungstrupps, die jetzt überall in Blutgrat unterwegs waren, um den Schutt aufzusammeln und jedwedes Metall, das nicht mehr für die Reparaturen einzusetzen war, dem Recycling-Programm zuzuführen. Er war nur ein kleines Rad im Getriebe des Ganzen. Er fegte gerade gedankenverloren die Schuttteile und Patronenhülsen zusammen, als ihm ein merkwürdiger metallener Teller auffiel mit einmaligen geheimen Verziehrungen. Er blickte sich schnell um, ob jemand anderes dies bemerkt hatte, doch keiner achtete auf ihn. Schnell packte er den Teller und steckte ihn in die Brusttasche seines Anzugs. Er dachte, er könnte ihn auf den Schwarzmarkt verkaufen und so ein paar zusätzliche imperiale Schekel verdienen. Dann vergaß er ihn bis er Feierabend hatte. In seiner privaten Unterkunftszelle holte er ihn wieder hervor und betrachtete ihn etwas genauer. Vorsichtig fuhren seine Finger über die erhabenen Schriftzeichen auf diesem mysteriösen Objekt. Plötzlich hörte er wirre Stimmen, die sich zu einer Stimme vereinten. Sie erzählten ihm von den geheimsten Wünschen seiner Kameraden. Von den geheimsten Wünschen seiner Träume. Sie versprachen ihn, bedeutend zu machen, zu etwas besonderem, großem, mächtigem. Ja, das hätte er gerne, dann könnten sie nicht mehr auf ihm herumtrampeln, dann müssten sie ihn beachten, dann müssten sie sich vor ihm verbeugen, nicht er vor ihnen. Ja, das wäre toll, das wäre supertoll. Wenn er so weitermachte, war er ein nichts, aber wenn er auf die Stimme hörte, konnte er etwas besonderes werden. Er wurde Nachwuchs für die ...
...Wiege des Bösen.
ENDE