Blood Angels Blood Angel Fortsetzungsstory

Der Raptorchampion wurde förmlich zerfetzt, als der Dämon des Slaanesh aus ihm herauswuchs. Der Dämon überragte mit seiner enormen Gestalt alle Kämpfer in der Halle, einschließlich des Blood Angel Cybots. Bruder Sanktus hielt in der Bewegung inne, dabei hatte er einen toten Chaosmarine zwischen den Cybotarmen hängen. Mordekai deutete auf den rotgepanzerten Läufer und kreischte ein unbekanntes Wort in der Dämonensprache. Der große Dämon setzte sich in Bewegung und lief auf den Cybot zu. Bruder Sanktus ließ den schlaffen Körper des toten Marines fallen und stampfte ebenfalls vorwärts. „Sanguinius, gib mir Kraft“, murmelte Bruder Sanktus und prallte auf die riesige Warpgestalt. Da der Cybot beschäftigt war, konnten die Chaosmarines mit Mordekai weiter vorrücken und rannten gegen die Stellung der Gardisten unter Hauptmann Willcox an. Margatto übernahm den Nahkampf gegen die Blood Angel Marines und was sich von den Imperialen gegen ihn zu stellen traute.

Inzwischen kam auch die Streitmacht um Mephiston in ihren gepanzerten Fahrzeugen durch die Strassen der Stadt Blutgrat zum Vorplatz der Zitadelle, dessen Platz einem grausamen Schlachtfeld glich. Als sie die beiden Chaospredatoren erspähten, warfen die Besatzungen der Rhinos ihre Turbolader an, um die Entfernung zwischen sich und dem Eingang der Zitadelle möglichst schnell zu überwinden. Die Panzer, die es vorher noch schafften, einen der Sturmtermies zu grillen, wandten sich den heranrumpelnden Rhinos zu. Einer der Panzer drehte seinen Turm und nahm eines der Rhinos unter Feuer, welches die ersten Gräben überfuhr und traf es an der Kettenpanzerung, die sofort dahinschmolz. Durch die Panzerung durch brannte sich der Laserstrahl und beschädigte die Panzerkette, worauf aufgrund der rotierenden Ketten Teile davon durch die Luft wirbelten. Der getroffenen Transportpanzer drehte sich daraufhin auf der beschädigten Stelle und war damit lahmgelegt. Der taktische Trupp stieg sofort aus und ging hinter dem Rhino in Deckung. Mephistons Landraider erreichte nun ebenfalls den Vorplatz, schwenkte leicht nach rechts ein, um den nachfolgenden Predator und dem Baal-Panzer Platz zu machen und richtete sich auf die beiden Chaospanzer aus. Diese nahmen bereits das nächste heranrasende Rhino unter Feuer. Beide Schüsse verfehlten das Rhino nur knapp, zerstörten aber den Sturmbolter auf dem Dach des Transportpanzers. Die anderen beiden Rhinos hüllten sich in eine Nebelwolke ein, was dem Blood Angel Predator allerdings die Sicht auf die feindlichen Panzer nahm und ihn zur Änderung seiner Position zwang. Der Landraider allerdings, in seiner Sicht nicht eingeschränkt, schoss seine beiden synchronisierten Laserkanonen auf einen der Chaospanzer ab und traf ihn voll. Die Explosion war gewaltig. Der Panzerturm wurde vom Rumpf gesprengt und stieg mehrere Meter nach oben, bevor er wieder nach unten auf das brennende Wrack prallte. Glühende Metallteile wurden durch die Luft geschleudert und verteilten sich in der näheren Umgebung. Das größte Stück war der Rest einer Seitenkuppel, das auf den anderen Chaospredator prallte, über den Turm hinwegkullerte und hinter dem Panzer in einem der Gräben verschwand. Der verbliebene Feindpanzer schoss mit seiner synchronisierten Laserkanone im Turm und einer Kanone aus der Seitenkuppel auf den Landraider, wobei der schwere Bolter im Rumpf zerstört wurde. Die beiden durch eine Nebelwand getarnten Rhinos durchbrachen diese und näherten sich schnell den Pulk von Kämpfern am Haupteingang. So wurde die Sicht für den Blood Angel Predator wieder frei, der nun den letzten Chaospanzer anvisierte. Der erste Treffer schüttelte die Besatzung durch. Der zweite Treffer betäubte sie. Die verbliebenen 3 Rhinos hatten nun freie Bahn und bretterten über die letzten Hindernisse, um kurz vor dem Marinepulk am Haupttor anzuhalten und die taktischen Trupps aussteigen zu lassen. Sie stürzten sich sofort auf die abtrünnigen Marines und unterstützten so die Sturmterminatoren, die nun ihrerseits die Chaosmarines in die Festung drückten, wie zuvor die Slaanesh-Kämpfer die Blood Angels. Die Panzer brachten sich in Position, um den letzten feindlichen Panzer den Rest zu geben. Ein weiterer Volltreffer ließ den Treibstofftank des Panzers explodieren und Flammen schossen aus den verschiedenen Öffnungen des Gefährts, während drinnen die Besatzung langsam geröstet wurde und zu kleinen Klumpen zusammenschmorte. Mephiston stieg aus seinem Landraider, begleitet von den Devastoren, deren Einsatz nunmehr, da die Panzer vernichtet waren, nicht unbedingt von Nöten war. Er ließ sie wieder einsteigen und beorderte den Baal-Predator zusammen mit den Devastoren im Landraider zum Hintereingang. Er selbst schloss sich den 4 taktischen Trupps an und verstärkte den Druck auf die Chaosmarines am Haupttor.

X-Zeit: -5.34.23
 
Mittlerweile hatte auch der Hexer mit seinen Dämonetten mitbekommen, dass ein harter Gegner in den unteren Gängen aufgetaucht war, der seinen Marines und Dämonen gefährlich werden konnte, nämlich Melisander und seine Ehrengarde. Darum bereitete der Hexer einen Hinterhalt vor, der zumindest eine der 3 Gruppen vernichten sollte. Während 5 Chaosmarines sich auf die Lauer legten, ging ein weiterer Marine mit 2 Dämonetten in einen der Gänge, um die dort befindlichen Blood Angels in die Falle zu locken und zwar den linken. Somit trafen die beiden Dämonetten und der Marine auf den Veteranensergeanten der Ehrengarde und 2 seiner Brüder. Die Blood Angels rückten langsam vor. Sobald der Chaosmarine sie sehen konnte, eröffnete er das Feuer mit seinem Bolter, wich daraufhin aber sofort wieder zurück. Hinter ihm kicherten die Slaanesh-Weiber. Der Bruder mit dem Bolter im Anschlag ging nach vorne, gefolgt vom Sergeanten und dem letzten Bruder, die beide mit Kettenschwert und Boltpistole, sowie Fragmentgranaten bewaffnet waren. Der Sergeant meinte: „Das wird mir jetzt aber zu bunt. Beim nächsten Feuerstoß rücken wir zügig vor und erledigen sie.“ Dieser ließ auch nicht lange auf sich warten. Der Chaosmarine ging kurz vor, jagte einige Kugeln durch seinen Bolter und wollte sich daraufhin wieder zurückziehen, aber der Blood Angel Marine an der Spitze der drei erwiderte das Feuer und rückte, den anderen beiden Deckung gebend, schnell vor. Hinter dem Chaoskämpfer sprangen plötzlich die beiden Dämonetten nach vorne und stellten sich dem Sergeant in den Weg, der die Schläge der einen mit dem Kettenschwert abfing und die andere mit seiner Boltpistole empfing. Diese wand sich aber geschickt und flink, das die Kugeln ihren Körper verfehlten. Die Marines mit den Boltern schossen, was das Magazin hergab aufeinander, das Funken von Querschlägern an den Wänden und den Rüstungen aufsprühten. Eine der Lampen der spärlichen Deckenbeleuchtung zerplatzte, getroffen von einer Boltkugel. Mehrere Kugeln schlugen in die Rüstungen der beiden Elitekrieger und ließen sie durch die Wucht des Aufpralls zurücktaumeln. Der Sergeant der Ehrengarde schlug auf eine der Dämonetten ein, die ihrerseits seine Schläge mit ihrer Waffe und der Hornklinge ihres linken Arms parieren konnte. Wütend feuerte er wieder seine Pistole auf sie ab, doch die Dämonin drehte ihren mit 2 Hörnern deformierten Kopf beiseite, sodass die Kugel nur einige Zähne ihres ekligen Gebisses zerschlug und eine tiefe Furche über ihre Wange zog. Mit einem wilden Hieb ihrer Klinge versuchte sie, die Kehle des Sergeanten zu treffen, dieser wich aber zurück und zersäbelte seinerseits ihre Hornklinge mit seinem surrenden Kettenschwert. Die physikalischen Gesetze schienen nicht für die Dämonen zu gelten, denn die zweite Dämonin bewegte sich auf allen Vieren an der Wand und der Gangdecke entlang und kroch so über die Blood Angels hinweg in deren Rücken, um sich dort auf den hintersten Space Marine fallen zu lassen. Das hätte sie lieber nicht tun sollen, denn der rote Marine spießte die Dämonin noch im Fallen mit seinem Kettenschwert auf, während ihre Klingen über seine Servorüstung schrammten. Der Chaosmarine hatte nunmehr sein Magazin leergeschossen und stürmte auf den Blood Angel zu. Dieser war so gerissen, eine Kugel in seinem Magazin zurück zu behalten und legte nun auf den heranstürmenden Chaoskrieger an, dem er mit einem gezielten Schuss in den Kopf durch eines der Helmaugen niederstreckte. Der letzten Dämonin im Kampf mit dem Sergeanten gelang es, ihre Klinge in die linke Armbeuge des Veteranen zu rammen und ihn so zu verletzen, bevor auch sie ihre dunkle Seele verlor. Der Sergeant presste schmerzhaft die Lippen zusammen, als er die Klinge aus der Armbeuge zog. Mit einem leisen Klirren fiel sie auf den steinernen Boden des Ganges. Die Blood Angel Ehrengardisten nickten sich wortlos gegenseitig zu und rückten durch den Gang weiter vor, bis sie an einen Vorraum gelangten, indem mehrere tote Cadianer lagen. Dort ereilte sie ihr Schicksal in Form der auf sie lauernden Chaosmarines, die geduckt hinter einigen Kisten und einer Mauerecke mit schussbereiten Waffen auf sie warteten, bis sie im Vorraum standen. Dann schnellten sie plötzlich hoch und eröffneten das Feuer auf die Ehrengardisten. Der Bruder mit dem Bolter wurde förmlich von den Kugeln durchsiebt, trotz seiner Servorüstung und brach zusammen. Dem Sergeanten der Ehrengarde flogen ebenfalls die Kugeln aus den feindlichen Boltern um die Ohren. Sein Banner wurde zerlöchert und mehrere Kugeln drangen in die Oberschenkel und den Brustpanzer und er sank auf die Knie. Weitere Geschossen durchtrennten die Bannerstange und ließen einige Stücke seines Ehrenzeichens auf dem Schulterpanzer abplatzen. Als eine Kugel in seinen Hals eindrang, war es aus mit ihm und er fiel auf den Rücken. Der letzte Bruder der Gruppe starrte auf die toten Augen seines Veteranensergeanten und erwiderte das Bolterfeuer mit seiner Pistole, während er wütend vorstürmte, dabei sein Kettenschwert schwingend. Im Lauf warf er die Pistole beiseite, nahm eine Fragmentgranate und warf sie auf die Gegner, um sie aus ihrer Deckung zu treiben. Dies gelang ihm auch und er stürzte sich auf den ersten Gegner, dem er seinen Bolter aus den Händen schlug, um ihn anschließend mit einem gezielten Hieb den Kopf von den Schultern zu trennen. Dann trafen 2 Boltgeschossen seinen goldenen Helm und er wurde zurückgerissen. Weitere Geschossen folgten, drangen in Brust, Arm und Unterleib, worauf dieser Bruder seinen letzten Atemzug tat, bevor er an der Wand herunterrutschte. Dort sitzend streckte er die Beine von sich und war tot. Die Chaosmarines rückten weiter vor, auf der Suche nach ihrem nächsten Opfer.
 
Elisar hatte seine Entscheidung gefällt und nahm die Boltpistole hoch. Langsam legte er sie auf den Gouverneur an, der seinerseits große Augen machte. „Sie machen einen großen Feh....“, mehr bekam er nicht heraus, als die Kugel in seine Stirn oberhalb der Nasenwurzel eindrang und die halbe Schädelplatte am Hinterkopf zerfetzte. Mit verdrehten Augen stürzte der unbekleidete, echte Gouverneur nach hinten und blieb reglos auf dem marmornen Boden liegen. Das dies der echte gewesen war, konnte Elisar allerdings nicht wissen. „Bravo“, rief der andere Gouverneur (ehemals Wembly) aus. „Damit habt ihr diesen Kultistenzauberer erledigt. Nun können wir zusammen alles wieder in Ordnung bringen.“ Elisar drehte sich, die Boltpistole im Anschlag zur anderen Gestalt um. „Irrtum“, antwortete er. „Wir befinden uns im Kampf gegen das Chaos. Ich habe nicht die Zeit und die Kompetenz herauszufinden, ob sie der echte oder der falsche Gouverneur sind.“ Dabei machte der Blood Angel einen Schritt auf den Nackten vor ihm zu. „Um zu verhindern, dass das Chaos weiteres Unheil hier verursacht, erschieße ich euch einfach beide. Ende der Diskussion!“ „Häh? Das könnt ich ni...“ rief der falsche Gouverneur aus und bekam ebenfalls eine Kugel in den Kopf. Er riss dabei beide Arme hoch und machte eine merkwürdige Tanzbewegung im Beschwörungskreis, bevor er zur Seite kippte und mit dem Kopf auf dem Marmorboden aufschlug. Elisar hörte mehrere aufgeregte Stimmen im Treppenaufgang, blinzelte mehrmals mit seinem Auge und machte sich bereit, die Kultisten zu empfangen.

Der Thunderhawk schwebte auf das Dach der Zitadelle zu und Saja Idai machte sich bereit, aus dem Schweber zu springen, dabei sah er durch die geöffnete Tür einen Mönch oder Priester auf dem Landeplatz stehen. „Ah, das Empfangskomitee“, murmelte er. Ungeduldig tänzelte Makith Kabal von einem Bein auf das andere. Wurde aber auch Zeit, das endlich jemand hier landete. Die verdammten Landspeeder ließen sich einfach nicht blicken. Der Thunder wirbelte reichlich Staub vom Dach der Zitadelle auf, als Saja Idai heraussprang und auf dem Landeplatz stand. Der merkwürdige Mönch kam auch sofort mit wehender Robe, die Kapuze glitt ihm vom Kopf, auf ihn zugeeilt. „Ich bin Makith Kabal vom Ordo Malleus. Im Namen der Inquisition des Imperators befehle ich sie, mich von hier zu evakuieren.“ Eine Hand des Mönchs verschwand unter seinem Gewand und grimmig schaute er auf den Blood Angel Captain, der langsam auf ihn zukam. „Immer mit der Ruhe. Erstmal müssen wir für euch die Karre aus dem Dreck ziehen, sprich das Chaos zerschlagen, also tretet beiseite.“ Das hatte ihm noch gefehlt. Ein Inquisitor. Ausgerechnet ein Inquisitor, dachte Idai. Gerade denen hatte er doch sein Schicksal zu verdanken. Seine Familie wurde aus fadenscheinigen Gründen damals von der Inquisition gejagt und ausgelöscht. Nur er konnte den Häschern des Ordo Malleus entkommen. „Halt“, rief Kabal. „Ihr werdet mich von hier fortbringen und meine Autorität nicht in Frage stellen, verstanden?“ Dabei hielt der Mönch den Space Marine mit ausgestrecktem Arm und erhobener Hand vor der Brust auf. „Verdammter Pfaffe, Ihr werdet...“, entgegnete Idai und verstummte schlagartig, denn der Inquisitormönch zauberte aus seinem Gewand eine Plasmapistole, die er nun auf ihn gerichtet hielt. „Ihr werdet gehorchen, im Namen des Imperators!“ Kabal winkte mit der Pistole zum Thunderhawk hinter dem Captain. „Also los, bewegt euch“, sagte Kabal zu ihm.

Am Hintereingang trieben Ordenspriester Ignatius und Lemartes mit ihren Todeskompanisten und dem Terminatortrupp die feindlichen Marines vor sich her. Wer sich nicht zurückzog und das waren sehr viele dieser Slaanesh-Anhänger, wurde niedergemacht. Die Noise-Marines wehrten sich nach Leibeskräften und zerfetzten einen der Terminatoren mit ihren Schallwaffen, bevor sie von den Cyclone-Raketenwerfer vernichtet wurden, den einer der Terminatoren auf den Schultern seiner rot schimmernden Rüstung trug. Die Terminatoren und Bruder Ignatius verfolgten die zurückweichenden Chaosmarines in Richtung der Todeskompanisten und der letzten beiden Strummarines um Bruder Lemartes. Einige durchbrachen diesen Ring und versuchten, sich in Richtung der Stadtgebäude zurück zu ziehen, doch der zur Verstärkung eintreffende Baal-Predator und der Landraider nahmen die Verfolgung auf und vernichteten die kleine Gruppe noch weit vor den ersten Gebäuderuinen. Die Todeskompanisten hackten sich gnadenlos durch die Reihen der Chaoskämpfer und Bruder Ignatius stand ihnen in nichts nach. Schon stürzte er sich auf 2 weitere Gegner, die sich ihrerseits schon auf den Nahkampf zu freuen schienen. Mit gezückten Nahkampfwaffen erwarteten sie den Ordenspriester, der den ersten mit einer geschickten Drehung und einem gezielten Hieb seiner Energiewaffe an den Kopf ausschaltete. Der zweite griff an und schlug mit seinem Kettenschwert dem Priester die Boltpistole aus der Hand, während er mit der anderen Hand den Waffenarm von Ignatius ergriff und kraftvoll festhielt. Das gleiche tat der Ordenspriester mit dem Slaanesh-Anhänger und beide rangen nun so aneinander geklammert darum, den anderen zu Fall zu bringen. Der Chaoskämpfer begann, dem Ordenspriester sein Knie in den Unterleib zu rammen und bekam so fast die Oberhand, als plötzlich Lemartes hinter ihm auftauchte und dem Unglücklichen seine Waffe in den gepanzerten Rücken unterhalb des Rückenmoduls steckte, sodass dieser tot zusammenbrach. Ignatius und Lemartes sahen sich kurz durch ihre Servohelme an, nickten sich gegenseitig zu und wandten sich erneut zu ihren zahlreichen Gegnern.
 
Die Haupthalle war nunmehr überfüllt von Chaosmarines. Im Zentrum rangen der Blood Angel Cybot und der Slaanesh-Dämon miteinander. Die Überlebenden von Melisanders taktischen Trupps zogen sich zu Willcox seinen Gardisten zurück, verfolgt von den chaosanhängenden Marines, dem Champion Margatto und ihrem Anführer Mordekai.
Oberstleutnant Nagoda konnte im Hauptquartier auf den Bildschirmen, die das Innere der Festung zeigten sehen, wie sich die Blood Angels innerhalb der Festung zur Auffangstellung der Gardisten zurückbewegten. „Schätze, die klopfen bald an unsere Tür“, bemerkte Rusty. Der Sergeant mit seinem verbundenen Gesicht lehnte mit verschränkten Armen über der Brust an der Wand, neben sich einen Melter. Die Stabssoldaten schauten ebenfalls gebannt auf die verschiedenen Bildschirme. Der Inquisitionsgehilfe von Kabal stand hinter dem Holotisch und murmelte ständig Litaneien zur Festigung des Glaubens. Der Eingang zum gepanzerten Raum war mittlerweile von den Männern mit Tischen, Stühlen, Tafeln, einer ausgehängten Verbindungstür und anderen Sachen verbarrikadiert worden. Einem kampferfahrenen, voll bewaffneten Chaosmarine würden diesen Hindernisse aber nicht aufhalten oder zumindest nicht lange. Nagoda wusste es, der Sergeant wusste es und Rusty ebenfalls. Die Stabssoldaten klammerten sich an die Hoffnung, dass die Blood Angel Einheiten rechtzeitig in die Festung zu ihnen durchstoßen würden, um sie zu retten. Nagoda sagte nichts und Rusty würde sich hüten, ihnen diese Hoffnung zu nehmen. Also blieb er ruhig und begann langsam, seinen Granatwerfer mit Munition zu bestücken. Leise begann er, einen archaischen Song zu singen, den er noch aus seiner Kindheit kannte: „We are live in a yellow submarine....“

Der Kampf in der Haupthalle nahm inzwischen an Härte zu. Bruder Sanktus im Cybot schlug dem Dämon seine Energiefaust in die Seite. Der Dämon knickte kurz ein, griff dann aber selber zu und zerfetzte den anderen Nahkampfarm des Cybots, worauf Sanktus ordentlich durchgeschüttelt wurde. Ein weiterer Hieb riß dem Cybot den Nebelwerfer vom Sarkophag, der scheppernd gegen die Hallenwand krachte. Die Chaosmarines brachen derweil in die Stellung der Gardisten ein. Mordekai rückte selbst vor, als plötzlich einer der verbliebenen Terminatoren vor ihm stand und mit seiner Energiefaust ausholte. Mordekai zückte seine Plasmapistole und zerschoss ihm den Servohelm, dessen Servostückchen, Knochensplitter und Hirnbröckchen sich im Raum verteilten. Einen Blutstrahl aus dem Hals verspritzend brach der Elitekrieger zusammen. Auch Margatto ließ sich nicht aufhalten. Mit seinem zweihändigen Energieschwert säbelte er gerade 2 Gardisten nieder, als sich ihm ein Blood Angel entgegenstellte. Mit einem bajonettbesetzten Bolter ging er auf den Champion los und versuchte, ihn im Gesicht zu treffen. Der Kämpfer ging leicht in die Knie und drehte seinen Kopf beiseite, so verpasste die Klinge sein Gesicht knapp. Margatto ließ seine Energieklinge nach oben schnellen und durchtrennte dabei den Bolter des Space Marines, dessen vordere Hälfte auf den leichenbedeckten Boden fiel. Der folgende tödliche Hieb ließ die Klinge des Schwertes von der Schulter bis zum Brustkorb der Servorüstung eindringen und beendete das Leben des Bruders. „Ihr seid alle mein!“ schlürfte der Slaanesh-Champion und stürmte weiter vorwärts.

Idai und Kabal bestiegen den auf sie wartenden Thunderhawk der Blood Angels. „Laßt euch ja keine Dummheit einfallen“, meinte der Inquisitor zum Captain und dieser gab den Befehl, abzuheben. Senkrecht stieg der schwere Gleiter des Ordens nach oben. „Wollt ihr nicht endlich die Luke schließen?“ fragte Makith. „Wieso? Bekommt euch die frische Luft nicht?“ frozzelte Saja Idai und ließ sich viel Zeit, auf die Luke zuzugehen, dabei hielt er sich sein rotes, für Space Marines untypisches Barett auf dem Kopf fest. Der Mönch beäugte argwöhnisch den Blood Angel Captain, als ihm jetzt erst die Stoffteile an Lenden und Schulter des Marines auffielen. Aufmerksam sah er sich das Muster des Stoffes an und fragte dann: „Sagt mal, woher habt ihr diesen Stoff?“ Idai zog die Augenbrauen zusammen und fragte ebenfalls, warum er dies wissen wolle. „Wenn ich mich recht erinnere, ist dies das Muster des Clans Sutherland, der seinerzeit in Verbindung mit dem Clan MacKenzie stand, der von der Inquisition wegen seinen Beziehungen zu Außerirdischen ausgelöscht wurde.“ Idai hielt in der Bewegung inne und bemerkte: „Was zur Folge hatte, dass der Clan Sutherland ebenfalls von euch verurteilt und verfolgt wurde.“ Dies bestätigte Kabal. „Genauso ist es. Ich war seinerzeit mit der Auslöschung der Familie Sutherland beauftragt. Also, woher habt ihr diesen Stoff? Damals ist uns einer von ihnen entkommen und vielleicht könnt ihr mich auf seine Spur bringen, dann will ich von eurer Widerspenstigkeit hier absehen.“ Saja Idai begann, breit zu grinsen und ließ dabei die spitzen Augenzähne als Zeichen des Sanguinius sehen. „Sagen wir mal so, ich habe sie geerbt!“ Kabal riss überrascht die Augen weit auf. „Geerbt? Das würde ja heißen, ....“, stammelte der Mönch. „...dass ich dieser Entkommene bin. Ja, ich bin der letzte des Clans Sutherland!“ rief Idai laut aus und schnellte nach vorne. Dabei entriss er dem verdutzten Inquisitionsmönch die Plasmapistole aus der Hand, als dieser zurückwich. „Ihr ward das also damals!“ entwich es aus Kabals Mund. „Ja, wahrhaftig und ich habe es mir nicht träumen lassen, denjenigen mal in die Hände zu bekommen, der dieses Unglück über meine Familie und mich selbst gebracht hat. Bei Gott und dem Jesusmenschen. Gepriesen sei der Herr....“ Kabal wich soweit es die Wände der Kammer zuließen zurück. „Ihr wagt es nicht, mich anzurühren, oder die Faust des Imperators wird euch zerschmettern, Ketzer!“ Er fletschte dabei die Zähne. „Von wegen die Faust des Imperators, voher werdet ihr meine Faust spüren.“ Ein, zwei schnelle Schritte des Marines und er war heran, griff sich den Mönch und zerrte ihn zur immer noch offenen Ausstiegsluke. „Die Faust des Imperators ist übermächtig. Ihr könnt ihr nicht entkommen!“ rief der Inquisitor als er im harten Griff des Blood Angels zappelte. „Wißt ihr was?“ fragte Idai den Mönch scheinheilig. „Ich werde euch doch evakuieren und wünsche euch einen guten Flug!“ Dann packte Saja Idai den Inquisitor des Imperators Makith Kabal fester, hob ihn etwas hoch und warf ihn durch die Luke des Thunderhawks nach draußen. Mit einem grell tönenden Schrei fiel Kabal in die Tiefe auf die Ruinen der Stadt Blutgrat zu und sein Körper bohrte sich fast einen Meter in die durch die Kämpfe brüchige Asphaltdecke der Strassen von Blutgrat. Idai zeigte mit dem Daumen nach unten und deutete so den Piloten des Thunderhawks, wieder auf dem Dach der Zitadelle zu landen.
 
Der Kampf zwischen Bruder Sanktus und dem Slaanesh-Dämon näherte sich seinem finalen Ende. Beide rangen miteinander und der Dämon schleuderte den Cybot von sich, doch Sanktus konnte den Schwung abfangen und fiel nicht. An Ermangelung einer geeigneten Waffe schnappte sich der Dämon einen toten Chaosmarine an den Beinen und nutzte ihn wie einen Dreschflegel. Weit ausholend schlug er auf den schwer gepanzerten Elitekrieger des Blood Angel Ordens ein, dabei löste sich der Servohelm von der Leiche und sprang vom Sarkophag des Cybots quer durch die Halle davon. Ein weiterer kräftiger Tritt gegen die Front des Kriegers ließ ihn nach hinten taumeln. Sein schwerer Fuß zerquetschte einen toten Gardisten. Um nicht umzustürzen, hielt sich Sanktus mit seinem funktionstüchtigen Arm an der Wand der Halle fest. Der Dämon nutzte die Gelegenheit und griff in die Streben des zerstörten Arms, riss ihn herum und schleuderte den Cybot gegen die Wand. Der Sarkophag drückte sich in den Beton hinein und etliche kleinere Brocken lösten sich, als der Cybot sich von der Wand abstieß. Der Dämon entwandt sich geschickt dem Zugriffsversuch des Cybots und schlug seinerseits wieder mit der Leiche des Chaosmarines in seinen Händen zu. Dieser Schlag war so gewaltig, dass der Oberkörper sich vom Bein des Marines löste, an dem der Dämon ihn festgehalten hatte. Der riesige Dämon schaute verdutzt auf das zerfetzte Bein des Chaosmarines in seinen Händen und hielt es vor sein schimmerndes Gesicht. Dann fletschte er die Zähne und warf das Bein lässig über seine Schulter nach hinten. Vom Schlag des Dämons in die Knie gezwungen kam der Cybot gerade wieder hoch, als die Warpgestalt laut brüllend auf ihn zugerannt kam. Wie ein Football-Spieler rammte der Dämon die Brustpartie des Sarkophags und schleuderte so den ehrwürdigen Bruder von den stählernen Beinen. Beide krachten auf den Hallenboden, dabei die Körper der Gefallenen unter sich zu blutigen Brei zermalmend. Der agile Dämon war schneller wieder auf den Beinen als der schwerfällige Stahlkoloss. So griff der Dämon erneut zu, schleuderte den schweren Körper des Cybots hoch und ließ ihn wieder mit dem Rücken auf den Hallenboden fallen. Durch den Aufprall betäubt war der Elitekrieger nun machtlos und dem Dämon ausgeliefert. Mit seiner krallenbewehrten Hand riß der Dämon die Brustplatte vom Sarkophag und schleuderte sie wie ein Frisbee durch die geräumige Weite der Haupthalle über die Köpfe der hereinbrechenden Blood Angel Marines am Haupteingang hinweg. Danach nahm er einen krallenbewehrten Fuß hoch und drang mit einem kraftvollen Tritt in die Brustkammer des Cybotkörpers ein. So endete das ehrwürdige Leben des Bruder Sanktus, der seinen Platz in der Halle der Gefallenen des Ordens einnehmen würde, wo er ein leuchtendes Beispiel für Mut und Tapferkeit für die Anwärter des Ordens abgeben würde. Zu Ehren des Primarchen Sanguinius.

Lord Dante schaute entsetzt auf die rauchigen Überreste des ehrwürdigen Bruder Sanktus, nachdem er 2 Chaosmarines mit seiner Energiewaffe gefällt hatte. Die ihn begleitenden Ehrengardisten und Sturmmarines arbeiteten sich ebenfalls durch die Reihen der Abtrünnigen. Langsam begannen diese, sich vor ihnen zurückzuziehen und sich ihrem vordringenden Anführer anzuschliessen. Auch Mephiston hatte am Haupteingang keine allzu schweren Probleme, seine taktischen Marines und Sturmterminatoren vorwärts zu bringen. Doch für die Gardisten um Hauptmann Willcox wurde die Lage wirklich brenzlig.

Am Hintereingang zeichnete sich eine Niederlage für die von den Todeskompanisten umzingelten Chaosmarines ab. Lemartes hielt sich jetzt etwas zurück und überließ es den Todeskompanie-Marines, dem Gegner den Rest zu geben. Einige von ihnen hatten sich wirklich nicht mehr unter Kontrolle und brüllten aus Leibeskräften und heulten und wetterten, während sie auf die Slaanesh-Anhänger einschlugen. Wie wilde Berserker, ihre Umgebung nicht mehr wahrnehmend, hauten sie auf die Überreste der besiegten Chaosmarines ein. Auch diese Gegner wollten sich nicht ergeben und schlugen auf die Blood Angels ein. Die letzten beiden Sturmmarines des Ordens wurden überwältigt, und ein verrückter Chaosmarine sprengte sich und einen Terminator mit einer Melterbombe in die Luft. Der Ring der schwarzgefärbten Blood Angels wurde immer enger. Jeder Ausbruchsversuch seitens des Gegners endete in den Energiefäusten der Terminatoren oder den Kettenschwertern der todgeweihten Brüder unter der Leitung von Ordenspriester Lemartes und Ignatius. Die Devastoren sicherten die Umgebung des Hintereingangs ab. Der Baal-Predator und die beiden Landraider drehten ihre Runden und einer der Landraider machte sich auf den Weg zum Seiteneingang, auf der Suche nach einem potentiellen Gegner. Den letzten der Slaaneshmarines schlugen die Todeskompanisten in Stücke und trennten ihm den Kopf ab, den sie auf eine Stange eines Stacheldrahthindernisses aufspießten und inmitten ihres Pulks in die Höhe hielten. Dabei brüllten sie so laut, dass es quer über das Schlachtfeld bis zu den Häuserruinen herüberhallte: „Sanguinius, Sanguinius,Sanguinius!“ Lemartes und Ignatius standen sich gegenüber und Lemartes wollte Meldung über das Interkom in seinem Servohelm abgeben, doch er bekam keine Verbindung zum Hauptquartier und zu Captain Melisander.

Elisar wartete hinter dem Eingang des Raumes und hörte, wie die Kultisten die Treppe hinauf hasteten. In der einen Hand die Boltpistole des toten Raptors, in der anderen eine Laserpistole, die er in den Sachen des einen toten echten oder unechten Gouverneurs gefunden hatte, ging er ins Treppenhaus und eröffnete das Feuer auf die heraufkommenden Gestalten. 5 Kultisten kamen die Stufen herauf. Bevor sie wußten, was los war, fielen die ersten 3 dem Feuer von Sergeant Elisar zum Opfer und stürzten auf die Stufen herab. Die letzten beiden schossen ihre Lasergewehre gegen ihn ab, doch die Strahlen der Waffen konnten die Servorüstung nicht durchdringen. Durch die herunterkullernden Leichen ihrer Gefährten aus dem Tritt gebracht, verfehlten die weiteren Schüsse der beiden Kultisten die Gestalt von Elisar völlig. Die Boltpistole war leergeschossen und der Sergeant ließ sie nutzlos fallen. Mit der Laserpistole im Anschlag schritt er die Stufen herab auf die beiden Kultisten zu. Ruhig zielend legte er auf den ersten an, brauchte alledings 3 Schüsse, bis er ihn endgültig erledigte. Tja, mit einem kaputten Auge zielt es sich wohl nicht so gut, das räumliche Sehen war eingschränkt. Der letzte Kultist warf die Laserwaffe weg und griff über seine Schulter nach einer Schrotflinte, die in einem Halfter auf seinem Rücken steckte. Er konnte die Waffe noch durchladen, zum Schuß kam er nicht mehr. Elisar war über ihm und bohrte die beiden Finger seiner verletzten Hand in die Augenhöhlen des Verräters. So den Schädel des Unglücklichen im festen Griff vollzog er einen kräftigen Dreh zur Seite und dem Mann wurde zusätzlich sein Genick gebrochen. Er zerrte die Leiche des Mannes nach vorne und schnappte sich die Schrotflinte. „Mal sehen, wer hier noch so herumläuft“, murmelte er und machte sich an den Abstieg zur Haupthalle des Palastes.
 
Seine Aufgabe war es, die eingehenden Nachrichten weiterzugeben. So konnte er sehen, wie Lemartes eine Verbindung zum HQ bzw. zu Captain Melisander herstellen wollte, also kappte er kurzerhand die Verbindung. Dann aktivierte er einen Störsender und brachte ihn verdeckt an einem der Kontrollpulte an. Bis jetzt hatte er noch keine Gelegenheit gehabt. Aber jetzt, wo alle so aufgeregt waren, da die Lage innerhalb der Zitadelle nicht mehr so rosig war, konnte er für den Slaanesh-Kult unbemerkt agieren. Sie hatten ja keine Ahnung.....

Saja Idai ging die Gänge der oberen Etagen der Zitadelle entlang auf der Suche nach dem Hauptquartier. In den Gängen lagen viele verwundete Soldaten, betreut durch etliche Sanitäter aus verschiedenen Einheiten. Ein Leutnant kam auf ihn zu. „Sir, wir müssen die Verwundeten unbedingt von hier wegbringen.“ Idai überlegte kurz: „Bringen sie die Männer nach oben auf den Landeplatz. Dort wartet mein Thunderhawk. Er soll sie zu den Landeplätzen bringen, die von meinen Scouts geschützt sind. Beeilen sie sich!“ Dann ließ er sich noch den Weg zum Hauptquartier erklären und stiefelte los. Die Männer würden schon alleine klarkommen.

Die Männer reagierten sehr nervös, als sie Geräusche vor den verbarrikadierten Stahltür vernahmen. Deutlich war zu hören, wie sich jemand an der Schalttafel im Gang zu schaffen machte. Die Stabssoldaten schnappten sich ihre Waffen und legten auf den Eingang an. Der Sergeant nahm seinen Melter auf und Rusty entsicherte den Granatwerfer. Nagoda machte seine Plasmapistole scharf und stützte sich am Holotisch ab, als plötzlich die Stahltürflügel auseinander fuhren. „Verdammt noch mal, was ist denn hier los?“ hörten sie eine Stimme brüllen. „Nicht feuern“, rief Nagoda schnell und die Männer entspannten sich etwas. Dann krachten auch schon einige Stühle von der improvisierten Barrikade herab. „Gott und der Jesusmensch, schafft dieses Zeug beiseite, sonst wird sich hier noch einer umbringen“, rief der Blood Angel am Eingang und rumpelte dabei durch die Möbelstücke durch. „Als ich von hier fort ging, war noch alles halbwegs in Ordnung“, schimpfte der Barett tragende Marine. „Kaum bin ich ne Woche nicht da, schon geht hier alles den Bach runter.“ Dabei befreite er sich mühsam von einem Stufenhocker, der sich an seinem Bein verfangen hatte. „Saja Idai, Captain der Blood Angels“, stellte Idai sich vor. „Will vielleicht mal jemand hier Meldung machen?“ brummte er ungehalten. Einer der Stabssoldaten, der ihm am nächsten stand, nahm sofort Haltung an. „Hauptquartier unter Befehl von Oberstleutnant Nagoda. Wir bereiten uns auf die Verteidigung gegen die eingedrungenen Chaosmarines vor. Deshalb die verbarrikadierte Tür.“ „Aha, vielen Dank Soldat, darf ich auch mal was sagen?“ „Natürlich, Sir, ich dachte nur....“ Idai winkte ab. „Ach, hören sie auf zu denken. Gedanken sind keine Lichter und Ärsche keine Gesichter.“ Dabei trat der Blood Angel weiter in den Raum hinein. „Hier herrscht ja das totale Chaos und Dämonen sind auch da, hab ich gehört. Wo sind eigentlich die Inquisitoren wenn man sie braucht? Nicht da, verstecken sich irgendwo, aber einmal wegen einer ausserirdischen Grippe gehustet oder mit Weltraumherpes infiziert, schon hat man sie alle am Arsch!“ Idai war so richtig in Fahrt und inspizierte zwischendurch die verschiedenen Anzeigetafeln. Dann trat der Gehilfe Kabals vor: „Ich bin Bruder Vittorio, Gehilfe des Inquisitors.“ „Ich bin Oberstleutnant Nagoda, derzeitiger Befehlshaber der imperialen Truppenverbände“, stellte sich auch Nagoda vor. „Ah, endlich ein fähiger Offizier, wie ich hoffe, dieser Oberst Steiner war ja inkompetent, mit Verlaub gesagt.“ Idai beobachtete die Bildschirme, die das Geschehen in der Haupthalle zeigten, „und das war noch geprahlt.“ (Siehe Kapitel 1)

Willcox hatte Mühe, seine Männer zusammenzuhalten, denn der Druck der vorgehenden Chaosmarines wurde immer größer. Er stand selbst inmitten seiner Leute und ihm flogen die Boltgeschosse nur so um die Ohren. Einige Kugeln jaulten als Querschläger davon, eine andere Kugel schlug in seine Plattenrüstung ein. Er stöhnte kurz auf: „Uff, das wird einen blauen Fleck geben.“ Schon rissen weitere Geschossen zwei seiner Männer von den Beinen. Willcox schaute sich kurz um, ob die nächste Stellung mit den Maschinenkanonen soweit war. Tatsächlich, die Männer des 7. Regiments hatten 3 Maschinenkanonen hinter ihnen im Gang aufgestellt. „OK, Männer, zurück bis hinter die Kanonen“, rief der Hauptmann. Das ließen sich die Gardisten nicht zweimal sagen. Mit schnellen Schritten zogen sich die Soldaten hinter den schweren Waffen, die im Gang aufgebaut waren, zurück. Nur noch 2 taktische Marines der ursprünglichen Blood Angel Besatzung waren noch bei ihnen: Sergeant Julius und Bruder Proximus. Zusammen mit einigen Gardisten, die mit Melter und Plasmawerfer bewaffnet waren, hielten sie die vorrückenden Chaosmarines auf Abstand, sodass es den anderen Männern möglich war, hinter den Maschinenkanonen Stellung zu beziehen. Julius rief: „Los, Jungs, im Laufschritt!“ dann drehten sie sich um und hasteten zu den anderen weiter hinten im Gang. Daraufhin trieb Margatto seine Männer nach vorne. Als die letzten Verteidiger hinter der Auffangstellung waren, feuerten die schweren Waffen auf die herannahenden Slaanesh-Kämpfer. Margatto fluchte und drückte sich gegen die Stahlwand, während 3 Chaosmarines von den Geschossen der Maschinenkanonen durchlöchert wurden und zu Boden gingen. Die Marines duckten sich, während über ihren Köpfen die Geschosse durch die Luft schwirrten. Mordekai nahm seine um den Hals hängende Ikone in die Hände und begann mit den Beschwörungsformeln. Er brauchte dringend Verstärkung und wo bleibt dieser verfluchte Hexer eigentlich?
 
Der Hexer war auf dem Weg durch die unterirdischen Gänge unterhalb der Zitadelle nach oben. Es wurde Zeit, dass er sich seinem Führer anschloss, doch diese Gänge waren sehr weitläufig. Abgeschirmt durch seine Dämonetten und 4 Chaosmarines waren sie auf der Suche nach dem Aufgang. Die anderen Marines hatte er zurückgelassen, um sich mit den verfolgenden Blood Angels zu beschäftigen. Sie erreichten einen weiteren Vorraum, indem an den Wänden Überwachungskameras angebracht worden waren. Ein kurzer Ruck mit seinem Kopf und eine der Dämonetten kroch über die Wände zu den beiden Kameras und machte sie unbrauchbar. Das sie kommen, wussten sie ohnehin, aber sie brauchten ihre Stärke nicht zu wissen. Beim weiteren Vorrücken erreichten sie einen Lastaufzug. Der Hexer hielt es allerdings für keine gute Idee, diesen zu benutzen. Weiter hinten hatte er Kisten mit Sprengstoff ausgemacht, die ließ er jetzt bringen, um sie in den Aufzug zu platzieren und mit einem Zeitzünder versehen. Die Marines stapelten die Kisten im Lastenaufzug und machten sie zur Sprengung scharf. Dann startete der Hexer den Aufzug und drückte die 3 für den 3. Stock. Die Türen schlossen sich und der Aufzug setzte sich in Bewegung. Der Hexer grinste über sein weißes Gesicht: „Ein bisschen Spass muß sein.....“

Elisar kam inzwischen in der Haupthalle des Palastes an und übersah die aufgetürmten Leichen der Gefallen. Auch entdeckte er die Mitglieder seines Trupps unter den Toten. Langsam ging er die Stufen der steinernen Treppe hinunter und gelangte in den Vorraum der Eingangshalle, wo er die toten Körper von Bruder Moses und Bruder Mento erspähte. Durch die Bewegung kam sein Kreislauf wieder in Schwung, was auch bedeutete, das mehr Blut aus seinen Wunden im Gesicht und am Kopf sickerte. Ächzend setzte er sich an den unteren Stufen nieder, neben der Leiche von Bruder Mento und löste den Servohelm von der Rüstung des Toten. „Ich hasse die Dinger, aber du wirst ihn nicht mehr brauchen, Bruder.“ Um die Wunden an seinem Kopf zu behandeln, entnahm er dem Medipack des toten Marines einen Wundschaum, der beim Auftragen die Blutung stillt und die Wunden provisorisch verschließt. Danach setzte er den Servohelm auf. Nun konnte er durch die Verbesserungen im Helm besser durch sein verbliebenes Auge sehen. Schussbereit legte er die Schrotflinte des Kultisen über seine Knie, als am Eingang einige Gestalten auftauchten. Elisar schrak hoch, entspannte sich aber sofort wieder. Die Gestalten entpuppten sich als Scouts der Blood Angels in Begleitung eines Apothecarius, der auch sofort seine Arbeit aufnahm und den Fortbestand der Gensaat sicherte, indem er entsprechende Proben aus den Leichnamen der gefallenen Brüder entnahm. Auch wenn es Elisar nicht gefiel, nur so konnte sein Orden überleben. Die Scouts mussten ihm auf die Beine helfen, denn mittlerweile machten sich auch die Schmerzen am Bein bemerkbar, aber das war bedeutungslos, denn sein Orden würde ihn wieder aufpäppeln. Er würde ein bionisches Auge erhalten und eine verstärkte Schädeldecke und schon konnte er wieder seine Aufgaben erfüllen. Für Sanguinius.
Ende des 7. Kapitels
 
Kapitel 8
..ein Fraß für die Würmer

Der Slaanesh-Dämon richtete sich in der Haupthalle zu voller Größe auf und brüllte seine Verachtung über die Menschen in einem infernalischen Schrei heraus. Dann ging er auf die Blood Angels zu und fällte mit einem kräftigen Hieb seiner Klaue einen der rotgerüsteten Elitekämpfer des Ordens, worauf dieser gegen die Betonwand der Halle krachte und sich dabei das Rückgrat brach. Mephiston und die anderen taktischen Marines wichen dem Dämon aus und arbeiteten sich weiter auf die sich zurückziehenden Chaoskrieger zu. „Nehmt euch die Abtrünnigen vor“, rief Lord Dante aus. „Die Sturmterminatoren zu mir!“ Diese kamen an ihren Ordensobersten heran und gruppierten sich um die goldene Gestalt. „Und jetzt, Dämon, nimm dir einen Gegner vor, der deiner würdig ist!“ provozierte Dante die Warpgestalt. Der Dämon wirbelte herum und konzentrierte sich auf den Kämpfer in der goldenen Rüstung inmitten der Sturmterminatoren, der es gewagt hatte, ihn herauszufordern. Seine Pupillen wurden enger, er fletschte erneut die spitzen Zähne, seine Klauen öffneten und schlossen sich unablässig. Dann grummelte seine tiefe Bassstimme durch die Halle: „DDDDAAANNNTTTEEEEEEEEEEEEEEEE!!!“

Ordenspriester Lemartes sprach zu seinem Bruder Ignatius: „Gehe du mit den Brüdern in die Zitadelle, um zu helfen, wo es nötig ist. Ich werde mit 3 Brüdern mit Hilfe ihrer Sprungmodule zum Hauptquartier hochsetzen, vielleicht sind dort schon Gegner eingedrungen.“ „So sei es, Bruder“, antwortete Ignatius und gab den Todeskompanisten und Terminatoren einen Wink. Kurz darauf betrat die Gruppe um Ignatius die Zitadelle durch den Hintereingang, während Lemartes sich mit 3 der Todeskompanie über die Aussenmauern zur hoch oben zu erkennenden Balustrade des Balkons am Hauptquartier hocharbeitete.

Captain Melisander wartete inzwischen an einer Gangkreuzung auf die beiden Gruppen seiner Ehrengarde, die er losgeschickt hatte, den Hexer und die Dämonetten aufzuspüren (siehe Kapitel 6). Er schaute sich während der Wartezeit die zurückgelassenen Leichen der Cadianer an, die diese Slaanesh-Brut niedergemetzelt hatte. 5 Cadianer hatten es nur bis zu dieser Kreuzung geschafft, bevor sie von den Dämonetten eingeholt wurden. Ein Cadianer hing aufgespießt mit seinem Bajonett besetzten Lasergewehr an der Wand des Ganges, dabei ragte das Gewehr in den Gang hinein, die Füße hingen etwa 20 cm über dem Boden. Ein weiterer Soldat saß, rücklings an die Wand gelehnt, da und hatte seinen Kopf in den Händen haltend auf dem Schoß. 2 Leichen lagen mit gebrochenen Gliedmaßen, wie man unschwer an den wilden Verrenkungen erkennen konnte, in einem der abzweigenden Gänge. Der letzte wurde offensichtlich in Stücke gehackt und sauber aufgeschichtet. Erst der Rumpf, dann schichtweise Beine, Arme und obenauf der Kopf, aus dessen Mund das abgetrennte Glied des Mannes herausragte. Anscheinend hatten die Dämonetten einen merkwürdigen Sinn für Humor. Als Geräusche in Form von Schritten aus einem der Gänge hallten, sprang Melisander auf und nahm seine Energieaxt in beide Hände. Doch es war die 3er-Gruppe mit dem Melter, die nunmehr zu ihrem Captain aufschloss. Als sie sicher sein konnten, dass die Gruppe um den Veteranensergeanten wohl nicht mehr kommen würde, nahmen sie die Suche wieder auf.
Irgendwo mussten sie ja sein, dachte Melisander, als eine gewaltige Explosion zu hören war.

Der Servitor war gerade auf den Weg nach unten, um die Reparatur an einem Leman Russ Panzer zu beenden. Er war nur in der Waffenkammer gewesen, um einen schweren Bolter zu holen, den er noch einzubauen hatte, als er die Geräusche des hochfahrenden Lastenaufzugs wahrnahm. Normalerweise bestand die Anweisung, die Lastenaufzüge während anhaltender Kampfhandlungen nicht zu benutzen. Unter ihm konnte er die Kampfgeräusche hören, die die Versuche der Gegner kennzeichneten, weiter in die Festung vorzudringen. Als der Lastenaufzug seine Etage erreicht hatte, stoppte er. Der Servitor setzte den schweren Bolter mit seinem bionischen Arm ab, als sich die Türen des Aufzugs öffneten. Sein künstliches Auge fuhr die Okularlinsen aus. Was hatten denn die Munitions- oder Sprengstoffkisten hier zu suchen? Wo waren die Arbeiter? Er machte zwei Schritte in den Aufzug hinein, als er die Apparatur an einer Kiste ausmachte. Er trat näher heran und fuhr einige Werkzeuge aus seinem anderen bionischen Arm heraus, die sich aufgeregt drehten. Erschrocken erkannte der Servitor den Zündmechanismus, wählte schnell einen Greifer aus seinem Werkzeugsatz und versuchte, den Mechanismus von der Kiste zu reißen, doch es war zu spät. Die Explosion riss ihn in tausend Stücke. Eine mächtige Druckwelle arbeitete sich durch den Aufzugsschacht nach unten und oben und eine Feuerwand glitt durch den Gang in der Etage.

Die Stabssoldaten im Hauptquartier duckten sich und Rusty, der es sich auf einen der Stühle bequem gemacht hatte, fiel fast nach hinten über. Der Sergeant grunzte irgendwas und schnappte sich seinen Melter. Nagoda und Idai schauten auf die Bildschirme, von denen einige schwarz waren oder dieses Krisselbild zeigten. Die Inquisitionssoldaten sprangen ebenfalls auf und Makiths Gehilfe zog die Kapuze seiner Kutte über seinen kahlen Schädel. „Das kam von oben“, rief einer. „Nee, das war unter uns“, rief ein anderer. „Redet nicht wie alte Waschweiber“, fuhr Idai sie an. „Solange hier nichts durch die Tür kommen will ist alles außerhalb dieses Raumes für euch auf dem Mond, verstanden? Was ist eigentlich mit den Comverbindungen?“ fragte Idai. Ein Stabssoldat ging zu seinem Terminal, drückte einige Tasten und schüttelte den Kopf. „Noch immer keine Verbindung möglich.“ Saja Idai kam auf ihn zu: „Ach, laß mich mal, das gibt’s ja gar nicht.“ Der Blood Angel Captain setzte sich ans Terminal und tippte etwas grob auf die Tastatur, zog dann am Kabel herum und brummte leise vor sich hin. „Scheiß Technik!“ Ungehalten darüber, dass auch er keine Verbindung hinbekam, schlug er mit der geschützten Faust auf den Tisch, dass es krachte. Dabei fiel allerdings der Störsender des Kultisten unterhalb des Tisches herunter und hatte so keinen Kontakt mehr zu den Leitungen. Prompt war auch wieder eine Verbindung da, zumindest zu den Truppen ausserhalb der Zitadelle und zur Haupthalle. „Na sieh mal einer an, die Frösche haben ja doch Haare“, meinte Idai und Nagoda schaute irritiert
 
General Mordekai hatte seine dunklen Beschwörungen beendet und legte seine Ikone auf den Boden. Kurz darauf breitete sich eine Warpblase im Gang aus, aus der dann 36 Dämonetten des Slaanesh erschienen. „Vorwärts, meine Kinder“, rief Mordekai: „..bereitet mir den Weg!“ Die Dämonetten stürmten heulend und kreischend den Gang entlang auf die Stellung der Gardisten zu, die sofort das Feuer mit ihren Maschinenkanonen eröffneten. Vier, fünf, dann sechs Dämonetten wurden von den Kugeln durchsiebt, bevor sie die schweren Waffen erreichten. Sie stürzten sich auf die Soldaten und streckten sie nieder. Willcox, durch das Auftauchen der Dämonetten verwirrt, rief seinen Männer zu, sich zurückzuziehen. Erneut trieben die Dämonetten, diesmal die von Mordekai, die imperialen Soldaten durch die Gänge vor sich her. Der Weg nach unten war ihnen verwehrt, so zog sich Willcox nach oben zurück. Er hastete die Stufen des Treppenhauses empor und erreichte die Etage mit dem Hauptquartier. Seine Männer versuchten, den Gegner am Treppenhaus aufzuhalten, indem sie mehrere Handgranaten die Treppen hinunterkullern ließen. Weitere 4 Dämonetten lösten sich nach ihrem Tod im Nebel auf. Doch den Slaanesh-Weibern dicht auf folgten die Chaosmarines, die im Laufschritt die Stufen erklommen und mit den paar Gardisten dort kurzen Prozess machten. In der unmittelbaren Nähe des Hauptquartiers hatten die Soldaten eine automatische Kanone aufgestellt. Willcox hastete mit seinen letzten 50 Mann hinter die Kanone und ließ sie scharf machen. Dann zog er sich zur nächsten Etage zurück. Die automatische Kanone auf Lafette begann sofort mit der Abtastung des Ganges und eröffnete das Dauerfeuer, als es mit den Sensoren die Dämonetten und die Chaosmarines ausmachte. 2 Dämonetten schafften es nicht, rechtzeitig an den Wänden hochzuklettern und sich über die Decke des Ganges zu schlängeln. Die hinter ihnen befindlichen Marines wurden ebenfalls niedergemäht. Margatto warf sich auf den Boden und bekam einen Streifschuss am linken Arm ab. Mordekai war durchaus bereit, die Dämonetten zu opfern, nicht aber seine treuen Marines. Also gingen die Dämonetten weiter vor, doch keine der Warpgestalten erreichte die Autokanone. Sie alle wurden zerfetzt und lösten sich letztendlich im Nebel auf. Die Autokanone verstummte allerdings, denn sie hatte ihre komplette Munition, über 300 Schuss, verbraucht. Nun war der Weg für Mordekai frei.

Die Insassen des gepanzerten HQ-Raumes konnten das unaufhörliche Belfern der Autokanone gedämpft durch die dicke Stahltür hören. Die Stabssoldaten wurden langsam nervös, wenn sie es ohnehin nicht schon waren. „Los, Männer“, befahl Nagoda. „In Position!“ „Verdammte Scheiße, die sind einfach nicht aufzuhalten, hört euch das an“, greint einer der Soldaten. Rusty und der Sergeant mit seinem vermummten Gesicht aufgrund des Wundverbandes sahen sich wortlos an, dann zuckte der Sergeant mit den Achseln. Rusty schnaufte verächtlich. „Ihr seid ja alle wahnsinnig“, murmelte er, worauf Idai erwiderte: „Na, dann bin ich ja in passender Gesellschaft, was?“ Idai stellte sich zwischen dem Sergeant und Rusty und zog 2 Plasmapistolen aus seinen Halftern. „Der Imperator sagt, mich kriegt er hier schon wieder heraus, aber ihr“, dabei zwinkerte Idai Rusty hämisch zu: „..ihr seid im Arsch!“ Dann lachte er aus vollem Halse. „Hahahaha!“ Rusty machte dicke Backen und lud den Granatwerfer durch.

Mephiston nahm inzwischen mit den taktischen Trupps die Verfolgung der Chaosmarines durch die Gänge der Zitadelle auf. Nachzügler wurden erbarmungslos niedergemacht. Manchmal blieb eine kleinere Gruppe von Slaanesh-Marines zurück, um den Rückzug oder Vormarsch, wie auch immer, zu decken. Nach kurzem aber heftigem Nahkampfgefecht wurden die Abtrünnigen überwältigt. Der Munitionsvorrat der Chaosmarines neigte sich nämlich dem Ende entgegen. Da tauchten plötzlich aus einem Seitengang, der zu einem Treppenaufgang führte, einige Dämonetten auf, die sich sofort auf die Blood Angels um Magister Mephiston stürzten. Der Oberscriptor selbst wurde von 2 Dämonetten zugleich angegriffen. Die eine hatte 2 Hörner auf dem Kopf, wobei ein Horn wie eine Lanze aus ihrer Stirn ragte und war ansonsten leicht gepanzert. Die andere hatte einen nackten Oberkörper und ihre nicht weniger als 3 schweren, nebeneinander sitzenden Brüste wippten im Takt ihrer Schritte. Mephiston unbeeindruckt ob solcher Reize wirbelte mit seinem Energieschwert durch die Luft und fing ihre Attacken mit Leichtigkeit eines geübten und kampferfahrenen Marines ab. Dann ergriff er mit seiner linken Hand die Gehörnte und schleuderte sie herum zu den anderen Marines, die sich ihrer annahmen. Gleichzeitig wirbelte erneut sein Schwert herum und er spießte die andere Dämonette, ihre mittlere Brust durchbohrend, auf. Sie hauchte ihr dämonisches Leben am ausgestreckten Schwertarm des Scriptors aus, als Mephiston den Chaoshexer erspähte, der am Treppenaufgang stand und ihn hasserfüllt beobachtete. „Es gibt die Zeit des Gebetes und es gibt die Zeit des Kampfes...“, sagte Mephiston. „...und nun ist die Zeit des Kampfes!“ beendete der Hexer den Satz und zog sein Energieschwert.
 
„Dante“, rief der Dämon: „schon wieder ihr. Es wird Zeit, dass ihr endlich eurem Schöpfer gegenüber steht.“ Der Dämon griff an und schnappte sich einen der Sturmterminatoren, der nicht schnell genug ausweichen konnte. Mit seinem Energieklauenpaar versuchte er noch, die riesige Gestalt zu treffen, doch der Dämon war zu agil für ihn. Mit beiden Klauen griff er zu und hielt den Unglücklichen vor der breiten Brust. Dann zog er an beiden Enden und riß den Krieger des Ordens in der Mitte entzwei. Der Oberkörper und die Beine flogen an die gegenüberliegenden Wände und prallten auf den blutigen Boden. Die anderen Sturmtermies griffen nun ebenfalls an und hauten mit ihren Energieklauen und ihren Energiehämmern auf ihn ein. Ein Tritt des Dämons beförderte einen der Terminatoren von den Beinen, er rappelte sich aber baldigst wieder auf. Dante fluchte, denn in dem Gewimmel konnte er nicht seine Infernopistole einsetzen, ohne Gefahr zu laufen, einen seiner Ordensbrüder zu treffen. Ein Terminator entging dem tödlichen Hieb des Dämons nur aufgrund seines Sturmschildes. Dennoch war der Hieb so stark, dass der Blood Angel benommen am Boden liegenblieb. Einer von Lord Dantes Ehrengarde versuchte sein Glück und sprang dem Dämon mit Hilfe seines Sprungmoduls in den Nacken. Mit seinem Kettenschwert wollte er dem Riesen seine Kehle durchschneiden. Doch der Dämon griff einfach mit der Klaue hinter sich, riß den Unglücklichen von seiner Schulter herab und warf ihn mit solcher Wucht aus dem Seiteneingang, dass er noch mindestens 4 weitere Meter außerhalb der Zitadelle durch die Luft flog und einem Apothecari vor die mit weißer Servorüstung geschützten Füße fiel. Abgelenkt durch den Ehrengardisten nutzte Dante die Möglichkeit, näher an den Dämon heranzukommen und schlug mit seiner Energiewaffe zu. Der Slaanesh-Dämon hatte dies aber bemerkt und fing den Schlag mit seiner Klaue ab, unterschätzte aber die Wirkung der Energiewaffe, was ihm 2 seiner Finger kostete. Einen rosanen Schwall eines merkwürdigen Nebels ausstoßend übersprang der Dämon zwei herannahende Sturmterminatoren und landete hinter ihnen. Dante war kurz verwirrt und feuerte seine Infernopistole in den rosa Nebel ab, traf aber nur die Decke der Haupthalle, von der auch einige faustgroße Betonbrocken herunterfielen. Mit beiden Klauen zugreifend, schnappte der Dämon sich die beiden Terminatoren und stieß ihre Servohelme aneinander, worauf diese benommen zu Boden gingen. Ein weiterer Ehrengardist feuerte seine Plasmapistole auf den Dämon ab und traf ihn an der Schulter. Dieser zuckte kurz zurück, schnappte sich einen der benommenen Terminatoren und warf ihn auf den Gardisten, der aber gerade noch mit seinem Sprungmodul ausweichen konnte, mit dem goldenen Helm allerdings dabei an die Decke stieß, die Kontrolle verlor und durch die Halle sauste. Der Dämon allerdings blutete aus der Schulterwunde und sein rosafarbenes Blut rann über den muskulösen Arm und der Brust seines riesigen Körpers. „Dante, du elender Wicht“, schimpfte der Dämon. „Läßt du immer deine Brüder für dich fechten? Komm und zeig mir deine lächerliche Todesmaske!“

X-Zeit: -3.05.45

Mordekais Schergen jagten inzwischen die Gardisten von Hauptmann Willcox vor sich her und erreichten dabei die Panzertür des HQ´s. Doch bevor Mordekai zu seinem Champion Margatto aufschliessen konnte, betätigte Willcox einen geheimen Knopf und aktivierte die versteckten Fallgitter, die sich sofort von der Gangdecke lösten, auf den Boden krachten und unverrückbar einrasteten. Margatto war somit von der Streitmacht Mordekais getrennt und hatte nur etwa 20 Marines bei sich, während die restlichen etwa 60 Marines um Mordekai zurückblieben. „Margatto, erledige das Hauptquartier“, befahl der Chaosgeneral und beschloss, sich in die unteren Gänge zurückzuziehen. Hierfür nutzte er einen der Lastenschächte und seine Marines machten sich an den Abstieg.

Margatto machte sich daran, die Panzertür zu knacken und ließ ein paar Sprengsätze scharf machen und an die Türflügel anbringen. Dies waren Hohlsprengladungen, besonders für die Aufgabe geeignet. Die Insassen des geschützten Raumes merkten, dass dort etwas vor sich ging. „Nehmt lieber die Köpfe runter“, bemerkte Nagoda und schon riß eine Explosion die Türflügel auseinander und die Wucht ließ die improvisierte Barrikade, bzw. dessen Bestandteile, wie Möbel, Hocker usw. den Verteidigern um die Ohren fliegen. Noch bevor sich der Rauch gelegt hatte, versuchten die Chaosmarines in den Raum einzudringen, wurden aber von den Verteidigern des Hauptquartiers dank ihrer guten Waffen daran gehindert. Drei, vier der Chaosmarines gingen tödlich getroffen zu Boden, als die Männer um Nagoda und Idai das Feuer eröffneten. „Gebt ihnen Saures“, rief Idai und feuerte seine Plasmapistolen ab, was einen weiteren der Chaoskrieger im Gang nach hinten schleuderte und ihm sein Leben kostete. Ein andere Krieger legte sich auf den Boden hinter die Leichen seiner gefallenen Kameraden und feuerte blindlings mit dem Bolter in den Raum hinein. 2 Stabssoldaten wurden tödlich getroffen und einer der Inquisitionskämpfer wurde am Arm verwundet. Dies nutzte Margatto aus und schleuderte eine Sprenggranate in den Raum hinein, doch der vermummte Sergeant war geistesgegenwärtig genug, die Granate zu ergreifen und sie durch das Fenster über die Balkonbrüstung nach draussen zu werfen. Doch dies blieb nicht die einzige Granate. Weitere folgten, darunter auch Fragmentgranaten. Eine fing Rusty aus der Luft auf und warf sie einfach wieder zurück. Idai griff kurzerhand Rusty am Nackensaum seiner Uniform und zog ihn hinter den Holotisch in Deckung, als kurz darauf 2 oder 3 Explosionen erfolgten. Der Sergeant wurde gegen die Wand geschleudert und blieb bewußtlos liegen. Einem Stabssoldaten wurde der linke Arm abgerissen und flog durch die Wucht der Explosion über den Holotisch hinweg, hinter dem Nagoda und der Inquisitorgehilfe hockten und Rusty, Idai, sowie die beiden anderen Inquisitionssoldaten am Boden lagen. Der Kultist in den Reihen von Nagodas Männern wollte die Gelegenheit nutzen und Nagoda erschiessen. „Für Slaanesh“, rief er und legte mit dem Plasmawerfer, dem ihn Rusty besorgt hatte, auf den Oberstleutnant an. Doch der Schuß einer Laserpistole machte dem Kultisen einen Strich durch die Rechnung und durch seinen Oberkörper, wo das Herz sich befand. Der Kultist kippte nach hinten und blieb reglos über der Tastatur seines Computers liegen. Alle hinter dem Holotisch schauten auf den Schützen: es war der Inquisitionsgehilfe, Bruder Vittorio. „Bravo“, kommentierte Idai die Tat.
 
Der Hexer und Magister Mephiston starrten sich abschätzend an, während hinter dem Oberscriptor des Ordens die taktischen Marines weiter gegen die Chaosmarines von Mordekai vorgingen. „Schließt zu Mordekai auf“, befahl der Hexer seinen Dämonetten, die sich auf den Weg machten. „Also ein Duell. Du und ich“, meinte Mephiston und der Hexer ließ sich nicht lange bitten und versuchte eine Psi-Attacke gegen den Blood Angel, die dieser aber abblocken konnte. Mephiston setzte zu seinem hypnotischen Blick an, doch der Hexer zog sich ins Treppenhaus zurück. Mephiston folgte ihm und trat auf einen Treppenabsatz, wo ihm der Hexer schon auflauerte. Er stieß mit dem Energieschwert vor und versuchte, Mephiston zu treffen. Der Blood Angel wich geschickt aus und die Klinge des Hexers schrammte über die Betonwand und hinterließ einen tiefen Riss. Der Scriptor schlug auf den Hexer ein und dieser konnte die Schläge gerade so abwehren, wobei er die Stufen hinab zurückwich, weil der Blood Angel im Vorteil war. Von oben herabstoßend trieb er den Hexer vor sich her und holte zu einem kräftigen waagerechten Hieb aus, um den elenden Magier zu enthaupten. Doch der Hexer duckte sich und die Klinge Mephistons surrte über seinen Kopf hinweg in die Treppenhauswand, dass die Betonbrocken nur so flogen. Der dunkle Magier begegnete diesem Schlag mit einem Psi-Strahl aus seiner ausgestreckten Hand. Dieser Strahl bohrte sich allerdings nur durch die Robe des Scriptors und traf auf die Betonwand hinter ihm, wobei wieder etliche Betonbrocken durch das Treppenhaus sausten. Mephiston gab dem Hexer einen ordentlichen Fußtritt ans Kinn und der Slaanesh-Anhänger wurde zurückgeschleudert und stürzte die restlichen Stufen der Treppe hinunter, ohne sich dabei das Genick zu brechen, wie Mephiston aufrichtig bedauerte. „Weglaufen verlängert nur dein Leiden, Unglücklicher“, rief Mephiston dem Hexer hinterher und kam die Stufen herab. Der Slaanesh-Anbeter hatte sich gerade wieder aufgerappelt und erwartete den Blood Angel am Stolleneingang zu den Minen unterhalb der Zitadelle.

Captain Melisander kam mit seinen Ehrengardisten zum Vorraum, wo die Lastenaufzüge waren und vernahm merkwürdige Geräusche aus dem ganz linken Schacht. Ein Ehrengardist machte sich auf den Weg und schaute vorsichtig durch die geöffnete Tür den Schacht hinauf, als mehrere Boltgeschosse um ihn herum in den Boden schlugen und dort tiefe Löcher hinterließen. Dann folgten einige Handgranaten und Melisander zog seinen Ordensbruder zurück, als die Explosionen loskrachten. „Zurück! Ich schätze, wir haben den Hexer gefunden.“ Doch es waren Mordekais Kämpfer, die für ihren Meister den Weg abwärts freimachen sollten.

Wieder versuchten mehrere Chaosmarines ins Hauptquartier einzudringen. Rusty nahm seinen Granatwerfer und schnellte hinter dem Holotisch hoch, um die Marines unter Granatfeuer zu nehmen. Dem ersten Chaoskrieger erwischte er voll in die Brust und das Geschoss zerfetzte den Oberkörper des Kriegers, worauf sich Kopf und Arme in verschiedene Himmelsrichtungen davonmachten. 2 weitere Geschossen verfehlten die Krieger, da zu hastig abgefeuert und schlugen in die Wand und einen Computer, dessen Teile nun durch den Raum und die Eingangstür nach draußen flogen. Idai und Nagoda feuerten ihre Plasmawaffen gegen die Eindringlinge ab und schickten die beiden nachfolgenden Chaosmarines zu ihrem dunklen Gott. Wieder wurde eine Sprenggranate in den Raum geworfen, was die Verteidiger hinter den Holotisch in Deckung trieb. Nur einer den Inquisitionskämpfer bekam das nicht mit und er schnellte mit schussbereiter Waffe hinter dem Tisch hoch, als die Bombe explodierte. Die Wucht ließ den Kämpfer in die Bildschirmwand hinter ihm krachen und er wurde förmlich in die Terminalwand hineingedrückt. Willcox unternahm wieder durch das nach oben führende Treppenhaus einen Vorstoß, sodass Margatto mehrere seiner Marines dorthin schicken mußte, um den Vorstoß zu stoppen. So war er mit 2 Marines allein vor dem Eingang des HQ´s. Vittorio meinte: „Könnten wir uns nicht einfach totstellen?“ Worauf Saja Idai entgegnete: „Machen sie Witze?“ Rusty machte den Vorschlag, erst zu feuern, wenn wieder Chaosmarines im Raum seien. So könnte man wenigsten welche von ihnen erwischen. Viel Zeit zum Nachdenken blieb ihnen nicht, denn Margatto drang mit den beiden Begleitern in den Raum ein. Die Chaosmarines drangen schießend vor, wußten sie ja nun, wo die Verteidiger hockten, nämlich hinter dem Holotisch. Die Kugeln surrten und pfiffen nur so, dass die Fetzen flogen. Die beiden Chaoskrieger mit ihren Boltern und Idai, Nagoda, Rusty, Vittorio, ein Stabssoldat und der unverletzte Inquisitionskämpfer mit ihren Waffen schossen, was die Magazine hergaben. Im allgemeinen Kugelhagel verfehlte Rusty mit seinem Granatwerfer erneut die Chaosmarines und jagte einen anderen Computer an der Wand in die Luft. Der bewußtlose Sergeant wurde von PC-Teilen und Betonbröckchen überschüttet. Ein Chaosmarine zuckte zusammen und wurde nach hinten geschleudert, als ihn Idai mit seiner Plasmapistole traf. Die andere hatte er Vittorio überlassen, der aber erneut in Deckung ging, als einige Bildschirme implodierten. Der andere Chaosmarines streute mit seinem Bolter über den Holotisch hinweg und traf den Inquisitionskämpfer in den Hals und ins Gesicht, worauf dieser nach hinten fiel und über die Verwundeten stürzte. Nagoda bekam einen Streifschuss an der Schulter ab und verriß seinen Plasmawerfer, worauf ein Stück der Balkonbrüstung zerfetzt wurde. Idai bekam einen Treffer an der Brust- und der Schulterpanzerung ab. Beide Treffer ließen ihn nach hinten taumeln und er fluchte: „Verdammter Mist!“ Die Kugel blieb in der Brustpanzerung stecken. Der Schultertreffer jaulte als funkensprühender Querschläger davon. Rusty wurde der Granatwerfer aus den Händen gerissen. So hechtete er nach vorne auf die am Boden liegende Waffe des Sergeanten zu, schnappte sich den Melter und feuerte auf den abtrünnigen Marine, dessen linkes Bein am Oberschenkel von Rest des Körpers abgetrennt wurde. Der Marine drehte sich um die eigene Achse und feuerte dabei seinen Bolter durch den Raum ab. Der Stabssoldat, der noch auf den Beinen stand, bekam einen Treffer am Rippenbogen ab, schrie auf, stützte sich aber an den Terminals ab, dabei ließ er seine Plasmapistole fallen. Idai bekam Gelegenheit, auf den verwundeten Chaoskämpfer anzulegen und feuerte ihm ein großes Loch in die Brust. Leblos fiel dieser auf dem am Boden liegenden Rusty, der kurz aufschrie, als der schwere Körper auf ihn donnerte. Er jappste anschließend nach Luft. Nun stürmte auch Margatto, der Champion des Slaanesh, in den Raum und schwang dabei sein großes Schwert. „Himmel, hört das den nie auf?“ Saja Idai wurde langsam ungehalten. „Jetzt geht die Party richtig los“, sabberte der Champion und sein Stielauge zuckte aufgeregt. Idai legte auf den Champion an, doch dieser ließ sein Schwert sprechen und schlug dem Blood Angel Captain die Waffe samt des Abzugsfingers aus der Hand. Bevor Saja Idai aufbrüllen konnte, bekam er noch einen Fußtritt gegen die Brust und kippte nach hinten. Der am Terminal stehende, verwundete Stabssoldat bekam von Margatto einen Kinnhaken, der ihn auf das Terminal stürzen ließ. Dann sprang Margatto auf den Holotisch und verpaßte Nagoda einen Fußtritt an den Kopf, sodass dieser einen Salto machte und auf den Boden krachte. Rusty schaffte es mühevoll, den schweren Körper des toten Chaosmarines von sich zu heben, erfaßte die Situation und versuchte, den Melter zu erreichen. Vittorio, der Inquisitionsgehilfe, hatte sich soweit wieder unter Kontrolle und legte mit der von Idai erhaltenen Plasmapistole auf den Slaanesh-Anbeter an, doch dieser wich dem Plasmageschoß aus und wieder löste sich einige Betonbrocken aus der Wand. „Imperator, steh uns bei“, flüsterte Vittorio. Der Stabssoldat hatte den Kinnhaken des Champions verdaut und rutschte vom Terminal herunter, dabei eine Laserpistole in der Hand. Auch Idai fing sich wieder und wollte am Holotisch vorbei, um sich ein Kettenschwert eines der toten Chaosmarines zu greifen. Er lief los und hechtete unter den Schwerthieb des Champions hinweg, rollte sich am Boden ab und erreichte die Leiche eines gefallenen Chaoskriegers. Der starke Schwerthieb, der Idai gegolten hatte, erwischte stattdessen den Stabssoldaten und trennte ihm den Kopf oberhalb des Unterkiefers vom Rumpf. Der Soldat knickte an den Knien ein und fiel tot nach vorne. Rusty erreichte endlich den Melter, riß die Waffe herum und feuerte auf den Champion, doch der Schuß war zu hoch angesetzt und er zerschmolz dem Krieger nur sein Stielauge. Der Champion heulte erregt auf und sprang vom Holotisch herunter, um sich Saja Idai zu stellen, der es geschafft hatte, sich eines Kettenschwertes eines Gefallenen zu bemächtigen. „Jetzt bist du dran, Blood Angel“, hechelte Margatto. „Ach, leck mich am Arsch“, entgegnete Idai wütend und holte zum Schlag aus, den Margatto allerdings parierte. „Das wäre mir ein Vergnügen, Sanguiniusanhänger!“ Idai drehte sich auf der Stelle und traf mit seinem ausgestreckten Bein den Champion an der Seite, worauf dieser leicht zurücktaumelte. „Dafür ist deine Zunge nicht lang genug!“ „Was du nicht sagst“, entgegnete der Champion und die Schwerter beider Kämpfer prallten aufeinander. Margatto holte erneut zum kräftigen Schlag aus und trennte ein gutes Stück des Kettenschwertes ab, welches Idai in der Hand hielt. „Das Siegel: Made on Mars ist auch nicht mehr das, was es mal war“, meinte Saja Idai und wich einen erneuten Schlag Margattos mit dem Schwert aus. Dies krachte in die Terminals hinter Idai und ließ Platinen, Leitungen und Festplatten durch die Luft fliegen. Nagoda stöhnte schwer auf und hielt sich auf den Knien befindlich am Holotisch fest. Vittorio hielt mit beiden Händen die Plasmapistole vor sich und versuchte, den Bewegungen Margattos zu folgen, wagte aber nicht, abzudrücken, aus Angst, den Blood Angel zu treffen. Rusty versuchte ebenfalls, auf die Beine zu kommen, als Margatto es schaffte, Idai am Arm festzuhalten und ihn herumzuschleudern. Dabei taumelte Idai auf Rusty zu und stolperte über ihm, worauf beide erneut zu Boden stürzten. Vittorio wollte auf den Champion feuern, doch dieser nahm eine Art Wurfstern von seinem Gürtel und ließ ihn auf den Inquisitorgehilfen zufliegen. Vittorio wurde mit seiner Kutte an die Wand genagelt. Erschrocken ließ er die Pistole fallen. „Jetzt seid ihr am Ende“, schlürfte Margatto, als eine Stimme erscholl und rief: „Nur nicht so schnell, Abtrünniger!“ Es war Bruder Lemartes, der mit 4 Todeskompanisten auf dem Balkon der Zitadelle stand, den er mit Hilfe der Sprungmodule erreicht hatte und blickte auf den Chaoschampion.
 
Ordenspriester Ignatius erreichte mit den Todeskompanisten die Haupthalle und sah so den Kampf zwischen dem Dämon des Slaanesh und Lord Dante und seinen Brüdern. 3 der Todeskandidaten rannten auch sofort laut brüllend auf den Dämon zu. Die riesige Warpgestalt schaute auch sofort auf seine neuen Gegner und erwartete deren Angriff. Dem ersten Blood Angel in scharzer Rüstung gab er einen kräftigen Tritt mit seinem behuften Fuß, worauf dieser durch die Halle flog und bewußtlos liegen blieb. Dem Zweiten schlug er, die Boltgeschosse ignorierend, die Klauenfaust auf den Schädel und zermanschte dabei den Kopf des Bruders samt Servohelm. Der Dritte erreichte den Dämon tatsächlich und schaffte es, ihn am Bein mit seinem Kettenschwert zu verwunden. Dieser zischte etwas und fegte den Todeskompanisten mit einem Rundschlag seiner klauenbewehrten Hand, an der allerdings 2 Finger fehlten, von den Beinen, wortwörtlich. Der Oberkörper klatschte gegen die Hallenwand und die Beine des Unglücklichen blieben vor dem Dämon auf dem blutbefleckten Boden liegen. Dante nutzte die Ablenkung des Dämons, um in seinen Rücken zu gelangen und legte mit der Infernopistole auf ihn an. Er traf ihn auch voll, doch irgendwie schaffte es der Dämon, den Treffer zu absorbieren und das Geschoss löste sich ein einem rosaroten Streunebel auf. Laut loslachend nahm der Dämon den abgetrennten Cybotarm des ehrenwerten Bruder Sanktus und nutzte diesen als Knüppel. Weit ausholend ging er auf Dante zu und versuchte diesen zu treffen, doch der Ordensführer konnte rechtzeitig ausweichen und der Schlag traf den steinigen Boden. Eine Strebe des Arms löste sich ab und flog davon. Erneut feuerte Dante und traf den Arm des Dämons, der den improvisierten Knüppel hielt, am Ellenbogen. Der Dämon schrie brüllend auf, als sich der Unterarm verabschiedete. Aus der Wunde wuchs allerdings eine Art Tentakel mit Widerhaken besetzt heraus und der Dämon schlug erneut zu. Der erste Schlag verfehlte Dante nur knapp, der zweite allerdings traf den Blood Angel in seiner goldenen Rüstung an der Seite und er wurde herumgeschleudert und fiel über mehrere Leichen. Schnell war Dante wieder auf den Beinen, blutete allerdings aus einer Wunde an der rechten Seite. Dante atmete schwer und der Dämon ließ nicht nach, sondern kam erneut wütend auf ihn zu.

Mordekais Schergen drangen bis nach unten durch die Schächte der Lastenaufzüge und bereiteten so ihren Rückzug aus der Zitadelle vor. Der Chaosgeneral wußte, dass er versagt hatte. An einen Sieg war nunmehr nicht zu denken. Die Flotte war anscheinend weg. Die Orks ebenfalls. Seine Streitkräfte waren im wesentlichen zerschlagen, auch wenn das Ziel, die Zitadelle von Blutgrat zu erobern, zu 75% erfüllt war, konnte diese doch mit den verbliebenen Truppen nicht gehalten werden. Er war von seinem Champion getrennt. Die Zerstörung des feindlichen Hauptquartiers würde keinen Vorteil mehr bringen, da die Blood Angel Einheiten verstärkt worden sind. Die Unterstützung durch den Slaanesh-Kult war eher unzureichend, auch wenn sie die imperiale Führung ausschaltete. Dies übernahmen dann aber ebenfalls die Kräfte der Blood Angels. Offensichtlich konnte nicht rechtzeitig die Verbindung zur Blood Angel Heimatwelt zerstört werden, was ihnen ermöglichte, doch noch rechtzeitig hier einzutreffen und seinen Plan zu vereiteln. Er mußte versuchen, aus dieser Stadt herauszukommen, sich in den Weiten dieses Planeten zu verstecken, dann bestand vielleicht noch Hoffnung. Es sei denn, der große Dämon schaffte es, ein Warptor aufzureissen, um die dämonischen Streitkräfte des Slaanesh in großer Zahl durch das Tor in diese Welt zu bringen.
Doch konnte er solange durchhalten, konnten sie solange durchhalten? „Wir müssen hier raus, also vorwärts, durch die Tunnel!“ Ein kurzer, heftiger Schusswechsel beschehrte ihm weitere Verluste. „Mein Gebieter, einige Blood Angels blockieren den Weg zu den Tunneln“, meldete einer der Chaosmarines. „Sprengladungen her“, befahl Mordekai, die ihm auch kurz darauf gebracht wurden. „Du, komm her!“ wählte er einen der Chaosmarines aus. An seinem Körper wurden die Ladungen angebracht. So hatte Mordekai eine lebende Bombe. „Nun geh und vernichte die Feinde deines Meisters!“ „Ja, mein Gebieter“, sagte der Marine. Es war ihm eine Ehre sein Leben für Slaanesh zu opfern. Er kletterte in den Schacht bis nach unten und machte sich bereit. Ein anderer, der bereits unten im Schacht wartete, warf in den Gang einige Fragmentgranaten, in der Hoffnung, die verteidigenden Blood Angels niederzuhalten.

Mephiston stand erneut dem Hexer gegenüber, der vor einem Stolleneingang Stellung bezogen hatte. Wieder versuchte der Hexer, eine Psi-Kraft einzusetzen, doch Mephiston blockte die Kraft ab. Über die Leiche eines Cadianers steigend ging der Scriptor auf den Magier zu und begann, mit einer Psi-Kraft seine Schnelligkeit zu verbessern. Der Scriptor raste heran und der blasshäutige Hexer hatte Mühe, die auf ihn eindringenden Schläge des Blood Angels abzuwehren. Plötzlich zog der Hexer eine Laserpistole, die er dem Toten abgenommen hatte und feuerte auf Mephiston, der gerade seine Hand ausstreckte, um den Hexer mit Hilfe von Telekinese umzuwerfen. Der Schuß traf die linke, ausgetreckte Hand des rotgekleideten Marines und durchbohrte die Handfläche. Mephiston schrie kurz auf, fing sich aber sofort wieder und lenkte mit Hilfe seines Energieschwertes den nächsten Laserstrahl der Waffe ab. Der Strahl traf die Decke des Stolleneingangs und einige Brocken lösten sich von der Decke und prallte auf den Hexer, der zurückwich und im Stollen verschwand. Mephiston schaute auf seine verwundete Hand und nahm dann aber wieder die Verfolgung des Hexers auf. Dieser hetzte durch den Stollengang und erreichte einen Übergang. Die stählerne Brücke, an beiden Seiten Geländer zum Festhalten, führte über eine tiefe Schlucht, dessen Grund nicht zu erkennen war und sich im Dunkel verlor. Über ihm ragten etliche Stalaktiten von der Decke. Mephiston kam schnell heran und erkannte, dass ihm der Hexer zu entkommen drohte. Sofort begann er seine telekinesischen Kräfte zu bündeln und verbog vor dem Hexer die Geländer so, dass sie eine Barriere bildeten, die es dem Hexer unmöglich machte, die andere Seite der Schlucht zu erreichen. Der Magier versuchte ebenfalls, durch Telekinese die stählernen Geländer zurückzubiegen, doch der Scriptor blockierte die Kraft des Hexers. Mephiston rief: „Also, du Hyäne, stell dich!“ Dem Hexer blieb nichts anderes übrig. Er schnellte herum und eröffnete mit der Laserpistole das Feuer, doch der Scriptor duckte sich und der Strahl verfehlte ihn. Als der Blood Angel die Mitte der Brücke fast erreicht hatte, ließ sich eine Dämonette, die zurückgeblieben war und sich an der Decke festgekrallt hatte, hinter den Marine fallen und landete sicher auf der Brücke. Der Hexer grinste breit, sah er doch jetzt eine Chance, diesen Scriptor zu überrumpeln. Mit vorgestreckter Laserpistole im Anschlag und wirbelndem Energieschwert rannte er auf den Scriptor zu. Die heulende Dämonette des Slaanesh tat dasselbe und wirbelte mit ihren Klingen vor ihrem leicht gepanzerten Körper, während sie vorschnellte. Mephiston drehte sich zur Seite und blickte abwechselnd zum Hexer und der Dämonin. „So sei es“, murmelte er und zog ein Messer als zusätzliche Waffe.
 
Margatto wich zum Holotisch aus, als der erste Todeskompanist in Begleitung ihres Ordenspriesters Lemartes auf den Chaoschampion zuging. Die anderen 3 wurden von ihm in den Gang geschickt, um dort die anderen Chaoskrieger zu bekämpfen. Der Todeskompanist versperrte dem Champion den Weg nach draußen und Lemartes zog seine Waffen, Energiewaffe und Boltpistole, um dem Abtrünnigen den Garaus zu machen. Während Idai sich langsam aufrichtete, krabbelte Rusty über den Boden hinter den Blood Angel Ordenspriester aus der vermeintlichen Gefahrenzone. Lemartes löste die Verbindungen seiner Servorüstung zum Sprungmodul und das Gerät fiel von seinen Schultern auf den Boden. So hatte er für den bevorstehenden Kampf im Raum des Hauptquartiers mehr Bewegungsfreiheit. Der Todeskompanist wollte nicht mehr warten und griff Margatto an, der den Schlag des Marines mit seinem Schwert abfing. Dann sprang er wieder auf den Holotisch und gab Nagoda wieder einen Fußtritt, der ihn gegen die mittlerweile kaputten Terminals fallen ließ. Als der Todeskompanist ebenfalls auf den Tisch sprang, drehte sich im selben Augenblick Margatto auf der Stelle und fegte den schwarzen Marine mit seinem ausgestreckten Bein von denen des Marines, worauf dieser mit dem Oberkörper auf den Tisch krachte. Ein Schlag mit dem Schwert trennte auch diesem Kämpfer das Sprungmodul von der Rüstung, wodurch es aktiviert und durch den Raum auf Idai zuflog, der sich gerade noch ducken konnte, als es kurz darauf über ihm an die Wand krachte und zerplatzte. Lemartes eilte heran und sprang ebenfalls auf den Holotisch. Dabei feuerte der Ordenspriester seine Boltpistole auf den Chaoskämpfer ab und traf den Oberschenkel eines Beines. Die Kugel durchschlug zwar nicht die Panzerung, drang aber dennoch tief in die Rüstung ein. Margatto verzog das Gesicht und ließ sein Schwert auf Lemartes niedersausen. Der Ordenspriester fing den Schlag mit seiner Energiewaffe ab und setzte erneut seine Pistole auf den Krieger an, doch Margatto ergriff die Pistolenhand des Blood Angels, drückte sie nach unten und schlug mit dem Knie zu. Lemartes ließ die Pistole fallen. „Zeit für ein Tänzchen“, scherzte der Slaanesh-Krieger und verstummte jäh, denn der Ordenspriester schlug mit dem behelmten Kopf gegen den des Champions, worauf dieser nach hinten kippte. Margatto ließ sich vom Tisch fallen, stand aber sofort, nach einer Rolle rückwärts wieder auf den Beinen. Weit ausholend schlug der Krieger mit dem Schwert gegen den wieder vorgehenden TK-Marine und die Klinge seines langen Schwertes beschrieb einen weiten Bogen, der fast den an der Kutte zerrenden Inquisitormönch die Brust aufschnitt, doch dieser presste sich noch mehr an die Wand, um der Klinge zu entgehen. Dies schaffte der schwarzgerüstete Marine aber nicht. Die Klinge durchtrennte das Kettenschwert, den Oberarm und die Brust des Marines und ließ ihn auf der Stelle zusammensacken. Idai hatte inzwischen den auf dem Boden liegenden Melter ergriffen und zielte nun auf Margatto. Dies konnte der Champion rechtzeitig erkennen und schnellte geduckt über den Leichnam des TK-Marines, als der Melter feuerte. Der Schmelzstrahl traf die Terminalwand und verschmorte die Gerätschaften dort. Idai seufzte, als er den Elitekrieger verfehlte. Lemartes stürzte sich aber auf den Champion des Chaos und beide fielen auf den mit Toten und Möbelstücken übersähten Boden, dabei verloren beide ihre Waffen. Margatto schaffte es irgendwie, die Beine unter den Körper Lemartes zu bekommen und schleuderte ihn von sich, was den Ordenspriester auf den Holotisch fallen ließ. Idai warf seinem Ordensbruder ein Bajonett zu, welches ihm Nagoda mit dem Fuß über den Boden zugleiten ließ. Lemartes fing es auf, mußte sich allerdings schnell wegdrehen, denn Margatto hatte die Energiewaffe des Ordenspriesters ergriffen und schlug mit beiden Händen haltend auf den Blood Angel ein. Er traf allerdings dank der schnellen Reflexe des Priesters nur den Holotisch. Als der Chaoschampion erneut ausholte und beide Arme weit über seinem Kopf hielt, um mehr Schwung für den nächsten Schlag zu bekommen, stieß Lemartes plötzlich mit dem Bajonett vor und rammte es dem Chaoskrieger unterhalb des Brustpanzers in die ungeschützte Stelle in den Bauch. Der Champion stöhnte auf und taumelte zurück. Nun ergriff Lemartes die Waffe aus den Händen des Chaoskämpfers, entwandt sie seinem Griff und schlug damit auf die Brust des Gegners. Die Energiewaffe drang in den Brustpanzer ein und fällte Margatto von den Beinen. Am Boden ausgestreckt lag nun der Champion des Slaanesh sterbend zu Füßen von Lemartes, der ordentlich durch den Servohelm schnaufte. Im Sterben murmelte Margatto: „Was sind wir? All unsere Kämpfe, all unsere Siege sind nichts wenn der Tod kommt“, ächzte er und ein Schwall dunklen Blutes ergoß sich aus seinem sabbernden Mund. „ Am Ende sind wir alle nur Fraß....“ Seine Stimme erstarb und der Kopf glitt zur Seite. Margatto war Tod und Lemartes vollendete den Satz: „...für die Würmer!“

Die Ehrengardisten preßten sich an die Wand, als die Fragmentgranaten explodierten. Dann schnellte ein Chaosmarine mit Bolter auf die goldbehelmten Blood Angels zu und feuerte sein Magazin leer, während er vorrückte. Die roten Kämpfer erwiderten das Feuer und einer der Gardisten wurde zurückgeschleudert, als ihn mehrere Boltgeschosse trafen. Er sackte an der Wand zusammen, versuchte allerdings, seinen Bolter trotz der Verwundungen, nachzuladen. Der andere Gardist feuerte weiter auf den Slaaneshmarine und auch der Bruder mit dem Melter machte sich bereit und legte auf den Kämpfer an, der gerade über einen gefallenen Chaoskrieger hinwegstieg, als hinter ihm ein weiterer rosarot- und schwarzgerüsteter Kämpfer auf sie zugerannt kam, der unablässig aus einer Boltpistole auf sie schoss. Melisander wollte gerade in den Gang vor den Schächten hineingehen, als die Wucht einer kräftigen Explosion ihn von den Beinen riß und ihn zurückschleuderte. Die beiden Chaoskrieger wurden zerrissen und der Bruder an der Wand starb durch die Druckwelle. Der andere Bruder wurde ebenfalls zerrissen und klatschte mit seinem Oberkörper, dem ein Bein fehlte, gegen die Wand. Den mit Melter bewaffneten dritten Ehrengardisten schleuderte die Druckwelle in einen der Aufzugsschächte, indem allerdings kein Aufzug war und er verschwand im dunklen Schacht und stürzte mehrere Stockwerke in die Tiefe. Die beiden letzten Blood Angels duckten sich oder preßten sich an die Gangwand, zwischen sich den am Boden liegenden Captain. Kurz darauf liefen einige Chaosmarines auf sie zu, gefolgt von Mordekai, noch einer Handvoll Marines und 5 Dämonetten, die es geschafft hatten, zu ihrem Chaosgeneral vorzudringen. Den Rest beließ Mordekai oben, um die Blood Angels Trupps zu beschäftigen, die ja die Verfolgung durch die Gänge der Zitadelle aufgenommen hatten. Kurzerhand ergriffen die beiden der Ehrengarde ihren Captain und zogen sich durch den Gang in die Stollen zurück.

Die Explosion hallte durch die Stollen und lenkten die Dämonette und den Hexer etwas ab, was Mephiston sofort ausnutzte, auf das Geländer sprang und darauf entlang balancierte. So kam er an die Dämonette heran, die sich überrascht umgesehen hatte. Aufkreischend ließ sie ihre Klingen durch die Luft surren, doch Mephiston sprang hoch und landete auf der Stahlbrücke neben der Dämonette und hatte so die Dämonin zwischen sich und dem Hexer gebracht. Durch seine Psi-Kräfte beschleunigt, trieb er das Weibsbild vor sich her, trennte ihr einen klingenbewehrten Unterarm ab und durchbohrte ihren Hals mit dem Messer, worauf sie auf der Brücke zusammenbrach. Kurz darauf löste sie sich im Nebel auf, der langsam durch die Gittersegmente der Brücke durchsickerte. Nur das Messer blieb zurück. Der Hexer schoß erneut mit der Laserpistole auf den Scriptor und streifte den Blood Angel an der Schulter. Mephiston ignorierte den Schmerz und rannte auf den Hexer zu, dabei sein Energieschwert vor sich wirbelnd. Bevor der Hexer erneut feuern konnte, war der Magister heran und schlug ihm die Pistole aus der Hand. Weitere Schläge parierte der dunkle Magier geschickt und holte sogar selbst zum Schlag aus, der allerdings den Blood Angel verfehlte und stattdessen das Geländer der Brücke traf und durchtrennte. Wieder wirbelten die Klingen der Energieschwerter und trafen, blaue Blitze versprühend, aufeinander. Mephiston drücke die Klinge des Hexers mit seiner Waffe zur Seite und wieder durchschnitten die Energiewaffen das Geländer. Ein Stück einer Strebe löste sich und fiel in die Tiefe der Schlucht hinab. Beide Kontrahenten tänzelten auf der Brücke abwechselnd im Kampf vor und zurück, dabei versuchten sie, sich gegenseitig zu treffen, was aber an den Schwertkampfkünsten des jeweiligen Gegners scheiterte. Unerwartet für Mephiston unternahm der Hexer eine erneute Psi-Attacke und schleuderte den Blood Angel auf der Brücke zurück, worauf sich dieser mehrmals überschlug und auf dem Rücken liegenblieb. Da Mephiston hart mit dem Hinterkopf auf die Stahlstreben schlug, war er etwas benommen, als der Hexer auf ihn zukam und übermenschlich breit grinste. „Jetzt werdet ihr fallen, Fehlgeleiteter“, sagte der Hexer überheblich und ließ sein goldenes Gebiss sehen.
 
Lemartes Todeskompanisten hatten die verbliebenen Chaosmarines Margattos getötet und Hauptmann Willcox stand nun am Eingang des Hauptquartiers und ließ durch seinen Sanitäter Oberstleutnant Nagoda verbinden. Die anderen Verwundeten wurden mit Hilfe der Gardisten nach oben gebracht, um evakuiert und im an den Landeplätzen eingerichteten Versorgungslager behandelt zu werden. Der Sergeant war inzwischen wieder wach und hielt sich brummend den Kopf. Idai fragte Rusty, wie es ihm gehe und warum der Sergeant eigentlich vermummt ist. „Mir geht es hervorragend. Die Sonne scheint mir aus dem Arsch und ich fühle mich bestens“, erwiderte Rusty. „Der Sergeant ist vermummt, weil niemand seine Schönheit ertragen kann“, worauf der Sergeant wieder etwas brummte und dabei den Kopf schüttelte. Idai ging zum Inquisitorgehilfen Vittorio und zog den Wurfstern aus der Wand, an dem der Mönch nämlich nicht herankam. Vittorio bedankte sich und fragte nach dem Inquisitor. „Er wollte auf´s Dach, um evakuiert zu werden. Seid ihr ihm begegnet?“ „Allerdings“, antwortete Captain Idai. „Ich habe versucht, ihn zu evakuieren, aber er ist abgestürzt. Die Landung war härter, als er es gewohnt war und dabei faselte er ständig etwas von der Faust des Imperators. Damit ging er einem echt auf die Nerven!“ Der Inquisitorgehilfe wurde blaß: „Er sagte wirklich die Faust des Imperators?“ Idai bestätigte dies: „Ja, die Faust des Imperators wird uns treffen, blablabla. Er drohte sogar damit.“ Vittorio schlug die Hände über seinem kahlen Kopf zusammen. „Die Bombe!“ Idai wurde hellhörig und fragte sofort nach: „Bombe? Was für eine Bombe? Nun redet schon, Mann!“ Vittorio erzählte Idai von der Bombe und ihren Zweck unterhalb des Inquisitionsbüros. „Dann müssen wir los und sie entschärfen!“ „Entschärfen?“ fragte der Mönch ungläubig und wich vor Idai zurück. „Ja, entschärfen und ihr werdet mich begleiten“, sprachs, schnappte sich den Mönch und zog ihn an der Kutte bis zum Balkon des Hauptquartiers. Dann bestellte er über das Interkom einen der Landspeeder. Lemartes fragte nach, ob Idai nicht mitkommen wolle, den Chaosgeneral zu jagen, doch Idai lehnte ab. „Ich muß mich um eine andere Angelegenheit zusammen mit Bruder Vittorio kümmern. Bestellt dem Chaosgeneral einen schönen Gruß von mir!“ Rusty und der Sergeant erklärten sich aber bereit, sich Lemartes anzuschließen und der Ordenspriester nickte zustimmend. Der Landspeeder kam dicht an die Brüstung des Balkons herangeschwebt und Idai befahl dem Schützen, auszusteigen. Zu Vittorio gewandt rief er: „Los, einsteigen! Keine Widerrede!“ Vittorio nahm in der Kanzel Platz und Idai stellte sich aufs Trittbrett des Speeders und hielt sich gut fest. „Abflug!“

X-Zeit: -2.20.36

Mephistons Schädel brummte und er richtete sich auf, als der Hexer wieder heran war und zum Schlag gegen den Scriptor ausholte. Der Hexer entschied sich aber dann doch anders und versuchte ein mentales Duell. Trotz der leichten Benommenheit des Blood Angels waren ihre geistigen Kräfte in diesem Moment gleichstark, sodass also das mentale Duell unentschieden endete. Laut fluchend schlug der Hexer wieder mit dem Energieschwert zu und drängte dabei seinen Gegner weiter zurück. Mephiston fing sich wieder und hielt mit seinem Schwert dagegen. Dann schnellte er vor und gab dem dunklen Magier einen Fußkick in die Magengrube. Ein anschließender Seitwärtshaken mit der Linken traf den weißhäutigen Hexer ans Kinn. Dabei drehte er sich um sich selbst und schnellte mit dem Schwert vor. Mephiston entging der Klinge, indem er zurücksprang, stolperte allerdings dabei und fiel wieder nach hinten. Der Hexer lachte laut auf und erspähte dabei einen Stalaktiten an der Decke der riesigen Höhle, der direkt über dem Blood Angel hing und setzte sofort seine Kräfte dafür ein, den Stalaktiten von der Decke auf seinen Kontrahenten stürzen zu lassen. Der Scriptor riss die Augen erschrocken auf und sprang auf die Füße. Gerade rechtzeitig, denn der allerdings etwas kleine Spitzbrocken zerschellte hinter ihm auf dem Stahlgitter der Brücke. Wieder löste der Hexer mit seiner Psi-Kraft mehrere Stalaktiten von der Decke und ließ sie um ihn herum schweben. Mephiston erkannte die Gefahr und versuchte seinerseits, mit seiner Psi-Fähigkeit dagegen zu halten. Einer der kegelförmigen Felsen schnellte als Geschoss auf den Scriptor zu, doch Mephiston konnte ihn stoppen, worauf er zwischen den beiden Magiern in der Luft schwebte. Ein weiterer Spitzbrocken kam von der Seite auf ihn zugeflogen, doch der Blood Angel drehte sich zur Seite und der Stalaktit verfehlte ihn knapp. Seine Aufmerksamkeit war aber nun nicht mehr voll auf den in der Mitte schwebenden Brocken konzentriert und der dunkle Hexer ließ erneut diesen auf den Gegner zufliegen. Der Magister ließ sich auf den Rücken fallen und entging so dem Geschoss, welches hinter ihm gegen die Stollenwand krachte und in etliche Stücke zersplitterte. Dabei fühlte Mephiston das Messer mit den Händen hinter sich liegend, das er im Kampf gegen die Dämonette verloren hatte. Er hielt es an der Klinge und schleuderte es auf den Hexer zu. Der sah dies durch seine drei Augen und stoppte das Messer vor seinem Gesicht, um es dann einfach mit der Hand aus der Luft zu pflücken. Dabei übersah er allerdings, dass Mephiston die Kontrolle über einen der schwebenden Stalaktiten übernommen hatte. Dieser krachte mit der Breitseite gegen den überraschten Hexer und dieser wurde zur Seite geschleudert. Er versuchte noch, sich an dem Geländer festzuhalten, doch dieses Teilstück war durch die Schwertkämpfe eingeschnitten und es hielt nur noch eine Senkrechtstrebe an seinen Platz. Die Strebe war dem Druck nicht gewachsen und das Geländer, an dem sich der Hexer festklammerte knickte nach außen weg. Der Magier des Slaanesh schrie ängstlich auf und stürzte von der Brücke. Mit einem starken Ruck wurde der Hexer in seinem Fall kurz gestoppt, doch der Knick in der Stützstrebe war zu stark, so dass sie brach und der Hexer fiel, das Geländerstück in beiden Händen, in die dunklen Tiefen der Schlucht und verschwand aus dem Blickfeld Mephistons. Schwer atmend schaute Mephiston auf das noch intakte Geländer gestützt ins dunkle der Schlucht hinunter. „Und so endest du, wo du herkamst, in der Dunkelheit.“ Dann nahm er sein Schwert wieder auf und ging den Weg zurück.
 
Ignatius und die ihn begleitenden Todeskompanisten sowie 3 Sturmterminatoren und einige der Ehrengarde Lord Dantes umkreisten vorsichtig den großen Dämon des Slaanesh in der Haupthalle. Dante selbst stützte sich mit den Knien ab und hielt sich dabei seine verwundete Seite. Die Luft um die rechte Hand des Dämons begann sich zu verändern und er erschuf aus dem Warp eine doppelklingige Lanze, die aus seiner Hand herauszuwachsen schien. „Damit werde ich dich pfählen, Dante“, brummte der Dämon im tiefsten Bass. Er machte sich bereit, Dante anzugreifen, doch die anderen Blood Angels konnten dies nicht zulassen und ein Ehrengardist legte mit seiner Plasmapistole auf die Warpgestalt an und traf ihn in den Rücken, während die Todeskompanisten auf den Dämon zugingen und ihn angriffen. Sie wußten alle, dass, je länger sie zögerten, desto stärker die Kraft und die Festigkeit des Dämons im Diesseits zunahmen. Dies war aber auch ein Nachteil für den Dämon, denn er wurde so verwundbarer, was der Schuß des Ehrengardisten in den Rücken des Unholds bewies. Mit einem qualmenden Loch im Rücken wurde der Dämon von Dante abgelenkt und wandt sich den Angreifern zu. Er wirbelte mit der klingenbewehrten Lanze herum und spießte einen der Todeskompanisten auf, der sich zu nah an den Dämon herangewagt hatte. Dann setzte er die Klinge gegen einen der Sturmterminatoren ein, doch dieser konnte den Treffer mit seinem Sturmschild abwehren, wich dabei aber wieder zurück. Ignatius und die anderen gingen erneut gegen den Dämon vor, doch dieser schlug erneut zu und fegte einen Ehrengardisten von den Beinen, der gegen die Wand der Halle geschleudert wurde und mit gebrochenen Armen liegenblieb. Dann schlug er mit einem behuften Bein nach hinten aus und traf einen TK-Marine an der Brust, was diesen zurückfliegen ließ. Ein Griff mit seiner intakten Klaue nach vorne brach einem weiteren schwarzen Marine das Genick und sein wahnsinniges Geheule erstarb. Dann ergriff er erneut seine Lanze und schmetterte die Stange gegen Ignatius, der durch die Wucht des Treffers auf die Knie sackte. Der Dämon holte zum tödlichen Stoß gegen den Ordenspriester aus, doch Dante wollte den Tod des Priesters verhindern und rannte zum dämonischen Riesen hin, um ihn mit seiner Infernopistole den Rest zu geben, doch darauf hatte der Dämon nur gewartet. Ein erneutes Wirbeln mit seiner Lanze und Dante wurde am behelmten Kopf getroffen, was ihn aus dem Gleichgewicht brachte und er stürzte nach vorne. Er drehte sich noch schnell um, doch der Dämon war schneller und durchbohrte mit seiner Lanze den Oberschenkel des Ordensführers der Blood Angels. Dante schrie schmerzhaft auf und der Warpdämon brüllte triumpfierend, zog die Lanze wieder heraus und holte bis weit über dem Kopf aus, um Lord Dante auf dem Hallenboden festzunageln, den Kopf des Blood Angels zu ihm gewandt. Dies nutzte Dante aus und startete sein Sprungmodul, was ihn auf den Dämon zubeförderte, als er über den Boden schlitterte. Zwischen den Beinen des Dämons stoppte der Lord und feuerte seine Infernopistole von unten in den Rumpf des Dämons, der tödlich getroffen aufbrüllte. Das Geschoss durchdrang von unten das Becken und den Rumpf des Unhold und zertrennte das Rückgrat des Riesen, der darauf zusammenbrach. „Wir sehen uns wieder, Dante“, schmetterte die tiefe Stimme des Dämons durch den Raum und er begann sich, wie alle Dämonen, wenn sie besiegt sind, aus dem Diesseits aufzulösen. Doch bevor er verschwand, ergriff er den überraschten Ordenspriester Ignatius und riß ihn zusammen mit seinen Überresten in den Warp, der sich urplötzlich um seinen geschundenen Körper herum auftat. „Nein“, brüllte Dante und streckte die Hand nach dem Ordenspriester aus, doch es war zu spät. Sowohl der Dämon als auch Bruder Ignatius der Blood Angels verschwanden im Warpriß, der sich sofort wieder schloß. Enttäuscht haute Dante liegend mit der Faust auf den Boden. Der Dämon hatte sich doch noch ein Opfer geholt.

Lemartes schloß mit Soldat Rusty und dem am Kopf und Gesicht verbundenen Sergeant zu den taktischen Marines auf, indem sie durch entsprechende Signale die Fallgitter wieder in die Decke der Gänge versenkten. In relativ kurzer Zeit wurden die Chaosmarines, die ihren Vormarsch aufhalten sollten, niedergemacht, da deren Munitionsvorräte so gut wie verbraucht waren. Im Nahkampf hatten sie dann gegen Lemartes, seine 3 TK-Marines und die Blood Angel Trupps keine Chance. Rusty und der Sergeant hielten sich verständlicherweise zurück und überliessen den Nahkampf den Elitekämpfern der Menschheit. Danach war klar, dass der Chaosgeneral versuchte, durch die Schächte der Lastenaufzüge nach unten in die Stolleneingänge zu den Minen zu entkommen. Einige verstreute Cadianer hatten sich den Space Marines angeschlossen. Darunter war einer, der sich sehr gut in der Zitadelle auskannte. So konnten sie mit Hilfe dieses Soldaten relativ schnell in die unteren Regionen vordringen und erreichten den Vorraum der Lastenaufzüge. Sie übersahen die Spuren des Kampfes gegen Melisanders Ehrengarde und nahmen also die Verfolgung Mordekais auf.
Kurz darauf stieß auch Magister Mephiston zu ihnen und erzählte vom erfolgreichen Kampf gegen den Chaoshexer und dessen unrühmliches Ende. Chaosmarines seien ihm aber nicht begegnet. Somit war klar, welchen Weg Mordekai und hoffentlich auch Melisander eingeschlagen hatten.

Melisander und seine ihm verbliebenen 2 Brüder wichen stetig auf den Gegner feuernd weiter zurück. Mehrmals gelang es ihnen, die Verfolger auflaufen zu lassen, was inzwischen 2 Marines und 2 Dämonetten mit ihrem verfluchten Leben bezahlten. Dennoch war der Gegner in der Überzahl, was es Melisander unmöglich machte, sich dem Feind im Nahkampf zu stellen, da er befürchten mußte, überwältigt zu werden. Da er nicht wußte, dass bereits Verstärkung unterwegs war, wollte er sich nicht opfern, um den Gegner nicht entkommen zu lassen. Mordekai war ihnen auf den Fersen und es gab keine Ausweichmöglichkeit in diesem Stollengang, also liefen sie weiter und kamen an einen Felsübergang über eine weitere Schlucht in unteren Stollensystem. Der Felsübergang war an den Seiten mit Seilen zum festhalten gesichert, doch ein Warnschild wies darauf hin, dass nur maximal 2 Personen den Felsübergang betreten sollten, da sonst Einsturzgefahr bestand. Dies war die Gelegenheit für Melisander, den Chaoskräften eine erneute Falle zu stellen. Kurzerhand entfernte er das Warnschild und legte sich mit seinen Brüdern an den Seiten des Stollens in Deckung, nicht bevor sie noch 2 Lampen der Grubenbeleuchtung zerstörten. So warteten sie im Dunkeln auf ihre Verfolger.

Die Chaosmarines um Mordekai rückten durch die Gänge vor, wußte er doch, dass ihnen wohl nur schwache Kräfte gegenüber standen, sonst wäre die Gegenwehr heftiger. Der Chaosgeneral ließ 6 Marines zurück, um die Verfolger zu beschäftigen und ging mit den restlichen 8 Männern und den 3 Dämonetten weiter. Bald erreichten auch sie die Stelle mit dem Felsenübergang und Mordekai befahl 6 Marines als Vorhut den Übergang zu erkunden, während er abwartend zurückblieb. Schweren Schrittes liefen die 6 Marines, nachdem sie sich kurz umgesehen hatten, auf den felsigen Übergang, der darauf auch laut zu knirschen anfing, als sich einige Bröckchen lösten. Im selben Moment, als die Vorhut inmitten des Felsenübergangs stand, eröffneten Melisander und die beiden Ehrengardisten das Feuer. Im Dunkeln blitzten die Mündungen auf, als die Schüssen durch die Stollen hallten und ein Chaosmarine wurde tödlich getroffen. Die 6 Marines wollten zu ihrem Gebieter zurück, doch für sie war es zu spät. Ihr Gesamtgewicht übertraf der Tragfähigkeit des Felsenübergangs und er knickte am hinteren Ende nach unten weg. Ein Chaosmarine erreichte noch den sicheren Boden, die restlichen stürzten in die Tiefe, als sich auch das andere Ende des Übergangs mit einem lauten Knacks von der gegenüberliegenden Felswand löste. Melisander sprang vor und beförderte den Überlebenden der Vorhut mit einem Schlag seiner Energieaxt in die Schlucht. Auch die Ehrengardisten nahmen den Kampf auf und eine Dämonette löste sich im Nebel auf. Die anderen überwanden ihre Überraschung und Mordekai zog sein Energieschwert. Einer der Brüder erlöste eine weitere Dämonette von ihrem Dasein und wurde danach von Mordekai überwältigt. Er ergriff den Kopf des Blood Angels und rammte ihn gegen die Stollenwand. Die letzte Dämonette hatte im Dunkeln klare Vorteile und sprang dem letzten von Melisanders Ehrengarde in den Nacken, um ihn beide Klingen in den Hals zu stoßen. Dann war auch Melisander heran und spaltete der Dämonin den haarigen Schädel. Der tödlich verwundete Blood Angel stürzte sich auf den letzten von Mordekais Begleitung und Melisander sah sich dem Chaosgeneral gegenüber.

Idai und Vittorio erreichten mittlerweile das Inquisitionsbüro und sprangen aus bzw. vom Landspeeder, der die beiden dorthin gebracht hatte. Sie liefen ins Bürogebäude und Idai sah den Mönch fragend an: „Wo ist die Bombe?“ Der Inquisitionsgehilfe wies dem Blood Angel Captain, ihm zu folgen und sie erreichten die Geheimtür. Vittorio betätigte die Tastatur der Tür und sie sprang auf. „Glück gehabt“, meinte Vittorio. „Kabal hätte die Kombination auch ändern können!“ „Egal“, erwiderte Idai: „Weiter jetzt!“ Sie hasteten die Stufen hinunter und erreichten die zweite Tür zur Geheimkammer. Vittorio drehte sich mit traurigem Gesicht zu Idai um. „Ich habe keinen Schlüssel“, greint er. „Red keinen Scheiß jetzt!“ Vittorio erzählte, dass der Schlüssel nur dem Inquisitor ausgehändigt wurde. Idai rollte die Augen und stöhnte, dann zog er seine Plasmapistole und zerschoß kurzerhand das Schloß. Mit einem kräftigen Fußtritt sprang die Tür zur Seite und knallte gegen die Wand. „Na also, da wären wir“, meinte Idai und betrachtete den schwarzen Kasten in der Raummitte. Vittorio beugte sich auch sofort über die Tastatur und schaute auf die LCD-Anzeige, die eine X-Zeit von –1.42.38 anzeigte. Der Blood Angel Captain warf einen Blick über die Schulter des Mönches auf die Anzeige und meinte: „Na, da hätten wir uns ja nicht so beeilen brauchen. Wir haben ja noch ne Menge Zeit.“ Der Mönch allerdings schüttelte den Kopf und erwiderte: „Freut euch nicht zu früh. Ich kenne nämlich den Entschärfungscode nicht.“ „Himmelherrgottnochmal“, brüllte Saja Idai und zog Bruder Vittorio an der Kutte hoch vor sein Gesicht. „Ihr traut euch wohl nicht mal untereinander, was?“ Idai bleckte die Zähne. Der Mönch meinte, sie sollten so schnell wie möglich verschwinden, doch der Captain entgegnete: „Nix da, wir stehen das jetzt zusammen durch, klar?“ Er zog ein kleines Multifunktionsmesser aus dem Gürtel und machte sich an der Tastatur zu schaffen, indem er die Klinge unter den Rahmen klemmte und die Tastatur abzog. Nun hatte er das mit mehreren Kabeln verbundene Innenleben der Bombe vor sich. Innerhalb der Bombe befanden sich verschieden farbige Kabel: ein rotes, ein blaues, ein grünes und ein gelbes Kabel. Vittorio, der schon aufgeregt zitterte, schaute auf die Kabel. „Ja, das Grüne ist unerheblich. Eines der anderen 3 muß das Zündkabel sein, nur welches?“ „Oh Mann, ihr seid wahrlich eine große Hilfe. Ihr wisst im Grunde gar nichts.“ Nun fingen sie an, miteinander zu diskutieren, welches Kabel nun durchzuschneiden sei. „Tja, da ich ein Blood Angel bin, plädiere ich für das rote Kabel.“ „Nein, bloß nicht. Wenn es nun das falsche ist?“ greinte Vittorio. Idai meinte, dass sie dies nicht rauskriegen würden, wenn sie es nicht ausprobierten. Dann sagte er, er könne ja auch das Gelbe durchschneiden. „Nein, auf keinen Fall das Gelbe. Das bringt Unglück!“ Idai rollte wieder mit den Augen. „Du gehst mir langsam auf die Nerven. Warum soll ich eigentlich nicht das Grüne nehmen?“, fragte der Captain und meinte dann: „Eigentlich sollte ich dir gar nicht trauen.“ „Das Grüne sorgt nur für die korrekte Zeitmessung“, antwortete der Mönch, worauf der Blood Angel meinte, dass sei Blödsinn und schnitt das Grüne durch. Kurz darauf begann das Zählwerk mit nahezu dreifacher Geschwindigkeit zu laufen, was auch an der LCD-Anzeige abzulesen war und der Countdown lief wesentlich schneller. „Oh nein“, jammerte Vittorio und schlug die Hände über den Kopf zusammen. „Warum habt ihr nicht auf mich gehört“, schrie der Mönch. „Wenn ihr das falsche Kabel durchschneidet, explodiert die Bombe sofort.“ „Also werde ich das Blaue durchschneiden.“ „Bitte nicht, nehmt das Gelbe!“ „Ihr sagtet doch , Gelb bringe Unglück. Entscheidet euch endlich!“ Idai wurde langsam ungehalten. „Ganz ruhig“, sinierte dann der Mönch. „Denken wir nochmal in Ruhe nach.“ „Wir haben keine Zeit zum Nachdenken. Ich schneide jetzt das Blaue durch.“ Vittorio schrie laut auf: „Nein, nicht das Blaue.“ Doch es machte SCHNIPP und der Mönch schloss ganz fest die Augen. Nichts passierte. „Was ist?“, fragte der Inquisitionsangehörige und Idai antwortete: „Ich habe das rote Kabel durchgeschnitten.“ „Waaaass?“, Vittorio riß ungläubig die Augen auf. „Ihr wolltet doch das Blaue durchschneiden.“ Idai grinste: „Ich habe gelogen! Allerdings läuft die Anzeige immernoch rückwärts.“ Idai rieb sich nachdenklich das Kinn. „Na, dann schneide ich halt das Blaue durch.“ Sprachs und wieder machte es SCHNIPP. „Was macht ihr? Seid ihr verrückt geworden?“ Vittorio wollte ihm das Messer aus der Hand reißen, doch Idai wehrte die Versuche des Mönchs ab. Während die beiden dort um das Messer rangelten lief die Anzeige weiter und näherte sich der Nullstellung gefährlich. Im letzten Moment griff Idai einfach mit seiner geschützten Hand in die Schaltungen rein und riß alles einfach raus, was er mit einer Hand greifen konnte. Mehrere Teile in der Hand schaute Idai auf die LCD-Anzeige, die immernoch weiterlief. „Oh, nein“, brüllte der Mönch und schloß, sein Ende vor sich sehend, die Augen. Als die Nullstellung erreicht wurde, fing der Kasten an zu qualmen und der Mönch hörte auf, im harten Griff des Blood Angels zu zappeln. Beide schauten auf die Kastenbombe, dann sich gegenseitig an. „Tja, das wars wohl. Mit der überlegenen Technik wird einst die Menschheit über alles im Universum obsiegen“, frozzelte Idai, ließ den Mönch los und begann, die Stufen der Kammer hinauf zu steigen. Vittorio, dem die Schweißperlen vom Gesicht tropften, ließ sich schwer atmend auf den Hintern fallen und faltete die Hände zum Gebet.

Der Nahkampf zwischen Melisander und Mordekai tobte. Der Ehrengardist und der Chaosmarine verschwanden im Stollengang, aus dem sie gekommen waren. Die beiden Anführer waren alleine und schlugen mit ihren Waffen aufeinander ein. Mordekai wich einem Schlag von Melisander aus und schlug mit seiner Stachelfaust ins Gesicht von Melisander, der schwer am Kinn getroffen wurde und zurücktaumelte, während er Blut spuckte. Dann ließ Melisander seine Axt kreisen und traf den Gegner allerdings nicht mit der scharfen Klinge, sondern mit dessen Breitseite, sodass die Rüstung Mordekais nur eine ordentliche Delle bekam. Wütend darüber versuchte der Captain den Chaosgeneral mit einem Fußtritt zu treffen, doch der General wich erneut zur Seite aus und Melisander traf nur die Stollenwand. Dies nutzte Mordekai aus und schlug Melisander mit seinem Energieschwert den linken Unterarm ab, worauf der Blood Angel laut aufbrüllte. Mit einem lauten Schrei schwang die Energieaxt Melisanders herum, im Versuch, Mordekai zu köpfen, doch dieser war zu schnell und duckte sich unter die Klinge hinweg. Mordekai schnellte vor und durchbohrte Melisander den Unterleib. Der Chaosgeneral hob den Blood Angel hoch und schmetterte den Körper seines Feindes auf den Boden. Melisander spuckte erneut Blut und blieb regungslos am Boden liegen. Mordekai konnte schon durch den Gang seine Verfolger hören und machte sich auf den Weg zum Felsenübergang, der allerdings für ihn nicht mehr passierbar war. Lemartes und die anderen trafen auf den schwer verwundeten Ehrengardisten, der seinen Gegner besiegt hatte und begann sofort, ihn zu versorgen. Der Ordenspriester rannte mit Rusty und einigen taktischen Marines sofort weiter, kamen aber zu spät. Mit Hilfe seines Sprungmoduls, welches Mordekai noch hatte, sprang er über den Abgrund auf die andere Seite. Lemartes brüllte fluchend auf und Mordekai winkte ihm hämisch zu. „Bis zum nächsten Mal“, rief Mordekai herüber und drehte sich um. Plötzlich stand er einem Halbling gegenüber, der sein Scharfschützengewehr auf ihn angelegt hatte. „Mach dich davon, du Knirps“, schimpfte Mordekai verächtlich, doch der Halbling wich keinen Schritt zurück. Ein donnernder Schuß durchfuhr die Stille und Mordekai blieb regungslos stehen. Die Kugel hatte den Sehschlitz seines Helms durchdrungen und steckte nun in seinem Kopf. Lautlos fiel der General des Chaos und oberster Befehlshaber der feindlichen Slaanesh-Truppen nach vorne und blieb leblos liegen. Der Halbling schulterte sein Gewehr und kam bis auf den äußersten Rand des felsigen Übergangs mit seinen kurzen Füßen herangestampft. „Alles in Ordnung, ich frage euch?“, rief er herüber und kaute dabei auf einem Stück Maisbrot. „Verdammt, ein Halbling“, rief Rusty und flippte aus. „Ein verdammter Halbling. Ich fass es nicht. Wir kämpfen hier tagelang gegen eine Chaosstreitmacht und kriegen fast diesen blöden General nicht und da kommt ein einfacher Halbling daher und macht einfach Schluß.“ Rusty lief aufgeregt hin und her, soweit es der Stollengang zuließ. „Scheiße nochmal. Hättest du nicht schon eher auftauchen können? Häh? Dann wäre uns bestimmt diese ganze Scheiße erspart geblieben.“ Der Halbling setzte sich an den Rand der Schlucht und kaute weiter auf seinem Maisbrot. „Im Einsatz gegen Orks ich war“, rief er herüber. „Ach so, das entschuldigt natürlich alles. Leck mich am Arsch“, schimpfte Rusty. „Ich habe keinen Bock mehr. Ich besauf mich jetzt.“ Drehte sich um und begann, den Weg zurückzulaufen. Von weiten konnten sie ihn noch schimpfen hören: „Ein bekloppter Halbling. Ich krieg zu viel.“ Ein Apthecarius kam auf sie zu und begann, Melisanders Wunden zu versorgen, damit er hier rausgehen kann. Ein Cadianer meinte über die Reaktion von Rusty, das er wohl auch kein Maisbrot möge. Lemartes sendete einen Gruss zum Halbling herüber. „Lebe wohl und lang.“ Der Halbling nickte dem Ordenspriester zu und antwortete: „Haltet die Ohren offen und den Blick weit.“
So endeten die Bemühungen des Chaos, diesen Planeten zu erobern.

Die imperialen Streitkräfte sammelten sich an der Stadtgrenze und der Zitadelle. Die Verwundeten wurden in die Lazarette gebracht. Die Bevölkerung konnte mit dem Wiederaufbau beginnen, während Nagoda das Kommando übernahm und dem Konsortium auf Terra Meldung machte, dass das monatliche Pensum an Mineralien wohl die nächsten 6 Wochen im Rückstand sein werde. Solange würde es dauern, die Schäden der Kämpfe an den Minenanlagen zu beseitigen. Viceadmiral Stukov wurde zum Flottenstützpunkt des hiesigen Sektors zurückbeordert. Auch die Blood Angels zogen sich auf ihre Heimatwelt Baal zurück, wurden sie doch von 2 Kompanien der Sons of Sanguine, einem Nachfolgeorden der Blood Angels abgelöst.
Oberstleutnant Nagoda wurde zum Oberst befördert und übernahm das Kommando der imperialen Streitkräfte auf diesen Planeten, bis ein Nachfolger für General Stransky gefunden wurde.
Soldat Rusty wurde mit dem Tapferkeitsorden 2. Klasse (silber) ausgezeichnet und zum Sergeant befördert.
Der Sergeant bekam ein neues Gebiss und implantierte Kieferknochen und wurde ebenfalls mit dem Tapferkeitsorden 2. Klasse (silber) ausgezeichnet. Außerdem wurde er zum Leutnant befördert und befehligt zukünftig den 2. Zug des 54. Regiments von Cadia, indem auch Rusty dient.
Inquisitionsgehilfe Vittorio wurde in den Innendienst für 3 Jahre strafversetzt um die alten Schriften zu studieren, da er keine vernünftige Erklärung für den Tod von Inquisitor Makith Kabal liefern konnte.
Hauptmann Willcox bekam die Tapferkeitsmedaille 3. Klasse (bronze) und übernahm wieder den Befehl über das 10. Gardistenregiment.

Die Blood Angels waren im Auditorium auf Baal versammelt, um für die Seelen der gefallenen Brüder zu beten, besonders die in den Kämpfen beteiligten waren anwesend, darunter Melisander, Saja Idai, Elisar, Lemartes, Magister Mephiston und natürlich Lord Dante, der befürchtete, dass sie Bruder Ignatius nie wiedersehen würden. Und wenn doch, dann wohl auf der Seite des Chaos, was er aber nicht hoffte.

Ende des 8. Kapitels


EPILOG
Der Müllsammler

Er war teil der Reinigungstrupps, die jetzt überall in Blutgrat unterwegs waren, um den Schutt aufzusammeln und jedwedes Metall, das nicht mehr für die Reparaturen einzusetzen war, dem Recycling-Programm zuzuführen. Er war nur ein kleines Rad im Getriebe des Ganzen. Er fegte gerade gedankenverloren die Schuttteile und Patronenhülsen zusammen, als ihm ein merkwürdiger metallener Teller auffiel mit einmaligen geheimen Verziehrungen. Er blickte sich schnell um, ob jemand anderes dies bemerkt hatte, doch keiner achtete auf ihn. Schnell packte er den Teller und steckte ihn in die Brusttasche seines Anzugs. Er dachte, er könnte ihn auf den Schwarzmarkt verkaufen und so ein paar zusätzliche imperiale Schekel verdienen. Dann vergaß er ihn bis er Feierabend hatte. In seiner privaten Unterkunftszelle holte er ihn wieder hervor und betrachtete ihn etwas genauer. Vorsichtig fuhren seine Finger über die erhabenen Schriftzeichen auf diesem mysteriösen Objekt. Plötzlich hörte er wirre Stimmen, die sich zu einer Stimme vereinten. Sie erzählten ihm von den geheimsten Wünschen seiner Kameraden. Von den geheimsten Wünschen seiner Träume. Sie versprachen ihn, bedeutend zu machen, zu etwas besonderem, großem, mächtigem. Ja, das hätte er gerne, dann könnten sie nicht mehr auf ihm herumtrampeln, dann müssten sie ihn beachten, dann müssten sie sich vor ihm verbeugen, nicht er vor ihnen. Ja, das wäre toll, das wäre supertoll. Wenn er so weitermachte, war er ein nichts, aber wenn er auf die Stimme hörte, konnte er etwas besonderes werden. Er wurde Nachwuchs für die ...
...Wiege des Bösen.

ENDE