Bundeswehrreform und neue Rekruten

?! :blink:...hm...? Feindbeschuß von irgendwo/überall...?
"He alda, weissu, da hat der Feind meinen Platz konkret beschossen alda, und auch gleich voll getroffen,
alda ichschwör, und der konnt mich gar nicht sehen, weil, ich konnt ihn ja auch nich sehen, alda, ich sachs dir, Respekt..."

Da wäre das ursprüngliche GeWe-Leitmotiv ja sogar allgemeines Motto des Tages...:
In the grim Darkness of the far abroad...there is only War...anywhere...

Oder so...

@ Kaeloc:
ja, so etwas zum Beispiel...


Ich persönlich finde diese Ansicht etwas kurzsichtig. Ich habe im März meinen Grundwehrdienst abgeschlossen, deswegen berichte ich hier mal aus Erfahrungen, die noch recht frisch sind.

Bezüglich der Frage, wie der Feindbeschuss an ausländische Soldaten durchzugeben wäre:

Ich denke nicht, dass diese Situation irgendetwas aussagt. Weder dass die Soldaten dumm, ungebildet, oder schlecht ausgebildet sein, noch dass die Antwort auf die Frage richtig sei. In solchen Situationen ist es selbst für erfahrene Soldaten (davon habe ich genügend kennen gelernt) sehr schwer einen kühlen Kopf zu bewahren. Vorallem für Rekruten, die einen solchen Ernstfall nie erlebt haben, sich darunter nichts vorstellen können und dann auch noch von einem Supermarioland-Afghanistan ausgehen. Rekruten sind Rekruten, weil sie eben noch nicht voll ausgebildet sind, deswegen ist diese ganze Sache recht unrepresentativ.

Ich selbst habe viele Sachen und Erlebnisse erst mit ein wenig Abstand und zeitlichem Zwischenraum zur AGA verarbeitet und reflektieren können.

In meiner Ausbildung und danach habe ich weder ausschließlich Schmalspur-idioten, noch überkompetente Offiziere kennen gelernt. Die Bundeswehr (die ich kennen gelernt habe) ist zum größten Teil einfach ein Spiegel der Gesellschaft. In der AGA habe ich einen richtig guten OL gehabt, viele Ausbilder waren kompetent, verständnisvoll, andere wiederum Draufgänger, Witzfiguren und alle hatten ihren Charakter. Selbst die Ausbilder, die großmäulig waren hatten meistens trotzdem eine Ahnung, von dem was sie taten, haben ihr Wissen auf ihre Art weitergegeben.
Wiederum andere waren einfach nur Spaten. Und genauso ist es im zivilen auch. Die Hälfte meiner ehemaligen Mitschüler waren Faul und desinteressiert (warum auch immer), die ander Hälfte halt nicht. Tja und da die meisten auch eingezogen wurden, ist klar was alles beim Bund landet.
Ich würde sagen, dass dem Bund durch den Grundwehrdienst eine große Chance entgeht, da nicht nur alle Arten von Menschen den Laden mal zu Gesicht bekommen, sondern die Soldaten, welche länger dort bleiben viele neue Aspekte ihrer Arbeit von Außen mitbekommen. Das haben andere Jobs, die eher im Hintergrund laufen nicht...
Außerdem, so denke ich, lernt man dort eine Menge fürs Leben dazu (während eines Zivildienstes natürlich auch). Sachen schätzen zu lernen, die Natur anders wahrzunehmen, über die Tätigkeiten und den Zweck des Soldaten nachzudenken, die Ausbilder und späteren Vorgesetzten seinen Eindruck des ganzen zu zeigen...

Mfg
Alex
 
Etwas altertümlich formuliert steht doch die folgende Frage im Vordergrund: Was heißt und zu welchem Zwecke hält man sich eine Armee?
Da sehe ich seit vielen Jahren die politische Grundlage im Argen. Grundgesetzlich soll die Bundeswehr eine reine Verteidigungsarmee (§87a ebda.) sein, konzeptionell werden operative Elemente bzw. überhaupt Eingreiftruppen trotzdem eingeplant. Wie soll nun der Arbeitsauftrag für ein schrumpfendes Heer (vorgesehen sind 185.000 Mann als Untergrenze, es wird indes kolportiert, dass das Geld nur für 158.000 Mann ausreicht) mit abgebauten Ressourcen auch bei der Luftwaffe und der Marine aussehen? Gleichsam verhält es sich bei dem Zivilpersonal, das von 100.000 auf etwa 65.000 Mitarbeiter reduziert wird, sowie den Mitarbeitern im Verteidigungsministerium, von denen mindestens 1.200, vielleicht aber auf den Vorschlag Frank-Jürgen Weises hin sogar 1.500 wegrationalisiert werden sollen - welche Funktion soll denn nun konkret eingenommen bzw. kann die organisatorische Handlungsfähigkeit gewährleistet werden?
Rahmenvorgabe soll eine Einsparung in Höhe von 8,3 Mrd. Euro sein, die aller Voraussicht nach auch bei Umsetzen der jeweiligen Minimalgrenzen die Truppenstärke betreffend nicht eingehalten wird, folglich wird auch das Leitmotiv grob verletzt. Hier von einem "Flickenteppich" zu sprechen, scheint nicht gänzlich verfehlt. Dabei bin ich gar nicht einmal wie die Sachverständigen des Kanzleramts der Meinung, dass sich der Finanzierungsbedarf nach der strategischen Zielsetzung orientieren müsste, es ginge meines Erachtens auch über eine Minimallösung der Art: "Wie kann mit möglichst wenig Geld eine passable Lösung erzielt werden?", denn den konkreten Handlungsbedarf sehe ich - anders als andere - (derzeit) nicht unbedingt. Aber wenn auch dieses Paradigma unterlaufen wird, bleibt keinerlei Bestrebung mehr, deren Erfüllung die Reform rechtfertigte.
Es bleiben noch strittige Änderungen in der innermilitärischen Systematik, ob es beispielsweise gerechtfertigt und sinnvoll ist, dem Generalinspekteur Heer, Luftwaffe und Marine truppendienstlich zu unterstellen (manch einer mag darin die Revenienz des Generalstabschefs sehen, mit allen negativen Besetzungen seit der Weimarer Republik); jedenfalls vernimmt man auch hier mehr Kritik als Lob.

Die Aussetzung der Wehrpflicht und damit verbunden des Zivildienstes finde ich hingegen sehr unterstützenswert, die jetzige Regelung hatte mit Gerechtigkeit ohnehin nichts zu tun (alleine schon die Geschlechtergerechtigkeit!), und allen real dadurch entstehenden Missständen zum Trotz halte ich es für so falsch nicht, wenn dadurch das Reservoir an Billiglöhner etwas gelichtet wird, es hat schon etwas von konzertierter Erpressung, wenn von einem Zusammenbruch des Pflege- und Sozialsystems die Rede ist, weil die Substitutionskräfte (und nichts anderes sind Zivildienstleistende in diesem Kreislauf) wegbrechen. Wenn da ein beständig zunehmender Bedarf besteht (und das ist aufgrund der Demographie natürlich der Fall), dann müssen diese Arbeitsplätze durch sich selbst attraktiv genug werden.

In der Struktur und Zielsetzung ist die Reform demgemäß eine Katastrophe, die Aussetzung der Wehrpflicht halte ich entgegen aller Unkenrufe ("Wie kann man die Aussetzung veranlassen, ohne ein Konzept für die resultierende Methodik zu besitzen?") für überfällig. Es hätte also noch schlimmer kommen können, zufriedenstellend ist es freilich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Regierung war einfach zu naiv zu glauben das jetzt Horden von Freiwilligen zur Armee kommen. Es war ja schon peinlich genug das zum ersten Quartal wo Freiwillige eingesetzt werden sollten sich von 2500 noch nichteinmal 500 meldeten.

Ich persönlich denke nicht das dass was da derzeitig abläuft Hand und Fuss hat.

Das Freiwillige jetzt sogar eine Bonuszahlung bekommen wen sie sich melden halte ich ja für den grössten Witz, an der einen Seite einsparen an der andere ausgeben.

Ich denke die Bundeswehr hat keine Zukunft und ich gehe jetzt mal davon aus das sie in gut 20 Jahren auch nicht mehr existiert.
 
Ich schätze würde die deutsche Bundesregierung nicht nur solche 3 Wöchigen Kampagnen im Stil von „Du bist Deutschland“ machen für die Bundeswehr sondern würde Jahrelang kontinuierlich einen guten Ruf für unsere Armee aufbauen dann würden sich auch mehr Leute melden die in die Armee eintreten wollen. Momentan ist es ja so das die Armee in der Bevölkerung eher aus folgenden Leuten besteht:
Unfähigen Offizieren und strunzdummen Mannschaftern und Säufern

Wobei jede Kampagne zum Scheitern verurteilt ist, wenn die eigenen Leute dagegen schießen.
Was ist denn bitte negativer als teilweise rumpöbelnde, bietrinkende Uniformträger?

Ich denke man/wir sollte diesen "Oh-unsere-Vergangenheit" - Aspekt gar nicht erst zur Sprache bringen;
irgendwann ist man es dann doch etwas leid... und nein, ich bin niemand dem die graue oder
schwarze Uniform besser gefällt/gefallen würde/hätte.

Ich finde es auch einfach zu kurz, die fehlende Akzeptanz der BW (wenn sie überhaupt vorhanden ist) ausschließlich mit unserer Vergangenheit zu begründen. Ich glaube kaum einer denkt, wenn er Soldaten sieht, an die Schrecken der beiden Weltkriege. Mir stoßen immer die Bilder von Bier trinkenden Soldaten auf. Sei dies nun im Zug auf dem Weg nach Hause bzw. die Saufpartys in den Kasernen. Der Ruf der BW ist nicht so, weil die Vergangenheit fragwürdig ist (das ist die Vergangenheit der BRD auch), sondern weil die eigenen Erfahrungen mit Soldaten selten positiv sind.
 
Ich finde es auch einfach zu kurz, die fehlende Akzeptanz der BW (wenn sie überhaupt vorhanden ist) ausschließlich mit unserer Vergangenheit zu begründen. Ich glaube kaum einer denkt, wenn er Soldaten sieht, an die Schrecken der beiden Weltkriege. Mir stoßen immer die Bilder von Bier trinkenden Soldaten auf. Sei dies nun im Zug auf dem Weg nach Hause bzw. die Saufpartys in den Kasernen. Der Ruf der BW ist nicht so, weil die Vergangenheit fragwürdig ist (das ist die Vergangenheit der BRD auch), sondern weil die eigenen Erfahrungen mit Soldaten selten positiv sind.
Dem kann ich nur zustimmen. Für mich, also jemanden der nicht bei der BW war, ist das Bild von den Geschichten derer geprägt, die selbst da waren oder es noch sind. Das sind einige Grundwehrdienstleistende, aber auch einige Freunde und Bekannte die sich für 4+ Jahre verpflichtet haben. Neun von Zehn Geschichten die man da hört, handeln davon, dass der GWDler nach seiner AGA unproduktiv herum sitzt und von derben Saufgeschichten und schlimmeren. Hinzu kommen dann noch die Videos die man im Internet findet (zum Beispiel dieses Video, wo der Ausbilder dem MG Schützen zuruft, dass er in der Bronx sei), die auch kein positives Bild von der BW zeichnen. Dann kommen noch die Skandale der Vergangenheit hinzu, die doch sehr vielfältiger Natur sind, die ich jetzt nicht alle aufzählen muss, die aber auf jeden Fall auch dem Ruf der Bundeswehr schaden.
 
Neun von Zehn Geschichten die man da hört, handeln davon, dass der GWDler nach seiner AGA unproduktiv herum sitzt und von derben Saufgeschichten und schlimmeren.
Die Frage ist immer, was man draus macht. Ich hatte immer zu tun und bei uns war Alkoholverbot in der Kaserne. Ich war sehr häufig UvD (warum auch nicht...hab mich immer freiwillig gemeldet, da man dafür sozusagen Urlaub oder Extrageld "freispielen" konnte 😉) und wir hatten in meiner gesamten Dienstzeit genau einmal eine Schlägerei - da kamen ein paar Mann besoffen aus der Disco und haben sich in die Haare gekriegt. Ich bin dann den Chef holen gegangen (der wohnte unter der Woche in der Kaserne), und der hat dann von 1 Uhr nachts bis 7 Uhr morgens Anhörungen gemacht und Disziplinarstrafen verteilt und war damit nicht zimperlich. Nachdem die 5 Mann dann alle mal ihren halben Sold dagelassen haben, kam so was nie wieder vor.

Ich ärgere mich aber im Zug ebenfalls oft über das Auftreten der Wehrpflichtigen - Saufen, rumgrölen, Hände in den Taschen, Uniform nicht richtig an, auf dem Bahnsteig keine Kopfbedeckung auf, bah. Das Problem sehe ich u.a. darin, dass man nie Vorgesetzte sieht. Da man in Deutschland beim Reisen in Uniform auch gern mal angepöbelt wird (wie ich aus eigener Erfahrung weiß), wundert mich das aber auch nicht.

Es würde IMO nichts schaden, auch mal einen Feldwebel im Zug zu sehen, der die Jungs mal zur Ordnung ruft, aber die geben sich das nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das is aber auch typisch menschlich.
Da werden Geschichten gerne mal überdreht, das ein oder andere hinzugedichtet und und und.
Und - man erzählt und hört doch auch viel lieber ne Geschichte, bei der es so richtig rund geht oder die Missstände darstellt, anstatt zu erzählen, wie schön und gut es sonst eigentlich war. Das interessiert ja eigentlich die wenigstens.

Wer kann bei seinen Kumpels schon damit prahlen, freiwillig UvD zu machen? Die Geschichte von ner Prügelei kommt da viiiiiel cooler. (Um mal fies Bloods Beispiel zu klauen)

Ich kenne mehrere Leute, die ihren Wehrdienst beim Bund gemacht haben, alles nette Kerle und voll in Ordnung. Ich kenne zwei Leute, die sich beim Bund verpflichtet haben. Der eine studiert und macht einen auf Offizier und ist echt ne verdammt heller Kopf; der andere ist 25, hat eine Frau, zwei Kinder, n Haus, steht mitten im Leben und ist im Moment in Afghanistan.
Ich hab da also kein so schlechtes Bild vom Bund.
 
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Wer kann bei seinen Kumpels schon damit prahlen, freiwillig UvD zu machen? Die Geschichte von ner Prügelei kommt da viiiiiel cooler. (Um mal fies Bloods Beispiel zu klauen)
Saufgeschichten sind das eine, wenn es aber um die Funktionalität der BW selbst geht, wird es dann aber zu viel und solche Geschichten hört man eben auch in größerer Zahl. Beispiel: Ein Freund war bei den Fallschirmjägern und erzählte, dass ein nicht zu verachtender Teil nicht springen durfte, weil sie wegen zu schlechter Leberwerte durch den Medizincheck durchgefallen sind. Dann wurde ihm bei einem Saufgelage die Nase gebrochen und er bekam im Nachhinein eine Nasen-OP auf Staatskosten und hat nun eine gerichtete Nase (vorher hatte er einen leicht gekrümmten Nasenrücken, nichts optisch schlimmes, im privaten Leben hätte er sich sicher keiner Schönheits-OP unterzogen). Dann hatte ein anderer Freund ein Handyvideo, auf dem ein Vorgesetzter beim onanieren auf dem WC gefilmt wurde, dessen Autorität war natürlich auch untergraben. Selbstverständlich werden verstärkt diese eher lustigen Geschichten erzählt und auch ausgeschmückt, diese konkreten Fälle sind aber eben nicht ausgeschmückt, sondern Fakten und zeigen doch ein schlechtes Bild der Truppe.
 
auf dem Bahnsteig keine Kopfbedeckung auf

Auch wenn es eine Kleinigkeitist, muss ich einfach sagen, dass man als GWDler einfach immer andere Aussagen hört. In der Kaserne wurde gesagt Kopfbedeckung auflassen am Bahnhof, am Bahnhof vom Feldwebel "Kopfbedeckung ab". Also es liegt nicht nur an den Rekruten, sondern auch einfach, dass es eher nach gutdünken geregelt wird als nach Vorschrift.
 
Der Grund warum die BW so wenig zulauf hat, liegt daran, dass schon seit Bestehen der Bundeswehr keine akute Notwendigkeit seitens der Bürger vorhanden ist, dort einzutreten. Z.B. wird man als Soldat im zivilen nicht bevorzugt behandelt (siehe Kaiserzeit), der Beruf ist anstrengend, zeitintensiv, verlangt eine hohe flexibilität und kann im dümmsten Fall das leben beenden. Die Bezahlung geht, ist aber nicht überragend, da gibt weitaus bessere Möglichkeiten leichter Geld zuverdienen. Jedem ist klar dass man Soldat nicht mal ebenso nebenbei ist, wie vielleicht einer der bei Kaufhof die Regale einräumt, sondern man unterwirft sich einer strengeren Betrachtung durch seine Umwelt. Das alles schreckt mehr ab, als dass es Nachwuchs anzieht.

Die Reform ist sehr wichtig und längst überfällig, vor allem die Abschaffung des Wehrdienstes. Eine neue Struktur und Ausrichtung geschieht nicht von heute auf morgen. Das braucht Zeit und darf man auch nicht überstürzt fertigstellen, nur das es fertig ist. Schließlich muss man auch aus seinen Fehlern lernen. D.h. mindestens die letzten 20 Jahre hatte die Bundeswehr immer irgendeine Umstrukturierung, Reform oder so ähnlich im Hintergrund laufen, letztendlich aber gab es nie ein fertiges Produkt. Darum sollte mit dieser Reform nun was langfristig Stabiles geschaffen werden. Und da darf dann die Planung und Umsetzung meinetwegen gerne etwas länger dauern, die Bundeswehr geht deswegen nicht unter. Das ist eine zeitlich begrenzte Überbrückung, durch die man durch muss. Deswegen halte ich die Kritik, dass die Reform bis auf die Abschaffung der Bundeswehr noch nicht ausgearbeitet ist, was Struktur, Ausrichtung, Nachwuchsgewinnung und Kosten betrifft, für unangebracht.

Ich finde nicht dass die Bundeswehr einen schlechten Ruf hat, meiner Meinung nach hat die BW gar keinen Ruf. Was aber auch nicht gut ist. Was mich aber grundsätzlich stört, ist diese Reduzierung der Soldaten auf "Bodensatz der Gesellschaft", "Säufer" oder "Rumpöbler". Meiner Erfahrung nach ist da zwar ein gewisser Wahrheitswert dabei, aber diese Begriffe kann man genauso auf andere Berufsfelder der Gesellschaft umlegen.
Z.B. Auszubildende die Blockunterricht (bevorzugt handwerkliche Berufe)haben und hierfür ein paar Wochen im Wohnheim bei der Schule nächtigen, wissen nach Feierabend auch nicht viel mit sich anzufangen und saufen. Da meine ich, dass die Sauferei nicht ein Problem der BW ist, sondern zum einen heutzutage normal ist bei Heranwachsenden und zudem noch die Gruppendynamik bei männlichen Menschen zuschlägt. Wie gesagt, wer so argumentiert hat entweder selber nie gedient oder sich nicht mmit der Materie objektiv befasst. Vom hören sagen sich ein Urteil bilden ist zwar ok, aber man sollte schon einen geistigen Filter einschalten um sich klar zu machen, das beim täglichen Dienst der Alkohol nicht vorhanden ist. Vorallem ist es doch so, dass bei (wieviel Soldaten haben wir jetzt) ca. 200.000 Soldaten, bereits genannte Verfehlungen bei dieser Masse an Personen Einzelfälle sind und auf jeden fall nicht die Regel bestätigen.

Davon abgesehen sollten die eigentlichen Abläufe bei der Bundeswehr in den Vordergrund treten und nicht die Zeit im Feierabend. Z.B. körperliche Ertüchtigung, Disziplin, Teamfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Kameradschaft, Durchhaltevermögen, Gehorsam (wenn ne Ansage kommt, wird nicht rumdiskutiert), Unterordnen, Rücksicht gg. anderen, usw.

Auch wichtig! In den Medien werden NUR negative Nachrichten über die Bundeswehr ausgestrahlt. Da wären Todesfälle zunennen, als auch Verfehlungen von Soldaten. Also hat man eine allgemeine negative Berichterstattung, wenn diese beibehalten wird, kann sich bei der Nachwuchsgewinnung als auch bei dem Bild der BW nichts ändern.
Auf der anderen Seite werden Werbemaßnahmen (auch hier im Thread) kritisiert (Wie bei der Nationalmannschaft, man hat hier in Deutschland einfach zuviele Nationaltrainer).

Bei der Nachwuchsgewinnung wird sich zukünftig gegenüber der Wehrdienstzeit nicht viel ändern. Die die zur BW wollen, werden sich wie gewohnt freiwillig melden. Die die über den Wehrdienst reingerutscht sind und nicht wussten wie es beruflich danach weitergeht, werden sich nun freiwillig melden, wenn es keine anderen Verdienstmöglichkeiten gibt.

Was den "Bodensatz der Gesellschaft" (Aussage von anderen GwFw-Membern geklaut) anbelangt, ist es mir lieber sie dienen beim Bund als dass sie HarzIV beziehen. Angst dass sie die Aussendarstellung der BW negative beeinflussen habe ich nicht. Weil den Soldaten zuvor die o.g. Eigenschaften eingetrichtert wurden und bei Fehlverhalten mit sehr schmerzlichen Konsequenzen zu rechnen ist. Aber eine 100% Sicherheit gibt es natürlich nicht, wahrscheinlich liegt sie bei 99%.

Was die Einsparung der 8 Mrd. angeht, habe ich zumindest diese Zahl nie für ernst genommen (habe ich bereits in anderen Threads auch schon bemerkt). Von daher sehe ich dies eher als politstrategische Aussage um die Reform erstmal ins Rollen zubringen. Denn nur so macht dies Sinn. Weil das Geld was bei den GWDlern eingespart wird, wird dem Zeit- und Berufssoldaten zugute kommen. In Form von besserer Ausrüstung, Ausstattung, Unterbringung, und nicht zuletzt bei der Qualität der Übungen, Manöver und Ausbildungen im allgemeinen.

Wehrdienst vs. Zivildienst:
Für mich stellt sich die Sache ganz einfach dar, die Politik oder auch Mitdiskutanten sehen das vielleicht anderst.
Ich stelle mir ein allgemeinverbindliches Soziales Jahr vor, dass von jedem Bürger (von mir aus) ab dem 18. Lj absolviert werden muss. Von Tätigkeiten im Krankenhaus, Altenheim, über Stadtreinigung, Autobahnmeisterei zu Streetworker, Jugendheim bis Polizei, Feuerwehr, THW, Bundeswehr.

EDIT:

Dann wurde ihm bei einem Saufgelage die Nase gebrochen und er bekam im Nachhinein eine Nasen-OP auf Staatskosten und hat nun eine gerichtete Nase (vorher hatte er einen leicht gekrümmten Nasenrücken, nichts optisch schlimmes, im privaten Leben hätte er sich sicher keiner Schönheits-OP unterzogen).

Was glaubst du wieviel, GWDler sich während ihrer Dienstzeit die Zähne machen lassen. Und dass obwohl die Zähne bereits vor der Einberufung im Arsch waren.

Ein Freund war bei den Fallschirmjägern und erzählte, dass ein nicht zu verachtender Teil nicht springen durfte, weil sie wegen zu schlechter Leberwerte durch den Medizincheck durchgefallen sind.

Das halte ich für nicht repräsentativ, weil es schlicht und ergreifend x verschienden Gründe gibt warum man nicht auf den Springerlehrgang geschickt wird. Da würde mich erstmal interessieren was eine "nicht zu verachtende Zahl" ist.
Da gibts viele verschiedene gesundheitliche Gründe, auch wird man nicht dorthin geschickt, wenn man nicht will (GWDL). Außerdem hat eine Kompanie nur ein bestimmtes Kontigent an Lehrgangsplätzen im Jahr zur Verfügung, sodass hier schon ein aussieben stattfindet. Wo jetzt bei jedem im Detail der genaue Grund liegt ist nur dem Kompanietruppführer/Spieß/Kompaniechef bekannt.
Solche Aussagen sind 100 Pro nicht richtig und schüren natürlich negative Vorurteile.

Dann hatte ein anderer Freund ein Handyvideo, auf dem ein Vorgesetzter beim onanieren auf dem WC gefilmt wurde, dessen Autorität war natürlich auch untergraben. Selbstverständlich werden verstärkt diese eher lustigen Geschichten erzählt und auch ausgeschmückt, diese konkreten Fälle sind aber eben nicht ausgeschmückt, sondern Fakten und zeigen doch ein schlechtes Bild der Truppe.

Ich habe meinen Soldaten beim wichsen erwischt. Und weiter? Oder schau mal in YouTube wieviele Fickgeschichten oder andere peinliche Situationen es in den Büros gibt. Also da verstehe ich nicht, wie man annehmen kann, dass dies Alltag in den Kasernen ist.
 
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In der Kaserne wurde gesagt Kopfbedeckung auflassen am Bahnhof, am Bahnhof vom Feldwebel "Kopfbedeckung ab". Also es liegt nicht nur an den Rekruten, sondern auch einfach, dass es eher nach gutdünken geregelt wird als nach Vorschrift.

Naja, eigentlich ist es "drinnen ab, draußen auf". Nicht so schwer zu merken.

Ausnahmen gibt es bei der Luftwaffe. Bei uns war das Tragen der Kopfbedeckung auf dem Kasernengelände nicht erlaubt, da rein theoretisch die Tornados die Dinger hätten ansaugen können, was teuer hätte werden können 😉.
 
Naja, eigentlich ist es "drinnen ab, draußen auf". Nicht so schwer zu merken.

Ausnahmen gibt es bei der Luftwaffe. Bei uns war das Tragen der Kopfbedeckung auf dem Kasernengelände nicht erlaubt, da rein theoretisch die Tornados die Dinger hätten ansaugen können, was teuer hätte werden können 😉.

Soweit ich weiß gilt aber auch, dass in öffentlichen Gebäuden wie Bahnhof, Einkaufszentren die Kopfbedeckung aufzusetzen ist. (Zählt das Bahngleich dann als außerhalb desselbigen oder nicht?)

Ausnahmen gibt es nicht nur bei der Luftwaffe. An meinem Standort gab es im Sommer auch keine Kopfbedeckungspflicht (was, aber irgendwie eine ganz seltsame Regelung war.)
 
Solche Aussagen sind 100 Pro nicht richtig und schüren natürlich negative Vorurteile.
Die Aussage ist sicher richtig. Es waren schon die ausgesuchten, die den Lehrgang machen sollten. Mit der nicht zu verachtenden Zahl meine ich weit mehr als die Hälfte. Wenn ich mich richtig erinnere gehört die Einheit auch zu denen, die am Ende nach einigen Skandalen aufgelöst wurden. [Das war vor einigen Jahren in den Medien] Edit: Oder es aber nicht aufgelöst, sondern die Führung ausgetauscht. In dem Punkt bin ich nicht mehr ganz sicher. Was die anderen Punkte angeht, war es so wie von mir beschrieben.

Ich nehme auch nicht an dass der Alltag dort so ist. Repräsentativ ist es auch nicht, das behaupte ich nicht. Aber genau diese Geschichten prägen das Bild der BW in der Öffentlichkeit, das ist das Problem an der Sache. Würde man hart durchgreifen und von Anfang an gut aussortieren, dann könnten erst gar nicht 75% der Leute durch den Medizincheck durchfallen, denn dann hätte man von Anfang an auf eine Tauglichkeit der Leute geachtet und würde das viele Saufen nicht dulden (was dann dazu führen dürfte, dass die Leberwerte in Ordnung sind). Denn der Bekannte ist niemand, der sich eine solche Geschichte ausdenkt, um auf einer Party anzugeben. Solche Geschichten sind auf Partys so weit verbreitet, weil es eben immer eine gute Portion Wahrheit beinhaltet. Natürlich ist das nur ein Bruchteil des Alltags in den Kasernen und in keiner Weise repräsentativ. Aber ich sehe es so, dass auch ein kleiner Ausrutscher jeweils ein Ausrutscher zu viel ist. Beamte, Staatsdiener und eben auch unsere Soldaten müssen immer einen besonders hohen Maßstab an sich selbst anlegen. Das was man beim Bäcker als kleine Sünde durchgehen lassen würde und das eine nette Saufgeschichte für die nächste Party wäre, hat bei einem Beamten, Staatsdiener oder eben auch Soldaten eine ganz andere Wirkung!
 
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ANSICHTEN EINES 14jährigen!
Oder anders: Ansichten eines Kindes, das von vielen Dingen keine Ahnung hat, frei nach Dieter Nuhr....

Die Bundeswehr ist jetzt sogar schon so "arm" dran, das sie per SchuelerVZ nach Rekruten wirbt <_<...

Ich mein, hätten diese, ich drücks mal konket aus, Vollidioten nicht die Zeit auf 0 runtergedreht, wäre alles so wie sonstimmer auch... aber nein... jetzt müssen die ja schon 12jährige für die Bundeswehr anwerben -_- [man darf in das SchuelerVZ mit 12 Jahren]... sowas finde ich echt dumm... und am meisten störts mich das die BundeWehr auch in den Kriegsgebieten ist, die eigentlich nur die Amis was zu interessieren hat...

EDIT: Hab nen Titel eingefügt...

1) In anderen Ländern wird viel aktiver geworben für den Militärdienst. Das man "ab 12jährige" in diesem Falle anspricht, hat eben mit Nachwuchswerbung zu tun? In einem Alterheim nach neuen Rekruten zu suchen hat eben keinen Sinn. Öffentlichkeitsarbeit, Tag der offenen Tür, Werbemaßnahmen etc gab es schon vor 50 Jahren. Ich hatte vierteljährlich die "Infopost" im Briefkasten, da habe ich auch mit dem Alter gelogen (die bekommt man nämlich erst ab 16...)
2) "sonst wie immer..." war leider in den letzten Jahren, dass Frauen dürfen, Männer aber müßen. Wenn schon gleiche Rechte für alle, dann bitte auch gleiche Pflichten. Und aus meinem Jahrgang waren mal genau 3 Leute von 76 bei der BW und 10 beim Zivi. Der Rest (die Leistungssportler) wurden ausgemustert.
3) Denk mal nach: Wer zu spät kommt, dem bestrafen hohe Preise. Wenn Deine GW-Bestellung aus Fernost nicht kommt, weil irgendwo im Indischen Ozean blöde Piraten den Frachter kapern oder andere Länder einen geopolitischen Vorteil durch Engament oder eben nicht-Engagement erhalten, dann hast Du als Endverbraucher (oder Deine Eltern, die Gas, Benzin und Taschengeld zahlen) die Rechnung zu tragen. Das geht nicht nur um tolle USA-Demokratie sondern um einfach wirtschaftliche Interessen.
 
Oder anders: Ansichten eines Kindes, das von vielen Dingen keine Ahnung hat, frei nach Dieter Nuhr....

Hm.. kann man so ausdrücken, ja.

3) Denk mal nach: Wer zu spät kommt, dem bestrafen hohe Preise. Wenn Deine GW-Bestellung aus Fernost nicht kommt, weil irgendwo im Indischen Ozean blöde Piraten den Frachter kapern oder andere Länder einen geopolitischen Vorteil durch Engament oder eben nicht-Engagement erhalten, dann hast Du als Endverbraucher (oder Deine Eltern, die Gas, Benzin und Taschengeld zahlen) die Rechnung zu tragen. Das geht nicht nur um tolle USA-Demokratie sondern um einfach wirtschaftliche Interessen.

🙄 Krieg ist aber auch teuer. Und eigentlich kann sich ein so hoch verschuldetes Land wie die USA nicht leisten, einen Krieg bzw. ja mehrere Kriege gleichzeitig zu führen. Irgendwo hatte ich mal eine Rechnung gesehen, was eine Stunde Krieg kostet und im Endeffekt reiten sich die Staaten tief in die Scheiße rein, wenn sie so katastrophale Kriege wie den in Afghanistan führen. Somit ist die BW in einem solchen "Engagement" falsch aufgehoben, wenn es um Wirtschaft geht, da sie (in Somalia nicht) nur einen minimalen Teil tragen, der sehr viel kostet.

Hätte also Schröder damals dem lieben Onkel Bush nicht seine Unterstützung zugesagt und hätte sich auch in Afghanistan häuslich niedergelassen, hätten die USA schön ihre Preise verteidigen und den Terror jagen können. Jetzt ist ein Rückzug ja auch sicherheitspolitisch nicht mehr denkbar, da die Kollegen von der afghanischen Polizei und Armee undisziplinierte Junkies sind, zumindest von dem, was man so hört. Da gibt es zwar auch gute Gegenbeispiele, aber ich habe einige Aufnahmen gesehen, in denen sich Afghanen an den Rand gesetzt haben und eine rauchen während die Briten von den Taliban beschossen werden. Würden die "großen" Staaten also abhauen, kämen die Taliban ganz schnell aus ihren Höhlen, machen die hübschen Schulen kaputt und pferchen die Frauen wieder in der Küche ein. Und das alles finanziert durch die eigenen Feinde, denn ein Großteil der Drogen wird in den Talibangebieten angebaut und dann direkt von der Armee konsumiert <_<

Damit hätten wir das nächste BW-Dilemma. Was haben wir jetzt schon?
-totgespart
-kein "Nachwuchs"
-mangelnde Disziplin
-kaum Unterstützung aus der Bevölkerung
-sitzen in Afghanistan fest

[IRONIE] Mit dem Herrn Guttenberg wär das nicht passiert. Der hätte erfolgreiche Konzepte der anderen Staaten flugs kopiert und *zack*, da wär die "neue" Bundeswehr :wub: [/IRONIE]

MfG,

Kaeloc
 
Na, da hat sich ja eine "interessante" Debatte entwickelt. Ich wusste nicht, dass auch heute noch Böll'sche Anwandlungen so treuherzig und wortwörtlich befolgt werden, umso trauriger erfüllt es mich, hier aufräumen zu müssen. 🙄

Wenn man "Böll'sche Anwandlungen" googelt, ist der erste Treffer dieser Forenbeitrag :mellow:
 
Neuigkeit zur Bundeswehrreform

In der Südwest Presse ist folgender Artikel aufgetaucht.

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/Neue-Ziele-fuer-die-Truppe;art4306,959183

De Maiziére hat eine konkrete Vorstellung, welche Aufgaben die Bundeswehr der Zukunft wahrnehmen soll.

- die Landesverteidigung und Bündnisspolitik rückt an die erste Stelle
- noch vor Krisenbewältigung durch Auslandseinsätze
- 170.000 Berufssoldaten, zusätzl. mind. 5.000 max. 15.000 freiw. WDL´er
- die bisher genannte Einsparungen von 8,3 Mrd. wird deutlich nach unten korrigiert
- das Vorhaben die zivilen Mitarbeitenstellen von 104.000 auf 64.000 abzusenken wird nicht ganz so drastisch ausfallen
- Aufbau eines Heimatschutz für Einsätze bei Naturkatastrophe im Inland, dabei werden Reservisten mit einbezogen

Was haltet ihr davon?