Codex Tyraniden 10.Edition: wer hat ihn schon?

Oberste Regel zum Umgang mit 40K.

Fluff immer ungleich Spielrealität!

Vermutlich hat es der neue Codex nicht gut genug für Dich beschrieben. Jede Tyranidenkreatur entspricht ungefähr einer Zelle in einem Organismus. Das Unbekannte ist der ewige Tropus für alles Angsterzeugende. Gerade die Motivationsfrage ist im Vergleich zu allen anderen Völkern richtig interessant.

Ansonsten Verriss aus dem Lehrbuch ??.

cya
 
Ich hab den Codex jetzt mal etwas weitergelesen.

Die Hintergrundgeschichte der Tyraniden scheint mit ähnlich tiefsinnig zu sein wie die der Dämonen; nämlich nicht besonders.

Hier wiederholt sich nur das Bild, das ich schon von anderen Fraktionen bekommen habe (Chaosdämonen, Chaos Space Marines, Orks, Dark Eldar und Necrons), nämlich dass die gesamte Fraktion einfach nur durch und durch böse, grausam, brutal und absolut kriegerisch ist und im Grunde nur existiert, um anderes Leben zu vernichten.

Ich bin schon wirklich sehr erstaunt, wie man es schafft, mit solch... ja, plumpen und banalen Geschichten ein so großes und so beliebtes Universum zu erschaffen. Wenn ich das mit Mass Effect oder Star Trek vergleiche ist Warhammer 40k von der Substanz her wirklich sehr, sehr dünn.

Die Tyraniden sind ein Käfervolk, das nacheinander fremde Planeten angreift und diese vollständig vernichtet. Es gibt eine Art Schwarmbewusstsein, das die Kontrolle über sämtliche Käfer des Schwarms hat, dessen Existenz niemand beweisen kann, dem nie jemand begegnet ist, von dem niemand sagen kann, wie es aussieht, wer es ist und wo es sich aufhält. Die Käfer selbst sind daher willenlose Zombies, die von einer fremden Macht geführt werden, ähnlich, wie ein Finger vom Geist des ihn bedienenden Menschen geführt wird. Mit Motiven hält man sich bei GW nicht lange auf und schreibt einfach, dass, sollte es sie überhaupt geben, sie nicht bekannt seien. Hier war man vermutlich ganz besonders faul und hatte erst gar keine Lust, sich einen wirklichen Hintergrund zu überlegen, sondern hat einfach noch ein weiteres Volk erschaffen, das nur mordet um des Mordens Willen.

Dann liest sich der Erfahrungsbericht des Herrn Jandid Tuhstot auch so, als wäre ein Schwarm der Tyraniden eine unmöglich aufzuhaltende Macht, die alles unweigerlich verschlingt, was sich ihr in den Weg stellt. Demnach ist eine Welt, sobald man am Firmament die Schiffe der Schwarmflotte sieht, verloren und nicht mehr zu verteidigen. So ähnlich hat sich das auch bei den Dämonen gelesen, die, wenn man nach ihrer Beschreibung im Codex geht, technisch gesehen eigentlich völlig unbesiegbar sein sollten. Ich fand es immer ziemlich lächerlich, wenn ich mir vergegenwärtigt habe, wie meine Dämonen im Codex beschrieben werden und wie sie dann bei den Würfeln auf dem Spielbrett trotzdem regelmäßig gefallen sind wie die Fliegen. Würde man den "Fluff" der Tyraniden korrekt auf dem Schlachtfeld darstellen, müsste ich eigentlich für jeden Space Marine des Gegners 3.000 Termaganten aufstellen dürfen. Oder ich darf für jeden getöteten Carnifex bei einer 2+ 300 neue Carnifexe aufstellen. Bei einer 1 dann 299. So ähnlich lesen sich die Kräfteverhältnisse im Codex wenn beschrieben wird, was passiert, sobald die Tyraniden auf eine fremde Welt treffen. Was genau passiert eigentlich, wenn Tyraniden auf Dämonen treffen?

So sind die Tyraniden dann auch nur ein weiteres Volk, das möglichst übermächtig, möglichst brutal und grausam mit maximaler Aggressivität einfach alles angreift und vernichtet, was sich ihnen in den Weg stellt. Wenn ich mir die Beschreibung der Dämonen durchlese und dann die der Tyraniden und dann lese, dass GW die Orks als "das wohl kriegerischste Volk im Universum" beschreibt, dann frage ich mich wirklich, wie um Himmels Willen ein Volk denn bitte noch kriegerischer sein kann als die Tyraniden oder die Dämonen?

Wirklich überzeugend finde ich das nicht und sonderlich gut ausgearbeitet kommt mir das auch nicht vor. Dass dieses Käfervolk eigene Raumschiffe hat, die selbst auch lebende Käfer sind, und sogar lebende Schusswaffen benutzt, die auch noch aussehen wie echte Gewehre, finde ich irgendwie... naja. Ziemlich abgefahren, ziemlich weit hergeholt, nicht sonderlich durchdacht und eine besondere Tiefe sehe ich da auch nicht. Es sieht auch einfach "falsch" aus. Besonders lächerlich finde ich die Biovoren mit ihren Artilleriegeschützen auf ihrem Rückenpanzer. Eine Fraktion aus willenlosen Zombie-Käfern, die allem Anschein nach nur für Krieg, Tod und Vernichtung erschaffen wurde, finde ich persönlich sehr langweilig.

Noch ein paar Worte zum Codex selbst: Der erwähnte Erfahrungsbericht liest sich noch gut und flüssig aber beim "Intergalaktischen Raubtier" hat offensichtlich der Übersetzer gewechselt oder dem ersten ist die Zeit ausgegangen, denn es häufen sich im Anschluss Rechtschreib- und Grammatikfehler, sowie unglückliche Formulierungen.

"Es ist offensichtlich, dass sie Technologie der Tyraniden vollständig biologisch ist und allem weit voraus, [...]" -
Dass "sie" muss ein "die" sein und das "ist" sollte vors Komma nach "voraus" und nicht nach "biologisch".

"Sie schmettern die Verteidigungsplattformen und Kriegsschiffe beiseite, die versuchen, sie zurückzuhalten, treten in den Orbit über den den Beutewelten ein und speien unzählige Billionen an Kriegsorganismen aus, [...]"

Hier hätte man definitiv sorgfältiger korrekturlesen müssen.

Aber gut, der gesamte geschichtliche Hintergrund von Warhammer hat mich allgemein noch nie sonderlich überzeugt. Meinem besten Kumpel geht es hauptsächlich um das Spielen und mir um die Modelle und deren Bemalung. So haben wir beide trotzdem Spaß mit diesem Hobby.
Stimme nicht ganz mit dir über ein, aber ich kann deine Meinung respektieren.
 
Erstmal vielen Dank für die seriösen Antworten. Ich bin ansonsten noch im Gaming-Bereich in Foren aktiv und wenn man da im Xbox-Bereich etwas Negatives über Starfield schreibt darf man sich wirklich auf was gefasst machen; hatte daher mit dem Schlimmsten gerechnet.

Daran, mal einen Roman zu lesen, hatte ich auch schon gedacht aber wo fängt man da an? Und am Ende erwische ich einen der sehr schlechten und fühle mich in meiner Meinung bestätigt.

Ich beschäftige mich da lieber mit meinen Figuren und wie ich sie bemale. Gerade quält mich die Frage, ob ich meiner Tyrannocyte die Flügel abstehend oder eng anliegend anklebe und ob ich sie nicht besser zuerst vor allem auf der Innenseite bemalen sollte.
 
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Man sollte auch nicht übersehen, dass viele Texte Ingame-Berichte von Personen des 40K Universums sind.
Diese berichten in der Regel aus einer Perspektive der persönlichen Betroffenheit und haben selten auch nur annähernd das Wissen über das 40K Universum, über das wir Leser verfügen.
Von daher ist es nicht verwunderlich, dass in diesen Schilderungen der jeweilige Gegner immer wie das unbesiegbare Grauen erscheint.

Davon ab sehe ich in den meisten Fraktionen sehr unterschiedliche Motive für ihre Kriege und Konflikte.
Wie gut das allerdings in aktuellen Codizies herausgearbeitet ist, kann ich nicht beurteilen.
 
In einem White Dwarf gab es mal einen Artikel mit (nicht-Turnier-legalen) Regeln für "Movie Marines", also Marines, die vom Powerlevel ihrem Fluff entsprechen. Die hatten 6 LP, einen wiederholbaren 2+, einen 2++, T6 (damals das Niveau von Carnifex und Schwarmtyrant) und Bolter mit S6 und was weiß ich alles. Hatten auch entsprechende Kosten, aber als wir die mal ausprobiert haben haben die trotzdem meine komplette Tyranidenarmee vom Tisch geputzt und selbst kaum Verluste gehabt.
Kann man mal für den Gag spielen 😀
 
Hab den Codex gestern endlich mal durchgelesen und bin relativ enttäuscht. Zum Index merke ich eigentlich nur Verschlechterungen und dabei waren Tyraniden jetzt nicht die Top Armee im Meta schlechthin. Ich hoffe einfach mal, dass die anderen Codizes das Powerlevel auch ein wenig senken werden.

Zu den Schwarmflotten: Die finde ich irgendwie mega enttäuschend. Die sind jetzt absolut spezialisiert und wenn man bestimmte Einheiten nicht hat, lohnt sich das Spielen auch nicht wirklich. Warum jede Flotte dann auch unterschiedliche Strategems haben muss, erschließt sich mir ebenfalls nicht.
 
Ich hoffe einfach mal, dass die anderen Codizes das Powerlevel auch ein wenig senken werden.
Lmao. (Sorry.) Warte mal den Dark Angel Codex im Winter ab...

Zu den Schwarmflotten: Die finde ich irgendwie mega enttäuschend. Die sind jetzt absolut spezialisiert und wenn man bestimmte Einheiten nicht hat, lohnt sich das Spielen auch nicht wirklich. Warum jede Flotte dann auch unterschiedliche Strategems haben muss, erschließt sich mir ebenfalls nicht.
Meinst du die Detachments? Aber das war doch nie anders. Das Hydra-Stratagem konnte man doch lange auch nur auf Schwarmeinheiten spielen.
Sehe da jetzt nicht so die große Änderung.
 
Finde das gerade gut das die Detachment Flut endlich reduziert ist. Wenn man mann mit App, Karten oder ähnlichen arbeitet reicht es nun völlig das Buch auf der Detachment Seite offen liegen zu haben und man hat alles auf einen Blick.

Die extra Befehlsoptionen finden sich im Grundbuch, da sind wir also über "nur" 6.

Gerade im Casual Play reduziert es die downtime enorm wenn dein Gegenüber nicht gerade alle 20+ Befehlsoptionen durchsucht um gerade die eine passende zu finden.

Und viele kennen sicher auch das sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, wem ist alles nach dem Spiel die eine entscheidene Option aufgefallen die in Runde X alles geändert hätte?

9te war einfach nur müßig was Befehlsoptionen angeht, ich für mein Teil hätte den quatsch am liebsten komplett draußen und bin froh das es nun etwas übersichtlicher geworden ist.
 
Ich hab mir gestern Detachment PDFs gebaut. Zweiseitig ergibt sich daraus eine Soppelseite auf der dann alle Detachment-Regeln befinden. Wird noch auf A5 gedruckt und laminiert, hat natürlich schickes Tyradesigen, an das Indexlayout angelehnt bekommen.

cya
Das klingt mega interessant.

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Habe heute den Codex + die Karten auch gekauft, was mir bei den Karten gefällt ist das sie deutlich besser verarbeitet wurden als die "Leviathan" bzw. Index Karten, was mir aber nicht gefällt bzw. fehlt sind Karten worauf auch die Gefechtsoptionen und Verbesserungen stehen, somit muss man nun Buch + Karten immer dabei haben oder halt nur das Buch was dann, leider, die Karten doch nutzlos macht, da hätte man beser die Kampfpatrouille Karten weglassen sollen, die finde ich sowieso total überflüssig, sind doch nur die selben Einheiten nur mit weniger Regeln, da kann man genauso die Einheitenkarten nur ohne die Extraregeln verwenden.

Ansonsten scheint es so das der Fluff-Text deutlich verkürzt wurde, in den Vorgängern werden noch die ganzen unterschiedlichen Tyranidenarten beschrieben und vorgestellt, das ist hier leider überhaupt nicht der Fall und wenn ich mich nicht komplett irre, dann ist die Story im Tyraniden Codex die selbe wie im Leviathan Grundbuch.

Für Einsteiger, oder Leute die gerne mehr über die Tyraniden erfahren wollen ist das Buch nicht geeignet, die sind dann "gezwungen" das sie sich einen älteren Codex kaufen.
 
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Das klingt mega interessant.

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Bereit wäre ich dazu. Öffentlich dürfte das aus rechtlicher Sicht vermutlich nicht Astrein sein, da hier das Regelmaterial von GW (Quelle Wahapedia) verwendet wird. Kennt sich da wer näher aus? (@beetlemeier )

cya
 
Kennt sich da wer näher aus? (@beetlemeier )

Ich bin keine IT-Rechtler, aber ich würde es öffentlich tatsächlich lassen. Ohne das Teil gesehen zu haben, ist bei sowas stets die Frage ob da -sehr vereinfacht formuliert- eine erlaubte Anlehnung vorliegt oder ein verbotenes Plagiat. Das verbindlich zu prüfen, sprengt wegen der ganzen Rechtsfragen zu diesem Thema jeden Rahmen; deswegen lieber vorsichtig sein... 😉
Was selbst bei einem 2-Sekunden-Musik-Sample passieren kann, liest man hier gut:
 
Hm, ich weiß nicht warum in nem Thread mit dem Namen "wer hat den Codex schon" andere Themen behandelt werden als "Codex ist bei mir angekommen, oder noch nicht".

Ich hab mal das letzte Thema in einen eigenen Thread ausgelagert:
 
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