40k Das letzte Aufgebot

Scaevola

Codexleser
22. Mai 2012
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Hallo Leute!
Ist schon längerher, dass ich eine Geschichte reingestellt habe. Eigentlich bastle ich in meiner Freizeit an einer Geschichte rund um einen jungen Offizier der Garde, der in der so genannten "4. autrianischen Garde" im Segmentum Tempestus dient. Ich hab mir gedacht, ich stelle immer wieder kleine Stücke der Geschichte rein, um niemanden gleich beim Lesen mit dutzenden Seiten zu überfordern.

Also viel Spaß mit meiner allerersten geschriebenen Geschichte.
Kritik, Anregungen, Wünsche und Beschwerden herzlich willkommen (sofern konstruktiv 😉)
 
Das mit dem reinstellen hat offensichtlich nicht geklappt. Neuer Versuch, hoffe es geht jetzt.
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Prolog
Stadt Verrathon: 728.M41


  • „Schmerz ist der Indikator des Lebens! Er zeigt uns auf, dass wir immerhin noch am Leben sind. Die Fähigkeit seine Schmerzen zu überwinden, macht einen großen Krieger aus.“
Generalfeldmarschall Ullrich von Horn
aus: Überlegungen zur imperialen Garde, Absatz X

In dem dunklen, fensterlosen Raum mit seinem bereits stark in Mitleidenschaft gezogenen Mobiliar waren die entfernten Treffer Artilleriesalven nur als dumpfes Stakkato zu vernehmen. Der Lärmpegel erhöhte sich nur um eine Nuance, als die Türe durch den Tritt eines schweren Stiefels aufgestoßen wurde. Ein Lichtkegel erschien, zuerst auf der linken Seite, um dann mit einem zielsicheren Schwenk in einem Bogen den ganzen Raum abzutasten. Die Quelle des Lichts senkte sich zum Boden, als der Eindringling seine Waffe mit der darauf montierten Taschenlampe um die Schulter hängte und nach etwas hinter der Tür griff. Er zog ein großes Objekt durch die Tür, das sich bei näherer Betrachtung als ein Körper entpuppte. Mit sichtlicher Anstrengung schaffte der erste Mann es, den Körper auf ein Bett zu hieven, dass im Vergleich zu den anderen Einrichtungsgegenständen noch in relativ guter Verfassung war.

Von dem darauf liegenden Verletzten konnte dies allerdings nicht gesagt werden. Doch auch dessen Träger war nicht in bester Verfassung. An seinem Kopf befand sich auf der rechten Stirnseite eine grässliche Wunde, deren notdürftiger Verband nicht verhindern konnte, so dass noch immer einzelne Blutstropfen hervorquollen. Durch die Anstrengung außer Atem stieß Letzterer die Tür zu, bevor er sich auf einem verstaubten Sessel neben dem Verwundeten fallen ließ. Eine Zeitlang war nichts zu hören außer dem sich leiser werdenden Atemhohlen des Sitzenden und demselben Vorgang des Verwundeten, der allerdings besorgniserregend flach war. Dann horchte der Soldat mit dem Stirnverband plötzlich auf.
„Was haben Sie gesagt, Herr Vizeleutnant?“, fragte er.
„Von allen, denen ich begegnet bin, hätte ich am wenigstens erwartet, dass Sie mir helfen, Scaevola“, keuchte der Angeschlagene stoßweise. Es war eine Kraftanstrengung die im sichtlich einiges abverlangt hatte. Sein Gegenüber bemerkte dies und bedeutete ihm, sich nicht zu überanstrengen.
„Sie wissen doch wie es heißt“, antwortete er, “Fehler sind dazu da, um gemacht zu werden!“
„Zitieren Sie nicht unsern geliebten Generalfeldmarschall, noch dazu völlig aus dem Zusammenhang gerissen“, sagte der Vizeleutnant, dem es gelang einen Anflug von beinahe sakraler Empörung in seine Stimme zu bringen.
„Und Sie schonen sich“, erwiderte Leutnant Scaevola darauf, “Immerhin ist das ein Befehl!“



1) Die Mission
20 Tage vorher


  • „Neben den übermenschlichen Kriegern des Adeptus Astartes und den gewaltigen Maschinen des Adeptus Mechanicus nimmt sich der imperiale Soldat wie ein Zwerg aus. Doch in all seinen Fehlern und Ängsten ist er ein gewaltiges Bollwerk gegen die Feinde des Imperiums, und vielleicht gerade deswegen.“
Generalfeldmarschall Ullrich von Horn
aus: Überlegungen zur imperialen Garde, Absatz III

Scaevola genoss den Fahrtwind während er am Beifahrersitz des offenen Stabswagens saß. Es war ein lokales Modell, kein Salamander dessen Motor wie das Röhren einer Bestie klang. Der Stabswagen schnurrte hingegen wie ein zufriedenes Kätzchen. Ein Geräusch, das auf wundersame Weise zu Scaevolas Gemütsverfassung passte. Die helle, warme Sonne schien auf sein Gesicht, der Magen war ausnahmsweise mit gutem Essen gesättigt und zufrieden. Die lang ersehnte heiße Dusche hatte ebenfalls ihren Teil zur blendenden Stimmung des Leutnants beigetragen.

Doch bei all diesen positiven Faktoren, die das Leben wieder als lebenswert erschienen ließen, erwachte doch in dem jungen Offizier ein innerer Warnsensor. Auch ein Blick auf die in perfekter Reihe ausgerichteten Zelte der darin untergebrachten Regimenter, konnte ihn nicht beruhigen. Vor den Unterkünften war ein Trupp in geöffneter Formation beim Morgensport, ein anderer nahm mit einem Unteroffizier seine Waffen auseinander, während ein dritter ebenfalls unter Anleitung seine gesamte Ausrüstung auf der persönlichen Regenplane für die Inspektion ausgebreitet hatte. Scaevola kannte diese Abläufe, er hatte sie schließlich oft genug selbst miterlebt. Doch dies war mehr als nur die übliche Beschäftigungstherapie für Soldaten in der Etappe, es waren Anzeichen für eine bevorstehende Operation. Und es waren nicht nur diese drei Trupps, im ganzen Lager wurden die Motoren der Panzer gewartet, Schlangen für die Munitionsausgabe gebildet, und die Vorbereitungen für einen raschen Aufbruch getroffen. Innerlich musste Scaevola fluchen, als er die Szenerie betrachtete. Er hätte es sich denken können. Schon letzte Nacht, als er hundemüde mit seiner Kompanie aus dem Laster gesprungen, und nach dem Aufbau in sein Zelt gekrochen war. Die Intervalle der sie überfliegenden Maschinen, Transporter, Jäger, Bomber waren in den Stunden vor der Dämmerung immer kürzer geworden. Zumindest hatte dies sein Mitbewohner des 2-Mann Zeltes, Sergeant Gallas, behauptet.

Scaevola selbst hatte davon nichts mitbekommen. Zum Teil lag es wohl an der Übermüdung, aber er selbst wusste auch, dass er als abgebrühter Veteran schon zu sehr an solche Störungen gewöhnt war, als dass sie ihn um den verdienten Schlaf hätten bringen können. Manchmal fragte er sich, ob er wohl jemals wieder ohne diesen Geräuschpegel würde einschlafen können. Aber etwas war an diesem Morgen faul, darauf würde er jeden Eid schwören. Denn sonst hätte man sich nicht die Mühe gemacht einen Wagen auf die Wiese vor dem Lager zu beordern, wo er mit seinen Männern das Frühstück verspeist hatte. Frühlings-Picknick, hatten einige seiner Männer noch gescherzt, aber nach all dem kürzlich Erlebten hatte er gedacht, dass sie diesen kurzen Ausflug in eine heile Welt verdient hätten, auch wenn sie nur ein flüchtiger Schein war. Die Realität hatte ihn schließlich mit dem Geräusch von quietschenden Reifen jäh eingeholt. Sogar den Lärm des in Hörweite befindlichen Krieges, nur 40 Kilometer vom Lager entfernt hatte er ausgeblendet. Nun war er wieder da.

Abrupt hielt der Stabswagen vor dem Zelt, dass mit Fahne und Ehrenwache klar als HQ seines Regimentes identifiziert werden konnte. Die Regimentsfahne, khakigrüner Hintergrund mit vergoldeten Stickereien, zeigte den imperialen, doppelköpfigen Adler, der in der einen Kralle ein Schwert, und in der anderen ein Schild hielt. Darüber prangte in hochgothischen Lettern der Name des Regiments. Es war ein schlichter Name, geradezu sachlich, IV. Autrianisches Garderegiment. Doch Scaevola wusste, wie jeder aus seinem Heimatplaneten Nova Autria, dass sich dahinter mehr verbarg. Immerhin war das vierte SEIN Leibregiment gewesen, in dem er als einfacher Rekrut begonnen hatte, bis er es schließlich zum legendären Oberkommandierenden der planetaren Streitkräfte gebracht hatte. Nur um mit einundvierzig Jahren zum jüngsten Generalfeldmarschall eines Segmentums zu werden, bis kein Geringerer als Macharius seinen Rekord 386.M41 einstellte. Das Vierte und der Name Ullrich von Horn waren auf ewig untrennbar verbunden. Scaevola wusste, dass es Fremdweltler wohl anders sehen würden. Bekannt im Imperium waren andere Regimenter, dass 3. Panzerregiment, die „eisernen Falken, oder die 8. Gardeinfanterie, die an mehr interstellaren Missionen beteiligt waren, die Achte einst sogar an einem imperialen Kreuzzug. Doch für alle Autrianer hatte das Vierte eine emotionale Komponente, war es doch die untrennbare Verbindung zum geliebten und legendären Generalfeldmarschall Ullrich von Horn. Scaevola hatte gehört, dass auch die Space Marines eine ähnliche Personenverehrung für ihre Primarchen hatten. Es ging sogar dass Gerücht um, dass sie dasselbe Genmaterial mit ihnen teilten.
Wieder einmal zu weit abgeschweift, dachte er, und überprüfte noch schnell den Sitz seiner Uniform. Dann betrat er den schmalen Erdweg, der zum Stabszelt führte.

Gleich nach dem Betreten des Zeltes sah er, dass er sich in einem Vorraum befand, der den Hauptteil durch eine weitere Stoffwand abgetrennt war. Auf der rechten Seite befand sich ein Tisch mit einer eingebauten Konsole. Hinter dem Tisch saß der Adjutant des Kommandanten, Hauptmann Fogler. Fogler war in den mittleren Jahren seines Lebens angekommen und hatte eine Körperstatur, die man durchwegs als hager bezeichnen konnte. Seine ganze Erscheinung brachte schnell die Assoziation mit einem Geier, die durch seine zu große, schnabelartige Nase noch vermehrt wurde. Im Gegensatz zu seinem wenig schmeichelhaften Äußeren war der Adjutant des Generals jedoch ein Mann, mit dem man auskommen konnte. Wenn man sich erst einmal mit der trockenen Art des Staboffiziers abgefunden hatte.
Das muss wohl eine Vorraussetzung für Mitglieder der Taktikabteilung sein, dachte Scaevola.
„Ist der General zu sprechen?“
„Noch nicht, er hat noch eine Besprechung, sie sind erst in exakt zwo Minuten dran“. Wie auf Befehl unterstrich diese letzte Bemerkung exakt Scaevolas Gedanken. Doch dann kam etwas, dass alles wieder änderte, und das Klischee ad absurdum führte.
„Hier haben sie einen Becher Tee. Ich weiß doch, dass sie kein Anhänger des Kaffein-Kultes sind“, witzelte Folger. So war Fogler eben, exakte Pflichterfüllung gepaart mit dem nötigen Anteil Menschlichkeit zum Ausgleich.
Und der Mann, der den besten Tee im ganzen Regiment machen kann, stellte Scaevola nach dem ersten Zug seines Getränks fest. Er wollte gerade nach dem Geheimnis für Foglers Können in diesem Gebiet fragen, als sich der Stoffvorhang vor ihnen teilte.

Heraus kam Major Markus Klever, der Kommandant seines Bataillons. Klever war ein Mann Mitte Vierzig, groß und kräftig gebaut, mit einem Hang zu erheblicher Leibesfülle. Seine strahlend blauen Augen schafften es trotz seiner imposanten Figur aber ein gutes Maß an Wärme und Vertrauen auszusenden. Zumindest genug, um den Major sofort ins Herz zu schließen. Er hatte etwas, dass ihn mehr wie einen guten Onkel oder zu jung geratenen Großvater aussehen ließ, wären da nicht seine Kriegsnarbe auf dem linken Wangenknochen, sowie eine augmetische Höreinheit anstelle seines linken Ohrs, gewesen. Beides waren Indizien dafür, dass Klever auf mehr Schlachtplätzen gewesen war, als einem lieb sein konnte, und dafür seinen Preis gezahlt hatte. Scaevola wollte gerade einen strammen militärischen Gruß vollführen, als Klever in dabei unterbrach, indem er herzlich seine rechte Hand umfasste und kräftig schüttelte.
„Schön Sie zu sehen, Scaevola“, ertönte die volle Tenorstimme, als er den Leutnant in jovialem Ton anredete. Dann zog er den verblüfft aussehenden Offizier näher an seinen Kopf. „Ziemlich üble Scheiße, die gerade abläuft. So viel kann ich ihnen schon sagen“, murmelte der Major so leise, dass sie nicht von Fogler gehört werden konnten.
„Gehen Sie rein, der Boss wartet schon auf Sie“, bevor er den Satz beendete hatte Markus Klever schon die Hand losgelassen und war aus dem Zelt gerauscht.
Scaevola musste noch ein innerliches Lachen unterdrücken, weil Klever in einem Anfall von schelmischer Insubordination den Oberkommandierenden des Regiments vor den Ohren seines Adjutanten zum „Boss“ degradiert hatte. Immerhin hatte er dabei genau den Begriff verwendet, mit denen die Orks ihre Anführer bezeichneten und sogar das zischende „S“ am Ende perfekt imitiert.
Noch dazu hatte der Major es so laut ausgesprochen, dass es sicherlich auch der General gehört haben musste. Als er in dessen Raum trat, ließ sich dieser jedoch nichts anmerken.
„Herr General, Leutnant Scaevola meldet sich, wie befohlen!“
„Stehen Sie bequem, Leutnant und kommen Sie näher.“ Der General drehte sich halb vom Kartentisch um, in die volle Pracht seiner Galauniform gekleidet. Generalleutnant Graf Reinhardt Montecuccoli war nur unwesentlich älter als Scaevola. Die Sommersprossen in seinem Gesicht ließen ihn noch junger wirken, als er in Wirklichkeit war. Jeder Zentimeter seines Körpers zeugte von der adeligen Abstammung des Generals. Auf jeden Fall war seine Erscheinung beeindruckend. Mitte zwanzig, groß gewachsen, mit dunklen, unergründlichen braunen Augen und der perfekt sitzenden Frisur seiner kurz gehaltenen Haare, war er die perfekte Mischung aus einem Athleten und einem Gelehrten, wie sich Scaevola angesichts der gemeinsamen Vergangenheit erinnerte. Auf jeden Fall war er im Gegensatz zu anderen Sprösslingen von Adelsfamilien durchaus befähigt ein Kommando zu führen. Seine Taten sprachen für sich, und so war es kein Wunder, dass er kürzester Zeit zu einem der jüngsten Regimentskommandeure in der Militärgeschichte Autrias geworden war.

„Wie ich mir denken kann, hat ihnen Major Klever vor seinem nicht zu überhörenden Abgang noch einen Tipp gegeben.“
„Nun -ich….“, begann Scaevola stotternd.
Montecuccoli lächelte, Scaevola wusste allerdings nicht, ob er sich über Scaevolas missliche Lage amüsierte, oder über den neugewonnenen Spitznamen.
„Reden wir nicht weiter darüber, die Zeit drängt. Leutnant, ich komme ohne Umschweife zum Thema. Die Front bröckelt gewaltig. Es scheint so, als würden zwei Kernregimenter des zentralen Abschnittes dem steigenden Druck des gegnerischen Angriffes nicht mehr lange standhalten können. Marschall Fey hat mich beauftragt den notwendigen Rückzug zu decken, um der Armee die nötige Zeit für eine Reorganisation und einen entscheidenden Gegenstoß zu geben.“ Der General unterstrich seine Bemerkungen mit Bewegungen seiner Hand auf der vor ihnen liegenden Karte.
„Und was ist meine Aufgabe, Herr General?“
„Gut dass Sie fragen, Leutnant, ich hätte da durchaus eine interessante Mission für Sie.“
 
So, und weiter Geht's mit der Fortsetzung
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2.) Die Brücke
19 Tage vorher, 1. Tag der Mission „Linden“


  • „Schnelligkeit und Effizienz sind wichtige Zutaten für einen entscheidenden Sieg. Ein guter Kommandant muss in Bruchteilen einer Sekunde die richtige Entscheidung treffen können. Zum Wohl seiner Männer und des Imperiums.“
Generalfeldmarschall Ullrich von Horn
aus: Überlegungen zur imperialen Garde, Absatz XXII

Der Fluss Mari war zu dieser Jahreszeit mit seinen unzähligen Auen und Flussbiegungen ein beliebtes Ausflugsziel gewesen, die seine malerische Schönheit ausgemacht hatten. Nun war dies nicht mehr der Fall. Im Wasser trieben zahlreiche Trümmer, Zeichen eines gigantischen Krieges, der das satte Blau in ein mattes Schwarz verwandelt hatte. Außerdem zweifelte Scaevola, dass Touristen um drei Uhr Früh planetarer Ortszeit bei mondloser Nacht diese Stelle aufgesucht hätten, selbst wenn kein Krieg gewesen wäre. Die fünfzehn Boote seiner Kompanie, gefüllt mit jeweils 10 Mann stießen nahezu lautlos vom Ufer ab, um auf die andere Seite zu gelangen. Gleich rechts von ihm konnte er Sergeant Gallas Trupp ausmachen, dessen Männer ihr Boot mit kraftvollen Stößen vorwärts trieben.
Großer Imperator, nur kein Mondschein, betete Scaevola innerlich. Das Letzte, was wir jetzt gebrauchen können ist, dass der Feind uns hier auf dem „Präsentierteller“ erwischt.
Es war ohnehin bizarr, auf solch eine antiquierte Art und Weise ein Hindernis wie einen Fluss zu überqueren. Aber die speziellen Parameter dieser Mission verlangten es, keine Aufmerksamkeit zu erringen. Und das Glühen der Triebwerke einer Landefähre war das Letzte, das sie gebrauchen konnten, wenn sie auf einem Ufer in Feindeshand landeten.

„Noch zwo Minuten“, hauchte er in sein Kehlkopfmikrofon. Von allen Trupps kamen kurze Bestätigungen. Zwei Minuten, im zivilen Leben bedeutete dies vielleicht das Warten auf die nächste Fähre auf dem Weg zur Arbeit in den imperialen Fabriken. Hier, in einer feindlichen Umgebung, während nur zehn Kilometer entfernt Menschen in einer epischen Schlacht starben, hätten es genauso gut zwei Jahrzehnte sein können.
„Zwanzig Meter bis zum Ufer“, flüsterte sein Funker Horsik ihm zu. Horsik und Soldat Liebheim waren die Führungsmänner in seinem Boot. Augenblicke später sprangen die beiden Soldaten rechts und links neben das Boot. Scaevola folgte ihnen unmittelbar mit seinem rechten Nachbarn. Sofort spürte er das eiskalte Wasser, das ein leichtes Brennen auf seinen Beinen verursachte. Scaevola fasste die Leine, die das Boot umspannte und zog sie vorwärts. Keine dreißig Sekunden später war das Boot endgültig am Ufer und schon im Schatten einer der Bäume verstaut. Seine Männer begannen damit, ihre Waffen und Ausrüstungsgegenstände aus der wasserdichten Folie heraus zu nehmen.
„Hier Vier-Eins an alle Trupps. Status.“ Der Reihe nach meldeten sich die Trupps unter Einwahrung der Funkdisziplin.
„Hier Kommandant an Alle, Gardistentrupps haben die Erlaubnis für Operation Linden. Ich wiederhole: Gardistentrupps haben die Erlaubnis für Operation Linden.“

Es schoss jedes Mal ein Gefühl von Ehrfurcht durch Scaevola, wenn er die Klassifizierung seiner Kompanie nannte. Gardisten, die Elite der imperialen Armee, spezialisiert auf Flanken und Unterstützungsangriffe. Jeder seiner Männer hatte eine extrem schwere Ausbildung hinter sich, die ihn von der Masse der gewöhnlichen Soldaten abhob. Im Wissen, einhundertfünfzig dieser Spezialisten in die bevorstehende Schlacht zu führen, konnte er sich eines Anflugs von Stolz nicht erwehren. Fast gleichzeitig erhoben sich seine Männer vom Ende des Strands und huschten nun die Böschung hinauf. Oben angekommen bildeten sie gekonnt eine Gefechtslinie. Scaevola war neben seinem Komm-Soldaten Horsik in Deckung gegangen, als er eine Hand auf seiner Schulter tippte.
„Befehle Scaevola?“, fragte Gallas.

Scaevola holte seine Datentafel aus der Brusttasche und aktivierte sie. Anhand der darauf erschienenen Karte beriet er sich mit Gallas. Das Operationsziel, die Brücke über den Fluss Mari war noch gute 3 Kilometer flussabwärts. Anhand des Vergleiches zwischen Karte und den topographischen Kennzeichen des Gebietes sahen sie, dass sie genau in der Landezone eingetroffen waren, zur Abwechslung mal eine angenehme Überraschung. Weit genug entfernt von der nördlich tobenden Schlacht, aber nicht zu nahe an den Tacticae vermuteten Überwachungseinheiten des Gegners.
„Wie geht’s dir mit dem Stellvertreter? Alles klar?“, fragte Gallas nach der kurzen Besprechung.
„Was wird das jetzt? Denkst du nicht, dass es der falsche Zeitpunkt und Ort für eine Therapieeinheit ist?“, antwortete Scaevola gereizter, als er es eigentlich beabsichtigt hatte. “Nimm deinen Trupp, du bildest mit Sergeant Hartrands Haufen die Vorhut“.
„Schon gut“, murmelte Gallas, während er sich zu seinen Leuten begab.
Scaevola sah seinem Freund kurz hinterher, dann aktivierte er sein Kom.
„Hier Vier-Eins an Alle. Offene Gefechtsformation, Trupp 3 und 7 führen.“
Es kam Bewegung entlang der Böschung, schemenhafte Gestalten erhoben sich und setzten sich geordnet in Bewegung. Scaevola erhob sich ebenfalls, um sich der Marschkolonne anzuschließen. Hinter ihm im Norden erklang wieder der Donner des Artilleriebeschusses, während der Horizont vom infernalischen Brennen der Front erhellt wurde.





  • „Ein fliehender Soldat ist oft nützlicher als ein Standhafter. Wenn es sich abzeichnet, dass ein Gefecht verloren ist, kann Ersterer wieder angehalten und motiviert werden, denn vielleicht entscheidenden Gegenstoß zu führen.“
Generalfeldmarschall Ullrich von Horn zu seinen Kommisären

Die Nacht war anstrengend gewesen, mehr als einmal hatten sie feindlichen Patrouillen ausweichen müssen. Dennoch war es eine gute Marschleistung gewesen, immerhin hatten sie die Distanz in weniger als einer Stunde hinter sich gebracht. Es wäre auch schneller gegangen, doch er hatte absichtlich Pausen einlegen lassen. Er wusste aus eigener Erfahrung, wie sehr seine Männer an der Belastungsgrenze waren. Nur ein verdammter Ruhetag, nicht mehr. Unter normalen Umständen hätte kein Befehlshaber eine Truppe nach so kurzer Ruhephase wieder in die Schlacht geführt. Doch es waren keine normalen Umstände gewesen, die Marschall Fey zu diesem verzweifelten Schritt geführt hatten. Der imperiale Feldzug hier auf Mitanni Sigma befand sich in einer kritischen Phase. Die Truppen des orkischen Waaagh- Bosses „Mezzla“ Schargoth hatten, entgegen aller Berechnungen von Tacticae, mit einer Präzision und Heftigkeit angegriffen, die mehrere Regimenter stark angeschlagen hatte. Zwei Tage, nicht mehr, hatten ihre Kommandanten gemeldet, konnten sie die Linie noch halten. Bestenfalls, und nur mit massiver Unterstützung. Deswegen hatte Fey alle ihm zur Verfügung stehenden Einheiten wieder an die Front gebracht. Und dies auch nur, um die Lage für einen geordneten Rückzug zu stabilisieren. Scaevola schauderte bei diesem Gedanken, obwohl er sich auch an die Worte des legendären Ullrich von Horn erinnerte. Seine Worte an seine Regimentskommisären wurden von manchen konservativen Kreisen schon fast als Ketzerei betrachtet, doch Scaevola wusste den tieferen Sinn dahinter zu schätzen. Oft bedeutete ein Schritt zurück eben auch einen Schritt nach vorne. Der Rückzug war unausweichlich, er war notwendig um ein Scheitern des Feldzuges zu verhindern. Und genau deswegen waren sie hier, eine der letzten intakten Brücken für den Rückzug, während weiter im Norden die Armee langsam aber sicher in die Nähe des Flusses gedrängt und eingekreist wurde. Die Fähren hatten bereits die ganze Nacht über frische Truppen an die Front, und einen Teil der Angeschlagenen davon weggebracht.

Aber alle wussten, dass sie bei dem derzeitigen Druck nicht alle rechtzeitig evakuieren konnten. Ihre letzte Chance, das Gros der Armee zu retten, bestand in dieser Brücke. Sie war im Zuge des verstärkten Angriffs an die Orks gefallen. Die orbitale Aufklärung der Flotte meldete, dass die Grünhäute mit der Platzierung von Sprengladungen begonnen hatten. Warum sie die letzte verbliebene Rückzugsmöglichkeit noch nicht gesprengt hatten, wusste wohl nur der Waagh-Boss „Mezzla“ Schargoth. Vermutlich wollte er wohl eine Übersetzungsmöglichkeit für seine eigenen Truppen haben, um weiter in das Hinterland vorzudringen. Scaevola lächelte bitter. Schargoth beging denselben Fehler, wie die imperialen Taktiker der Flotte, er unterschätzte seinen Feind.

Ein Fehler der sich in einer Minute rächen wird, dachte Scaevola, als er auf seinen Chronometer blickte. Im Norden erhob sich plötzlich ein immenser Sturm, der von einem grellen Leuchten begleitet wurde. Das Licht ließ die bereits angebrochene Dämmerung wie Dunkelheit aussehen, als die im Orbit befindlichen Schiffe der imperialen Flotte die Bombardierung der vordersten Frontlinien begannen. Das gewaltige Inferno der Raketeneinschläge und Geschützfeuer der Schlachtschiffe übertraf das Brennen des letzten Abends um ein Vielfaches. Scaevola hatte noch nie ein solches Schauspiel gesehen. Und er war froh darüber, seine Truppen an die Nordseite der Brücke geführt zu haben. Die aus den Gebäuden strömenden Orks blickten jedoch wie gebannt auf das sich ihnen bietende Schauspiel im Norden. Scaevola konnte den gewaltigen Feuerball in seinem Rücken förmlich spüren. Die entfesselte Wut der imperialen Flotte, deren präzises Feuer auf die Feinde der Menschheit losgelassen wurde.

„Hier Vier-Eins an Alle. Angriff starten!“ Diese Worte brüllte er praktisch in sein Kehlkopfmikro. Überall erhoben sich seine Trupps aus ihren angeordneten Stellungen und eilten auf die Brücke zu. Wieder einmal konnte er nicht anders, als die Disziplin seiner Einheit bewundern. Während normale Soldaten vielleicht schreiend vorwärts gestürmt wären, und damit den Feind auf sich aufmerksam gemacht hätten, drangen seine Leute mit größtmöglicher Lautlosigkeit vor. Scaevola fühlte, wie sich eiskalte Wut in ihm aufbaute, und er konzentrierte sich darauf sie für die bevorstehende Begegnung mit dem Feind nutzbar zu machen. Seine vordersten Trupps waren fast in optimaler Schussdistanz, als der erste Ork aus der gaffenden Gruppe die brausende Flut an Soldaten erblickte, die sich aus dem grellen Feuerball der weit entfernten Explosion herauszuschälen schien. Sein Gesicht verzerrte sich, als sich seine Mimik von Überraschung in bestialische Wut wandelte. Doch bevor er eine Warnung ausrufen konnte, explodierte er mit drei seiner im umgebenen Kameraden. Schrill pfeifend fielen mehrere Granaten zwischen die verblüfften Grünhäute, als die Mörser der Kompanie ihren persönlichen Gegenpart zum nördlichen Bombardement entfesselten. Obwohl ungleich schwächer, verfehlten sie ihre Wirkung unter den Xenos dennoch nicht. Die Straße zwischen den 4 Gebäuden an der Südseite der Brücke war bereits übersät mit Kratern und den Überresten der getroffenen Feinde, als Scaevola per Kom die Einstellung des Unterstützungsfeuers befahl. Noch durch den aufgewirbelten Staub sprangen die ersten Trupps vorwärts und eröffneten das Feuer auf ihre Gegner. Die Schlacht hatte für ihre Kompanie nun persönlich begonnen.

Scaevola hechte in die schützende Deckung der Häuserwand, während hinter ihm die feindliche Boltersalve in den Boden schlug. Vorsichtig lugte er um die Ecke, um sich einen Überblick über das vor ihm liegende Gelände zu verschaffen. Scaevola hatte es mit seinem Trupp bis zum ersten der vier Gebäude geschafft, die sich an das diesseitige Ufer schmiegten. dreißig Meter vor ihm lag das Hauptziel, der Kommandostand der Orks auf dieser Seite des Ufers, und darin befanden sich die Zündeinrichtungen für die Brücke. Er sah außerdem, wie sich Gallas dritter Trupp zu einem Wrack vorarbeitete, dass noch vor einigen Minuten ein funktionstüchtiges Dasein als gegnerischer Fahrzeug gefristet hatte. Es war, den übriggebliebenen Metallresten zu schließen ein Halbkettenfahrzeug, ein sogenanntes „Panzabike“. Ein Soldat fiel vor seinen Augen mit zerfetztem Schädel, als er bei dem Versuch an Gallas Anschluss zu finden, von einer Boltpatrone getroffen wurde. Ein weiterer stürzte ebenfalls, und stand nicht mehr auf. Die Luft war erfüllt vom Gebrüll der beiden Seiten, Explosionen, fliegenden Kugeln und den Laserstrahlen der imperialen Gewehre. Scaevola wusste, dass sie so bald wie möglich ihr Primärziel, das Haus dreißig Meter vor ihnen erreichen. Nicht nur, um eine Sprengung zu verhindern, sondern auch, weil Gallas Deckung keinesfalls sicher war. Und die vermehrten Einschläge um dessen Position herum bewiesen, dass sich die gegnerischen Geschützstellungen langsam auf den exponierten dritten Trupp einschossen. Er wollte gerade über Kom einen Soldat mit einem Melter, einer tragbaren schweren Waffe, anfordern um das Problem zu lösen, als eine Rakete an ihm vorbeizog. Sie hinterließ einen Schweif aus Rauch, als sie bei den Orks explodierte. Der darauf folgende Feuerball und die Wucht der Detonation hinterließ nichts, außer verbranntem Fleisch und verbeulten Metallresten, wo vorher noch eine Kanone samt Bedienung gewesen. Scaevola drehte sich nach dem Verursacher um und erblickte seinen Stellvertreter Belisar, der frei stehend den nutzlosen Raketenwerfer von seiner Schulter warf. Als sich ihre Blicke trafen, streckte dieser seinen Daumen noch oben und grinste hämisch.
Arroganter Mistkerl, dachte sich Scaevola, trotz der Tatsache, dass sein Stellvertreter eine beachtenswerte Leistung erbracht hatte. Doch dies war seinem Vertreter offenbar nicht genug. Belisar nahm sein Gewehr von der Schulter und brüllte ins Kom.
„Angriff, Männer!“, diese raue Stimme, die sogar Eisen zu durchschneiden schien, ließ Scaevola frösteln. Aber eines war klar, er ließ sich auf keinen Fall von einem Unteroffizier den Schneid abkaufen. Er warf sein Leergeschossenes Gewehr weg und zog seinen Energiesäbel. Sein Daumen glitt über die Einschaltrune, und summend erwachte das bläulich leuchtende Energiefeld zum Leben. Mit der rechten Hand zog er seine Boltpistole und stürmte den verbliebenen Orks entgegen, die ihr Heil ebenfalls im Nahkampf suchten.

Im Hintergrund erstürmten einige seiner Trupps die Häuser Drei und Vier. Sekunden später folgte das Geräusch von explodierenden Handgranaten, die ebenfalls einen hellen Schein durch die Fenster warfen, als die vierte Kompanie die Gebäude Zimmer für Zimmer einnahm. Im vierten Haus benutzte der zehnte Trupp einen Flammenwerfer, um einen Raum im ersten Obergeschoss zu säubern. Der Geruch von verbranntem Prometheum verbreitete sich gerade erst, als drei brennende Orks hinausstürzten. Sie wurden sofort von den Gardisten niedergemacht.

Scaevola ging gerade auf, wie überstürzt er diese Entscheidung getroffen hatte. Je näher er sich den massigen, ihm entgegen rennenden Orks kam, umso mehr wuchsen seine berechtigten Zweifel. Wie sollte gegen eine dieser gigantischen Bestien bestehen können. Allein der Umfang des muskulösen Arms des Vordersten war so groß wie der seines Unterschädels. Und die Axt, die er damit hielt, sah aus, als könnte man damit mühelos einen Panzer in zwei Stücke hacken. Er verstärkte den Griff um seinen Säbel, während er sich mit dem Mut der Verzweiflung auf den brüllenden Gegner stürzen wollte. Doch als er gerade seinen Schwertarm hob, näherte sich der Boden seinem Gesicht. Dieser Sturz, ausgelöst durch ein Stolpern über eine nicht beachtete Bodenwelle, rettete dem Leutnant das Leben. Die massive Ork sauste über den am Boden Liegenden hinweg und zerschnitt die Luft, wo vor Augenblicken noch das Brustbein des Offiziers gewesen war. Scaevolas Verblüffung über die entstandene Situation dauerte nur eine Millisekunde kürzer als die des Orks. Doch das war entscheidend. Scaevola erhob instinktiv den Energiesäbel, dessen Ende nur Zentimeter neben seinem Gesicht gelegen war und hieb rückwärts. Die Waffe traf aufgrund der Lage des Leutnants die Kniekehle des Grünlings und fraß sich trotz des Widerstands aus Fleisch und Knorpeln durch das rechte Bein. Der Ork brach aufgrund des Treffers ein und fiel unter animalischem Schmerzgebrüll zu Boden. Scaevola hatte sich zwischenzeitlich auf die Knie aufgerichtet und seine Stichwaffe mit beiden Händen umklammert. Mit seinem ganzen Gewicht lehnte er sich in den Stoß. Der Energiesäbel brach mit einem Jaulen durch das Nasenbein und zerteilte das darunter liegende Gehirn begeleitet vom Knacken der berstenden Knochen. Er wollte gerade seine Waffe aus dem Leichnam ziehen, als er einen gewaltigen Stoß von hinten erhielt. Mühsam erhob er sich und ignorierte den salzigen Geschmack seines eigenen Blutes von den gespaltenen Lippen.

Scaevola wollte sich nach der Ursache seiner abrupten Positionsveränderung umsehen, als ihn eine gewaltige Kraft am Kragen packte und wieder nach hinten warf. Der Leutnant landete am Rücken, neben dem von ihm getöteten Feind, indem immer noch sein Energiesäbel steckte. Nun konnte er den Verursacher sehen, einen gewaltigen Orkkrieger, der ihm eine wütende Drohung in seiner barbarischen Sprache entgegenschleuderte. Hastig blickte er zu seinem Schwert, aber dann erblickte er die daneben liegende Boltpistole. Doch bevor er sie ergreifen konnte, war sein Gegner da und trat ihm mit seinem Stiefel auf die ausgestreckte Hand. Scaevola schrie vor Schmerzen auf, als er das gewaltige Gewicht spürte. Es war wie eine Erlösung, als der Druck nachließ und er an seiner Uniform auf Augenhöhe mit dem massigen Schädel des Grünlings gezogen wurde. Er roch Ausdünstungen, wie sie nur ein Ork zustande bringen konnte. Das kurze Glücksgefühl als sich die Nerven in seiner gequetschten Hand beruhigten verschwand, nachdem er vom Handrücken des Xenos die schallendste Ohrfeige seines Lebens erhielt. Mit einem Brennen in seinem Gesicht wurde er wieder auf den Boden fallen gelassen. Benommen sah er, wie sich der Ork vor ihm aufbaute und seine Axt über den Kopf hob. Scaevola war gerade dabei, seine letzten Gebete zu sprechen, als sein Gegner plötzlich zur Seite gefegt wurde. Der Leutnant wandte seinen Kopf nach rechts, wo in einiger Entfernung ein Gardist mit einem Melter im Anschlag stand. Makabrer Humor des Universums! Scaevola erhob sich, ohne weiter über die Ironie nachzudenken, zog sein Schwert aus dem Leichnam neben ihm und hob sein Pistole auf. Mit einem Brüllen, in das er all die gerade erlebten Erfahrungen einfließen ließ, stürmte er der grünen Flut entgegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soso, habe erst Kapitel 1 gelesen.

Zum Prolog noch, an Gewehren sind keine Taschenlampen. Nenn die Lampe wie du willst, aber eine Taschenlampe kann es nicht sein, denn die Teile wären zu schwach für diesen Job.


Zum Kapitel:
Gutes und zunächst entwickelbares Setting, der Protagonist ist mir persönlich doch etwas zu Standardmäßig, Die Handlung vor dem Prolog zu setzen war mal natürlich ein raffinierter Zug - da es aber heutzutage schon fast jeder macht lässt mich der beabsichtigte Effekt aber leider kalt.

Da meiner Meinung nach Kommentatoren nicht zur Beweihräucherung des Autors da sind, kommen wir jetzt zur Kritik:

- Wenn er ein junger Offizier ist, wie kann dann der Protagonist ein Veteran sein? Das ist doch ein Widerspruch, auch weil Offiziere Zeit brauchen für ihre Ausbildung, somit noch weniger Jahre im Feld zusammenkommen können, wenn der Mann jung ist.

- Hast du deinen Forennamen nach der Figur benannt oder die Figur nach deinem Forennamen? Letzteres mag ich nicht, auch wenn's Geschmackssache ist. Bietet den schreienden Verdacht, dass es sich bei dem Protagonisten um eine Selbsteinsetzung des Autors in die Geschichte handelt, was prinzipiell zu skurillen, unschönen Entwicklungen der Handlung führt. Kannst du natürlich Gegenteiliges beweisen (denn es gibt auch gute Selbsteinsetzungen - so beispielsweise bei mir +Arroganzmodus aktiviert^^*), verstumme ich natürlich fortan in diesem Punkt.

Ein General, der ein Regiment führt? Wem hat der denn in den Teller genießt? Ein Regiment wird eigentlich von einem Oberstleutnant oder Oberst geführt, manche Majore sind selbst gut genug dazu. Für einen General, und nach deiner Geschichte urteile ich erstmal, dass er tatsächlich den obersten Generalsrang hat, denn sonst hättest du ihn ja mindestens einmal mit "Brigadegeneral" oder "Generalleutnant" benennen müssen, käme mindestens ein Korps, eher aber eine Armeegruppe oder ein ganzer Verband (der in dieser Geschichte aber von einem erwähnten Marschall gut geführt sein sollte) in Frage.
Tatsächlich gestehe ich noch eine Division zu, aber nichts darunter. (Und ich hoffe dass ein gewisser im Forum aktiver Soldat nicht wieder auftaucht und mir mit seinem besseren Wissen dieser Materie auf die Nerven geht^^).

- Klischeebehaftete Charaktere: Der junge spielfilmreife Offizier als Protagonist, der geierhafte (möglich mit vielen Vogelassoziationen) Adjutant, der natürlich typisch korrekt ist und hier leider etwas zu plump gleich einen Gegenpol zu sich selbst liefert, den ich dem Autor so indezent nicht abnehme, der dickliche Stabs- bzw. Zwischenoffizier, der natürlich das Protokoll nicht so ernst nimmt, dem man es aber durchgehen lässt.
Am besten ist eigentlich noch der junge General. Der ist zwar ein Klischeebild eines Adeligen der Standesgemäß zu seinem Rang gekommen sein könnte, aber dabei handelt es sich ja nur um die Beschreibung jenen Generals. Sein Verhalten, so wenig man bisher davon mitbekommen hat, scheint mir normaler, sodass ich bisher ihn als Favoriten sehe.


Die Geschichte ist alles in allem ganz gut. Der Autor (also du 😛) zeigt gewiss Können, wenngleich noch ein weiteres Rechtschreiblektorat geholfen hätte (aber das Problem haben wir ja alle).
Verzeihung, dass ich den zweiten Teil noch nicht Lesen konnte, aber ich muss noch was für die Uni machen. Ich versuche zu Kapitel 2 spätestens morgen, vielleicht heute Nacht was zu sagen.
 
Hallo und Danke für die lange Replik.

ad1) Nickname + Hauptcharakter = Ich?
Meinen Nickname habe ich einfach deshalb gewählt, weil ich selbst Linkshänder bin. Gut, die Figur aus dem Text auch, und in gewissen Dingen hat sie Eigenschaften von mir (aber die versuche ich jeder Figur, die ich habe, zu geben). Aber in beiden Fällen (bei mir selbst) und der Romanfigur ist es ja ein Pseudonym. Der Offizier heißt ja in Wirklichkeit auch nicht so, es fehlt ja denn entweder der Vor- oder Familienname. Die Erklärung dafür steht jetzt leider nicht in den ersten Seiten bzw. bin ich erst in meiner zweiten Geschichte darauf näher eingegangen. Ich verstehe natürlich den Punkt, dass man da aufpassen sollte, und sich nicht zu sehr reinsteigert. Also Scaevola ist nicht mehr Ich (???), als es Montecuccoli oder Klever sind. (ich hoffe, das macht Sinn. Aber Entwarnung, ohne zu viel zu sagen: Keine Sorge der Hauptcharakter macht noch Dinge, die ich selber nie tun würde.) Ich habe ihn auch nicht als strahlenden Helden angelegt- er ist ein Soldat und defintiv kein Strahlemann. Die Widersprüche (z.B.: jung und Veteran) sind einfach dem Umstand des fehlenden Lektorats geschuldet und auch der Tatsache, dass ich einfach drauf losgeschrieben habe und dann den Hintergrund dafür basteln musste (ein Beweis meiner chaotischen Natur- das Verb ist nicht im W40k-Sinn zu verstehen😛)

ad2.) General, Generalleutnant, Brigadier
Also ich hab jetzt kurz nachgesehen und schon den konkreten Rang hineingeschrieben. Montecuccoli ist zu dem Zeitpunkt Generalleutnant. "General" verwende ich als Oberbegriff (ich bins aus Armee-Zeiten so gewohnt. Denn General, Generalleutnant, Generalmajor und Brigadier sind ja alle Generäle! Und es schreibt sich auch kürzer. Auch den Umstand, dass er mit seinem Rang ein Regiment kommandiert, glaube ich kurz im Text erklärt zu haben (wahrscheinlich nicht deutlich genug, -mein Fehler. Nur kurz dazu: die Heimat der Autrianer, Nova Autria ist eine Paraphrase der alten k. u. k. Monarchie mit all ihren Auswüchsen (inkl. Titelsucht, schamlose Unterwürfigkeit, etc.)) Auch hier gilt wie in Punkt 1, ich erkläre das ganze im 2. Teil viel genauer(der auch auf Nova Autria spielt). Nebenbei hat sich Montecuccoli zu einem meiner Lieblinge entwickelt

ad3.) ja die Nebencharakter sind schon sehr archetypisch. Aber ich denke, dass hilft für den Wiederkennungswert. Ich glaube W40k lebt ja auch vom Archetypischen. Aber zu sehr Übertreiben sollte man es nicht, da gebe ich dir recht. Also nochmals danke für deine Kritik
 
Zuletzt bearbeitet:
Trotz deiner Antwort hätte ich noch eine Frage: Wenn deine Armee nach der k.u.k. aufgebaut ist (mal ganz nebenbei, die Armee des Deutschen Reiches war doch viel attraktiver als die der Österreicher^^), gab's da denn Generäle, die ein Regiment führten? Ich kenne mich diesbezüglich nicht aus. Insbesondere bei Titelsucht (die es im zweiten und dritten Deutschen Reich auch gut in der Armee gab) will man doch möglichst viel kommandieren?
Und habe ich richtig verstanden, dass die Begründung für das Regiment lautet, weil es ja die "Heimat" des großen Marschalls der Vergangenheit ist?


W40K und Archetypen gehören zusammen, das stimmt schon, aber Warhammer ist auch deshalb so faszinierend, dass sie die Archetypen und bekannten Bilder zu etwas vollkommen Einzigartigem (naja, mehr oder minder) verbinden. Es ist eben die dunkle, für uns unbegreifliche Zukunft, in der selbst eine Milliarde Menschen kaum etwas wert sind, was 40K ausmacht.


PS: Juhu, Leute. Ihr seht den Namen eines Unterforen- Schwergewichts. Also ist das nicht bloß die Geschichte eines Newbies, sondern der Autor hat was auf dem Kasten. Wo bleiben die anderen Kommentare.
 
Tja ich hab mich für die k. u. k. Armee entschieden (das wird bei den Paradeuniformen dann deutlicher), weil ich die einfach lustiger finde. Außerdem ist Österreich meine Heimat und da wollte ich mich ein bißchen austoben und die Missstände (unglaublich, aber das schreibt man jetzt wirklich so ?!?) von damals einbauen. Ich finde die "gute, alte" Monarchie passt hier perfekt mit ihren einbetonierten Hierarchiestrukturen der als charakteristisch geltenden Unterwürfigkeit (z.B.: Kellner in einem Wiener Cafe). Und den "großen Generalfeldmarschall" hab ich eingebaut, weil ich damit ein Grundtragödie des Imperiums nutzen wollte: Nämlich, dass "die große Zeit hinter ihnen liegt". Ullrich von Horn ist dafür die ideale Projektionsfläche. Und er wird von den Autrianern verehrt, einfach weil er der einzige berühmte Sohn seiner Heimat ist. Aber darauf, und welche Folgen so etwas haben kann, gehe ich im 2. Teil mehr ein.

Zu der Generalssache. Ich orientiere mich da stark am Zeitpunkt Ende 19. Jahrhundert-Anfang 20. Jahrhundert. Und da gab es wirklich eine Menge Generäle. Im deutsch-französischen Krieg etwa gab es einen Moment, wo ein General (Regimentskommandant) einen anderen General als Kurier zu seinem Vorgesetzten General (Divisionskommandant) geschickt hat!!! In meinem Fall ist es so, dass es 8 legendäre Garderegimenter gibt (Teil der imp. Armee, die einfach als Gardereg. bezeichnet werden) und es ein ziemliches "Gereiß" um die Offiziersposten gibt. Die Söhne von Adeligen wollen sich natürlich profilieren. Das erklärt auch, warum Montecuccoli als Generalleutnant ein Regiment kommandiert, obwohl er den nominellen Oberbefehl über die autrianischen Regimenter in diesem Feldzug hat.

Die Charaktere werde ich noch besser ausarbeiten. Wenn es wirklich zu sehr nach Klischee aussieht, ist das natürlich kontraproduktiv. Das Problem ist auch, dass man das Rad nicht neu erfinden kann. Noch dazu, wenn man ein Abnett-Fan ist, der ja wirklich Großartiges mit seinen Geister geschrieben hat. Das ist auch der Grund, warum ich keinen Feldarzt hineingeschrieben habe, obwohl deren Aspekt und Erlebnisse bei diesem Szenario unglaublich interessant sind.
 
3.) Warten
18 Tage vorher, 2. Tag der Mission „Linden“


  • „Wenn schon ein guter General Gold wert ist, dann ist ein guter Truppführer so wertvoll, wie alle Schätze der Galaxis zusammen.“
Generalfeldmarschall Ullrich von Horn
aus: Überlegungen zur imperialen Garde, Absatz XIV


  • „Alles am Soldatentum ist eine Belastung. Man trägt Kleidung, die man sich nicht selbst ausgesucht hat, man befindet sich in Situationen, in die man nie geraten wollte und man reagiert, wie es einem eingetrichtert wurde. Soldaten sind dazu bestimmt dieses Bürde zu tragen, damit diejenigen hinter den Linien die Freiheiten genießen, die man selbst zu ihrem Schutz aufgeben musste.“
Generalfeldmarschall Ullrich von Horn
aus: Überlegungen zur imperialen Garde, Absatz XIX


Es war eine weitere mondlose, bitterkalte Nacht. Scaevola hielt den Becher mit heißem Tee fest umklammert. Die linke Hand war immer noch bandagiert, das Andenken an seine gestrige Konfrontation mit dem Ork. Auch der Rest seines Körpers war gezeichnet von den Blessuren seines Handgemenges mit den Grünhäuten. Ein Sanitäter hatte einige Zeit damit verbracht, an ihm herumzuwerken. Angesichts seiner Wehwehchen musste er aber betrübt feststellen, dass es andere schlimmer erwischt hatte. Obwohl die Operation ein voller Erfolg und das Überraschungsmoment auf ihrer Seite gewesen waren, musste die Kompanie vierzehn Tote und zwanzig Verwundete hinnehmen. Da war es nur ein schwacher Trost, dass der Gegner vollständig vernichtet worden war, über einhundertvierzig Orks. Es waren diese Verluste, die einem Offizier letztendlich zu Herzen gingen. Für die hohen Kommandanten und Taktiker des Officio waren es nur Zahlen auf einem Stück Papier. Es waren sogar vergleichsweise niedrige Zahlen, angesichts des großen Ganzen. Doch für die Truppkommandanten oder Befehlshaber der Kompanien waren sie mit Gesichtern von Freunden und Kameraden verbunden, die einen in schlaflosen Nächten vor dem geistigen Auge haften blieben. Und Leutnant Scaevola hatte schon zu viele solche Nächte erlebt, um sich noch der vagen Hoffnung hinzugeben, dass sie eines Tages vergehen würden.

Auch das östliche Ufer war von den dort befindlichen Orks gesäubert worden. Der Angriff der restlichen Kompanien seines Regimentes, unterstützt von den Panzern des dritten, sowie den Soldaten des achten Autrianischen, war wie der buchstäbliche Zorn des Imperators durch die feindlichen Linien gefegt. Dennoch war es den Grünhäuten gelungen, im Osten einen Brückenkopf zu bilden. Dementsprechend heftiger war dort das Gefecht verlaufen, während Scaevola und seine Männer zum hilflosen Zusehen am anderen Ufer verdammt gewesen waren.
Das Oberkommando des Regiments sprach von etlichen Toten und hunderten Verletzten. Ein Zug Leman Russ, der Stolz der imperialen Panzertruppe, war im Häuserkampf am anderen Ufer vollständig vernichtet worden. All dies waren bedauerliche Tatsachen, die Sceavolas Herz schwer werden ließen. Viele gute Männer hatten heute ihr Leben für diese Brücke gelassen. Da war es nur ein schwacher Trost, dass sie dieses heißumkämpfte Objekt intakt erobert hatten. Während seiner unbedachten Frontalattacke hatte es Sergeant Gallas mit seinen Leuten ins Kommandogebäude geschafft. Sie konnten gerade noch verhindern, dass ein Ork die Sprengladungen zündete. Gallas hatte einen kühlen Kopf bewahrt und wie ein umsichtiger Anführer gehandelt. Ganz im Gegensatz zu ihm selbst, musste sich Scaevola eingestehen. Um ehrlich zu sein, er war erledigt, total ausgebrannt. Nur noch eine leere Hülle, die nur durch die Uniform daran gehindert wurde, beim nächsten Windhauch zerfallen würde.

Sogar Gallas Einsatz stellte sich später als eine unnötige Aktion heraus. Bereits zu Anfang des Gefechts hatte sich der zwölfte Trupp zur Brückenunterseite begeben und die Drähte zu den Sprengladungen gekappt. Die Mission war also zu keinem Zeitpunkt wirklich in Gefahr gewesen.
Ironie des Krieges.
Grausame Ironie des Krieges.
Nachher ist man immer klüger, dachte Scaevola, während er Richtung Brücke blickte. Dort waren Pioniereinheiten dabei, die brennenden Wracks ins Wasser zu stoßen und die orkischen gegen eigene Sprengladungen einzutauschen.
Er wandte sich um, als er angeredet wurde. Hinter ihm stand sein Stellvertreter, Unteroffizier Karl Belisar. Belisar war ein große, sehnige Gestalt, der langsam auf die Fünfzig zuging. Er strahlte eine Härte und Unnahbarkeit aus, die von seiner rauen Stimme, sowie den harten, markanten Gesichtszügen, die wie aus Granit gemeißelt wirkten, nur noch mehr unterstrichen wurde. Seine blauen Augen waren so eiskalt wie ein Gletschergebirge und so durchdringend, als könnten sie durch einen direkt hindurch in das Herz blicken. Belisar war erst kürzlich seiner Einheit als ranghöchster Unteroffizier zugeteilt worden, doch sein Ruf war ihm bereits vorausgeeilt. In Friedenszeiten hätte er um einen anderen Stellvertreter angesucht, vielleicht hätte er sogar Gallas dazu befördert. Doch er wusste, dass es im Krieg andere Spielregeln gab.
Scaevola beantwortete die Frage seines Stellvertreters.
„Ich habe unsere Einheit auf Stellungen nördlich der Brücke verteilt, Sergeant Hartrand bildet den rechten, und Sergeant Spesers Trupp die linke Flanke. Bei Speser haben wir den Kontakt zur 1. Kompanie, die den südöstlichen Teil abdeckt. Die erste Linie befindet sich 200 Meter vor uns.“
Insgesamt waren es zwei Halbkreise, die das Objekt sicherten. Den ganzen Tag hatten die Männer seiner Kompanie in der unbarmherzigen Sonne geschuftet, um diese zwei Stellungen zu errichten. Manche Offiziere hätten nur eine Stellung graben lassen. In vielen Regimentern der imperialen Armee war es Überzeugung, dass die Soldaten besser kämpften, wenn sie keine Hoffnung auf Rückzug verschwenden konnten. Scaevola war da anderer Ansicht. Die zweite, rückwärtige Stellung war ihre Rückfalllinie, sollte die Erste nicht mehr gehalten werden. Es war auch nicht die autrianische Art, sogar dem legendären Ulrich von Horn sagte man nach, dass er seine Soldaten nicht nur als entbehrliches Material gesehen hatte. Ein Blick ins Belisars gefühlskaltes Gesicht zeigte Scaevola, dass nicht alle Landsleute so viele Skrupel hatten, wie der verehrte Generalfeldmarschall.
„Herr Leutnant, ich hätte da noch einen Punkt zu besprechen.“
„Ja“, Scaevola merkte, wie er sich innerlich verkrampfte. Die Gegenwart von Belisar war ihm sichtlich unangenehm.
„Ich denke nicht, dass der Kommandant der Kompanie so offensichtlich den Tod suchen sollte, wie sie es heute getan haben.“
Scaevola wusste, dass sein Gegenüber Recht hatte, doch er wollte dem „Schwein“ diese Befriedigung auf keinen Fall gönnen.
„Wenn wir schon unverantwortlichem Handeln reden“, sagte er mit einem Tonfall, der nur mühsam die dahinter aufgestaute Flut an Aggression aufhalten konnte, „sollten wir über Stellvertreter reden, die mit einem Raketenwerfer eine One - man Show abziehen.“
„Ich habe nur mit einer Distanzwaffe den Feind ausgeschalten, wie der Rest unserer Kompanie es auch getan hätte, Herr Leutnant.“
Für Scaevola klang die Erwähnung seines Ranges nicht wie eine Ehrenbezeichnung, sondern mehr wie eine Verhöhnung. Er wollte gerade seine Antwort herausschleudern, als Funker Horsik hereinplatzte.
„Nachricht vom Boss! Herr Leutnant, er will den Status wissen.“ Horsik erschrak, als er Belisar erblickte, den er erst jetzt bemerkte. Dieser wandte sich dem Funker zu.
„Funker Horsik, für diese Bemerkung werden Sie drei Tage Strafdienst ableisten!“
„Befehl missachten, Horsik. Es sei denn, Sie wollen auch Major Klever zur Strafabteilung versetzen!“ Einen Moment lang trafen sich die Blicke der beiden höchsten Offizier wie gekreuzte Klingen. Dann schien, zu Sceavolas Überraschung, Belisar nachzugeben.
„Jawohl, Herr Leutnant“, sagte Belisar, und verabschiedete sich mit einem zackigen militärischen Gruß.
Zumindest die Hackordnung hält er ein, dachte sich Scaevola. Er rieb sich gedankenverloren die Nase und berührte die Stelle, wo die Bruchstelle schon längst wieder verheilt war. Dann ging er mit dem Funker im Schlepptau zur Kom-Station, um seinem Vorgesetzten Kommandanten Montecuccoli Bericht zu erstatten.

Scaevola saß an der Uferböschung und beobachtete den träge vor sich hin fließenden Fluss. Er hatte noch seine Meldung an Montecuccoli geschickt, bevor er es nicht mehr im Unterstand ausgehalten hatte. Seine Gefühle fuhren gerade mit ihm Achterbahn, die immer wiederkehrenden Aufwallungen von Zorn waren schwer zu bewältigen. Er wollte losbrüllen, doch ihm war klar, dass sich seine Männer nur zwanzig Meter entfernt aufhielten. Als Offizier musste er seinen Leuten ein Vorbild sein. Sein Streit mit Bellisarius würde schon für genug Furore in der kompanieinternen Klatschszene sorgen. Was dies anging, waren Soldaten mit Waschweibern vergleichbar, die sich jeden Tag auf dem Marktplatz trafen. Die Geschwindigkeit wie sich selbst die scheinbar geheimsten Meldungen verbreiteten, war ein weiterer Beweis dafür. Wie hatte Horsik bloß von Major Klevers „Ehrenbezeichnung“ für den General erfahren? Im Zelt waren nur vier Personen gewesen, und Scaevola zweifelte, dass Fogler und Montecuccoli damit prahlend die Runde gemacht hatten. Eigentlich hatte Belisar Recht gehabt, als er den Funker für dessen Insubordination maßregeln wollte. Immerhin hatte sich sogar Belisar bei ihrem Streit an die militärischen Verhaltensregeln gehalten.

Im Nachhinein musste Scaevola zugeben, dass sein Stellvertreter in allen Punkten richtig gelegen war. Eine Erkenntnis, die ihn über die Maßen frustrierte. Er hatte das Alles so satt! Er hasste den Ort, wo er sich gerade befand, er hasste, was aus ihm geworden war. Ein Teil von ihm hatte es sichtlich genossen, als er den Ork mit seinem Energiesäbel getötet hatte. Aber da war noch mehr. Er erschrak, als er erkannte, dass es nichts mehr in ihm gab, dass Skrupel hatte, ein lebendes Wesen zu töten. Dieser Aspekt seiner Seele war in den letzten Jahren, bei jedem getöteten Gegner, immer kleiner geworden. Nun war er endgültig verschwunden, sein Gewissen war in dieser scheinbar völlig abgestumpft. Vielleicht klang dies seltsam für einen Soldaten, dessen Aufgabe es ja gerade war die Feinde des Imperators zu dienen. Aber Scaevola hatte diesen Weg nicht freiwillig gewählt. Er war ein Gefangener in einem System, das er zutiefst verachtete. Selbst sein Status als Offizier und Kommandant einer Kompanie konnte diesem Zustand nur wenig Abhilfe verschaffen.

Er hoffte, dass die imperiale Armee nun zufrieden mit ihm war. Sie hatten nun endlich die perfekte Killermaschine, die nach Abzug seiner Menschlichkeit geblieben war.
Es war ein langer Prozess, dachte Scaevola bitter. Begonnen hatte er bei seiner Grundausbildung auf Nova Autria. Er war einberufen, einer der Zehner-Männer, wie der Rekrutierungsvorgang in der Umgangssprache seines Planeten hieß. Er war glücklich auf der Universitas gewesen, wo er sich in die Bücher längst vergangener Epochen hatte vertiefen konnte. Von seinem Traum hatten ihn die Umstände jedoch in einen Alptraum befördert. Sein Ausbilder, als er noch ein einfacher Infanterist gewesen war, war berühmt-berüchtigt gewesen. Sein Ruf hatte sich auch außerhalb der militärischen Welt einen Namen gemacht, es hieß, dass damit Mütter ihre Kinder zum Gehorsam brachten.

Es war wirklich eine Drohung, bei ihm zu landen, erinnerte sich Scaevola. Militärische Übungen, endlose Märsche und ungezählte Inspektionen, Ruhe gab es nur in der Schlafenszeit, und manchmal nicht mal dort. Strafen wegen Fehler waren im Minutentakt verhängt worden. Scaevola hatte mehr als einmal erlebt, dass Männer unter der psychischen und physischen Belastung zusammengebrochen worden waren. Sie wurden zum Lazarett gebracht, manche kehrten nicht wieder. Skalps nannte man die frischen Rekruten im internen Fachjargon der imperialen Armee. Nutzlos, nicht mehr wert als die Uniform, die sie auf dem Leib trugen. Skalps, und die Ausbilder rühmten sich förmlich damit, wer mehr Trophäen auf dem imaginären Gürtel namens Ruf trug. Einer überragte sie Alle, und dieser Mann war ausgerechnet Scaevolas Ausbilder gewesen.

Aber Scaevola hatte seine Chance zur Rache bekommen. Bei einer Nahkampfübung war er seinem Ausbilder persönlich gegenüber gestanden. Das Training war sehr schnell ausgeartet. Die Folge war ein mehrtägiger Spitalsaufenthalt gewesen. Aber auch sein Kontrahent war nicht so schnell aus dem Krankenhaus entlassen worden, wie sich Scaevola mit einem befriedigenden Lächeln erinnerte. Er strich sich wieder über die Nase und berührte den Punkt, wo der Bruch längst verheilt war. Das letzte verbliebene Andenken an dieses Ereignis. War dies damals der Anfang seiner Transformation gewesen? Er hatte auf seinen am Boden liegenden Gegner eingedroschen, selbst als diesem das Blut in Strömen aus dem Mund gelaufen war. Kein Skrupel, keine Reue, letzten Endes keine Menschlichkeit.

Ihm ging auf, dass er schon zuviel gesehen und erlebt hatte. Er vermisste seine Familie, die Lichtjahre entfernt waren, seine alten Freunde und Kameraden, die er nicht mehr sehen konnte. Mit einem Stich im Herzen erblickte er im Geiste wieder die Gesichter, als er sich ihre Namen in Erinnerung rief. Beim Anblick eines blonden jungen Mannes mit strahlend blauen Augen, brannte sich dessen Name in sein Innerstes. RICHARD LOHNER, einer seiner ältesten Freunde, schon seit Schulzeiten und dann noch in der Grundausbildung. Sie hatten zusammen ein Team gebildet, ein Band untrennbarer Freundschaft war zwischen ihnen gewoben. Richard war die letzte Verbindung an eine verloren gegangene Welt der Freude und Menschlichkeit gewesen. Er vermisste solche Freunde, denen er sich in solchen Momenten hätte öffnen können. Scaevola verfluchte in einem Anflug von Wut sein Schicksal. Er hätte genauso gut eine Familie auf Nova Autria gründen können, wie sein Vater. Doch im selben Moment wischte er diesen Wunsch beiseite, im Wissen das es nur ein fantastischer Traum war. Das Zehnermannsystem verpflichtete seine Familie gerade dazu, einen Sohn für die Armee abzustellen. Er hatte schweren Herzens seine Pflicht getan, um seine jüngeren Brüder zu schützen.
Außerdem war auch zuviel vorgefallen, als dass er einfach in sein altes Leben zurückkehren konnte. Erinnerungen an vergangene Zeiten fielen über ihn her, und ließen die Last seines Herzens nur noch schwerer werden.

Scaevola wusste, dass er sich den ungelösten Problemen seiner Vergangenheit noch nicht stellen konnte. Es galt nun, sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren. Er beruhigte den Sturm in seinen Gedanken, indem er sich nur auf seine Atmung konzentrierte. Außerdem hatte er als erfahrener Krieger noch ein paar Tricks im Ärmel. Seine Hand griff an die rechte Brusttasche und schob die Datentafel weg, um das dahinter liegende Objekt zu fassen. Er beförderte es hinaus und fasste das folierte Ende mit den Daumen und Zeigefingern seiner beiden Hände. Mit einer kleinen Kraftanstrengung zerriss er die Verpackung und förderte den kompakten Riegel zutage.
Schokolade!
Der Leutnant genoss den köstlichen Geschmack, als der erste Bissen in seinem Mund zu zerrinnen begann. Scaevola bemerkte, wie sich langsam seine Stimmung besserte. Auch, wenn er das Geheimnis dahinter kannte. Die Süßigkeit enthielt Unmengen an Botenstoffen, die die Nervenrezeptoren zur Bildung der glückbringenden Endorphine stimulierten. Es war ein offenes Geheimnis, dass es diese Kleinigkeiten waren, die einen wesentlichen Beitrag zur Moral der Garde leisteten. Warme Essen, trockene Kleidung, ein Dach über dem Kopf, und Unmengen an Schokolade. Jeder neue Bissen förderte neue Hormonschübe in ihm.
Jetzt fehlt nur noch ein Schluck heißen Tees.
Den Becher hatte er allerdings im Unterstand gelassen, erinnerte er sich. Scaevola schwang sich auf die Beine und schlenderte zu seinen Leuten, während er sich das letzte Stück in den Mund schob.
 
. Noch dazu, wenn man ein Abnett-Fan ist, der ja wirklich Großartiges mit seinen Geister geschrieben hat. Das ist auch der Grund, warum ich keinen Feldarzt hineingeschrieben habe, obwohl deren Aspekt und Erlebnisse bei diesem Szenario unglaublich interessant sind.


Oh ja, Abnett ist ganz ok für Warhammerverhältnisse^^. Klar musst du das Rad nicht neu erfinden, ich hör auf zu meckern, sobald ich nicht nur (natürlich rein subjektiv) die üblichen Standardcharaktere vorfinde. Und ein meckernder Kommentator ist einem jubelnden doch sowieso vorzuziehen:lol:😛.


Ja, ich verstehe jetzt deinen Punkt mit dem k.u.k. Und tut mir übrigens leid, dass du Österreicher bist😛, wir alle haben irgendein Kreuz zu tragen.😀😀😀


Ach ja, ich bin ein Fan der neuen Rechtschreibung. Mi"sss"tände^^.
 
OK, Kapitel zwei.

Soweit nichts zu beanstanden außer zwei Punkten:

Im vorletzten Absatz hast du einmal statt Energiesäbel Kettenschwert geschrieben. Zudem frage ich mich, wieso Säbel? Zählen die Jungs bei dir als Kavallerie (auch im SciFi Sinne)? Ansonsten wäre mir ein Energieschwert/ -florett doch passender erschienen.

Und sind die Männer wirklich Gardisten? Denn Gardisten werden ebenfalls wie Kommissare von der Schola Progenium aus Waisenkindern rekrutiert und über viele Jahre ausgebildet. Handelt es sich bei diesen Männern dagegen um Elitetruppen deines Planeten, die aber nicht so indoktriniert und zudem verwaist sind wie die Gardisten, dann musst du eine andere Bezeichnung für sie wählen, Gardisten hat bei W40K eben diese spezielle Bedeutung.
Auf Cadia nennt man "gewöhnliche" Elitetruppen beispielsweise Grenadiere. Was auch zum Sprachgebrauch der k.u.k. und generell deutschsprachiger Armeen passen würde.


Das Ende ist ja mal filmtypisch. Und dem Ork mag man zurufen "Mach mal hin!"^^
 
Ohje, steht da wirklich Kettenschwert? Das muss ich ausbessern. Ich hatte ursprünglich diese Waffe, wollte den Autrianern dann aber eine spezifische Waffe geben. Darum Energiesäbel, so wie bei den Geistern das "ehrliche Silber" (straight silver).

Das mit der Garde ist wirkilch ein "Schas". Mal abgesehen davon, dass es schon im Fluff kompliziert ist (siehe deutsche Übersetzung, imperial army --> imperial guard). Es sind schon die Eliteeinheiten, die hier zusammengefasst werden. Der Rest dient in der autrianischen PVS. Der Vorschlag mit den Grenadieren ist gut, aber Garde hat ja noch eine andere, militärische Bedeutung. Die Garde sind die loyalsten Regimenter einer Armee, der Kern, die auch zeremonielle Aufgaben hat und auch die Wache der Regierung stellt. Nebenbei habe ich die gewählt, weil, und jetzt wird es autobiographisch, ich selbst meine Armee-Zeit in der Garde verbracht habe, mit all dem Brimborium. Das ist ja der Witz daran, dass die Garde eine Kampfeinheit ist und gleichzeitig so viel Wert auf ihr äußeres Auftreten legt. Wir selbst sind von Kampübungen in die Kaserne, haben uns die Paradeuniform angezogen und sind dann zum Botschafterempfang geeilt. Das sind natürlich auch skurille Elemente, die man als Autor verwenden kann. Ich denke also, dass ich die Bezeichnung Garde so stehen lasse, auch weil es in der Galaxis ja überall eine Ausnahme von der Regel gibt. Ich hoffe, mann kann mit der Verwirrung einigermaßen leben.
 
Das Ende ist ja mal filmtypisch. Und dem Ork mag man zurufen "Mach mal hin!"^^

Na so weit kommt es noch, dass ich meine Hauptfigur im ersten Moment verheize!:dry:
Das Projekt heißt bei mir Vita Scaevola, nicht Mors Scaevola. Das Ganze ist wirklich als die Sicht eines (jungen, widerwilligen) Soldaten gestaltet, sodass man eher weniger auf den Gegner eingehen kann. Die Orks sind hier nur der Gegner, mehr nicht
 
Da hab ich vor lauter Lob (und berechtigter Kritik), ja etwas übersehen.
Oh ja, Abnett ist ganz ok für Warhammerverhältnisse
SAKRILEG!!!!! WIDERLICHE KETZEREI!!! BLASPHEMIE!!!!:angry::angry::angry:
Wenn das nicht Zeuge chaotischen Einflusses ist, dann weiß ich nicht mehr weiter. Das ist Mindestens ein schwerer Fall von "extremis diabolus". Keine Sorge, es besteht noch Hoffnung für deine Seele, ich habe den Ordos bereits verständigt, er wird bald eintreffen, um dich zu läutern 😛😛🙄
Bei einem solch schweren Vergehen übersehe ich die Bemerkung über meine Herkunft galant. Weiß doch wirklich jeder, dass Österreich das Zentrum der Welt, wenn nicht sogar der Galaxie, ist. Insofern ist es schon ein Kreuz, wenn man als Österreicher die Verantwortung für alle anderen trägt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte mich jetzt hinsetzen und Kapitel drei lesen (denn endlich haben wa Wochenende), aber vorher muss ich doch auf die Abnett und Österreich Sache eingehen:lol:.

Erstens: Ihr Österreicher seit doch Deutsche, aber dass wir euch 1866 den Marsch geblasen haben, habt ihr doch nie überwunden. 😛😛 (Wobei, gabs da nicht nen Typen, den die ganze Welt kennt, der aus Österreich war? Insoweit würde ich mein Kommentar doch überdenken😛😛😛).


Abnett:
Du musst zugeben, dass Abnett trotz seiner guten Charaktere und größtenteils nachvollziehbaren Handlungen nicht gerade ein Meister der Sprache ist (und ich beziehe mich durchaus auf englische Original - von der verhunzten Übersetzung will man ja gar nicht erst anfangen) Andererseits ist Abnett als Autor eines der schwersten Geschütze, die GWs Black Library auffahren kann, also sagte ich eben ok:lol:😛.
Und ich weiß ja nicht, ob du meine Masters of War Parodien/ Komödien gelesen hast, aber in meinem inneren bin ich Sezessionist und lehne die imperiale Herrschaft ab, auch wenn ich Space Marines sammle und über sie schreibe. Und keine Sorge, wenn ich erstmal regelmäßig deine Texte kommentiere, werden wir auch dich von der Kette des imperialen Senats befreien.

So, und jetzt lese ich😀.
 
Wir haben hier einen feinen Zwei- Mann- Thread^^. Vielleicht solltest du den Titel um "Ein Dialog zweier Narren" ersetzen.

Die Handlung des dritten Kapitels hat mich nicht überrascht. In Militärgeschichten ist es oft so, dass nach dem ersten actionreichen Teil, der auch relativ früh zu kommen hat, ein ruhiger, nachdenklicher Teil kommt, in dem gezeigt werden soll, wie abgestumpft der Protagonist doch geworden ist und dass er eigentlich den Job gar nicht wollte.
Verzeihung, aber hier musst du dir mangelnde Kreativität vorwerfen lassen, denn diese Entwicklung war einfach zu vorhersehbar.

Außerdem bedarf dieses Kapitel eines eingehenden Lektorats. Viele Rechtschreib- und Tempusfehlerchen und sogar einige ausgelassene Worte (meistens Substantive).

Allerdings interessiert mich dieser Stellvertreter deines Protagonisten. Ich hoffe er wird nicht zu dem "eigentlich sind wir ja Gegner, aber im Notfall rette ich den anderen Kerl doch" Charakter. Ein echter Antagonist im eigenen Lager ist deutlich interessanter und dieses Potential bietet die kalte Vogelscheuche (also solche du den Mann eben beschrieben hast).

Positiv zu erwähnen ist auch die Abweichung von der imperialen Norm der Defensivkriegsführung. In Fanfiktions eigentlich nichts allzu seltenes, aber sehr nach meinem Geschmack.
 
Ein Dialog zweier Narren- bezieht sich das auf uns? Vlt. eher: "Der Narr der eine Geschichte schrieb, und höflicherweise aus seine Fehler hingewiesen wurde."

So jetzt aber zum Eingemachten. Das mit dem ruhigen Teil ist verständlich. Man stellt es sich vielleicht so vor, aber ich wage zu behaupten, dass keine Einheit andauernd an der Front sein kann. Das Warten und Ruhige ist genauso Teil, wie der Kampf. (Nebenbei im 2.Wk berief die USA 12 Mio Mann in ihre Streitkräfte ein. Zu jedem beliebigen Zeitpunkt des Krieges wurden allerdings nur 2 Mio an der Front eingesetzt. Man geht heute davon aus, dass für einen kämpfenden Soldat, mindestens 3 Männer in der Versorgunng/Etappe benötigt werden).
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Erstens: Ihr Österreicher seit doch Deutsche, aber dass wir euch 1866 den Marsch geblasen haben, habt ihr doch nie überwunden.
Bei Königgrätz wurden ja nicht nur wir besiegt, wir hatten auch ein paar Verbündete. Und sicher waren die Sieger nicht "die Deutschen", sondern nur von Preußen und seinem Anhängsel. Die haben noch vorher mal, Hannover, Hamburg einkassiert, Sachsen und Bayern hatten mit uns eine wunderbare Niederlage an besagtem Ort.

Und WENN ÜBERHAUPT, dann sind ja wohl die Deutschen Österreicher!!!!!!!:angry::angry::angry:
Ich möchte jetzt nicht penibel sein, aber wir haben seit Rudolf I (HRR) regelmäßig die Kaiser gestellt. Und woher leitet sich Kaiser ab???:huh::huh::huh: - IMPERATOR😀😀😀
Danke, Beweisführung abgeschlossen. Also wenn das jetzt Königgrätz nicht wett macht.
P.S.: Für aus Österreich exilierte Ausschussware wird keine Haftung übernommen. Na gut, aber ihr begeister euch ja auch für die Wandertour vom Hansi Hinterseer.
 
Ich hatte nicht den ruhigen Teil an sich kritisiert, sondern dessen Zeitpunkt/ Position. Dass in der Etappe mehr Leute gebraucht werden sieht man übrigens auch schon daran, dass nicht nur Soldaten für Aufgaben wie Versorgung und Organisation eingesetzt werden.

Und der Titel mit "Zweier Narren" passt doch super. Oder willst du mir etwa absprechen ein Narr zu sein O.O^^
 
Seid gegrüßt Freunde (hoffe das ist ok)

also zur geschichte
ich muss dem großen meister sarash recht geben, wobei ich das nicht als negative kritik werten möchte da es nicht zu sehr übertrieben ist (siehe us kriegsfilme der älteren generation)

Zum anderen
Ich konme auch aus österreich und befasste mich einige zeit mit der k.u.k epoche und finde sie speziell als wiener "echt leiwand".

Ich finde die ewige disskusion recht lustig, finde es aber schade das sich der ewige feind nicht zum engen freund entwickelt

Ps.: ich weiss es passt nicht zum thema aber meine freundin kann echt gut minis bemahlen..sie bat mich das zu erwähnen
 
Hallo und herzlich Willkommen!
Jetzt sind wir 2 Österreicher und Wiener gegen einen Deutschen (so soll es sein)
Deine Kritik ist willkommen, vielleicht kannst Du sie ein wenig präzisieren.
Ich find die K. u. K. Zeit weniger leiwand. Glaub mir, was sich da hinter den Kulissen abgespielt hat, würde für tausend U-Ausschüsse reichen (wenn Du verstehst, was ich meine) 😉
 
Abend

Nunja wie schon gesagt wurde, die charaktere sind sehr klischeehaft (ich mags) und auch die geschichte ist bekannt (no na bei dem thema) aber..

..Ich finde die geschichte bisher gut, etwas mehr beschreibung der umgebung währe vielleicht nicht falsch. Gut fand ich das Scaevola (hoffe ich habe es richtig geschrieben) sich zum "trottel" gemacht hat und nicht der perfekte superterminator ist wie in vielen geschichten, einfach weiter so

ja ich weiß was du meinst die k.u.k zeit war..nunja "imperiumsmäßig" und es ist viel falsch gelaufen aber ja es gibt immer welche denen es vom herzen her gefällt, gewollt oder nicht