40k Der Eldar und das Mädchen

Endlich hatte er ihn erreicht! Seine Leibwache machte kurzen Prozeß mit den Begleitern des Verräters und wich dann zur Seite um ihm Platz zu lassen. Der Verräter bäumte sich auf und brüllte seine Mißachtung Balinors laut hinaus, Balinor wartete diese Farce ab und erwartete den ersten Angriff. Der Verräter blickte ihn trotzig an und zischte: „Du bist schwach Balinor. Die Truppen brauchen einen starken Führer einen der ihren und keinen menschlichen Emporkömmling.“ Balinor schwieg. „Also gut dann stirb!“, brüllte der Dämonenprinz heraus und schleuderte eine Serie arkaner Geschosse auf Balinor, dieser machte eine kurze Geste mit der Hand und die Geschosse verpufften. Der Dämonenprinz brüllte seinen Frust heraus und stürmte vorwärts wobei er eine Flammenwelle über den Boden schickte, das Feuer brach sich vor Balinors Brust wie Wellen an einer Klippe und als die Meterhohe Klinge des Dämonenprinzen in den Boden krachte stand Balinor bereits neben ihm und stieß ihn mit einer Handbewegung von sich. Der Dämonenprinz kam einige Meter weiter wieder zu Boden und hinterließ einen tiefen Krater, nicht einmal der Schmerzensschrei seines Feindes rang Balinor eine Regung ab.
Der Dämonenprinz rappelte sich wieder aus dem Krater hoch und starrte ihn trotzig an. „Ist das alles was du kannst Luh-Kee?“ „Wart’s ab ich hab noch einiges auf Lager.“, zischte er zurück und rammte sein Schwert in den Boden woraufhin unter Balinor eine Feuersäule in den Himmel schoß und die neun Hexer, welche sich bisher versteckt gehalten hatten, ihre Beschwörungen auf ihn herabregneten. Luh-Kee selber beschwor einen silbernen Strahl purer Energie und feuerte diesen durch die Flammensäule was sie erlöschen ließ. Luh-Kee stieß ein hämisches Gelächter aus als er den mehrere Meter tiefen Krater betrachtete den sie mit ihren Attacken geschaffen hatten aber sein Lachen blieb ihm in der Kehle stecken als er sah wie sich etwas in dem Krater rührte.
Balinor erhob sich aus der Asche des Boden und blickte Luh-Kee düster an, er blutete aus zahlreichen Wunden und sein linker Arm war an der Schulter abgerissen, aber er stand. „Das war schmerzhaft“, stieß er hervor, „Aber nicht annähernd stark genug um mich zu töten.“. Seine Wunden begannen sich vor den Augen seiner Feinde wieder zu schließen und ihm wuchs tatsächlich ein neuer Arm. Einer der neun Hexer verlor die Nerven und schleuderte einen Energiestoß auf Balinor, dieser drehte nur den Kopf und sein nun weit offenes Auge des Tzeentch saugte die Energie einfach auf. Kurz darauf ging der Hexer in Flammen auf und verendete qualvoll, Balinor streckte die rechte Hand aus und der Hexer zu seiner Rechten zerbarst in einem Schauer aus Blut, Knochen und Gedärmen. Dann teleportierte er sich neben den nächsten und zog ihm die Haut von den Muskeln und dann die Muskeln von den Knochen, die Knochen zermalmte er zu Staub. Der Hexer der neben ihm stand wollte sich wegteleportieren aber Balinor fing ihn in einer Luftblase welche sich zusammenzog und ihn auf Molekulargröße quetschte. Die Überlebenden, einschließlich Luh-Kee, schleuderten erneut Beschwörungen in seine Richtung aber er bannte sie mühelos. Aus seiner neuen linken Hand entsprang ein Schwarm Heuschrecken welche über einen der Hexer herfielen und ihn langsam verzehrten, der nächste dem er sich zuwandte warf sich zu Boden und schwor ihm ewige Gefolgschaft. Balinor hob den Kopf des Hexers an und dieser fing an unkontrolliert zu zittern als sein geschmolzenes Gehirn aus seinen Ohren, Augen und der Nase floß. Er fing Luh-Kee´s Schwert mit der linken Hand ab und beförderte ihn mit einem Wort weit von sich, er hob die Hand und neben einem der Hexer sprangen Würgeranken aus dem Boden welche ihn in zwei Stücke rissen. Die letzten beiden waren schon ein ganzes Stück weit gekommen aber er materialisierte einfach vor ihnen und bevor sie reagieren konnte stach er einem von ihnen zwei Finger in den Hals, aus seinen Fingern entsprang dann flüssiges Feuer welches seine Kehle herunterlief. Der letzte schleuderte ihm noch einen verzweifelten Spruch entgegen bevor Balinor ihm einfach die Seele aus dem Leib riß.
„Steh auf!“ War das erste was Luh-Kee hörte als er wieder zu sich kam. Er richtete sich auf und sah sich Balinor gegenüber, der vollkommen geheilt war. Instinktiv schleuderte eine Blitz auf ihn aber das Auge des Tzeentch in Balinors Kehle öffnete sich und warf den Blitz zurück, der Aufprall warf Luh-Kee erneut zu Boden wo er hart aufschlug.
„Steh auf!“ Waren die Worte die Luh-Kee erneut aus der Schwärze rissen. Er rappelte sich auf und sah Balinor vor ihm stehen, er holte aus und wollte Balinor mit seiner Klaue aufspießen, dieser aber trat einfach zur Seite und streckte Luh-Kee mit der bloßen Hand erneut nieder.
„Steh auf!“ Vernahm er irgendwo hinter einem Schleier der Schwärze und er raffte sich erneut hoch.
„Du enttäuschst mich aufs äußerste Luh-Kee. Ich dachte wir hätten damals klare Verhältnisse geschaffen, aber jetzt hintergehst du mich so plump.“ „Du schienst so schwach und angreifbar. So hilflos. Ein kleiner Mensch mit seinen Spielzeugen in einer Welt der Macht und Stärke.“ „Du scheinst vergessen zu haben wem wir dienen, unser Meister läßt die meisten Dinge anders scheinen als sie sind, aber nun zu deinen Taten“, Balinors Stimme schwoll an und ein Knistern umgab ihn. „Du hast meine Männer getötet, dein erster Fehler“, daraufhin riß Balinor ihm den linken Arm vom Körper, Luh-Kee taumelte rückwärts und schrie vor Schmerz. „Du hast mich hintergangen, dein zweiter Fehler“, der rechte Arm folgte dem linken und Luh-Kee ging in die Knie während er versucht mit seinem verbleibendem Arm die Blutungen zu stoppen. „Aber dein dritter und schlimmster Fehler war ein anderer.“ Luh-Kee spürte eine Veränderung im Gefüge der Realität und er sah wie Balinor wuchs, seine Körpermasse vervierfachte sich und sein Unterleib verschwamm in einem dunklen Nebel in dem er Fetzen des Meeres der Zeiten erkennen konnte. Das Auge des Tzeentch in seiner Kehle schimmerte nun in allen Farben, magische Energien umtanzten ihn wie ein Wirbel und seine tiefschwarzen Augen versprachen nur Tod. Balinor streckte die Hand aus umschloß Luh-Kee´s Kehle und hob ihn vor sein Antlitz. „Nein dein schlimmster Fehler war meine Mädchen zu verletzten!“ ,donnerte er und schloß seine Pranke womit er den Dämonenprinzen nicht nur tötete sondern auch seine Essenz annihilierte.
 
Verzweifelt versuchte sie Worte der Warnung zu äußern als sie sah wie eine der Klauen des Dämons sich ihren Weg aus den Trümmern bahnte, aber selbst dafür fehlte ihr die Kraft. Sie spürte wie Charles an Tempo zulegte was Wellen von Schmerzen durch ihren, ohnehin stark geknechteten, Körper jagte.
Etwas später, sie vermochte nicht zu sagen wieviel später, saß sie an einer Wand, da sie sich nicht daran erinnern konnte wie sie an diese Wand gelangt war mußte sie zwischendurch weggetreten gewesen sein. Sie fühlte sich etwas besser aber ihre Sicht war stark verschwommen, nicht allzu weit entfernt konnte sie den Schemen von Charles Kilt ausmachen und sie konnte drei weitere Gestalten erkennen. Eine davon könnte zu Richard, einem Lt. a.D. der Imperialen Flotte der sie oft begleitete, gehören, die zweite schien Ähnlichkeiten mit dem Lord Inquisitor zu haben, aber die schlanke, weibliche Gestalt war ihr völlig unbekannt. Die Vier schienen in eine Art Gespräch vertieft zu sein, an welchem sich die Unbekannte aber nicht zu beteiligen schien. Unbeholfen formten ihre Lippen Charles Namen aber erst beim dritten Versuch erkannten auch ihre Stimmbänder ihre Absicht und taten ihre Pflicht. Er drehte sich zu ihr um und beugte sich zu ihr herab: „Je, Kleines. Ich bin hier.“ „Der.. ,Der Dämon...er...lebt noch.“. Für mehr Worte reichten ihre Kräfte nicht aus und sie begann erneut in die Schwärze hinabzusinken aber nicht bevor sie das Brüllen des Dämons vernahm welches durch den Korridor hallte.

Der Schmerz brachte sie zurück in die Welt der Lebenden und mit einem reflexinduzierten Energieausbruch schlug sie sich den brennenden Schrapnell von der Wange. Ihr Blick haftete auf einer Art Gitterkonstrukt auf welchem sie sich befand und unter dem sie einen langen Tunnel erblickte der in die dunkelste Schwärze führte die sie je erblickt hatte. Hinter ihrem Rücken befand sich eine Art Podest und nun drangen auch die Geräusche des tobenden Kampfes an ihre Ohren, sie hörte das charakteristische Bellen eines Bolters der nicht sehr weit links von ihr abgefeuert wurde, und eine Kaskade von Gewehrfeuer drang von allen Seiten auf ihre Sinne ein während das Zischen der Laserwaffen einen beständigen Klangteppich legte. Unterbrochen wurde diese Kakophonie nur von den Schreien der Verwundeten und Sterbenden aber es war dieses unirdische Brüllen welches ihren Kopf hochschnellen ließ, Übelkeit und Desorientierung waren das Ergebnis dieser überhasteten Bewegung aber dennoch konnte sie einen Eindruck von den dämonischen Gestalteten erhaschen die innerhalb der Masse ihrer menschlichen Herde aufragten. Sie übergab sich als ihr Gehirn den Gestank von Ozon, Schwarzpulver, Blut, Schweiß, Urin und Verbranntem Fleisch, welcher in der Luft waberte, endlich interpretiert hatte. Eine Salve von Laserimpulsen schlugen direkt über ihrem Kopf ein und sie schlug hart auf dem Gitterboden auf als ihr Körper unwillkürlich abrupt und heftig reagierte und sie sich zu Boden warf. Als sie auf dem Boden lag merkte sie wie kalt das Material aus dem das Gitter bestand wirklich war und sie konnte spüren wie es vibrierte. Nun da die meisten ihrer Sinne wieder zu ihr zurückgekehrt waren stellte sie fest, daß sie und ihre Kameraden sich in der Mitte des Tunnels befanden wo sich eine runde Plattform, auf welcher das Podest hinter ihr stand, und das diese Plattform, welche dankbarer Weise ein geschlossenes Geländer besaß, lediglich von einigen wenigen Verbindungsgängen mit der äußeren Wand in der Luft gehalten wurde. Über eben diese Gänge versuchte eine riesige Horde dunkelgekleideter Wahnsinniger durch den Feuerhagel ihrer Kameraden auf die Plattform zu gelangen, angetrieben von ihren dämonischen Meistern kletterten sie über die Leichen der Toten und gelangten Schritt für Schritt vorwärts. Der Blutzoll war gewaltig aber dennoch war es nur eine Frage der Zeit bis die Fanatiker die Plattform erreichen würden. Plötzlich wurde sie sich der Wärme gewahr die vom Podest herab floß und sie konnte nicht anders als sich aufzurichten, obwohl das beträchtliche Proteste ihres Körpers hervorrief, und den Blick auf das zu richten was sich darauf befand. Was auch immer es war, es strahlte ein blendendes Licht aus und sie konnte erkennen das ein Art Barriere, welche Blau-rötlich schimmerte, es umgab. Sie mühte sich auf ihre Beine hoch, eine Anstrengung welche sie beinahe das Bewußtsein kostete, und zog sich an das Podest heran. Mit ihrer rechten Hand berührte sie das Kraftfeld und innerhalb eines Wimpernschlags floß es um ihren gesamten Körper, die elektrische Entladung hätte sie von den Füßen gerissen aber das Feld hielt sie aufrecht, während Energien die ein Sternenschiff zerreißen könnten um ihren Körper spielten und sie vor den Waffen ihrer Feinde schützten. Sie streckte ihre Hand nach dem aus was auf dem Podest stand, das Licht ermöglichte es immer noch nicht zu erkennen wie es aussah aber die Wärme die von ihm ausging nährte ihren Körper mit neuer Kraft. Ihr Körper bewegte sich wie durch Gelee und sie spürte wie das Kraftfeld sich wieder von ihr entfernte, aber dann erreichte ihre Fingerspitze das Objekt und alles veränderte sich. Energie, rohe, reine Kraft durchfloß ihren Körper, ihre Müdigkeit wurde weggespült und ihr Kopf war völlig klar, sie konnte fühlen wie ihre gebrochenen Knochen wieder zusammenwuchsen und sie merkte wie die Luft um sie herum klar wurde. Ihre Sinne umfaßten den gesamten Komplex sie spürte die Angst und Frustration eines jeden im Raum, sie ertastete die Tiefe des Tunnels, der ihr vorhin noch so gigantisch tief vorgekommen war, auf den letzten Millimeter seiner 47km Länge, was ihr jetzt, da sie die stellare Entfernung zum nächsten Himmelskörper fühlte, einfach nur winzig vorkam. Sie konnte jeden, noch so kleinen, Kratzer den ihre Kameraden erlitten hatten spüren als wäre es der ihre und nun schaute sie in das wahre Antlitz der dämonischen Wesenheiten welche sich hier versammelt hatten um diese Macht an sich zu reißen, die wirbelnden Strudel Seelenenergie die sie umtanzten waren jetzt deutlich sichtbar für ihr Auge. Die Ausgeburten des Warp die sie erblickten erschraken und verschwanden mit einem frustrierenden , verängstigtem Heulen in ihre Geburtsebene.
Die Kultisten verloren die Nerven und begannen zu fliehen, wo sie dies nicht konnten sprangen sie in die Tiefe.
Sie gewöhnte sich langsam an ihre neuen Sinne und begann zu verstehen welche Macht sie nun besaß, sie könnte diesen Planeten zerreißen als ein stechender Schmerz in ihrem Handgelenk sie weg und zu Boden riß.
 
Das Skelett der Knochenwanderer ächzte unter der Belastung als sie sich brutal in die Kurve legte, die Hälfte ihrer Segel war zerstört und sie hatte große Schmerzen, das Dark Eldar Schiff rauschte an ihnen vorbei und die Knochenwanderer beschleunigte um den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern. Das Dark Eldar Schiff verharrte kurz auf der Stelle, drehte sich und wollte die Verfolgung erneut aufnehmen, als ein halbes Dutzend Eldarkreuzer unmittelbar neben ihm materialisierte und es in Schlacke verwandelte.
Es war eine Flotte Biel-Altansars die nun rasch ins Systeminnere aufbrach und die Schiffe der Dark Eldar unter schweres Feuer nahm. Die restlichen Dark Eldar bevorzugten es ihr Heil in der Flucht zu suchen und verschwanden überstürzt aus dem System.
Das Führungsschiff der Flotte die Zorn des Maugan Ra nahm Kontakt zur Knochenwanderer auf, Jarla sah das Bild eines Runenpropheten in dunkler Rüstung welche ihn schmerzlich an die Verdammte erinnerte.
„Seid mir gegrüßt Herr der Schatten, die Gezeiten tragen unser Schicksal zu dieser Sphäre des Lebens und versprechen den Tod für die nahenden Wogen, aber das Lichte Asuryans scheint wie eine Fackel in der Finsternis dieser Gestade und möge den Suchenden den Weg weisen.“ „Ich grüße euch ebenfalls Leser der Zeiten und Weiser der Wege. Ich danke euch für diese unerwartete Hilfe Sohn des schattenhaften Engels der Isha, aber nennt mir euren Namen denn ich weiß gerne wem ich etwas schulde.“ „Ihr schuldet mir nichts Herr der Schatten, aber Bielanenaturamkaelarhiantanulyamarhaeradras ist wer ich bin und Ulyamar Haeradras werde ich gerufen.“ „Dann seid ihr die Schattensicht, es ist mir eine Ehre euch zu treffen.“

Er stand allein auf seiner Brücke und überdachte alle Meldungen die er erhalten hatte, nicht nur das die dreimal verfluchten Space Marines die Orks geschlagen hatten, nein, jetzt mußte auch noch der Oberst, welcher die Imperialen Truppen an der anderen Front befehligt hatte sterben und nun hatte ein ,nicht nur enthusiastischer sondern auch, fähiger Leutnant das Feldkommando inne und trieb die restlichen Orks aus dem Sektor. Wäre es nicht für Luh-Kee´s Revolte gewesen hätte er leicht die Möglichkeit gehabt diese Schwierigkeiten zu beseitigen.
Die Tür öffnete sich und die gewaltigen Schritte kündigten Turius an, er drehte sich um damit er dem Word Bearer von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand, und obwohl er in dieser Gestalt gezwungen war den Kopf zu heben um dem gewaltigem Space Marine in die Augen zu schauen, war es doch sehr deutlich welcher dieser beiden Männer, sofern diese Bezeichnung noch auf sie zutraf, der gefährlichere war. Turius überbrückte die Entfernung zwischen ihnen mühelos, obwohl er etwas fest auftrat was wohl daher kam das er den Großteil seines Lebens auf seinem Bike verbrachte, und nickte Balinor kurz zu. Obwohl der Marine gute zweieinhalb Meter groß war, wirkte er neben seiner Dämonenklinge klein, die nachtschwarze Oberfläche war dumpf und reflektierte gar nichts, während Balinor das lechzen des in ihr gekerkerten Dämons vernehmen konnte.
„ Deine Leistung war beeindruckend. Du hast nur vier Wochen gebraucht um die planetare Verteidigung zu zerschlagen. Und das mit einem Haufen sabbernder Irrer, wirklich beeindruckend.“, er ließ eine Karaffe sowie
zwei Gläser erscheinen und bot ihm eines davon an, welches er natürlich nicht annahm. Falls Turius über die offene und direkte Ansprache verblüfft war zeigte er es nicht.
Ein fähiger, beherrschter und mißtrauischer Kommandant, dachte Balinor als Turius wieder gegangen war, daß war sehr gut wenn er ihn zu seinem Vorteil nutzen konnte, hatte er noch eine gute Chance sein Ziel zu erreichen.
Vorausgesetzt der Vernichter machte ihm nicht seine Pläne zunichte, er hatte den nächsten Angriff auf Cadia schon gesehen nur wußte er nicht wann er stattfinden würde. Egal, er öffnete seine Handfläche und ein Bild des Planeten auf dem seine Hoffnung lag erschien darüber. Caldar Secundus, dachte er bald bist du reif.

Leere! Schmerz! Verzweiflung! Leere! Haß! Schmerz! Zorn! Enttäuschung! Trauer! Leere! Es war so leer! Alles tot und klein so völlig leer ohne Halt ohne Ufer ein See aus Schmerz und Leere, vor allem Leere und tiefe Trauer. Ein Gefühl von Verlust. Was ist Gefühl? Es ist so klein, so leer. Schmerz, nicht der See aus Schmerzen ein einzelner Schmerz, treibend in der Leere. Verzweiflung, tiefe Verzweiflung. Es war so leer, so unbedeutend. Schmerz. Schon wieder ein Gefühl, ein so kleines und leeres. Schmerz. Es war konstant in dieser verzweifelten Leere und es war nicht so verzweifelt. Sie konzentrierte sich auf den Schmerz, er war so klein in dieser tiefen Leere. Der Schmerz entkam. Erneut packte sie Verzweiflung. Nein! Die Leere. Sie muß zum Schmerz oder es bleibt nur die Leere. Fen´aram. Vorne. Ja, der Schmerz war vorne, aber er treibt in der Leere, sie ist so groß.
Verzweiflung. Schmerz, ja da war er wieder, vorne, Hände, ihr Handgelenk.
Der Schock warf sie rücklings aufwärts und sie knallte gegen etwas, jemand, er ging fast zu Boden konnte sich aber wieder fangen und hielt sie aufrecht. Sie schrie und hielt ihr Handgelenk mit der anderen Hand fest damit es nicht abfiel, der Knochen war gesplittert das Fleisch gesprengt, sie kannte diese Wunden, das war ein Boltgeschoß gewesen. Langsam glitt sie zu Boden und Richard begann die Blutung zu stoppen und ihre Hand zu schienen, Charles hielt ihren Oberkörper aufrecht und streichelte ihr über den Kopf, dabei murmelte er etwas in der Art von tut mir leid, Kleines, das wird schon wieder. Das waren ihre Freunde, sie war in Sicherheit, sie war geborgen. Warum fühlte sie sich so leer, klein und unbedeutend? Am Rande ihres Bewußtseins schwamm ein Eindruck von Größe und Macht vorbei und sie verzweifelte und begann zu heulen. Charles hielt sie fest und versucht ihr Trost zu spenden, aber auch das erschien leer. Alles so leer.

„ Es ist weg.“ , hörte sie den Lord Inquisitor sagen, „Einfach verschwunden. Wo auch immer es ist Necros ist jetzt vor ihm sicher“. So leer.
 
Ein Blitz durchzuckte die Dunkelheit und tauchte die kleine Siedlung kurz in Helligkeit bevor alles wieder finster wurde. Es goss in Strömen und er hatte seinen Umhang dicht um sich gewickelt, die schweren Tropfen prasselten von seinem Umhang zu Boden und er lauschte. Selbst seine scharfen Augen vermochten es nicht die herrschende Schwärze zu durchbrechen, daher verharrte er regungslos und wartete. Irgendwo dort draußen war sein Feind, er wusste nicht wer es war oder warum er ihn verfolgte aber der extensive Einsatz von Plasmawaffen hatte ihn schnell davon überzeugt, dass es seinem Kontrahenten recht ernst war mit der Idee ihn loszuwerden. Ewig scheinende Minuten verstrichen während denen nichts weiter geschah außer dem hernierderfallen des Regens und dem zucken eines Blitzes. Seine Reflexe retten ihn vor dem Plasmaball welcher direkt, nachdem er aufwärts gesprungen war, an seiner alten Position einschlug. Noch während er in der Luft war riss er seine Waffe hoch und schoss auf die vermeintliche Position des Schützen. Als er auf der Dachkante aufsetzte vernahm er das Geräusch eines Einschlages, zumindest glaubte er es über den Donner hinweg ausmachen zu können. Der nächste Blitz brachte ihm Gewissheit. Er konnte einen Körper erkennen welcher vor einem der Gebäude auf dem Boden lag. Er näherte sich vorsichtig, nicht wissend ob sein Gegner ihm vielleicht eine Falle stellte, und behielt seine Waffe dabei stets auf seinen Gegner gerichtet. Als er bei der Gestalt ankam konnte er erkennen, dass es sich um eine menschliche Frau handelte, ihr Atem ging regelmäßig und sie machte keine Anstalten sich zu bewegen. Sein Schuss hatte sie am Kopf erwischt, was die Einschlagstelle an ihrem Helm deutlich belegte, und sie schien bewusstlos zu sein. Was ihn irritierte war die Tatsache, dass ihre Rüstung eindeutig eldarischen Ursprunges war, sie wirkte wie eine Aspektrüstung allerdings waren einige Veränderungen an ihr vorgenommen worden. Er trat ihre Pistole zur Seite und durchsuchte sie, die Klinge welche sie trug war ebenfalls eldarischer Machart, sie war unverkennbar aus Phantomkristall und strahlte eine angenehme Wärme aus. Obwohl er kein Seher oder Kristallsänger war konnte er die Macht der Waffe spüren und ihr Verlangen bei ihrer Herrin zu bleiben. Er verstaute die Klinge wieder und machte sich von dannen, eine Menschenkriegerin die dermaßen offensichtlich von seinem Volk beschenkt worden war, wagte er nicht zu töten, wahrscheinlich hatten die Ehrwürdigen noch viel mit ihr vor.

Mit einem Schrei der Frustration auf den Lippen materialisierte er sich in seinen Gemächern, um seiner Wut Luft zu machen schleuderte er mit Blitzen um sich und verwüstete den ganzen Raum. Er konnte es nicht fassen, von ein paar Emporkömmlingen, von ein paar mickrigen Menschen war er um seinen Preis gebracht worden. Er war so kurz davor gewesen, die Macht zum greifen nahe und dann das! Er verfluchte sich selbst für seine Achtlosigkeit, er hatte seine Gegner unterschätzt er war im Laufe der Jahrhunderte zu selbstsicher geworden und nun hatte er den Preis dafür bezahlt. Caldar Secundus war nun unerreichbar für ihn und seine Hoffnung dahin, er würde einen anderen Weg finden müssen um sein Ziel zu erreichen. Er brütete noch immer vor sich hin als sein Schiff unter Beschuss geriet und er sich um andere Dinge kümmern musste.

Es war dunkel in ihrer Kammer, nur ein kleiner Lichtspalt zwängte sich unter der Türe hindurch und warf etwas Helligkeit auf ihre zusammengekauerte Form. Sie schluchzte. Ihre Schreie der Einsamkeit und Verzweiflung hallten von den Wänden wider und kehrten immer und immer wieder zu ihr zurück, nur um ihren Schmerz noch zu mehren. Sie fühlte sich so einsam, so allein und so leer. So leer. Stundenlang schluchzte und weinte sie vor sich hin bevor die Erschöpfung sie einholte und in eine leeren, traumlosen Schlaf zerrte. Es war dunkel in der Kammer, auch wenn das Licht eingeschaltet war, so blieb es doch dunkel in der Kammer.

Charles Cohen, seines Zeichen Freihändler und freier Mitarbeiter der Inquisition saß im Überwachungsraum und verfluchte sich für seine Ohnmächtigkeit. Er konnte auf dem Monitor sehen wie sehr sie sich quälte und es gab nichts was er dagegen hätte tun können. Die Tür ging auf und Lt. a. D. Richard Mangler betrat den kleinen Raum, Richard war etwas kleiner als Charles und auch nicht so kräftig, aber seine drahtige Gestalt verbarg seine erstaunliche Zähigkeit. Richard reichte Charles eine Tasse Kaffee und ließ sich in den Stuhl neben ihm fallen.
„Wie geht’s ihr heute?“, fragte Richard, „So wie immer wenn sie ihre traurige Phase hat.“. Richard warf einen Blick auf den Monitor und Charles konnte sehen wie sich tiefes Mitgefühl auf seinem Gesicht abzeichnete. Charles dachte sich, dass es für Richard noch schlimmer sein musste als für ihn, denn Richard hatte seine eigene siebzehnjährige Tochter an eine psychische Krankheit verloren und jetzt musste er mit ansehen wie sie auch an so was zerbrach. „Weißt du was mir Angst macht?“, Richard schüttelte den Kopf, „Sie bringt noch nicht mal mehr genug Motivation auf um einen Selbstmordversuch zu starten. Und ihre Phasen werden immer länger.“, „Wie lang sitzt sie denn schon so da?“, „Drei Tage.“, „Was! Hat sie denn wenigstens gegessen? Oder geschlafen?“. „Nein zu beiden. Und nach wie vor wechselt sie ihre Phase immer nur nachdem der Schlaf sie überwältigt hat.“, „Wir müssen dringend was unternehmen sonst wird sie bald tot sein.“, „Ja ich weiß, Cassandra und der Chef sind aufgebrochen um diesen Eldar aufzuspüren, hoffentlich kann der uns weiterhelfen.“. „Pah, Aliens! Eine Schande, dass wir gezwungen sind auf die Hilfe von solchem Abschaum zu hoffen.“, „Da gebe ich dir ja Recht, leider ist er die letzte Chance die wir haben. Und außerdem hat er ihr schon einmal das Leben gerettet er wird es bestimmt auch ein zweites Mal tun.“. Bevor Richard zur Antwort ansetzten konnte ging der Alarm los, beide sprangen auf und griffen nach ihren Waffen, Richard entdeckte die Eindringlinge auf einem der Monitore. In ihrer Kammer riss sie den Kopf hoch und sprang auf, keine Alarmsirene drang in ihre Kammer aber dennoch wusste sie, dass der Feind nahe war. Ihre Trauer verschwand tief in ihr und ihr Killerinstinkt trieb sie voran.
 
Stille beherrschte die Szenerie. Das erstarrte Schlachtfeld einer längst vergangenen Schlacht erstreckte sich in diesem Tal des Todes. Die Knochen derer die hier einst fochten waren zu Staub verfallen und längst verweht. Nur die Skelette einst mächtiger Maschinen und gewaltiger Gebäude waren noch übrig. Der Boden hier trug kein Leben er war tot und grau wie Asche, es schien als habe das Land entschieden dies Zeugnis des Wahnsinns nicht zu bereinigen. Seine Schritte wagten es nicht die Stille dieses Ortes zu stören, langsam aber zielstrebig suchte er sich seinen Weg durch die Ruinen. Er verspürte Furcht. Es war als würde etwas nach ihm greifen und ins Ohr flüstern, dass er hier sterben würde. Er schüttelte diese Gedanken ab, sein Tod würde nicht an solch einem Ort geschehen, der Lärm der Schlacht würde seine Ohren betäuben und so würde er den Tod nicht kommen hören wenn dieser ihn überraschen will. In diesem stillen Tal konnte der Tod sich nicht anschleichen. Es dauerte nicht lange und er hatte gefunden was er suchte. Der Tod würde in hier nicht ereilen aber er würde ihn hier überbringen.

Aldera blickte auf eine weite Ebene. Eine Ebene geschaffen von ihrem Ehrgeiz. Wo einst Leben herrschte war nun Vernichtung. Als sie ihr Werk betrachtete hatte sie das Gefühl einer Träne auf ihrer Wange, sie fasste sich ans Gesicht und fand nichts. Warum sollte sie weinen? Ihre letzten Tränen hatte sie vor sechshundert Jahren vergossen, in jenem Jahr in welchem sie… Sie hob ihre Hände in ihr Blickfeld, diese makellosen, schlanken Hände. Das Licht spielte auf ihren klaren Fingernägeln, welche aus dieser sanften feinen Haut wuchsen. Sie sah zu wie diese Fingernägel zu langen scharfen Krallen wurden, Muskeln härter als Stahlseile spielten unter der nun gestrafften Haut. Diese Krallen, geschenkt von ihrem neuen Meister in der Stunde ihrer Verdammnis, haben ihr seitdem gut gedient. Zuerst hatte sie sich ihrer Kräfte verweigert, dann sie akzeptiert und damit getan was ihr Meister nicht wollte. In dieser Zeit hatte sie viel geweint. Irgendwann fehlte ihr aber einfach die Kraft weiterzumachen und sie tat was ihr Meister wollte. Seitdem waren die Tränen verschwunden, seit dem Tag an dem sie ihre eigenen Großenkel und damit ihre Familie mit ihnen tötete. Sie waren doch erst zwei Jahre alt gewesen. Sie riss ihren Blick von ihren Händen und sah in den Himmel, die ersten Schiffe landeten. Bald würde es noch mehr Tote auf dieser Welt geben.

Charles rammte ein neues Magazin in seinen Bolter und sprang geduckt um die Ecke, mehrere Laserimpulse verfehlten ihn nur um Millimeter als er das Feuer eröffnete. Sein erstes Geschoss verfehlte sein Ziel und detonierte an der Wand, sein zweites erwischte eine der Gestalten im Brustbereich und das dritte sprengte seinem zweitem Gegner die Hüfte weg. Mit einem schnellen Blick versicherte er sich von ihrem Ableben und lief weiter den Gang herunter. An der Kreuzung traf er auf Richard, welcher aus mehren Wunden blutete. Sie hörten Kampflärm aus dem Labor. Gemeinsam gingen sie um die Ecke und eilten den Gang herunter. Die Schiebetür des Labors stand offen und die Leiche eines ihrer Angreifer lag an der Gegenüberliegenden Wand. Die beiden rannten zur Tür und warfen einen Blick hinein. Dort war sie. Inmitten dreier Feinde wirbelte sie wie ein Derwisch umher. Einer versuchte sein Gewehr auszurichten, aber mit einem Drehtritt, welcher außerdem ihren zweiten Gegner am Kopf erwischte, trat sie es beiseite und er feuerte in die Wand. Der dritte versuchte sie zu greifen aber sie tauchte nach unten weg und huschte durch seine Beine. Sie trat rücklings in seine Kniekehlen und nutze den Schwung für eine Rolle welche sie hinter einen umgestürzten Tisch in Deckung brachte. Der mit dem Gewehr wollte auch gerade feuern als sein Kopf explodierte. Die anderen beiden sprangen sofort auseinander um Charles kein Ziel zu bieten. Richard huschte geduckt in den Raum und nahm hinter einem Schrank Deckung. Einer der Angreifer hatte eine Pistole gezogen und Charles zurück in Deckung getrieben. Der andere sprang mit Messer im Anschlag hinter den Tisch hinter welchem sie sich versteckt hatte. Sie schnellte aus ihrer Hocke hoch und prallte in ihn hinein, sie packte seine Handgelenke und legte ihren Körper rücklings an den seinen. Mit ihrem restlichen Schwung brachte sie ihre beiden Körper in eine Rolle und sie landeten auf dem Rücken. Der Aufprall raubte beiden die Luft und seine Panzerweste drückte hart in ihr Kreuz, aber sie lockerte ihren Griff um seine Handgelenke nicht. Er versuchte zuzudrücken und ihr damit das Messer in die Brust zu rammen. Sie stemmte sich kurz dagegen aber da seine Körperkraft der ihren weit überlegen war würde das nicht lange helfen. Sie rutschte auf ihm aufwärts, spreizte die Beine und zog an seinem Arm. Ihr eigenes Handgelenk prallte schmerzhaft auf ihren Oberschenkel aber das Messer verfehlte sie um Haaresbreite und versenkte sich in seiner Leiste. Sie schlug ihren Kopf nach hinten auf seine Nase und rollte nach rechts von ihm herunter, die Hand mit dem Messer unter ihrem Bein am Boden einklemmend. Bevor er sich wieder sammeln konnte rammte sie ihm ihre rechte Handkante gegen den Kehlkopf und zerquetschte damit seine Luftröhre. Die Splitter einer Granatenexplosion flogen über den Tisch hinweg aber sie registrierte die glühendheißen Schrapnell kaum. Nachdem sie das Messer an sich genommen hatte lugte sie kurz über die Tischkante konnte ihren Feind aber nicht sehen. Schnell huschte sie zum nächsten Tisch und dann hinter einen Schrank. Der Schrank fing an zu kippen und sie rollte sich seitlich davon, ein Fußtritt empfing sie und beförderte sie unfreiwillig zurück auf die Beine. Sie krachte gegen die Wand und trat sofort nach ihrem Gegner, dieser fing ihr Bein und langte nach ihrem Gesicht. Sie brachte ihre Hände dazwischen konnte die Wucht aber nicht völlig abfangen. Mit ihrem verbleibenden Bein sprang sie hoch und trat ihm gegen den Brustkorb dabei drückte sie sich erneut an die Wand. Er lies sie los, wankte einen Schritt zurück und explodierte als Charles Boltgeschoße seinen Torso sprengten. Richard näherte sich ihr aber sie sprang an ihm vorbei und schlug ihm dabei in den Magen. Charles blieb in der Tür stehen und sie holte zu einem Tritt aus. Er fing ihren Fuß und brüllte sie an: „Schluss damit!“. Sie verhielt in der Bewegung, ihre Augen bekamen kurz wieder Farbe. „Hilf mir. Wecke mich.“ Flüsterte sie bevor sie ohnmächtig wurde.