Die Grünen - wählbar oder nicht?

KalTorak

Tabletop-Fanatiker
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13. Februar 2003
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Die Grünen sind ja in ihren Umfragewerten aktuell sehr gut dabei und haben auch gute Chancen, nächstes Jahr in Berlin und Baden-Württemberg den Ministerpräsident zu stellen.

Aber was meint ihr, kann man die Grünen wirklich wählen, bzw. wie würden die Grünen noch zu ihrer Überzeugung stehen, wenn sie denn wirklich an die Macht kämen?
 
Man kann meiner Meinung nach keine der größeren Parteien (SPD, CDU, CSU, Grüne) wählen, da diese allesamt inkompetent sind bezüglich einer Regierungsfähigkeit.

Ich hoffe inständig, dass die FDP sich weiterhin selber abschafft.


Die Grünen habe einige passable Ansätze, was für alle Parteien gilt, allerdings ist ihr Integrationspolitikkonzept nicht wählbar.

Auch sind sie stark von Lobbyismus betroffen und haben fragwürdige Regelungen getragen (Kriegseintritt, Kapitalliberale Gesetze/Änderungen), als sie an der Regierung beteiligt waren.
 
NAja die Grünen sind natürlich wählbar, das waren sie schon immer. Und ich denke, sie sind erwachsener geworden, und durch die wirklich schlechte Regierung, die wir atm haben, laufen den Grünen viele Protestwähler und frustrierte Wähler zu. Ich persönlich würde es sehr begrüßen, wie mehr Grüne Regierungsbeteiligung zu sehen. Aber man sollte trotzdem Realist sein, S21 wird nicht mehr gekippt werden, und der Atomausstieg auch nicht in 1 Jahr durch sein (letztes bei ner Bundestagswahl mit Grün als Sieger). Aber ich schätze, sie würden einige wichtige Akzente gegen Sachen wie die Gesundheitsreform und den Lobbyimus der Finanzbranche setzen.
Viel wichtiger finde ich allerdings, dass den Leuten nun endlich bewusst ist, was für ein Clownsverein die FDP ist, die nichts tut ausser Fähnchen in den Wind, Populistisch sein und ihre Klientel, reich und einflussreich, zu unterstützen.

Statistisch gesehen ist die Stammwählerschaft der Grünen (vor dem Aufschwung nun) zwar im Schnitt genauso wohlhabend, da viele Akademiker, aber eben jünger und sozialer eingestellt.

Meine Prognose: Kurzfristig Erfolg für Grün, aber dann wird sich zeigen, das Politiker auch nur Politiker sind, auch wenn die Nuancen anders und das sehr wichtig ist. Es wird sich ein wenig was ändern, aber mittelfristig fehlen den Grünen ausreichend gute bzw charismatische Kandidaten (gibt zb keinen Guttenberg, der zwar ein Depp ist, aber gut ankommt), und der Zuspruch wird nach sagen wir 1 Jahr Regierungsbeteiligung in den Bundesländern absacken und sich wieder auf das Maß von 15% ± einpendeln.
Einen richtigen Wechsel, bei dem sich alles auf einmal ändert, wird man nie erleben, die Poltik hat ihre Regeln, und so einfach ist das alles nicht, aber ich traue den Grünen zu, Akzente (in meinen Augen) richtig zu setzen.
 
Alle Politiker vergessen nach der Wahl ihre Versprechen. Die denken alle nur an eines: ihren eigenen Profit. :angry:

Ich für meinen Teil werde irgendeine Minipartei wählen, a la Tierschutzpartei oder so.

Würde mich auch nicht wundern wenn viele aus Protest die ganz Linken oder Rechten wählen. Schlimmer als die aktuelle Regierung können die gar nicht werden.
 
Die Grünen: außen grün, innen rot mit braunen Kernen.... wems gefällt.

Wählbar in jedem Falle (im Sinne nicht "extemistisch"), allerdings halt vollkommen profillos.
So etwa wie Obama: da sie keinerlei konkreten Aussagen machen bzw. sich halt einfach immer hinter "die Bürger" stellen kann man jede menge Wünsche reinprojezieren.

Ein relativ guter Punkt um die regierungstauglichkeit einer Partei zu prüfen ist es einfach mal zu Fragen wie sie denn ihre Ideen/Projekte zu finanzieren zu Gedenken. Und da ist bei den grünen Tabula rasa. Man findet halt Ökostrom gut, Atomstrom blöd aber wie der Laden eigentlich laufen soll....
 
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Ein relativ guter Punkt um die regierungstauglichkeit einer Partei zu prüfen ist es einfach mal zu Fragen wie sie denn ihre Ideen/Projekte zu finanzieren zu Gedenken.
Genau, wie wollen die so ein Einfuhrverbot für Tropenholz überhaupt finanzieren? Hä? Häää? eben! Da kommt nichts. Gut das wir diese Misswirtschafter nicht an der Regierung haben, sondern alles bei uns gut durchdacht und von Profis gegengerechnet ist!
 
Die Grünen: außen grün, innen rot mit braunen Kernen.... wems gefällt.

Wählbar in jedem Falle (im Sinne nicht "extemistisch")[...]
Besteht da nicht in Deinem Sinne ein kleiner Widerspruch? 😉
Der Obamavergleich ist auch nicht ganz fair, dessen Verhalten ist von wirtschaftlichen Notwendigkeiten und Erblasten wesentlich forciert worden, allzuviele Optionen standen ihm nicht offen - und weil die Republikaner sich derzeit auf Obstruktion verlegt haben, sind Kompromisse auch mehr Schein als Sein.

Grundsätzlich sind die Grünen durchaus wählbar, genauso wie eigentlich fast jede andere Partei auch. Die derzeitige Anbiederung mit dem Zeitgeist finde ich persönlich eher wenig überzeugend, wer sich mal exemplarisch die Aussagen des damaligen Umweltministers Trittin ansieht und dann das Verhalten des Demonstranten Trittin zum Castortransport, wird wohl ziemlich schnell die Opportunität dahinter erahnen. Die z.T. irrsinnige angestrebte Subventionspolitik für Solarstrom und andere regenerative Energien ist für mich dann letztlich ein Ausschlusskriterium.
 
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Gut das wir diese Misswirtschafter nicht an der Regierung haben, sondern alles bei uns gut durchdacht und von Profis gegengerechnet ist!


ROFL, LOL.

You Sir, made my day.


Ich hoffe, dass du dies zynisch oder ironisch meinst, denn hier mal einige Beispiele, die alles andere, als durchgerechnet sind:

- S21
- "Gesundheitsreform", wo für den Bund in mittelbarer Zukunft jährliche Zusatzkosten im hohen zweistelligen Milliardenbereich entstehen werden
- Erbschaftsreform, wodurch weniger Erbschaftssteuer anfällt
- die bekannte USt Senkung für Hotels

Um mal einige zu nennen. Diese Liste könnte man signifikant verlängern.

PS
Wenn es ironisch gemeint war, bitte nächstes Mal einen Smiliy verwenden, damit ich nicht laut loslache.
 
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Wenn es ironisch gemeint war, bitte nächstes Mal einen Smiliy verwenden, damit ich nicht laut loslache.
Pff, ich mach doch keine Smileys bei solch ernsten Themen. Das mag vielleicht in einigen islamischen Ländern so sein, dass man immerzu lächelt und freundlich ist, aber ich denke hier in Deutschland muss man sich diesem Gutmenschen-Quatsch noch nicht fügen!
 
Die Grünen habe einige passable Ansätze, was für alle Parteien gilt, allerdings ist ihr Integrationspolitikkonzept nicht wählbar.

Grundsätzlich sind die Grünen durchaus wählbar, genauso wie eigentlich fast jede andere Partei auch. Die derzeitige Anbiederung mit dem Zeitgeist finde ich persönlich eher wenig überzeugend, wer sich mal exemplarisch die Aussagen des damaligen Umweltministers Trittin ansieht und dann das Verhalten des Demonstranten Trittin zum Castortransport, wird wohl ziemlich schnell die Opportunität dahinter erahnen. Die z.T. irrsinnige angestrebte Subventionspolitik für Solarstrom und andere regenerative Energien ist für mich dann letztlich ein Ausschlusskriterium.

So in etwa sehe ich das auch.
Das Problem ist - Derartige Ausschlusskriterien finden sich derzeit bei allen großen Parteien. :mellow:

Pff, ich mach doch keine Smileys bei solch ernsten Themen. Das mag vielleicht in einigen islamischen Ländern so sein, dass man immerzu lächelt und freundlich ist, aber ich denke hier in Deutschland muss man sich diesem Gutmenschen-Quatsch noch nicht fügen!

Was hast du denn schon wieder für nen schlechten Stoff geraucht? :huh:
 
Besteht da nicht in Deinem Sinne ein kleiner Widerspruch
Nö, solang sich das in Grenzen hält. Antidemokratische Tendenzen und Forderungen nach einem "starken" autoritären Staat finden sich ja überall. Nur ist bei den Grünen die Haltung das man dem dummen Plebs die richtige Lebensweise zeigen muss halt bisserl arg stark.

Der Obamavergleich ist auch nicht ganz fair, dessen Verhalten
ich vergleiche ja nicht dessen Politik (auch wenn mir da einiges nicht gefällt), sondern eher halt das Verhalten/Erwartungen vor der Wahl. Da waren auch sehr wenig programmatisches und entsprechend viel Projektionsfläche für alle möglichen Erwartungen und Wünsche. Das halte ich durchaus für vergleichbar.

Ich mein selbst wenn wir morgen einen grünen Kanzler hätten (wenn Claudia Roth jemals irgendwelche Regierungsverantwortung bekommt wandere ich aus, das wäre zu peinlich), glaubt einer ernsthaft das würde die Castortransporte stoppen? Selbst S21 würde gebaut werden.
 
Ich mein selbst wenn wir morgen einen grünen Kanzler hätten (wenn Claudia Roth jemals irgendwelche Regierungsverantwortung bekommt wandere ich aus, das wäre zu peinlich), glaubt einer ernsthaft das würde die Castortransporte stoppen? Selbst S21 würde gebaut werden.
Nö, das glaubt da keiner der vernünftigen Grünenwähler (unvernünftige Hohlköpfe gibt es unter den Anhängern einer jeden Partei 😉). Es ist ja gar nicht Ziel die Gastortransporte grundsätzlich "abzuschaffen". Dem "Grünen" ist doch klar, dass der Müll den wir gemacht haben auch bei uns gelagert werden muss (im Gegensatz zur CDU in Person von Röttgen, der nun DDR-Atommüll nach Russland abschieben will, wo dann Menschen darunter leiden müssen, die von der damit produzierten Energie nie profitiert haben). Es geht doch vielmehr darum, dass endlich mal eingesehen wird, dass Gorleben nicht geeignet ist und dass man mal vernünftig (und in allen Bundesländern) nach einem wirklich maximal geeigneten Endlager suchen muss.
 
@Sohn des Khaine:
Nö, solang sich das in Grenzen hält. Antidemokratische Tendenzen und Forderungen nach einem "starken" autoritären Staat finden sich ja überall. Nur ist bei den Grünen die Haltung das man dem dummen Plebs die richtige Lebensweise zeigen muss halt bisserl arg stark.
Gut, unter den Gesichtspunkten geht das, dann finde ich aber Dein sprachliches Bild etwas dubios, denn bei "braunen Kernen" wird doch ziemlich zügig die Assoziation wach, dass dieses die Gravitationspunkte der Partei sind, gleichsam das wahre Gesicht hinter der grünen Hülle und dem roten Fruchtfleisch. Eben als des Pudels Kern.
Mich stört bei den Grünen übrigens eher, dass sie derzeit grundsätzlich gegen alles sind, wo es ihnen opportun erscheint, i.e. da, wo es viele unzufriedene Bürger gibt, sogar bei Projekten, die die Grünen für gewöhnlich gutheißen oder selber noch in die Wege geleitet haben. Eben nicht als "Volkserzieher", wie Du sie skizziert, sondern vielmehr als der große Bruder (jaja, Amphibolie 😀) des kleinen Mannes.
ich vergleiche ja nicht dessen Politik (auch wenn mir da einiges nicht gefällt), sondern eher halt das Verhalten/Erwartungen vor der Wahl. Da waren auch sehr wenig programmatisches und entsprechend viel Projektionsfläche für alle möglichen Erwartungen und Wünsche. Das halte ich durchaus für vergleichbar.
Nur ist Obama ja letztlich so gargantuesk dargestellt worden, während die Grünen sich diesbezüglich sehr viel konkreter selbst in Szene setzen. Mal abgesehen von einigen Demarkationspunkten (wie der Schließung von Guantanamo) kam von Obama eigentlich relativ wenig Genaues; typisch amerikanischer Polithegelianismus, den ich eigentlich insoweit ganz sympathisch finde, recht besehen ist keiner von Obama enttäuscht (natürlich in nuce, nicht wortwörtlich), sondern von der eigenen Hybris, ihn als Messias stilisiert zu haben.


@NightGoblinFanatic:
Dem "Grünen" ist doch klar, dass der Müll den wir gemacht haben auch bei uns gelagert werden muss (im Gegensatz zur CDU in Person von Röttgen, der nun DDR-Atommüll nach Russland abschieben will, wo dann Menschen darunter leiden müssen, die von der damit produzierten Energie nie profitiert haben).
Der "Grüne" hat unter Schröder diese Verträge überhaupt zu Stande gebracht, da ist die Kritik vom "Grünen" heutzutage (zumindest seitens der Verantwortlichen) ziemlich wohlfeil; es ist doch unverfroren sondergleichen, dass die Grünen das früher alles in Lettern gestanzt haben und die Suche nach anderen Atomendlagern systematisch verweigerten und heute die Untergangsprophetie noch und nöcher bedienen, aber in Umfragen dafür noch belohnt werden.
 
also für mich sind die grünen nicht wählbar, da sie für mich lediglich eine bionade-trinkende fdp in anderer farbe sind. viele sagen ja, die grünen wären erwachsen geworden, da sie jetzt eben auch "regierungsfähig" und kompromißbereit wären. ist zwar alles schön und gut, aber wer sich für ein bisschen regierung von einem seiner grundprinzipien verabschiedet (ich sage nur deutsche kriegsbeteiligung) kann von mir keine stimme bekommen. aber so wie es aussieht, haben sie die auch nicht nötig. 😉
 
Es geht doch vielmehr darum, dass endlich mal eingesehen wird, dass Gorleben nicht geeignet ist und dass man mal vernünftig (und in allen Bundesländern) nach einem wirklich maximal geeigneten Endlager suchen muss.
Dein vertrauen in die Menschen möchte ich haben 😀

Die Sache ist doch eher die, dass wenn man Gorleben dicht machen würde, die Gegner an einen "Sieg" übers politische Establishment glauben würde. In jeder anderen Gemeinde würde dann genau der gleiche Terz von vorne losgehen, selbst wenn der liebe Gott, alle Supercomputer der Welt und Chuck Norris gemeinsam diesen einen Ort als den perfektest möglichen Standort für ein Endlager erkennen würden. Die simple Wahrheit ist, der Müll landet in Gorleben oder nirgendwo (d.h. irgendwo in der dritten Welt).

S21 ist dasselbe: jeder, dem irgend ein Infrastrukturprojekt nicht passt wird den Aufstand proben. Ist ja auch verständlich, wer bekommt schon gern eine Autbahn oder Küllkippe vor die Tür gesetzt, aber man braucht es halt. In Berlin gehts ja schon los.
Natürlich alles unterstützt von den Grünen, sogar wenns gegen ein Pumpspeicherwerk geht! Jepp, ein Pumpspeicherwerk - so ziemlich eines der Dinge die man notwendigsten braucht wenn man auf regenerative Energien setzen möchte....

@KOG
Eben als des Pudels Kern
Ich verstand das eher als "kleine Menge im Gesamtbild", wie die Kerne im Verhältnis zum Fruchtfleisch eben. Sorry fürs Missverständnis.

Eben nicht als "Volkserzieher", wie Du sie skizziert, sondern vielmehr als der große Bruder
Der normale Grünenwähler ist mMn sowieso etwas elitär veranlagt, sprich er schaut auf Bildleser hinab, fühlt sich dem Pleps nicht zugehörig und denkt auch die dumme Masse müsse erzogen werden..von daher passts wieder.^^ Auch der scheinbare Widerspruch der Forderung Direktdemokratie passt da rein: schließlich muss man denen ja zeigen wie "richtige Demokratie" aussieht....
 
Ich hab ihn verstanden Neo 😀

@Khaine: Ja, ich ärgere mich wenn jemand die BILD liest. Einfach weil das Blatt voll Unwahrheiten und Vereinfachungen ist. Problem damit?
Und niemand will die "dumme Masse" erziehen, sondern eher Aufklärugnsarbeit leisten. In meine Augen passt es nicht in einer Demokratie, wenn die manche Leute einfach nur versuchen sich alles einfach machen, in gut und böse aufteilen und wählen, was ihnen die Zeitung sagt...
 
1. Tonfall. Ich werde ungern von der Seite angepöbelt. Aber scheinbar habe ich mit der obrigen Beschreibung einen Treffer gelandet. Schön, kann mir schon mal keiner unterstelllen in phantasiere.
2. Ja. Ganz einfach weil es strunzdumm ist, die Qualität einer Meldung nach ihrem Erscheinungsort zu beurteilen. Vereinfachungen gibt es in der Bild bestimmt, einfach weil es eben wirklich massentauglich sein soll. Unwahrheiten allerdings habe ich in der Bild noch keine gelesen - zumindest nicht mehr als in "Qualitätszeitungen". Die ideologische Einfärbung ist bei der BILD stellenweise sogar deutlich geringer ausgeprägt als in anderen Zeitungen - lies mal die TAZ oder Sueddeutsche und du weißt was Propaganda ist.
Und niemand will die "dumme Masse" erziehen, sondern eher Aufklärugnsarbeit leisten.
Ok, und entscheiden was "Aufklärungsarbeit" und was böse Volksverdummung ist tut jetzt wer? Und grade die Grünen sind bestimmt kein Verein dem es um wertneutrale Wissensvermittlung geht.

wenn die manche Leute einfach nur versuchen sich alles einfach machen, in gut und böse aufteilen
Ich stimme dir zu das viele Themen komplex und vielseitig sind. Trotzdem muss man sich i.d.R. irgendwann entscheiden. Meiner Erfahrung nach geht ewiger Werterelativismus primär von Gruppen aus die am Staus quo festhalten wollen bzw. zu zögerlich zum handeln sind.