Es ist in der Tat viel Arbeit, wenn man da einen neuen Hintergrund schreiben will. Im Grunde hatte mir anfangs die Idee einer radikalen Veränderung der stagnierenden Warhammer-Welt eigentlich gar nicht sooo schlecht gefallen, bis ich gesehen habe, worauf GW mit den End Times tatsächlich abgezielt hat. Ich befasse mich gerade u.a. mit dem 9th Age Hintergrund, wobei ich da noch nicht so genau einschätzen kann, ob die alte Warhammer-Welt in dem neuen Fluff sozusagen weiterlebt oder wiederaufsteht.
Das ist mir bisher als "alternatives Ende" in den Sinn bekommen 😎
„Der Gott, der unsere Ahnen dereinst beschützt hat, soll noch immer am Kern dieser Welt hängen und auf ein neues Zeitalter warten. So erzählt es uns jedenfalls Gee Wee, der oberste Stammespriester. Er glaubt wohl, dass er das einfache Volk mit diesem Unsinn beruhigen kann, doch bei mir wirken solche Märchen nicht. Es ist Quatsch, mein Junge, verstehst du? Aber behalte meine Worte für dich. Lass sie niemals Gee Wee oder einen der anderen Kleriker hören.
Ich habe dort draußen jenseits des Gebirges Kreaturen gesehen, die aus Alpträumen hervorgekrochen sind, aber keinen Gottkönig mit goldenem Hammer, der uns den Hals rettet. Die Wahrheit ist, dass wir uns selbst helfen müssen. Es liegt jetzt an uns Menschen, das zurückzugewinnen, was uns das Schicksal geraubt hat. So, und nun hol mir noch etwas Höhlenknust aus der Vorratskammer. Ich habe einen Mordshunger...“
(Alwin Regentrauff, Krieger der Bruchberg-Enklave, zu seinem Sohn)
Als die rohen Mächte des Chaos im Herzen der Alten Welt über die glücklosen Völker hereinbrachen, wurde die Realität verzerrt und die Apokalypse eingeleitet. Reiche, die den Angriffen des Bösen jahrhundertelang getrotzt hatten, wurden von höllischen Heerscharen und wabernden Feuerstürmen verschlugen. War die Welt zuvor schon durch gewaltige Kriege verwüstet worden, so kam ihr Ende als die Chaosportale an den Polen und unter Middenheim wie eitrige Geschwüre aufbrachen und ihr Gift über den todgeweihten Planeten schleuderten. Die Himmel verdunkelten sich, während eine Woge des Wahnsinns die Kontinente überflutete und alles verloren schien.
Die Götter der Dunkelheit triumphierten; hämisch lachten sie in ihren höllischen Thronhallen als Millionen Seelen verglühten und eine ganze Welt in Flammen aufging. Ihre Armeen, angeführt von ihren treuesten und grausamsten Lakaien, schlachteten ganze Völker ab, nachdem diese schutzlos geworden waren.So furchtbar und glorreich war der Sieg des Chaos, so blutig und wundervoll die brennende Bühne, dass sich die dunklen Götter lachend in den Armen lagen, um für einen Augenblick ihre ewigen Rivalitäten zu vergessen.Doch währte die Freude über ihren totalen Sieg nur kurz. Nachdem die Burgen und Städten der Feinde geschleift und niemand mehr zum Töten da war, fielen ihre Kinder brüllend und geifernd übereinander her. Noch einmal lachten die Götter, als sie sahen, wie sich ihre Diener zu ihren Ehren gegenseitig erschlugen, um sich schließlich gelangweilt von der sterbenden Welt abzuwenden.Es gab noch so viele Welten zu zerstören, so viele Intrigen zu spinnen, so viel Blut zu vergießen und so viele Lügen zu erzählen, dass sie sich nicht länger mit dem zerbrochenen Planeten beschäftigten, den sie dem Universum hinterlassen hatten.
„Ich hasse es, wenn nicht mehr genug Blut fließt...“, grollte Khorne und setzte sich mürrisch auf seinen Schädelthron.
„Ich habe wichtigere Dinge zu erledigen, als diesem langweiligen Theater noch länger beizuwohnen“, krächzte Tzeentch und hinkte davon.
Slaanesh war bereits fort und hatte die brennende Welt hinter sich gelassen. Er war des Schauspiels als Erster überdrüssig geworden.
"Schade, dieser Planet war durchaus unterhaltsam gewesen. Er tut mir neinahe leid", grunzte Nurgle, um sich im nächsten Moment ebenfalls zu verabschieden.
Und so überließen die Dunklen Götter die zerstörte Welt sich selbst. Es war ihnen gleich, was mit ihr geschah, denn das Universum war groß und die Götter ewig.
Die Länder auf Höhe des Äquators hatten die Explosionen der Chaosportale indes am besten überstanden. Zwar waren Arabia und die Südlande ebenfalls von Orkhorden und Tiermenschen verwüstet worden, doch waren sie zumindest noch bewohnbar. Das Gleiche galt für den Süden Cathays, die Insel Nippon und das dschungelüberwucherte Hinterland von Kuresh.
Der südliche Teil von Naggaroth und der Norden von Lustria waren ebenfalls zerstört, doch gab es auch hier noch Enklaven von Elfen und Echsenmenschen, in denen die Hoffnung am Leben geblieben war. Und während sich die kläglichen Überreste einst stolzer Völker an den kargsten und unwirtlichsten Orten verstecken mussten, um der gänzlichen Vernichtung zu entgehen, streiften die Horden des Chaos noch immer durch die Welt, um gegeneinander Krieg zu führen. Irgendwann, nachdem mehrere Jahrhunderte vergangen waren, waren die Menschen, Zwerge und Elfen wieder ein wenig zahlreicher geworden. Die verderblichen Energien des Chaos hatten ihre übermächtige Kraft verloren und behutsam keimte die Hoffnung auf, dass es doch noch eine Zukunft geben könnte...