Was geht hier vor, Leutnant?“ zischte Siegrid von Thaler ihren Adjutanten an. Ihre tiefblauen Augen waren zu dünnen Schlitzen zusammengepresst und sie schien jeden in ihrer näheren Umgebung mit Blicken töten zu wollen, während das ohrenbetäubende Jaulen der Alarmsirenen durch die Korridore hallte. Ihre aristokratischen Züge waren vor Wut verzerrt, als sie den langen Gang zum Kontrollzentrum der Forschungsstation hinabeilte. Der junge Leutnant versuchte mit ihr Schritt zu halten während er sich vergeblich mühte den Lärm zu übertönen. Von Thaler hörte ihm schon lange nicht mehr zu sondern stiess das Stahlschott auf, hinter dem sich das Kontrollzentrum befand.
Hinter dem Schott befand sie sich schlagartig im Zentrum eines ausgewachsenen Tumultes wieder. Eine Gruppe Offiziere stand vor einem großen Plan, auf dem die Grundrisse ihrer unterirdischen Anlage zu sehen waren, und schoben taktische Symbole auf der glatten Oberfläche hin und her, während Soldaten, deren Gesichter vom Leuchten ihrer Überwachungsmonitore in ein ungesundes Grün getaucht waren, ihnen Informationen zuriefen.
Auf dem Bildschirm, der ihr am nächsten gelgenen Station konnte sie verschwommene Bewegungen und das sporadische Aufblitzen von Mündungsfeuer ausmachen.
Als sie sich mit energischen Schritten zwischen die Offiziere stellte wurde es schlagartig ruhig in dem beengten Raum. Nur das andauernde Summen der Rechenmaschinen war noch zu hören bevor sie mit einem verächtlichen Schnauben den ranghöchsten Offizier, einen grauhaarigen Major, aufforderte ihr den Grund für die nächtliche Störung zu erklären.
"Frau von Thaler..." begann der Mann sichtlich nervös "...eine feindliche Kampfgruppe unbekannter Größe ist vor wenigen Minuten durch den Zugang in Sektor 13 gebrochen. Wir haben sofort einen PzKpfLer II-A in den Sektor geschickt um die Sache zu bereinigen. Sie sehen, wir haben die Sache unter Kontr...", weiter kam er nicht, denn der Soldat vor der Station, auf der von Thaler zuvor das Mündungsfeuer wahrgenommen hatte, stieß ein erschrecktes "feindliche Kampfläufer im Sektor" hervor.
Siegrid von Thaler drehte sich zu ihm um und was sie auf dem Monitor sah sandte ihr einen kalten Schauer über den Rücken.
Ein "Pounder", einer der stärksten Kampfläufer im Arsenal der Alliierten, war auf dem Bildschirm aufgetaucht und eröffnete das Feuer auf den deutschen "Luther". Sofort brach der Stab wieder in hektische Betriebsamkeit aus. Befehle wurden gegeben und wieder widerrufen, Stimmen hallten durch den Raum und aus den Lautsprechern auf den Gängen wurden die Soldaten der Forschungsstation aufgefordert die ihnen zugewiesenen Sektoren aufzusuchen.
Ohne weiter auf das Durcheinander zu achten, verliess von Thaler den Befehlsstand und machte sich im Laufschritt auf den Weg zu Sektor 13. Unterwegs stiessen die Lasergrenadiere ihrer persönlichen Leibwache zu ihr.
In der Kampfzone angekommen bot sich ihr ein Bild vollkommener Verwirrung. Zwar war der "Pounder" inzwischen durch konzentriertes Feuer des "Luthers" und eines zwischenzeitlich eingetroffenen "Ludwigs" ausgeschaltet worden, jedoch strömte immer mehr amerikanische Verstärkung auf die Stellungen der deutschen Soldaten zu. Auch die bedrohliche Gestalt eines "Hot Dogs" war durch den Rauch zu erkennen.
"Vorwärts" schrie von Thaler über den Kampflärm hinweg. Schweiss und Rus bildeten eine dicke Schmutzschicht auf ihrem sonst so gepflegten Gesicht. Zusammen mit ihren Lasergrenadieren und einer Gruppe Kampfsturmgrenadiere, die zu ihnen gestossen waren, sprang sie über die improvisierte Deckung hinweg nur um festzustellen, dass anstelle der Soldaten, von denen sie gerade noch beschossen worden waren, nun die bedrohliche Gestalt des "Hot Dog" über ihr aufragte. Gerade noch rechtzeitig warf sie sich zu Boden, als auch schon das bedrohliche Fauchen eines wahren Feuersturms aus dem Flammenwerfer des Metallmonsters über ihre Köpfe hinwegfegte und die Kampfsturmgrenadiere in brennende Fackeln verwandelte, die es nicht mehr geschafft hatten sich auf den von Trümmern bedeckten Boden zu werfen.
Einen Wimpernschlag später hörte sie das charakteristische Knacken einer schweren Laserwaffe und schloss instinktiv die Augen. Trotzdem schien sich der scharfe Blitz durch ihre Augenlider zu brennen. Ein helles Krachen veranlasste von Thaler dazu die Augen wieder zu öffnen.
Das erste was sie sah war der taumelnde, schemenhafte Umriss des "Hot Dog". Langsam, fast wie in Zeitlupe, krachte der Läufer zu Boden und ein lauter Jubelschrei der Lasergrenadiere erfüllte die Luft. Die nun eintretende Atempause nutzte von Thaler dazu um sich mithilfe ihres taktischen Funkempfängers, den sie im linken Ohr trug, einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Es sah nicht gut aus. Zwar hatten sie den letzten Läufer der alliierten ausgeschaltet, doch auf der linken Flanke hatten die Amerikaner auch die beiden deutschen Läufer ausgeschaltet und die Aufklärungssturmgrenadiere aufgerieben.
Sie gruppierte die letzten Überlebenden ihrer Einheit und befahl vorzurücken. Nach wenigen Metern bogen sie um eine Ecke und sahen sich einer Gruppe Amerikaner gegenüber, die mindestens genauso überrascht zu sein schienen wie von Thalers Männer. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, in der sich die beiden Gruppen mit hasserfüllten Blicken musterten, bis ein GI mit einem lauten Schrei seinen Flammenwerfer in die Höhe riss und einen wahren Feuersturm entfesselte. Das letzte was von Thaler spürte wie etwas schweres sie zu Boden riss während sie beinahe zeitgleich die ungeheuere Hitze wahrnahm, die sie zu umschliessen schien. Langsam wurde es schwarz vor ihren Augen...
So... ich hoffe euch hat mein kleiner Spielbericht gefallen :lol:. Ich weiss, dass ich kein großer Schreiber bin und Fotos habe ich auch eindeutig zu wenige gemacht, aber vielleicht gefällt´s ja doch dem ein oder anderen.