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Here we go 😉
Viel Spass damit.
Word-Datei kommt später ^^
Hoffe das passt so, die Formatierung spielt grad bissle wirr
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Kapitel 1 - Niemand ist ohne Sünde
Fast bewegungslos hing die ‚Paraphilie‘ in der Leere des Alls. Die Verzerrungen des Normalraums, die letzten Spuren des Austrittes aus dem Warpraum verflüchtigten sich gerade und die Realität kam wieder zur Ruhe. Zusammen mit den anderen Schiffen des Einsatzkommandos trieb sie durch die schier endlose Leere des Nichts. Die unzähligen kleinen Transporter, die nun zwischen den Großkampfschiffen hin und her flogen wirkten fast wie ein Rudel Fliegen zwischen einer Zebraherde und zeugten von großer Aktivität und Geschäftigkeit.
Das Schlachtschiff der Desolator-Klasse war das persönliche Flaggschiff Xh’rans und das prunkvollste der ganzen Flotte. Die Außenhaut des Schiffes wirkte so, als ob sie aus edelstem Marmor gehauen worden war und selbst die Waffenbatterien und Lanzendecks des Leviathans überspielten ihre pure Tödlichkeit mit sauberem Schein und Glanz. Entweder hatte dieses Schiff kaum Schlachten gesehen oder aber, was wohl viel realistischer war, jemand war sehr darauf bedacht, es so strahlend und edel zu halten wie kaum ein Zweites.
Langsam stapfte Dromensos durch die schier endlosen Gänge der Paraphilie. Die Schritte des gepanzerten Stiefels seiner äonenalten Servorüstung erzeugten ein Stakkato der Eintönigkeit. Er konnte sich schon denken, was Lord Commander Rajan von ihm wollte. Den Übergang der Flotte vom Warpraum zurück in die normale Welt hatte er natürlich mitbekommen. Mit einem ungeduldigen Ausdruck auf dem Gesicht wartete der Auserkorene vor dem massiven Schott, das die Brücke abriegelte, bis dieses endlich geöffnet war und ihm den Eintritt gewährte. Die Kommandozentrale war in ein leicht diffuses, rotes Licht getaucht - Normalbeleuchtung. Der Lord Commander mochte es halt so. Ihm widersprachen nur wenige. Und das aus gutem Grunde. Er definierte das Wort ‚Jähzorn‘ oftmals neu.
Doch im Moment saß er scheinbar gut gelaunt auf seinem prunkvollen Sessel und beobachtete die Vorgänge auf der Brücke, während er seiner leicht bekleideten Lieblingssklavin, Alexaria, mit der rechten Hand durch das lange und ausnahmsweise ungeflochtene Haar strich .
Aber er wusste, dass der Schein in diesem Fall mehr als nur trog. Jeder auf diesem Schiff und in der gesamten Flotte wusste, welche perversen Spielchen der Lord Commander normalerweise mit seinen Sklavinnen trieb um seine Gelüste zu befriedigen. Er wurde darin wohl nur noch von Lord Xh’ran selbst übertroffen. Einen kurzen Moment verlor sich der Auserkorene darin, sich vorzustellen, was Alexaria wohl alles mit ihrer Zunge hätte anstellen können – wenn Rajan sie ihr nicht bei einem seiner Spielchen rausgeschnitten hätte.
„Ah, Bruder Dromensos.“ antwortete Rajan ihm mit seiner sanften Stimme und riss ihn damit wieder zurück in die Realität.
Respektvoll begrüßte er den Herrn dieses Schiffes und nahm eine lockere Hab-Acht-Stellung ein.
„Ihr wolltet mich sprechen, Lord Commander?“
„Das ist korrekt.“ Mit seiner typischen, leicht überheblichen Art drehte er sich um und musterte den Untergebenen kurz. Es war kaum zu glauben, das unter dem sonst so furchteinflößenden Totenschädel-Helm jemand steckte, der so anmutig und grazil wirkte. Selbst die gewaltige Scherenklaue, die seiner linken Achselhöhle wie ein dritter Arm entsprang, passte sich perfekt in das Bild des Lord Commanders ein und konnte ihre tödliche Effektivität im Kampf sehr gut verstecken.
Zweifelsohne passende Geschenke eines Gottes an seinen fanatischen Jünger.
Dromensos wagte es nicht zu sprechen, während die kühlen, eisblauen Augen auf ihm lagen.
„Wie du wohl bemerkt hast haben wir den Warpraum verlassen. Yar hat uns ein weiteres Mal überragend navigiert.“ Gemächlich erhob sich der Lord Commander und machte einen Schritt auf ihn zu.
Der Verrätermarine nickte nur und ließ seinen Blick wieder zu Alexaria gleiten.
Sie war wirklich ein Schmuckstück. Bis auf die Narben, die sie für seinen Geschmack noch hübscher machten, wies ihre cremefarbene Haut keinen weiteren Makel auf und ihre Figur war einfach perfekt. Ein kleiner, fester Po, dazu ein flacher Bauch und zwei wundervolle Brüste. Das alles nur spärlich bedeckt von einem Tanga und einem BH, beides aus feinster, blutroter Seide. Abgerundet wurde es von tiefen, geheimnisvollen, jadegrüne Augen und einem Touch des exotischen, den er bist jetzt bei kaum einer anderen bemerkt hatte. Dromensos musste sich zwingen, den Blick von ihr abzuwenden, um schlimmeres zu verhindern.
Aber es war bereits zu spät.
Mit unverminderter Härte traf ihn der Schlag von Rajan’s mutierter Scherenklaue ins Gesicht und schleuderte seinen Kopf hart zur Seite. Dromensos musste einen Ausfallschritt machen, um nicht komplett die Balance zu verlieren und hart auf dem Boden aufzutreffen. Mit der Hand an seinem blutenden Mundwinkel richtete er seinen Blick wieder auf den Angreifer, sagte er aber nichts.
„Ich warne dich. Schau sie noch einmal so an und du kannst dir sicher sein, dass sie das letze ist, was du sehen wirst, wenn ich dir kleinem Stück Scheiße die Augen aus dem Schädel reiße!
Mach deine Leute fertig. Wir erreichen bald unser Ziel. Es ist nur noch eine Frage der Zeit. Bete, das alles gut für uns – nein, für dich läuft. Ansonsten wird Lord Xh’ran ein Wort mit dir reden. Und du weißt, was mit Leuten passiert, die ihm schlechte Nachrichten überbringen. Und jetzt – lass mich alleine!“
Fast angewidert drehte sich der Lord Commander wieder um. Mit verschränkten Armen stand er nun da und beobachtete die Leere des vorbeiziehenden Alls. Das leichte, aber nervöse Zucken der Scherenklaue war das beste Zeichen für Dromensos besser jetzt als gleich zu verschwinden.
Wortlos verließ er also die Brücke und betätigte, nachdem er wieder alleine war, sein Com.
„Harrash, mach unsere taktischen Cybotrüstungen bereit. Trupp Lyandros, sowie deine und meine Leute sollen sich bereit machen. Unser Ziel ist bald in Reichweite.“
Wutentbrannt schlug der Auserkorene gegen die massive Stahlwand, die sich hinter dem teurem Samtstoff verbarg, welcher über das gesamte Schiff verteilt war. Ohne weitere Verzögerung machte er sich schließlich auf den Weg zu den Teleportern, umso schnell wie möglich wieder auf die ‚Festung der Ekstase‘ zu gelangen.
„Warum denn so wütend, Bruder? Verlief dein Gespräch nicht so, wie du es gerne gehabt hättest? Oder hat der Lord Commander mitbekommen, wie sehr du seine Sklavin begehrst…“
„Was zum …“ suchend blickte sich der Häretiker um und suchte die Made, die es gewagt hatte, ihn zu verfolgen.
„Ganz ruhig, und nein, der Imperator hat damit nichts zu tun …“
Mit einem düsteren Lachen trat Yar aus dem Schatten eines Wartungskorridors, dicht gefolgt von seinem persönlichen Schoßhund, Mµ.
„Yar … wer auch sonst, ich hätte es mir denken können“.
Dromensos wurde wieder Herr über seine eigene Fassung, verschränkte die Arme trotzig vor der Brust und blickte direkt in das Gesicht des Psionikers, welches aber wie so oft fast gänzlich von seiner Kapuze verdeckt wurde.
„Nicht doch Bruder“, säuselte er langsam und lies seine prankenartige Hand durch das Fell seines Begleiters gleiten, „ ich weis doch, wie sehr du die Sklavin des Lord Commander begehrst.“
„ Du weiß gar nichts!“
„Oh, ich weiß mehr, als dir lieb ist … und das weißt du wiederrum“ Der Hexer hob eine seiner Pranken an und schob die Kapuze zurück, um so sein pantherartiges Gesicht zu zeigen. Dromensos spürte, wie sich der stechende Blick der beiden gelben, geschlitzten Augen seines Gegenübers förmlich in ihn hineinbohrte.
„Aber mach dir keine Gedanken. Vielleicht verrate ich dir, wie du das bekommst, was du schon so lange begehrst … wenn die Zeit gekommen ist“
Der Verrätermarine verengte die Augen zu kleinen, funkelnden Schlitzen und blickte den Psioniker scharf an, was diesen jedoch nicht weiter interessierte. Für ihn war das Gespräch so gut wie beendet und dementsprechend setzte er sich langsam wieder in Bewegung, um nicht zu spät zu der Besprechung zu kommen, bei der er erwartet wurde. Dennoch blieb der Berobte kurz stehen, legte seine freie Pranke auf die Schulter Dromensos und schloss kurz die Augen. Dieser merkte, wie etwas um ihn herum geschah. Die Luft begann mit einem Mal leicht zu flimmern und wurde wärmer. Für einen Augenblick meinte der Auserkorene das Bild des Schlachtschiffes vor Augen gesehen zu haben, das er heute noch kapern und erobern sollte.
Doch so schnell wie das alles gekommen war, war es auch wieder verschwunden. Die Luft kühlte wieder ab und auch das Flimmern hatte aufgehört. Alles nur Einbildung?
Yar öffnete wieder die Augen, zog wortlos die Kapuze wieder über seinen Kopf und lugte flüchtig zu seinem Begleiter runter. Dann nickte er.
„Bruder – wenn du vor der Entscheidung stehst – entscheide dich für grün.“
Ohne ein weiteres Wort ließ er den doch deutlich verwirrten und aufgewühlten Dromensos einfach stehen und ging wieder seines Weges. Mµ folgte ihm dabei auf dem Fuße.