Eine Zusammenfassung des bis hierher Geschriebenen für eventuellen Neueinsteiger folgt.
Ansonsten - ohne viel Palaver - bitte.
http://www.bambusbar.org/warhammer/story/EinQuaentchenSadismus.doc <- Zum nachlesen
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Zurück auf der ‚Festung des Ekstase‘, einem schwerer Kreuzer der Styx-Klasse, marschierte Dromensos direkt zur Waffenkammer AX-II, zu der nur die Elite der Legion Zutritt hatten.
Hier wurde ein Großteil der antiken und überaus wertvollen, taktischen Cybotrüstungen, im üblichen Sprachgebrauch auch ‚Terminatorrüstung‘ genannt, gelagert und gewartet
Dromensos würde mit seinen vier Trupps Terminatoren – insgesamt 24 Mann – die Speerspitze des Angriffs darstellen. Im Vergleich zu der Anzahl der zu erwartenden Verteidiger war die Zahl zwar verschwindend gering, aber der Auserkorene betrachtete seine Gegenüber nicht wirklich als ernst zu nehmenden Gegner – vielmehr als Opfer. Es waren nur Menschen, einfache Menschen. Er rechnete mit einem Verhältnis von 1:100 oder sogar noch schlechter. Aber wenn die Informationen stimmen sollten, dann würde der Großteil der Gegner gar nicht mehr in der Lage sein, zu kämpfen.
Flüchtig erinnerte er sich an das eben geschehene. Was bildete sich dieser Schwachkopf von abtrünnigem Tzeentchhexer eigentlich ein? Irgendwann, irgendwann würde er diesem Stück Dreck das Fell vom Leibe ziehen und es sich als Teppich in seine Kajüte hängen. Überhebliches Arschloch. Mit einem grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht rammte der Auserkorene seine Faust auf einen der Schalter, die das vor ihm liegende Schott öffnete und trat hindurch. Langsam wich der Unmut über die vergangenen Minuten der Vorfreude auf die bevorstehende Schlacht. Oh welch eine Freude es ihm bereiten würde, die kleinen, gebrechlichen Menschen langsam und genüsslich mit seinen Energieklauen in Scheiben zu zerteilen oder ihnen das noch schlagende Herz aus der Brust zu reißen um seine Sammlung zu erweitern.
Bei der Waffenkammer angekommen – wobei ‚Kammer‘ eine Untertreibung war bei der eigentlichen Größe der Räume – trat er hinein und sah schon das rege Treiben in den Räumen, welches darauf hinwies, das sein Untergebener tat, was ihm aufgetragen wurde.
Mit einem zufriedenen Lächeln schloss er die Augen und atmete tief ein.
Die Luft war geschwängert vom Geruch des Maschinenöls, des Kordits, von Testosteron und Adrenalin.
„Harrash!!“
Es dauerte einen Moment, bis sich in der rechten Ecke des großen Raumes etwas tat.
Langsam und gemächlich, ganz so, als ob er alle Zeit der Welt hätte, bewegte sich der Angesprochene auf seinen Kommandanten zu. Terminatorrüstungen verließen sich auf den ultimativen Panzerschutz den sie ihrem Träger boten und nicht auf Mobilität. Dementsprechend waren die Bewegungen eines Vollgerüsteten durchaus behäbig. Man sagt, der Tod durch einen Terminator kam nicht schnell – aber durchaus gewiss.
„Status?“ bellte Dromensos.
„Wir sind mit den Vorbereitungen soweit fertig. Lyandros und seine Männer stehen bereit und warten.“ Mit dem Energiehammer in seiner Linken deutete er auf den Nebenraum.
„Aus meinem Trupp hat Bruder Xayon ein Problem mit der Displayverbindung und der Zielerfassung der Reaper. Euer Trupp steht ebenfalls bereit.“
Zufrieden nickte der Auserkorene.
„Wunderbar, wenigstens eine gute Nachricht. Sorg dafür, dass das Problem behoben wird. Wir können uns keinen Fehler leisten!“
Mit einem leisen Grunzen wendete sich er sich ab und stapfte zu seiner persönlichen Rüstung. Über und über mit Kampfspuren gesät war sie der lebende Beweis, das Dromensos zu Recht der Anführer dieser Speerspitze war. Mit einem tiefgründigen Ausdruck in den Augen strich er über die glatte Oberfläche der Rüstung und stellte sich in Gedanken vor, was er nach seinem Sieg mit Alexaria alles anstellen würde – wenn er nur könnte!
Mit rotglühenden Optiken verfolgten die beiden schwarz gerüsteten Terminatoren jeden Schritt, den der sich nähernde Psioniker machte. Die MK I Rüstungen waren die ältesten Artefakte der ganzen Legion und es war eine der größten Ehren, die einem zuteil werden konnte, diese tragen zu dürfen.
Yar kannte die beiden, die dort Wache standen – er selber hatte sie damals vor langer Zeit ausgebildet. Die Aura ihrer korrumpierten Nemesis-Psi-Naginatas war unverkennbar.
Ohne ein Wort zu sagen ging er an ihnen vorbei und trat durch den mit schweren, edlen Stoffen verhangenen Durchgang. Einmal im Saal war der Hexer darum bemüht, leise zu sein und den Prinzen nicht zu stören.
Denn dieser war – so wie es schien – gerade beschäftigt.
Gefangen zwischen seinen monströsen Sensenklauen, zappelte die zweite Sklavin, eine nackte Blondine, panisch hin und her, in dem verzweifelten Versuch, sich aus dem Griff ihres Peinigers zu befreien. Ohne sichtbaren Erfolg.
Eine Peitsche aus purer, psionischer Energie entsprang der rechten Klaue Xhr’ans und hatte sich um den Hals der Frau geschlungen. Kleine, feine Äderchen zogen sich von der eigentlichen ‚Peitsche‘ aus über ihre nackte Haut, ganz so, wie ein Baum, dessen Wurzeln sich ausbreiten um festen Halt im Boden zu gewinnen. Für einen normalen Menschen wäre der beißende Gestank des verbrannten Fleisches der Sklavin wohl zu viel des Guten gewesen, aber weder Yar noch sein Lord kümmerte dass – im Gegenteilt, ihr Peiniger schien den Geruch sogar zu genießen.
Mit halb geschlossenen Augen starrte er sein Opfer an und man konnte sich nur denken, welche Freude ihm es machte, sie so zu quälen. Je weiter die feinen Adern ihren Weg über die Haut des Frau fanden und je mehr von der einst makellosen Oberfläche in eine unansehnliche, große Narbenlandschaft verwandelt wurde, um so leiser wurden auch ihre Schreie und umso mehr verebbten ihre verzweifelten Versuche, sich von ihm zu lösen.
Es dauerte nicht mehr lange, bis sein Spielzeug schließlich vollkommen regungslos an den Klauen baumelte. Mit einem mehr als zufriedenen, dämonischen Lächeln auf den Lippen zog Xhr’an mit einer nebensächlichen Bewegung die psionische Peitsche wieder zurück und betrachtete die Blondine noch einen Moment wortlos. Er hatte die Macht, über Leben und Tod zu entscheiden, dann er war ein Gott. Unerreicht und vollkommen.
„Wertloser, menschlicher Abschaum“ murmelte er leise und schüttelte mit geschlossenen Augen leicht den Kopf. In einer mehr als abfälligen Bewegungen schleuderte er den leblosen Körper wie ein Stück Müll zur Seite und marschierte zu seinem Thron zurück.
„Du brauchst gar nicht erst versuchen, deine Anwesenheit zu verstecken. Dennoch sehr löblich von dir Yar, mich nicht zu stören. Wenigstens einer, der noch weiss, wie man sich zu benehmen hat.“
Erst jetzt hob der Dämonenprinzen den Kopf, öffnete die Augen wieder und blickte langsam, wie ein Raubtier das seine Beute witterte, zu dem Angesprochenen hinüber.
„Mir ist mein Leben doch noch etwas wert, mein Lord. Das ist alles.“
Ein kurzes, düsteres Lachen war die erste Reaktion Xa’hyrn‘s, eher er dem Psioniker antwortete.
„Eine Antwort, die vielen Anderen den Kopf kosten könnte Yar, das ist dir bewusst, oder?“
Ohne auf eine Reaktion zu warten, beantwortete er sich die Frage selbst und sprach weiter.
„Natürlich ist dir das bewusst – warum frage ich überhaupt? Du bist ein Meister der Gratwanderung und du liebst das Spiel mit dem Feuer, keine Frage.
Der Einfluss des Architekten ist nicht zu verleugnen. Aber nimm das nicht als Makel hin. Ich brauche jemanden, der die Dinge auch von einer etwas differenzierten Position aus betrachtet.“
Fast regungslos ließ Yar die Worte seines Lords über sich ergehen. Aber im Gegensatz zu seinem Körper lief sein Geist jedoch auf Hochtouren. Taxierend betrachtete er die abgeschlachtete Sklavin, die Körpersprache des Dämonenprinzen und seine Aura um sich darüber im Klaren zu sein, was er sagen könnte und wie weit er gehen durfte. Er lächelte vielsagend.
„Zu viel des Lobes, mein Lord.
Aber ich denke, wir sollten zu dem eigentlich Grund meines Erscheinens reden und uns nicht mit unwichtigen Lappalien aufhalten.“
„Du hast Recht ..“ wie einen Mantel hatte er die mächtigen, ledernen Schwingen um seine Schultern gelegt, als sich der dämonische Hüne trotz seiner schieren Masse flüssig und elegant auf den prunkvollen Stuhl niederließ.
„Ich hoffe, es ist alles vorbereitet und wir müssen keine Verzögerung in Kauf nehmen“
„Natürlich nicht, mein Lord“
Mit einem zufriedenen Nicken blickte er in die Leere, ehe er den Kopf langsam wieder gen Yar wandte.
„Sehr gut, sehr gut. Wie lange wird es dauern? Zwei Stunden?“
„Nach einer Stunde sollte es die ersten ‚Begleiterscheinungen‘ geben, nach zwei Stunden werden alle Kontaminierten schon kaum mehr handlungsfähig sein. Der Ein oder Andere wird wohl sterben, aber das sind Schicksale, auf die wir keine Rücksicht nehmen können.
Der Hexer schmunzelte ein wenig, eher er weitersprach.
„Ansonsten werdet ihr ein voll funktionsfähiges Schiff bekommen, sowie eine ganze Besatzung voller mehr oder minder williger Sklaven. Wenn alles läuft wie geplant – und davon gehe ich aus – müssen wir lediglich mit einer Handvoll Eskortschiffen rechnen, die sich uns in den Weg stellen.
„Nicht von Belang.“ Mit einer abfälligen Handbewegung, ganz so, als ob er ein paar Fliegen vertreiben würde, schob er die Erwähnung der Eskortschiffe zur Seite.
Nichts und niemand wird sich mir in den Weg stellen …!“ mit einem donnernden Schlag, einem Vorschlaghammer gleich, untermauerte Xhr’an seine Aussage und starrte den Psioniker an.
„Yar, tu es!“
Stumm nickte der Hexer und schloss hochkonzentriert die Augen.
Ein leichtes Flimmern umgab ihn, als er sich auf die lange Reise begab. Losgelöst von seinen Körper streckten sich die psionischen Fühler aus in Richtung Saaldecke. Ohne Probleme durchdrangen sie die mit Panzerglas verkleidete Panoramakuppel und stoben in die Leere des Alls. Mit unfassbarer Geschwindigkeit ließen sie die Paraphilie hinter sich und näherten sich unaufhaltsam ihrem Ziel. Ebenso mühelos wie sie die schützende Hülle des Chaosschiffes durchdrungen hatten, stellte auch die massive Panzerung und die mächtigen Schilde des Ziels kein Hindernis für sie da. Wie ein Spürhund auf der Jagd zuckten sie in Richtung ihres Opfers.
Keine Sekunde später erlosch das Flimmern um den Hexer plötzlich und er nickte bestätigend.
„Es ist vollbracht“
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Jerome erwachte schlagartig aus seinem Albtraum.
Immer wieder und wieder der gleiche Traum, der ihn Nacht für Nacht heimsuchte. Aber diesmal würde er dem Ganzen ein Ende setzen. Vollkommen geistesabwesend stieg er aus seine Koje und zog sich die Dienstuniform an, eher auf den langen raustrat und den Weg Richtung Deck T-7 einschlug.