EU dreht mal wieder durch?

Aktivisten gegen etwas (zum Beispiel Atomkraft oder eben Grüne Gentechnik) werden dann zu Fachleuten, die zitiert werden, während jeder wahre Fachmann als "von der bösen Gen- oder Atomlobby" gekaufte/beeinflusst abgestempelt wird.

So ist das halt, wenn man die Priesterschaft einer Ersatzreligion ist. 😀
 
Monsanto muss bekämpft werden, wo das überhaupt noch geht: in der deutschen Politik und auf den Feldern!
Wenn das Monsanto-Prinzip einmal anfängt sich durchzusetzen, kann man das nicht mehr rückgängig machen.
Deswegen ist jede Kritik, jede Aktion gegen diesen Konzern richtig und 'ökologische Notwehr'.

An der Stelle mal nachgefragt: was genau stört denn jetzt? Sicher Monsanto ist nen Schweineladen der schon mal Ergebnisse fälscht, aber das Hauptproblem sehe ich in korrupten Politikern die für nen Pöstchen oder Geldkoffer eben total unsinnige Gesetze erlassen.
Bleistift: an sich ist gegen optimiertes Saatgut mit Terminatorgen (d.h. nicht reproduktionsfähig) ja nix einzuwenden. Der Bauer hat die Wahl ob er jedes Jahr neues Saatgut kauft und dafür diverse Vorteile bekommt (höhere Erträge, Schädlingsresistenz usw.) oder ob er bei konventionellem Saatgut bleibt. An sich wunderbare Wettbewerbssituation für den Kunden. Nur wenn halt so Schwachsinnsgesetze dazukommen das konventionelle Arten verbietet...

-> politisches Problem bzw. eins der Politeliten.

Ansonsten ist zu geistigen Mittelalter der Grünen (was nicht dem Dogma entspricht ist Häresie, da will man Denkverbote und keine Aufklärung) alles gesagt.
 
@SdK: Eben, solange der Wettbewerb fair ist und das Saatgut getestet wurde, also keine Gefahr für die Umwelt darstellt (das muss bei konventionell erzeugtem Saatgut logischerweise auch gemacht werden), sollte der Landwirt die freie Wahl haben. Monsanto hat Kritik verdient, aber wie Galatea auch schon schrieb, darf man, nur wegen des schwarzen Schaf Monsanto, nicht die ganze Technologie unterdrücken! Am Ende sind die Bauern auch nur Geschäftsleute, wenn das konventionelle Saatgut mehr Gewinn verspricht, wird er dabei bleiben, wenn nicht, dann wechselt er auf gentechnisch optimierte Sorten.
 
Egal, was uns die EU aufdrückt...wir werden es dann ohnehin als einen "Meilenstein" und als einen "historischen Tag für Deutschland" verkauft bekommen. Und dumm wie die durchschnittlich geschädigten Fernsehzuschauer sind, muss man´s nur schön bunt verpacken und den Leuten als "unabwendbar" und "alternativlos" verkaufen, dann werden sie´s schon schlucken. Leider hält sich der Widerstand gegen solch realitätsferner Allmächtigkeit sehr in Grenzen...spätestens zur CL will man rechtzeitig wieder vor der Glotze sitzen.
 
Ich finde es ohnehin absurd, dass die EU europaweite Normen erlässt/erlassen möchte. Angefangen bei der Form der Gurken (wtf?) über den Wasserdruck bis hin zu Vorschriften über die Versorgung der Bevölkerung mit Grundrechten (Stichwort Wasserprivatisierung). Dieses Beispiel ist lediglich ein weiteres in einer Reihe von unsinnigen Entscheidungen. Auch lässt die EU in ihrem Vereinheitlichungswahn außer Acht, dass in den verschiedenen Ländern verschiedene Kulturen bzw. Menschen mit verschiedenen Werten existieren.
 
Richtig. Es gibt unterschiedliche Werte, zB. was in ein Bier kommt: Wasser, Gerste, Hopfen, Terminatorgen X

Spass beiseite, und ich möchte hier auch nicht nen Quoten-Öko machen, aber es gibt gewisse Dinge,
die gehen einfach nicht. Atomkrieg, Ozonloch, Patente auf Ei-Zellen und Pflanzen gehören dazu.
Da müssen wir nicht kontrovers drüber diskutieren, um dem thread damit was abzugewinnen.

@topic: das sind sicherlich alles Pläne, die ohne die Bundestagswahl 2013 gemacht sind,
mit einem grünen, deutschen Umwelt-Minister weht in Europa sicherlich auch ein anderer Wind.

Also abwarten und Bier trinken,
am besten aus Bayern, die nehms ganz genau!)
 
Da müssen wir nicht kontrovers drüber diskutieren, um dem Thread damit was abzugewinnen.
Doch müssen wir, weil die Einstellung Banane ist. Eine gezüchtete Art oder eine genetisch veränderte Pflanze ist erst mal genau so geistiges Eigentum und gehört entsprechend geschützt wie jedes andere Produkt. Schon weil sonst keiner in die Richtung arbeitet was dumm wäre weil Gentechnik wie kaum eine andere Wissenschaft geeignet ist so ziemlich alle Probleme potentiell lösen zu können. Ich vermute aber mal das ganze bedeutet eher "ich hab zwar keine Argumente, weis aber ganz sicher (weils mir die grüne Kirche erzählt) das Gentechnik der Teufel ist".

Konsequent wäre es dann zumindest das essen einzustellen, denn so ziemlich alle Kulturpflanzen sind das Ergebnis "genetischer Manipulation" - nix anderes st die Züchtung von Kulturpflanzen nämlich, nur halt mit primitiveren Methoden.
Ich stelle mir immer vor wo wir heute wären wenn in der Jungsteineit die Leute auch schon so drauf gewesen wären: "oh nein, dieses Einkorn esse ich nicht, das ist eine unnatürliche Züchtung aus Wildgras" "oh nein, einen Bruch schienen ist widernatürlich entweder heilt es von alleine aus oder man stirbt halt aber so teufliche Technik kommt nicht an meinen Körper. Anderseits: gabs evtl. doch nur tat die Selektion ihre Arbeit ... da schöpfe ich Hoffnung das zumindest meine Ahnen von Grünen verschont werden 😀
 
@topic: das sind sicherlich alles Pläne, die ohne die Bundestagswahl 2013 gemacht sind,
mit einem grünen, deutschen Umwelt-Minister weht in Europa sicherlich auch ein anderer Wind.

Wo soll der herkommen? Bei der aktuellen Lage seh ich die SPD nicht gewinnen und schwarz-grün auf Bundesebene wird wohl auch nix.
 
Da müssen wir nicht kontrovers drüber diskutieren, um dem thread damit was abzugewinnen.
Das ist eben leider eine Sache, die bei den "Ökos" immer falsch verstanden wird. Hast du schon mal in die Liste eines Saatgutleferanten geschaut, der primär Biobauern beliefert? Auch da sind etliche Sorten mit einem S für Sortenschutz markiert. SdK schrieb es ja schon, wenn ein Unternehmen Saatgut modifiziert, um damit eine bessere Pflanze zu erzeugen, dann ist es ihr gutes Recht darauf ein Patent zu haben. Solange sie kein Monopol haben und der Landwirt somit freie Wahl hat, auch andere Produkte zu kaufen, ist dies der vernünftige Normalzustand.

Vielmehr haben in der grünen Ecke aber viele eine große Angst davor, dass diese Pflanzen der Umwelt schaden könnten (was auch bei konventionell erzeugten Sorten der Fall ist, in beiden Fällen müssen sie auf Unbedenklichkeit überprüft werden, bevor sie freigegeben werden), gepaart mit einem romantischen Glauben, dass wir die Welt ernähren könnten, indem nur alte, klassische Sorten verwendet werden, die schon seit Jahrhunderten benutzt würden.
 
Tatsächlich haben "natürliche" Pflanzen und Tiere in den letzten Jahrhunderten so unglaublich viel Schaden angerichtet, das können gentechnisch veränderte Organismen erstmal garnicht überbieten. Was man da alles absichtlich und unabsichtlich über den Globus verschleppt hat passt in keinen Brockhaus.
Paradebeispiel deutsche Flüsse, da blieb in den letzten Jahrzehnten kein Stein auf dem anderen - mittlerweile hat man 99% nichteinheimische Arten. Und da glaubt dann allen ernstes jemand, dass ein gentechnisch veränderter Aal den Kohl noch fett macht (wahrscheinlich wäre das sogar die einzige Überlebenschance des Aals, denn alles andere hilft bisher nichts).
 
Doch müssen wir, weil die Einstellung Banane ist. Eine gezüchtete Art oder eine genetisch veränderte Pflanze ist erst mal genau so geistiges Eigentum und gehört entsprechend geschützt wie jedes andere Produkt.

Das Problem ist aber, dass Firmen wie Monsanto eben nicht nur die Produkte ihrer Labore patentieren lassen wollen, sondern auch Kulturpflanzen, die teilweise schon seit Jahrhunderten in Gebrauch sind. Und das betrifft nicht nur Monsanto, sondern auch Pharmaunternehmen. Ich maße mir kein Urteil darüber an, ob grüne Gentechnik per se nun sinnvoll und nützlich ist oder nicht. Aber man kann grüne Gentechnik nicht losgelöst von den Geschäftspraktiken der Konzerne diskutieren, die sie gern einsetzen möchten.
Und noch etwas zu dem geistigen Eigentum. Sind es etwa die Forscher im Auftrag Monsantos, die die Verwertungsrechte an den gentechnisch veränderten Kulturen haben oder ist es Monsanto? Leisten die Investoren die wissenschaftliche Arbeit oder die Wissenschaftler? Die Frage ist doch, ob man nicht besser slche Forschung an öffentlichen Instituten erforschen lässt und die Nutzungsrechte bei der Allgemeinheit liegen? Denn meines Erachtens ist nicht der Profit die Triebfeder der Forscher, sondern die Forschung. Dem Forscher kann es doch egal sein, wer seine Forschungen finanziert, solange er einangemessenes Einkommen hat.

Edit @ Knight of the Raven

Hab den Artikel gestern auch gefunden und wenn aselbst die TAZ dazu auffordert die Bälle flach zuhalten, die nun weiß Gott nicht gerade also Grünen-Gegner verschrien sind, dann ist ist das schon ein starkes Argument, den Artikel im Anfangspost kritisch zu hinterfragen, bzw das Ganze ein wenig unaufgeregter zu betrachten.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Knight-Pilgrim: Natürlich muss man das im Zusammenhang mit den Unternehmen diskutieren, das sollte man wohl immer. Die Fragen die du stellst, im Bezug auf die Wissenschaftler und Monsanto, könnte ich auch im Bezug auf VW und die Ingenieure stellen. In unserer Gesellschaft ist es eben nicht zwingend der Denker, der am Ende die Recht an etwas von ihm Entwickelten bekommt. Jedenfalls nicht, wenn er es im Auftrag eines Unternehmen tut, es steht ihm natürlich frei selbst zu forschen und ein Patent einzureichen. Es sollte selbstverständlich sein, dass Monsanto und allen anderen Unternehmen die auf "dumme Gedanken" kommen, durch Gesetze Einhalt geboten wird. Das darf aber nicht dazu führen, dass eine Technik aufgrund von Geschäftsverhalten eines Unternehmens beurteilt wird, etwas das gewisse Gruppen gerne tun (mir ist klar, dass du geschrieben hast, dass du die Gentechnik nicht auf Basis dessen bewertest).
 
@ NGF Mir ging es lediglich um das Argument, dass Patentierung überhaupt erst Forschung attraktiv machen würde. Also der finanzielle Anreiz erst Forschung in der Richtung in Gang setzen würde. Das hat erst mal gar nichts damit zu tunt was nun von Gentechnik zu halten ist. Da enthalte ich mich eines Urteils. Denn es gibt gute Argumente sowohl dagegen als auch dafür.

Aber um mal dein Argument aufzugreifen, dass es den Wissenschaftlern freistünde, selbst zu forschen. Genforschung ist nicht gerade billig und erfordert eine gewisse Infrastruktur. Sie wird also kaum von einem Einzelkämpfer allein zu bewerkstelligen sein. Und bei der Finanzierung der Forschung kommen eben solche Firmen, wie Monsanto ins Spiel. Der Wiisenschaftler hat also nicht den direkten finanziellen Nutzen seiner Forschung.

Selbst wenn Monsanto der freundliche Knuddelkonzern wäre, der ja nur die Welt vor Hungerkatastrophen retten will, halte ich es für höchst bedenklich, wenn es einem oder einigen Konzernen erlaubt würde, mit Hilfe der Gentechnik langfristig ein Monopol auf Saatgut zu erlangen. Denn das würde solchen Konzernen eine unglaublich Macht zu gestehen.
 
Das meine ich ja, es ist kostspielig und wer bezahlt, der bekommt das Resultat. Was auch vollkommen in Ordnung ist, es muss doch einen Anreiz geben, um eine hohe Investition zu tätigen. Welcher Konzern investiert Millionen, wenn jeder das Ergebnis für lau nutzen darf, oder das Patent an den Forscher selbst geht? Klar, auch der Staat kann Forschung bezahlen, tut er auch, an Universitäten und man kann unabhängige Institute forschen lassen, die gemeinnützig sind, ihre Gelder aus Spenden finanzieren und die dann kein Patent einreichen, weil sie ausschließlich für das Gemeinwohl arbeiten. All dies sind Optionen.

Wir sind uns doch alle einig, dass kein Konzern ein Monopol erlangen soll. Auf der anderen Seite soll er auch von seiner Arbeit profitieren dürfen. Erschafft ein Unternehmen Saatgut, welches gegen einen bestimmten Schädling immun ist, dann kann niemand verlangen, dass nun alle Konzerne dieses Saatgut einfach so nutzen dürfen.

Wie SdK schon schrieb, liegt dort das größte Problem an den dafür nötigen Regeln, also Gesetzen und den korrupten Politikern, die es Konzernen wie Monsanto erlauben, Quasi-Monopole zu erlangen. Wenn zudem nicht die Konkurrenz von Monsanto von den Grünen/Ökos weg geekelt werden würde, könnte es schon lange eine ordentliche Konkurrenz für Monsanto geben, so dass es kein Monopol geben würde.
 
Das Problem ist aber, dass Firmen wie Monsanto eben nicht nur die Produkte ihrer Labore patentieren lassen wollen, sondern auch Kulturpflanzen, die teilweise schon seit Jahrhunderten in Gebrauch sind.


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[TD="class: contentbody"]Was ist eigentlich patentierbar?
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[TD="class: contentbody"] Patente werden für Erfindungen erteilt, die neu sind, auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhen und gewerblich anwendbar sind. Ausgeschlossen vom Patentschutz sind Pflanzensorten und Tierrassen sowie "im Wesentlichen biologische Züchtungsverfahren" wie Kreuzung oder Selektion. Das gilt ebenso für Erfindungen, die ethischen Prinzipien widersprechen wie Verfahren zum Klonen von Menschen. Auch Entdeckungen, also bereits vorhandene Dinge oder Teile der Natur, die neu aufgefunden werden, dürfen nicht patentiert werden.
Züchter beklagen, dass zunehmend Patente auf Eigenschaften von Pflanzen erteilt werden, die durch herkömmliche Kreuzungen entstanden sind. Tatsächlich sind die Grenzen zwischen klassischer Züchtung, Kreuzung, Selektion und modernen biotechnologischen Züchtungsmethoden nach dem europäischen Patentrecht nicht eindeutig definiert.
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[TD="class: contentbody"] Kann man sich Gene, Gensequenzen oder das menschliche Genom "einfach so" patentieren lassen?
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[TD="class: contentbody"] Nein – Die bloße Entdeckung von DNA und Gensequenzen ist keine patentierbare Erfindung. Wird die Gensequenz durch ein besonderes technisches Verfahren gewonnen und eine konkrete Beschreibung der Funktion und gewerblichen Anwendbarkeit geliefert, kann man sich die DNA-Sequenz für ein Gen aber schützen lassen.
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[TD="class: contentbody"] Können Patente auf normale Tiere und Pflanzen erteilt werden?
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[TD="class: contentbody"] Nach europäischem Patentrecht können unter bestimmten Voraussetzungen Patente auf Tiere und Pflanzen vergeben werden. "Im Wesentlichen biologische Züchtungsverfahren" sind jedoch vom Patentschutz ausgeschlossen, wobei die Auslegung dieses Begriffs lange Zeit strittig war.
Im Dezember 2010 hat die Große Beschwerdekammer des EPA dazu eine Entscheidung getroffen. Demnach sind Verfahren auch dann im Wesentlichen biologisch und somit nicht patentierbar, wenn bei ihnen technische Verfahrensschritte zur Durchführung von Kreuzung und nachfolgender Selektion der geeigneten Pflanzen genutzt werden. Es ist aber weiterhin unklar, ob Pflanzen und Tiere, die aus diesen Züchtungen hervorgegangen sind, patentiert werden dürfen. Dazu wird es noch eine weitere Entscheidung der Großen Beschwerdekammer geben.
Ein Beispiel ist das Brokkoli-Patent. Es wurde auf ein Verfahren erteilt, mit dem Brokkoli und andere Kohlpflanzen mit einem erhöhten Gehalt an gesundheitsfördernden Senfölverbindungen gezüchtet werden. Es beruht auf klassischen Züchtungsmethoden, nutzt aber auch einen "molekularen Marker". Auf diese Weise kann man schon auf Genom-Ebene erkennen, ob ein Nachkomme die gewünschte Eigenschaft besitzt oder nicht. Das Patent wurde auf den Marker und die damit gezüchteten Pflanzen mit erhöhtem Gehalt an Senfölverbindungen und deren direkten Nachkommen erteilt. Im Zuge der Entscheidung der Beschwerdekammer hat die Patentinhaberin auf die Schutzansprüche für das Züchtungsverfahren verzichtet, während das Schutzrecht für die Pflanze selbst bestehen bleibt. Seit Oktober 2011 wird der Brokkoli über eine britische Supermarktkette vertrieben.
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@ KNG Danke für die Tabelle. Mir war bewusst, dass es dazu eschon eine Rechtssprechung gibt, nur nicht wie der aktuelle Stand ist. Deswegen habe ich auch geschrieben " patentieren lassen wollen" und nicht haben.

@ NGF Es gibt nicht nur Konzerne, die solche Summen zur Forschung aufbringen können. Warum wird soetwas nicht an öffentlichen Universitäten erforscht und zur Anwendungsreife gebracht? Dann könnten die Erkenntnisse allgemein genutzt werden und würden auch nicht zu einer Monoplobildung führen. Wer sagt denn, dass es Konzerne sein müssen, die solche Forschung leisten? Ich habe in meinen vorherigen Posts versucht, deutlich zu machen, dass es eben nicht das Gewinnstreben der Konzerne ist, welches die Forschung motiviert, sondern die Forschung lediglich auf die nötigen Gelder für Infrastruktur etc. angewiesen ist. Natürlich streben Unternehmen nach Gewinn und das sei ihnen auch zugestanden. Daraus leitet sich aber nicht ab, dass es ausgerechnet Konzerne sein müssen, die die Forschung finanzieren. Bei Lichte betrachtet würde es sogar Wettbewerb fördern. Denn wenn alle Saatguthersteller für Gensaatgut den gleichen Zugang zu diesem geistigen Eigentum haben, könnten sie in den Wettbewerb um die günstigste Herstellungsmethode oder günstigsten Vertrieb treten.
 
Warum wird soetwas nicht an öffentlichen Universitäten erforscht und zur Anwendungsreife gebracht?

Weil da kein Geld reingesteckt wird und den Unis in dem Bereich sowieso die Leute wegrennen. Keine festen Stellen, Promotionspflicht und Habilitationspflicht (als wissenschaftlicher Angestellter musst du, bis due Privatdozent bist, alle 6 Jahre nen neuen Abschluss hinlegen, sonst ist Schluss mit der Anstellung, sofern denn dein Vertrag überhaupt so oft verlängert wurde; akademische Räte gibt's ja so gut wie nicht mehr) und im Vergleich zur Industrie lachhafte Gehälter bei verrückten Arbeitszeiten sorgen da schon für.

Man möge sich bei denen bedanken, die den akademischen Mittelbau abgewürgt haben.
 
Dagegen spricht gar nichts. Aber wir leben in einem freien Land, in einem doch recht freien Kulturkreis, ich halte es für falsch den Konzernen das Forschen zu verbieten. Das heißt ja nicht, dass nicht an Universitäten auch geforscht werden kann und soll. Das passiert doch auch. Das von mir erwähnte Projekt HannoverGen war vorwiegend staatlich finanziert und die Fachleute, die die Schüler betreut haben, kamen auch von der Universität Hannover, nicht ausschließlich aus der freien Wirtschaft. Ich denke keiner von uns hat hier geschrieben, dass ausschließlich Konzerne forschen sollen. Aber wenn es um die Forschung an Universitäten und damit um die Verwendung von Steuergeldern geht, muss man eben auch abwägen wie hoch das öffentliche Interesse ist
 
Zuletzt bearbeitet: