40k Ferranos IV

Fenris86

Testspieler
11. Oktober 2004
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Ich spiele schon länger mit dem Gedanken eine Warhammer 40k Geschichte zu schreiben. Jetzt ist hier mal der Anfang

„Wenn wir das hier überleben komme ich in den Offizierclub zum Kartenspielen, Karl."
"Entschuldigung, Herr Generalleutnant?" Kommandant Karl Manstedt war völlig in die Generalstabskarte vertieft gewesen, jetzt blickte er aber zu Generalleutnant von Steiner herüber.
"Ich sagte wenn wir das hier überleben besuche ich ihren Offizierclub." Manstedt hätte gegrinst wäre ihre Lage nicht so hoffnungslos gewesen. Generalleutnant Marcus von Steiner, der amtierende Kommandant der Streitkräfte von Ferranos 4, den man nie anders als mit einer sauberen Uniform sah, in einem verräucherten Zimmer, mit den anderen Offizieren Karten dreschend. Wirklich eine komische Vorstellung! "Wir würden uns freuen sie zu sehen, Herr Generalleutnant." Aber Steiner hatte sich wieder einer der Karten zugewandt. "Irgendwelche Änderungen?" "Nein, die Ketzer und Aufständischen haben mit größter Sicherheit die östlich der Haupstadt gelegenen Siedlungen genommen, wir haben seit zwei Stunden keinen Kontakt mehr zum dritten Infanterieregiment. Möglicherweise ist es übergelaufen." antwortete der Nachrichtendienstoffizier.
"Das dritte war mit Komissaren unterbesetzt." stellte Einar Jorgens, der Oberkommissar der Streitkräfte von Ferranos 4 fest. Wie immer schaute eine dicke Zigarre aus seinem roten Bart hervor, diesmal war sie jedoch während der Besprechung erloschen. "Aber wenn sie überglaufen sind, müssen sie ihren Regimantskomissar umgebracht haben. Ich kannte ihn. Er war ein guter Mann." Jorgens zog wieder gedankenverloren an seiner kalten Zigarre. "Wir sitzen verdammt tief in der Scheiße, beim Imperator."

Rumms!
Krachend fuhr von Steiners Faust auf die Generalstabskarte nieder, ein paar der Figuren die Regimenter symbolisierten, hüpften von ihren Positionen davon und das etwa daumennagelgroße Abbild eines Leman Russ Kampfpanzers kullerte zu Boden. "Wir sitzen hier als wären wir schon besiegt, Verdammt! Ich werde nicht aufgeben! Das Exploratorschiff muss doch inzwischen irgendwelche Hilfe gefunden haben!"

Manstedt hob den winzigen Leman Russ auf und stellte ihn ohne ein Wort wieder auf die Karte. Das Exploratorschiff war ihre einzige Hoffnung. Nachdem endlich der Warpsturm erloschen war der Ferranos für fast 10.000 Jahre in seinen Klauen gehalten hatte, war man überglücklich gewesen ein Schiff des Adeptus Mechanicus wieder auf der Welt begrüßen zu dürfen. Allerdings war mit diesem Schiff auch wieder die Ketzerei auf Ferranos gekommen. Ein kleines zweites Schiff war dem ersten gefolgt und irgenwo auf dem anderen Kontinent gelandet. Es musste den Keim des Chaos an Bord getragen haben, denn in kürzester Zeit bildeten sich Chaoskulte auf dem Kontinent und nach wenigen Wochen war offene Rebellion ausgebrochen. Die unzufriedene bäuerliche Bevölkerung, denen die Regierung mit Einführung neuer Maschinen zuhauf die Arbeit genommen hatte, hatten sich einem Lauffeuer gleich dem Chaos verschrieben und sich aus den Waffenlagern der Armee bedient. Überall hatten auch Einheiten der Armee sich den Aufständischen angeschlossen.
Das Exploratorschiff war, als einziges Kommunikationsmittel augenblicklich gestartet um Hilfe zu holen. Aber ob Ferranos den Administratum wichtig genug war? Jetzt standen die wenigen noch loyalen Regimenter unter Steiner mit dem Rücken zur Wand. Oder besser gesagt zur Hauptstadt, korrigierte sich Manstedt in Gedanken. Ein Großteil der Bevölkerung war dahin geflüchtet. Alles glich der berühmten Ruhe vor dem Sturm.

Jetzt regte sich Jorgens. Er zündete seine Zigarre wieder an und blickte durch einen dünnen Rauchfaden Steiner an. "Die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr? Selbst ich, als Komissar weiß das wir tot sind aber ich werde meine Pflicht tun und ihre Männer zum Kampf aufpeitschen. Möglicherweise kriegen wir ja doch Verstärkung." Sein Tonfall zeigte für wie wahrscheinlich er das hielt.

Steiner war gerade dabei die Modelle auf der Karte neu zu arrangieren."Manstedt, wieviele Regimenter haben wir noch?" "Das erste Regiment steht in der direkten Umgegend der Stadt, das dreizehnte hält eine vorgeschobene Verteidigungsposition im Osten mit dem sechsten, dem fünfundvierzigsten und dem achtzehnten an seiner rechten Flanke. Im Westen liegt das dreiundvierzigste zusammen mit einigen Panzerkompanien in der Steppe. Als Reserve haben wir noch das einundzwanzigste und Milizkräfte die Zahlenmäßig etwa einem Regiment entsprechen." ratterte Manstedt herunter. "Außerdem haben wir noch fast sämtliche Einheiten der Luftwaffe zu unserer Verfügung. Der Flughafen ist nicht groß genug um alle Flieger in die Luft zu bringen, aber sie bieten doch eine gehörige Schlagkraft."

"Hmm wir brauchen eine an allem Stellen gleichstarke Verteidigungslinie, geben sie Befehl aus.." weiter kam Steiner nicht. Der Ruf des Gefreiten vom Funkgerät unterbrach ihn. "Herr Generalleutnant, die Raumortung meldet ein Schiff habe soeben den Warp verlassen. Es wurde noch nicht eindeutig klassifiziert, Beschleunigungswerte lassen jedoch auf ein Schiff von etwa Einhundert Milliarden Tonnen, sprich ein Schlachtschiff, schließen."
"Verstärkung!" entfuhr es Manstedt. "Oder mehr Probleme." knurrte Jorgens.
"Das Schiff strahlt eine ungewöhnliche Transponderkennung ab, sagt die Raumortung." meldete der Gefreite weiter. Er lauschte einige weitere Sekunden in seine Kopfhörer, dann drehte er sich auf dem Stuhl zu Steiner um. "Wir haben eine Tonübertragung die vom Schiff hereinkommt."
"Na los auf die Lautsprecher damit, Mann." bellte überraschenderweise Jorgens. Der Gefreite drehte einen Schalter und spielte die Übertragung ab.
"Hier spricht Wolfslord Skalgar Eisenfang vom Space Wolves Gefechtskreuzer Freki. Wir kommen um den Ketzern auf dieser Welt den Tod zu bringen. So es noch loyale Einheiten auf diesem Planeten gibt, befehle ich die sofortige Übersendung von Aufmarschplänen des Feindes. Ehre sie dem Imperator. Eisenfang aus."
 
Der ganze Generalstab begann schon zu jubeln als von Steiners Stimme durch den Raum schnitt. "Tut mir leid ihnen einen Dämpfer zu verpassen, meine Herren aber der Gefechtskreuzer wird frühestens in vierundzwanzig Stunden Truppen landen können. So lange sind wir auf uns allein gestellt."
Jetzt schlug der Jubel wieder in Entsetzen um. Vierundzwanzig Stunden! Der Angriff der Ketzer musste jederzeit beginnen! Und da gab es noch etwas, Jorgens sprach es aus. "Was ist wenn die Chaosanbeter das Schiff auch geortet haben? Nach unseren Informationen ist ihnen die Sekundärstation unversehrt in die Hände gefallen."
"Wir müssen um jeden Preis den Raumhafen halten!" von Steiner fegte alles vom Kartentisch, unter anderem auch Jorgens Zigarre, was dieser jedoch nicht zu merken schien und begann die kleinen Figuren der Regimenter neu zu arrangieren. "Das erste bezieht hier Stellung und wird die an Hauptstraße gelegenen Vororte halten. An die Rechte Flanke kommt das fünfundviezigste. Dann hier am Waldrand... Welches Regiment hatte noch letztens das Schanztraining absolviert, Manstedt?" "Das einundzwanzigste, Herr Generalleutnant." Gut bringen sie es dort in Position. Schicken sie so viele Milizionäre dahin wie die brauchen, ich will dort Verteidigungsanlagen haben!"

Von Steiners Hand griff nach einem Chimera Schützenpanzer, der das einundzwanzigste Regiment symbolisierte und stellte ihn an die Position, die gehalten werden sollte.



Acht Stunden später schritt Major Reinhard vom einundzwanzigsten Infanteriregiment durch die behelfsmässigen Gräben und Unterstände, die seine Leute mit enthusiastischer Unterstützung der Milizen gebaut hatten. Überall war zwar eilig gebaut worden aber, die Befestigungen würden halten. Fürs erste, jedenfalls. Sie waren keine Minute zu früh fertig gewesen, denn der Funker meldete bereits, dass sich starke kräfte in ihre Richtung bewegten. Reinhard zog sich in seinen Kommandoposten zurück, ein mit Holzstämmen abgedeckter Verschlag. "Alle Mann Gefechtsbereitschaft." "Jawohl." antwortete sein Funker. Reinahrd lies seinen Blick noch einmal über die Befestigungen und seine Männer schweifen. Sie mussten nur sechzehn Stunden ausharren! Dann stieg er in den Verschlag hinunter und betrachtete den gegenüberliegenden Waldrand durch sein Fernglas.

Es dauerte einige Zeit bis er eine Bewegung ausmachen konnte. Aber da, da war etwas in den Büschen! Reinhard stellte sein Fernglas scharf und entdeckte einen Mann in der Uniform der imperialen Armee. Statt dem Aquila schmückte jedoch ein achtzackiger Stern den Helm des Mannes. Langsam schlich der Ketzer vor und kundschaftete die Lage aus. Ein schneller blick zur Seite zeigte Reinhard, dass alle seine Männer in Deckung waren. Jetzt schlich ein Trupp der Ketzer alle in der Uniform der Armee aus dem Wald heraus und im Licht der Dämmerung von Busch zu Busch.
Ein Kilometer etwa, dann siebenhundertfünfzig Meter.
Reinhard geb den Befehl. "Funker, Nachricht an Stellung Omicron. Wirkungsbeschuss jetzt auf Quadrat Gamma 13. Sie sollen alles geben was sie haben."
Im trüben Licht das die Sonne so früh am Morgen lieferte sah Reinhard, wie immer mehr Ketzer aus dem Gebüsch kamen und auf seine Stellungen zuschlichen. Plötzlich stoppten alle, als ein dumpfes Grollen ertönte. Reinhard zählte bis fünfzehn und warf sich dann flach auf den Boden. Ein scharfes Pfeifen folgte dem nun stetigen Grollen und dann schlug auch schon die erste Granate in die Reihen der Ketzer. Immer mehr schmutzig Erdfarbene Blumen erblühten unter Donnergetöse auf dem Feld, schleuderten Männer wie Puppen durch die Luft, zerrissen die die das Pech hatten zu nahe zu stehen. Reinahrd und seine Männer pressten sich flach an den Boden als Erdklumpen und ander Klumpen in ihre Stellungen flogen.
Dann urplötzlich, wie sie gekommen war, war die Artilleriesalve auch schon wieder vorbei. Jetzt hatten die Ketzer erkannt, dass sie entdeckt waren. Wütend stürzten sie nach vorne, die Lebenden nachfolgenden kletterten einfach über die Leichen ihrer Kameraden und stürmten los.
"Im Namen des Imperators, FEUER!" brüllte Reinhard und legte selbst mit seiner Laserpistole auf den Feind an. Eine Lichtwand aus den Gewehren der einundzwanzigsten mähte die vorderen Reihen der Ketzer nieder, links von ihm belferte ein schwerer Bolter los, dessen Granatenstrom durch die Leiber der Ketzer fetzte, wie eine Sense durch das Korn.
 
Also ehrlich gesagt ist nur der Name Manstedt daher
Marcus Steiner war schon bei Battletech der Kommandant meiner Kompanie, die ich ein wenig in den Wh40k hintergrund konvertieren wollte.
Da ich ausserdem keine wirklichen Rangfolgen der IA gefunden habe, hab ich einfach die der lyranischen Streitkräfte übernommen
zu Luftwaffe: wie nennt man eigentlich sonst die ähm.... Luftwaffe :huh:


aber hast recht kommt ein bisschen zus ehr Wehrmachtmäßig rüber 🤔 ich denke da drehe ich noch was
 
wenn mir die frage gestattet ist, und es ist nur eine frage also keine Diskussion anfangen.

Was ist denn so schlimm daran wenn man die Namen von den Offizieren der Wehramcht nimmt? Wenn man einen seiner Generäle Paton nennen würde würdet ihr dann auch sagen das man ihn nicht so nennen soll? Oder Montgomery? Wie bereits erwähnt ist nur eine Frage. Wer eine längere Diskussion haben will soll sich per PM bei mir melden.

Zu der Geschichte. Ist ein schöner anfang und macht Hoffnung auf mehr.
 
Originally posted by Habakuk@14. Mar 2005, 19:56
wenn mir die frage gestattet ist, und es ist nur eine frage also keine Diskussion anfangen.

Was ist denn so schlimm daran wenn man die Namen von den Offizieren der Wehramcht nimmt? Wenn man einen seiner Generäle Paton nennen würde würdet ihr dann auch sagen das man ihn nicht so nennen soll? Oder Montgomery? Wie bereits erwähnt ist nur eine Frage. Wer eine längere Diskussion haben will soll sich per PM bei mir melden.
ich zitiere mich selbst:

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
nix gegen solche inspiration[/b]


>> antwort auf deine frage: Ich finde NICHTS schlimm daran. ich finde es nur ein bisschen zu offensichtlich, in dem stil: "hier schaut her, das ist meine namensquelle.", das wollte ich damit sagen. genau das gleiche wäre auch bei patton, montgomery, westmoreland, eisenhower der fall.

ich hoffe das entzieht der diskussion die grundlage, ansonsten ebenfalls PM.
 
So lange es keinen wirklich stört behalte ich die Namen. MAcht GW ja auch 😛

Es mussten schon mindestens tausend Gegner gefallen sein als Reinhards Trupp den ersten Verlust erlitt. Einer der Milizionäre entleerte sein Gewehr fast aufrecht stehend in den Ansturm der Feinde, als ihm ein Laserstrahl direkt indie Brust fuhr. Stöhnend fiel er zu Boden. "Sani! Hierrüber!" schrie Reinhard durch das Donnergetöse des Bolters. Die Ketzer schienen jetzt zu merken, dass es keinen Sinn hatte gegen die gut befestigte Stellung anzurennen. Einige begannen in Deckung zu gehen und der Kampf wurde immer mehr zu einem Stellungsgefecht. Auch wenn der Artilleriebeschuss fürchterlich unter ihnen gewütet hatte, hatte er ihnen doch eine hervorragende Deckung gegeben als die Granaten massive Löcher in den Boden gerissen hatten. Immer wieder blitzten jetzt zwischen den Löcher und den Stellungen Laserschüsse hin und her.
Wenn doch nur Mörser verfügbar gewesen wären, hätte Reinhard die Chaosanbeter einfach aus den Löchern gesprengt, aber die Nahunterstützungstrupps waren einem anderen Frontabschnitt zugeteilt worden. Die Löcher waren innerhalb der Wurfweite für Granaten, aber wer wäre so tollkühn gewesen unter diesen Bedingungen aufzustehen um eine Handgranate zu schleudern.
Auf einmal sprang ein kleiner Trupp aus einem der vordersten Löcher und stürmte zu den Gräben herüber. Einer der Männer hatte einen grossen Tank auf dem Rücken. Flammenwerfer! Gellten Reinhards Sinne. Und seine Männer wurden dort durch Sperrfeuer in Deckung gezwungen! Verzweifelt leerte er seine Laserpistole in Richtung des Trupps erzielte aber keinen Treffer.
Die Ketzer würden jeden Moment seine Linie durchbrechen!
Der Flammenwerferträger sprang gerade breitbeinig auf den Rand des Grabens als ihn auf einmal etwas herum und nach hinten riss. Dann detonierte der Tank des Flammenwerfers und verspritzte glühendes Promethium auf die vier anderen, die wie lebende Fackeln weiter auf die Gräben zuwankten. Eine Salve der Verteidiger erlöste sie von ihren Qualen. Reinhard drehte sich zu seinem Funker um. "Was war das?" "Ich soll ihnen schöne Grüße von Leutnant Marks Scharfschützen bestellen. Er meinte sie sollten ihn das nächste mal direkt fragen." "Richten sie ihm aus ich habe absolut nichts gegen seine Einmischung." Plötzlich verzerrte sich das Gesicht des Funkers vor Schreck als seine Augen einen Punkt hinter dem Major fokussierten. Reinhard wirbelte herum und sah sich einem Mann in schlammbespritzter, roter Robe gegenüber, der am Grabenrand aufragte. In einer Hand hielt der Kerl ein langes Messer, das er zum Angriff erhob. Sein Gesicht, über das Blut von einem in seine Stirn geritzten achtzackigen Stern rann, war völlig verzerrt. Reinhard hob seine Laserpistole und drückte ab.
Der Laserimpuls erwischte den Mann direkt im Gesicht. Der Ketzer krallte seine Hände in die Verkohlte Haut, stürzte nach hinten weg und ließ dabei ein Faustgroßes silbernes Objekt in den Graben fallen. Wie in Zeitlupe fiel es in den Schlamm vor Reinhards Füßen. Standardhandgranate mit Splitterwirkung, klassifizierte sein gehirn den Zylinder. Aber wo ist der Sicherungsring?

Auf einmal wusch eine Welle von Adrenalin durch den Körper des Majors. In einer einzigen Bewegung ließ er die Lasepistole los, schnappte die Granate, richtete sich auf, schleuderte sie davon und warf sich zu Boden. Noch als der Metallzylinder in der Luft war ging er hoch. Rasiermesserscharfe Splitter zerfetzten den Ketzer der immer noch vor Schmerzen heulend an der Seite des Grabens lag. Die meisten prasselten daneben in die Grabenwand oder über den Graben hinweg, einer jedoch schlug durch die Stirn des Funkers, der sich nicht rechtzeitig geduckt hatte. Er stürtzte leblos neben dem Major zu Boden. Der lag keuchend am Boden während das Adrenalin noch nachwirkte. Erst nach einigen Sekunden merkte er das der Voxcaster laut piepsend seine Aufmerksamkeit verlangte. Schnell schloss er siene immer noch zitternde Hand um das Mikrofon und betätigte die Sprechanlage. "Major Reinhard hier." Seine Stimme klang ihm erstaunlich fest für seinen Zustand. Aus dem Hörer plärrte Komissar Marsens Stimme. "Major, wir brauche hier Panzerabwehrunterstützung. Ein Höllenhund rollt auf uns zu und unsere Raketenwerfer wurden bereits alle abgefeuert." Reinhard erwog eines der Milizteams loszuschicken, verwarf aber den Gedanken. Stattdessen griff ernach einem der Gefreiten, die jetzt die Lücke in der Verteidigungslinie, die er und sein Funker bildeten füllten. "Sie, nehmen sie einen der Raketenwerfer und folgen sie mir!" Er griff sich selbst einen der an der Grabenwand lehnenden Einweg-Raketenwerfer und hastete los.
 
Ich muss den anderen zustimmen, die Geschichte ist sehr gut zu lesen und stimmungsvoll.

Kann ich das hier für meine Signatur verwenden?

Wie in Zeitlupe fiel es in den Schlamm vor Reinhards Füßen. Standardhandgranate mit Splitterwirkung, klassifizierte sein gehirn den Zylinder. Aber wo ist der Sicherungsring?

😀
 
Solange du meinen Rechtschreibfehler (Gehirn kleingeschrieben) korrigierst, kein Problem. 😉

und noch ein bisschen, ich habe zuviel Zeit jetzt wo WoW gerade nicht funzt 😀

Während über ihn Laserschüsse hin und hersurrten hetzte Major Reinhard durch den Graben. Bald konnte er Marsens schwarzen Komissarsmantel erkennen. Wie immer stand Marsen mit durchgedrükten Hacken im Graben feuerte Garbe um Garbe aus seiner Boltpistole ab und duckte sich immer dann wenn ihm Gegenfeuer entgegenschlug. Keuchend kam er neben Marsen zum stehen, was der Komissar, ohne in seine Richtung zu sehen mit einem "Na endlich!" quittierte. "Da drüben ist der Höllenhund, er ist schon verdammt nahe, Major." Vorsichtig blickte Reinhard über den Grabenrand. Ein Bild des Schreckens bot sich ihm, hier hatte das Artellieriefeuer noch viel schlimmer gewütet!
Hier hatten die Ketzer anscheinend Lastwagen und allerlei Landwirtschaftsvehikel eingesetzt um vorwärtszukommen. Nur etwa zwanzig Meter vom Graben stand ein brennender LKW, auf dessen Ladefläche noch die Leute lagen, die mit ihm gefahren waren. Es sah ganz so aus als hätte eine Maschinenkanone sie niedergemäht. Jetzt brannten ihre Leichen und verströmten den ekelhaft süßen Gestank brennenden Fleisches. Weiter hinten lag ein Chimera Panzer dessen Bug ein riesiges Loch hatte, auf der Seite und dahinter....
Der Höllenhund! Gemächlich walzte der Panzer über Leichen und Wracks auf die Frontlinie zu als ob er zu wissen schien, dass die Raketen verschossen waren und die Männer im Graben seinem stählernen Leib nichts anhaben konnten. Nur noch wenige hundert Meter und er würde die schreckliche Infernokanone einsetzen können um die Front zu durchbrechen. Reinhard hob den Raketenwerfer und überprüfte die Rakete. Dabei sprang ihm eine weisse hochgotische Zahl ins Auge. Mark 81 240er.
Eine 240er! Großartig!
Eine für den Stadtkampf vorgesehene Rakete mit stärkerem Sprengkopf aber geringerer Reichweite.
Dafür würde jemand im Magazin ernsten Ärger bekommen! Sehr ernsten Ärger!
"Gefreiter Jeschke, haben sie mehr Vorraussicht als ihr Major gezeigt und haben sie zufällig einen richtigen Rakwerfer dabei?" knurrte Marsen Reinhards Begleiter an. Der glotzte den Komissar nur aus großen Augen an. "Verdammt, Mann! Da rollt ein Höllenhund auf uns zu, sie haben einen Raketenwerfer also, LOS!" brüllte Marsen. Jeschke setzte zum Salutieren an, besann sich aber eines besseren. Sein Trainig übernahm die Kontrolle. "Raketenwerfer bereit, Zieleinstellung vierhundert Meter." Erst hob er den Raketenwerfer auf die Schulter danach richtete er sich langsam auf, bis er auf einer Höhe mit dem Grabenrand war. "Ziel erfasst." meldete er.
In dem Moment geschah es. Eine Kugel traf Jeschke in die Schulter und wirbelte ihn herum, der Raketenwerfer rutschte von seiner Schulter über den Grabenrand. Marsen und Reinhard langten beide nach der Trageschlaufe. Kurz glitt sie an Reinhards Fingerspitzen vorbei, der Raketenwerfer schien sogar einen Herzschlag auf dem Rand zu balancieren, polterte dann aber doch ins Niemandsland herab. Reinhard drehte sich zu Marsen herüber und sah einen Moment blankes Entsetzen in den Zügen des Komissars. "SIND SIE WAHNSINNIG, JESCHKE? WERFEN SIE SICH SELBST WEG ABER NICHT DEN RAKETENWERFER!" Jetzt erscholl das bedrohliche Quietschen von schweren Ketten jenseits des Grabens. "Wir haben noch den 240er." sagte Reinhard mehr zu sich selbst gewandt als zu dem immer noch brüllenden Marsen oder dem schluchzenden Jeschke. Der Komissar sah ihn an als wären ihm Hörner gewachsen, nickte aber langsam und murmelte etwas das wie "Letzte Chance." klang. Reinhard lugte über den Rand. Etwas mehr als dreihundert Meter zum Höllenhund. Schnell ging er wieder in Deckung, zählte in Gedanken zwanzig Sekunden ab, hob den Werfer und sprang auf.
Breitbeinig im Graben stehend richtete er das Visier auf die Front des Höllenhundes. Überall um ihn herum surrten Laserblitze und pfiffen Kugeln durch die Luft. Ein Laserstrahl verkohlte, seinen Uniformsaum, aber Reinhard nahm es kaum war. Das Blut rauschte durch seine Ohren, als er das Visier exakt über die Mitte des Panzers zog. Die beiden Läufe der Infernokanone schwangen bereits zu ihm herum, da drückte er den Auslöser.
KNIRSCH! Nicht das hohe Pfeifen einer Rakete, die auf ihr Ziel zuraste, sondern ein widerliches Schleifen von Metall gegen Metall!
Eine eisige Faust griff nach dem Herz des Majors. Fehlfunktion. Von tausend Werfern versagte durchschnittlich einer und genau den hielt er in der Hand. Völlig erstarrt sah Reinhard wie der Turm des Panzers herumschwang. Im Zwillingslauf glühte es ihm bedrohlich rot entgegen.
Reinhard wusste, das er seinem Tod ins Gesicht sah. Er hatte nicht mal Zeit ein letztes Gebet an den Imperator zu flüstern.

Auf einmal spritzten hinter dem Panzer Erdföntänen hoch, die sich ihm in Zeitlupe näherten. Es blitzte ein, zweimal auf der Hülle des Panzers, dann schüttelte der sich plötzlich und ging in einer verheerenden Explosion in die Luft. Eine Flammenwalze rollte auf Reinhard zu, aber er war zu erstarrt um irgendetwas zu tun. Dann traf ihn etwas hart in die Kniekehle und er stürzte zu Boden, als das Promethium noch Meter von ihm entfernt war. Dröhnend schossen die Flammen über ihn weg, eine Hitzewelle badete ihn in Schweiss und er glaubte bei lebendigem Leibe gesotten zu werden, da zogen sich die Flammen auch schon wieder zurück und herrliche kühle Luft füllte seine Lungen.
 
Aber "Bürde" ist für dich gebräuchlich und du hast das WOrt schon mal gehört oder? Sorry schlechte Erfahrungen im Englisch "L"K 😉
Wikipedia spuckt bei Garbe nur Mathematischen Schwachsinn oder "Ein Bündel von Dingen aus" Ich bin mir aber sicher, dass es das Wort gibt.

und noch ein bisschen

Eine Hand griff nach Reinhards Schulter und half ihm hoch. "Danke Marsen, ich verdanke ihnen mein Leben!" keuchte er. Auf einmal wurde ihm bewusst, dass Marsen vor ihm im Dreck lag und sich erst langsam selber wieder aufrichtete. Der Major drehte sich zu seinem Helfer um und blickte in das Gesicht Jeschkes. Der Gefreite hatte keine Augenbrauen mehr, seine Armaplastweste wies breite Brandspuren auf und ein großes Loch war aus seinem Uniformrock gebrannt. Dennoch zeigte er ein schiefes Grinsen. "Der Panzer.. Was? Was war das?" stammelte Reinhard. Immer noch grinsend deutete Jeschke auf in den Himmel hinauf und da hörte auch Major Reinhard die Geräusche.
Lautes Knallen gefolgt vom Donnern schwerer Bolter und dem Krachen von Kampfgeschützen!
Das Knallen? Reinhard riskierte einen Blick über den Grabenrand und sah sie am Himmel.
Grauen Greifvögeln gleich stießen sie auf ihre Beute hinab, mähten Menschen mit Salven aus explosiven Boltgranaten dahin, verwandelten große Trupps mit nur einem Schuss ihrer Kampfgeschütze in rauchende, schwelende Krater.
Obwohl er sie nur von Schemata kannte wusste Reinhard was er da sah. Thunderhawks!
Einige seiner Soldaten brachen jetzt in lauten Jubel aus, während er sich von dem Anblick nicht losreißen konnte. Da fiel Marsens Faust auf seine Schulter. "Schlechte Neuigkeiten, Major."
"Wie das nennen sie schlechte Neuigkeiten? Wir sind gerettet, beim Imperator!" "Nachricht vom Oberkommando, wir werden ohen Luftunterstützung auskommen müssen. Der Feind ist im Osten durchgebrochen. Mit Steiner ist irgendwas passiert, das Hauptquartier antwortet nicht mehr. Kommandant Webber vom ersten Regiment hat das Kommando übernommen und sämtliche Einheiten an die östliche Flanke beordert."
Wirklich, mit ihren charakteristischen Überschallknallen entfernten sich jetzt die Thunderhawks.
"Oh Imperator steh uns bei! Das wird hart." Die Ketzer rannten jetzt nicht mehr vor dem Feuer der Thunderhawks davon sondern hetzten, einer Flut gleich auf den Graben zu. Das Abwehrfeuer hielt sie kaum auf. Es waren immer noch zuviele.
"Battalion! Bajonette aufpflanzen!" donnerte Marsen, der wieder ganz die Verkörperung des Glaubens an den Imperator war. Sein eigener Energiesäbel glitt aus der verzierten Scheide.
"Battalion bereit für Nahkampf, Herr Major!" meldete er.
Reinhard wollte seine Laserpistole überprüfen, da fiel ihm ein, dass wahrscheinlich noch da im Schlamm lag wo er sie fallengelassen hatte als er die Granate zurückgeworfen hatte.
Jeschke, der sein Lasergewehr neben sich gestellt hatte, langte an seine Hüfte und zog eine schwere Autopistole, die er Reinhard anbot. "Danke, Gefreiter." Eigentlich war es nicht üblich für einen Major sich zu bedanken aber was sollte es jetzt noch schaden?
Die Autopistole in der Linken und sein surrendes Kettenschwert in der Rechten erwartete Reinhard die Ketzer.
Da war auch schon der erste auf dem Rand und sprang in den Graben. Marsens Boltpistole schickte ihn direkt zu Boden. Mehr und mehr strömten nach. Ein wuchtiger Hieb mit dem Kettenschwert erledigte einen, ein anderer ging mit einem Autopistolenloch in der Brust zu Boden, aber es kamen mehr und mehr. Marsen Jeschke und Reinhard bildten ein Dreieck um sich gegenseitig den Rücken zu decken, jedenfalls versuchten sie es, so gut es im chaotischen Nahkampf ging. Aus einem Augenwinkel sah Reinhard wie ein Imperialer Soldat einem fast genauso gekleideten Chaosanbeter sein Bajonett durch die Brust rammte. Alles wurde verwischt Reinhard parierte, schlug zu, kämpfte, tötete. Seine Autopistole war leer. Er warf sie weg und umfasste das Kettenschwert mit beiden Händen. Durch das Gewühl des Kampfes trat ein Ketzer in blauer Robe auf ihn zu. Er hielt ein mit Chaoszeichen verziertes Messer in der Hand. Reinhard schlug nach ihm aber das Messer hielt sein Kettenschwert ohne Mühe auf. Mit einer schnellen Drehung entwand ihm der Ketzer das Schwert und schickte es immer noch surrend zu Boden. Mit einem Hechtsprung warf sich Reinhard auf den Ketzer und schickte ihn zu Boden. Sie rangen im Schlamm um das Messer. Aber der Ketzer war stärker. Er bekam Reinhards Hals zu fassen und drückte zu, obwohl dieser verzweifelt mit den Fäusten auf ihn einschlug.
Der Major fühlte den fauligen Atem des Ketzers, hinter ihm sah er Marsen zu Boden gehen.
"Ergib dich der Macht der dunklen Götter, Diener des Leichengottes!" zischte der Robenträger.
Schwarze Ränder begannen an Reinhards Sichtfeld zu nagen. Er fühlte sich immer matter. Er dachte noch einmal an seine Familie, wie sie unter dem graublauen Himmel standen, seine Frau und seine Tochter. Seltsam sogar der Himmel war jetzt mit schwarzen Punkten übersäht. Sie wurden immer größer. Imperator gewähre mir deine Gnade, ich sterbe, dachte Reinhard.

Doch plötzlich ließ der Druck auf seine Kehle nach und Reinhard krachte mit fürchterliche Gewalt auf die Erde. Stöhnend griff er an seine Kehle und sog Luft in seine geschundenen Lungen. Wo war sein Gegner? Was hatte ihn in die Luft gehoben? Luft! Nur Luft!
Die tanzenden Lichter vor seinen Augen erloschen langsam. Sein Gegner lag vor ihm. Mit vor Entsetzen verzerrten Gesicht blickte er zu Reinhard hinüber. Aber er sah nicht den Major an sondern blickte über dessen Schulter hinweg.
Ein Schatten fiel über Reinhard. Ein Stampfen war zu hören als ob sich etwas reiseiges heranwuchtete.
Dem Ketzer entfuhr ein Schrei und er rutschte durch den Morast nach hinten, verzweifelt mit den Armen und Beinen stoßend und schiebend. Hinter Reinhard erklnag jetzt ein hohes sirren, das plötzlich zu einem Infernalischen Gebrüll wurde. Der Ketzer wurde buchstäblich in Stücke gerissen. Reinhard drehte sich zum Geräusch um. Eine mindestens drei meter große klobige Gestalt wuchtete über das Schlachtfeld. Der linke Arm des Wesens spie aus einer Sturmkanone, mit tödlicher Effizienz Feuer und Stahl auf die Chaosanbeter. Ein Energieklaue, so gross wie Reinhards Brustkorb packte einen geschockt da stehenden Ketzer und zermalmte ihn bevor das Wesen den Leib in die Reihen der Ketzer schleuderte.
Die graue Gestalt konnte nur eins sein. Reinhard erkannte sie wieder. In der Kathedrale war so etwas abgebildet, direkt neben dem Altar am der Wand. Es konnte nur..., es war ein Cybot!
Überall an der Frontlinie kämpften jetzt grau gepanzerte Krieger gegen die Ketzer. Wie ein Wirbelwind hinterließen sie Schneisen der Vernichtung in den Linien der Ketzer. Seltsam heulend schwangen sie Äxte, Schwerter oder auch Speere und feuerten mit Boltpistolen auf die Ketzer. Einige feuerten sogar ihre Bolter mit einer Hand ab. Überall rannten jetzt die Ketzer um ihr Leben.

Das Adeptus Astartes war gekommen!

Das ist noch nicht das Ende aber ich wollte euch nicht an einem Cliffhanger lassen, bis ich aus dem Urlaub zurück bin 😀 Werde da wahrscheinlich noch was schreiben habe aber kein Internet dort. Also bis in einer Woche.
 
Oh Gott, ich hab jetzt gut was zu tippen 😉

Während das einundzwanzigste Regiment unterstützt von den Space Wolves die Ketzer zurücktrieb, sah jemand an einem anderen Frontabschnitt das letzte mal die Sonne. Leutnant Karl Hinrichs, achter Panzerzug drittes Regiment, blickte aus dem Turmluk seines Leman Russ Panzers zu Acht Eins herüber. Der Vanquisher Panzer hatte Probleme mit seinem Motor, der wie ein Industrieschlot qualmte.
"Wenn du nicht weiter kommst kannst du ja hier auf uns warten, bis wir die Hauptstadt eingenommen haben." knurrte er. Sein Panzerzug war eindeutig von den Chaosgöttern gesegnet worden. Alle anderen Einheiten hatten schwere Verluste gemeldet und sie waren ohne Verlust bis auf ein Paar Kilometer auf die Vororte vorgestoßen. Hinrichs sah zu den Betongebäuden herüber. Sie würden zur Ehre der dunklen Götter brennen! Er hob noch einmal das Mikrofon an die Lippen. "Hier Zug acht, HQ erbitte Freigabe für weiteren Vorstoß." Die einzige Antwort war Zischen. Sie standen schon mindestens Zehn Minuten untätig herum und das nur, weil das HQ nicht funkte.
Hinrichs Kopf ruckte herum. Hatte er nicht gerade etwas im Vorort blinken sehen? Ja, da war etwas bläuliches gewesen!
Auf einmal schlug ein blauer Blitz in die Frontpanzerung des Vanquishers neben ihm. Der Blitz war so hell das er seine Augen abwenden musste, aber aus den Augenwinkeln sah er die Frontpanzerung erst Blasen schlagen und dann zu Boden tropfen. Mit donnerndem Krachen weidete eine Explosion den Panzer aus. Scheppernd prasselten Metalltrümmer auf die Hülle von Hinrichs Kommandopanzer.
"Destroyer! Panzerzug vorwärts!" brüllte er und schlug die Turmluke herunter. Schnell vertrieb der vetraute Geruch seines Panzers den Ozongestank des Lasers. Draußen zermalmten die Ketten des Leman Russ den vedrehten Rest des Vanquisherkanonenrohrs. Der Panzerzug rückte vor.