Gesellschaftlicher Wandel. Warhammer 40K als neues popkulturelles Phänomen?

Telzo

Hüter des Zinns
19. Juni 2002
2.942
355
27.466
40
Marburg
www.flaschensammler.net
Heyho liebe Leuts,

ich poste ja nur noch selten, malen klappt auch nur alle Jubeljahre und vom Spielen wollen wir gar nicht erst anfangen. Aber Warhammer bzw. die GW-Spielsysteme haben mich nie ganz verlassen. Seit einiger Weile findet unser Hobby immer mehr Aufmerksamkeit in der breiten Bevölkerung, man könnte sogar sagen Relevanz. Immer wieder tauchen Artikel in "seriösen" Medien auf, die sich dem Hobby auf der ein oder anderen Ebene widmen. Die meisten sind ganz ordentlich recherchiert und beschäftigen sich mit einem meist spezifischen Zusammenhang. Häufigerer Anlass waren die Computerspiele der letzten Jahre. Und jetzt hat sich das Feuilleton der FAZ mit Rogue Trader beschäftigt - siehe Artikel unten - der mich dann doch dazu gebracht hat, diesen Thread zu eröffen. Ich meine, come on, die FAZ...? Er war ganz amüsant zu lesen, weil doch teils sehr spezifische Begriff passend verwendet wurden (Lore, Xenos, der Imperator - obwohl am Anfang vom Gott-Kaiser geschrieben wird; egal!) und man merkt, der oder die Redakteur*in haben sich ganz gut mit dem Thema auseinandergesetzt (bis auf die Dunkelelfen ? ). Welten von den Zeiten der Ballerspieldebatte oder gar des Satanismusvorwurfs ggü. Pen & Paper (obwohl meine Mutter in den 90ern meinen Klassenlehreren zu diesem Rollenspiel noch gefragt hat, ob das angemessen sei- eine andere Geschichte) entfernt.


Mir ist klar, dass sich das Hobby verändert hat. Es gibt Henry Cavill, es gibt den Rollenspielboom - schon vor Corona und tausend andere Faktoren - die ich auch spannend fände zu diskutieren. Mich interessiert allerdings noch viel mehr, wie ihr es wahrnehmt. Wie geht es euch damit, dass dieses doch sehr nerdige und nischige Hobby ernster genommen wird, selbst in Deutschalnd, wo jeder Trend erst etwas später ankommt. Oder seht ihr es doch ganz anders?

Fun Fact, es gibt einige geistes-/sozialwissenschaftliche Studien / Abschlussarbeiten inzwischen zu 40K. Zu Rollenspielen und Rollenspieltheorie im Rahmen ludulogischer Zugänge kannte ich schon vor über zehn Jahren nicht wenige Arbeiten, aber Tabeltop war doch immer noch etwas nerdiger, etwas versteckter. Der Standard hat sich schon 2018 mit Religion in 40K beschäftigt, mit einem sehr schönen Titel: https://www.derstandard.de/story/20...tt-die-brutale-religiositaet-von-warhammer-40

Ich find es spannend, was ich gerade in all diesen Zusammenhängen bewegt und wollte einfach eure Meinung zu diesem spezifischen gesellschaftlichen Wandel mal erfahren.
 
  • Like
Reaktionen: Abbertoth und TBRY87
Ich denke auch, dass Warhammer schon längst die schmuddelige Ecke des Tabletops von vor 10-20 Jahren verlassen hat. Eventuell nicht so stark wie manche Universen von Comicheften, welche in Form von DC und Marvel sicherlich stärker die Popkultur der letzten Jahre geprägt haben, aber dass Konzerne wie Amazon auf Warhammer aufmerksam werden, das kommt ja nicht von ungefähr.

Die Warhammer-Läden in den großen Städten befinden sich immer öfter an den gut frequentierten Einkaufsstraßen. Mittlerweile auch unter dem Namen Warhammer und nicht mehr als Games Workshop. Jeder, der sich ein bisschen stärker mit Computerspielen beschäftigt - und das sind heute deutlich mehr Menschen als früher, die Jugend ist halt erwachsen geworden - ist irgendwo schon einmal auf das Warhammer-Franchise gestoßen. In jeder mittelgroßen Firma wird man bestimmt jemanden finden, der schon einmal eine Warhammer-Figur erworben hat. In meiner Lehrerausbildung aber auch später als Lehrer selbst habe ich in jedem Kollegium 2-3 Leute kennengelernt, die Warhammer-affin waren bzw. sind. Da wird man auch in jedem Zeitungshaus jemanden finden, der sich ein wenig genauer mit der Warhammer-Geschichte auskennt. All diese Berufe werden ja von einem Querschnitt unserer Gesellschaft gebildet. Auch im aktuellen Film Rebel Moon, über den hier in einem anderen Thread gestritten wird, kommen klare Anleihen an Warhammer auf, die aufgrund ihrer Vielzahl sicher nicht zufälliger Natur sind.

Fazit: Ich bin im Umkehrschluss meist eher von Leuten überrascht, die von Warhammer noch nicht gehört haben. Das jemand Warhammer mit Supersoldaten und Spielzeugfiguren verbindet, das erwarte ich heutzutage eigentlich von jedem aufgeklärten Menschen (Edit: unter 50 Jahren)! Ich weiß ja auch, wer Elsa ist, ohne den Film oder das Musical jemals gesehen zu haben. :>
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich find es spannend, was ich gerade in all diesen Zusammenhängen bewegt und wollte einfach eure Meinung zu diesem spezifischen gesellschaftlichen Wandel mal erfahren.
Ich weiß nicht, ob man aktuell schon wirklich von einem "gesellschaftlichen Wandel" in Bezug auf GW sprechen kann:
Streng genommen beschäftigt sich der FAZ-Artikel ja in 1. Linie mit dem Thema im Rahmen des Computerspiels für PC/Konsolen und weniger mit dem Konzept des Tabletop an sich. Da fand ich den erwähnten Text aus dem Standard schon deutlich besser, aber der ist auch wieder über ein halbes Jahrzehnt alt.

Eine gestiegene Relevanz sehe ich persönlich derzeit nicht; mit den Projekten von Amazon und Cavill KÖNNTE sich das aber tatsächlich ändern.
 
  • Like
Reaktionen: Lord Protector
Wie geht es euch damit, dass dieses doch sehr nerdige und nischige Hobby ernster genommen wird, selbst in Deutschalnd, wo jeder Trend erst etwas später ankommt.

Nein. Die Hobbisten selber sind vllt etwas seriöser geworden weil nicht mehr 80% in schwarzen Metal Shirts rumlaufen sondern jetzt halt Familie und corporate jobs haben.

Aber es ist immer noch nischiger als Magic oder e-Sports welche es bis auf bisschen Publicity hier und da auch nicht wirklich in den Mainstream geschafft haben.

Ernst genommen fühl ich mich nicht wenn der 0815 Mensch mein Hobby als erstes mit "Beauty and the Nerd" Formaten verbindet. Was heißt überhaupt ernst nehmen. Leben und Leben lassen. Man sollte das Hobbies im Allgemeinen weder marginaliseren noch überbewerten.
 
Ich weiß nicht, ob man aktuell schon wirklich von einem "gesellschaftlichen Wandel" in Bezug auf GW sprechen kann:
Streng genommen beschäftigt sich der FAZ-Artikel ja in 1. Linie mit dem Thema im Rahmen des Computerspiels für PC/Konsolen und weniger mit dem Konzept des Tabletop an sich. Da fand ich den erwähnten Text aus dem Standard schon deutlich besser, aber der ist auch wieder über ein halbes Jahrzehnt alt.

Eine gestiegene Relevanz sehe ich persönlich derzeit nicht; mit den Projekten von Amazon und Cavill KÖNNTE sich das aber tatsächlich ändern.

Ist halt die Frage, ob man die IP Warhammer in erster Linie mit Tabletop verbindet, oder ob sich Warhammer als solches bereits verselbststänidgt hat. Letzteres könnte bei dem medialen Aufgebot durchaus zutreffen, auch wenn ich oftmals davon ausgehe, dass man sich mit einem Begriff stärker auseinandersetzt, der einem neu unterkommt. Aber das ist warhscheinlich eine kühne Annahme. 😉

Als ich damals Pathfinder: Kingmaker am PC kaufte, habe ich auch recherchiert, was Pathfinder eigentlich ist. Trifft wahrscheinlich nicht auf alle und jeden zu, aber wenn man sich für Popkultur interessiert, sollte das schon zu erwarten sein. Und darauf zielte ja glaub ich die Fragestellung.
 
Mir ist klar, dass sich das Hobby verändert hat. Es gibt Henry Cavill, es gibt den Rollenspielboom - schon vor Corona und tausend andere Faktoren - die ich auch spannend fände zu diskutieren. Mich interessiert allerdings noch viel mehr, wie ihr es wahrnehmt. Wie geht es euch damit, dass dieses doch sehr nerdige und nischige Hobby ernster genommen wird, selbst in Deutschalnd, wo jeder Trend erst etwas später ankommt. Oder seht ihr es doch ganz anders?
Finde das trifft so ziemlich auf alles das man früher noch als Nerdig verpönt hat, nicht nur auf 40k.
Neben Rollenspiele , Tabeltops und Brettspiele sind auch Sammelkartenspiele ordentlich gewaschen.
Zu dem glaube ich das dass 40k Universum als solches zwar prominenter geworden is, aber eher durch die anderen Medien neben dem Tabletop.

Was wir hier erleben hat auch einfach damit zu tun, das aus den Dauer Pleiten Nerds eben Leute geworden sind die Hunderte von Euro ausgeben für Nerdsachen, und somit einfach aus Wirtschaftlichen gründen relevanter geworden sind.
Vor 20 Jahren wäre ein 800€ Millennium Falken Lego Modell auch noch undenkbar gewesen.

Aber bei mir auf der Arbeit kennt praktisch immer noch niemand 40k und wenn dann höchstens als Videospiel..
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: DerKreuzfahrer
Ernst nehmen bezog ich auch nicht auf das Darstellen einer möglichen Gefahr für mein eigenes Leib und Leben, sondern auf die Eignung einer solchen Person als Soldat. Gamification von Krieg in realen Situationen empfinde ich als schräg, auch wenn es eventuell eine Bewältigungsstrategie in einer solchen darstellt. Trifft auch auf Vietnam oder die Weltkriege zu. Aber das ist sicherlich stark Off-Topic und Inhalt für eine Masterarbeit. Finde aber auch interessant, dass es solche popkulturellen Ausprägungen in Sachen Warhammer gibt.

Wie ich dazu stehe ist ja am Ende irrelevant. 😉

Ich denke nicht, dass es hier um "Gamification" von echtem Krieg geht, sondern eher um einen psychologischen Trick, mit einer Extremsituation umzugehen, die niemandem zu wünschen ist, um dem ganzen zumindest ein wenig den Schrecken zu nehmen. Aber gut, ich kenne diese Leute nicht und weiß nicht, wie die wirklich drauf sind...

Zum Thema: Ja, ich denke die Sache wird größer und verbreitet sich... aber nicht in einem Ausmaß, dass es jetzt zum Mainstream gehören würde. In einer Gruppe von 10 oder 20 Leuten (außerhalb von Altenheimen) findet man vermutlich immer jemanden, der mal von Warhammer gehört hat und etwas damit anfangen kann... das war's dann auch.
 
  • Like
Reaktionen: TBRY87
Aber bei mir auf der Arbeit kennt praktisch immer noch niemand 40k und wenn dann höchstens als Videospiel..

Hast du mal rumgefragt? Daran scheitert es ja meist. Weiß ja nicht wie groß das Unternehmen / die Institution ist, wo du arbeitest. Bei mir hätte ich es mir oft denken können, manchmal war ich aber auch sehr erstaunt. Aber ist auch nicht mein Gesprächseröffner am Arbeitsplatz, mit jedem über Warhammer zu sprechen. Meist halt nur im näheren Arbeitsumfeld. Dunkelziffern könnten bestimmt höher sein.

Dunkelziffer hört sich sehr verrucht an! ?

Ich denke nicht, dass es hier um "Gamification" von echtem Krieg geht, sondern eher um einen psychologischen Trick, mit einer Extremsituation umzugehen, die niemandem zu wünschen ist, um dem ganzen zumindest ein wenig den Schrecken zu nehmen. Aber gut, ich kenne diese Leute nicht und weiß nicht, wie die wirklich drauf sind...

Ja, das meinte ich ja mit Bewältigungsstrategie.

Edit: Unter normalen Umständen bräuchten solche Soldaten meiner Meinung nach Fronturlaub oder psychologische Hilfe. Aber in welchem Krieg herrschen schon Normalzustände.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke mit Serien/Filmen von Amazon und noch mehr Warhammer Spielen die auf dem Niveau von Dawn of War, TWW oder Rogue Trader sind, wird die Marke auf jeden Fall immer bekannter werden. Aktuell sehe ich Tabletop und Warhammer aber trotzdem als sehr nischiges Hobby an. Weit hinter TCG, vor allem seitdem diese auch online stark vertreten sind wie Magic Arena, Gwent oder Hearthstone. In meinem Umfeld kennt niemand Warhammer.

Was sich positiv entwickelt sind größere Events wie Turniere in Verbindung mit Streams, Berichterstattung etc. Das wird alles immer professioneller und transparenter, wenn auch größtenteils von der Community getragen. Aber so haben auch mal die Esport Events angefangen.

Was sich auch sehr positiv entwickelt sind die Bücher und Geschichten aus dem Warhammer Universum. Immer mehr Hörbücher auf deutsch sind auch ein gutes Zeichen.

Im Endeffekt steckt das alles noch in den Kinderschuhen, aber GW ist da auf einem guten Weg was die Warhammer Marke angeht. Nur die Verfügbarkeit der Produkte sollte langsam besser werden. Außer die künstliche Verknappung ist ein Masterplan...
 
  • Like
Reaktionen: Marni und TBRY87
Hast du mal rumgefragt? Daran scheitert es ja meist. Weiß ja nicht wie groß das Unternehmen / die Institution ist, wo du arbeitest. Bei mir hätte ich es mir oft denken können, manchmal war ich aber auch sehr erstaunt. Aber ist auch nicht mein Gesprächseröffner am Arbeitsplatz, mit der Sekretärin über Warhammer zu sprechen. Meist halt nur im näheren Arbeitsumfeld. Dunkelziffern könnten bestimmt höher sein.

Dunkelziffer hört sich sehr verrucht an! ?
Habe mehrfach im Jahr Azubis bei mir, die zum reinschnuppern für ein paar Tage in der Abteilung sind.
Also bei den Jungen Damen habe ich noch nie gehört das die wussten was das ist, und bei den Jungs kam bisher nur was zu den Videospielen,
wenn überhaupt.
Das war mir irgendwann so blöd, so das ich es gar nicht mal mehr erwähne wenn die Frage kommt, was denn so meine Interessen seien. ?
Aber Yu gi oh, bzw. Pokemon oder MtG kam öfters vor.
Was aber damit zusammenhängen könnte das es hier in der Stadt dazu ne ziemlich aktive Szene gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Tränen
Reaktionen: TBRY87
Ist halt die Frage, ob man die IP Warhammer in erster Linie mit Tabletop verbindet, oder ob sich Warhammer als solches bereits verselbststänidgt hat. Letzteres könnte bei dem medialen Aufgebot durchaus zutreffen, auch wenn ich oftmals davon ausgehe, dass man sich mit einem Begriff stärker auseinandersetzt, der einem neu unterkommt. Aber das ist warhscheinlich eine kühne Annahme. 😉
Diese Frage hat mich tatsächlich auch schon eine Weile beschäftigt. Erst heute wurde mir eine Werbung für Metallschilder zum Aufhängen mit Warhammermotiven eingespielt. Dabei geht es weniger darum, dass sie mir gezeigt wurde, sondern dass es anscheinend ein ausreichendes Kund*innenpotential für solche Dekoarktiel gibt. Joytoy oder die Legonachmachen von temu sind ja noch sehr viel näher am Ursprung des Tablestops dran, wenn auch eher dekorativ gedacht. Aber in den letzten paar Monaten gab es immer wieder 40K-Motive auf Gebrauchsgegenständen, die ich so vorher nicht kannte.
Spannend wird es, wenn die Amazonserie/-filme starten. Dann könnte es sich ähnlich GoT entwickeln, wo es ja auch starke Abgrenzung gab zwischen jenen die die Bücher gelesen hatten und jenen, die nur die Serie kannten. Entwicklet sich Warhammer oder vor allem 40K gerade von seinem Kern des Püppchensammelns, -bespielens und damit stärker verbundenen Tätigkeiten wie Romane zu etwas....lifestyligeren? DIe Soldaten sind da zumindest ein Hinweis, wenn auch ein sehr grenzwertiger aus meiner Sicht. Ich will den Lifestylebegriff hier auch gar nicht negativ verwenden, aber aus meiner professionellen, soziologischen Sicht, ist der Wandel des Phänomens Warhammer gerade sehr spannend.
 
Habe da eigenartige Erfahrungen gemacht. Das Franchise hat gerade durch DoW und Total War sehr viel Aufmerksamkeit bekommen und auf der anderen Seite gab es den Brettspiel Boom, bei dem durchaus auch Miniaturen eine gewisse Beliebtheit erlangt haben.
Nur die Kombination scheint in meinem Umfeld weniger auf Akzeptanz zu stoßen. Naja, was heißt Akzeptanz... jeder Normi versteht nicht wie ich meine Minis auf TTStandart bemalen kann und zeigt dafür eine gewisse Art von Respekt. Die Menge an Minis in meiner Hütte verwirrt aber trotzdem jeden und wenn ich von der Lore quatschen würde käme das sicher auch nicht gut.
 
Edit: Unter normalen Umständen bräuchten solche Soldaten meiner Meinung nach Fronturlaub oder psychologische Hilfe. Aber in welchem Krieg herrschen schon Normalzustände.
Jetzt mal ganz blöd gefragt:
Hast du schonmal länger mit echten Soldaten zu tun gehabt? Und ich meine nicht Kai Uwe aus dem Fernmeldebumsbataillon.

Edit: Keine Ahnung wie deine Erfahrung da war. Aber ich hätte das wenn überhaupt noch unter Landserhumor mitgenommen.
 
  • Like
Reaktionen: Dragunov 67
Habe mehrfach im Jahr Azubis bei mir, die zum reinschnuppern für ein paar Tage in der Abteilung sind.
Also bei den Jungen Damen habe ich noch nie gehört das die wussten was das ist, und bei den Jungs kam bisher nur was zu den Videospielen,
wenn überhaupt.
Das war mir irgendwann so blöd, so das ich es gar nicht mal mehr erwähne wenn die Frage kommt, was denn so meine Interessen seien. ?
Aber Yu gi oh, bzw. Pokemon oder MtG kam öfters vor.
Was damit aber zusammen hänge könnte das es in der Stadt dazu ne ziemlich aktive Szene gibt.

Das würde mich dann natürlich zu der Frage nach dem Alter führen. Oft wir ja von den Großeltern gesprochen, die für ihre Enkel Miniaturen kaufen. Ich würde aber auch sagen, dass es im Schnitt eher die Altersstufen 25/30+ sind, die sich für so etwas Analoges wie das Tabletop interessieren, das Geld dafür haben und dann auch den Schluss von Warhammer zum Tabeltop ziehen können. Hatten hier doch letztens auch eine Befragung zum durchschnittlichen Alter von Tabletop-Spielern? Die hatte zwar glaube ich ein paar methodische Fragen aufgeworfen, aber ging das Ergebnis ja auch in die Richtung. Jüngere Generationen kennen Warhammer wahrscheinlich wirklich oft nur losgelöst von seinem eigentlichen Ursprung, was ja auch nachvollziehbar ist. An ein Computerspiel zu Warhammer kommt man einfacher als an eine Tabletop-Armee. Combat Patrol lässt grüßen!

Frage mich auch, was am Ende des Tages Popkultur ist. Muss etwas von der Jugend und den Erwachsenen verschiedener Altersstufen zu gleichen Teilen gelebt werden, um als Popkultur gehandelt zu werden bzw. popkulturelle Relevanz zu haben? Falls ja, hat Warhammer hier wahrscheinlich noch Potenzial nach oben. Wenn Popkultur mit Allgemeinwissen im populärkulturellen Bereich gleichgesetzt werden kann, gibt es da aber bestimmt einen Alterseffekt. Ab wann interessiert man sich für Popkultur? Und gibt es DIE Popkultur überhaupt? :>

Entwicklet sich Warhammer oder vor allem 40K gerade von seinem Kern des Püppchensammelns, -bespielens und damit stärker verbundenen Tätigkeiten wie Romane zu etwas....lifestyligeren?

Ich habe genau diesen Eindruck. Und meine den auch in Gesprächen mit einigen Leuten aus Nottingham bestätigt bekommen zu haben, mit denen ich auf der letzten Spielemesse in Essen gesprochen hatte. Warhammer wird bei denen größer gedacht. Ob das Ziel ist, durch höhere Aufmerksamkeit am Ende mehr Figuren zu verkaufen, oder die IP von den Figuren zu lösen und dadurch Profite zu machen, das kann ich dir nicht sagen.

Weiß ja nicht einmal, ob das die obersten Masterminds von GW für sich klar haben. Wahrscheinlich ein wilder Mix aus beidem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das würde mich dann natürlich zu der Frage nach dem Alter führen. Oft wir ja von den Großeltern gesprochen, die für ihre Enkel Miniaturen kaufen. Ich würde aber auch sagen, dass es im Schnitt eher die Altersstufen 25/30+ sind, die sich für so etwas Analoges wie das Tabletop interessieren, das Geld dafür haben und dann auch den Schluss von Warhammer zum Tabeltop ziehen können. Hatten hier doch letztens auch eine Befragung zum durchschnittlichen Alter von Tabletop-Spielern? Die hatte zwar glaube ich ein paar methodische Fragen aufgeworfen, aber ging das Ergebnis ja auch in die Richtung. Jüngere Generationen kennen Warhammer wahrscheinlich wirklich oft nur losgelöst von seinem eigentlichen Ursprung, was ja auch nachvollziehbar ist. An ein Computerspiel zu Warhammer kommt man einfacher als an eine Tabletop-Armee. Combat Patrol lässt grüßen!

Frage mich auch, was am Ende des Tages Popkultur ist. Muss etwas von der Jugend und den Erwachsenen verschiedener Altersstufen zu gleichen Teilen gelebt werden, um als Popkultur gehandelt zu werden bzw. popkulturelle Relevanz zu haben? Falls ja, hat Warhammer hier wahrscheinlich noch Potenzial nach oben. Wenn Popkultur mit Allgemeinwissen im populärkulturellen Bereich gleichgesetzt werden kann, gibt es da aber bestimmt einen Alterseffekt. Ab wann interessiert man sich für Popkultur? Und gibt es DIE Popkultur überhaupt? :>
Die Wandern bei uns im ersten Lehrjahr durch den ganzen Konzern und sind so zwischen 16 u. 20 Jahre Alt.

Glaube ein Faktor den wir außer acht lassen is, das es in vielen Industriestaaten ne Massive Überalterung der Gesellschaft gibt.
Alle Dinge mit denen die Firmen richte Marge machen richten sich praktisch überhaupt nicht mehr an die Jugend.
Die Jubiläums Booster bei MtG mit Ihren Wahnsinnigen preisen dürften für Schüler praktisch unrelevant sein, oder umgekehrt die Schüler sind als Zielgruppe unrelevant bei solchen preis Regionen.
Das erlebt man ja auch bei Lego mit den Sets die mehrere Hundert Euro kosten.

Mein 18 Jähriger Neffe interessiert sich nur für Videospiele, Mädchen und das Gym.
Dem würde nichts ferner liegen als mehrere Hundert Euro für irgend ein "Spielzeug" auszugeben.
Ähnlich sieht es mit meiner 19 Jährigen Nichte aus, wobei diese Manga liest

Gefühlt is ja der Altersschnitt in unserer community ja auch einfach sehr hoch und nun mal extrem Männerlastig.
Warhammer wird sicherlich Populärer in der Breiten Bevölkerung, aber das dies auf dass Tabeltop zu trifft sehe ich noch nicht.

Muss es ja auch nicht, solange GW einen recht solventen Kern an Kunden hat der einen Aspekt des franchises rentabel hält.
 
  • Like
Reaktionen: TBRY87
Jetzt mal ganz blöd gefragt:
Hast du schonmal länger mit echten Soldaten zu tun gehabt? Und ich meine nicht Kai Uwe aus dem Fernmeldebumsbataillon.

Was ist ein echter Soldat? Deiner Frage nach wahrscheinlich jemand mit Kriegserfahrung. Dann wahrscheinlich nur mit meinem Großvater, der im zweiten Weltkrieg gekämpft hat und anschließend mehrere Jahre interniert war. Ansonsten gibt es in Deutschland der moderneren Zeit ja Gott sei Dank nicht so viele, die in den Krieg mussten. Veteranen aus Kosovo, Afghanistan usw. kenne ich aber keine, das ist richtig.
Meine erste Aussage war wahrscheinlich auch wertender, als ich sie rüberbringen wollte. Das mit dem "nicht ernst nehmen" ziehe ich zurück. Die von dir zitierte Aussage sehe ich aber tatsächlich so. Psychologische Hilfe meine ich an der Stelle auch nicht abwertend, sondern tatsächlich als ernsthafte Unterstützungsmaßnahme zur Bewältigung traumatischen Erlebnisse. Ich gehe davon aus, dass einem deutschen Soldaten das heutzutage angeboten wird, wenn er aus einem Einsatz kommt. Das meinte ich mit Normalzustand. Mag mich da aber auch täuschen und der Bundeswehr da zu viel zuzutrauen. In der Ukraine und einem ausgewachsenen Krieg sieht es wahrscheinlich anders aus, was solche Hilfen anbelangt. Da wird es die kaum geben. Bei meinem Großvater gab es diese natürlich auch nicht.

Wenn jetzt aber ein Frontsoldat das Khorne-Symbol trägt, Popkultur hin oder her, sagt das ja aber eventuell etwas aus. Im Forum hier wissen wir, wofür das steht. Ich denke, es könnte hilfreich sein, das mit jemanden vom Fach professionell zu thematisieren.

Bei weiterem Gesprächsbedarf sollten wir das Thema aber in einem neuen Thread überführen, da sonst zwei gegensätzliche Gesprächsverläufe entstehen. Insbesondere, wenn jemand seine Einblicke als Betroffener zu dem Thema schildern mag.

Das erlebt man ja auch bei Lego mit den Sets die mehrere Hundert Euro kosten.

In der Tat. Ich habe das Gefühl, die Füchse aus Billund dienen Games Workshop so manches Mal als Vorbild. :>
 
  • Like
Reaktionen: Wildschwein
Es ist ja auch auch heutzutage alles viel zugänglicher als früher. Vor 30 Jahren war auch schon ein Abenteuer überhaupt an nen z.b. nen Anime/ Manga zu kommen.

Über die Abenteur der Mailorder will ich gar nicht reden. Zu Tabletop kam man durch n Kumpel der auch durch nen Kumpel der irgendwo mal zufällig am Bahnhofskiosk nen WD aufgeschnappt hat Oder sich mal in einen der spärlich verstreuten Läden verirrt hat.

Dass gerade mit neuen Medien insbesondere des Internets mit der Zeit gewisse Nischenhobbys stärker präsent und leichter zugänglich sind seh ich in der Natur der Sache.

Zudem seh ich da auch weder einer vergrösserte/ verringerte Akzeptanz noch einen gesellschaftlichen Wandel, sondern wie o.g. einfach eine leichtere Zugänglichkeit.

40k auf Amazon wir hier gefeiert, juckt aber vermutlich 90 % der Amazon nutzer herzlich wenig ob da ne Serie zu kommt oder doch die drölfte Staffel von Serie X. Wird dann eben mitgeguckt oder nicht.

Jemand der mit Videospielen nix anfangen kann, der kauft sich auch nach Sehen der Serie auf Netflix kein witcher 3.

Ich kenne etliche Leute die Game of Thrones lieben aber niemals da n Tabletop zu spielen würden.

Zudem erlebt GW halt ne Rennesaince da Viele die in der Jugendzeit damit in Berührung gekommen sind jetzt finanziell Die feuchten Jugendträume ausleben können ?.

Meiner Erfahrung ist bei Warhammer und z.B. Anime/Manga wie folgt:

bis Mitte/ Ende 20

Kennt Warhammer maximal vom PC oder der Konsole, kennt aber Animes und Mangas von denen ich noch nie gehört habe, hat aber keine Ahnung von den Klassikern wie Akira, Gundam, Bubblegum Crisis usw.

Die dreißiger bis vierziger:

Hat mal was von den Püppchen die man früher bemalt hat „ damals“ was mitbekommen oder war bzw. Ist noch/ wieder im Hobby. Kennt ALLE der alten Animes/ Mangas? kann aber mit dem neuen Sachen nix anfangen

50er bis aufwärts

Hat keine Ahnung von Warhammer aber kann mit der Beschreibung Zinnsoldaten anmalen zumindest ca. Einordnen was man da macht und bei der Beschreibung Anime/ Manga wird an Asterix und die Biene Maja Zeichentrickserie Gedacht ?

Ich glaub das sind immer Wellenbewegungen im Trend. Wer weiß denn schon was in 20 Jahren als „Nischenhobby“ gilt oder heute top aktuell und dann fast wieder vergessen ist.

Und ich bin ziemlich sicher dass die Kaufkraft bei Tabletop/ Trading Cards/ Sammelfiguren usw. zumindest In Deutschland weitaus mehr von erwachsenen jung gebliebenen ausgeht als von wirklichen Jugendlichen die dann dich lieber vor der Konsole YouTube oder bei der TikTok Challenge hängen.

Btw. Wenn ich mit meinen Nichten im Lego Store bin seh ich weitaus mehr Männer bei der Frau um den Todesstern betteln als deren Sprösslinge ( ich selbst inbegriffen) ?
 
"Die Popkultur" scheint es lt Wiki tatsächlich zu geben.
Als Popkultur (von lateinisch populus ‚Volk‘, englisch pop culture) oder Populärkultur werden kulturelle Erzeugnisse und Alltagspraktiken, die vor allem seit dem 20. Jahrhundert im Zuge der gesellschaftlichen Modernisierung als Massenkultur Verbreitung finden, bezeichnet. Die Etablierung des Massenkonsums seit dem späteren 19. Jahrhundert spielt dabei eine Rolle. Beispiele für Populärkultur sind Sport, Massenmedien, Trivialliteratur und populäre Musik.
Die eigentliche Frage ist eher ob es Warhammer als Hobby an sich in den Mainstream schafft, oder wie bisher nur "Spin-Off's" davon.Games,Filme und Bücher sind ja nicht "das Hobby", sondern nur Ableger davon.?
Persönlich glaube ich nicht so wirklich an die Mainstream Eignung,dazu steckt zu viel Arbeit drin.
Daran ändern auch Filme oä von und mit Promis wahrscheinlich nicht viel.?
Zu den oben gezeigten Soldaten, hoffe ich daß Nomen nicht Omen, sondern nur schräger Landserhumor ist.Es sind dort Einheiten mit schlimmeren Abzeichen unterwegs.?
 
  • Like
Reaktionen: Telzo
Die eigentliche Frage ist eher ob es Warhammer als Hobby an sich in den Mainstream schafft, oder wie bisher nur "Spin-Off's" davon.

Das finde ich durchaus interessant. Wenn man jetzt, sag ich mal ins Blaue hinein, Marvel und DC zum Vergleich nimmt. Ich würde mal sagen, dass die Spin-Offs in Form von Kinofilmen und Streamingsachen beim durchschnittlichen Deutschen und eventuell auch beim Weltbürger allgemein heute deutlich nachgefragter sind als die Comicvorlagen. Mag mich da mit meiner Vermutung aber auch täuschen, da ich nicht viele Leute kenne, die in ihrem Leben jemals Comics gesammelt haben. Was die USA als Treiber der sogenannten Popkultur anbelangt, mag das wahrscheinlich nochmals anders gelagert sein. Da denke ich, dass Comics von Marvel und DC auch bei vielen Jugendlichen und Erwachsenen weiterhin einen vergleichbar hohen Stellenwert haben. Global gesehen messe ich den Filmen und anderen Medien aber eine mindestens gleichgroße popkulturelle Krafte bei, Nostalgie einmal außen vor.

Worauf will ich hinaus? Ich mute Warhammer schon große popkulturelle Potenziale zu, diese aber nicht bezogen auf das Tabletop, sondern eher aufgrund seiner allgemeinen Marktkraft. Das stärkere Auftreten von Warhammer in der Popkultur, welches in den nächsten Jahren vermutlich noch stärker zunimmt, wird aber eine andere Antriebskraft haben als aus dem Tabletop selbst heraus. Welche Rückkopplungseffekte das gesehen auf unser Tabletop-Hobby hat, das steht in den Sternen. Vielleicht gibt es in 20 Jahren ja gar keine neuen Tabletop-Figuren mehr, sondern nur noch Warhammer-Filme? Die Faszination Warhammer ist vielleicht unabhängig vom Tabletop. Deswegen bleiben viele von uns der Marke ja auch so lange treu, auch wenn die Figuren nicht mehr so oft bewegt werden. :>