Gott - wer, wie und wenn ja, was?

Ich für meinen Teil glaube an Gott, bin auch gläubiger Katholik (kein konservativer), weil es mir einfach Halt gibt und ich weiß das meine Existenz nicht ganz zufällig ist. Vielleicht hat Gott sich zum Beispiel erst später entschlossen durch das Mittel der Evolution den Menschen zu erschaffen.
Desweiteren ist es für mich am vorstellbarsten, dass Gott genau wie der Mensch ein Ich-Bewusstsein hat, aber nicht auf (anti-)materieller Ebene existiert. Dadurch ist er gleichzeitig nirgends und überall um es mal mit den Worten eines Kirchenliedes zu sagen.
Wenn es also zum Beispiel den Urknall nur aus lauter Jux und Tollerei gegeben hätte, wäre das Leben meiner Ansicht nach ziemlich sinnlos. (Der Sinn des Leben ist für mich übrigens die Suche nach dem Sinn des Lebens und zwar nach dem persönlichen nicht dem kollektiven Sinn des Lebens.)

Edit: Ich weiß, das ist alles sehr hypothetisch, aber anders kann man an die Frage nach Gott auch nicht angehen.

Edit 2: Berichtigt mich, wenn der obrige Satz Humbuck sein.
 
Ich finde, man sollte sich nicht über den Glauben anderer Leute lustig zu machen oder versuchen Anhänger anderer Religionen/Idiologien zu missionieren, ich würd zum Beispiel nie versuchen einen Muslim/Atheist/Hindu/etc. zu "bekehren", denn das ist eine rein persönliche Entscheidung, ob man glaubt oder nicht. Außerdem ist das wichtigste am Glauben sowieso nicht die Gotteslehre sondern die Art zu Leben und mit anderen Menschen umzugehen.

Edit: Man kann natürlich auch mal Witze über Religionen machen, aber den oberen Post fand ich nicht gerade so toll.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Raven17
diese ganzen "kann gott was unlogisches machen" gehn mir wirklich soo auf den keks weil sie das niedrige niveau auf dem hier teilweise diskutiert wird zeigen.

@masterkie
"hat jemand behauptet das es logik gibt?" also wenns keine logik gibt, dann war dein post auch vollkommen sinnlos 😀

ich persöhnlich finde religion sollte an sich ein viel zu ernstes thema sein um überhaupt witze drüber zu machen, aber in einer spaßgesellschaft gilt dies wohl nicht...
 
@Kreuzr1tter und Tegres:
Die Frage von Raven17 ist doch gar nicht witzig, sondern zeigt ein durchaus ernstzunehmendes Problem auf: Welchen Grad von Unendlichkeit kann Gott schaffen und wann ist er dadurch selber in seinem Sein berührt?
Überdies ist es doch arg verklemmt, wenn über Religionen kein Spaß mehr erlaubt sein soll... Im Iran ist man auch sehr gewissenhaft, was das angeht. 🙄
 
@Kreuzr1tter und Tegres:
Die Frage von Raven17 ist doch gar nicht witzig, sondern zeigt ein durchaus ernstzunehmendes Problem auf: Welchen Grad von Unendlichkeit kann Gott schaffen und wann ist er dadurch selber in seinem Sein berührt?
Überdies ist es doch arg verklemmt, wenn über Religionen kein Spaß mehr erlaubt sein soll... Im Iran ist man auch sehr gewissenhaft, was das angeht. 🙄

Zu ersterem: Was meinst du mit Graden der Unendlichkeit? Unendlichkeit ist imho absolut, wie allein schon der Name impliziert.

Dazu fällt mir etwas ein, das mir mal ein Mathematiker erzählt hat: Du kommst in ein Hotel mit unendlich vielen Zimmern, in dem aber auch unendlich viele Gäste wohnen. Wie kriegst du dennoch ein Zimmer? Man schiebt Gast 2 aus Zimmer 2 nach Zimmer 3, Gast 3 aus Zimmer 3 nach Zimmer 4 usw. Man selbst bekommt dann Zimmer 2. Unendlichkeit beinhaltet auch die Tatsache, dass es immer eins mehr von der selben Sorte geben kann, egal wieviele man schon hat.

Zu letzterem: Das ist richtig, Witze über sich selbst und seine eigenen Werte machen zu können ist imho Voraussetzung für eine gesunde Gesellschaft, die sich ohne kritische Selbstreflexion nicht weiter entwickeln kann oder sich gar zurück entwickelt.
 
Zu ersterem: Was meinst du mit Graden der Unendlichkeit? Unendlichkeit ist imho absolut, wie allein schon der Name impliziert.
Ich meine die altgriechische Unterscheidung der aktualen und potentialen Unendlichkeit. Die rein gedachte potentiale Unendlichkeit kennt ja in der Tat keine Grenzen oder Finalität, die aktuale und damit ausgeführte konvergiert lediglich gegen unendlich hin.
Um mal das neuplatonische "Paradoxon" aufzugreifen, inwieweit das problematisch ist: Wenn Gott unendlich und damit zeitlos ist, kennt er weder Anfang noch Ende. Da er aus diesem Zustand heraus auch keine weltlichen Dinge schaffen wird, hat er also einen Demiurgen kreiert, der die Welt mithilfe von Emanation (~Ausströmung) schuf. Wenn dieser Demiurg hingegen ein unendliches aktuales Schaffensvermögen hat, ist er schon wieder Teil der Göttlichkeit - da etwas aber nur ganz und gar und nicht halb göttlich sein kann, ist der Demiurg Gott und Gott hätte Gott erschaffen. Das aber ist nicht mit dem einen Urbild Gottes vereinbar.

Sicherlich ist da sehr viel Spiegelfechterei dabei, meine persönliche Meinung ist das nicht. Dennoch sind solche Gedankenexperimente unter Umständen sehr interessant und sicherlich wert, dass sie einmal durchdacht werden. In Raven17s Fall wäre die Frage eben, ob Gott etwas so unendlich Heißes erschaffen kann, dass ein unendlich indolenter (~schmerzunempfindliche) Gott dieses noch trinken könnte. Da wird Unendlichkeit bei zweifacher Anwendung nämlich graduell...
 
wichtiger wäre die frage: warum sollte er? wenn er weder anfang noch ende kennt ist eit nur relativ. und damit auch interesse und aktion. diesem gedanken folgend präsentiert sich gott nicht als zeitgebundenes wesen mit motivation sondern mehr als zustand jenseits unserer "lebensumstände"
 
Raven17 schrieb:
Frage: Kann Gott seinen Kaffee so heiß machen, dass er ihn nicht trinken kann?

Ja, kann er. Denn das gewollte, aktive Handeln überwiegt in der Allmachtsdefinition theoretisches Handeln.

Zur Logik: Natürlich existiert menschliche Logik im Sinne der menschlichen Logik. Das ist nichts, was wir "uns ausgedacht haben", sondern etwas, dass sich aus der Selbsterkenntnis des Menschen als denkendes Wesen ergibt.

@Hypo: Ich habe auf die Beschränktheit des Menschen hingewiesen. Das ist natürlich in der Bewertung meiner Aussagen zu berücksichtigen.
 
Denn das gewollte, aktive Handeln überwiegt in der Allmachtsdefinition theoretisches Handeln.
Und warum? Du quantifizierst der einen Allmacht einen "höheren" Grad zu als der anderen, was ja logisch ist - aber warum gerade dieser? Ich würde die Frage als solche nicht beantworten, da hier der menschliche Verstand in der Tat eine Aporie vor sich liegen hat, oder besser noch, eine Antinomie.
Das ist nichts, was wir "uns ausgedacht haben", sondern etwas, dass sich aus der Selbsterkenntnis des Menschen als denkendes Wesen ergibt.
Richtig. Diese logischen Schlüsse, dass z.B. die Summe aller Winkel in einem Dreieck gleich dem zweier rechter Winkel ist, kann von jedem und ohne Vorwissen nachgewiesen werden, ist also streng rational und logisch, in jedem Universum.

@Darios:
wichtiger wäre die frage: warum sollte er? wenn er weder anfang noch ende kennt ist eit nur relativ. und damit auch interesse und aktion. diesem gedanken folgend präsentiert sich gott nicht als zeitgebundenes wesen mit motivation sondern mehr als zustand jenseits unserer "lebensumstände"
Das ist aber arger Wiener Kulturpessimismus. 😉
Scherz beiseite: Eine Ewigkeit ist ja in dem aktualen, menschlichen Sinne absolut, da zu jeder Zeiteinheit vorhanden. Im potentialen wäre Gott wohl wirklich "nur" relativ ewig, ironischerweise also das Gegenteil der eigentlichen Definition. Aber der "Zustand" täte Spinoza sicher sehr freuen, wohingegen Malebranche und Friedell Dich ewig verfluchten, mein Lieber. 😀😛
 
Außerdem ist das wichtigste am Glauben sowieso nicht die Gotteslehre sondern die Art zu Leben und mit anderen Menschen umzugehen.
ich bin auch ohne glauben nett zu anderen menschen (selbst zu gläubigen 😉 ).

brauche ich einen gott, um mich an die spielregeln zu halten ? warum?
wie wird dann dieser zustand erreicht ...durch respekt oder angst ?

da denk ich doch gleich an Thomas Hobbes und seinen Leviathan....


"hat jemand behauptet das es logik gibt?" also wenns keine logik gibt, dann war dein post auch vollkommen sinnlos
logik und sinn sind nicht das gleiche. 😛
außerdem ist vieles, was wir aus logik heraus machen nicht unbedingt sinnvoll. zB hängt vieles von den randbedingungen ab.

Natürlich existiert menschliche Logik im Sinne der menschlichen Logik. Das ist nichts, was wir "uns ausgedacht haben", sondern etwas, dass sich aus der Selbsterkenntnis des Menschen als denkendes Wesen ergibt.
menschliche Logik --> also doch vom menschen ausgedacht. 😉 😀

es bleibt ein abstrakter begriff, mit dem der mensch versucht etwas zu beschreiben.
 
Als Wirtschaftsstudent sag ich mal: Ich glaube an die Deutsche Bank, denn die zahlt auch in bar.
Wobei selbst da derzeit das Gottvertrauen Mangelware ist.😉

Nene, ich bin da ganz Apatheist. Da es eine unüberschaubare Anzahl von Propheten, Heilanden, und Glaubensstiftern gibt, ist erstens die Chance, wenn überhaupt, das Richtige zu glauben, verschwindend gering.
Da aber Falschglaube offenbar nicht zu göttlicher Verfolgung führt (Lynchmobs sind keine theologische Größe), kann es einem auch egal sein, was richtig ist.
Gelassenes Abwarten ist das Einzige, das den persönlichen Beweis liefert.

Also, liebe Fanatiker, kratzt mich, beißt mich, gebt mir Tiernamen! Dass ihr 's tun müsst, ist mir Beweis genug.^_^
 
@ Masterkie: Du hast recht man kann auch als Atheist oder Humanist oder Kommunist usw. ein gutes Leben führen, ich meinte aber eig. (Ich hab nicht gut formuliert), dass erst der Glauben an etwas (humanistisches Weltbild, Gott, Kommunismus, Karma usw.) dem Mensch die Möglichkeit gibt ein guter Mensch zu sein. Und jeder Mensch glaubt mindestens an den gesunden Menschenverstand, der uns schon aufzeigt wie sinnlos schlechter Umgang mit unseren Mitmenschen ist, weil das Schlechte am Ende wieder zurück auf einen fällt. (Siehe z.B. Irakkrieg und die daraus folgende Kritik an den USA, oder wenn du den Lehrer in der Schule andauernd beleidigst, gibt er dir auch keine gute Note [obwohl er sich natürlich fragen sollte warum du ihn ständig beleidigst]) Das sind jetzt einfach willkürliche Beispiele, aber sie zeigen das auf, was einem eig. jede Religion (mit oder ohne Gott) sagen möchte: Was du nicht willst, was man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.
Ich nehm in meine Definition, obwohl das nicht ganz korrekt ist auch mal sowas wie eben Kommunismus, Humanismus usw. mit hinein, weil sie ja quasi ein Religionsersatz sind.

Da ich ja Katholik bin, habe ich meine Gotteslehre (das heißt die für mich gültige) schon gefunden, nämlich die trinitarische Gotteslehre.
Mein komplettes Gottesbild, das heißt, wer ist Gott, was kann Gott, wo ist Gott, usw. deckt sich wahrscheinlich mit keinem anderen zu 100% und das ist auch gut so, denn wie oben beschrieben sollte ja nict unser Gottesbild unser Denken und Handeln bestimmen, sondern unsere (vllt. von Gott gegebenen) Moralvorstellungen.

Ach man ist dieses Thema kompliziert, aber irgendwie ist es ja auch logisch: Wenn es einen allmächtigen Gott gibt, ist es für uns Menschen unmöglich ihn zu verstehen und deshalb werden wir Mensch nie wissen ob es einen Gott (oder mehrere Götter) gibt.

Irgendwie bin ich jetze ein bisschen vom Thema abgekommen, aber das liegt nunmal an der Komplexität der Frage nach Gott.
 
@masterkie: Alles vom Menschen Verstandene spielt sich innerhalb seines Kopfes und somit innerhalb seiner kognitiven Grenzen ab. Das hast du aber nicht gemeint. Die Begriffe "ausdenken" und "begründen" sind explizit zu unterscheiden.

@Tegres: Ich bin zwar kein Katholik, aber dennoch ebenfalls ein Anhänger der christlichen Dreieinigkeit - auch, wenn sich meine Definition von der katholischen Idee unterscheiden dürfte.

Wenn man Kant mal außer acht lässt - was in solchen Diskussionen prinizpiell keine schlechte Idee ist - dann ist das schon Gottesbeweis genug.
 
Es gibt diverse Philosophen, vor allem in der Zeit vor dem 18. Jahrhundert, die gesagt haben, dass Gott existiert, weil er sich hauptsächlich im Kopf der Gläubigen abspielt und somit - zumindest im Kopf der Menschen - existiere.

Kant hat dem entgegen gehalten, dass das, was sich im Kopf abspielt nicht automatisch tatsächlich existiere - natürlich stark vereinfacht ausgedrückt.
 
Das sollte Folgendes heißen:

Ich persönlich teile die Ansicht, dass Gott durch den kollektiven Glauben von Milliarden von Menschen - wenn sich dieser Glaube auch in Facetten unterscheiden mag - in der Weise existent wird, als das er von einer absoluten Mehrheit sowohl als bindend moralische Instanz, als auch höchstes Prinzip der Menschheit verstanden wird. Darin sind sich die zwei größten Weltreligionen + Judentum einig - selbst innerhalb der verschiedenen Konfessionen.

Die Frage sollte also nicht lauten. ob Gott existiert oder nicht, sondern ob er als Prinzip oder Wesen zu verstehen ist - oder als beides.