Kant argumentiert nicht gegen Gott, ermacht etwas gefährlicheres: er liefert methodische Werkzeuge die Gott einfach überflüssig machen....
Die relevante Frage ist nicht ob es Gott geben könnte, denn diese Frage ist quasi durch die abrahamitische Definition Gottes weder verifizierbar noch falsifizierbar: ein omnipotentes, allmächtiges Wesen das für uns Menschen nicht begreifbar ist. Könnte man einen empirischen Beweis für Gott liefern, wäre er nicht (mehr?) Gott, sondern nur ein hochkomplexes Alien.
Von daher halte ich diese Frage generell unbeantwortbar, es wird immer nur eine persönliche Antwort geben -eben eine Glaubensfrage.
Interessanter ist die Frage ob Gott relevant ist: gibt es irgend einen Sachverhalt im uns bekannten Universum für dessen Existenz oder Funktion eine Gottheit eine notwendige Bedingung darstellt? Und da ist nein die klare Antwort. "Ich benötige diese Hypothese nicht", sagte schon Laplace zu Napoleon.
Und genau deshalb hat die Wissenschaft auch die ewige Feindschaft von religiösen Fanatikern jeder coleur. Nicht weil sie Gott widerlegen will, das kann sie gar nicht: jedes Naturgesetz kann von einem Gläubigen als Mechanismus aufgefasst werden wie die Gottheit wirkt. Sondern weil sie die Unmittelbarkeit Gottes in Frage stellt. Wenn Gott für das alltägliche Leben einfach keine Bedeutung hat, weil er nur noch eine abstrakte Wesenheit hinten den Naturgesetzen ist, wenn er "Sünder" nicht mehr direkt mit dem Blitz vom Himmel tötet oder Gebete halt nicht wirken, dann macht eben Religion keinen Sinn mehr, dann sind das alles hohle Rituale ohne Effekt, und die ganzen fanatischen Prediger hätten keinen Job mehr....
Darin sind sich die zwei größten Weltreligionen + Judentum einig - selbst innerhalb der verschiedenen Konfessionen.
...aber immer noch im Widerspruch zu knapp 60% der Menscheit die damit nix am Hut haben. Seit wann hat denn der recht mit der höheren Geburtenrate?
😛