Technik Grauschleier nach dem Lackieren - Warum und was nun?

Aus gegebenem Anlass reaktiviere ich den Thread hier mal.

Nachdem ich nach ca. 50 Arbeitsstunden vorgestern endlich 2 Cybots und 3 Centurions für meinen Black Templars Kreuzzug fertig bemalt hatte, kam dann das lackieren aus der Dose. Ich hatte natürlich vorher schon öfter von dem Maler-Alptraum des Frostings gehört, tat es aber da es mir nie unter gekommen ist als Urban Myth ab. Im Nachhinein habe ich beim lackieren alles falsch gemacht was man falsch machen kann. Da ich aber wie gesagt nie Probleme damit hatte habe ich schlicht nicht darauf geachtet. Die Luft draußen war sehr feucht, ich habe den neuen Purity Seal von GW benutzt und übertrieben gesagt aus kürzester Distanz zum besseren Schutz voll drauf gehalten. Natürlich habe ich zügig alle 5 Modelle hintereinander weg lackiert und dann trocknen lassen. Als ich mir das ganze nach einer halben Stunde anguckte fiel ich beinahe in Ohnmacht. Alles mit grauem Schleier überzogen und die liebevolle, aufwendige Mal-Arbeit kaum noch zu erkennen, ganz zu schweigen von dem Unterschied zum Rest der Armee.

Nach einiger panischer Recherche fand ich dann diesen Thread und auch einige andere in englisch-sprachigen Foren, wobei mehrmals auf das oben genannte Video verwiesen wurde. Da das Video einerseits Sinn macht und zum anderen die Umsetzung sehr einfach ist und gestern bei uns gutes Wetter mit Sonnenschein war, habe ich es dann direkt ausprobiert und die Minis nach einem kurzen Test an einem alten Marine mit einer älteren Purity Seal Dose erneut übersprüht und ließ sie in der Sonne trocknen und siehe da, die Modelle sahen beinahe wieder komplett normal aus. Dies liegt wie im Video erwähnt daran dass die Lösemittel im Lack nach erneutem aufsprühen die vorhandene "gefrostete" Schicht reaktivieren und unter guten Bedingungen dann quasi wieder homogen trocknen lassen.

Zur Ursachen-Findung möchte ich hier noch beitragen dass bei mir sehr wahrscheinlich die neue Dose von Gw schlicht für den A**** war. Ich habe nämlich gestern unter genannten Bedingungen das überlackieren an der Testmini erst mit der neuen bisher verwendeten Dose probiert und es führte wieder zu Frosting. Während die Dose aus der alten Marge das Frosting beseitigte. Die überlackierten Minis sehen zwar wie gesagt noch nicht perfekt aus, dies liegt aber zum Teil auch daran dass meine alte Lack-Dose irgendwann leer war. Und wenigstens fallen sie in meinem Kreuzzug schonmal nicht mehr deutlich auf. Ich werde die letzten Feinheiten jetzt noch mit Glanz- und Mattlack aus dem Topf per Pinsel versuchen zu beseitigen und da ein bisschen experimentieren. Wenn es nennenswerte Ergebnisse liefert werde ich dazu hier auch nochmal was schreiben. Für die Zukunft habe ich jedenfalls gelernt, gerade bei GW-Dosen immer vorher an einer Testmini ausprobieren (lustigerweise steht dieser Hinweis auch auf der ALTEN Dose vorne drauf, bei der neuen fehlt er) oder noch besser direkt aus dem Topf einpinseln auch wenn es länger dauert. Damit ist man wenigstens auf der sicheren Seite.

Ich wollte meine Erfahrungen hier nur nochmal teilen weil es ja immer wieder vorkommen kann (gerade bei der neuen GW Seal-Marge) dass ein Hobbyist auf dieses Problem stößt und wie ich die Modelle am liebsten direkt in Sterilium schmeißen würde. Das ist in besonderen Fällen vllt auch nötig, es gibt aber wie hier aufgezeigt häufig auch andere Lösungen wie man sich viel Ärger und Neubemalung sparen kann. In diesem Sinne frohes Lackieren...
😛aint:
 
Der Thread hier passt auch gut zu meinem aktuellen Problem. Ich hatte eigentlich vor, gestern meine ersten, frisch bemalten Primaris Blood Angels aus der DI-Grundbox zu lackieren. Ich wollte dazu meinen so 2-3 Jahre alten GW Lack verwenden. Da ich aber schon aus Erfahrung wusste, dass sich Sprühlack immer wie eine launenhafte Primadonna verhält, habe ich es erst auf einer Uralt-Miniatur getestet. Und siehe da: Obwohl ich wohl über 5 Minuten geschüttelt habe, hatte das Modell am Ende das volle Programm: Grauschleier inklusive kleiner weißer Grisselchen auf Teilen der Oberfläche.

(Ok, ich habe auf dem Dachboden gesprüht wo es so ca. 40 Grad hat aktuell, bestimmt war der Lack tlw. schon trocken, bevor er an der Mini ankam...)

Dann habe ich das hier gelesen:

Wenn man die entsprechende Ausrüstung schon hat, dann ist sowieso Lackierung per Airbrush die günstigste Methode. Mir dem Inhalt einer Flasche Lack für 6 € lackiere ich doppelt so viele Figuren wie mit Spraydosen. Und die Fehlerquote ist zumindest bei mir auch deutlich geringer.

Ich habe auch den Mattlack von Vallejo in der kleinen Flasche und könnte den mit ner Airbrush versprühen.

Habt ihr dazu Erfahrungen in Punkto Verarbeitung? Kann bzw. muss man den Lack von Vallejo vor dem Sprühen noch einmal verdünnen (mit Vallejo Airbrush Thinner bspw.)? oder ist das ein absoluten No-Go? Ich werde es vorher natürlich noch einmal testen, aber evtl. hat ja hier schon jemand Erfahrung damit gesammelt und kann mir ein paar Hinweise geben, bevor ich mir die Airbrush-Pistole versaue, oä...
 
Ergänzung:

Ich habe es gestern ausprobiert und es ging echt gut. Ich hab ein Teil Vallejo Mattlack aber mit zweit Teilen Airbrush-Thinner verdünnt. Das Ergebnis ist aber irdentlich.

Vielleicht noch eine Frage. Verwendet ihr lieber Mattlack oder eher den Seidenmatt-Lack von Vallejo? Ich mag es eigentlich nicht so, wenn meine Figuren so glänzen, aber Seiden matt hat ja eher nur eine Art Schimmer. Hat da wer Erfahrungen und ggf. beides mal durchprobiert?
 
Ich verwende fast ausschließlich den Satin Varnish.
Dieser wird dann je nach Wetterlage, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Tageszeit und gewünschtem Glanzgrad mit Gloss oder Matt Varnish gemischt.
So versiegle ich seit 5 Jahren meine Minis in mehreren Schichten und war bisher sehr zufrieden damit.

Wird das nicht zu glänzend?

Nun, ich werde wohl mal eine 60 ml Pulle kaufen (kostet ja fast nichts) und einfach erneut an ner alten Mini ausprobieren. zur Not kann ich ja nochmal ganz leicht über die Matte Lackierung der ersten zwei Minis übersprühen.
 
Also ich benutze den Vallejo, der wird nach dem Trocknen auch unverdünnt unsichtbar (bei Geländeteilen, minis behandel ich damit nur verdünnt).

IMG_0996.jpg
 
Ich hätte mal ne Frage zum Vallejo Sprühlack:

Als erstes benutzte ich immer den "Glanzlack" und am Ende den "Mattlack".
Ich schüttel sehr ausgibig und arbeite in dünnen Schichten, wobei am Ende wirklich genug von dem Mattlack drauf kommt.

1. Wie "matt" werden damit eure Minis? Meine glänzen am Ende doch noch wie ne Speckschwarte...
Ist eine richtige mattes Ergebnis, so wie die Mini zuvor ohne Lack aussah, überhaupt möglich oder Wunschdenken??

2. Lustig finde ich, dass die Metallflächen der Minis durch das Matt-Spray wesentlich matter werden, als die nichtmetallischen Farben.
Ist das normal?
Sieht halt irgendwie doof aus, wenn die goldenen Metallrüstung matt ist und der wehende Stoffumhang glänzt wie in Schweinefett getaucht...

:dry:
 
Ich hab' auch nochmal 'ne Frage zum Vallejo Polyurethan Lack. Ich hab' den heute mal durch meinen Airbrush gejagt und mich am Ende gefragt, wie ich das wohl am besten säubere. Ich dachte mir, da das ja Acryl und 'ne Art Resin ist, haue ich doch Revell Airbrush Clean rein und jag das durch. Aber schon im Pott als ich einen Tropfen davon dazu gab wurde der Lack plötzlich weiß und fest. Quasi spontan. Hab' das raus gepopelt und dann mit Wasser gesäubert wie üblich. Aber bin dennoch etwas verblüfft, dass der Lack sich so verhalten hat und frage mich natürlich mit was ich den Airbrush idealerweise eigentlich reinigen sollte. Das Zeug trocket ja auch an und irgendwie muss man es ja wieder gelöst bekommen.
 
Also ich benutze den Vallejo, der wird nach dem Trocknen auch unverdünnt unsichtbar (bei Geländeteilen, minis behandel ich damit nur verdünnt).

IMG_0996.jpg

Verdünnt mit Wasser wäre also kein Problem (--> Grauschleier wg. Feuchtigkeit)?
Ich habe mich bisher noch nicht getraut mit der Airbrush die Lacke aufzutragen. Finde die Lacke selbst ein wenig zähflüssig im direkten Vergleich zu einer "richtig" verdünnten Farbe.

Danke und Gruß

flo