Um so ein umfangreiches Tabletop wie 40k (bzw. eigentlich JEDES Tabletop) überhaupt balancieren zu können braucht man aber erstmal eine Punktberechnungsformel.
Hat man so eine, kann man die Armeebücher auch von anderen Personen schreiben lassen, da diese sich schlicht an die Formel halten müssen.
Sonderregeln sollte es dann nur allgemeine geben, die ebenfalls überhaupt erst balancierbar sind, und falls Armeen wirklich eigene bekommen sollen, würde dann der "Masterschreiber" (des Regelbuches) sich um diese Regeln kümmern.
All das, insbesondere eine Formel, gibt es bei 40k und allen anderen GW Systemen nicht und wird es vermutlich nicht geben, weil kostet Geld und erfordert Kompetenzen, und daher werden auch alle System unbalanciert und teilweise (40k, AoS ohne Punkte) effektiv ohne Hausregeln unspielbar sein.
Die wird es auch deshalb nicht geben, weil sie totaler Quatsch ist. Eine "Weltformel" für das erstellen von Einheiten gibt es nicht, besonders nicht für ein Tabletop das so komplex wie 40k ist.
Ja, so eine Formel KANN helfen eine grundlegende Balance zu finden, gerade bei Standardeinheiten mit wenig speziellen Fähigkeiten. Spätestens bei spezialisieren Truppen versagt sie aber, selbst in einfacheren Systemen mit wenig Sonderregeln.
Um zu sehen dass eine Punkteformel kein Allheilmittel ist braucht man sich nur mal Battletech oder Full Thrust anschauen - wenn man mit deren Baukastensystemen verantwortungsvoll umgeht kommen da meist halbwegs vernünftige Sachen raus, sobald man aber versucht das System zu brechen oder etwas jenseits des Standards zu kreieren versagen sie sehr schnell.
Als Paradebeispiel für Battletech kann unser Selbstbau-MadCat2 herhalten (2 ER-PPCs die auch im Sprint kalt laufen, 6 Streak-KSR6er mit ausreichend Munition, XL-Reaktor + Endostahl + Ferrofibrit bei 100 Tonnen und Maximalpanzerung, Maximalbewegung für einen Hunderttonner und Sprungdüsen (4/6/4) ), der macht auf Reichweite ordentlich Schaden und alles was nah genug rankommt bekommt in einer Runde soviele Kopftreffer, dass der Pilot mit ziemlicher Sicherheit ausgenockt wird. Außerdem ist er dabei noch mobiler als die meisten 80-Tonner.
Als Paradebeispiel für FT kann man den hier nehmen - der ist zwar nicht durch die Bank overpowered (gegen schnellere Schiffe eher schlecht), aber was der mit langsameren Schiffen jedweder Größe macht ist echt nicht mehr lustig.
Auch mit den alten FKR-Regeln für die 3rd Edition von 40k - die im Durchschnitt überraschend vernünftige Ergebnisse abgeliefert haben - konnte man himmelschreienden Unsinn betreiben (v.a. mit dem Monsterbaukasten der Tyraniden).
Und bei dem Aufwand den es kostet einen solchen Baukasten zu schaffen, der bei komplexeren Tabletops dann ohnehin nur als grobe Richtlinie taugt, kann man auch gleich jemanden mit dem schreiben beauftragen der kompetent genug ist die richtigen Punktkosten durch abschätzen und testspielen (macht GW überhaupt noch Testspiele?) herauszufinden. Aber dafür braucht man halt gute Regelschreiber und an denen mangelt es GW offenbar ziemlich.