Horus Heresy - Spielgefühl, Update-Tempo, Balance etc. im Vergleich zu 40k?

Dirtbag

Testspieler
16. Juni 2010
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Hallo in die Runde. 🙂
Nachdem ich lange Zeit nie wirklich Interesse an 30k hatte, bin ich nun vor kurzem ungeplant über ein doch sehr positives Review des Systems gestolpert. Dem nach kurzer Recherche dann noch weitere, ebenfalls positive Reviews angeschlossen haben. Seitdem geistert nun 30k im meinem Kopf herum und ich frage mich, ob das System nicht vielleicht doch einen näheren Blick wert wäre...

Hintergrund:
Ich spiele seit Beginn der 4ten Edition 40k. Und ich muss leider sagen, dass mich das Release-Tempo und das Überarbeitungstempo von GW einfach überfährt. Ich spiele dieser Tage nicht mehr so häufig wie früher, es kann gut und gerne mal ein halbes Jahr oder mehr zwischen den Spielen liegen. Auch weil die Zeit zum Bauen und Bemalen knapper ist. Was in den letzten 3 Editionen (10te mitgerechnet) einfach dazu geführt hat, dass Armeelisten überhaupt nicht mehr funktioniert haben, gebaute und bemalte Einheiten besser anders gebaut oder gar nicht erst gekauft worden wären, etc. Das ist auf Dauer etwas frustrierend, und ich bemale Einheiten nicht nur, um sie in die Vitrine zu stellen.


Mich interessieren deshalb nicht so sehr die harten Fakten (Regelsystem, Kosten, Fraktionen, etc.) - die sind alle bekannt oder nur wenige Mausklicks entfernt. Mir geht es vor allem um die weichen Faktoren:
  • Wie ist das Spielgefühl im Vergleich zu 40k?
  • Wie langlebig sind Armeelisten/Einheitenprofile respektive mit welcher Update-Häufigkeit ist zu rechnen?
  • Wie ist die (gefühlte) Balance?
  • Wie spannend gestalten sich Marines-vs-Marines-Spiele nach dem Abflauen des ersten Enthusiasmus?
Wie würdet ihr Horus Heresy hier im Vergleich zu 40k einschätzen?
Danke schonmal im Voraus! 🙂
 
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Hallo, bei uns im Club spielen wir sehr gerne 30k auch weil 40K manachmal einfach zu drüber und zu schnell ist.
Zu deinen Punkten:

Wie ist das Spielgefühl im Vergleich zu 40k?
Es ist anders. Die Regeln überschlagen einen und man braucht wirklich etwas um reinzukommen. Es fühlt sich wie Steine/Schwere/Papier an. Jede Einheit hat das passsende Gegenstück. Das macht die spiele lange spannend. Ein Runde 1 Tabeln kommt "nie" vor, zumindest wenn man Mariens gegen Mariens spielst. Bei Kinghts und Mechanicum verhält es sich was anders.

Wie langlebig sind Armeelisten/Einheitenprofile
Es kommt drauf an. Im Prinzip langlebig. Weil man nicht mit Kampagnen Bücher erschlagen wird und weil alle Einheiten schon erschienen sind, zumindest wenn man Forgeworld mit einbezieht. Bist Du aber neu und willst hauptsächlich mit den Plastik Modellen mit "schwimmen" tut sich da natürlich was.
Wir haben alle mit der Starterbox angefangen und dann natürlich mit den normalen Palstikrelease gearbeitet. Als dann die Bikes kamen, hat das natürlich das Spiel geändert, weil eine schnelle flexible Einheit da war, die den Landraidern gefährlich wird. Es empfieht sich auf jeden Fall ein 3D Drucker weil dadurch spart man sehr sehr sehr viel Geld. und man kann Einheiten bauen, die es so zurzeit nicht gibt. (z.B. MK VI Breacher!)

Wie ist die (gefühlte) Balance?
Sehr gut. Mariens gegen Mariens. Es gibt Einheiten (Dreads) die von den Regeln sehr stark sind. Da haben wir im Club eine Regel (pro 1k P ein Dread) um da einen SPAM zu verhindern. Wenn Du mit Mariens gegen Knights oder Mechanikum spielst verhält es sich anders. Alle spiele die ich bisher gespielt haben waren bis zum Ende spannend (Spielberichte hier im Forum). Es gibt manche Fähigkeiten und Reaktionen, die sehr stark sind. Es gibt auch Orden die etwas besser sind als andere. Aber nichts was drüber ist. Fahrzeuge "sterben" gefühlt zu schnell, aber auch da kommt es drauf an was man wie aufstehlt und was der Gegner hat. Und natürlich Würfel Glück. Termis fühlen sich wie Termis an.

Wie spannend gestalten sich Marines-vs-Marines-Spiele nach dem Abflauen des ersten Enthusiasmus?
Bisher sehr spannend. In meinem letzten Spiel wurde ich in Runde 2 sehr hart getroffen und war etwas angepisst und dennoch war das Spiel spannend bis zum Schluss.

Eine kleiner Hinweis:
Das ist die einzige Warnung: Lass es. Es frisst viel Zeit und Geld. Lauf so lange Du noch kannst. Macht aber Bock.
 
Ich spiele seit Beginn der 4ten Edition 40k
Hervorragend! Dann kennst Du die meisten Mechaniken.
Hinzugekommen sind Sachen wie ein Bewegungswert und Reaktionen.
Aber SvsT und WaffenDS sind nach wie vor gleichgeblieben. Das toHit im Nahkampf hat sich geändert.

ich muss leider sagen, dass mich das Release-Tempo und das Überarbeitungstempo von GW einfach überfährt.
THIS! Genau aus diesem Grund habe ich gegen Ende der 8ten Edi mit #New40k aufgehört.


Wie ist das Spielgefühl im Vergleich zu 40k?
Oldschooliger. Templates, Abweichungswürfel, Panzerungswerte, WaffenDS.
Weniger abstraktion als im aktuellen 40k.

Wie langlebig sind Armeelisten/Einheitenprofile respektive mit welcher Update-Häufigkeit ist zu rechnen?
Seit dem Release wurden nur eine handvoll Einheiten hinzugefügt / im Siege of Cthonia kamen Panzerkommandanten und Inductii dazu. Die ändern aber nichts am Spielgefühl und sind auch nicht OP. Die Inductii sind eher eine Flavour Einheit, die von der spielerischen Seite keinen Mehrwert bringt.
Die Tank Commander sind ein nettes Addon.

Es kommt "bald" eine Sammlung mit Exemplary Battles raus. Einer Serie die es für lau auf WarCom gab. Das garnieren die dann mit den Regeln für das neue Fulgrim Modell. Wäre dann die zweite Expansion für das System. Damit kommt man auf ein zusätzliches Buch pro Jahr.

Wie ist die (gefühlte) Balance?
In meinem Kreis ist die Balance okay.
Es gibt aber durchaus Legionen die stärker sind als andere, ohne das es sich in Punkten widerspiegelt.
Aber solche Dinge kann man recht gut umgehen, weil man einfach sehr viele Optionen hat.

Wie spannend gestalten sich Marines-vs-Marines-Spiele nach dem Abflauen des ersten Enthusiasmus?
Spannender als in der letzten Edition.
In der letzten Edi konnte ich (Iron Warriors) idR meinen Gegner (World Eaters) wegballern bevor er mich im Nahkampf erreichen konnte. Das gelingt mir definitv nicht mehr. Dafür sind Regeln wie Nachtkampf einfach zu einflussreich geworden. Sollte man auf jeden Fall benutzen.
Man kann es natürlich auch übertreiben - das System bevorzugt Modelle mit Toughness und Rüstungs- Werten gegenüber Fahrzeugen. Also sind schwere Waffentrupps und Dreadnoughts der hot shit. Aber man muss es ja damit nicht übertreiben.

Wie würdet ihr Horus Heresy hier im Vergleich zu 40k einschätzen?
Wie oben erwähnt spiele ich es mittlerweile deutlich lieber als #new40k. So auch meine Spielgruppe. von 40k sind wir alle weg.


Das ist die einzige Warnung: Lass es. Es frisst viel Zeit und Geld. Lauf so lange Du noch kannst. Macht aber Bock.
Hör auf den Mann! LAUF!! ^^
 
  • Wie ist das Spielgefühl im Vergleich zu 40k?
  • Wie langlebig sind Armeelisten/Einheitenprofile respektive mit welcher Update-Häufigkeit ist zu rechnen?
  • Wie ist die (gefühlte) Balance?
  • Wie spannend gestalten sich Marines-vs-Marines-Spiele nach dem Abflauen des ersten Enthusiasmus?
Ich bin mal der Advocatus Diaboli und sage, dass ich das System im jetzigen Zustand furchtbar finde und du ein echter Liebhaber sein musst, um dir das anzutun.
Das Spielgefühl ist an sich gut, in vielen Punkten ist Horus Heresy ein netter Hybrid zwischen Streamlining alter 40k Editionen und neuer Elemente. Und dann kommt das ABER:
  • einige Regeln sind absolut schwammig formuliert - es ist praktisch unmöglich einen Schocktruppenangriff zu verkacken, weil du dich als Kongaline quasi mit jedem Trupp selbst bei maximaler Abweichdistanz in den Nahkampf cheesen kannst.
  • die Regeln für Suchscheinwerfer sind absoluter Unsinn, denn sie hängen von deiner Waffenreichweite ab. - Ein Rhino mit Bolter leuchtet 24 Zoll, ein Rhino mit schwerem Bolter 36 Zoll, ein Whirlwind leuchtet indirekt. Ausmachen kann man die Dinger nicht mehr.
  • Gefühlt jedes Spiel ist Nachtkampf.
  • Die Verteilung der Regeln für "schwer" ist absolut wild - ein Landspeeder kann nicht sprinten und ein Sabre auf einer Kette ist schneller
  • Jetbikes können keine Modelle überfliegen
  • die Regeln für Reaktionen sind im Grunde sehr unreif und deswegen teilweise absolut "broken". Augury Scanner brauchst du wegen des dominanten Nachtkampfs immer, du kannst damit ne komplette gegnerische Reserve abfangen und bis zu dreimal auf die schießen, bevor die überhaupt etwas machen.
  • Die Spielbalance ist, da alle Legionen fast alles haben können nach außen "okay" - intern ist sie absolut "broken". Nimmst du mehr als einen Cybot mit hast du keine Freunde mehr. Es ist das "alte" 40k - vergleiche mal das Cybotprofil mit einem Carnifex aus einer alten Edition - mehr Widerstand, Rüstung, KG, BF - gleiche Punkte.
  • Die Updatehäufigkeit ist praktisch ein Buch pro Jahr, Probleme wurden seit erscheinen praktisch nicht angegangen.

Ist deswegen nun alles kacke? Nein, das Setting ist immer noch geil und ich liebe die Modelle, wenn die auch je nach Legion anders verteilt sind. Allerdings würde ich dringend über den "Community-Patch" nachdenken:

Der löst so ziemlich alle Probleme, die ich mit dem System habe.
 
Ich spiele seit Beginn der 4ten Edition 40k
Dann solltest du schnell in 30k rein finden. Es hat verbesserte regen dieser Edition.

ich muss leider sagen, dass mich das Release-Tempo und das Überarbeitungstempo von GW einfach überfährt.
Bei 30k ist es eher das Gegenteil. Auf viele Einheiten wartet man bis heute aus Kunststoff. Vor allem weil die alten Resinmodelle teilweise deutlich windiger sind.
Wie ist das Spielgefühl im Vergleich zu 40k?
Ich mag es sehr. Es ist kein solches, Sonderregeln der Sonderregeln weg spiel. Im 40k muss jetzt jede Einheit eine eigene Sonderregel haben, die von umsonst bis super sein kann und gar nichts mit dem Hintergrund des Modells zu tun haben muss. dazu kombiniert man Detachment und armeeweite Sonderregeln.
Dafür ist das Management der allgemeinen Sonderregeln am Anfang ein extremes suchen.

Wie langlebig sind Armeelisten/Einheitenprofile respektive mit welcher Update-Häufigkeit ist zu rechnen?
Es hat, bis auf ein paar PDFs seit dem Letzten Regelbuch/Codex keine nennenswerten Änderungen gegeben.

Wie ist die (gefühlte) Balance?
Generell spielen fast alle mal mit Space Marines. Da ist die Ballence zwischen den Armeen schonmal deutlich einfacher. Die verschiedenen Orden haben schon teilweise extreme Vor und Nachteile aber das verändert oft nicht viele.
Wenn andere Armeen ins spiel kommen ist das schon anders. Melizia und Auxilia sind eher ziemlich schlecht. Admech ist teileweise Extrem gut und dann wieder einfach schlecht. Custodes sind einfach nur Extrem drüber und zu billig für das was sie ausuteilen.
Das größere Problem ist das interne Ballencing. Dreadnoughts sind einfach nur Extrem gut, Infanterie durchwachsen und Panzer meist echt schlecht.

Wie spannend gestalten sich Marines-vs-Marines-Spiele nach dem Abflauen des ersten Enthusiasmus?

Das ist tatsächlich die spannendste Paarung und funktioniert eigentlich am besten.

Wie würdet ihr Horus Heresy hier im Vergleich zu 40k einschätzen?
Bei uns im Verein zocken alle nur 40k mit möglichst guter Elite. Mit den neue Regeln finde ich das echt frustrierend.
In Meinem Freundeskreis spielen die Leute meist, dass was sie haben, dass oft nach Optik gebaut ist. Das ist viel entspannter.

Das ist die einzige Warnung: Lass es. Es frisst viel Zeit und Geld. Lauf so lange Du noch kannst. Macht aber Bock.
Hör nicht auf den mann. 30k ist viel entspannter als 40k. Mit den Plastikkids kann man schon sehr viel zu vernünftigen Preisen aufstellen.
 
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Im 40k muss jetzt jede Einheit eine eigene Sonderregel haben, die von umsonst bis super sein kann und gar nichts mit dem Hintergrund des Modells zu tun haben muss. dazu kombiniert man Detachment und armeeweite Sonderregeln.
Und dann guckst du dir bei der Heresy die Standardeinheit schlechthin, den taktischen Trupp an und siehst, dass der auch mehrere Sonderregeln hat.
Oder die "eigene Sonderregel" nur für die Landspeeder.
Und ich vergaß, dass die Sonderregeln auf mehrere Bücher verteilt sind.

Bei all der liebe für das Setting ist Ehrlichkeit mMn angebracht. Es kommt ja auch die Epic Variante in Kürze als mögliche Alternative im Setting.
 
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Da wir gerade auch mehr oder weniger aktiv in die Heresy einsteigen, schildere ich gerne ebenfalls meine Eindrücke. Wie immer maximal subjektiv. ?

Spielgefühl
Ich finde es gegenüber 40k entspannter, stimmiger und für ältere Semester, wie mich sehr zugänglich. Wenn man die 3. - 7. Edition kennt, ist man schnell zuhause.

Ja, es gibt eine Menge Sonderregeln, die eher suboptimal zu finden sind, aber nach ein - zwei Spielen kennt man eigentlich alles wichtige. Bei uns reduziert sich die mit blättern verbrachte Zeit zumindest vom Spiel zu Spiel spürbar.

Langlebigkeit wurde genug zu gesagt. Meine Hoffnung ist, dass es auch zukünftig nicht zu hektisch wird bzgl. Regeländerungen. ?

Gefühlte Balance (kenne aktuell nur klassisch Marines gegen Marines) Top. Haben ja alle das Gleiche zur Auswahl.

Bleibt es spannend?
Ich glaube auf jeden Fall. Alleine die endlos lange Armeeliste bietet immer wieder neue Möglichkeiten, seine Armee auch mal anders zu spielen, etc. Dazu kommt Zone Mortalis als zusätzlicher Spielmodus für mehr Abwechslung.

Kurzfazit:
Ich mag es ?
 
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Wie langlebig sind Armeelisten/Einheitenprofile respektive mit welcher Update-Häufigkeit ist zu rechnen?
Unsere Truppe hat es mit einem anderen Weg de Nostalgie-Schiene probiert - wir spielen mit den Regeln der 4. Edition und den Codizes der 3. Edition. Zeug was uns nicht passt wird entsprechend verändert.

Vorteil ist - wenn man möchte kann man die ganzen Horus Heresy-Modelle für Spacemarines benutzen. GW reitet halt die Nostalgie-Schiene und bringt ständig neue"alte" Modelle raus. Gerade jetzt gabs neue Liktoren, Genestealer, Ganten, den Screamer-Killer. Viele Einheiten gab es als Optionen oder ähnliches. Ich dachte auch, dass ich meine Van Ryans Leaper nicht nutzen könnte - als Tyranidenkrieger gehen die aber durch. Eldar haben gefühlt nur paar Phantomkonstrukte dazu bekommen, Dark Eldar nur paar Bestien und den Cronos usw.
Die Codizes gibts alle als PDF relativ einfach im Internet zu finden, interessiert bei X-Jahre altem Zeug auch niemanden mehr wirklich.
 
Und dann guckst du dir bei der Heresy die Standardeinheit schlechthin, den taktischen Trupp an und siehst, dass der auch mehrere Sonderregeln hat.
Oder die "eigene Sonderregel" nur für die Landspeeder.
Und ich vergaß, dass die Sonderregeln auf mehrere Bücher verteilt sind.

Bei all der liebe für das Setting ist Ehrlichkeit mMn angebracht. Es kommt ja auch die Epic Variante in Kürze als mögliche Alternative im Setting.
Da hast du mich falsch verstanden. Ich habe kein Problem mit Sonderregel. Vor allem wenn sie einigermaßen sinnvoll und passend sind.
Und ich hab auch geschrieben, dass das die bei 30k, vor allem wenn man anfangt, echt umständlich geschrieben sind.
Aber beim Aktuellen 40k muss jede Einheit eine Sonderregel haben. Ob das Sinn macht oder nicht. Jede Armee muss eine eigene Version haben, wie armeeweite Regel funktionieren, ob es Sinn macht oder nicht. Das ist Sonderregeln um Sonderregeln zu generieren und nicht um die Armee besser an zu passen.

In LI setze ich allerdings auch große Hoffnungen und freu mich drauf. Allerdings würd ich nicht so schnell damit rechnen. Außerdem wird das 30k Setting wohl verhindern das sich das System wirklich durchsetzt.
 
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Jede Armee muss eine eigene Version haben, wie armeeweite Regel funktionieren, ob es Sinn macht oder nicht. Das ist Sonderregeln um Sonderregeln zu generieren und nicht um die Armee besser an zu passen.
Ich will ja nichtmal die aktuelle 10. Edition verteidigen, einfach weil du verdammt recht hast. Allerdings ist das so ein genereller GW-Trend, der sich auch in der zweiten Edition der Horus Heresy abzeichnet.
  • keine "Schwächen"
  • möglichst umfängliche Fraktionsregeln
  • viele Sonderregeln auf Einheiten, die sich eigentlich schon durch Ausrüstung abheben
In der vergangenen Edition des Spiels waren Rites of War teilweise richtig strafend und Fraktionsregeln hatten Nachteile. Daraus sind nun einfache Boni geworden. Gleichzeitig gibts die Fraktionsregeln einfach mal für alle Modelle - teilweise werden Regeln dazugeschrieben, nur damit jedes Modell einer Liste auch davon profitiert, beispielsweise das verbesserte Rammen der Sons of Horus.
Nun erkläre mir dochmal jemand, dass das nicht nur eine Sonderregel um der Sonderregel willens ist. Sind Rhinos der SoH wirklich wütender? Dann hat auch jede Fraktion zwangsweise eine eigene Reaktion - verstehe ich insoweit, dass man die Legionen individueller machen möchte - hat aber eben auch das große Problem, dass die Entscheidung, welche Legion man nimmt einen größeren Einfluss hat und dieses "ist ja eh Marine gegen Marine" dahinter zurück tritt.

Zuletzt kommen wir zu den Sonderregeln. Ist Feel no Pain auf Missionszielen eine Sonderregel die Sinn ergibt? Braucht es diese Sonderregeln auf Standardeinheiten? Ich würde das sowohl für 40k als auch für die Horus Heresy in beiden Fällen verneinen.

Ich glaube im Übrigen, dass sich LI beinahe eher durchsetzen wird als die Horus Heresy, weil sich hier einfach viel besser die Gigantomanie darstellen lässt, die diesem Setting inne wohnt. Spartan, Kratos, Fellblade - im "normalen" Spiel alle bisschen hoch bepunktet und schwer zu Spielen - bei LI stellst du dann demnächst mal 5 davon auf 😀
 
Ich will ja nichtmal die aktuelle 10. Edition verteidigen, einfach weil du verdammt recht hast. Allerdings ist das so ein genereller GW-Trend, der sich auch in der zweiten Edition der Horus Heresy abzeichnet.
  • keine "Schwächen"
  • möglichst umfängliche Fraktionsregeln
  • viele Sonderregeln auf Einheiten, die sich eigentlich schon durch Ausrüstung abheben
In der vergangenen Edition des Spiels waren Rites of War teilweise richtig strafend und Fraktionsregeln hatten Nachteile. Daraus sind nun einfache Boni geworden. Gleichzeitig gibts die Fraktionsregeln einfach mal für alle Modelle - teilweise werden Regeln dazugeschrieben, nur damit jedes Modell einer Liste auch davon profitiert, beispielsweise das verbesserte Rammen der Sons of Horus.
Nun erkläre mir dochmal jemand, dass das nicht nur eine Sonderregel um der Sonderregel willens ist. Sind Rhinos der SoH wirklich wütender? Dann hat auch jede Fraktion zwangsweise eine eigene Reaktion - verstehe ich insoweit, dass man die Legionen individueller machen möchte - hat aber eben auch das große Problem, dass die Entscheidung, welche Legion man nimmt einen größeren Einfluss hat und dieses "ist ja eh Marine gegen Marine" dahinter zurück tritt.

Zuletzt kommen wir zu den Sonderregeln. Ist Feel no Pain auf Missionszielen eine Sonderregel die Sinn ergibt? Braucht es diese Sonderregeln auf Standardeinheiten? Ich würde das sowohl für 40k als auch für die Horus Heresy in beiden Fällen verneinen.

Ich glaube im Übrigen, dass sich LI beinahe eher durchsetzen wird als die Horus Heresy, weil sich hier einfach viel besser die Gigantomanie darstellen lässt, die diesem Setting inne wohnt. Spartan, Kratos, Fellblade - im "normalen" Spiel alle bisschen hoch bepunktet und schwer zu Spielen - bei LI stellst du dann demnächst mal 5 davon auf 😀
Stimme ich eigentlich in allem so zu.

Ich persönlich kann nur LI nichts abgewonnen da mir die Modelle einfach zu klein sind. Ich mag den 28mm Maßstab schon sehr gerne.
 
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Reaktionen: Lord Protector
Bei allem positiven oder negativen was hier so aufgezählt wurde und welchem ich auch zustimme sollte dir aber auch klar sein das die Heresy in meinen Augen etwas weniger flexibel ist was die zielauswahl angeht. Das soll heißen das es dir nicht möglich ist mit einer Einheit auf mehrere Einheiten zu schießen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Es ist sogar so das du nicht deine Bolter benutzen kannst um auf eine Einheit zu schießen und diese danach angreifst. Das geht nur wenn du eine dementsprechende Sonderregel hast. Snits also etwas weniger flexibel vom Regelwerk her.

Das jetzt nur mal als kleines Beispiel ?
 
Sorry für die späte Antwort, ich komme leider erst jetzt zum Schreiben. Zum Lesen hat's auch Zwischendurch schonmal gereicht. 🙂

Danke vielmal für die sehr spannenden Antworten, insbesondere auch für die negative Reflektion!
Das klingt teilweise schon recht vielversprechend und bestätigt grösstenteils die Hoffnung, mit der ich an das System herantreten würde: ein Warhammer, bei dem ich auch nach längerer Zeit ein bemaltes Modell aus der Vitrine holen kann, und es erfüllt noch immer genau den Zweck, für den es gekauft und bemalt wurde.

Mein Zweit-System ist Warmachine/Hordes, neben Infinity der Spezialist im Stacken von miteinander interagierenden Sonderregeln. Die Sonderregeln stören mich deshalb nicht so sehr, das gehört zu Tabletop-Systemen imho ein Stück weit dazu. Stören würde es mich, wenn sie sich aufgrund von Balance-Updates (hüstel.... 40k... hüstel) ständig ändern würden. Aber das scheint ja glücklicherweise eher nicht der Fall zu sein oder wenn, dann nur bei den (seltenen) Editionswechseln aufzutreten.

Dennoch hadere ich noch damit, ob sich ein Start mit Horus Heresy wirklich lohnt. Ob es wirklich gut genug ist, um 40k und dessen Vielfalt zu ersetzen. Ob es wirklich gut genug ist, um eine neue Quelle an Forgeworld-Wünschen zu generieren. Ob es wirklich gut genug ist, um noch ein weiteres System ins Haus zu holen. Oder ob es nicht, wie @Haakon vorgeschlagen hat, klüger wäre, einfach eine ältere Edition von 40k zu spielen, die "fertig" ist. Wie beispielsweise... die 7te Edition.

Dann ist da in der Tat noch Legiones Imperalis. Durchaus auch ein Grund, weshalb ich diesen Thread gestartet habe. 🙂
Denn ich habe bereits Titanicus (das imho das beste Spielgefühl und das beste Regelset hat, das GW je produziert hat), ich habe bereits Aeronautica. Horus Heresy hat den Vorteil, dass Fahrzeuge querkompatibel sind mit 40k. Legends, ich weiss, aber ich spiele sowieso keine Turniere. Legiones Imperialis hat den Vorteil, dass es tatsächlich ein anderes System ist und sich damit signifikant anders spielen dürfte.

Die Verlockung ist da, einfach mal die Startbox zu kaufen und 1-2 Testspiele zu machen. Zumal ich sowieso gerne den Spartan für meine Iron Warriors hätte, um Bessessene nach vorne zu fahren. Aber den könnte ich auch separat für erheblich weniger kaufen. Das wird noch ein wenig Nachdenken erfordern... 🙂

Bei allem positiven oder negativen was hier so aufgezählt wurde und welchem ich auch zustimme sollte dir aber auch klar sein das die Heresy in meinen Augen etwas weniger flexibel ist was die zielauswahl angeht. Das soll heißen das es dir nicht möglich ist mit einer Einheit auf mehrere Einheiten zu schießen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Es ist sogar so das du nicht deine Bolter benutzen kannst um auf eine Einheit zu schießen und diese danach angreifst. Das geht nur wenn du eine dementsprechende Sonderregel hast. Snits also etwas weniger flexibel vom Regelwerk her.
Das ist mir bewusst und nicht weiter schlimm. Da die überwältigende Mehrheit meiner jemals gespielten 40k-Partien in die Zeiten der 4. - 6. Editionen fällt, finde ich es im Gegenteil noch immer ein wenig seltsam, dass "neuerdings" freie Zielauswahl herrscht und Fahrzeugwaffen von irgendeinem Punkt am Rumpf aus feuern. ^^
 
Die Verlockung ist da, einfach mal die Startbox zu kaufen und 1-2 Testspiele zu machen. Zumal ich sowieso gerne den Spartan für meine Iron Warriors hätte, um Bessessene nach vorne zu fahren. Aber den könnte ich auch separat für erheblich weniger kaufen. Das wird noch ein wenig Nachdenken erfordern... 🙂
Ich finde die Starterbox persönlich gar nicht so gut, es kommt aber stark drauf an, wo du hinbauen möchtest.
Im Grunde machst du mit den Modellen erstmal nichts falsch. Du kannst die ja mit bisschen Augen auf beim Kauf problemlos für beides benutzen. Sieht dann sogar mehr nach 3. Edition aus ?

Die Balance Updates sind nichtmal das was mich massiv stört. Gibt halt auch in der dritten Edition Schmutz, den man dann halt selber balancetechnisch mal angehen sollte. Oder mit netten Mitspielern spielen muss.

Schlimmer finde ich diesem Codexrun paar Monate nach dem der letzte erschienen ist. Besitzer des Codex Astra Militarum 9. Edition können sich doch nur veräppelt fühlen.
 
Eine entscheidendes Argumen ist ja auch, hast du jemanden zum spielen?

Bei 40k finden sie viele. 30k werden schon weniger und wenn du auf LI warten willst, muss dir klar sein, dass es wahrscheinlich noch mindestens 6 Monate dauert bis Leute brauchbare bemalte Armeen haben.

Ich habe viele 40k Spieler in der Umgebung und nur sehr wenig möglichkeit 30k zu spielen. Trotzdem sind mir diese paar Gegener lieber.
 
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Reaktionen: LegoOfBoom
Eine entscheidendes Argumen ist ja auch, hast du jemanden zum spielen?

Bei 40k finden sie viele. 30k werden schon weniger und wenn du auf LI warten willst, muss dir klar sein, dass es wahrscheinlich noch mindestens 6 Monate dauert bis Leute brauchbare bemalte Armeen haben.

Ich habe viele 40k Spieler in der Umgebung und nur sehr wenig möglichkeit 30k zu spielen. Trotzdem sind mir diese paar Gegener lieber.
Das trifft bei mir den Navel auf den Kopf weshalb ich nicht so richtig starte mit 30k. Ich habe schlichtweg keine Spieler. Außer mir wären es noch 2 andere. Der eine hat leichte Probleme nicht immer ausgemaxt zu spielen und der andere spielt 1 mal alle 6 Monate oder so.
Da lohnt es für mich nicht wirklich Zeit und Geld in die Heresy zu stecken. Bei 40K sieht das ganze halt anders aus.
 
Es gibt mehr 30k Spieler als man denkt, man muss sie nur finden.
So verpönt es ist, mal im GW Laden, wenn man einen in der Nähe hat, nachfragen oder in einem Hobbyshop. Foren Spielersuche, ebay Kleinanzeige oder T3 Spielerliste sind Mittel, die man u.a. nutzen kann.
Es stellt sich auch die Frage, wie oft man plant zu spielen. Wenn man nur einmal im Quartal zum spielen kommt, langt auch ein Gegner. Will man jede Woche spielen, müssen es schon ein paar mehr sein - wegen der Abwechslung und der Wahrscheinlichkeit jemanden zu finden, der dann Zeit hat.

Game Balance ist GW typisch eher schlecht, auch zwischen Marine-Chaptern, aber … wenn man in der passenden Gruppe spielt pendelt es sich ein. Ansonsten hilft es rein Legiones Astartes - ohne Chapter-Regeln oder zumindest ohne Named-Character zu spielen. Man kann die Sonder-Modelle ja immer noch als normale Modelle des gleichen Typs nutzen. Falls einem Balance wichtiger ist als den Lion zu spielen.

Das mit den Sonderregeln über zwei Bücher verteilt ist lästig, aber Battle Scribe gibt sie mit aus, oder man kann sich eine Liste machen und das meiste merkt man sich wenn man ein paar mal gespeilt hat.

Viele andere Probleme lösen sich auch mit der Zeit, wie z.B. die Schock Konga. Je mehr Fläche die Truppe einnimmt, desto mehr Einheiten mit Augurium-Scanner können darauf schießen. Wenn einer die Konga ständig erfolgreicht nutzt, rüsten die anderen Augurium-Scanner nach.

Selbst Dreadnaughts kann man erfolgreich bekämpfen und Panzer sinnvoll einsetzen.

Ich finde es besser als 40k und die Spieler die ich getroffen habe waren normalerweise viel entspannter als die 40k Spieler. Auch wurde häufiger das gespielt was gefiel als das was stark ist - nur dumm wenn einer Dreadnaught-Modelle liebt 🙂

Meine Empfehlung: Nach Spieler schauen und wenn es in der Nähe keine 2 oder 3 gibt, noch mal drüber nachdenken, sonst schon mal einen Finanzplan aufstellen und anfangen.
 
Die meisten Spiele wären im privaten Rahmen, und wir tauschen uns aus über die Option "Horus Heresy". Insofern, ja, Spielpartner wäre gegeben.
Auch wurde häufiger das gespielt was gefiel als das was stark ist - nur dumm wenn einer Dreadnaught-Modelle liebt 🙂
Das ist tatsächlich ein bisschen ein Problem. Ich bin kein Listenoptimierer, aber der Reiz von 40k bestand für mich (leider) schon immer in Titanen, superschweren Fahrzeugen und Dreadnoughts. Nicht ohne Grund haben alle 4 Custodes-Dreadnoughts ein zuhause bei mir gefunden, und nicht ohne Grund waren die Iron Warriors schon immer meine liebste Legion... 😳
 
Naja, ich denke das perfekte System wirst du ohnehin nicht finden.
Wenn du die 7. spielst, hast du das Problem mit den zufälligen Tabellen für Kriegsherrenfähigkeiten und Psi, ggf. die Formationen. Wenn du Horus Heresy Version 1, basierend auf den Regeln der 7. Edition spielst, gibt's ebenso Schwächen. Das aktuelle System der Horus Heresy ist "broken" - der Bär hat insofern Recht, dass augury Scanner das Problem der Schocktruppen lösen, aber halt auch in der Form das Schocktruppen sinnlos werden.
Wenn du eine balancierte Version der aktuellen Horus Heresy möchtest bist du bei Liber Panoptikum. Hier gibt's seltener Updates als bei 40k. Aber es gibt sie. Und es sind viele.

Letztlich bleibt es dir überlassen ob du die moderne GW Philosophie magst, sprich alles ist ein Update ohne Schwächen oder die ältere, in der du neben stärken eben auch Schwächen hast. Bzw wie viel Simulation du gegenüber Abstraktion du haben möchtest.
Die dritte Edition war zum Beispiel so ein Baukasten in dem du beispielsweise deine Tyraniden durch mutieren konntest. Dafür gibt's striktere Armeeregeln und deutlich weniger Modelle. Die ganzen großen neuen Viecher gab's teilweise nicht oder nur von Forgeworld.