Horus Heresy - Spielgefühl, Update-Tempo, Balance etc. im Vergleich zu 40k?

Nachdem hier doch viel (unverdient) positives über das Syste gesagt wurde hier einmal meine Antworten. Ich möchte dem Vorrausstellen dass ich aus den gleichen Gründen zu 30k gewechselt bin die @Dirtbag anspricht und insgesamt viel Spaß im Hobby habe, finde aber das es schon einen ehrlichen Hinweis braucht worauf man sich hier einlässt.
1. Das Spielgefühl im Vergleich zu 40k: Katastrophal. Ich übertreibe nicht wenn ich sage dass 30k wahrscheinlich das schlechteste und schlechtest durchdachte Regelwerk hat das Momentan von einem größeren Hersteller verkauft wird. Durch das "ganz oder garnicht" DS System, die KG Tabelle und vor allem aber Schussattacken in Reaktionen gibt es eine vielzahl von Einheiten mit denen die meisten anderen Einheiten praktisch nicht interagieren können. Spielsituationen in denen nichts-tun die beste Option ist sind häufig und das sollte mMn niemals der Fall sein. Dazu kommen nervige Regeln wie Charaktermodelle die kategorisch als menschliche Schilde für das normale Kanonenfutter ihrer Einheit verwendet werden und 400 Punkte Fahrzeuge die durch einen einzelnen Glückstreffer zerstört werden. Nahkampfeinheiten sind durch Reaktionen doppelt gekniffen da sie es erst unglaublich schwer haben zuverlässige Angriffe zu bekommen und dann dem Gegner effektiv noch eine Schussphase auf der angegriffenen Einheit schenken. Regeln sind teilweise scheinbar willkürlich über und in Büchern verteilt was gerne mal längere Unterbrechungen nach sich sieht wenn etwas nachgeschlagen werden muss.
2. Updates: Du kannst davon ausgehen dass sich bestehende Einträge in absehbarer Zeit nicht mehr verändern werden, zum guten wie zum schlechten. Es wird langsam aber regelmässig neuer Content veröffentlicht, dabei handelt es sich aber eher um kleine Add-ons.
3. Balance: Hier gibt es verschiedene Ebenen. Auf einer Spielmechanischen Ebene sind Einheiten mit starken Schussattacken die reagieren können viel zu gut und 2+Saves überlasten schnell die Fähigkeit des Gegenübers sie zu durchschlagen. Das Fraktionsübergreifende Balancing zwischen den Legionen ist sehr gut, da der Großteil der Liste von allen geteilt wird und nur wenige einzigartige Einheiten mit den stärksten generischen Auswahlen mithalten können.* Legionen mit schwachen Sonderregeln können dies oft über starke Rites, Einheiten oder Warlordfähigkeiten ausgleichen und umgekehrt. Wenn die anderen Fraktionen dazu kommen sieht es allerdings anders aus. Auxilia, Milita, Sisters of Silence, Knights und Roboterbasiertes Mechanicum haben Legionen praktisch nichts entgegen zu setzen, während Custodes und Myrmidonspam kaum zu schlagen sind. Die fähigkeiten angeschlossener Modelle aus anderen Fraktionen können zudem das Balancing zwischen den Legionen ganz schön verreissen.
4. Wiederspielwert/Abwechslung: Die Legionsliste ist tief genug um viel Abwechslung zu ermöglichen und kann durch Verbündete erweitert werden. Bei mir kommt nach anderthalb Jahren keine Langeweile auf.

*Anmerkung : Es sei hier noch einmal gesagt das die geteilte Liste zwar für ein gutes Balancing zwischen den Legionen sorgt, ihr internes Balancing aber quasi nicht vorhanden ist. Dreadnoughts und vor allem Heavy Support Squads sind viel zu gut während die Hälfte aller Fahrzeuge kaum spielbar sind
 
Es kann ja auch nicht schaden mal negatives zu lesen. ?

Für viele die mit der Heresy beginnen wollen(so wie mich) ist wahrscheinlich der Hintergrund der Hauptgrund mit dem System anzufangen.
Da sind Regeln meistens zweitrangig.
Selbiges gilt gerade bei der Legionsauswahl.

Das mit dem Vergleichen der Kg Werte im Nahkampf und das DS entweder Rüstung ignoriert oder gar keinen Einfluss hat ist aber auch nicht neu.
Das mag gut oder schlecht sein, je nachdem wie man es sieht.
Die Glückstreffer mit denen teure Fahrzeuge sofort über den Jordan gehen sind natürlich richtig ärgerlich, aber gerade solche Dinge bleiben einem im Gedächtnis finde ich. Im positiven wie im negativen Sinne.

Für das zu gut sein für Dreads und Heavy Support Teams und der Abwehrfeuer Reaktion habe ich keine Entschuldigung da bin ich ganz bei dir ?.

Auch wenn mich das mit den Bots aber ein wenig freut den gerade diese finde ich mit am coolsten von den Modellen her ?
 
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Das mit dem Vergleichen der Kg Werte im Nahkampf und das DS entweder Rüstung ignoriert oder gar keinen Einfluss hat ist aber auch nicht neu.
Von der Idee her ist auch beides ein gutes Konzept. Gerade für Marines vs Marines. Die Rüstung die du mitbezahlst hast du dann in der Regel auch. Gleichzeitig ist es super sinnvoll, KG zu vergleichen, wenn die Marines in aller Regel Initiative 4 haben und gleichzeitig zuschlagen.
Die Mechanik würde ich grundsätzlich nicht weiter kritisieren, das ist vor allem eine Frage der Punkte. Wenn ein Sergeant in einem Setting mit wenig DS2 eine günstige Artificer Rüstung bekommen kann. Der Aufpreis zu K5 bei einem Kommandotrupp ist ein Schnäppchen. Und ich finde Cybots als Modelle mit Widerstand super gut. Sie haben nur das Profil komplett übertrieben, bzw unterschätzt. Reaktionen, hohe BF und KG, Initiative - da fragt man sich, warum man bei diesem Kampfwert nicht einfach jeden Marine in einen Cybot steckt. Vor allem da sie auch Reaktionen haben. Hier ist eine Mechanik meiner Meinung nach wirklich schlecht implementiert. Die Intention etwas im gegnerischen Spielzug zu tun zu haben ist nicht verkehrt. Aber häufiger war es in unseren Spielen so, das Trupps lieber nicht geschossen haben oder eine Reaktion praktisch gesetzt war, weil man "sie ja eh hat,".
 
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Dieses Geheule hier ist ja grauenhaft.
Kommt da noch ein Argument oder äußerst du Empfindungen? Ist okay. Vollkommen okay. Deine Empfindungen kann ich dir nicht absprechen. Aber unnötig Äußerungen in diesem Framing zu tätigen. Es eskaliert den Erfahrungsaustausch nur unnötig. Und wenn du halbwegs genau gelesen hast, habe ich mich sogar einigermaßen ambivalent geäußert.
 
"1. Das Spielgefühl im Vergleich zu 40k: Katastrophal. Ich übertreibe nicht wenn ich sage dass 30k wahrscheinlich das schlechteste und schlechtest durchdachte Regelwerk hat das Momentan von einem größeren Hersteller verkauft wird."

Das ist schon eine interessante Sprachschöpfung: "(...) wahrscheinlich das schlechteste und schlechtest durchdachte Regelwerk (...)"

Urteilsstil nennt man dies in der Rechtswissenschaft. Das Urteil wird bekundet und dann folgt die Begründung. Fest steht mit den ersten Sätzen das Urteil. Das Urteil ist damit bekundet und das Urteil, dass Du hier formuliert hast ist vernichtend.

Klar kommen später einige ausgleichende Beschreibungen von Dir, aber die ersten Zeilen finde ich sehr hart und vernichtend über ein Spielsystem, dass ich sehr gerne spiele. Vieles das Dich stört finde ich sehr gelungen (z.B. Glückstreffer bei Panzern). Daher fand ich Lord Valarions Kommentar schon sehr passend.
 
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Man kann doch auch nach den Black Books von Forgeworld spielen. Es ist zwar mit Glück verbunden an die Originalbücher ranzukommen, aber wenn einem Englisch als Regelsprache nichts ausmacht, dann ist das eine gute Alternative. Ein Panzer fehlt, meine ich und das Balancing ist auch durchwachsen, aber das System ist vertrauter, weil es auf alten 40k Editionen basiert.

Scheiß auto-correct ?
 
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In erster Linie muss dir das Spiel Spaß machen und das beginnt schon mit den Modellen. Zumindest für mich. Wenn du etwas mit dem großen Bruderkrieg von der Story her anfangen kannst bist du sehr wahrscheinlich in diesem System richtig aufgehoben. ?

Das soll jetzt aber auch genug von mir sein den ich finde es wurde schon reichlich gesagt und geschrieben.

Ich würde mich über eine Rückmeldung von dir freuen wie du dich entschieden hast und welche Legion es wird falls du es tatsächlich anfängst.

Ich habe gehört die 3. Legion sucht immer fähige Legionäre ?
 
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Dieses Geheule hier ist ja grauenhaft.

Spiel es. Es ist super. Wenn du früher die alten Editionen gespielt hast, wirst du dich sofort heimisch fühlen. Es macht mir mehr Spaß als 40k. Lass es dir nicht schlecht reden.
Ad Hominem, Bauchgefühl und "Das haben wir schon immer so gemacht".
Hast du deiner Ausführung auch tatsächliche Argumente hinzuzufügen?
 
Urteilsstil nennt man dies in der Rechtswissenschaft. Das Urteil wird bekundet und dann folgt die Begründung. Fest steht mit den ersten Sätzen das Urteil. Das Urteil ist damit bekundet und das Urteil, dass Du hier formuliert hast ist vernichtend.
Auch hier warte ich auf Argumente warum dieses Urteil nicht korrekt sein sollte.
 
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Wenn Deinem Text ein: „für mich „ oder ein „meiner Meinung nach „vorausgehen würde, dann hätte ich mich an den Text wohl auch nicht gestört.

Mich stören jedoch Äußerungen im Superlativ! Gerade dann, wenn diese allgemeingültig formuliert sind, statt explizit als subjektive Meinung gekennzeichnet sind. Diese dann auch als allgemeingültiges Urteil zu fällen finde ich schon hart.

Hier können keine Argumente folgen, warum Dein Urteil nicht korrekt ist, denn ein Urteil lässt sich nur dann fällen, wenn es objektivierbare Normen geben sollte. Dies ist hier nicht der Fall. Es geht um ein Spielgefühl.

ich glaube inhaltlich kann man hier schlecht argumentieren, was dem einen gefällt, stört den anderen. Es gibt in der formalen Logik dem Grundsatz, dass aus beliebigem falsches folgt. Fasst man das Gefallen des einen und das Missfallen des anderen als beliebig, damit klar warum wir hier nicht argumentieren, sondern letztlich Meinungen darstellen. Meinungen sollten jedoch als Meinungen gekennzeichnet und sprachlich so ausformuliert werden, dass diese als Meinungen explizit gekennzeichnet sind. darin liegt für mich die Problematik, wenn man eine formal logische Ebene bereits als Inhaltsebene fast, dann werden inhaltliche Diskussion obsolet.

Dahingehend fand ich den Kommentar: „dass das Gejammer grauenhaft ist.“ Irgendwie schon sehr passend. Ein emotionales Gefühl und eine irritierte Befindlichkeit bezüglich des Spieles wird im Superlativ als Urteil dargestellt, ohne eine Kennzeichnung, dass es eine zutiefst subjektive Meinung ist. Das in einem Forum, in dem vielleicht doch Menschen lesen, die möglicherweise mit einem Spielsystem beginnen wollen und diese möglicherweise mit Superlativen und Urteilen übeformen. Das ist es, warum ich das Wort Gejammer sehr passend fand.

Einmal anders formuliert: ich spiele sehr gerne Warhammer 30k und finde die Edition gut. Es gibt Stärken und Schwächen des Regelwerks und in der Publikation der verfügbaren Einheiten. Dies drückt jedoch nicht mit Spielgefühl, denn ich spiele gerne mit diesem Regelwerk und in diesem Setting.die Regelwerke von dem Spielsystem Warhammer unterliegen Geschäftsinteressen und Schwankungen seitens der Firma Games Workshop. Dennoch ist es ein tolles Spielsystem. Man muss etwas Geld investieren und recht viele Regeln lesen. Dabei ist ein gutes Gedächtnis von Vorteil, da die Regeln über mehrere Bücher verteilt sind. Allerdings gehe ich stillschweigend davon aus, dass sich dieses Hobby mit Menschen ausüben möchte, die kognitiv in der Lage sind sich eine Vielzahl von Regeln und Profilen zu merken. vielleicht ist dies eine Art Filter für die Menschen, mit denen man sich in seiner Freizeit umgeben möchte und jenen mit denen sich in seiner Freizeit nicht umgeben möchte. Ich freue mich über jeden Mitspieler, der froh ist, dass das Spielsystem erneut aufgelegt wurde und das Regelwerk weitgehend gleich geblieben ist. Zudem erfreut es mich, wenn ich mit Menschen spielen, die Neuerungen im Spielsystem mit Neugier und dem Willen dieser auszuprobieren begegnen. Spielmechanik in die sich als nicht gewünscht oder beidseitig unpraktikabel erweisen, kann man gerne mit Hausregeln kompensieren. von daher möchte ich mich in der Position verortet wissen, dass Regelwerke und Spielmechaniken auch Typen von Menschen zusammenführen können. Regelwerk und Spielmechanik der Art zu verurteilen stellt für mich die Gegenposition meiner eigenen Position dar.

daher bleibt für mich nur noch einmal das Fazit: ein tolles Spielsystem, mit tollen Regeln und Figuren. Wer daran Freude hat, den würde ich gerne einmal zu einem Spielchen begegnen. mittlerweile habe ich ein paar Armeen gebastelt und bemalt, Dutzende Spiele gespielt und freue mich über diejenigen die weiterhin mit diesem schönen Spiel eine angenehme und spannende Spielzeit verbringen möchten.

 
Mich stören jedoch Äußerungen im Superlativ! Gerade dann, wenn diese allgemeingültig formuliert sind, statt explizit als subjektive Meinung gekennzeichnet sind. Diese dann auch als allgemeingültiges Urteil zu fällen finde ich schon hart.
Persönlich sehe ich das auch nicht als guten Stil, doch das hier:
Dieses Geheule hier ist ja grauenhaft.
Bezieht sich nicht explizit auf diesen Beitrag. Es diskreditiert auf polemische Art andere Userinnen und User, die in diesem Thema, die sich ja durchaus, wie du auch, differenziert über das System äußern. Das du fragwürdige Designentscheidungen in der Regelverteilung zu einem IQ-Test für die Mitspieler stilisieren möchtest, finde ich bisschen befremdlich.

Es schien nicht so, dass @Dirtbag schlicht wollte, dass man ihm das System verkauft, sondern diverse Meinungen hören wollte. Und da gilt einfach, kein System ohne Schwächen.
  • alte Edition spielen - abgeschlossenes System, ggf. noch Inbalancen die nie angegangen wurden und von Hand nachgepatcht werden müssen, relativ freie Regelverfügbarkeit, nicht alle Auswahlen, 3. u. 4. Edition mit viel Raum für Kreativität (Fahrzeugkonstruktionsregeln, Xenofauna- und -flora-Regeln
  • Horus Heresy - Marine vs Marine, aktuelles System, cooles Setting, Regelimbalancen die nicht angegangen wurden, langsame Releases
  • 40k - Balance Datasheets und Patches die Imbalancen angehen, sehr abstrahiertes Regelwerk, hohe Release-Taktzahl
  • Epic Version mitnehmen, wenn sie erscheint. Setting gleich. Spiel, keine Ahnung wie es wird. Gelände nicht kompatibel.
Da Option 1,2 weitgehend kompatibel sind, kann man die praktisch beide Spielen und es gibt kaum eine Ausrede, sich nicht die geilen Horus Heresy-Modelle zu holen.

Ich meine, wir reden über eine Zeit in der Spacemarines noch so aussahen:
 
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Bezieht sich nicht explizit auf diesen Beitrag. Es diskreditiert auf polemische Art andere Userinnen und User, die in diesem Thema, die sich ja durchaus, wie du auch, differenziert über das System äußern.

Oh, das gab ich anders gelesen ... Da dachte ich es gehe nur um den vorherigen Beitrag.


Das du fragwürdige Designentscheidungen in der Regelverteilung zu einem IQ-Test für die Mitspieler stilisieren möchtest, finde ich bisschen befremdlich.
Ja das ist auch nicht so nett, aber ich fahre ganz gut damit. Manche Mitspieler lösen das Problem der verstreuten Regeln durch eigene Notizen andere durch ein gutes Gedächtnis. Beides ist dir mich OK. ?
Davon ab, ich fahre mit der Methode ganz gut. Komplexe Spiele und mit denjenigen spielen die irgendwie (!) Wege gefunden haben mir der Komplexität umzugehen.
Ich schätze, dass man bei Marine Armeen sich ca. 15 Waffenprofile, ca.25 Sonderregeln, ca. 12 Einheiten Profile und ca. 50 Regelsätze merken müsste,wenn man nicht ständig blättern will. Klar manche Menschen brauchen dafür ein paar Spiele und ich blättere auch hin und wieder im Regelbuch, aber nach ein paar Spielen haben das die meisten Mitspieler schon im Kopf.
Mich ärgert mehr die Grundposition, dass das bereits zu viel sei, bzw. das gute Spiele jene Spiele seinen, die relevanten Informationen zum Spiel alle per Handkarte liefern...
Na ja, leider ist mir schon bewusst, warum Siedler von Cathan und Monopoly so erfolgreiche Spiele sind...
Daher bleibe ich dabei, ich spiele gerne mit Menschen, die sich ein paar Sachen merken wollen und können.

P.S.
Habe da einen Kumpel der sich die Schadensmarkierungen bei Titanicus sowohl an seinen, als auch an meinen Titanen (meist so 8 Datenkarten pro Seite, ergo 16) jeweils pro Runde merkt. Ja und das macht sehr viel Spaß mit ihm zu spielen. Titanicus wie Heresy ??

OK,kurzer Nachtrag
Beim Schreiben wird mir manches klar...
Weniger ein IQ Test, als die Bereitschaft sich mit etwas zu beschäftigen und sich selber Wege zu erschließen etwas gelerntes umzusetzen. Denke daraus erwächst zumeist die Fähigkeit zur gelungenen Anwendung.
 
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Ich schätze, dass man bei Marine Armeen sich ca. 15 Waffenprofile, ca.25 Sonderregeln, ca. 12 Einheiten Profile und ca. 50 Regelsätze merken müsste,wenn man nicht ständig blättern will. Klar manche Menschen brauchen dafür ein paar Spiele und ich blättere auch hin und wieder im Regelbuch, aber nach ein paar Spielen haben das die meisten Mitspieler schon im Kopf.
Mich ärgert mehr die Grundposition, dass das bereits zu viel sei, bzw. das gute Spiele jene Spiele seinen, die relevanten Informationen zum Spiel alle per Handkarte liefern...
Naja, wir müssen hier zwei Sachen differenzieren - ich stimme dir in der Sache zu, dass ein Regelsystem komplex sein darf. Ich persönlich mag auch Spiele mit höherer Simulation als Abstraktion. Insbesondere als Hauptsystem. Ich meine, ich spiele ein System in welchem ich eine zufällige Tabelle dafür habe, was meine Viecher außerhalb einer Synapse tun. Zum Vergleich, im derzeitigen Regelwerk haben Tyraniden einfach eine miserable Moral und werfen 3W6 wenn eine Synapsenkreatur da ist. Und auch da war der Codexeintrag relativ schlank - Ausrüstung X gibt dir Sonderregel Y. Guck im Regelbuch nach, wenn du die nicht kennst.

Davon trennen muss man aber wirklich "dummes" Design. Und das ist dieser Split der Grundregeln auf zwei Bücher einfach nur. Ich glaube mein Lieblingsbeispiel war "Rending" in dem einen Buch und "Durchdringend" in dem anderen oder so. Hab das zu Beginn mal nachgeschlagen, aber mittlerweile vergessen.

Davon abgesehen bin ich dem System gegenüber gar nicht so destruktiv, wie es manchmal den Anschein hat, sondern lobe ja einige der Neuerungen durchaus. Ich empfehle halt dringend den "Community-Patch". Vor allem WEIL ich das Setting liebe. WEIL ich Cybots liebe. Aber es fühlt sich einfach bisschen obszön an, wenn der einen seinen Predator hinstellt und nicht reagieren darf, aber der Cybot mit vier Laserkanonen auf BF2+ zurück ballert 😛
 
Mir scheinen die meisten Kritikpunkte gar nicht die Regeln zu betreffen, sondern das Balancing.

Cybot, Nahkampf vs. Fernkampf hat IMHO alles nicht mit den Regeln zu tun, das ist Balancing.

Wie man sich bewegt, wie man trifft, verwundet, saved, Mechanismen der Reaktionen sind Regeln. Welche Werte einzelne Einheiten haben und was sie kosten, gehört ins Balancing.

Um es vereinfacht darzustellen, was im Regelbuch steht sind IMHO Regeln, was im Liber Astartes steht ist Balancing.

An den Regeln selbst ist wenig auszusetzen. Über die Präsentation kann man schimpfen. Aber ist es das Wert ?
Battle Scribe gibt die Sonderregeln mit aus, also was soll’s. Es gibt bestimmt im Netz einen Index was wo steht, wenn nicht kann man sich mal einen machen. Unabhängig davon, wie viele man nach 10 Spielen noch nachschlagen muss.

Was bleibt ist das Balancing. Es gibt ein paar offensichtliche Lücken. Aber wenn man nicht gerade Turniere spielt, kann man sich doch darauf einigen etwas anders zu machen. Z.B. Cybots 50% teurer, keine Named Character, max 20% Chapter spezifische Truppen. Selbst auf Turnieren sieht man ja Anpassungen, wie einen Cybot pro 1k Punkte.

Früher in den guten alten Tagen:
30k ist ein Liebhaber (des Settings) Spiel, kein Turnier Spiel. Das Listen Schreiben ist auch Teil des Hobbys, aber nicht als Knobelaufgabe um die stärkste Truppe aufzustellen, sondern um die geliebten und teuer bezahlten Modelle unterzubringen. Und um die spielen zu können, nimmt man auch schon mal ein Balancing Problem in Kauf oder einigt sich auf entsprechende Anpassungen.

Heute:
Die ersten T3 Einträge der neuen Edition waren auch keine Turniere sondern eher sowas wie Kampagnenwochenenden, weil es die "alte Garde" war, die mit der neuen Edition aus den Löchern gekrochen kam und als erste am Start war.
Aber mit Starterset und Plastikbausätzen, wurde nach und nach ein neuer Kundenkreis erschlossen. Und dieser hat zum Teil andere Anforderungen. Namentlich, weg vom 30k coole Modell schubsen zum 40k mit 30k Figuren. Auch mit einer höheren Spielfrequenz.
Während die "alte Garde", dankbar für das Update und die, die vor 40k fliehen, dankbar für eine "gemächlichere" Alternative im selben Universum sind, sind die, die 40k mit 30k Figuren wollen enttäuscht, weil 30k in seiner jetzigen Form kein 40k Ersatz sein kann und wahrscheinlich auch Marketing technisch nicht sein soll.

Bevor man mit 30k anfängt sollte man sich überlegen ob man zu den Leuten gehört, die damit leben können, dass Horus Heresy kein 40k ist.
 
Um es vereinfacht darzustellen, was im Regelbuch steht sind IMHO Regeln, was im Liber Astartes steht ist Balancing.
Kann ich soweit mitgehen - auch wenn die Schocktruppen-Regeln und auch die Reaktionen halt Teil der Regeln sind. Erstere sind mindestens undurchdacht, auch wenn sich das, wie du sagst, durch absolut mieses Gamedesign mit den Augury-Scannern irgendwann dahingehend gibt, dass kaum noch Schocktruppen gespielt werden (yay...). Die Reaktionen sind halt klassisches GW "on top" Design. Man nimmt ein wunderbares Regelwerk, ernsthaft wunderbar, ohne Sarkasmus - Probleme der vergangenen Editionen werden weitestgehend angegangen - es wird an den richtigen Stellen gestreamlined - und dann implementiert man etwas, was so halbgar ist, dass es meistens eher frustet als Spaß macht. Der Rest ist Balancing, korrekt.

Wie gesagt, für Community-Patches ist das hier ne perfekte Anlaufstelle:

Aber da braucht es halt Gegner für, die genauso wie für das hier...
Z.B. Cybots 50% teurer, keine Named Character, max 20% Chapter spezifische Truppen. Selbst auf Turnieren sieht man ja Anpassungen, wie einen Cybot pro 1k Punkte.
... halt die gleiche "Sprache sprechen". Bringt nichts ein Regelsystem ohne Gegner zu beginnen.
 
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Reaktionen: Lord Protector
(...)
Es schien nicht so, dass @Dirtbag schlicht wollte, dass man ihm das System verkauft, sondern diverse Meinungen hören wollte. Und da gilt einfach, kein System ohne Schwächen.
    • alte Edition spielen - abgeschlossenes System, ggf. noch Inbalancen die nie angegangen wurden und von Hand nachgepatcht werden müssen, relativ freie Regelverfügbarkeit, nicht alle Auswahlen, 3. u. 4. Edition mit viel Raum für Kreativität (Fahrzeugkonstruktionsregeln, Xenofauna- und -flora-Regeln
    • Horus Heresy - Marine vs Marine, aktuelles System, cooles Setting, Regelimbalancen die nicht angegangen wurden, langsame Releases
    • 40k - Balance Datasheets und Patches die Imbalancen angehen, sehr abstrahiertes Regelwerk, hohe Release-Taktzahl
    • Epic Version mitnehmen, wenn sie erscheint. Setting gleich. Spiel, keine Ahnung wie es wird. Gelände nicht kompatibel.
    [*]Da Option 1,2 weitgehend kompatibel sind, kann man die praktisch beide Spielen und es gibt kaum eine Ausrede, sich nicht die geilen Horus Heresy-Modelle zu holen.
(...)
Das ist völlig richtig interpretiert. Kein System ist ohne Schwächen, und in den hier bereits geäusserten Meinungen und Diskussionen werden sie auch recht deutlich. Ebenso wie die verschiedenen Sichtweisen darauf. Deshalb lese ich hier auch immer noch mit grossem Interesse mit. 🙂

Eine Entscheidung Für oder Wider 30k habe ich bisher noch nicht getroffen. Vieles von dem, was ich hier lesen, gefällt mir gut und macht einen sehr positiven Eindruck, andere Aspekte schlagen in genau die gleiche Kerbe, die mich bei 40k schon immer gestört hat: Einheiten werden aufgestellt und durch Beschuss schon wieder vom Spielfeld genommen, bevor sie überhaupt auch nur aktiviert wurden, sei das nun durch Augury-Scanner, Reaktionen oder reguläre Waffen.

Als alter Chaos-Anhänger habe ich mir jedoch mal das Liber Hereticus gekauft, um ein bisschen darin herumzublättern. Dazu kommt wahrscheinlich beizeiten noch das Grundregelbuch, um mal ein Testspiel zu machen.


Aber da braucht es halt Gegner für, die genauso wie für das hier...
Z.B. Cybots 50% teurer, keine Named Character, max 20% Chapter spezifische Truppen. Selbst auf Turnieren sieht man ja Anpassungen, wie einen Cybot pro 1k Punkte.
... halt die gleiche "Sprache sprechen". Bringt nichts ein Regelsystem ohne Gegner zu beginnen.
Das ist nicht das Problem, beides ist vorhanden. Den Community Patch werde ich mir mal anschauen. 🙂
 
Als alter Chaos-Anhänger habe ich mir jedoch mal das Liber Hereticus gekauft, um ein bisschen darin herumzublättern. Dazu kommt wahrscheinlich beizeiten noch das Grundregelbuch, um mal ein Testspiel zu machen.
Da hast du dir genau die richtige Seite ausgesucht!
Die meisten Hektiker haben eher maue Chapereigenschaften.
 
Ich hab mich in den letzten Tagen noch einmal mehr mit den Regeln beschäftigt. Ende Novemver planen wir eine 30k Apo. 10 Spieler jeder 4k Punkte.
Es gibt dazu ein paar Club Regeln, je 1k Punkte nur ein Dread und es dürfen ungeachtet der 25% Regeln ein Primarch und ein LOW gespielt werden.
Also packen wir alle unsere Dicken Dinger raus (hihi).

Ich plane mir einen Thunderhawk dafür zu drucken weil ich den einfach schon immer haben wollte und den dann auch spielen will. Dabei sind mir ein paar Dinge aufgefallen:

Es gibt gerade bei den LOW krasse Unterschiede zwischen den Modellen. Der TH hat ein paar stärken und aber auch seine schwächen. Das heißt der kann in Runde 1 schon vom Himmel geschossen werden.
Und dass finde ich schon krass bei einem ca.700 Punkte Modell das ca. 700€ im Orginal kostet. (mich wird es viel Zeit kosten).
Mein Plan ist da Horus mit seinen Termis reinzusetzen und noch einen Dread. Also ca. 2,5k an Punkten. Ich habe Bock das so zu spielen. Wenn der vom Himmel geschossen wird, war es das für mich in der Apo und kann wahrscheinlich als erster Heim gehen. Wenn ich Erfolg habe wird es extrem Geil sein.
So oder So wird es ein epischer Moment werden. Und das ist es was ich an dem Spiel Liebe.
Nich alle bei uns haben diese Einstellung. Es sind schon Sätze gefallen wie: Wenn mein Primarch in Runde 1 stirbt gehe ich nach Hause...

Als alter Chaos-Anhänger habe ich mir jedoch mal das Liber Hereticus gekauft, um ein bisschen darin herumzublättern. Dazu kommt wahrscheinlich beizeiten noch das Grundregelbuch, um mal ein Testspiel zu machen.

Sehr gute Wahl 🙂
 
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Reaktionen: Haakon
Ich bin neu hier, spiele aber Horus Heresy schon seit einigen Jahren als Hauptsystem und will deshalb auch etwas dazu schreiben.

Die Regeln sind leider ziemlich zusammengestückelt aus der gewachsenen 7. Edition, den 1.0 Heresy Regeln, nostalgischen alten Regeln die zurück geholt wurden und den Reaktionen die man oben drauf gesetzt hat. Dafür funktioniert das ganze eigentlich ziemlich gut, vorallem die Reaktionen bringen einiges an Tiefe. Es gibt allerdings verschiedene unklare Regelstellen und ein gutes FAQ ist nicht in Sicht. Wenn man nur RAW und offizielle Regelungen akzeptiert ist man bei 30k aktuell fehl am Platz. Community Patches können helfen, haben aber auch ihre Fallstricke.

Horus Heresy lebt eigentlich vom narrativen, Fluff und tollen Figuren und dem Spaß daran diese einzusetzen. Es gibt tonnenweise tolle Figuren von FW, Drittherstellern mit Alternativmodellen oder Kleinteilen und Umbaumöglichkeiten obwohl alles ja irgendwie „nur“ Marines sind. Wenn man daran Freude hat ist es toll, wenn man lieber „out of the Box“ baut eher nicht.

Trotzdem ist das System ziemlich anspruchsvoll (auch wegen der Fülle an Regeln), gerade bei den Reaktionen trennt sich ein wenig die Spreu vom Weizen. Dinge können einem schnell unfair erscheinen wenn man nicht weis wie man damit umgehen kann. Generell ist das Balancing recht gut, einzelne Einheiten (Dreadnoughts) und Beschuss im allgemeinen ist etwas zu stark, aber das kennt man ja von GW Systemen.