Ich bin ein star holt mich hier raus! -in australien?!

Ist das Jungelcamp wirklich in Australien?


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Die Sender stellen ein Angebot und die Leute fragen entweder danach oder lassen es bleiben.
Das Problem ist, neben Umfragen ist die Erhebung der Einschaltquoten etwas das über diese Geräte (mir ist momentan entfallen wie die Teile heißen) gemacht wird, ich würde ja gerne durch "Nicht-Einschalten" mein Votum abgeben, aber ich wurde leider nicht für diese Aufgabe ausgesucht 😉. Zudem ist es auch sehr interessant, woran das bemessen wird. Letzte oder vorletzte Woche gab es einen netten Bericht (inklusive Gespräch mit ihm) über den Ex-RTL-Chef der die "relevante Zielgruppe der 14-49 jährigen" erfunden hat. Er hat offen zugegeben dass es eine total fiktive und willkürliche Wahl der Alterspanne war, in Anbetracht der Altersstruktur in unserem Land sogar ziemlicher Quatsch ist. Also kann man sagen: die "Angebot und Nachfrage"-Geschichte basiert auch auf ziemlich absurden und willkürlichen Grundlagen. Da darf man sich schon mal die Frage stellen: Ist das alles so richtig, dass diese Nachfrage wirklich so gegeben ist? Sind die 2000 Haushalte in denen die Einschaltquoten gemessen werden wirklich noch so repräsentativ?
 
Ist das alles so richtig, dass diese Nachfrage wirklich so gegeben ist? Sind die 2000 Haushalte in denen die Einschaltquoten gemessen werden wirklich noch so repräsentativ?

Das ist doch immer das Problem bei Stichproben. Richtig wasserdicht ist sowas eigentlich erst wenn du so um die 100% abdeckst. Repräsentativ wird dies aber schon sein, da es ja nicht rein zufällig gemacht wird, sondern soweit ich weiß ein Durchschnitt durch die Bevölkerung gemacht wird. (Beruht höchstwahrscheinlich auf Schätzungen)
Nur ich finde persönlich schon, dass zu bestimmten Sendungen (wo hier meistens drüber geschimpft wird) eine breitere Zustimmung herrscht. Solche Labels wie Hartz4-TV und Co passen im Endeffekt nicht wirklich meines Erachtens. Ich höre selbst in der Uni Leute über DC, Familie im Brennpunkt, GNTM, Popstars u.a. reden, die das nicht aus wissenschaftlichem Interesse schauen.
Ich würde dich zwar unterstützen, dass man vielleicht die Erhebungsmethode hinterfragen sollte, aber was ist, wenn diese Methode aussagekräftige Ergebnisse liefert?

Und sind Ernennungen von Zielgruppen nicht immer in irgendeiner Art und Weise willkürlich?
 
Nur ich finde persönlich schon, dass zu bestimmten Sendungen (wo hier meistens drüber geschimpft wird) eine breitere Zustimmung herrscht. Solche Labels wie Hartz4-TV und Co passen im Endeffekt nicht wirklich meines Erachtens. Ich höre selbst in der Uni Leute über DC, Familie im Brennpunkt, GNTM, Popstars u.a. reden, die das nicht aus wissenschaftlichem Interesse schauen.
Das kann ich nur bestätigen, auch wenn ich selbst selten so etwas schaue, kenne ich doch viele angehende Akademiker (Studenten) und Leute mit guter Allgemeinbildung, die sich diese Sendungen anschauen. Solche Klischees wie "HartzIV-TV" sind überflüssig. Eigentlich sind die Leute die diese Klischees aussprechen die Weiterführung der Sache, der eine geilt sich an den dummen Leuten im Dschungel auf, der andere an der "dummen Unterschicht" die angeblich die Sendungen anschaut. Beides sind unwahre Klischees die nur genutzt werden um dem eigenen Voyeurismus (den jeder Bürger, egal welcher Schicht hat) auszuleben.
 
Beides sind unwahre Klischees die nur genutzt werden um dem eigenen Voyeurismus (den jeder Bürger, egal welcher Schicht hat) auszuleben.
Oder, wie in meinem Falle, um seine Resentiments zu pflegen. Ich gebe durchaus zu, dass ich vielleicht ein wenig überspitzt geschrieben habe, jedoch erschliesst sich mir kein Grund derartige Formate zu schauen, ausser ausgeprägter Langeweile und/ oder der Unlust sich mit anspruchsvolleren Themen zu beschäftigen. Es mag durchaus sein, dass andere dem nicht zustimmen mögen, deshalb gebe ich hier schließlich lediglich meine Meinung dazu ab. Desweiteren sind wir hier in einem freien Land, deswegen würde mir im Traum nicht einfallen irgendjemandem zu verbieten diese Sendungen zu schauen. Für meinen Teil jedoch mache ich lieber die Glotze aus, als dass ich derartigen Sums schaue.
 
Für meinen Teil jedoch mache ich lieber die Glotze aus, als dass ich derartigen Sums schaue.

Ist auch das Recht eines jeden Menschen, der einen Fernseher hat. Wie gesagt, ich zappe meistens bei den ganzen N24 - und NTV-Dokus weiter, da mich die Thematik meistens anödet (Ich hab meistens auch das Gefühl, dass die auf Krampf versuchen Hitler, Aliens oder beides in die Themen zu schleusen) bzw. das einfach absolut oberflächlich ist. Da sind Dokus auf ARD, ZDF oder Phoenix schon besser, wenn es nicht die hunderste Doku über den WW II ist. Aber wie ich schon weiter vorne sagte, hole ich mir meine Bildung eher aus Büchern bzw. Fachportalen.
Auch wenn ich persönlich DC oder Big Brother nicht schaue (Alltag hab ich auch zu Hause) ist es glaub ich, wie NGF schon schrieb, einfach der kleine Funken Voyeurismus in vielen Menschen, der das Interessante an solchen Sendungen ausmacht.
Ob man es sieht oder nicht, entscheidet jeder für sich nach persönlichen Aspekten, aber man sollte sich doch davon trennen, solche Formate einer bestimmten ggf. bildungsfernen Schicht zuzuschreiben, um sich gerade elitär von dieser abzusondern, nach dem Motto: Nur dumme Leute schauen das.
 
Bei aller sprachlichen Sorgfalt, die hier zurecht gegen dumpfe Breitsalven der Art "Proletenfernsehen", "Hartz-IV-TV" oder "Unterschichtenprogramm" ins Feld geführt wird (die im Übrigen auch eine bestimmte politische Aussage enthalten, also vom rein gesellschaftlichen Topos wegführen): die Idiosynkrasie gegen den rein beschreibenden Charakter, der hier ebenfalls aufgekommen ist, erweist keinen produktiven Dienst, sondern fördert stellenweise vielmehr Realitätsverweigerung zutage (ob nun intendiert oder nicht).
Es mag sein, dass Formate wie das "Dschungelcamp" (oder wie es sich nun schreibt) auch sozial höhergestellte, dem Bildungsbürgertum nahe Schichten ansprechen, die Gründe dahinter sind reine Laienpsychologie und darum unerheblich. Aber es kann doch keinerlei Zweifel daran bestehen, dass Sendungen, die mit als extrem wahrgenommenen Orten (und der damit verbundenen Flora und Fauna), abgehalfterten Berühmtheiten, die fortwährend Beleidigungen und andere Logorrhoen von sich geben und skurrilen "Prüfungen" aufwarten, vornehmlich auf ein tendentiell ungebildetes Publikum zugeschnitten sind. Diese Beobachtung ist rein deskriptiv und mit keinem Werturteil verbunden, es entspricht in etwa der Aussage, dass die Bildzeitung eher von Schichten, deren Bildungsgrad nicht allzuhoch ist, rezipiert wird, als es beispielsweise beim "Spiegel" der Fall ist. Da tut es wirklich nichts zur Sache, wenn man "einige Leute" kennt, die Atomphysik studieren und die Bildzeitung lesen oder solche, die über keinen Schulabschluss verfügen, jedoch aufmerksam den "Guardian" wahrnehmen - es ist für das Gesamtmosaik nicht weiter von Bedeutung.
Nun verwahre ich mich auf das Schärfste, an dieser sterilen Vivisektion des Konsumentenverhaltens eine Normativität abzuleiten, die bei Schlaglichtern wie "Unterschichtenprogramm" unverhohlen mitschwingt. Aber an der grundsätzlichen Analyse wird das nichts ändern; ich habe manchmal den Verdacht, als ob einige hier auch die beobachtbaren Tatbestände zu Tode relativieren wollen, um so den Werturteilen vorweg den Boden zu entziehen. 😉 Das allerdings artet in aller Regel in eine unfreiwillig komische Allotria aus, die sich der eine oder andere ersparen könnte. Es ist der Sache dienlicher, genau an den neuralgischen Punkten der Diskussion anzusetzen, die einer Verbesserung bedürfen (wie es z.B. Neopope getan hat) - und nicht mit fadenscheinigen Alltagserlebnissen und genauso plumpen Gegenschlägen zu "kontern".
 
Aber es kann doch keinerlei Zweifel daran bestehen, dass Sendungen, die mit als extrem wahrgenommenen Orten (und der damit verbundenen Flora und Fauna), abgehalfterten Berühmtheiten, die fortwährend Beleidigungen und andere Logorrhoen von sich geben und skurrilen "Prüfungen" aufwarten, vornehmlich auf ein tendentiell ungebildetes Publikum zugeschnitten sind. Diese Beobachtung ist rein deskriptiv und mit keinem Werturteil verbunden, es entspricht in etwa der Aussage, dass die Bildzeitung eher von Schichten, deren Bildungsgrad nicht allzuhoch ist, rezipiert wird, als es beispielsweise beim "Spiegel" der Fall ist.

Die Beobachtungen sind erstmal unterschiedlicher Natur.
Rein beschreibend wäre es wenn du sagen würdest, die Sendung spielt hauptsächlich an "extrem wahrgenommene Orte (und der damit verbundenen Flora und Fauna)," mit "abgehalfterten Berühmtheiten, die fortwährend Beleidigungen und andere Logorrhoen von sich geben und [mit] skurrilen Prüfungen aufwarten". Dass sowas dann eher auf bildungsferne Schichten abziel ist Deutung (muss zwar nicht unbedingt negativ wertend gemeint sein, geht aber rein über eine deskritpive Sicht hinaus)

Das Zeitungsbeispiel dagegen kann nach erfolgter Definition von "Bildungsfern" und "Nicht-Bildungsfern" dann wirklich rein deskirptiv erfolgen.
 
@Rattenfresser:
Unter Zuhilfenahme strenger und strengster Perspektivik sind bereits Attribute wie "extrem", "abgehalftert" sowie das wenig sachliche (und gerade deswegen verwendete) Substantiv "Logorrhoe👎" der reinen Deskription entgegenstehend. Eine soziale Beobachtung kann qua Anspruch nie so penibel sein wie ein naturwissenschaftliches Experiment, weil früher oder später ohnehin bewertendes Vokabular mit einfließt (und sei es nur, um eine nicht näher bestimmte Intensität (so den Komparativ) auszudrücken).
Meine Zuordnung dieser Sendung zum entsprechenden Zielpublikum beruht daher natürlich auf empirischer Basis und ist nicht ausschließlich zur Sendungsbeschreibung selbst konkludent, sondern holt sich seine Ankerpunkte auch aus einer anderen, eher makroskopischen Sicht. Aber evidente Alltagserfahrung (und auf die wollte, wenn ich mich nicht ganz stark irre, Moiterei_1984 hinaus, auch wenn er dabei in rhetorische Fettnäpfchen getreten ist) sowie einfache empirische Mechanismen sollten Anspruch und Zielgruppe der Sendung relativ schnell ausfindig machen. 😉
 
mir geht dieses mit dem finger auf die neuen aussätzigen (nämlich hartz 4 empfänger) gewaltig auf den zeiger. und das nicht nur weil ich selbst von hartz 4 lebe.

auf jeder baustelle und jeder angestelltenkantine kann man mehr geistigen dünnschiss rausfiltern. dass bild das viele von hartz 4 empfängern haben wird übrigens von denselben medien geschürt, die auch sendungen wie dschungelcamp, dsds usw. vermarkten und produzieren.
 
Ich glaube ja, dass die hohen Einschaltquoten für das Jungle Camp ja hauptsächlich durch Schadenfreude getrieben werden. Da sieht man Leute, die eine gewisse Zeit mehr oder weniger berühmt waren. Von diesen Leuten hat ja ein großer Teil der Gesellschaft den Eindruck sie würden viel Geld und Aufmerksamkeit für anspruchslose Arbeit (Modeln, Schauspielern, Geschlechtsverkehr, etc) bekommen und natürlich ist dann auch noch eine Spur Neid dabei, wenn man sieht wie dass man selber jeden Tag auf Maloche oder ins Büro schleppt und eher selten eine vermeintliche Anerkennung bekommt. Umso größer ist natürlich die Freude wenn man die frühere „Elite“ scheitern sieht und beobachten kann wie sie sich für ein paar Kröten zum Affen machen und sich erniedrigen lassen. Diese Schadenfreude hat aber tatsächlich gar nichts mit irgendeinem finanziellen oder intellektuellen Hintergrund zu tun, da das Interesse and der Sendung meiner Meinung nach rein Emotional getrieben ist. Natürlich kann ich sagen ich schaue den Mist nicht aber ich kenn genug schlaue Menschen die sich das ansehen.

Problematischer finde ich eher, dass eine Fernsehsendung die finanzielle Notlage der mittlerweile gescheiterten Stars ausnutzt und sich auf deren Kosten bereichert. Das gleiche gilt meiner Meinung nach auch für so Sachen wie Ultimate Fighting etc. wo Menschen die keine andere Wahl haben, dafür bezahlt werden ihre körperliche Unversehrtheit aufs Spiel zu setzen. Natürlich kann man sagen dass ist alles freiwillig, aber wenn das Angebot nicht gemacht werden würde, gäbe es alles nicht. Also blame it on RTL.
 
[..]Problematischer finde ich eher, dass eine Fernsehsendung die finanzielle Notlage der mittlerweile gescheiterten Stars ausnutzt und sich auf deren Kosten bereichert. Das gleiche gilt meiner Meinung nach auch für so Sachen wie Ultimate Fighting etc. wo Menschen die keine andere Wahl haben, dafür bezahlt werden ihre körperliche Unversehrtheit aufs Spiel zu setzen. Natürlich kann man sagen dass ist alles freiwillig, aber wenn das Angebot nicht gemacht werden würde, gäbe es alles nicht. Also blame it on RTL.

Wer Menschen derart pauschal entmündigt findet natürlich auch schnell einen Buhmann, ich gratuliere.
 
Danke! Nett von Dir.

Ich entmündige jedoch keinen ich kritisiere lediglich dass die Produzenten die Notlage unserer abgehalfterten C-Promis ausnutzen Geld verdienen zu müssen. Ich meine die müssen Geld verdienen, die können wirklich sonst nichts. Die haben ja keinen Beruf etc, die müssen das tun. Ich verurteile auch Geldgeile Produzenten die Kampfsportlern Geld bieten damit die sich ohne Schutz und Regeln prügeln. Klar kann man sagen das hat jeder selber in der Hand (Ich zum Beispiel würde für kein Geld der Welt beim Dschungel Camp mitmachen, aber andere Menschen haben so ein gefestigtes EGO vielleicht nicht), aber nur weil ein paar Deppen alles machen würden darf man das nicht ausnutzen.
 
Diese Schadenfreude hat aber tatsächlich gar nichts mit irgendeinem finanziellen oder intellektuellen Hintergrund zu tun, da das Interesse and der Sendung meiner Meinung nach rein Emotional getrieben ist. Natürlich kann ich sagen ich schaue den Mist nicht aber ich kenn genug schlaue Menschen die sich das ansehen.

Gut erkannt, sehe ich auch so. Daher halte ich das Dschungelcamp auch nicht für klassisches "Unterschichtenfernsehen". Merkt man eigentlich auch schon an der Sendezeit. Sowas wie "Familien im Brennpunkt" kann man tatsächlich getrost als "Hartz IV TV" klassifizieren, alleine schon weil´s zu einer Zeit läuft, zu der die Meisten Menschen die Arbeit haben auch arbeiten. Aber über C-Promis lustig machen kann sich fast jeder von uns, vom Arbeitslosen bis zum Juraprofessor.

Aus dieser Hinsicht amüsiert mich tatsächlich das Auftreten von Rainer Langhans. Er hat mit seiner Teilnahme am Dschungelcamp die geilste Pointe auf die 68´er abgeliefert die man sich vorstellen kann und den Mythos um sich selbst demontiert.

Problematischer finde ich eher, dass eine Fernsehsendung die finanzielle Notlage der mittlerweile gescheiterten Stars ausnutzt und sich auf deren Kosten bereichert.

Inwieweit da eine finanzielle Notlage vorliegt wissen wohl nur die C-Promis selbst, ich denke aber, in vielen Fällen ist es eher die emotionale Not, nicht mehr im Rampenlicht zu stehen. Aber Mitleid habe ich da keines und bleibe hier bei meinem Argument, dass die da freiwillig mitmachen.
 
Inwieweit da eine finanzielle Notlage vorliegt wissen wohl nur die C-Promis selbst, ich denke aber, in vielen Fällen ist es eher die emotionale Not, nicht mehr im Rampenlicht zu stehen. Aber Mitleid habe ich da keines und bleibe hier bei meinem Argument, dass die da freiwillig mitmachen.
Als C-Promi kann man das Dschungel Camp auch fur sich nutzen. Anlässlich der aktuellen Sendung war Harry Wijnvoord bei Lanz im Talk und hat klar gesagt, dass er das Camp genutzt hat um wieder Engagements zu bekommen, was auch geklappt hat und er hat sich dort nicht total zum Affen gemacht. Wenn man als nicht mehr so angesagter C-Promi also nicht der Volldepp ist, dann kann man das Dschungel Camp nutzen um den eigenen Marktwert zu steigern, das schaffen eben nur viele C-Promis nicht. Dieses Mal scheint wohl keiner mit einem Gewinn für sein Image dabei heraus gekommen zu sein, entweder man hat an Ansehen verloren oder man wird immer noch so wie vorher wahrgenommen, aber so wie Harry Wijnvoord damals 2004 scheint dieses Jahr keiner seinen Marktwert gesteigert zu haben (wobei sich das erst noch zeigen muss, bisher ist es Theorie, vielleicht bekommt der ein oder andere jetzt wieder Engagements).