40k IG: "Brüder in Schwarz" - Das Rollenspiel

Alle drei schwiegen mehrere Minuten lang, bis Akai seine Stimme hob.
"Auch wenn ihre Saga kurz war, sind sie ehrenhaft gestorben, auch Osvald. Es gibt weit aus unehrenhaftere Tode."
Akai strekte seinen Becher den beiden Space Wolves entgegen.
"Auf deine vier Brüder Firnwulf! Solange du stehst und kämpfst werden sie nicht in Vergessenheit geraten.
Wenn du in der Schlacht Fallen solltest, dann ist eins gewiss. Leman Russ und alle Vlka Fenryk die an seiner Seite stehen, werden dich mit einem Lächeln auf den Lippen und offenen Armen empfangen!"

 
Bei Akais letzten Worten entrang sich Brans Kehle ein warnendes Knurren und das wettergegerbte Gesicht des Wolfes wandte sich dem White Scar zu:"Jetzt mal langsam, willst du damit andeuten, dass Russ tot ist, Pferdeherr?", grollte er deutlich weniger freundlich, als noch kurz zuvor. Ob es nun das genetische Erbe oder die zahllosen Sagen waren, die sich um Russ' Heldentaten rankten. Klar war, dass der Runenpriester die Aussage alles andere als gut aufzunehmen schien...
 
"Sagt mir Space Wolve. Wie lange sucht ihr bereits vergebens nach Leman Russ? Wie oft habt ihr bereits die Sterne bereist, nur um mit leeren Händen zurück zu kehren? Ich will euch eurer Illusion nicht berauben, aber die Such nach unseren Vätern ist aussichtslos. Nur der Imperator allein weiß, was mit ihnen passiert ist!"
Solch eine heftige Reaktion hatte er nicht erwartet. Dennoch versuchte er gelassen zu bleiben, was sich angesichts der Menge an Mjod, die er zu sich genommen hatte, schwierig gestaltete.
 
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Vanem Barocal - In seiner Werkstatt

Vanem war ein wenig überrascht.

Ein Vox-Umwandler? Woher hatte dieser Außenstehende diese Technologie?

Auch wenn dieser Umwandler eher schlecht programmiert war und durch den starken Akzent das Komikzentrum in Vanems Gehirn tangential ansprach, musste der Techpriester der Sache auf den Grund gehen. Der Besitz der Geräte war für Nicht-Mechanikums-Mitglieder nicht verboten, aber doch eher ungewöhnlich. VanemsGehirn aktivierte das Suchprogramm und forschte nach Informationen über die "Brethren of Dawn". Was er nach wenigen Sekundenbruchteilen in sein Bewusstsein transferiert bekam, beruhigte ihn. Naja, die Beziehungen zu einzelnen Orden der Adeptus Astartes war eben kein Gebiet, auf dem vorhandenes Wissen einem Explorator besondere Vorteile bringen konnte.
Vanem hatte sich nie ernsthaft damit beschäftigt, warum einige Orden mehr Unterstützung durch das Mechanikum erfuhren als andere.
Er aktivierte das Komm-Link:

"Lefarruk von den Brethren of Dawn, Eure Anwesenheit ehrt mich. Betretet meine bescheidene Werkstatt."

Über seinen Mechandriten schickte er einen Impuls durch die Leitungen, mit einem pneumatischen Zischen öffnete sich die Tür. Vanem erhob sich zu seiner ganzen Größe, strich sein rotes Gewand glatt und drehte sich zum Eingang seiner Werkstatt.
 
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Firnwulfs Zelle - Firnwulf mit Bran und Akai

Firnwulf räusperte sich, wobei es eher klang als würde er einen Brocken hervorwürgen um ihn dann auszuspucken. "White Scars sind wohl besonders schnell dabei aufzugeben und ihre Kameraden als tot zurück zu lassen. Oder wer sollte vorhin der vierte gefallene Bruder sein? Der Orkboss vielleicht?" Er lachte bitter auf. "Erzählt doch mal, wie ein erster Einsatz bei den Söhnen des Khans aussieht: Staubwedeln an seinem leeren Grabmal vielleicht?"
 
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Akai

"Ihr selber habt doch einen vierten Bruder erwähnt Firnwulf. Hrólfr, Gjord, Osvald ... und Koff'ab. Und eigentlich auch Hrangalf. Er ist eigezwängt in einen eisernen Käfig. Kann sich nicht mehr frei bewegen. Wird nur dann geweckt, wenn der Orden ihn braucht. Er wird nie mehr jagen können, nie mehr die frische Luft auf seiner nackten Haut spüren können. Er ist mehr Maschine als Mensch. Die Iron Hands mögen diesen Zustand zwar bevorzugen, doch welcher wahre Sonn des Russ oder des Khan würde den eisernen Sarkophag eines Cybot bevorzugen? Gerade ihr Firnwulf solltet wissen was ich meine. Ich seid noch immer ein Jäger!
Nein! Für einen White Scar ist das kein Leben. Unsere Apothecarii gewähren uns unseren verdienten Tod! Wir wollen frei sein!"
Akai stellte den Becher mit dem Mjod beiseite.
"Ich hatte euch für mehr als nur Raubolde gehalten. Ich dachte ihr Seit humorvolle Gesellen, doch wie es scheint habe ich mich
geirrt! Ihr seid nur auf Streit aus! Ich habe euch als Krieger geehrt, doch ihr reagiert sofort gereizt darauf! Fangt an mich und meinen Orden zu beleidigen! Unter unseren Legionen herrschte stets Freundschaft! Ich bin nicht auf Streit aus Space Wolves. Ich denke es ist besser, wenn ich euch nun alleine lasse!"
Schlechtes Benehmen würde auch die Ehre meines Ordens beschmutzen. Mein Bruder und der Große Khan würde davon erfahren.
Akai öffnete die Tür und ging auf den Gang hinaus zu seinem Quartier.
 
Firnwulfs Quartier - Firnwulf und Bran, Akai gerade gegangen.

"Ihr.." äzte Firnwulf Akai nach. "Du, Sattelkind, hälst Koff'ab wirklich für den Namen eines Bruders? Wieviel Mjold hast du eigentlich schon intus? Koff'ab is der Orkboss gewesen!" Rief er Akai noch hinterher auf den Gang, dann ließ er sich auf die Kante seiner Schlafstätte nieder. Nurnoch allein mit Bran redete er trotzdem weiter, als wenn der Pferdeherr noch anwesend wäre. "Und wenn er es beinahe geschafft hat den alten Hrangalf zu erledigen, hat er sich wahrlich einen Platz zwischen all den Helden und großen Bestien verdient, Grünhaut oder nicht." Er schaute zu Bran hinüber. "Und was ist mit dir? Glaubst du auch, dass wir in den ehrwürdigen Cybots nur unsere Ahnen zu einem Dasein im Diesseits verdammen? Gerade Sie mit ihren Jahrhunderten alten Erfahrungen müssen doch der Vlyka Fenryka erhalten bleiben." Er seufzte und suchte sich irgendwas um seine Finger zu beschäftigen, wobei er an einer der Talismanketten an seinem Gurt hängen blieb.
 
"Wir sollten auch unsere würdigen Feinde ehren. Sie sind es, weshalb wir selber Ehre und Ruhm erlangen oder glaubt ihr verdient euch euren Platz an der Seite der großen Helden von Fenris, weil ihr alte Weiber tötet?!" brüllte Akai Firnwulf hinterher.
Die Beleidigungen der Wölfe und das Mjod waren keine gute Mischung. Sein Blut geriet in Wallung. Er kochte vor Wut.
Sein erhöhter Blutdruck beschleunigte die Verteilung des Mjods in seinem Körper.
Firnwulf hat recht! Ich habe bereits zu viel Mjod getrunken!
Sein Körper versuchte sich gegen das Gift zu wehren. Er taumelte noch mehrere Meter weiter und erbrach sich dann an einer der kalten Wände.
 
Bei Firnwulfs Worten glomm ein Funke in Brans sonst so freundlich dreinblickenden Wolfsaugen auf:"Du vergisst dich im Kummer der Erinnerung und im Zorn auf den White Scar, Bruder. Lass ab von derlei Gedanken und besinne dich auf das was du bist! Dank wem du es bist. Wie tausende Mitglieder der Rotte vor dir. Außenseiter haben es nie verstanden, höchstens einen flüchtigen Eindruck dessen gewonnen was sie in uns sehen wollten. Sollen sie in uns die kaltblütigen Mörder und Barbaren sehen, Hel, wir sind es immerhin. Warum Anstoß an diesem Zug der Weisheit des Allvaters und Russ' Geschenk sehen! Aber vergiss nicht, dass wir mehr sind. Und das kein Wolf gleich ist."
Während Bran sprach legte er seine rechte, gepanzerte Pranke schwer auf die linke Schulter des Wolfsscouts und nickte hinüber zu dessen Schrein.
"Sie leben in dir, in uns allen weiter. Sei es in einer Saga, die ihre Tapferkeit preist oder deinen Erinnerungen die eure Bruderschaft ehrt. Sie werden niemals vergessen. Nicht zuletzt ich werde dafür sorgen, als Skalde aber auch als Bruder." Der Runenpriester seufzte leise, machte eine kleine Pause um seine Worte wirken zu lassen in der er seinen Blick durch die Zelle des Anderen schweifen ließ.
Es gilt diesen Riss zu schließen, bevor er das Rudel entzweit.
"Die Söhne des Khan sind mindestens so heißblütig wie wir und ihr Stolz brennt mindestens so heiß wie ihr Blut. Unsere Legionen verbindet seit altvorderen Zeiten ein tiefes, inniges Band der Freundschaft. Aber zur Freundschaft gehört immer auch Akzeptanz. Akai, er kommt von einer Welt die ebenso grundverschieden von Fenris ist wie ein Wolf des Rudels vom nächsten. Und dennoch nennst du sie Brüder. Du findest sicher auch einen Weg um mit dem Sattelkind zurecht zu kommen, eh?", endete er schließlich, wobei es halb Ratschlag, halb unterschwellige Warnung war. Sie wussten beide nur zu gut was ein Streit unter Brüdern anrichten konnte. Wie er das Rudel bedrohen konnte.
 
Im Arbeitszimmer

Eremias hatte sich um entschieden, war kurzerhand an seinem Quartier vorbei gegangen und setzte seinen Weg in die tiefer gelegenen Abschnitte von Erioch fort. Das Umfeld änderte sich mit der Zeit. Die dämmrige Beleuchtung wich einer fast klinischen Helligkeit. Den reich verzierten Hallen und den unzähligen, mit Zierrat versehenen Funktionskammern folgten Wände aus schmucklosem Stahl und Laborräume, die keinen Einblick in ihr Inneres zuließen. Der Personenverkehr war hier unten weit geringer und Eremias traf auf immer weniger Menschen dafür umso mehr Servitoren und Cherubim auf seinem Weg. Abgesehen von einem ihm bekannten Arbeitskollegen würdigte er nichts und niemand eines Blickes. Nur ein Mal hielt er auf seinem Weg inne und lauschte vor einer geschlossenen Tür, hinter der ein fürchterliches Kreischen erscholl, in dem Moment, als er sie passierte. Er hob fragend eine Augenbraue und warf zur Orientierung einen Blick auf die Plakette daneben und war nicht weiter verwundert. Mit einem kurzen wertungsfreien Brummen setzte er seinen Weg fort. Er vergrub seine Hände in die Taschen seines Gewandes, er bekam schnell kalte Finger hier unten. Es war merklich kühler.
Der hell erleuchtete Gang endete vor einem massiven Tor; mehr als mannshoch und doppelt so breit. Eremias nahm seine rechte Hand aus der Tasche und drückte sie gegen ein Sensorfeld, das neben dem Tor in der Wand eingelassen war. Eine Gänsehaut kroch ihm den Unterarm hinauf beim Kontakt mit dem eiskalten Metall. Seine Fingerspitzen kribbelten. Das Feld auf dem seine Hand ruhte färbte sich rot, als würde das Metall erhitzt werden und zeichnete die Umrisse seiner Hand nach. Eine feine Nadel fuhr aus der Fläche und stach ihm in den Finger. Eremias spürte nichts davon. In Sekunden war seine Identität von dem Scanner validiert worden und das Rot des Handabdrucks wechselte auf Grün und verblasste. Eremias rieb sich die Handfläche mit den Fingern und steckte die Hand zurück unter seine Robe. Das Tor öffnete sich nach mehrmaligem Klicken und Klacken und schloss sich hinter ihm wieder.

Eremias betrat seinen Arbeitsbereich. Das Licht dimmte bei seinem Betreten auf und flutete die Räumlichkeiten allmälig mit der schon im Flur vorherrschenden Helligkeit. Sein Weg führte ihn ohne Umschweife zu einem der Wandschränke auf der gegenüberliegenden Seite. Als er an einem breiten metallenen Pult vorbei ging, erwachten eine Reihe Monitore an der Wand daneben zum Leben. Auf ihnen waren die Profile der neu rekrutierten Astartes zu sehen. Für jeden der Probanden rollte auf einem der Bildschirme eine Wand an Text, Glyphen und vereinzelten Bildern über die Oberfläche. Viele der Daten waren höchst sensibel und neben dem Watchcommander, dem Ordenspriester und Orphalius nur wenigen Leuten auf Erioch zugänglich. Eremias öffnete den Wandschrank mit leicht zittrigen Fingern; die Kälte war noch nicht aus ihnen gewichen. Im Schrank standen einige Behältnisse aus Metall, alle fest versiegelt, manche von ihnen in roten Buchstaben beschriftet. Er nahm einige der Behälter aus der vordersten Reihe eines nach dem anderen heraus und stellte sie vor sich auf eine Ablage. Dann griff er auf Zehenspitzen stehend in die hinterste Reihe nach einer flachen, dickbauchigen metallenen Flasche. Er schraubte den kleinen Drehverschluss am Kopf ab, legte ihn ebenfalls auf die Ablage und setze die Flasche an seine trockenen Lippen. Er nahm einen tiefen Schluck, schmatze eine paar Mal genüsslich, drehte den Verschluss wieder auf den Hals und stellte die Flasche zurück in die hinterste Reihe des Schranks. Er stellte die Behälter erneut davor, schloss den Schrank und sah sich mit leicht feuchten Augen in seinem Arbeitszimmer um. Ihm wurde warm. Das leichte Zittern der Hände verschwand, genau wie sein anfängliches Hungergefühl. Er ging zu dem Pult unter der Wand aus Bildschirmen und setze sich auf einen gepolsterten Sessel mit hoher Kopflehne und verschränkte die Arme vor der Brust. Er richtete seinen Blick auf die Akten der Astartes, überflog sie beiläufig und stellte nüchtern fest, dass keine Änderungen vorlagen. Mit einem Griff an die Armlehne wechselte er das Bild auf den Schirmen. Weitere digitalisierte Dokumente flogen an seinen Augen vorüber. Einsatzpläne, Inventurlisten, Versetzungsschreiben, Blaupausen von Xenos Artefakten, zwei junge blonde Frauen mit entblößten Brüsten, Inquisitions-Manuskripte, Auszüge aus dem Schriftverkehr mit Vorgesetzten... - er hatte gefunden was er gesucht hatte. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und las in den Unterlagen. Seine Miene verzog sich vielsagend, als er darin auf den Namen Bran Icepaws stieß.
 
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Lefarruk - Werkstatt von des Techpriesters

Lefarruk betrat die Werkstatt von Vanem Barocal, durch die vor ihm sich öffnende Tür. Die Werkstatt war vollgestopft mit verschiedenen Gerätschaften, Werktbänken, Werkzeugen, Maschinen, er hätte diese Liste von der Menge her wahrscheinlich unendlich weiterführen können, doch er kannte nicht mal annähernd die Hälfte der Dinge in diesem Raum.
Der Astartes schritt langsam auf den Techpriester zu und sah sich dabei neugierig und mit großen Interesse um, hielt aber respektvollen Abstand zu allen Gerätschaften, sowie zum Priester des Mars als er vor ihm stehen blieb.

"Danke, dass ihr mir Einlass in Eure Gemächer gewährt. Verzeiht, wenn ich wieder ins Gotische wechsle, doch meine Kenntnisse der Lingua Technis sind zu gering und ich möchte euch nicht weiter mit der niedrigen Qualität meines Vox-Umwandlers belästigen."

Der Brethren of Dawn vollführte eine spezielle respektvolle Geste, möglicherweise erkannte Barocal diese gar nicht als solche, da sie eine typische Gestik seines Ordens gegenüber Techmarines und Angehörigen des Mechanicums.

Er setzte erneut etwas zu sagen: "Falls Ihr Interesse habt, würde ich Euch meinen Vox-Umwandler untersuchen lassen, vielleicht könnt ihr auch für mich die eine oder andere Ungereimtheit oder Fehlfunktion beheben. Ich möchte Euch mit meiner Anwesenheit nicht allzu sehr von Euren Aufgaben ablenken, aber ich wäre erfreut, wenn ich ein wenig von Euch oder über Euch lernen könnte. Da sich nicht oft die Gelegenheit bietet sich mit einem Priester des Mars auszutauschen, besonders nicht in meinem Rang!"
 
Eremias sah schon wieder auf die Zeitanzeige, die auf einem der Bildschirme eingeblendet war. Bis auf diesen einen war die Reihe matt schwarz; er hatte sie ausgeschaltet. Sein Magen hatte wieder zu knurren begonnen und Eremias wippte mit dem Fuß zu einer Melodie, die nur in seinem Kopf spielte. Er hielt die Augen geschlossen, während er sich auf seinem Stuhl sitzend immer wieder links herum und rechts herum um seine drehbare Achse schwang. Ihm war langweilig. Die Akten wiesen keine neuen Revisionen auf, sein digitaler Posteingang war leer, niemand brauchte ihn im Moment. Die Zeit in der neue Rekruten eintrafen war für ihn immer mit einer langen Ruhepause verbunden. Manchmal genoss er das, doch im Moment wünschte er sich fast lieber, es würde irgendwo ein Krieg oder zumindest ein mittel kleines Gefecht ausbrechen; irgendetwas, das diese Stille durchbrechen würde. Mit einem Ruck stemmte er sich aus dem hohen Stuhl und trat an den breiten metallenen Schreibtisch. Er ordnete die Papiere, die darauf lagen, drehte penibel die Arbeitsutensilien in eine Richtung und ordnete die Stempel und Siegel nach Größe und Form. Er besah sich das Pult aus Knöpfen und Reglern, das in den Tisch eingelassen war, entfernte hier und da Staub und Dreck mit den Fingern und drehte sich ohne ersichtlichen Grund mit Schwung um die eigene Achse, so wie er es mit dem Stuhl zuvor getan hatte. Er kämpfte ein wenig mit seinem Gleichgewicht, rammte die Hände in die Taschen seiner Kutte und fingerte nach einem kleinen weißen Döschen, das sich in einer der Taschen befand. Er holte sie heraus und schüttelte sie vor seinen Augen. Das klappern darin sagte ihm, dass sie noch etwa halb gefüllt war. Er ließ sie zurück in die Tasche gleiten und ging zum Ausgang seines Arbeitsbereichs.
Er hatte kein bestimmtes Ziel. Eremias lief die hell erleuchteten Gänge des Experimenta Segments entlang und legte dabei ein eher schlenderndes Tempo vor. Er musste die Zeit bis zum Abendmahl irgendwie rum kriegen. Sein Weg führte ihn vorbei am Segment Embra, doch er wollte wenn möglich keinem der Astartes mehr über den Weg laufen. Seine Laune würde einer Begegnung nicht zuträglich werden. Er wusste, dass er unausstehlich sein konnte, wenn er sich langweilte. Zwei Kammerdiener kamen ihm entgegen. Einer schob einen Rollwagen vor sich her. Chemikalien und Reinigungsmittel stapelten sich darauf. Im Vorbeigehen schnappte er einen Fetzen ihres Gesprächs auf.
"... Ahnung was da ausgelaufen ist. Aber es hat gestunken wie die Hölle."
"Vielleicht hat einer der Servitoren Schmiermittel verloren."
"Weiß auch nicht. Das Zeug dort hat sich in Wand und Boden gefressen! Ich hab mich nicht mal getraut da mit Handschuhen hin zugreifen. Ich hab die Wand mit allem bearbeitet was ich auftreiben konnte, aber die Striemen muss jemand mit ‘nem Spachtel und Ceramytan wieder ausbessern."
Beide verfielen in Schweigen. Eremias setzte seinen Spaziergang fort.
 
Nur mit großer Anstrengung schaffte Akai es, sich auf den Beinen zu halten. Er zitterte am ganzen Körper. Sein Hals brannte von der Magensäure, die er mit dem Mjod erbrochen hatte. Die Mischung hatte sich in Wand und Boden geätzt. Er schwankte hin und her, musste sich immer wieder an der Wand abstützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und fluchte lautstark über sein Verhalten.
Zwei Kammerdiener, die ihm entgegen kam, schrie er an. Wirre Worte entsprangen seiner Kehle. Ohne Sinn und Verstand, doch er brüllte so laut, das sie zusammen zuckten und schnell ihren Rollwagen weiter schoben.
Ein dumpfes Dröhnen in seinen Ohren nahm zu. Immer lauter pochte es. Sein Sicht wurde immer mehr getrübt, bis er alles nur noch verschwommen sah. Mit schweren und langsamen Schritten kam er seinem Quartier näher.

Nur wenige Meter vor seiner Kammer kam ihm ein Arbeitsservitor entgegen. Das surren der Räder verstärkte das Pochen in Akais Ohren. Die kleinen blinkenden Lichter auf dem mechanischem Körper des Servitors wechselten jede Sekunde, einem Regenbogen gleich, ihre Farbe.
Beide blieben voreinander stehen. Der Servitor betrachtete die Robe von Akai, die sich seltsam verfärbt hatte. Akai konnte nur schwach die Blinklichter erkennen.
"Kann ich ihnen behil" krächzte der Servitor, bis Akai ihm mit der bloßen Faust den Schädel von den Schultern schlug. Funken schlugen aus dem Hals des Servitors. Die grünen Augen der Maschine erloschen langsam.
Mit einem kräftigen Tritt beförderte Akai den seelenlosen Körper mehrere Meter durch den Gang. Immer wieder trat er auf den leblosen Körper des am Boden liegenden Servitors ein, bis das Surren und Blinken aufhörte. Man konnte nur noch das schwerfällige Schnauben des White Scars vernehmen. Eine Zeit lang blieb er noch so stehen, bis er sich plötzlich umdrehte, als wäre nichts geschehen, als wäre er dem Servitor nie begegnet.
Er trat in sein Zimmer ein und verschloss hinter sich die Tür. Abrupt ließ er sich auf sein Bett fallen. Die Metallstangen ächzten unter dem enormen Gewicht.


Am nächsten Morgen:

Akai konnte sich am nächsten Morgen an nichts mehr erinnern. Er wusste nicht weshalb seine Robe verschmutzt war und zudem auch noch fürchterlich Stank. Wieso seine Hand Stellen aufwies, an denen er geblutet haben musste. Er wusste nichts mehr, außer der Ankunft......
 
[OOC: Das Ende des Gesprächs zwischen Firnwulf und Bran]

Firnwulf schaut zu dem noch stehendem Runenpriester auf. Dann schaute er wieder zur Tür. "Hel - du hast Recht. Weisst du noch, was für einen Blödsinn wir getrieben haben, als wir das erste mal Mjold genoßen haben?" Er grinste vielsagend - an die Keilerei im Aett konnte er selbst sich noch gut erinnern. Allerdings auch nur weil die älterem Brüder ihm nachher noch viel davon erzählt haben, ihn und die anderen Blutwölfe damals aufgezogen haben. Eigentlich hätte der White Scar das selbe verdient aber... Er sollte ein gleichwertiger Bruder sein und kommt aus einer anderen Kultur, anderen Legion, anderem Stamm - aus einem anderen Rudel.
Firnwulfs Blick fiel wieder auf seine Waffen. Er sollte nicht so viel erwarten hier zu finden. "Wir sollten nicht vergessen, warum wir hier sind - das ist kein zweiter Aett. Wir, Akai und all die anderen Brüder haben einen gemeinsamen Grund, warum wir hier sind. Mehr nicht. Und morgen der Tag wird wahrscheinlich hart genug, wenn ich den falschen Wolfspriester richtig einschätze." Firnwulf erhob sich und klopfte Bran auf die Schulter. "Du gehst jetzt auch besser."

Ein stummes Nicken von Brans Seite her schließt die Unterhaltung ab; alles ist gesagt. Der Runenpriester macht auf der Stelle kehrt, streift Firnwulfs kleinen Schrein mit einem nachdenklichen Blick und verlässt die Zelle des Wolfscouts. Morgen wird sicherlich kein Zuckerschlecken, da können ein paar Stunden Schlaf vorher nicht schaden...
 
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Am nächsten Tag nach der Morgenandacht in den Unterkünften

Wie in allen Einrichtungen des Imperiums, herrschte auch in den dunklen Gängen und Kammern der Wachfestung Enochia eine stumpfe, routinemäßige Monotumie. Der Takt wurde bestimmt von den dumpfen, dunklen Glockenschlägen, die zu den vielen endlosen Ritualen und Gottesdiensten der Ekklesiarchie riefen.
Die namenlosen Ordensdiener der Deathwatch sowie Diener der Inquisition, die sich im Schatten der großen Helden des Imperiums bewegten, folgten gehorsam dieser Glaubenspflichten.
Niemand von ihnen achtete oder hinterfragte die Inquisitoren oder gar die mächtigen Space Marine, ob sie diesen Pflichten nachkamen. Es stand den Ordensdienern nicht zu.


Die Astartes blieben während der Andachten unter sich. Wenn sie diese überhaupt besuchten.
Einige benutzten hierzu die großen Kathedralen, welche ihnen alle offen standen. Andere wiederum suchten gemeinsam mit ihren Teamkameraden abgelegenere und privatere Kapellen auf, um ihren Glauben an den Imperator zu folgen. Einige Ordensbrüder schlossen sich mit anderen Brüdern ihres Ursprungsordens zusammen, um auf ihre ursprüngliche Art des Glaubens den Herrn der Menschheit zu verehren.


Kurz, nachdem die allgemeine Morgenandacht vorbei war, standen Jurin und Ario Duniroff, die beiden Ordensdiener welche dem Team Eagel 2-4 zugeteilt waren, in der zentralen Kammer des Bereichs wo das Team untergebracht war, und warte auf diese.


Die Blicke von Ario, dem jüngeren von ihnen, gingen immer wieder nervös von dem Chronometer an der Wand zu den Eingangsbereich der zu den Wohnzellen der Space Marines führte. Ihr Auftrag, die Space Marines in ihren einfachen Ordensgewändern und unbewaffnet zu dem Ordenspriester zu bringen, damit dieser die neuen Rekruten begutachten und prüfen konnte, machte ihn sichtlich nervös.


Jurin, der um viele Jahrzehnte ältere Diener, warf seinen jungen Schützling ein sanft lächelnden Blick zu. „Bring dein Geist zur Ruhe mein Junge.“, ermahnte er ihn väterlich.


„Was ist wenn sie sich verspäten? Was ist wenn...“


„Es steht uns nicht zu darüber zu urteilen.“, ermahnte Jurin den Jungen.


„Der Ordenspriester wird uns....“, schluckte Ario ängstlich wurde aber dann abermals von seinem älteren Begleiter Unterbrochen.


„Seine Exzellenz der Ordenspriester Titus Strome wird uns bei einem möglichen Fehlverhalten der Space Marines nicht zur Rechenschaft ziehen. Wir dienen der Deathwatch, doch es steht uns nicht zu ihnen etwas vorzuschreiben. Der Wunsch des Ordenspriester war es, das wir sie nach der Andacht zu ihm führen und das werden wir tun. Also hab ein wenig Geduld, sie werden schon kommen.“


Ario nickte nur und verfiel in ein andächtiges Schweigen um seinen Geist zu beruhigen.
Jurin schmunzelte innerlich, erinnerte er sich doch an seine erste Zeit im aktiven Dienst der Deathwatch. Doch die Jahrzehnte haben ihn reifen lassen. Er kannte die Space Marines und ihre Eigenheiten. Er verehrte und achtete sie. Er kannte die vielen Unterschiede zwischen ihnen. Jene die streng waren, jene die ihn kaum wahr nahmen, jene die ihn als Mensch freundschaftlich behandelten oder schlicht nur als ein austauschbarer Diener. Sie waren immer respekteinflössend und es gab einige unter ihnen vor denen er sich vorsah. Manche sogar vor denen er Angst hatte.
Der Ordenspriester war einer von ihnen. Doch wusste er auch das er ein viel zu unbedeutendes Licht in den Augen des Ordenspriesters war, als das dieser ihn wirklich wahrnahm.
Die harten und ständig Wachsamen Augen von Titus Strome, waren nur auf die Space Marines gerichtet. Nicht auf die geringen, menschlichen Diener.
 
Bei den Unterkünften

Beim verdammten Thron!
Eremias saß aufrecht und hell wach in seinem Bett. Er hatte verschlafen.
In seinem Alter schlief er für gewöhnlich nicht länger als ein paar Stunden und seine innere Uhr hatte ihn bisweilen stets pünktlich aufwachen lassen. Nicht so heute. Erst das Schlagen der Glocken hatte ihn aus seinem unruhigen Schlaf gerissen und so saß er mit Schweißperlen auf der Stirn und ein wenig zittrig mit an die Brust gezogenen Knien da und klammerte sich an seine dünne Decke, die er bis zum Kinn gezogen hatte. Er brauchte einen Moment, um den Schock abzuschütteln und seine blassen Beine aus dem Bett zu schwingen. Mit nackten Füßen lief er über den kalten Boden und hinüber zur Waschschüssel. Er spritze sich zwei Hände Wasser ins Gesicht und fuhr sich mehr symbolisch als reinigend mit je einer Hand voll Wasser unter die Arme. Er verspritzte dabei gut die Hälfte und trat auf der Stelle auf nassem, kalten Stein, während er sich mit einem Tuch trocken rieb. Das Läuten der Andachtsglocken und sein nervöses Gemurmel begleiteten ihn, als er in der kleinen Kammer hinüber zum Wäscheschrank ging, eine neue Kutte und Schuhe überstreifte und dann auf einem kleinen Tisch die Hand voll Arbeitspapiere zusammensuchte, die er gestern zurecht gelegt hatte. Zu einem dichten Stapel zusammen gerafft, legte er sie nun doch noch ein Mal aus der Hand und ging hinüber zu dem kleinen Imperiumsschrein, der am Fußende seines Bettes lag. Ein scheußliches Ding, nach Eremias Meinung. Es war ein schmuckloses Gebilde aus den Insignien der heiligen Kirche, der Inquisition und dem Thron zu Terra; von einem namenlosen Pontifex gesegnet. Es gehörte zur Standardinventur in diesen Gemäuern und Eremias hatte nie viel um Gebete gegeben. Er kam sich albern dabei vor, seine Worte an jemanden zu richten, der ihn entweder nicht hören konnte oder aber viel zu beschäftigt war, als dass er ihm Gehör schenken würde. Er pflegte seine Bitten und Wünsche meist herunter zu schlucken. Im Dienste der Inquisition war wenig Platz für persönliches Glück.
Die Glocken waren bereits verklungen. Nichts desto trotz kniete er sich für den Augenblick hin, wobei seine Knie hörbar knackten, legte flüchtig einen Finger an das metallene Gebilde und summte ein bisschen unverständliches Zeug, während er an frisches Obst, warme Sonnenstrahlen und guten Tabak dachte. Nach wenigen Sekunden erhob er sich wieder, nahm den Stapel Papier an sich und ging in Richtung Flur. Vor seiner Tür hob er einen Arm, schnüffelte prüfend am Stoff an seiner Achselhöhle und steckte seine Nase in den Kragen seiner Kutte.
Wird schon gehen.
Mit diesem Befund verließ er schnellen Schrittes sein Quartier.

Zu den Unterkünften der Space Marines waren es nur ein paar Minuten, doch er beeilte sich und kam ein bisschen außer Atem, als er am Rande des Segmentums ankam. Er wartete außerhalb des Sichtbereichs und lauschte einen Moment. Wenn schon alle versammelt waren, wollte er nicht den Eindruck erwecken, er hätte sich verspätet oder etwas ähnlich Blamables. So beschränkte er sein Keuchen auf ein Minimum und setzte einen geschäftigen Gesichtsausdruck auf, als er um die Ecke bog.
Das Schauspiel war vollkommend vergeudet, denn vor den Quartieren sah er lediglich Ario und Jurin, die beiden Ordensdiener. Von den Astartes war nichts zu sehen. Er gesellte sich zu den beiden und begann zur Überschallung der erdrückenden Stille eine Unterhaltung über Belangloses:
"Guten Morgen. Zeit für den Vorstand beim Ordenspriester? Jaa, ja auch für unsere neuen Freunde wird es langsam ernst, was?"
Er nickte ein wenig nichtssagend und schaute in die Ferne. Er wusste nicht in wie weit die beiden aufgeklärt waren, doch er vermutete, dass Jurin ihn längst durchschaut hatte. Der Alte hatte mehr auf dem Kasten, als man ihm ansah. Eremias war selbstverständlich nicht zu dieser Veranstaltung geladen und genau genommen wusste er auch nicht, ob er eingelassen werden würde oder was ihn dort erwartete, doch er war so frei, es einfach drauf ankommen zu lassen. Die letzten Initiierungen hatte er durch seine Arbeit verpasst. Dieses Mal wollte er einfach mal Mäuschen spielen, wie es so schön heißt. Er blätterte abwesend durch den Stapel Papiere, die er im Arm trug und blickte fragend zu den beiden Dienern. Er wusste nicht, ob ihnen nach reden zu Mute war.
 
In eine schlichte, waffenstahlgraue Robe gekleidet trat Bran aus seiner Zelle in die angrenzende Messe, welche die Zellen der Brüder und einige leer stehende miteinander verband. Man musste kein Experte sein um zu erkennen, dass der Runenpriester entspannt und guter Dinge war. Wie es schien hatte er sich sogar gekämmt, jedenfalls wirkten das dunkle, kurze Haupt- und die etwas längeren Barthaare fast schon ordentlich für die Verhältnisse der Vlka Fenryka.
Ein breites Lächeln auf den Lippen stapfte er auf die beiden Bediensteten und Eremias zu, streckte sich noch einmal in aller Ruhe und sah anschließend in die kleine Runde, wobei sein Blick an dem Alten hängen blieb:"Verzettel dich nicht, Väterchen. Wichtige Dokumente von unschätzbarem Wert könnten verloren gehen. Und am Ende werden dann meine Brüder und ich auf eine nervenaufreibende Suchmission geschickt. Oder sie geben dieser halben Portion hier die Schuld und knüpfen ihn dafür auf, eh?", witzelte Bran ungezwungen, wobei er bei seinem letzten Satz auf den jüngeren der beiden Ordensdiener zeigte.
 
Akai hielt seine Hand unter das kühle Wasser und wischte das getrocknete Blut weg. Er benetzte sein Gesicht ebenfalls mit Wasser. Langsam tropfte die Flüssigkeit über seine langen Barthaare ab. Mit einem einfachen Knochenkamm strich er sich durchs dichte Haar. Die kleinen Ringe spülte er ebenfalls ab. Sorgfältig flocht er jene wieder in den dunkeln Bart.

Er kniete sich vor den kleinen Schrei und schloss seine Augen. Mit einem kurzen Gebet hielt er Andacht für den Khan und den Imperator.
Noch immer konnte sich Akai nicht erklären, weshalb seine erste weise Robe Flecken aufwies. Zum Glück beinhaltete seine Kiste noch eine weitere Robe. Sie hatte die selben Markierungen wie seine Rüstung und seine Haut.
Er streifte sie sich über und hing sich eine Kette um den Hals.

Zwei Diener, der Berater, der bereits bei ihrer Ankunft anwesend war, und Bran warteten bereits. Stumm stellte er sich neben Bran.