Ist die Geschichte nach dem Blackout eigentlich irgendwann weitergegangen?

Gordon Shumway

Testspieler
18 Oktober 2018
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So alte Säcke wie ich, die schon die 40 überschritten haben, werden sich vielleicht noch gaaaaaaaaaanz dunkel an die frühen 2000er erinnern. Da war Battletech auch außerhalb des Brettspiels und der Romane bekannt geworden, durch die alten Mechwarrior Games auf der allerersten XBox und vor allen Dingen auf dem PC.
Ausgerechnet zu der Zeit, als Battletech einem breiteren Publikum bekannt wurde, kam man damals irgendwie auf die Idee einen harten Schnitt im Lore zu machen.
Die Romane endeten irgendwie mit einer Niederlage des Hauses Steiners und begannen dann wieder weit in der Zukunft, in einer Galaxie in der es kaum Battlemechs gibt, weil ein galaxisweiter Bann auf sie ausgesprochen wurde.
Der galaxisweite Bann für die Battlemechs kam durch den sogenannten "Jihad" zustande, ein durch Fanatiker angezettelter Krieg, in der Battlemechs und Atomwaffen derart massiv eingesetzt wurden, das sich das menschliche Leben in der Galaxis kurz vor der Auslöschung befand. Nach diesem verheerend Krieg B]über den es leider keine Romane gibt[/B] wurde dann wie gesagt der Bann auf Battlemechs ausgesprochen, der sogar von den Clans akzeptiert wurde, und es begann eine Zeit des Wiederaufbaus, des Friedens und langsam wieder aufkommenden Wohlstandes.
An dieser Stelle setzen dann die "Dark Ages" Romane an, denn es wird ein Terroranschlag auf das galaxisweite Kommunikationsnetzwerk verübt, was dazu führt, das die verschiedenen Sternensysteme nicht mehr über "Funk" kommunizieren können. Kommunikation geht ab diesen Zeitpunkt nur noch sehr langwierig, wenn man ein Raumschiff mit Diplomaten in's nächste Sternensystem schickt. So ist es schwierig genug, eine aus einer Unmenge aus Sternensystemen bestehendes Sternenreich wie es z.B. das Haus Steiner besitzt zusammenzuhalten, große wirtschaftliche und militärische Bündnisse mit anderen Sternreichen zu schließen, praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. In den "Dark Ages" befindet sich die Menschheit wirklich in der Dunkelheit wieder und weiß man nie, was im nächsten Sternensystem vor sich geht und ob von dort aus Gefahr droht. Was passiert da natürlich? Es werden wieder Mechwarrior gebaut, um sich zu verteidigen oder um den Blackout zu nutzen, um andere Sternensysteme zu erobern oder um einfach unabhängig von einem der großen Sternenreiche zu werden.
Eigentlich eine interessante Geschichte aber leider wurde sie nie weitergeführt oder? Die "Dark Age" Romane gab's so in den frühen 2000ern immer in den U-Bahn- und Bahnhofskiosken zu kaufen aber nach ein paar Jahren hörten die Romane mitten in der Handlung auf und ich glaube die wurden auch nie fortgesetzt oder?
Soweit ich mir das zuerechtgegoogelt habe, wurde das beim Brettspiel und bei den neuen PC-Spielen dann einfach so geregelt, das die einfach weit in der Vergangenheit vor dem Blackout und sogar vor den Clan-Invasionen spielen.
Irgendwie ist das ja auch halbwegs verständlich, weil das damals schon ziemlich radikal war, das Spieleuniversum das man damals so lieb gewonnen hatte einzustampfen, um die Geschichte dann in einer düsteren Zukunft noch mal neu zu beginnen aber irgendwie ist es ja auch doof, das die Timeline von Battletech so schon seit den frühen 2000ern bis heute stehengeblieben ist und nicht mehr weitergeht. So wurde das glaube ich nie geklärt, wer für den Blackout verantwortlich ist und ob die Galaxis ihr Kommunikationsnetzwerk wieder aufbauen konnte oder?
Wie gesagt, finde ich schon sehr doof, das jetzt einfach alles in der Vergangenheit spielt und die Timeline vielleicht nie wieder weitergehen wird.
Wahrscheinlich hat man nach ungefähr 20 Jahren wohl auch einfach das Problem, das junge Spieler und Romanleser gar keine Ahnung hätten, was da vor sich geht, wenn man die "Dark Ages" einfach so fortsetzen würde aber vielleicht könnte man das ja so regeln, das man einfach die Jahrzehnte des "Jihads" und des Blackouts einfach aus der Timeline ausradiert? Dann könnte man die Geschichte von Battletech ohne so einen ungeliebten Ballast wie dem "Jihad" und dem Blackout fortführen
Aber naja, vielleicht geht das auch nicht wegen Lizenzschwierigkeiten und man ist so gezwungen Battletech in der Vergangenheit spielen zu lassen....
 

Eugel

Hüter des Zinns
20 Mai 2001
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Also, ich muss ehrlich sagen, das meiste was Du geschrieben hast, war mir neu :D
Ich habe zwar die Worte "Dark Age" und "Jihad" im Battletech Universum schon mehrmals gehört, ich habe aber die Romane auch nach der Clan Invasion nicht mehr weiter verfolgt.
In Romanform würde es mich tatsächlich schon interessieren wie das da weiterginge oder überhaupt dazu gekommen ist.
Rein spieltechnisch muss ich aber sagen dass für mich persönlich die Clan Mechs schon grenzwertig waren, was den Technologiesprung anging. Dadurch wurden Spiele unausgeglichen oder durch Sonderregeln überladen. Und alles, was da nach 3050 noch kam, ging auch irgendwie völlig an mir vorbei. Ich würde davon keinen einzigen Mech erkennen.

Ich kann mich dann noch dran erinnern dass irgendwann mal diese Agrar-Mechs in dieser Clix-Variante rauskamen, die aber niemanden wirklich interessiert haben.
Zumindest in unserer Gruppe ist auch nach wie vor 3025 die beliebteste Zeitschiene. Da kennt man irgendwie jeden Mech, die politischen Gegebenheiten usw. und trotzdem ist das Universum groß genug dass man da endlos seine eigenen kleinen Geschichten spielen kann.
 

Zekatar

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6 März 2012
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Ich bin im Hintergrund nicht soooo tief, drin, habe in den letzten Monaten aber hier und da ein paar Podcasts verfolgt und anscheinend hat Catalyst erkannt, dass die Dark Ages nicht so unglaublich beliebt waren und treibt die Geschichte deswegen jetzt wieder voran.
Die aktuelle Ära nennt sich ilClan und dreht sich um die Idee, dass die Clans endlich ihr Ziel erreicht haben. Ein Clan hat Terra erobert und macht sich jetzt daran, die zerfallenden Hierarchien zu stabilisieren, die seit den Dark Ages ansonsten nur auf dem absteigenden Ast waren
(nachdem es ja zwischendurch mit der New Republic so aussah, als wäre das gar nicht mehr unbedingt nötig).

Spielerisch damit einher geht eine zunehmende Verschmelzung von Clan- und Inner Sphere-Technologie. Es ist also nicht mehr ungewöhnlich, einen Inner Sphere-Mech mit einer einzelnen Clan-Waffe o.ä. zu haben.

Außerdem haben die Clans sich endgültig zerstritten. Ein paar hocken jetzt im ursüprünglichen Clan Space und keiner weiß akktuell, was die treiben, während viele andere entweder Enklaven in der Inner Sphere haben oder komplett mit verschiedenen Fraktionen der Inner Sphere verschmolzen sind.
 

Arkon4000

Miniaturenrücker
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Paar Sarna.net Artikel und die dazugehörigen Bücher könnten evtl. helfen:

Die Clans in den Heimatwelten haben sich ordentlich geprügelt:

"Wars of Reaving - BattleTechWiki" https://www.sarna.net/wiki/Wars_of_Reaving

Dieses Buch schließt das Dark Age ab:

"Shattered Fortress - BattleTechWiki" https://www.sarna.net/wiki/Shattered_Fortress

Zum Jihad kann man hier rein gucken:

"Blake Ascending - BattleTechWiki" https://www.sarna.net/wiki/Blake_Ascending

"Category:Jihad Books - BattleTechWiki" https://www.sarna.net/wiki/Category:Jihad_Books

Und die Timeline ist auch ganz informativ:

"Timeline - BattleTechWiki" https://www.sarna.net/wiki/Timeline

Der Ursprung des Blackouts ist immer noch unklar:

"Dark Age - BattleTechWiki" https://www.sarna.net/wiki/Dark_Age
 
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Arkon4000

Miniaturenrücker
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Hier kam heute über den Newsfeed von CGL. Die ersten Probedrucke des kommenden Sourcebook.
 

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exilant

Hintergrundstalker
27 Dezember 2017
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Dark Age - und insbesondere der Nonsens mit der Republik der Sphäre - ist halt auf ganzer Linie gefloppt. Ich mein was erwartet man, wenn einfach so alle Fraktionen zusammenstreicht und durch neue ersetzt? So pisst man Fans ordentlich ans Bein. Dazu halt das unwürdige Ende der klassischen Timeline 3067: kein Fan hat ein Problem damit wenn Figuren sterben. Es sind Mechkrieger, die sterben nicht im Bett an Altersschwäche. Aber wie man halt im letzten Roman wirklich lang gediente (und liebgewonnene) Figuren in einem Halbsatz um die Ecke bringt nur ums irgendwie zu Ende zu bringen war halt ein richtig dickes fuck you.

Seit Catalyst (<- das sind im Grunde die kreativen Köpfe hinter FanPro) die Lizenz hat, probiert man eigentlich nur den Schaden den Dark Age angerichtet hat wieder weg zu bekommen, ohne halt einen harten Retcon durchzuführen (obwohl es IMHO besser gewesen wäre einfach an 3067 wieder neu anzusetzen und alles danach für nichtexistenz zu erklären, aber man will die wenigen Dark age Fans nciht so vor dne Kopf stoßen wie damals die Normalen.). Im Grunde ist man mittlerweile wieder bei einem status Quo wie früher. Hauptunterschied ist, dass die Liga freier Welten ziemlich zerfasert ist und der Steiner-Raum geschrumpft ist. Dafür gibt es jetzt mitten zwischen Steiner und der Liga jetzt nen "Wolf-Imperium", aus dem Arc Royal Cordon entstanden und eben Heimat des wiedervereinigten Clan Wolfs, wieder inklusive der Dragooner (und AFAIK Kell Hounds). Raalshaag gib es wieder (ergänzt um die Geisterbären) der Rest des Invasionskorridors der Clans wird von den Jadefalken beherrscht.
Zusätzlich hat man um die Großmächte herum ne ganze Ecke neuer kleinerer Peripheriestaaten kreiert bzw. alte etwas mehr ausgearbeitet.

Das da ist meines Wissens nach die BT-"Gegenwart":

1637265190511.png

 

Arkon4000

Miniaturenrücker
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22 März 2010
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Dark Age - und insbesondere der Nonsens mit der Republik der Sphäre - ist halt auf ganzer Linie gefloppt. Ich mein was erwartet man, wenn einfach so alle Fraktionen zusammenstreicht und durch neue ersetzt? So pisst man Fans ordentlich ans Bein. Dazu halt das unwürdige Ende der klassischen Timeline 3067: kein Fan hat ein Problem damit wenn Figuren sterben. Es sind Mechkrieger, die sterben nicht im Bett an Altersschwäche. Aber wie man halt im letzten Roman wirklich lang gediente (und liebgewonnene) Figuren in einem Halbsatz um die Ecke bringt nur ums irgendwie zu Ende zu bringen war halt ein richtig dickes fuck you.

Das lag ja klar an der beschlossenen Abwicklung von FASA aufgrund des Ausstiegs von Jordans Vater als Hauptgeldgeber. Dadurch musste die Buchreihe halt eingedampft werden um sie überhaupt noch zu Ende bringen zu können. Ansonsten wäre sie wahrscheinlich gar nicht mehr beendet worden...

MW Dark Age und das spätere Age of Destruction waren erfolgreich genug um 7 Millionen Püppchen unters Volk zu bringen und haben halt ihre eigene Bubble an Spielern gehabt, die keinen Bezug mehr zum alten System hatten. Ich hab mittlerweile einige Spieler kennengelernt, die du heute noch mit dem klassischen Hex jagen kannst. Wäre es ein echter Flop gewesen wäre es nach einem Jahr weg gewesen.

Seit Catalyst (<- das sind im Grunde die kreativen Köpfe hinter FanPro) die Lizenz hat, probiert man eigentlich nur den Schaden den Dark Age angerichtet hat wieder weg zu bekommen, ohne halt einen harten Retcon durchzuführen (obwohl es IMHO besser gewesen wäre einfach an 3067 wieder neu anzusetzen und alles danach für nichtexistenz zu erklären, aber man will die wenigen Dark age Fans nciht so vor dne Kopf stoßen wie damals die Normalen.).

Ob das besser gewesen wäre oder nicht sei mal da hingestellt. Letztendlich durfte CGL da gar nix machen. Sie waren in der Wizkids Lizenz vertraglich daran gebunden nix an der Dark Age Storyline zu ändern auch nicht an den Ausgangsposition im Classic. Und ich gehe davon aus, dass Topps nichts an den Lizenzverträgen geändert hat, seit sie Wizkids aufgekauft haben. Schon alleine um keinen Schadensersatzklage seitens Iron Wind Metal zu riskieren, die ja eine recht große Range an mechs für Jihad und Dark Age aufgebaut haben. Due wäre ja zwangsläufig dann obsolete.

Dazu hätte das einen ganz anderen Aufschrei in der Community provoziert. Gibt genug Leute in der Community für die alles ab Claninvasion Schrott ist und die über die Jahre immer wieder nach einem Retcon der Clans schreien. Und das wäre Wasser auf deren Mühlen gewesen und hätte der Community nur einen nachhaltigen Schaden zugefügt. Den Dark Age Storyarc zu integrieren und abzuschließen, war jetzt die sinnvolleste Lösung für die Problematik.

Mal abgesehen davon hält doch niemand auf dein eigenes Universum ab 3067 weiterzuführen. Wofür brauchst du den Kanon wenn er dir eh nicht zusagt?!

Im Grunde ist man mittlerweile wieder bei einem status Quo wie früher. Hauptunterschied ist, dass die Liga freier Welten ziemlich zerfasert ist und der Steiner-Raum geschrumpft ist. Dafür gibt es jetzt mitten zwischen Steiner und der Liga jetzt nen "Wolf-Imperium", aus dem Arc Royal Cordon entstanden und eben Heimat des wiedervereinigten Clan Wolfs, wieder inklusive der Dragooner (und AFAIK Kell Hounds). Raalshaag gib es wieder (ergänzt um die Geisterbären) der Rest des Invasionskorridors der Clans wird von den Jadefalken beherrscht.
Zusätzlich hat man um die Großmächte herum ne ganze Ecke neuer kleinerer Peripheriestaaten kreiert bzw. alte etwas mehr ausgearbeitet.

Das da ist meines Wissens nach die BT-"Gegenwart":

Ergänzen sollte man noch die Geschichte mit der Einnahme Terras durch die Clans und die Austragung des IlClan Kampfes auf Terra. Clan Wolf wird IlClan und gründet den 3. Sternenbund. Ab diesem Zeitpunkt ist die weitere Entwicklung der Geschichte frei von Altlasten...
 
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Sniperjack

Hüter des Zinns
7 Mai 2011
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Forgeworld Mobile
Bin eigentlich mit der Buchreihe bis Finale sehr zufrieden. Auch die späteren Nachfolgekriege Bücher sind ok.
Dark Age war auch nicht so mein Ding.
Ein Fortsetzung der Buchreihe über den Jihad und Blake Word hätte mich gefreut. Hat sich in den Büchern vor Finale abgezeichnet.
Streitkräfte verschwinden spurlos, niemand weiß so recht, was bei Comstar und im Marik-Raum los ist. Fand auch Klasse, dass das damals mit den Mechwarrior 4: Merc aufgegriffen wurde. Da steckt noch so viel Potential drinne. Die Tech Mechbücher haben das aufgegriffen. Leider habe ich da weniger reingefunden, weil ich mich zu wenig fürs Tabletop und mehr für die Story interessiert habe.
 

Bloodknight

Adeptus Arbites
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23 April 2002
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@Arkon4000 Das mit Dark Age wollte ich auch schreiben. Das war aus finanzieller Sicht ein deutlich größerer Erfolg als Classic BattleTech. Ich hab mal irgendwo gelesen, dass die in 2 oder 3 Jahren ein Vielfaches der Miniaturen verkauft haben, wie CBT in der ganzen Zeit bis dahin.

Ich bin ja nun in der Branche tätig und habe auch genügend Bekannte, die für andere Verlage und Hersteller arbeiten und kann euch sagen, dass in den Büchern kein Geld steckt. Du musst die Puppen haben oder wenigstens Lizenzgebühren dafür einnehmen, wenn du nicht der Marktführer bist. Im Rollenspielbereich ist das besonders krass. Die kleineren Verlage können sich gar keine Festanstellungen leisten, teilweise reicht die Kohle gerade so für den Vollzeitverleger.

Das lag ja klar an der beschlossenen Abwicklung von FASA aufgrund des Ausstiegs von Jordans Vater als Hauptgeldgeber.
Jo, der hatte sich schlicht hart verschätzt, was die Marktentwicklung anging. BattleTech ist eigentlich völlig umsonst so eingeschrumpft, das könnte immer noch eine der größten IPs sein. Ende der 90er war das King, Spieler fand man überall. Der deutsche Markt stellte da noch die Besonderheit dar, dass die Romanreihe hier ein Millionenseller war und die Auflage teilweise die englische überholte.
Die Reihe wurde hier auch noch weitergeführt, wenn auch teilweise von sehr zweifelhafter Qualität. Aber so ist das halt, Auftragsautoren können auch nicht immer das beste Buch der Welt schreiben. Ich weiß, wie die bezahlt werden (und wie oft die bei manchen Auftraggebern ihrem Geld hinterherlaufen müssen), da muss ein Roman schnell gehen. Stackpole hatte sich mit FASA auch nicht umsonst in den Haaren, weil die ihn zeitweise nicht bezahlt haben.
 

Arkon4000

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Das mit Dark Age wollte ich auch schreiben. Das war aus finanzieller Sicht ein deutlich größerer Erfolg als Classic BattleTech. Ich hab mal irgendwo gelesen, dass die in 2 oder 3 Jahren ein Vielfaches der Miniaturen verkauft haben, wie CBT in der ganzen Zeit bis dahin.

Die 7 Millionen Figuren, die ich oben genannt hatte, kamen auch nicht von Wizkids sondern von IWM bzw. von CGL. Das sind zwar auch Panzer und Infanterie aber trotzdem eine große Menge an Figuren. CGL hatte in einer ihrer KS Mitteilung mal verlauten lassen, dass sie wohl im Rahmen des Kickstarters und der daran anschließenden Produktion und den Grundboxen bereits 2,5 bis 3 Millionen Figuren in Umlauf gebracht haben. Was sicherlich zeigt wie groß der Impact von MWDA zu seiner Zeit hatte.

Ich bin ja nun in der Branche tätig und habe auch genügend Bekannte, die für andere Verlage und Hersteller arbeiten und kann euch sagen, dass in den Büchern kein Geld steckt. Du musst die Puppen haben oder wenigstens Lizenzgebühren dafür einnehmen, wenn du nicht der Marktführer bist. Im Rollenspielbereich ist das besonders krass. Die kleineren Verlage können sich gar keine Festanstellungen leisten, teilweise reicht die Kohle gerade so für den Vollzeitverleger.

Das ist ja sicherlich auch der wunde Punkt, warum auch Ulisses sich schwer tut mit dem Support von Battletech. Gerade als Lizenznehmer ist man ja doppelt belastet weil man zum einen das Buch produzieren muss und zum anderen auch Lizenzgebühren berappen muss. Dadurch lohnt sich das Buch häufig nur im Direktvertrieb und nicht über die Händler (wegen des Händlersrabatts), was dann aber für zusätzlichen Unmut in der Community. Aber für diese wirtschaftlichen Gründe sind viele Fans einfach taub. Die wollen lieber motzen ohne sich mit Fakten zu befassen.

Für CGL ist die Figuren Range durchaus eine lukrative Einnahmequelle wenn sie es schaffen, den Nachschub stabil zu halten. Dadurch wäre auch mehr Geld für andere Projekte da. Besser könnte es nur werden wenn man die IP wieder in eine Hand vereint bekommt.

Jo, der hatte sich schlicht hart verschätzt, was die Marktentwicklung anging. BattleTech ist eigentlich völlig umsonst so eingeschrumpft, das könnte immer noch eine der größten IPs sein. Ende der 90er war das King, Spieler fand man überall. Der deutsche Markt stellte da noch die Besonderheit dar, dass die Romanreihe hier ein Millionenseller war und die Auflage teilweise die englische überholte.

Naja soweit ich es weiß, befürchte Jordans Vater einen Zusammenbruch des gesamten analogen Spielemarktes (gerade im Bereich der Brettspiele) aufgrund des explodierenden Computer/Videospiel Marktes. Deswegen wollte er raus aus Fasa solange er seine Kohle noch rausholen konnte...GW hat ja genau das Gegenteil bewiesen...Battletech hatte durchaus Potenzial aber es wurde leider verspielt und 40k wurde zum dominierende Faktor in Deutschland...
 

Ferox21

Tabletop-Fanatiker
18 März 2010
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Jo, der hatte sich schlicht hart verschätzt, was die Marktentwicklung anging. BattleTech ist eigentlich völlig umsonst so eingeschrumpft, das könnte immer noch eine der größten IPs sein. Ende der 90er war das King, Spieler fand man überall. Der deutsche Markt stellte da noch die Besonderheit dar, dass die Romanreihe hier ein Millionenseller war und die Auflage teilweise die englische überholte.

Ja, das kann man jüngeren Spielern heute kaum mehr vermitteln, dass Battletech bei uns in Deutschland in der ersten Hälfte der 1990er Jahre größer war als 40k bzw. GW im Allgemeinen. Ich erinnere mich noch gut, dass die Battletech-Wand bei uns im Shop damals fast doppelt so groß war wie die GW Wand...

Problem war am Ende dann aber doch zum einen eine gewisse sinkende Beliebtheit und dann das radikale Abwürgen durch den Hersteller. Dark Age von WizKids konnte dann zwar viele neue Spieler erschließen, die sich aber weniger mit dem Hintergrund auseinander gesetzt haben. Dennoch war das Spiel am Anfang doch sehr erfolgreich - bis es WizKids übertrieben hat und gierig wurde, was dann auch dem System recht schnell den Todesstoß versetzt hat. (Das Zurückfahren und anschließende Einstellen des sehr guten Community-Supports wird dabei auch eine große Rolle gespielt haben.)
 
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Bloodknight

Adeptus Arbites
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23 April 2002
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Aus wirtschaftlicher Sicht gab es natürlich auch ein Skalierungsproblem. Wieviele Minis will man an jemanden verkaufen, wenn man mit 8 Stück mit 2 Leuten einen ganzen Nachmittag beschäftigt ist und mit 32 Minis ein Wochenende? Ich hab neulich mal festgestellt, dass ich mit meiner Sammlung ein 120t-Turnier für 24 Leute alleine ausrichten kann, ohne dass einer was mitbringen muss; die können sich dann sogar noch ihre Karten und größtenteils die Mechs aussuchen. Aber das ist halt auch nicht die Norm.

Man hätte wohl noch deutlich mehr Richtung Merchandising tun müssen, um die IP bekannter zu machen; die Zeichentrickserie war kein schlechter Ansatz; die Romanreihe war, wie gesagt, insbesondere im deutschsprachigen Raum ein Riesenknaller, die Einzelromane waren teilweise in den Bestsellerlisten.
 
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Man hätte wohl noch deutlich mehr Richtung Merchandising tun müssen, um die IP bekannter zu machen; die Zeichentrickserie war kein schlechter Ansatz; die Romanreihe war, wie gesagt, insbesondere im deutschsprachigen Raum ein Riesenknaller, die Einzelromane waren teilweise in den Bestsellerlisten
Die anderen Mediensetzungen waren nicht so gelungen. Die Spiele waren für Fans toll,aber sprachen nicht die breite Masse an. Für Ballerfans zu wenig Geballer, für Strategiefans zu wenig Strategie und es kam nicht das Feeling der Bücher rüber.DieTrickfilmserie war nicht schlecht,erinnerte viele aber an entsprechende Animes, die auch noch nicht die Fanbase von heute hatte. Fand es auch schade, habe DA auch einfach vorbei ziehen lassen.
Welten einstampfen fing damals an "in" zu sein,ging aber meistens in die Hose. Hat keiner so wirklich hinbekommen.
 

Arkon4000

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Das hat ja die harten Fans nie aufgehalten. Wenn ich wirklich jeden Mech mobilisieren in meiner Sammlung bin ich auch bei 2 Regimenter in Zinn/Plastik/Resin. Und wenn man in die Foren und Facebook Gruppe guckt, haben sich die Leute im Rahmen des Kickstarters Regimentsweise eingedeckt mit Figuren.

Aber gerade zu FASA Zeiten war, dass halt sicherlich eine Sinnfrage im Hinblick auf das System. FASA hat es damals einfach versäumt ein gutes Massenschlachten System auf den Markt zu bringen wie das heutige Alpha Strike (auch wenn in Battleforce ja bereits die ur-engine dafür geschaffen wurde) womit man die Figuren Verkäufe hätte ankurbeln können.

Was für mich immer noch ein Abturner ist, ist das die einzelnen Fraktionen keinen wirklichen individuellen Spielstil haben. Zwar kann man aus dem Hintergrundmaterial sicherlich einiges rauslesen aber das sind trotzdem keine klare Vorgaben. Also kein spiel Kurita, weil sie können X Sachen gut haben dafür aber Y Nachteile. Und mal abgesehen von ein paar Signaturmechs sind die Fraktionen einfach zu austauschbar. Klar wurde in der jüngeren Vergangenheit Sachen wie die SPA und SCA eingeführt was sicherlich etwas mehr Flair und Individualisierung reinbringt aber es pflanzt halt immer auf den trägen Grundregelkern obendrauf.
 

Dragunov 67

Tabletop-Fanatiker
14 Juni 2020
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Was für mich immer noch ein Abturner ist, ist das die einzelnen Fraktionen keinen wirklichen individuellen Spielstil haben.
Das finde ich auch, man könnte sich zwar selbst auf dem Hintergrund basierende Vorgaben setzen,aber es würde am Spiel nicht viel ändern.
Der Reiz bleibt trotzdem,weil es einfach ein cooles Universum ist.
 

Arkon4000

Miniaturenrücker
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22 März 2010
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78
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Der Reiz bleibt trotzdem,weil es einfach ein cooles Universum ist.

Das bestreitet ja auch keiner. Aber für mich haben halt Systeme wie Infinity einfach einen anderen Standard gesetzt was solche Sachen angeht und an denen muss sich Battletech nun mal messen wenn es im heutigen Markt bestehen möchte auch wenn die Hardcore Fanboys sich da immer mit Händen und Füßen gegen wehren weil sie sich gegen Veränderungen sträuben...

Das finde ich auch, man könnte sich zwar selbst auf dem Hintergrund basierende Vorgaben setzen,aber es würde am Spiel nicht viel ändern.

Es gibt ja auch genug Fan made Sachen in dieser Art aber es steht und fällt mit der Bereitschaft innerhalb der eigenen Gruppe. Sowas bietet halt öfters Stoff für Diskussionen bishin zu Neid und Missgunst weil einem dann ggf Übervorteilung unterstellt wird. Da wäre halt etwas von offizieller Seite besser.
 
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Arkon4000

Miniaturenrücker
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22 März 2010
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Oder die Minis der "coolen"neuen Systeme einfach nur 💩 finden.😉😁

Geschmäcker sind verschieden, dass ist legitim aber zu behaupten das IWM würde zeitgemäße und qualitativ hochwertige (gemessen am Preis) Figuren produziert, ist einfach nur Realitätsverlust...alles schon gelesen und gehört...dafür fehlt mir einfach das Verständnis...

Das BT noch was hat zeigt sich immo durch die KS,STLs und was sonst noch rauskam.

Klar ohne MWO und seine Designs und die damit einhergehende Schwämme an 3D files und Prints wäre battletech definitiv nicht mehr so präsent heutzutage...Zeigt aber auch wie sehr man bei CGL/IWM wirklich die Zeit verpennt hat...der Kickstarter kam jetzt wirklich im letzten Moment...

Aber nochmal zu den Veränderungen, dass fängt ja schon bei Kleinigkeiten an wie den SRM Ammo Packs. Die gehen ja nicht glatt auf was zu einer ungleich großen Anzahl von Raketen führt was durchaus ein gewisses Maß an Balancing Problemen hätte im Bezug auf Ammo Explosionen. Das ist für mich ein Mangel an der Qualität der Arbeit seitens der Entwicklers wo andere Studios mehr Sorgfalt walten lassen würden und sowas fixen (was CGL ja durchaus mit anderen Regeltexten auch macht) aber just sowas eben nicht.

Und da wird sich dann seitens der Hardcore Fanboys über einen lustig gemacht und mangelhafte Produktqualität mit Sprüchen wie "Battletech ist ja kein Logitech" kommentiert, was bei mir den Eindruck hinterlässt, dass sie nur deswegen so reagieren nur damit es ja nicht geändert wird und die eigene Sammlung aus handgeklöppelten und gerahmten Record Sheets bloß nicht wertlos wird...