Hallo zusammen!
Nachdem die Hintergrundgeschichte meines Regiments so gut angekommen ist, habe ich damit begonnen, den Hintergrund anhand schon bekannter Charaktere in einigen Kurzgeschichten weiter auszubauen. Ich möchte den Anfang der ersten einfach mal posten und werde bei Interesse weitere hinzufügen. Viel Saß beim Lesen!
Unter seinem ungeduldigen Blick schlug das Besatzungsmitglied der Aquila-Fähre auf den Öffner der Ausstiegsluke, die sich daraufhin mit einem leisen Surren senkte. Gleichzeitig wurde eine auf der Innenseite der Luke befestigte Leiter ausgeklappt. Frische, mit dem Geruch nach Regen und feuchter Vegetation durchsetzte Luft schlug ihm ins Gesicht.
Er hasste diese verdammte Welt bereits jetzt. Nicht, dass er etwas gegen gelegentlichen Regen, ausgedehnte Agrarflächen, solide Städte und ein gemäßigtes Klima gehabt hätte. Solche Vorlieben und Aversionen gewöhnte man sich in seinem Beruf schnell ab. Es verhielt sich vielmehr so, dass der Grund seines Hierseins sein Bild von diesem Planeten mehr als nur ein wenig negativ beeinflusste.
Die Rampe hatte sich nun vollständig gesenkt und der Flottenangehörige an der Lukensteuerung nahm Haltung an, als er sich an ihm vorbeischob. Der Mann salutierte zackig und schnarrte: „Es war ein Vergnügen, Sie an Bord zu haben, Kommissar!“
Der Angesprochene hielt ruckartig an und fuhr zu seinem Gegenüber herum. Einen langen Moment starrte er das Besatzungsmitglied an wie eine Schlange, die ein potentielles Beutetier mustert und sich dabei überlegt, ob der Ertrag der Jagd den nötigen Aufwand rechtfertigt.
„Das, mein Lieber, wage ich zu bezweifeln.“, zischte er schließlich, wandte sich ab und polterte die Rampe hinunter in den leichten Nieselregen.
Hinter ihm schluckte der Flottenangehörige schwer. Hastig fuhr er sich mit dem Zeigefinger zwischen Hals und Uniformkragen entlang. Der gestärkte Stoff schien ihm die Luft abzuschnüren und er hatte das dringende Bedürfnis, tief durchzuatmen.
Draußen stellte Kommissar Ruthger Villar bedächtig seinen schweren Seesack auf den nassen Asphalt des Landefeldes, um anschließend seinen langen schwarzen Ledermantel zuknöpfen zu können. Er lächelte grausam unter dem Schirm der tief in die Stirn gezogenen Mütze. Immer wieder eine Freude, mit dem Ruf seines Amtes zu spielen.
Der Motor des schweren, alten Stabswagens heulte protestierend auf, als der Fahrer ihn auf eine der kleinen Landebahn des Militärflughafens von Vellhingen zog. Die abgenutzten Scheibenwischer des Fahrzeuges quietschten, als sie sich mühten, die Frontscheibe von Regenwasser zu befreien. Eigentlich verteilten sie es aber nur neu.
Villar sah den Wagen kommen und hob seinen Seesack auf. Trotz der kühlen Außentemperatur wurde ihm heiß, als Zorn in ihm aufstieg. Wie konnten diese Hinterwäldler es wagen, ihn volle zehn Minuten hier auf diesem gottverlassenen Landefeld im Regen stehen zu lassen? Mühsam unterdrückte er seine Wut. Sie war es, die ihn erst in diese Lage gebracht hatte. Wie hatte es sein Vorgesetzter doch gleich ausgedrückt?
„Ruthger, Sie sind ein außergewöhnlicher Kommissar.“, hatte er gesagt. Gut so weit. „Sie haben Ausstrahlung, Sie haben Führungsqualitäten, Sie haben die nötige innere Stärke, sogar mehr als das, und Sie haben den unerschütterlichen Glauben an unseren Göttlichen Imperator.“ Immer noch gut. „Doch bei all Ihrer Tugendhaftigkeit, Ihrem beispielhaften Verhalten, Ihrer völligen Ablehnung allen Lasterhaftens, haben Sie eine Schwäche.“
„Und welche wäre das?“, hatte Villar sich ruhig erkundigt.
„Sie sind süchtig, Ruthger. Süchtig nach der Macht, die Ihnen Ihr Amt verleiht. Sie berauschen sich daran, sie auszuüben und ebenso berauschen Sie sich an der Art, wie Sie es tun.“
„Sir?“
„Sie hätten den armen Kerl nicht zwingen dürfen, nahezu sämtliche Essensrationen seines Zuges aufzuessen.“
„Er hatte Proviant gestohlen, Sir, und sollte dafür eine Lektion erhalten. Er hätte es bestimmt nicht wieder getan.“
„Richtig, besonders, wenn man bedenkt, dass Sie ihn haben zu Tode peitschen lassen, als er es nicht schaffte.“
Daraufhin hatte Villar geschwiegen. Er konnte nicht leugnen, dass es ihm Freude bereitet hatte, diesen disziplinlosen Soldaten zu maßregeln. Und seine Kameraden dabei zu sehen, wie sie erkennen mussten, dass ihr Abendessen dieses Mal wohl ausfallen würde. Eigentlich hatte er den Kerl von Anfang an exekutieren wollen, aber auf diese Weise war es einfach effektvoller gewesen.
„Die Imperiale Garde lebt von ihrer Disziplin. Gestatten wir, dass sich Einzelne darüber hinwegsetzen, und sei es in noch so geringem Maße, treten wir eine Lawine los, die wir nicht mehr stoppen können.“, hatte er schließlich geantwortet.
Sein Vorgesetzter hatte missbilligend die Stirn kraus gezogen. „Wahr gesprochen, Ruthger. Jedoch ist es durchaus nicht gleichgültig, wie wir die Disziplin aufrecht erhalten. Wir ergreifen harte Maßnahmen, das müssen wir auch, keine Frage. Aber wir sind keine Sadisten, Ruthger. Wenn Sie der Meinung sind, fortgesetzter Entwendung von Proviant in Ihrer Einheit nur dadurch Herr werden zu können, indem Sie den nächsten Dieb exekutieren, dann soll es so sein. Wir sind nicht dazu aufgerufen, einen Beliebtheitswettbewerb bei der Truppe zu gewinnen. Aber einen Deserteur oder Dieb erst vor seiner gesamten Einheit zu demütigen, ihn zu quälen und dann trotz allem, was er durchmachen musste, zu Tode peitschen zu lassen, das ist ein völlig anderes Kaliber. Wissen Sie, wozu das führt?“
„Nein, Sir.“
„Oh, das ist bedauerlich. Ich will es Ihnen sagen. Es führt dazu, dass die Männer keinen Respekt vor Ihnen haben. Sie fürchten Sie und sie hassen Sie, aber sie respektieren Sie nicht. Sehen Sie das Problem?“
„Nein, Sir, ehrlich gesagt nicht. Furcht ist ein anerkanntes Mittel zur Disziplinierung.“, hatte Villar trotzig erwidert.
„Auch das ist im Prinzip richtig. Aber kein Mann, der Sie respektiert, wird Ihnen in den Rücken schießen. Einer, der Sie lediglich hasst, wird es tun. Wenn ein solcher Mann hinter Ihnen steht und eine Waffe auf ihren Rücken gerichtet hat, spielt es keine Rolle, wie sehr er Sie fürchtet. Sie kennen diese Fälle, Ruthger, in denen sich eine ganze Einheit ihres Politoffiziers entledigt und anschließend desertiert. Ich werde nicht dulden, dass so etwas in meinem Aufgabenbereich geschieht.“
„Ich werde meine Methoden überdenken, Sir.“
Der Andere hatte nur eine Augenbraue in die Höhe gezogen und Villar mit einem mitleidigen Blick bedacht. „Natürlich werden Sie das, Ruthger. Aber wir wissen beide, dass Sie dabei zu keinen Ergebnissen gelangen werden, die eine Änderung Ihres Verhaltens herbeiführen könnten. Deshalb habe ich entschieden, Sie versetzen zu lassen.“
Genau so gut hätte ihm sein Vorgesetzter ins Gesicht schlagen können. Eine Versetzung aus einem solchen Grund war ein totes Gleis. Seine Karriere würde darauf rollen und dann dort abgestellt werden, um langsam zu verrotten. Seine Kiefermuskeln hatten sich gespannt, als er einen Wutausbruch heruntergeschluckt hatte. Diese Genugtuung würde er seinem Gegenüber verweigern.
„Haben Sie schon mal von Gotfried gehört, Ruthger?“
„Nein, Sir.“
Sein Vorgesetzter hatte ihm eine Datentafel gereicht. „Eine rückständige Feudalwelt.“, hatte er Villar aufgeklärt. „Nichts desto trotz so bevölkerungsreich, dass sie signifikante Truppen stellen kann. Die Gotfrieder sind eigenbrötlerisch und arbeiten praktisch nie Hand in Hand mit Regimentern anderer Welten. Außerdem ist die Masse ihrer Soldaten zwangrekrutiert und damit naturgemäß ein wenig widerwillig. Sie können sich vorstellen, dass die Regimenter Gotfrieds aus diesen Gründen einen ständigen Bedarf an ausgezeichneten und kompromisslosen Kommissaren haben. Genau Ihre Kragenweite, Ruthger. Das wäre dann alles, ich wünsche guten Flug.“
Villar hatte salutiert und dann wie in Trance das Besprechungszimmer verlassen. Er konnte es nicht fassen. Seine Karriere war praktisch beendet. Abgeschoben zu einer Truppe von Hinterwäldlern, die zu anderen imperialen Regimentern nahezu keinen Kontakt pflegten, würde er keine Gelegenheit mehr erhalten, sich wieder nach oben zu dienen.
Bei diesen Erinnerungen begann sein Gemüt erneut zu kochen, als der Stabswagen vor ihm zum Stehen kam und der Fahrer eilig ausstieg. Ruthger Villar entschied, dass es nicht schaden konnte, seine Wut ein wenig an ihm auszulassen. Er würde sich danach besser fühlen.
Nachdem die Hintergrundgeschichte meines Regiments so gut angekommen ist, habe ich damit begonnen, den Hintergrund anhand schon bekannter Charaktere in einigen Kurzgeschichten weiter auszubauen. Ich möchte den Anfang der ersten einfach mal posten und werde bei Interesse weitere hinzufügen. Viel Saß beim Lesen!
Unter seinem ungeduldigen Blick schlug das Besatzungsmitglied der Aquila-Fähre auf den Öffner der Ausstiegsluke, die sich daraufhin mit einem leisen Surren senkte. Gleichzeitig wurde eine auf der Innenseite der Luke befestigte Leiter ausgeklappt. Frische, mit dem Geruch nach Regen und feuchter Vegetation durchsetzte Luft schlug ihm ins Gesicht.
Er hasste diese verdammte Welt bereits jetzt. Nicht, dass er etwas gegen gelegentlichen Regen, ausgedehnte Agrarflächen, solide Städte und ein gemäßigtes Klima gehabt hätte. Solche Vorlieben und Aversionen gewöhnte man sich in seinem Beruf schnell ab. Es verhielt sich vielmehr so, dass der Grund seines Hierseins sein Bild von diesem Planeten mehr als nur ein wenig negativ beeinflusste.
Die Rampe hatte sich nun vollständig gesenkt und der Flottenangehörige an der Lukensteuerung nahm Haltung an, als er sich an ihm vorbeischob. Der Mann salutierte zackig und schnarrte: „Es war ein Vergnügen, Sie an Bord zu haben, Kommissar!“
Der Angesprochene hielt ruckartig an und fuhr zu seinem Gegenüber herum. Einen langen Moment starrte er das Besatzungsmitglied an wie eine Schlange, die ein potentielles Beutetier mustert und sich dabei überlegt, ob der Ertrag der Jagd den nötigen Aufwand rechtfertigt.
„Das, mein Lieber, wage ich zu bezweifeln.“, zischte er schließlich, wandte sich ab und polterte die Rampe hinunter in den leichten Nieselregen.
Hinter ihm schluckte der Flottenangehörige schwer. Hastig fuhr er sich mit dem Zeigefinger zwischen Hals und Uniformkragen entlang. Der gestärkte Stoff schien ihm die Luft abzuschnüren und er hatte das dringende Bedürfnis, tief durchzuatmen.
Draußen stellte Kommissar Ruthger Villar bedächtig seinen schweren Seesack auf den nassen Asphalt des Landefeldes, um anschließend seinen langen schwarzen Ledermantel zuknöpfen zu können. Er lächelte grausam unter dem Schirm der tief in die Stirn gezogenen Mütze. Immer wieder eine Freude, mit dem Ruf seines Amtes zu spielen.
Der Motor des schweren, alten Stabswagens heulte protestierend auf, als der Fahrer ihn auf eine der kleinen Landebahn des Militärflughafens von Vellhingen zog. Die abgenutzten Scheibenwischer des Fahrzeuges quietschten, als sie sich mühten, die Frontscheibe von Regenwasser zu befreien. Eigentlich verteilten sie es aber nur neu.
Villar sah den Wagen kommen und hob seinen Seesack auf. Trotz der kühlen Außentemperatur wurde ihm heiß, als Zorn in ihm aufstieg. Wie konnten diese Hinterwäldler es wagen, ihn volle zehn Minuten hier auf diesem gottverlassenen Landefeld im Regen stehen zu lassen? Mühsam unterdrückte er seine Wut. Sie war es, die ihn erst in diese Lage gebracht hatte. Wie hatte es sein Vorgesetzter doch gleich ausgedrückt?
„Ruthger, Sie sind ein außergewöhnlicher Kommissar.“, hatte er gesagt. Gut so weit. „Sie haben Ausstrahlung, Sie haben Führungsqualitäten, Sie haben die nötige innere Stärke, sogar mehr als das, und Sie haben den unerschütterlichen Glauben an unseren Göttlichen Imperator.“ Immer noch gut. „Doch bei all Ihrer Tugendhaftigkeit, Ihrem beispielhaften Verhalten, Ihrer völligen Ablehnung allen Lasterhaftens, haben Sie eine Schwäche.“
„Und welche wäre das?“, hatte Villar sich ruhig erkundigt.
„Sie sind süchtig, Ruthger. Süchtig nach der Macht, die Ihnen Ihr Amt verleiht. Sie berauschen sich daran, sie auszuüben und ebenso berauschen Sie sich an der Art, wie Sie es tun.“
„Sir?“
„Sie hätten den armen Kerl nicht zwingen dürfen, nahezu sämtliche Essensrationen seines Zuges aufzuessen.“
„Er hatte Proviant gestohlen, Sir, und sollte dafür eine Lektion erhalten. Er hätte es bestimmt nicht wieder getan.“
„Richtig, besonders, wenn man bedenkt, dass Sie ihn haben zu Tode peitschen lassen, als er es nicht schaffte.“
Daraufhin hatte Villar geschwiegen. Er konnte nicht leugnen, dass es ihm Freude bereitet hatte, diesen disziplinlosen Soldaten zu maßregeln. Und seine Kameraden dabei zu sehen, wie sie erkennen mussten, dass ihr Abendessen dieses Mal wohl ausfallen würde. Eigentlich hatte er den Kerl von Anfang an exekutieren wollen, aber auf diese Weise war es einfach effektvoller gewesen.
„Die Imperiale Garde lebt von ihrer Disziplin. Gestatten wir, dass sich Einzelne darüber hinwegsetzen, und sei es in noch so geringem Maße, treten wir eine Lawine los, die wir nicht mehr stoppen können.“, hatte er schließlich geantwortet.
Sein Vorgesetzter hatte missbilligend die Stirn kraus gezogen. „Wahr gesprochen, Ruthger. Jedoch ist es durchaus nicht gleichgültig, wie wir die Disziplin aufrecht erhalten. Wir ergreifen harte Maßnahmen, das müssen wir auch, keine Frage. Aber wir sind keine Sadisten, Ruthger. Wenn Sie der Meinung sind, fortgesetzter Entwendung von Proviant in Ihrer Einheit nur dadurch Herr werden zu können, indem Sie den nächsten Dieb exekutieren, dann soll es so sein. Wir sind nicht dazu aufgerufen, einen Beliebtheitswettbewerb bei der Truppe zu gewinnen. Aber einen Deserteur oder Dieb erst vor seiner gesamten Einheit zu demütigen, ihn zu quälen und dann trotz allem, was er durchmachen musste, zu Tode peitschen zu lassen, das ist ein völlig anderes Kaliber. Wissen Sie, wozu das führt?“
„Nein, Sir.“
„Oh, das ist bedauerlich. Ich will es Ihnen sagen. Es führt dazu, dass die Männer keinen Respekt vor Ihnen haben. Sie fürchten Sie und sie hassen Sie, aber sie respektieren Sie nicht. Sehen Sie das Problem?“
„Nein, Sir, ehrlich gesagt nicht. Furcht ist ein anerkanntes Mittel zur Disziplinierung.“, hatte Villar trotzig erwidert.
„Auch das ist im Prinzip richtig. Aber kein Mann, der Sie respektiert, wird Ihnen in den Rücken schießen. Einer, der Sie lediglich hasst, wird es tun. Wenn ein solcher Mann hinter Ihnen steht und eine Waffe auf ihren Rücken gerichtet hat, spielt es keine Rolle, wie sehr er Sie fürchtet. Sie kennen diese Fälle, Ruthger, in denen sich eine ganze Einheit ihres Politoffiziers entledigt und anschließend desertiert. Ich werde nicht dulden, dass so etwas in meinem Aufgabenbereich geschieht.“
„Ich werde meine Methoden überdenken, Sir.“
Der Andere hatte nur eine Augenbraue in die Höhe gezogen und Villar mit einem mitleidigen Blick bedacht. „Natürlich werden Sie das, Ruthger. Aber wir wissen beide, dass Sie dabei zu keinen Ergebnissen gelangen werden, die eine Änderung Ihres Verhaltens herbeiführen könnten. Deshalb habe ich entschieden, Sie versetzen zu lassen.“
Genau so gut hätte ihm sein Vorgesetzter ins Gesicht schlagen können. Eine Versetzung aus einem solchen Grund war ein totes Gleis. Seine Karriere würde darauf rollen und dann dort abgestellt werden, um langsam zu verrotten. Seine Kiefermuskeln hatten sich gespannt, als er einen Wutausbruch heruntergeschluckt hatte. Diese Genugtuung würde er seinem Gegenüber verweigern.
„Haben Sie schon mal von Gotfried gehört, Ruthger?“
„Nein, Sir.“
Sein Vorgesetzter hatte ihm eine Datentafel gereicht. „Eine rückständige Feudalwelt.“, hatte er Villar aufgeklärt. „Nichts desto trotz so bevölkerungsreich, dass sie signifikante Truppen stellen kann. Die Gotfrieder sind eigenbrötlerisch und arbeiten praktisch nie Hand in Hand mit Regimentern anderer Welten. Außerdem ist die Masse ihrer Soldaten zwangrekrutiert und damit naturgemäß ein wenig widerwillig. Sie können sich vorstellen, dass die Regimenter Gotfrieds aus diesen Gründen einen ständigen Bedarf an ausgezeichneten und kompromisslosen Kommissaren haben. Genau Ihre Kragenweite, Ruthger. Das wäre dann alles, ich wünsche guten Flug.“
Villar hatte salutiert und dann wie in Trance das Besprechungszimmer verlassen. Er konnte es nicht fassen. Seine Karriere war praktisch beendet. Abgeschoben zu einer Truppe von Hinterwäldlern, die zu anderen imperialen Regimentern nahezu keinen Kontakt pflegten, würde er keine Gelegenheit mehr erhalten, sich wieder nach oben zu dienen.
Bei diesen Erinnerungen begann sein Gemüt erneut zu kochen, als der Stabswagen vor ihm zum Stehen kam und der Fahrer eilig ausstieg. Ruthger Villar entschied, dass es nicht schaden konnte, seine Wut ein wenig an ihm auszulassen. Er würde sich danach besser fühlen.