40k Kurzgeschichten

Landsknecht

Erwählter
01. Februar 2007
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Hallo zusammen!

Nachdem die Hintergrundgeschichte meines Regiments so gut angekommen ist, habe ich damit begonnen, den Hintergrund anhand schon bekannter Charaktere in einigen Kurzgeschichten weiter auszubauen. Ich möchte den Anfang der ersten einfach mal posten und werde bei Interesse weitere hinzufügen. Viel Saß beim Lesen!

Unter seinem ungeduldigen Blick schlug das Besatzungsmitglied der Aquila-Fähre auf den Öffner der Ausstiegsluke, die sich daraufhin mit einem leisen Surren senkte. Gleichzeitig wurde eine auf der Innenseite der Luke befestigte Leiter ausgeklappt. Frische, mit dem Geruch nach Regen und feuchter Vegetation durchsetzte Luft schlug ihm ins Gesicht.
Er hasste diese verdammte Welt bereits jetzt. Nicht, dass er etwas gegen gelegentlichen Regen, ausgedehnte Agrarflächen, solide Städte und ein gemäßigtes Klima gehabt hätte. Solche Vorlieben und Aversionen gewöhnte man sich in seinem Beruf schnell ab. Es verhielt sich vielmehr so, dass der Grund seines Hierseins sein Bild von diesem Planeten mehr als nur ein wenig negativ beeinflusste.
Die Rampe hatte sich nun vollständig gesenkt und der Flottenangehörige an der Lukensteuerung nahm Haltung an, als er sich an ihm vorbeischob. Der Mann salutierte zackig und schnarrte: „Es war ein Vergnügen, Sie an Bord zu haben, Kommissar!“
Der Angesprochene hielt ruckartig an und fuhr zu seinem Gegenüber herum. Einen langen Moment starrte er das Besatzungsmitglied an wie eine Schlange, die ein potentielles Beutetier mustert und sich dabei überlegt, ob der Ertrag der Jagd den nötigen Aufwand rechtfertigt.
„Das, mein Lieber, wage ich zu bezweifeln.“, zischte er schließlich, wandte sich ab und polterte die Rampe hinunter in den leichten Nieselregen.
Hinter ihm schluckte der Flottenangehörige schwer. Hastig fuhr er sich mit dem Zeigefinger zwischen Hals und Uniformkragen entlang. Der gestärkte Stoff schien ihm die Luft abzuschnüren und er hatte das dringende Bedürfnis, tief durchzuatmen.
Draußen stellte Kommissar Ruthger Villar bedächtig seinen schweren Seesack auf den nassen Asphalt des Landefeldes, um anschließend seinen langen schwarzen Ledermantel zuknöpfen zu können. Er lächelte grausam unter dem Schirm der tief in die Stirn gezogenen Mütze. Immer wieder eine Freude, mit dem Ruf seines Amtes zu spielen.

Der Motor des schweren, alten Stabswagens heulte protestierend auf, als der Fahrer ihn auf eine der kleinen Landebahn des Militärflughafens von Vellhingen zog. Die abgenutzten Scheibenwischer des Fahrzeuges quietschten, als sie sich mühten, die Frontscheibe von Regenwasser zu befreien. Eigentlich verteilten sie es aber nur neu.
Villar sah den Wagen kommen und hob seinen Seesack auf. Trotz der kühlen Außentemperatur wurde ihm heiß, als Zorn in ihm aufstieg. Wie konnten diese Hinterwäldler es wagen, ihn volle zehn Minuten hier auf diesem gottverlassenen Landefeld im Regen stehen zu lassen? Mühsam unterdrückte er seine Wut. Sie war es, die ihn erst in diese Lage gebracht hatte. Wie hatte es sein Vorgesetzter doch gleich ausgedrückt?
„Ruthger, Sie sind ein außergewöhnlicher Kommissar.“, hatte er gesagt. Gut so weit. „Sie haben Ausstrahlung, Sie haben Führungsqualitäten, Sie haben die nötige innere Stärke, sogar mehr als das, und Sie haben den unerschütterlichen Glauben an unseren Göttlichen Imperator.“ Immer noch gut. „Doch bei all Ihrer Tugendhaftigkeit, Ihrem beispielhaften Verhalten, Ihrer völligen Ablehnung allen Lasterhaftens, haben Sie eine Schwäche.“
„Und welche wäre das?“, hatte Villar sich ruhig erkundigt.
„Sie sind süchtig, Ruthger. Süchtig nach der Macht, die Ihnen Ihr Amt verleiht. Sie berauschen sich daran, sie auszuüben und ebenso berauschen Sie sich an der Art, wie Sie es tun.“
„Sir?“
„Sie hätten den armen Kerl nicht zwingen dürfen, nahezu sämtliche Essensrationen seines Zuges aufzuessen.“
„Er hatte Proviant gestohlen, Sir, und sollte dafür eine Lektion erhalten. Er hätte es bestimmt nicht wieder getan.“
„Richtig, besonders, wenn man bedenkt, dass Sie ihn haben zu Tode peitschen lassen, als er es nicht schaffte.“
Daraufhin hatte Villar geschwiegen. Er konnte nicht leugnen, dass es ihm Freude bereitet hatte, diesen disziplinlosen Soldaten zu maßregeln. Und seine Kameraden dabei zu sehen, wie sie erkennen mussten, dass ihr Abendessen dieses Mal wohl ausfallen würde. Eigentlich hatte er den Kerl von Anfang an exekutieren wollen, aber auf diese Weise war es einfach effektvoller gewesen.
„Die Imperiale Garde lebt von ihrer Disziplin. Gestatten wir, dass sich Einzelne darüber hinwegsetzen, und sei es in noch so geringem Maße, treten wir eine Lawine los, die wir nicht mehr stoppen können.“, hatte er schließlich geantwortet.
Sein Vorgesetzter hatte missbilligend die Stirn kraus gezogen. „Wahr gesprochen, Ruthger. Jedoch ist es durchaus nicht gleichgültig, wie wir die Disziplin aufrecht erhalten. Wir ergreifen harte Maßnahmen, das müssen wir auch, keine Frage. Aber wir sind keine Sadisten, Ruthger. Wenn Sie der Meinung sind, fortgesetzter Entwendung von Proviant in Ihrer Einheit nur dadurch Herr werden zu können, indem Sie den nächsten Dieb exekutieren, dann soll es so sein. Wir sind nicht dazu aufgerufen, einen Beliebtheitswettbewerb bei der Truppe zu gewinnen. Aber einen Deserteur oder Dieb erst vor seiner gesamten Einheit zu demütigen, ihn zu quälen und dann trotz allem, was er durchmachen musste, zu Tode peitschen zu lassen, das ist ein völlig anderes Kaliber. Wissen Sie, wozu das führt?“
„Nein, Sir.“
„Oh, das ist bedauerlich. Ich will es Ihnen sagen. Es führt dazu, dass die Männer keinen Respekt vor Ihnen haben. Sie fürchten Sie und sie hassen Sie, aber sie respektieren Sie nicht. Sehen Sie das Problem?“
„Nein, Sir, ehrlich gesagt nicht. Furcht ist ein anerkanntes Mittel zur Disziplinierung.“, hatte Villar trotzig erwidert.
„Auch das ist im Prinzip richtig. Aber kein Mann, der Sie respektiert, wird Ihnen in den Rücken schießen. Einer, der Sie lediglich hasst, wird es tun. Wenn ein solcher Mann hinter Ihnen steht und eine Waffe auf ihren Rücken gerichtet hat, spielt es keine Rolle, wie sehr er Sie fürchtet. Sie kennen diese Fälle, Ruthger, in denen sich eine ganze Einheit ihres Politoffiziers entledigt und anschließend desertiert. Ich werde nicht dulden, dass so etwas in meinem Aufgabenbereich geschieht.“
„Ich werde meine Methoden überdenken, Sir.“
Der Andere hatte nur eine Augenbraue in die Höhe gezogen und Villar mit einem mitleidigen Blick bedacht. „Natürlich werden Sie das, Ruthger. Aber wir wissen beide, dass Sie dabei zu keinen Ergebnissen gelangen werden, die eine Änderung Ihres Verhaltens herbeiführen könnten. Deshalb habe ich entschieden, Sie versetzen zu lassen.“
Genau so gut hätte ihm sein Vorgesetzter ins Gesicht schlagen können. Eine Versetzung aus einem solchen Grund war ein totes Gleis. Seine Karriere würde darauf rollen und dann dort abgestellt werden, um langsam zu verrotten. Seine Kiefermuskeln hatten sich gespannt, als er einen Wutausbruch heruntergeschluckt hatte. Diese Genugtuung würde er seinem Gegenüber verweigern.
„Haben Sie schon mal von Gotfried gehört, Ruthger?“
„Nein, Sir.“
Sein Vorgesetzter hatte ihm eine Datentafel gereicht. „Eine rückständige Feudalwelt.“, hatte er Villar aufgeklärt. „Nichts desto trotz so bevölkerungsreich, dass sie signifikante Truppen stellen kann. Die Gotfrieder sind eigenbrötlerisch und arbeiten praktisch nie Hand in Hand mit Regimentern anderer Welten. Außerdem ist die Masse ihrer Soldaten zwangrekrutiert und damit naturgemäß ein wenig widerwillig. Sie können sich vorstellen, dass die Regimenter Gotfrieds aus diesen Gründen einen ständigen Bedarf an ausgezeichneten und kompromisslosen Kommissaren haben. Genau Ihre Kragenweite, Ruthger. Das wäre dann alles, ich wünsche guten Flug.“
Villar hatte salutiert und dann wie in Trance das Besprechungszimmer verlassen. Er konnte es nicht fassen. Seine Karriere war praktisch beendet. Abgeschoben zu einer Truppe von Hinterwäldlern, die zu anderen imperialen Regimentern nahezu keinen Kontakt pflegten, würde er keine Gelegenheit mehr erhalten, sich wieder nach oben zu dienen.
Bei diesen Erinnerungen begann sein Gemüt erneut zu kochen, als der Stabswagen vor ihm zum Stehen kam und der Fahrer eilig ausstieg. Ruthger Villar entschied, dass es nicht schaden konnte, seine Wut ein wenig an ihm auszulassen. Er würde sich danach besser fühlen.
 
Klingt gut. Naja, wir haben ja geradezu darauf gedrängt, dass du weiter schreibst.

Der Motor des schweren, alten Stabswagens heulte protestierend auf, als der Fahrer ihn auf eine der kleinen Landebahn des Militärflughafens von Vellhingen zog.
erstmal "Landebahnen" und außerdem passt dieses "zog" nicht. Der Fahrer zieht den Wagen doch nicht. Der Motor zieht vielleicht.

Oh ich hasse diesen Mistkerl von einem Komissar. Wie kann man nur so herzlos sein!?

Aber die Beschreibung sind echt genial. Auch wenn das mit den Essensvorräten etwas gekünstelt wirkt. Willst du jetzt zu jedem einen Teil schreiben, oder gibts hier noch ne Fortsetzung? Vielleicht, wie er an Graf Marks von Weizenberg gerät?

Na ich freu mich auf den nächsten Teil
 
Ich weiß noch nicht, was weiter daraus wird. Zunächst wollte ich eben den Hintergrund der wichtigsten Charaktere ein wenig ausbauen und dabei wiederum den Hintergrund der Heimatwelt meines Regiments näher beleuchten. Am Fluff der Truppe liegt mir ziemlich viel, weil es einfach eine reine Themenarmee ist, die Lichtjahre von jeglicher Effektivität entfernt ist. Übrigens existieren z.B. Graf Marcks und Baron Flint auch als Modelle in meiner Armee.
Sobald ich vorzeigbare Ergebniss habe, werde ich auch versuchen, Bilder meiner Modelle im Forum zu posten. Aber die sind leider noch nicht soweit, dass ich sie zeigen möchte.
 
Da freue ich mich drauf. Ich finde es toll, dass du so viel Mühe in den Hintergrund deiner Armee investierst ^_^.

Du solltest aber wirklich darüber nachdenken, vll. ein eigenes Buch zu schreiben. Dein Schreibstil ist einfach genial und vom spraxhlichen Niveau hebst du dich eigentlich von allen anderen Hobbyautoren ab (obwohl ich mittlerweile bezweifle, dass du als Hobbyautor gesehen werden solltest^^)

Alrik , weit nicht so gut geschreiben wie deine Stories, hatte großen Erfolg. Da müsste iene spannend aufgebaute Geschoichte von dir einschlagen wie eine Bombe!
 
Während der Autofahrt konnte Kommissar Villar im schwindenden Tageslicht einen ersten näheren Blick auf jene Welt werfen, bei deren Soldaten er wahrscheinlich den Rest jenes Wracks, das er seine Karriere nannte, verbringen würde. Was da an seinem regenbespritzten Fenster vorbeizog, beeindruckte ihn nicht im Geringsten. Er war im Laufe seiner Dienstzeit schon auf einer ganzen Reihe von Planeten herumgekommen und jeder hatte seine ganz eigenen Besonderheiten gehabt. Villar hatte kilometerhoch aufragende Makropolen, wilde und ungezähmte Landschaften, verdreckte Industriestädte, Eis- und Sandwüsten sowie alle denkbaren Arten von Vegetation und Klima erlebt. Doch dies hier war so durchschnittlich, so primitiv.
Vom Flughafen aus führte die Fahrt zunächst über Felder und Weideflächen, auf denen Rinder grasten und Bauern trotz des Regens von Ochsengespannen gezogene Pflüge bedienten. Kein anderes motorisiertes Fahrzeug begegnete ihnen, nur einige Pferdegespanne, die die Ernteerträge des heutigen Tages in Richtung Stadt beförderten. In größeren Abständen passierten sie kleine Gehöfte, deren Haupthäuser aus solidem, grauem Stein erbaut und von Strohdächern gekrönt waren.
Langsam ging dem Kommissar das ständige Geruckel auf der von Schlaglöchern übersäten Straße auf die Nerven. Er wagte sich gar nicht vorzustellen, wie es sich anfühlen musste, hier mit einem Gefährt ohne jegliche Federung unterwegs zu sein. Er klopfte wuchtig gegen die dünne Trennscheibe, die sich zwischen den Rücksitzen und dem Fahrer befand. Ohne den Blick von der Straße zu nehmen, fasste der Mann nach hinten und zog ein kleines Schiebefenster zur Seite.
„Ja, Kommissar?“
„Sagen Sie, wie lange dauert das denn noch?“
„Wir biegen gleich auf die Straße zum Vellhinger Südtor ein. Rechter Hand können Sie dann die Stadt sehen. Ab da brauchen wir etwa noch zehn Minuten.“
„In Ordnung, das wurde auch Zeit.“
„Jawohl, Kommissar.“, antwortete der Fahrer ruhig und zog das kleine Fenster wieder zu. Villar war immer noch ein wenig enttäuscht über die Reaktion des Gotfrieders auf seine Standpauke. Der Knilch hatte einfach alles geschluckt und lediglich genickt. Nicht ein winziges Funkeln des Trotzes oder Widerspruchs in seinen Augen. Er hatte einfach zu Boden gesehen, so als ginge ihn der Ausbruch des Politoffiziers überhaupt nichts an. Gleichzeitig hatte er aber auch kein Anzeichen von Furcht gezeigt, nur etwas, das Resignation sein mochte. Seltsam.
Der Stabswagen überholte eine langsam dahinziehende Reihe dreier mit Fässern beladener Ochsenkarren, dann bog der Fahrer wie angekündigt links auf den Zubringer des Südtors ein. Etwa einhundertfünfzig Meter zu seiner Rechten konnte Villar Vellhingen in der zunehmenden Dämmerung erkennen. Das heißt, eigentlich konnte er nur die wuchtige, aus gewaltigen grauen Steinblöcken errichtete Stadtmauer sehen. Außer den Giebeln weniger größerer Wohnhäuser war von den Bauwerken im Innern der Stadt nichts zu erkennen.
Auf dem massiven Schutzwall konnte der Kommissar schwache, sich bewegende Lichtpunkte ausmachen. Er brauchte kurze Zeit, bis ihm aufging, dass es sich dabei um Wachtposten handelte, die auf dem Wehrgang patrouillierten und Fackeln trugen. Die Stadtmauer wurde in regelmäßigen Abständen durch große Wachtürme mit quadratischem Grundriss und Spitzdach unterbrochen. Auf der Spitze eines jeden rot geziegelten Daches war ein Fahnenmast befestigt, an dem die persönliche Flagge des Stadtfürsten von Vellhingen schlaff im Regen herabhing. Zahlreiche Schießscharten und Geschützluken starrten auf die Straße hinab und schienen dem Wagen des Politoffiziers mit giftigen Blicken zu folgen.
Während er die an seinem Fenster vorbeiziehende Szenerie betrachtete, nahm Villar zum ersten Mal die Widersprüche, die einer rückständigen Welt wie Gotfried unweigerlich innewohnten, deutlich zur Kenntnis. Auf der einen Seite die primitive, altertümliche Architektur, wie sie die Stadtmauer aufwies, die sich in keiner Weise mit modernen Festungswerken messen konnte. Auf der anderen Seite das Vorhandensein durchaus zeitgemäßer Technologie, wie den großkalibrigen Geschützen, die in jeden Wachturm eingelassen waren, oder der Stabswagen, in dem der Imperiumskommissar fuhr.
Dann erreichten sie das Südtor. Das Torhaus war gewaltig, um einiges massiver als die Wachtürme und beinahe doppelt so hoch wie der an es angrenzende Schutzwall. Die Läufe zweier Langstreckengeschütze ragten wie gefährliche Stacheln drohend aus dunklen Geschützsilos. Villar fragte sich unwillkürlich, ob sie tatsächlich dazu dienten, oder gedient hatten, einen Feind zu bekämpfen oder ob es sich bei solch schweren Waffen lediglich um eine kleinliche Zurschaustellung individueller Macht handelte.
Die Flügel des eigentlichen Tores standen offen, enorme Konstrukte aus massivem Stahl. Als die Stabslimousine das Tor passierte, konnte der Kommissar große Kettenzüge und Zahnräder erkennen, die offensichtlich einem Mechanismus angehörten, der benötigt wurde, um die gewaltige Masse der Torflügel bewegen zu können. Das Innere des Tores wurde von an den Wänden angebrachten Fackeln in flackerndes, schummriges Licht getaucht.
Der Fahrer hielt den Wagen vor einer Schranke, die den eigentlichen Zugang zur Stadt versperrte. Die Tür eines kleinen, schäbigen Wächterhäuschens direkt neben der Straße öffnete sich, und zwei Gestalten traten auf das Fenster der Fahrerseite zu. Villar verdrehte den Hals, um besser sehen zu können und nahm die Wächter näher in Augenschein. Beide waren bullige, breitschultrige Männer mit schlecht rasierten Boxergesichtern. Kleine, wachsame Augen funkelten unter runden, randlosen Stahlhelmen hervor. Sie trugen mit Metallplatten verstärkte Kettenhemden und Panzerhandschuhe, die sie noch massiger wirken ließen, als sie es ohnehin schon waren. Ein rot-gelber Überwurf, auf dessen Brust das Wappen des Stadtfürsten prangte, bedeckte Oberkörper und Oberschenkel. Jeder der Männer war mit einer langstieligen Hellebarde bewaffnet und hatte ein kurzläufiges, ramponiertes Lasergewehr an einem Lederriemen über die Schulter geworfen. An ihrem Gürtel baumelnde Schwerter vervollständigten das Bild. Einer der beiden Wächter beugte sich zu Villars Fahrer herunter und ließ sich dessen Papiere zeigen, während der zweite mit einer kleinen Gaslampe für das nötige Licht sorgte.
Der Kommissar hätte fast laut aufgelacht, als er sich fragte, wie die beiden in ihrem Aufzug wohl gegen eine Boltpistole abschneiden würden. Dann dämmerte ihm, dass er sich in naher Zukunft mit einem ganzen Regiment solcher Strolche herumschlagen musste, was seine Belustigung im Keim erstickte.
Der Torwächter beendete fachmännisch die Überprüfung der Papiere, reichte sie dem Fahrer zurück, nickte Villar zu und öffnete die Schranke. Die Absperrung hatte sich noch nicht einmal vollständig geöffnet, als der Chauffeur die Limousine auch schon in die Stadt steuerte.
 
Boa hier gehts ja auch schon weiter!

Wracks, das er seine Karriere nannte, verbringen würde.
ich weiß nicht, ob "Wrack" und "verbringen" zusammen passen. Ich würde schreiben "wo er das beenden würde, was einmal seine Karriere gewesen war"

aus gewaltigen grauen Steinblöcken
gewaltigen, grauen

bei Khaine sind die rückständig!

persönliche Flagge des Stadtfürsten von Vellhingen
Inhaltsfehler: woher weiß der Kommissar, aus dessen Sicht du ja schreibst, dass es dessen Fahnen sind?

der an es angrenzende
klingt blöd. Nimm einfach nur "der angrenzende"

dienten, oder gedient hatten,
das Komma weg

zu bekämpfen oder ob es
hier könnte dagegen eins hin

öffnete sich, und zwei Gestalten traten
hier vor den "und" nicht

mal wieder eine sehr schöne Fortsetzung. Du hast einen echt guten Schreibstil
 
@SHOKer: Dank, danke! Nur ein kleiner Widerspruch: bei dem "oder gedient hatten" handelt es sich um einen Einschub, da kann man die Kommas verwenden. Bei der Flagge des Stadtfürsten ging ich davon aus, dass Villar sich über seinen neuen Einsatzort informiert hat, aber stimmt, ich hätte es noch reinschreiben sollen. Ansonsten ist es in dem Zusammenhang wirklich unpassend.
 
oder gedient hatten" handelt es sich um einen Einschub, da kann man die Kommas verwenden.
ich hatte mich schon gefragt, ob das vielleicht eine Gedankliche Pause sein sollte, aber dich dachte mir, ich führs mal an, wenn es so sein sollte, kann er es ja lassen.

aber stimmt, ich hätte es noch reinschreiben sollen.
wenn du noch vor hast, das zu ändern, bedenke, dass es später noch einmal vorkommt. ich habe nur darauf verzichtet, es anzugeben.

Ich hoffe, es geht bald weiter!?
 
Hervorragende Geschichten. Ich muss sagen, Kommissare sind riesen Arschlöcher! Entschuldigt bitte diese Ausdrucksweise, aber muss sein.
Als Space Marine Spieler ist man gewohnt, dass jeder Mann dein Bruder ist und der Verlust jedes einzelnen eine Tragödie ist. Da hat man eine gewisse Abneigung gegen Typen, die in den eigenen Reihen rumballern.
 
space marines haben keinen grund angst zu haben... sie haben servo rüstungen da dringt nichts oder nur wenig durch eben elitesoldaten...

imps hingegen verrecken zu hunderten elendig in irgendeinen graben doch die moral muss aufrechterhalten werden denn sonst verlieren alle, es gibt eben keinen sieg des einzelnen und wenn ein komplettes regiment fliehen würde bricht die flanke der anderen ein = alles tot
und deswegen sind kommissare einfach nur derbst cool denn ohne sie würde das imperium verlieren 😛
 
Man könnte an irgendetwas appelieren(den Imperator/ ehre/ ruhm/ schutz der familie)

Ich mag Komissare und ihre Methoden genauso wenig wie du, aber mal ehrlich: Stell dir vor, du sitzt in einen Graben und da kommt so ne Meute Xenos auf dich zu. Würdest du dich wirklich durch ein Appell an irgend so einen Imperator, der dir im Moment wirklich nicht helfen kann, davon abbringen lassen, dein Leben in der Flucht zu retten? Und was nütz Ruhm, wenn man tot ist. Die meisten Soldaten verfallen in solchen Situationen halt einfach auf ihre Überlebensinstinkte.
In so fern ist Abschreckung durch Exekution halt schon die wirkungsvollste, wenn auch ideotischste, Möglichkeit. Vor allem, wenn es einen Unterschied macht, ob einer stirbt oder die ganze Gruppe läuft.