Lars von Trier zur "Persona non grata" in Cannes erklärt wegen Hitler-Äußerung

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Seh ich irgendwie n andres Video als ihr? :huh:

Der war nicht im geringsten Überrrascht, es hat ja auch in der Vergangenheit schon öfters mal solche, ich möchts mal 'provokative Äusserungen' nennen, von ihm gegeben.

Nun fragten und bohrten die Journalisten, wie es ihre gute Pflicht ist, und dann lässt er halt den Satz raus - ja, nagut, ich bin ein Nazi. Definitiv gemeint als Schlag in ins Gesicht der Blödfrager.
In dem Gesicht seh ich die Forums-Katzenfratze so gross wie der Vollmond.

Er hat halt dem Medienaffen Zucker gegeben, den Berufsempörten was zum Aufregen.
Guckt euch die Reaktionne allein hier an, es klappt vorbildlich.

Alles, was diese Fragerei im Vorfeld ausgelöst hatt ewaren seine Äusserungen:
- Hitler sei ein schlechter Mensch, aber am Ende im Bunker täte er ihm irgendwie leid
- er könne Hitler teilweise verstehen (Hinweis zum Verständnis: jemanden verstehen zu können, heisst nicht, sich über jemanden positiv zu äussern, oder irgendwelche Handlungen zu gutieren)
- er habe was übrig für die Ästhetik des 3. Reiches

Das gilt, besonders der letzte Punkt, auch für mich. ^_^

Ich geb ja in den OTs so grob ab Seite drei immer den Gegenpart, wenn Freder oder SdK ma nich will. Und den habt ihr ja nu schon genazikeult.

Lars von Trier ist so sarkastisch wie man sein kann, selbst für nen Künstler. War auch bei seinem ersten Film 'Antichrist' schon so. Nach seinen Wurzeln als Deutscher gefragt, hat er ne Antwort gegeben, wie es für ihn typisch ist.


In diesem Sinne, immer dran denken:

Autobahn? Geht gaarnicht.
 
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Lars von Trier ist so sarkastisch wie man sein kann, selbst für nen Künstler. War auch bei seinem ersten Film 'Antichrist' schon so. Nach seinen Wurzeln als Deutscher gefragt, hat er ne Antwort gegeben, wie es für ihn typisch ist.
Wieso zieht er dann seine Äußerungen samt und sonders wieder zurück? Allzuweit scheint's ihm ja mit seiner humoristischen Integrität nicht zu gehen. Ob er jetzt tatsächlich Sympathien empfindet, es sarkastisch meinte oder schlichtweg in die Kamera plapperte, was ihm einfiel: besonders reif oder satirisch hochwertig waren die Aussagen nicht. Und wenn er umständehalber zur unerwünschten Person erklärt wird, dann ist das auch kein Skandal, sondern das gute Recht der Veranstalter. Hätte er stattdessen über die Vorzüge synthetischer Drogen gesprochen, wäre ihm das wohl auch passiert, ganz ohne politischen Bezug.
Und den habt ihr ja nu schon genazikeult.
Tja, wenn man davon spricht, dass die Veranstalter im Sinne der politischen Korrektheit das einzig Richtige getan hätten, weil man sie sonst auch des "Antijüdischen" geziehen hätte, betätigt man zunächst ein klassisch antisemitisches Ressentiment. Ich glaube ja nicht, dass Freder das zum Ausdruck bringen wollte, die Formulierung gibt das aber astrein her.
Abseits davon habe ich noch immer keine befriedigende Antwort auf die Frage, wieso genau man Reizwörter oder auf Nationalitäten/Religionen sich beziehende Witze nicht äußern "darf" - wir haben ganz im Gegenteil eine sehr starke Meinungsfreiheit, was das betrifft. Dass sich allerdings Kritik daran entzündet, wenn einer lieber von "Negern" anstatt von "Schwarzen" spricht, ist freilich genauso ein Aspekt der Meinungsfreiheit. Wenn es wirklich so schlimm um unsere freiheitliche Ordnung stünde, könnten diejenigen, die sich darüber echauffieren, dass sie nicht das sagen können, was sie sagen wollen (aber trotzdem genau so sagen), das nicht ausüben, ohne strafrechtlich verfolgt zu werden. Volkmar Weiss und Gunnar Heinsohn sind aber noch auf freiem Fuß, wenn mich nicht alles täuscht. Wo also ist denn diese gesellschaftlich-aggressive Sozialromantik, und von wem geht sie ganz konkret aus?
 
Was ist los liebe Mods....gefiel euch mein Beitrag nicht inhaltlich, muß man hier möglichst viel in möglichst möchtegernintellektueller Ausdrucksweise von sich geben, damit das jeweilige Posting gnädigerweise stehen bleibt? Wenn ich nachfrage ob schon Sommerlochzeit ist, bezieht sich das durchaus auf das Thema. Für mich ist es nur so unwichtig, das es meiner Meinung nach keiner großen Diskussion bedarf. Das ist nunmal meine Meinung zu Thema.....wenn ihr anderer Meinung seid, dann steht es euchnatürlich frei weiter darüber zu diskutieren, wie es in einem Forum sein sollte.....aber lasst mir auch meine Meinung. Wenn ihr dann immer noch der Meinung seid, das ganze löschen zu müssen, dann informiert den Betroffenen wenigsten kurz darüber (ja, da gibt es sogar spezielle Forenfunktionen für, die das automatisch machen).....
 
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,763798,00.html

hier ein aktuelles Interview, vielleicht erhellt das die Lage n bischen:

SPIEGEL ONLINE: Können Sie schildern, wie es aus Ihrer Sicht zu den missverständlichen Äußerungen auf der Pressekonferenz kam?

Von Trier: Das alles begann mit Auslassungen über die deutsche Romantik, deren Wertvorstellungen vom Dritten Reich zum Teil übernommen wurden. Die Leute wollten, dass ich sage, dass Albert Speer kein großer Künstler war. Und das kann ich nicht unterschreiben. Der Mann war ein Arschloch, das für den Tod vieler Menschen verantwortlich war, aber zugleich auch ein Künstler, der auf die Nachwelt einen fantastischen Einfluss ausgeübt hat. Wir müssen hier eine Trennlinie ziehen - wie zwischen Sport und Politik.

SPIEGEL ONLINE: Die Kritik des Festivals richtet sich vor allem gegen Sätze von Ihnen wie "Okay, ich bin ein Nazi".
Von Trier: Lassen Sie mich zunächst Folgendes klarstellen: Ich trage einen sehr berühmten dänisch-jüdischen Namen. Das Gleiche gilt für meine Kinder. Die Hälfte meines Lebens verbrachte ich damit, meine jüdischen Wurzeln zu erforschen. Bis ich erfahren habe, dass der Mann, den ich für meinen Vater hielt, nicht mein Vater war. Tatsächlich bin ich deutscher Abstammung. Und im dänischen Slang nennt man nun mal Deutsche 'Nazis', auch wenn das alles andere als lustig, sondern nur dumm ist. Ich war also kein Jude, sondern ein Nazi - mit anderen Worten: ein Deutscher.

SPIEGEL ONLINE: Der Antisemitismus-Vorwurf läuft also ins Leere?
Von Trier: Ich habe etwas gegen die Palästinenser-Politik der Israelis. Aber ich bin nicht Mel Gibson. Ganz bestimmt nicht. Ich bin das Gegenteil von ihm. Ich habe alle Konzentrationslager besucht, ich halte den Holocaust für das schlimmste Verbrechen in der Geschichte der Menschheit. Natürlich war ich ein wenig naiv. Als Däne glaubte ich, über das Thema etwas offener sprechen zu können. Aber was ich gesagt habe, war falsch, war dumm, und ich entschuldige mich für den Schmerz, den ich manchen Leuten zugefügt habe. Wer mir in die Fresse hauen will, ist willkommen. Aber ich muss Sie warnen: Es kann sehr wohl sein, dass ich das genieße. Vielleicht ist das nicht die richtige Art von Bestrafung für mich.

Und speziell für KOG noch den Teil dazu, man beachte besonders den letzten Satz. Wenn der nicht meisterlich ist, dann hab ich absolut kein Textgefühl mehr.
SPIEGEL ONLINE: Die Leitung des Cannes-Festivals scheint da ja ähnlich zu denken. Wie erklären Sie sich diese heftigen Reaktionen?

Von Trier: Offenbar ist das eben hier ein sehr delikates Thema. Denn die Franzosen haben sich in ihrer Geschichte als besonders grausam gegenüber den Juden erwiesen.


Wieso zieht er dann seine Äußerungen samt und sonders wieder zurück?

Ich würde sagen das ist völlig offensichtlich.

Erinner dich mal in diesem Zusammenhang an ganze Postfolgen aus der forums-prä-katzenfratzen-ära, bei denen sich seitenlang Leute gegenseitig für missverständliche ironische und sarkatische Äusserungen entschuldigten, bezichtiten, rückbezichtigten, und auch gern mal Korhorten von Schreibern sich nicht sicher waren, ob nun ein Satz so oder so gemeint sei...

Nun muss er zu Kreuze kriechen, das begrenzt einfach den Schaden.

Sowas wie Richtigstellungen oder Erklärungen gibt es in diesem Zusammenhang garnicht. Eva Herman hats probiert gehabt, die hat sich in Talkshows gesetzt und sich anquaken lassen. Oder nimm den 'deutsche Interessen verteidigen' Satz von Ex Präsi Köhler. Die haben genausowenig geahnt, was sie da jeweils für eine Moralinexplosion auslösen.

Is n schreiender Satz erst fettgedruckt in der Welt, ohne den der davor und dahinter stand, fängst du ihn nicht mehr ein.

Dann kannste nur noch entweder sagen:
'*ickt euch doch, wen juckt schon euer Festival' oder aber
'Tut mir schrecklich leid, diese Entgleisung allererster Güte'.


Und wenn er umständehalber zur unerwünschten Person erklärt wird, dann ist das auch kein Skandal, sondern das gute Recht der Veranstalter.

Richtig.
'Skandal' nennt man ja auch eher die Äusserungen selber, als den Ausschluss.

Hätte er stattdessen über die Vorzüge synthetischer Drogen gesprochen, wäre ihm das wohl auch passiert, ganz ohne politischen Bezug.

Nä.
Drogen sind schon nicht gut, aber wer mit Autobahnen kommt, der liegt da noch mal Schallgrenzen drüber.
Zu Drogen darf man sich auch bekennen, und sie in Musik, Film, Theater mit jeder Konotation bearbeiten, von ironisch bis gar zum Positiven.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun muss er zu Kreuze kriechen, das begrenzt einfach den Schaden.
Er muss ja nicht - eben nur dann, wenn er den Schaden begrenzen will. Ein Künstler mit dem Anspruch, auch provokative Äußerungen von sich zu geben, ganz gleich, welche Resonanz das mit sich bringt, der bemüht sich nicht um Schadensbegrenzung, der steht zu dem, was er sagt, oder eben schafft. Wie Du schon richtig sagst, ist der Schaden schon angerichtet, er könnte also genausogut Rückgrat zeigen, mit all den damit verbundenen Konsequenzen natürlich. Mir fällt es aber persönlich schwer, Respekt für Menschen aufzubringen, die sich als "beinharte Freidenker" gerieren und beim ersten Windstoß wieder zusammenklappen, das stinkt geradezu nach einem hier schon vermuteten Versuch, sich in allen Winkeln bekannt zu machen.
'Skandal' nennt man ja auch eher die Äusserungen selber, als den Ausschluss.
Das bezweifle ich eben. Mir scheint, die eigentliche Kritik richtet sich in der Masse eher daran, dass er wegen der "Äußerung der Wahrheit" ausgeschlossen wurde, nicht am Inhalt seiner Aussage. Von offizieller Seite ist's selbstredend umgekehrt, aber wir reden ja über die Rezeption dieser Geschichte, über die öffentliche Meinung, nicht über die veröffentlichte selbige.
Nä.
Drogen sind schon nicht gut, aber wer mit Autobahnen kommt, der liegt da noch mal Schallgrenzen drüber.
Zu Drogen darf man sich auch bekennen, und sie in Musik, Film, Theater mit jeder Konotation bearbeiten, von ironisch bis gar zum Positiven.
Na, in der Kunst ist das auch brillante Ironie, so wie ein schiefer Nagel in der Wand, unter dem "Birne" steht, wenn man das aber bei einem Filmfestival von sich gibt, wär's ein Skandal. 😉 Dass aber der Aufschrei im Allgemeinen größer ausfällt, wenn das Dritte Reich involviert ist, müssen wir nicht weiter ausführen.
 
Was ist los liebe Mods....gefiel euch mein Beitrag nicht inhaltlich, muß man hier möglichst viel in möglichst möchtegernintellektueller Ausdrucksweise von sich geben, damit das jeweilige Posting gnädigerweise stehen bleibt? Wenn ich nachfrage ob schon Sommerlochzeit ist, bezieht sich das durchaus auf das Thema. Für mich ist es nur so unwichtig, das es meiner Meinung nach keiner großen Diskussion bedarf. Das ist nunmal meine Meinung zu Thema.....wenn ihr anderer Meinung seid, dann steht es euchnatürlich frei weiter darüber zu diskutieren, wie es in einem Forum sein sollte.....aber lasst mir auch meine Meinung. Wenn ihr dann immer noch der Meinung seid, das ganze löschen zu müssen, dann informiert den Betroffenen wenigsten kurz darüber (ja, da gibt es sogar spezielle Forenfunktionen für, die das automatisch machen).....

Dein Post ist nicht der einzige, der gelöscht wurde.
Sind wir schon in China oder was? :>
 
Wieso zieht er dann seine Äußerungen samt und sonders wieder zurück?

Bei einem derart heftigen Echo kann man ja gar nicht anders.

Und wenn er umständehalber zur unerwünschten Person erklärt wird, dann ist das auch kein Skandal, sondern das gute Recht der Veranstalter. Hätte er stattdessen über die Vorzüge synthetischer Drogen gesprochen, wäre ihm das wohl auch passiert, ganz ohne politischen Bezug.

Man muss hier imho schon etwas differenzieren, der Mann ist ja kein Politiker. Wenn Merkel sich heute hinstellt und von sich gibt, dass der LSD-Trip letzte Woche sie ganz schön umgehauen hat, dann ist sie natürlich ihren Job los aber im künstlerischen Bereich wird das Thema seit je her etwas liberaler gesehen. 😉

Aber egal, war jetzt glaube ich nicht das beste Beispiel, aber daran müssen wir uns ja nicht aufhängen. Ein Skandal ist es meiner Meinung nach sehr wohl, denn LvT hat doch eigentlich nichts wirklich Anstößiges gesagt. Ich denke, ich kann das hier auch schreiben ohne in die rechte Ecke gestellt zu werden, da zumindest die regelmäßigen OT-Diskutanten wissen, dass ich in der nix verloren habe.

Mir persönlich geht es durchaus auf den Zeiger, dass das Nazi-Wort in den meisten Kreisen die höher als ein Stammtisch gewichtet werden immer noch als ein rotes Tuch gilt. Man kann einfach nicht frei über das Thema sprechen und das stört mich.

Abseits davon habe ich noch immer keine befriedigende Antwort auf die Frage, wieso genau man Reizwörter oder auf Nationalitäten/Religionen sich beziehende Witze nicht äußern "darf" - wir haben ganz im Gegenteil eine sehr starke Meinungsfreiheit, was das betrifft.

Mit dem "dürfen" hat hier glaube ich niemand eine rechtliche Komponente sondern eine soziale gemeint. 😉

Natürlich "darf" er sagen was er will, er wandert deswegen nicht in den Knast. Aber ein paar Aussagen die zwar, wie gesagt nicht besonders intelligent oder wortgewandt geäußert wurden, im Kern der Sache aber auch nichts "schlimmes" sind haben weitreichende Konsequenzen nach sich gezogen und das finde ich nicht gut. Schauen wir uns das nochmal an:

- Hitler sei ein schlechter Mensch, aber am Ende im Bunker täte er ihm irgendwie leid

Ist in keinster Weise grenzwertig. Beispielsweise der Film "Der Untergang" hat genau dieses Gefühl bei mir ausgelöst. Man sieht da ein Häufchen Elend sitzen dessen Pläne samt und sonders gescheitert sind, der sich vom Rest der Welt verraten fühlt. Natürlich kann man als Gegenargument sagen, dass der "Schlächter von Millionen" einem nicht leid tuen darf, aber wenn man es auf eine rein menschliche Komponente reduziert ist das eine legitime Aussage.

er könne Hitler teilweise verstehen (Hinweis zum Verständnis: jemanden verstehen zu können, heisst nicht, sich über jemanden positiv zu äussern, oder irgendwelche Handlungen zu gutieren)

Kann ich auch - betrachtet man den Hitler als ein Produkt seiner Zeit lässt sich durchaus eine gewisse Logik in sein Handeln bringen. Schlimm finde ich es, wenn man ihn nicht verstehen kann, denn wer verhindern möchte das so etwas jemals wieder passiert muss es auch von allen Seiten betrachten.

er habe was übrig für die Ästhetik des 3. Reiches

Ich auch - wieso denn auch nicht? Wäre "Germania" jemals gebaut worden wäre es eine echt tolle Stadt. Wir laufen ja auch nicht gerade angewidert durch Rom. Gerade auf einer künstlerischen Veranstaltung wie Cannes muss es möglich sein, so etwas ganz frei zu analysieren. Die Kunst von Albert Speer als "No Go" abzutun ist genauso falsch wie die Titulierung als "Entartete Kunst" welche die Nazis seinerzeit vorgenommen haben.

Von daher: Wenn man für solche Aussagen aus Cannes rausfliegt finde ich das durchaus bedenklich.

Dein Post ist nicht der einzige, der gelöscht wurde.
Sind wir schon in China oder was? :>

Liebe Mods: Ich weiß nicht, was die entsprechenden User geschrieben haben, aber...

KÖNNT IHR BITTE MAL DAMIT AUFHÖREN?

Das ist ja wirklich schlimm - soviel zu meiner weiter oben erwähnten sozialen Komponente in der Meinungsfreiheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Diskussion ist so toll ^_^ !

Was Freder und Cpt.Nuss doch letztlich sagen wollen, ist, daß bestimme Themen offenbar von der freien Meinungsäußerung ausgenommen sind. Da sagt einer was falsches (Aus welcher Bierlaune heraus und mit welcher Ernsthaftigkeit auch immer) und er wird geschlachtet.
Nicht gerade hilfreich für eine offene Diskussionskultur.

Dass das ursprünglich nur auf Lars von Trier und die Reaktionen der Medien bezogen war, ist gerade völlig im Hintergrund und hier spielt sich zur Zeit exakt ein Spiegelbild dessen ab, was LvT passiert ist.

Freder, Cpt.Nuss : These bestätigt 🙂!
 
Was war daran Spam? Die Nichtigkeit des Themas aufzuzeigen, ist auch eine legitime Meinung. Aber dem Herrn Forenphilosoph passten sie wohl nicht in seine hochintellektuelle Diskussion und dann wird's halt gleich mal gelöscht.

QFT
Damits diemsal für die Nachwelt erhalten bleibt ..
Haha ..er erkennt die Ironie? :>
 
Was war daran Spam? Die Nichtigkeit des Themas aufzuzeigen, ist auch eine legitime Meinung. Aber dem Herrn Forenphilosoph passten sie wohl nicht in seine hochintellektuelle Diskussion und dann wird's halt gleich mal gelösch

Aber fürs Thema irrelevant. Das ist ungefähr so, wie in eine Armeelistendiskussion reinzuplatzen und folgenden Post da zu lassen:

"Mir doch egal".
 
Es gilt in vielen Foren als Spam, in n Thema reinzuschreiben, dass ebenjenes einen nicht intressiert.

Die legitime und völlig übliche Reaktion in so einem Fall ist, nix zu posten. Mach ich 99% aller Forenthemen so.

Ergo: findest du ein Thema nicht intressant oder nicht wichtig, dann schreib das NICHT in den Thread. Es mag ja schwer sein, dass dem Rest der Welt nicht mitzuteilen, aber da muss man kämpfen.


Was andres ist es, wenn man meint, einen objektiven Grund zum Schliessen zu erkennen, seis um den Willen der Forumsregeln, oder weils n Doppelthema ist, oder was in der Richtung.
 
Um mal mit dem "Schlimmsten" anzufangen: die gelöschten drei Beiträge sind allesamt Einzeiler gewesen, die mehr oder minder die vermeintliche Sinnlosigkeit des Themas "angeprangert" haben. Halt ein "vote for close", nur mit anderen Worten. Dass von chinesischen Verhältnissen gesprochen wird, mal mit absicherndem Smiley und mal mit der Wendung, dass es "wirklich schlimm" sei, finde ich in Anbetracht der Tatsache, dass die Beiträge offensichtlich nicht wahrgenommen worden sind, ziemlich erheiternd. Zumal ihr jetzt auch auf der Liste der Foren-Gestapo steht, ohne Möglichkeit, euren Ruf wieder reinzuwaschen. Wenn ihr also in nicht allzuferner Zukunft verschleppt und euch in einer Zelle neben Ai Weiwei wiederfinden werdet, wisst ihr, warum.
Und Bloodknight trifft voll den Punkt: wenn jetzt jeder hier in jedem Thema sein Desinteresse zum Ausdruck bringt, geht das ganze Forum in Spam unter. Wenn Du, mein lieber Gantus Insolventus, nichts dagegen hast, wenn ich beispielsweise in Deine Themen hereinplatze und verkünde, man könne diese wg. der offensichtlichen Irrelevanz doch mal schließen, aber da bist Du wohl nicht so locker, vielleicht täusche ich mich ja auch. Ich finde auch einige Themen hier im Off-Topic uninteressant, trotzdem habe ich nicht den ausgeprägten Drang, das jedem mitzuteilen. Wenn Du das als (pseudo-)intellektuelles Gehabe abtust, bitte, Deine Meinung. Zur Diskussion beigetragen hast Du trotzdem nichts, darum nehme ich mir durchaus heraus, das auch zu löschen.

Nun zum Thema:
Bei einem derart heftigen Echo kann man ja gar nicht anders.
Ach, ist das so? Von Trier ist von den Veranstaltern gerügt worden, wenn ich die eingangs verlinkten Zeitungsartikel durchgehe, kann ich eine weitergehende Kritik nur im mikroskopisch kleinem Ausmaß wahrnehmen. Die Exkulpation bezieht sich also ausschließlich auf die Vorwürfe der Organisatoren. Das "heftige Echo" besteht in der Nachrichtenverkündung, es wird mitnichten eine großangelegte Diskussion geführt.
Wenn Merkel sich heute hinstellt und von sich gibt, dass der LSD-Trip letzte Woche sie ganz schön umgehauen hat, dann ist sie natürlich ihren Job los aber im künstlerischen Bereich wird das Thema seit je her etwas liberaler gesehen. 😉
Im Dunstkreis seiner Kollegen - sicher. Aber wenn er an prominenter Stelle von ausufernden Eskapaden geschwärmt hätte, die er einem Drogenrausch zu verdanken habe, wäre die Reaktion der Veranstalter schon wegen des Renommees dieser Festivals eine sehr ähnliche gewesen, das versichere ich Dir.
Ein Skandal ist es meiner Meinung nach sehr wohl, denn LvT hat doch eigentlich nichts wirklich Anstößiges gesagt.
Das punctum saliens ist in meinen Augen dieses diffuse "Verständnis" für Hitler. Verständnis - für was genau? Für den Selbstmord, den psychischen Zustand, die politischen Entscheidungen? Gerade dieses Herumvagieren ist es, das ein Unbehagen bereitet. Du sprichst von "Logik in seinem Handeln" - was denn für eine Logik? In der Kriegsführung, der Endlösung? Warum bleibt ihr so schrecklich im Ungefähren?
Man kann einfach nicht frei über das Thema sprechen und das stört mich.
Und was soll "frei" hier bedeuten? Wenn Du z.B. eine wissenschaftliche Diskussion über Schuld und ideologische Besetzung des Auswärtigen Amtes zur Zeit des Dritten Reichs führst, wie sie jetzt durch den Bericht der Forscherkommission angetrieben wurde, wird zwar hitzig diskutiert, aber weitestgehend sachlich. Also ganz konkret: über welches Thema innerhalb dieses Komplexes willst Du reden und worin siehst Du Dich eingeschränkt?
Mit dem "dürfen" hat hier glaube ich niemand eine rechtliche Komponente sondern eine soziale gemeint. 😉
Wirklich jetzt? So ganz ohne Scherz? Wer hätte das gedacht?
Und welche "weitreichenden (!) Konsequenzen" hat das nach sich gezogen? Von Trier ist nun eine unerwünschte Person auf dem Filmfestival in Cannes (ein hartes Los fürwahr), darüber wurde berichtet. Nicht mehr, nicht weniger. Du tust gerade so, als ob er in seiner bürgerlichen Existenz schier vernichtet wäre, redest gar davon, wie "bedenklich" es wäre, von dieser Veranstaltung verwiesen zu werden. Findest Du es auch rechtsstaatlich höchst "bedenklich", wenn ein Geschäft Hausverbot ausspricht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe nirgendwo gefordert das Thema zu schließen, lediglich meine Überraschung darüber kundgetan, dass ein solch nichtiges Thema so hohe Wellen schlägt. Sitzen wir hier bei Anne Will oder doch eher an einem Hobby-Stammtisch, in dem verdammt nochmal jeder das Recht hat auch mal einen Einzeiler reinzuwerfen?
Mit deinen Löschungen zur Rettung des "hohen Niveaus" des Offtopic-Bereiches eines Forums für Plastikpüppchen verfehlst du IMO deinen Moderationsauftrag. Es ist nicht Aufgabe der Mods, Beiträge zu löschen, die ihnen persönlich nicht in den Kram (Thread) passen. Und daran ändert es auch nichts, den Zielbeitrag als Spam abzustempeln, nur weil er kurz und prägnant war.
Wenn ich die Begründung schon lese, wird mir schlecht. Gut, dass wir hier jemanden haben, der entscheidet, was "produktiv" ist und was nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und daran ändert es auch nichts, den Zielbeitrag als Spam abzustempeln, nur weil er kurz und prägnant war.
Im Prinzip hast du nichts anderes gepostet als eine lange Version von "boah, langweilig". Wallace ebenso.
Das trägt tatsächlich nichts zu einer Diskussion bei und ist löschungswürdiger Spam. Siehe auch den Beitrag von Capt. Nuss.

Ich habe nirgendwo gefordert das Thema zu schließen, lediglich meine Überraschung darüber kundgetan, dass ein solch nichtiges Thema so hohe Wellen schlägt
Es kommen Nazis drin vor, da wunderst du dich? 😉.
 
Nanu, schon zurückgerudert? 😀
Es ist nunmal anerkannte Foren-Etikette, zu Threads, deren Inhalt einen nicht interessiert, "einfach mal die Fresse" zu halten, auch wenn's schwer fällt. Ich hab mir ja inzwischen auch abgewöhnt, jeden deiner verbalen Ausfälle zu kommentieren...

Dass das Thema über die Maßen aufgebauscht wird - und das teils aufgrund einer (absichtlich) falschen Wiedergabe in den Medien, an der LVT durch die unbeholfene Weise seiner Äußerung aber eben auch nicht unschuldig ist - kann man ja durchaus so sehen.

Ich find es allerdings eher befremdlich, wie das von einigen Seiten mal wieder zum Aufhänger genommen wird, um mir (stellvertretend zu verstehen) ein schlechtes Gewissen dafür machen zu wollen, dass ich Leuten, die von "Dachpappen", "Fidschis" oder "Kanacken" reden nur mit äußerst wenig Respekt, Verständnis und Toleranz begegne...
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann mich mal einer up to date bringen? War 2 Wochen away, eine ohne Inet.

Was hat er denn schlimmes gesagt? Hab auf die schnelle nur das gefunden:

"Natürlich, er hat falsche Dinge getan, aber ich kann ihn auch sehen, wie er da am Ende in seinem Bunker hockt. Ich glaube, ich verstehe den Mann. Er ist nicht unbedingt das, was man einen guten Kerl nennt. Aber ich verstehe vieles an ihm und kann mich sogar ein bisschen in ihn einfühlen."
Wenn das wirklich alles ist, wofür er "ausgeladen" wurde kann ich nur sagen: spätrömische Dekadenz. Wir haben wirklich ein kulturelles Establishment dem jegliche Erdung/Bodenhaftung abhanden gekommen ist, wenn man sich über sowas ereifert.
Osama wirf doch bitte, bitte die Bombe..ach ne, geht auch nimmer.

Mein Gott, sowas tut man mit nem Schulterzucken ab und gut ist.
 
Wirklich jetzt? So ganz ohne Scherz? Wer hätte das gedacht?
Und welche "weitreichenden (!) Konsequenzen" hat das nach sich gezogen? Von Trier ist nun eine unerwünschte Person auf dem Filmfestival in Cannes (ein hartes Los fürwahr), darüber wurde berichtet. Nicht mehr, nicht weniger. Du tust gerade so, als ob er in seiner bürgerlichen Existenz schier vernichtet wäre, redest gar davon, wie "bedenklich" es wäre, von dieser Veranstaltung verwiesen zu werden. Findest Du es auch rechtsstaatlich höchst "bedenklich", wenn ein Geschäft Hausverbot ausspricht?

Nun, für einen Regisseur ist es durchaus ein hartes Los auf einer der bedeutendsten Veranstaltungen der Filmbranche unerwünscht zu sein. Ich denke schon, dass man (für LvT persönlich) hier von weitreichenden Konsequenzen sprechen kann. Natürlich hat jeder Veranstalter und jeder Geschäftsbetreiber ein Hausrecht. Wenn dem Türsteher meiner Lieblingsdisko meine Nase nicht passt lässt er mich auch nicht rein.

Dennoch kann man eine solche Haltung kritisieren und nichts anderes tue ich hier. Ich kritisiere sowohl die Veranstalter in Cannes als auch die Medien, welche hier aus einer Mücke einen Elefanten machen. Hätte der Mann nun mit Hitlergruß posiert oder den Holocaust geleugnet wäre das etwas anderes, aber ich erkenne wie gesagt bei besagtem Interview keinen Anlass für einen "Rauswurf" wie er ausgesprochen wurde. Für vollständig untragbar halte ich das Medienecho, da wie Helve schon sagte die Aussagen arg verzerrt wieder gegeben werden.

Du sprichst von "Logik in seinem Handeln" - was denn für eine Logik? In der Kriegsführung, der Endlösung? Warum bleibt ihr so schrecklich im Ungefähren?

Weil es in Bezug auf die Sache, wie in der Öffentlichkeit mit dem Thema umgegangen wird zunächst einmal keine Rolle spielt. Wenn ich (um mal ein anderes Beispiel zu nehmen) sage "Ich kann Kaiser Nero irgendwo verstehen" dann ist das natürlich eine sehr vage Aussage bei der ich eine weitere Erklärung schuldig bleibe. Aber sie bedeutet noch lange nicht, dass ich es für gut heiße Rom nieder zu brennen - Es fehlt also zunächst einmal nach meinem Empfinden das "anstößige Element".

Und was soll "frei" hier bedeuten?

"Frei" heißt in diesem Sinne für mich, dass das Thema der "Nazis" meiner Meinung nach in der westlichen Gesellschaft zu stark emotional besetzt ist und Aussagen zu diesem Thema generell Gefahr laufen, vorschnell beurteilt zu werden. Man kann nicht "frei von der Leber weg" dazu in der Öffentlichkeit sprechen, da man sonst nur allzu schnell Gefahr läuft, selbst als Nazi abgestempelt zu werden. Der aktuelle Fall über den wir hier sprechen ist das beste Beispiel dafür. Es ist aus meiner Sicht (auch wenn ich dem Mann nicht in den Kopf schauen kann) relativ offensichtlich, dass LvT nicht wirklich ein Nazi ist und auch nicht vorhatte den Nationalsozialismus mit seinen Aussagen zu verherrlichen oder zu verschönen. Aber wenn sich heute jemand hinstellt und sagt...

"Albert Speer war ein großartiger Architekt"

...dann genügt das doch eigentlich schon, um in die rechte Ecke gestellt zu werden. Genau das ist es, was ich falsch finde denn wenn man das Thema etwas weniger emotional betrachtet als es für gewöhnlich der Fall ist dann ist an dieser Aussage absolut nichts Anstößiges zu erkennen, auch wenn man von einem fachlichen Blickwinkel aus natürlich nicht zustimmen muss.
 
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