TAG 19 - Rückblick
Ich bin am Lagerfeuer in der Ödnis angekommen. Die Stimmung hier ist nicht so ausgelassen wie am Strand, doch ich erkenne die Fähigkeiten jedes einzelnen Mitstreiters, ihre Entschlossenheit. Der König hat erkannt was wir als Waffe gegen seine Einöde nutzen und auf halben Weg mentale Bollwerke einer ganz anderen Art errichtet. Haben wir zuvor noch durch Malen und Basteln genug Energie für den Weg bis hierhin erzeugen können, bleibt uns diese Möglichkeit nun verwehrt. Stattdessen sind nun unsere mentalen Fertigkeiten gefragt um weiter zu kommen.
Ich setze mich ans Feuer, schließe die Augen und beginne mich zu sammeln. Ich konzentriere mich auf meine Vergangenheit, weil dort vielleicht etwas sein könnte, was mir weiter hilft. Und nach einiger Zeit schon legt sich der Nebel der Ahnunglosigkeit und weicht einer Erinnerung, die mir weiter hilft. Ich erinnere mich an meinen Arbeitsplatz, an dem ich vor dieser Zeit meinen Interessen nachging. Meiner
HOBBYZONE (Review)
Mein Momentanes Setup von links nach rechts, und von oben nach unten: Töpfchenmodul; Töpfchenmodul Ecke, Lager Modul Ecke; Dropper Bottle Hängeregal + Hängeregal Basis, Schubladenmodul 3er flach; Töpfchenmodul, Pinsel-Modul, Schubladenmodul 2er flach; Töpfchenmodul, Virtine groß, Schubladenmodul 6er
Als ich in das Hobby einstieg hatte ich nicht gedacht, dass es mit viel Material verbunden sein würde. Ich besorgte mir ein paar Contrast Paints, ein paar Pinsel und ein Schneidewerkzeug von Army Painter und verstaute alles in einer kleinen orangenen Box, die wir in der Wohnung noch rumfliegen hatten. War super, alles an einem Ort. Das war es allerdings nur für ungefähr einen Monat. Schon nach kurzer Zeit musste ich feststellen, dass Contrast Paints nicht so easy sind wie sie wirken. Dachte ich zumindest. Heute sind sie easy, man muss halt nur wissen wie man sie einsetzen muss.
Jedenfalls musste dann neue Farben her. Und weil ich keine Lust auf Verdünnen hatte (weil es ja auch sooooo schwer ist) besorgte ich mir ein paar Air Farben von Vallejo, mit ganz anderen Gebinden. Die passten aber nicht mehr in mein kleines Köfferchen. Also besorgte ich mir einen Werkzeug-Koffer/Schrank/Dings, in dem ich die Dropper Bottles hineinlegen konnte. Leider nur 6 pro Schublade, aber das sollte ja für einige Zeit reichen. Oder?
Es dauerte nicht lang bis auch hier die ersten Probleme auftraten. Zunächst einmal war da die offensichtliche Platzverschwendung. Die Flaschen sind zu hoch, daher können sie nur rein gelegt werden, nicht gestellt. Zudem passen auch nicht zwei Buddeln hintereinander, es bleibt also immer eine Lücke. Zweites Problem ist, das man aufgrund der Liegeposition nicht erkennen kann welche Farbe es ist, bis man die Schublade öffnet und ggf. die draufliegenden Buddeln anhebt. Heißt also jede Menge Suchen, wenn man sich nicht unbedingt merkt, welche Farbe wo steckt. Das führte im Endeffekt leider dazu, dass die Farben aus Faulheit mehr auf dem Tisch, also gut verstaut im Schränkchen lagen, was nicht Sinn und Zweck der Sache war.
Ich begann also eine kleine Recherche, welche "professionellen" Mittel mir denn zur Verfügung stünden, und wurde auf Kutami dann fündig. Eine kleine polnische Firma, mit dem treffenden Namen Hobbyzone, stellt ein Sortiment an Racks zur Verfügung, um Unsereins im Hobby zu unterstützen, und das nicht einmal für großes Geld.
Ich besorgte mir also ein 30cm Rack für Dropper Bottles, um es mal auszuprobieren. Was ich nicht wusste oder beflissentlich überlesen hatte war, dass man das Ding selbst zusammenbauen muss. Habe ich an irgendeiner Stelle in diesem Forum schon mal erwähnt, dass mir der Bastelaspekt im Hobby noch am besten gefällt? SUPER SACHE. Abends mit der Frau vorm Fernseher hocken und nebenbei das MDF Holz verleimen, während man seine aktuelle Lieblingsserie tot-binged (dieser Absatz ist übrigens ohne jegliche Ironie oder Sarkasmus zu lesen, sondern voller Begeisterung).
Das ist leider NICHT das Rack für die Dropper Bottles, weil ich mich inzwischen von den Vallejo Air Farben getrennt habe. Aber dieses Töpfchen Rack hat die selbe Größe im Vergleich, nur mir größeren Halterungen
Was ich beim Zusammenbau jedoch nicht beachtet habe, dass waren die beiliegenden Magnete. Warum? Ich weiß es nicht mehr. Vielleicht hatte ich mir eingebildet, dass ich nicht viele Racks brauchen würde, vielleicht habe ich sie übersehen, oder sie simpel vergessen. Jedenfalls gleicht das nachträgliche Einsetzen dieser Dinger ungefähr dem Gefühl von plötzlich einsetzender Diarrhoe, während man im Hochsommer in einem überfüllten und alten Zug der deutschen Bahn sitzt, auf der Strecke zwischen München Hbf und Garmisch-Partenkirchen, nachdem man gerade die Haltestelle Pasing passiert hat (ca. 30min Streckenzeit).
VERGESST NICHT DIE MAGNETE EINZUSETZEN! (die Beachtung der Polarität spare ich mir hier, seid ja nicht auf den Kopf gefallen)
Die Magnete der Module befinden sich immer an den exakt gleichen Stellen, sowohl an der Ober- und Unterseite, als auch an den Seitenteilen
Nachdem das Ding dann endlich aufgestellt war, setzte auch schon gleich die Begeisterung ein. Denn nicht nur erfüllte es stur wie ein Esel seinen vom Hersteller angedachten Zweck, es sah obendrein auch noch gut aus. Stellte sich nur schnell heraus, dass es nicht ausreichte, denn ich hatte inzwischen schon zu viele von den Flaschen. ABER: Sie waren gut einsehbar und ich stellte sie auch regelmäßig wieder zurück ins Regal, nachdem ich sie benutzt hatte.
Seit diesem Zeitpunkt habe ich meinen Arbeitsplatz jeden Monat um ein weiteres Element ergänzt. Und genau hier liegt der Knackpunkt: Das System ist dank seiner einheitlichen Größen und der Magnete modular und kann dank vorhandener Eckenmodule auch in verschiedensten Formen zusammengesetzt werden. Dabei ist von allem etwas dabei. Module für:
- Dropper Bottles
- Citadel Töpfchen
- Vitrinen
- Schubladen (in verschiedenen Größen)
- Einfache Regale
- Pinselhalterungen
- Halterungen für Küchenrollen
- Hängemodule, die optional auch aufgestellt werden können
Dies ist das Hängemodul für meine restlichen noch vorhandenen Dropper Bottles. Ihr seht wie an der Oberkante der Rückwand vorgebohrte Löcher angebracht sind, an denen man das Teil an der Wand befestigen kann.
Ich verwende es momentan noch als Standmodul. Dazu ist ergänzend ein Basismodul notwendig. Es ergänzt das Standregal auf die richtige Tiefe, und hat Magnete im Sockel, damit das Regal sicher zwischen Wand und Basis eingeklemmt werden kann.
Bei mir wächst also seit geraumer Zeit mein Arbeitsplatz immer weiter an, ohne dabei wesentlich mehr Fläche als üblich in Anspruch zu nehmen, da ich alles fein säuberlich übereinander Stapeln kann. Durch die Magnete sitzen die Module bombenfest aufeinander und vor kurzem wagte ich mich sogar daran, die Anordnung zu verändern, was ohne große Probleme gelang.
Hobbyzone verwendet zur Herstellung seiner Racks MDF Holz, dick genug damit es recht stabil ist, vor allem an den Außenwänden. Angeliefert werden die Module in Schablonen, man muss sie also vorher mit einem Cutter Messer voneinander trennen. Die Verbindungen der einzelnen Bauteile sind bewusst dünner gehalten, so dass sie sich einfach schneiden lassen. Ich weiß nicht genau, mit welcher Technik die Stücke geschnitten sind, jedoch hat man nicht den unangenehmen Brandgeruch in der Nase, denn man von MDF Gelände her kennt. Verpackung ist ebenfalls ordentlich. Der Karton ist dem Modul immer angepasst und die Bauteile sind mit Luftpolsterfolie geschützt. Zudem liegt jedem Karton eine einseitige Bauanleitung bei, die recht einfach zu verstehen ist.
Kommen wir zum Fazit:
Durch das vielfältige Sortiment kann man seinen Arbeitsplatz den Ansprüchen gemäß anpassen. Die beiliegenden Magnete sind ein wenig fummelig und schwer in die vorgesehenen Öffnung zu bringen, halten dafür hinterher auch um so besser, ohne zusätzlich Leim o.Ä. verwenden zu müssen. Der Zusammenbau erfordert kein Studium und geht innerhalb von 15-30 min (ohne Trocknungszeit des Leims). Die Module sind in meinen Augen recht erschwinglich. Im Mittel ungefähr 20 Euro, ein Preis den ich gerne zu zahlen bereit bin. Es hilft sehr bei der Sortierung und halten der Ordnung.
Letzter Punkt stimmt übrigens auch meine Ehefrau sehr glücklich, war mein Einstieg in das Hobby doch sehr chaotisch. Mit jeder Modulerweiterung kommt nun also ein Stück mehr Ordnung und Übersicht ins Haus, und da ist sie die letzte die "Nein" sagt. Hölle, sie fragte mich sogar neulich, was für ein Teil ich mir denn als nächstes besorgen wolle…
… ich fürchte ich habe ein Monster erschaffen …
Apropos Erschaffen: Es gibt auf der Seite von Hobbyzone eine Möglichkeit sich vorab seinen Arbeitsplatz zu gestalten, per virtuellem Editor. So habe auch ich diverse Setups mal ausprobiert und meine Wunschliste dementsprechend angepasst.
Links:
Homepage von Hobbyzone -
https://www.hobbyzone.pl/
Designer Tool für den Arbeitsplatz -
https://www.hobbyzone.pl/modular-workshop-system-designer/
Sortiment bei Taschengelddieb -
https://taschengelddieb.de/hobbyzone-kaufen
Sortiment bei Kutami -
https://www.kutami.de/Farbaufbewahrung::Hobbyzone
EDIT - 09.11.2022:
Kommen wir nun zu einem Nachtrag, dessen Fanboy-Gehalt die Frage: "Sag mal, wirst du von Hobby-Zone eigentlich für diese Werbung bezahlt?" durchaus berechtigt, genau wie die erweiterte Fragestellung: "Bist du dumm, oder so?" wenn ich auf Ersteres mit "Nein" antworte. Genug Self-bashing. Ich habe gestern eine Bestellung von Kutami bekommen, mit einem neuen Teil im Sortiment der Paint Racks. Das Kippbare! Schubladenmodul.
Durch Wandstücke, die nach oben hin nicht zur Gänze schließen, ermöglicht dieses Modul eine gute Sicht auf den Inhalt. So erkenne ich hier auf den ersten Blick Dropper Bottles, Shades und Texturfarben. Klug sortiert erleichtert das den schnellen Zugriff.
Ähnlich wie das dreistufige Schubladenmodul ist auch dieses hier unterteilt, nur das die Schubladen nicht ganz so hoch sind. Der Clou ist jedoch das verbaute Schienensystem. Mittels Schrauben können die Schubladen in einer bestimmten Bahn ausgezogen und nach unten abgekippt werden. Mittels Einsätze können verschiedene Höhen eingestellt werden, von kleinen GW Farbtöpfen, bis hin zu Dropper Bottles ist alles möglich. Letzteres wird vor allem durch klug angeordnete Aussparungen erleichtert.
Die Schiene im Inneren ist absichtlich NICHT verleimt (Empfehlung). Hier ist sie so geschoben, dass 2 Reihen Dropper Bottles Platz haben. Nicht Plan am Boden liegend, durch die leichte Schräge ecken sie aber auch an der Decke nicht an.
Seit meinem Einstieg in das Hobby ist nun ein wenig Zeit vergangen und so langsam setzen sich bei mir gewisse Präferenzen fest. Beispielsweise male ich nicht mehr sooo gerne mit Vallejo, wie ich es am Anfang tat. Daher hat sich meine Reichweite an GW Farben erhöht, während sich die von Vallejo sogar verkleinert hat. Wobei ich mich von einigen Favoriten einfach nicht trennen kann. Das führt natürlich zu einem Durcheinander an Aufbewahrungsformen. Auch wenn ich bisher alles hab irgendwie verstauen können, war ich doch nicht ganz zufrieden mit der oberen Reihe meiner Farbhalter. Beispielweise passt das Wandpanel nicht ganz rein. Durch dieses Modul habe ich aber nun die Möglichkeit für einen passenden Ersatz, denn ein Farbhaltermodul in den unteren Bereichen hat mir bisher immer gefehlt.
Alle vorhandenen Shades und Technicals in einer Schublade, ohne dass ein eigenes Top-Modul dafür angeschafft wurde. Schluss mit Töpfchen, die nicht so richtig ins Bild passen wollen. 😀
Ich bin jedenfalls sehr happy, denn für mich erübrigen sich damit ein paar "Problemchen" im Aufbau meiner ... Hobby-Zone
(Pun intended).