MAV/Betriebsrat: Was tun, wenn diese Organe versagen?

Tharek

Malermeister
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30. März 2008
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So, ein Fall für alle Hobbyjuristen unter euch:

In einer Einrichtung, die Menschen mit permanent benötigter Aufsicht, betreut, wird ein striktes Rauchverbot beantragt.
Das Rauchverbot beinhaltet klassische Raucher-Points, welche in den jeweiligen Pausen aufgesucht werden sollen. Die bisherige Regelung hat es den Mitarbeitern erlaubt, dafür die Balkone der Betreuungsräumlichkeiten zu benutzen.
Vor einem Jahr wurde ein Antrag des Dienstgebers von der zuständigen MAV behandelt, nach dessen Probezeit (des Rauchverbots) von 6 Monaten dieses als nicht praktikabel zurückgewiesen wurde! Weitere 6 Monate später wird ein erneuter Antrag eingereicht, dessen Inhalt der selbe ist, der schon abgelehnt worden war. (nur dass die Raucherpunkte um 50m versetzt wurden, was aber an der Handhabung an sich garnix ändert)
Diesmal wurde der Antrag gebilligt und das Rauchverbot scheint nun Einzug zu halten.
Weitere Brisanz birgt der Fall, nachdem Mitarbeiter sowohl Dienstgeber als auch MAV auf erhebliche Sicherheitsmängel bei der Ausübung dieser Praxis hingewiesen haben. (das Verlassen der Betreuungsräume, welche für Raucher nun mehr oder weniger zwingend erforderlich ist, führt insbesondere bei Einzelschichten zu "Betreuungslosen Zeiten")
Es gab von Seiten der Mitarbeiter eine genehmigte Unterschriftenaktion, in der sich 95% der Mitarbeiter (Raucher wie Nichtraucher) gegen diese Regelung ausgesprochen haben (und für unpraktikabel befunden haben), zudem wurden Angehörige der betreuten Personen befragt, die dies zu 100% ablehnen!
Nach Antrag eines hohen Tiers des Betriebs wurde dieser nun (mit Hilfe der mehrheitlichen strikten Nichtraucher, welche in Bereichen arbeiten, die diese regelung nicht betreffen) angenommen, ohne Überprüfung der Sicherheitsbedenken. Im Gegenteil: Auf die Frage, wie das nun gehandhabt werden soll, antwortet ein MAV-Mitglied in der betreffenden Versammlung: "Einfach weniger rauchen!"

Diesen Fall habe ich stark verkürzt, ich verschone euch mit einem tieferen Einblick in die Abgründe und Machenschaften in Hinterzimmern von Großbetrieben, manch einer ahnt nicht, was so an Mitarbeitern vorbei verhandelt wird und wie gern auch Betriebsräte und MAVen bereitwillig auf Rechte der Mitarbeiter verzichten!

Die Punkte um die es mir geht:
- Hauptsächlich: Wer kontrolliert den Kontrolleur? Als Mitarbeiter wird man von der MAV vertreten, welche das passende Werkzeug gegenüber dem Dienstgeber hat... Was aber, wenn eine MAV/Betriebsrat das nicht macht?
- Das Rauchverbot ist rechtswidrig (was ich nach ausgiebiger Selbststudie schon herausgefunden habe), die MAV müßte das in die Hand nehmen und ablehnen, das tut sie leider nur nicht und unterstützt den Antrag! Was bleibt einem in einem Betrieb übrig? Ich vertrete eine Horde von Mitarbeitern, nicht nur mich selbst, muß ich wirklich den Klageweg beschreiten? Gibt es keine Schlichtungs- oder Schiedsstellen, die man auch als normaler Mitarbeiter konsultieren kann?
Zudem geht es mir unter anderem auch hauptsächlich nun darum, die entsprechenden Mitarbeitervertreter zur Rechenschaft zu ziehen (die meiner Ansicht nach ihren Pflichten nicht nachkommen)
- Kann man tatsächlich ein und den selben Antrag mehrmals zur Abstimmung vorlegen? (Nach dem Motto: Wenn heute zuwenig Nichtraucher bei der Abstimmung sitzen, versuche ich es morgen wieder!?)
- Hat ein Betriebsrat nicht die Pflicht, Hinweisen auf Sicherheitsmängeln nachzugehen und zu überprüfen?

Vielleicht ist ja der ein oder andere Betriebsrat/Jurist zugegen, ich ergänze den Fall evtl. noch nach und nach, mir fällt sicher noch mehr ein...

Ach ja, die betroffenen Personen versuchen nicht zu verbergen, dass es sich bei dem Rauchverbot um die "Erzeihung" von Rauchern handelt (die dann weniger rauchen sollen), eine Maßnahme zum Schutz der Nichtraucher ist auch mit der vorangegangenen Regelung nicht nötig gewesen, da dieser in einem ausreichenden Maß vorhanden war!
 
Tja Tharek, ich kann dir keine Empfehlung geben oder so, sondern nur sagen, willkommen in der Realität.
MAV und Betriebsräte sind generell faul. Zumindest hab ich das bis jetzt nicht anders erlebt. Es waren immer nur Leute drin, die nach der Pfeife der Leitung getanzt haben - wirklich immer. Mal gabs krumme Absprachen damit die Angestellten auf Rechte verzichten. Mal war die MAV nur dazu da, Beschwerden versickern zu lassen und ungeliebte Arbeiter wie Gewerkschaftler oder Leute, die auf ne korrekte Abrechnung bestanden haben, rauszumobben.
Keine Ahnung, obs auch Betriebe gibt, wo das anders ist, aber aus meiner Erfahrung und von dem, was ich so höre, ist das wohl selten.

Und das Rauchverbote für eine Ganze Menge Nichtraucher ein Mittel der Missionierung sind, ist ja auch ein offenes Geheimnis. Ich meine, es gibt Leute, die das Rauchen im eigenen PKW verbieten wollen. 🙄
 
Zuletzt bearbeitet:
Und das Rauchverbote für eine Ganze Menge Nichtraucher ein Mittel der Missionierung sind ist ja auch ein offenes Geheimnis. Ich meine, es gibt Leute, die das Rauchen im eigenen PKW verbieten wollen. 🙄
Man muss es ja nicht gleich in's Extreme treiben, aber am Arbeitsplatz, zumindest
in geschlossenen Räumen, bin ich absolut für ein generelles Rauchverbot, ob
das den Leuten gefällt oder nicht.
Ein weiterer Punkt der mich bei Rauchern stört, sind die ständigen Raucherpausen.
Bei uns gibt es Leute, die gehen alle 1-2 Stunden für bis zu 10 Minuten eine
rauchen, nehmen aber dennoch ihre komplette Mittagspause in Anspruch. Das
wurmt einen als Nichtraucher dann schon irgendwo, zumal das anscheind ein
generelles Problem ist, was ich von vielen Bekannten auch schon gehört habe.

Zum Thema MAV/Betriebsrat konkret kann ich leider nix sagen, Sorry.
 
Ein weiterer Punkt der mich bei Rauchern stört, sind die ständigen Raucherpausen.
Bei uns gibt es Leute, die gehen alle 1-2 Stunden für bis zu 10 Minuten eine
rauchen,
Dann mach doch ne Kaffeepause oder hol dir nen Schokoladenriegel. Wenn du durcharbeitest, nur weil du nicht Rauchst, dann ist das mal original deine eigene Schuld. Aber da kommt das Sendungsbewusstsein wieder durch.
 
Dann mach doch ne Kaffeepause oder hol dir nen Schokoladenriegel. Wenn
du durcharbeitest, nur weil du nicht Rauchst, dann ist das mal original
deine eigene Schuld. Aber da kommt das Sendungsbewusstsein wieder
durch.

Es ihnen gleich zu tun, und Pausen zu machen, die mir nicht zustehen wäre
das Gleiche, als wenn ich mich über den illegalen Zuverdienst von Schwarz-
arbeitern aufrege, und gesagt bekomm, dass das meine eigene Schuld wäre,
da ich ja auch schwarz arbeiten gehen könnte.

Ich find es einfach nicht korrekt, das ich mir als Nichtraucher nach Rauchern
richten soll, die sich das Recht heraus nehmen, Pausen zu machen, die ihnen
nicht zustehen. Wenn sie keine 2 Stunden durchhalten, ohne eine zu rauchen,
sollten die sich vieleicht mal ein paar Gedanken über ihren Lebensstil machen,
und nicht ihre Arbeitskollegen bescheißen.

Wenn sei meinen, unbedingt alle 2 Stunden rauchen zu müssen, sollen sie
das ruhig tun, dann sollen sie das aber auch gefälligst von ihrer regulären
Pausenzeit abziehen, oder es nacharbeiten.
 
Oh ja, wie ich solche Leute liebe. Gleich sagst mir noch, Gott tötet jedes mal ein Kätzchen, wenn jemand raucht.
Nochmal, wenns bei euch so lax zugeht, dass man auch mal 10 Min Pause machen kann,dann ist es einfach deine Schuld, wenn du das nicht ausnutzt. Fertig. Das hat nichts mit Rauchen oder Nichtrauchen zu tun.

sollten die sich vieleicht mal ein paar Gedanken über ihren Lebensstil machen,
Ich sag ja, Sendungsbewusstsein. 🙄
 
Es waren immer nur Leute drin, die nach der Pfeife der Leitung getanzt haben - wirklich immer. Mal gabs krumme Absprachen damit die Angestellten auf Rechte verzichten. Mal war die MAV nur dazu da, Beschwerden versickern zu lassen und ungeliebte Arbeiter wie Gewerkschaftler oder Leute, die auf ne korrekte Abrechnung bestanden haben, rauszumobben.
Gute Zusammenfassung, die ich mir oben gespart habe! Seid einiger Zeit beschäftige ich mich ausgiebig mit den Innereien des Betriebs, habe auch aktiv in der Vertretung mitgewerkelt, bis ich es wirklich leid war!
Dabei sehnt man sich wirklich nach der Zeit in der man gedacht hat, dass eine MAV alles menschenmögliche unternimmt, Mitarbeiter zu schützen und zu unterstützen und ruhig weiterarbeiten konnte. Doch wenn man wirklich mal in diese Materie eintaucht, sieht man wirklich Dinge, die man sich so nicht vorstellen kann/ mag!
Man muss es ja nicht gleich in's Extreme treiben, aber am Arbeitsplatz, zumindest
in geschlossenen Räumen, bin ich absolut für ein generelles Rauchverbot, ob
das den Leuten gefällt oder nicht.
Ja, so wie es das Gesetz auch verlangt!
Ein weiterer Punkt der mich bei Rauchern stört, sind die ständigen Raucherpausen.
Bei uns gibt es Leute, die gehen alle 1-2 Stunden für bis zu 10 Minuten eine
rauchen, nehmen aber dennoch ihre komplette Mittagspause in Anspruch. Das
wurmt einen als Nichtraucher dann schon irgendwo, zumal das anscheind ein
generelles Problem ist, was ich von vielen Bekannten auch schon gehört habe.
"....Der Arbeitgeber und der Betriebsrat sind allerdings nicht befugt, ein Rauchverbot mit der Zielsetzung zu vereinbaren, Arbeitnehmer von gesundheitsschädlichen Gewohnheiten abzubringen, weil sie damit ihre Regelungskompetenz überschreiten würden (vgl. hierzu Bundesarbeitsgericht [= BAG] – Az.: 1 AZR 499/98 - Urteil vom 19.01.1999). Denn in den Zuständigkeitsbereich des Betriebsrats fällt nicht die Erziehung des Rauchers zum Nichtraucher, sondern der Schutz der nichtrauchenden Arbeitnehmer vor gesundheitlichen Gefährdungen und Belästigungen durch Passivrauchen...."

Solche und ähnliche Vorwürfe habe ich bei dem vorliegenden Entscheidungsprozess zuhauf gehört, Fakt ist jedoch, dass dies rechtswidrig ist! Das nach dem jahrelangen Schreien der Nichtraucher nach gesetzlichen Regelungen es nun genau diese Leute sind, die gesetzliche Regelungen ignorieren, finde ich doch etwas erstaunlich.
Ich arbeite seit 8 Jahren in diesem Betrieb, innerhalb dieser 8 Jahre ware ich nicht einen einzigen Tag krank (auch Krankheitsanfälligkeit von Rauchern wird gern benutzt), nehme keine aussschweifenden Pausen und würde bei Einführung einer Stempelkarte sicherlich nachgezahlt bekommen, als das ich irgendwas schuldig wäre.
Ein Betrieb kann Maßnahmen ergreifen, wenn einzelne Mitarbeiter Pausen überziehen oder auch sonst über die Stränge schlagen, Rauchverbote haben deswegen eher einen Rache-Charakter, weswegen ich mich hierbei besonders einsetze.
Mir macht es im übrigen nichts aus, wenn hier nebenher auch über Raucher-Nichtraucher-Kontroverse diskutiert wird!
 
Ach ja, wenn ich Leute wie dich sehe, wundert es mich nicht, das manche
Leute für ein generelles Rauchverbot sind.
Ich kannte mal jemanden, der Nachmittags immer einmal um die Firma Spazieren gegangen ist, damit er nicht einschläft 😀. Ohne dabei zu Rauchen, stell dir vor. Was machste denn dagegen? Beim Chef nen generelles Spaziergangsverbot beantragen? Deine Kollegen lieben dich bestimmt heiß und innig.
 
Ein weiterer Punkt der mich bei Rauchern stört, sind die ständigen Raucherpausen.
Bei uns gibt es Leute, die gehen alle 1-2 Stunden für bis zu 10 Minuten eine
rauchen, nehmen aber dennoch ihre komplette Mittagspause in Anspruch. Das
wurmt einen als Nichtraucher dann schon irgendwo, zumal das anscheind ein
generelles Problem ist, was ich von vielen Bekannten auch schon gehört habe

Dazu gibt es übrigens Studien; der Unterschied zwischen Rauchern und Nichtrauchern beim Zeitverschwenden scheint größtenteils der zu sein, dass die einen vor der Tür Zeit verquatschen und die anderen im Gebäude 😉. Stichwort Mikropausen (die auch gerne von Menschen genutzt werden, die damit ihre Anwesenheit inklusive Überstunden aufzublähen).
 
Dazu gibt es übrigens Studien; der Unterschied zwischen Rauchern und Nichtrauchern beim Zeitverschwenden scheint größtenteils der zu sein, dass die einen vor der Tür Zeit verquatschen und die anderen im Gebäude 😉. Stichwort Mikropausen (die auch gerne von Menschen genutzt werden, die damit ihre Anwesenheit inklusive Überstunden aufzublähen).

Das habe ich auch mal gelesen. Vor allem wenn man bedenkt wie oft hier im Forum auch jemand schreibt, dass er eine Frage nicht beantworten könne, weil er gerade auf der Arbeit am PC sitzt. Darüber regt sich niemand wirklich intensiv auf, beim Rauchen ist es dann aber so, dass die Empörung ("die machen ja mehr Pause als ich") sehr emotional zum Ausdruck gebracht wird, weil man meint dem "ungesunden, selbst schädigenden Rauchen" moralisch überlegen zu sein. Zeit verplempern tun aber statistisch gesehen sowohl Raucher als auch Nichtraucher, wie Bloodknight ja zu recht angesprochen hat, gleichermaßen. Und wenn es der Firma wirklich schadet, dann kann der Chef dagegen vorgehen, wenn nicht und er die kleinen Mikropausen duldet, dann soll jeder selbst sehen was er in dieser Mikropause macht. Der eine raucht eine Zigarette, der andere schaut hier im Forum nach neuen Beiträgen/Themen.
 
Meint ihr die Argumentation jetzt so,

Der Raucher macht zwar 10 min Pausen pro 2 Stunden,
aber da er weis, das er das quasi "halblegal" macht, arbeitet er denn rest der Zeit "härter und konzentrierter", weil er nicht will, das man ihm noch vorwirft, neben dem Rauchen sonstige Pausen zu machen.

Und der Nichtraucher, eben viele Winzigpausen macht (Tee kochen, Apfel essen,)
aber er durch ständige Anwesenheit, deshalb keinen Ärger kriegen kann.
 
Meint ihr die Argumentation jetzt so,

Der Raucher macht zwar 10 min Pausen pro 2 Stunden,
aber da er weis, das er das quasi "halblegal" macht, arbeitet er denn rest der Zeit "härter und konzentrierter", weil er nicht will, das man ihm noch vorwirft, neben dem Rauchen sonstige Pausen zu machen.

Und der Nichtraucher, eben viele Winzigpausen macht (Tee kochen, Apfel essen,)
aber er durch ständige Anwesenheit, deshalb keinen Ärger kriegen kann.

Nein der Raucher arbeitet es nicht härter nach, sondern es ist so gemeint, dass die Nichtraucher eben auch solche Pausen machen (hier im Forum schreiben, Tee kochen, Zeitung lesen). Den Rauchern vorzuwerfen, sie wären, was diese Schwäche der "illegalen Pause" angeht, führend ist eben falsch, diese Schwäche hat jeder nur er nutzt sie anders.

Ärger bekommen ja im Normalfall beide Gruppen (Raucher und Nichtraucher), wenn es im Unternehmen nicht geduldet ist Pausen außerhalb der regulären Pausen zu machen. Und dort wo diese Minipausen geduldet sind, nehmen sich beide Gruppen nichts in der Anzahl an Minuten die sie "vertrödeln" (oft liegt ja auch gar nicht dauerhaft Arbeit vor, mein Vater musste zum Beispiel oftmals warten bis der PC einen Befehl verarbeitet hatte, das konnte schon mal 30 Minuten dauern. Ihm dann vorzuwerfen wenn er Tee kocht oder eine Rauchen geht [mein Vater ist allerdings Nicht-Raucher, es ist Beispielhaft gemeint] wäre dann auch Quatsch und reine Schikane der Nichtraucher). Theoretisch muss man also auch die Situation im Betrieb anschauen. Der Handwerksmeister der es duldet, wenn sein Geselle mal eine Kippe raucht und der selbst weiter arbeitet, weiß zwar, dass sein Geselle diesen Tag 20 Minuten weniger gearbeitet hat als er selbst, aber sie verstehen sich gut und er akzeptiert es und macht da keinen Aufstand von. Es sind eher die militanten Nichtraucher die da eine große Sache daraus machen.
 
Ärger bekommen ja im Normalfall beide Gruppen (Raucher und Nichtraucher), wenn es im Unternehmen nicht geduldet ist Pausen außerhalb der regulären Pausen zu machen.
Ja, zumindest in der Theorie! 😉
Im Übrigen macht es genau das so schwer, die Einteilung von Rauchern und Nichtrauchern. (und dies ist nebenbei auch das gesetzeswidrige im vorliegenden Fall)
Der Raucher macht zwar 10 min Pausen pro 2 Stunden,
aber da er weis, das er das quasi "halblegal" macht, arbeitet er denn rest der Zeit "härter und konzentrierter", weil er nicht will, das man ihm noch vorwirft, neben dem Rauchen sonstige Pausen zu machen.

Und der Nichtraucher, eben viele Winzigpausen macht (Tee kochen, Apfel essen,)
aber er durch ständige Anwesenheit, deshalb keinen Ärger kriegen kann.
Meine Theorie ist nicht die, dass DER Raucher oder Nichtraucher mehr/weniger arbeitet, sondern dass bestimmte Mitarbeiter unabhängig von rauchen/nicht rauchen mehr/weniger arbeiten.
Ein fauler Raucher zieht vor der Tür eine nach der anderen, ein fauler Nichtraucher sitzt vor dem Computer und spielt Moorhuhn, dass ist kein Mentalitätsproblem von Rauchern/Nichtrauchern, sondern die Arbeitseinstellung jedes einzelnen.
Nicht umsonst haben zahlreiche Nichtraucher sich ebenso gegen dass Rauchverbot ausgesprochen, allerdings gibt es auch genügend andere, die sich über ein Rauchverbot profilieren wollen! (ich arbeite so hart und andere (Raucher) machen ja viiiiel mehr Pause)
Was an dieser Argumentation einfach stinkt, dass ist, dass es auch vor Rauchverboten schon nicht rechtens ist, Pausen zu überziehen, man kann dies Betriebsräten, Vorgesetzten usw melden, woraufhin dies sanktioniert werden kann! Was ich allerdings bevorzuge wäre das direkte Gespräch mit seinen Kollegen, was natürlich nicht ganz so emsig wirkt, als wenn man im Beisein von Vorgesetzten verkündet, dass man (als Nichtraucher) viiiiiiel mehr arbeitet als seine rauchenden Kollegen.
Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass sich wenige mit meiner Berufsauffassung (in meiner Berufssparte) messen können, das mag arrogant klingen, doch scheue ich gerade deswegen auch keine Konflikte mit Vorgesetzten. Ich habe keine Angst vor Überprüfungen was meine Arbeitszeiten anbelangt oder der Ausgiebigkeit meiner Pausen, obwohl ich Raucher bin! Allerdings habe ich auch deswegen wenig Verständnis eine Gemeinschaftsschuld von "Rauchern" zu tragen und mich in kleinen Hütten zusammen pferchen zu lassen.
 
An der ganzen Sache gibts ein Problem.
Man kann mit Antirauchern (Mal als Abgrenzung zu laissez-faire Nichtrauchern) einfach nicht sachlich diskutieren. Solche Argumente, wie ihr sie bringt werden einfach ignoriert. Es geht den Leuten nicht darum, eine vernünftige Regel für alle zu finden, sondern sie wollen schlicht ihre Art zu Leben anderen aufs Auge drücken. Im Zuge der öffentlichen Kampagnen hat diese Gruppe enormen Zulauf bekommen, in den letzten Jahren.
Als Beispiel für so ein Verhalten könnten man auch Abes Beiträge hier sehen. (Sorry Abe, aber es ist nunmal so). Aber ich hab sowas schon oft erlebt. Was man sich da teilweise anhören muss, echt unglaublich.
 
Wenn Abe's Beiträge hier also den militanten Nichtraucher darstellen sollen, dann bin ich mir nicht mehr sicher ob dir Gegenseite hier so viel besser, im Sinne von weniger anti, daherkommt. Insbesondere dieser extreme Hass der einem entgegenschlägt, wenn man auch nur wagt auszusprechen, dass man es als nichtraucher irgendwie nicht fair findet, wenn andere Zigarettenpausen einlegen.

Nichtsdestotrotz ist die von ihm angestoßene Diskussion hier nicht wirklich am rechten Platz.
 
wenn man auch nur wagt auszusprechen, dass man es als nichtraucher irgendwie nicht fair findet, wenn andere Zigarettenpausen einlegen.
Nun, es macht halt einen Unterschied, ob man sich über kleine Pausen im allgemeinen Aufregt und damit dann auch den Kaffeefreund und Moorhuhnspieler meint (Abe ist hier übrigens zur besten Arbeitszeit online, wollt ich mal erwähnen ^_^), oder ob man seine Kritik einzig auf Raucher beschränkt.
Wenn jemand letzteres tut, dann liegt der Schluss nahe, dass es ihm uns Rauchen geht und nicht um irgendwas anderes (wie Pausen).
 
Insbesondere dieser extreme Hass der einem entgegenschlägt, wenn man auch nur wagt auszusprechen, dass man es als nichtraucher irgendwie nicht fair findet, wenn andere Zigarettenpausen einlegen.
Splitter und Balken, das ist das Problem, um mal aus der Bibel zu paraphrasieren. Der Splitter (die Zigarette, die der Kollege raucht) wird gesehen, der Balken (mit der Sekretärin quatschen, im Forum posten, Kaffee kochen gehen) wird dabei gern geflissentlich übersehen.

Ganz davon abgesehen, dass die Pauseneinteilungen in den meisten Arbeitsbereichen keinen Sinn machen, weil dauerkonzentriertes Arbeiten über mehrere Stunden hinweg ohnehin nicht möglich ist - in Lehrveranstaltungen (in meinem Fall Sprachen) nimmt man Konzentrationszeiträume von maximal 20 Minuten an, bevor eine andere Aktivität angegangen werden muss, zB - und so gut wie jeder zwischendrin abgelenkt ist und sich irgendwie die Zeit vertreibt.
 
Man muss aber auch zugeben, das die Raucherpausen einfach mehr auffallen
als es die anderen "Pausen" tun. Wenn man am Platz mal 'nen Kaffee trinkt,
oder etwas auf Spiegel-Online oder so rumsurft, neben der normalen Büro-
Arbeit, fällt das bewusst einfach nicht so auf, wobei das die Raucher sicher-
lich auch tun werden. ^_^
Wenn dann aber des öfteren der Rauchertrupp für 10 Minuten weg ist, fällt
das schon auf, eben weil die dann einfach nicht da sind.

Wobei ich mich hier nicht als militanten Nichtraucher dargestellt wissen möchte,
von mir aus können diese Leute sich am Tag 4 Packungen Malboro ohne Filter
in die Lunge pumpen, nur sollen sie das da tun, wo sie mich nicht stören, und
das so tun, das mir dadurch keine Nachteile entstehen. 😀
 
Solche und ähnliche Vorwürfe habe ich bei dem vorliegenden Entscheidungsprozess zuhauf gehört, Fakt ist jedoch, dass dies rechtswidrig ist!

trotzdem ist es NICHT rechtswiedirg. das betriebsgelände ist nunmal eigentum deines arbeitgebers und der darf nach seinem gutdünken rauchverbote erteilen, aufheben oder verschärfen wie er lustig ist. wenn er will, kann er sogar auf dem kompletten betriebsgelände (auch außenflächen) ein generelles rauchverbot erlassen genauso wie du raucher auch nach belieben aus deiner privatwohnung rausschmeißen oder auch dulden kannst, ganz wie du willst.

unzulässig ist NUR, wenn die raucherregeln erzieherischen charakter haben sollen und einzig und alleine darauf hin abziehlen. das ist im grunde nur eine frage nach dem motiv für das rauchverbot. aber theoretisch wäre schon ein legitimer grund für ein absolutes rauchverbot, dass der arbeitgeber keine kippen auf dem fußboden und/oder im müll haben will...

nur weil du raucher bist, hast du nunmal nicht automatisch das recht auf raucherpausen und/oder raucherbereiche. und wenn die ausgewiesenen raucherbereiche es unmöglich machen, dass du rauchst, wenn du alleine dienst hast.. tja, dann haste halt pech gehabt als raucher. punkt.