Motivation und Konzentration

Vielleicht hilft es den Büromenschen mal n Trainingstag im Stehen zu verbringen.

Ansonsten darf man auch sich Fehler nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Oder übermotiviert wenn das erste Spiel gut läuft.

Keine Experimente. Soliden Gameplan ausarbeiten und möglichst daran halten. Ne gute Kenntnis der Liste und der nötigen Regeln vorausgesetzt. Vorallem auch wo sie zu finden sind damit man Nachfragen schnell beantworten kann.
 
Dies ist eine Frage an die Turnierspieler:innen unter euch. Wie bleibt ihr über einen langen Zeitraum konzentriert und motiviert?

Ich habe die Beobachtung gemacht, dass meine Bereitschaft und Fähigkeit gut und kreativ zu spielen während eines Events großen Veränderungen unterworfen ist. Beim ersten Spiel bin ich aufgeregt und unsicher, beim zweiten Spiel (wenn ich das erste gewonnen haben sollte) bin ruhig konzentriert und selbstsicher. Das sind wahrscheinlich die besten Partien, die ich spiele. Von da an geht es abwärts mit Konzentration und Motivation, so dass meine Leistungen im vierten Spiel, das ja oft das letzte und schwerste ist, ziemlich mager sind. Ich will dann meistens eigentlich hauptsächlich nach Hause und habe genug von Softdrinks, Männergeruch und Würfeln.

Welche Strategien und Erfahrungen habt ihr gemacht bzw. setzt ihr ein, die man nutzen könnte, um länger auf hohem Niveau (entsprechend der eigenen Fähigkeiten) zu spielen?

Hier Mal meine Erfahrung als Turnierspieler von Street Fighter und nicht Warhammer:

Da der Ernährungsaspekt angesprochen wurde - Versuch es morgens mit Müsli. Vollkornhaferflocken, Hauptsache langkettige Kohlenhydrate, die ihre Energie Konstanz über Zeit abgeben.

Ansonsten ist meine Erfahrung, dass du rein wachsen musst. Turniere sind eine ganz andere Art von Druck, als Beispielsweise BnB Spiele, oder Randoms im Laden. Und dieser Druck wird noch lange standhalten, je nachdem wie schnell du dich daran gewöhnst.

Ich war auf meinen ersten Turnieren ein absolut zittriges Wrack. Das legte sich dann nach ein paar Spielen wurde aber wieder intensiver je weiter ich kam. Finalspiele sind dann wieder ganz anders, die erregen mehr Aufmerksamkeit. Je mehr Zuschauer, desto mehr Druck. Ich weiß nun nicht wie viele bei einem Warhammer Spiel zuschauen aber es reichen ja meist schon 2-3 Personen für Gedanken wie: hoffentlich blamiere ich mich nicht.

Müsste ich mich auf einen Punkt festlegen, der mir half um mit dem Druck klar zu kommen, dann wäre es: Ausblenden.

Es gibt nur dich, deine Fähigkeiten und deinen Gegenspieler und seine Fähigkeiten. Alles andere ist nebensächlich
 
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Vielen Dank für eure Antworten. Ich hatte nicht gedacht, dass Essen und Trinken so fokussiert würden. Aber dann werde ich das nächste mal langkettige Kohlenhydrate, Wasser und Kaffee einplanen.

Was die Anzahl der Spiele angeht, so waren das Erfahrungen, die ich bei Warmachine Turnieren gemacht habe. Und jetzt bei den anstehenden OPR Turnieren scheint es auch so zu sein.
 
Ich hatte nicht gedacht, dass Essen und Trinken so fokussiert würden.

Naja, gesunde Ernährung und körperliche Fitness sind als physische Grundvoraussetzungen ja schon einleuchtend. 😉
Alles andere ist mehr oder weniger ziemlich von der Einzelperson abhängig; da kann halt der eine mit einer "Druck"-Situation in der Öffentlichkeit besser umgehen und ermüdet nicht so schnell und jemand anderes, der eher introvertiert ist, mag das garnicht, und ist halt mental früher platt.
Trainieren lässt sich in diesem Bereich ja auch eher wenig (Verhaltenstherapeuten würden hier natürlich widersprechen😛)

Auch zeigen Studien aus der Neurologie/Psychologie, dass ein Mensch nur einen bestimmten Zeitraum am Tag wirklich konzentriert bei der Sache sein, und eigentlich niemals das "Tagespensum" am Stück leisten kann. Dinge wie Suppenkoma/psychischer Durchhänger sind da eigentlich kaum vermeidbar.

Auch finde ich persönlich schon zwei Spiele auf geringem PL-Niveau das Maximum dessen, was ich mir als Hobby pro Tag freiwillig geben würde. Die Aussicht, an einem Tag drei Spiele unter Wettbewerbsbedingungen runterzureißen, finde ich schon gedanklich stressig!

Wenn man sich weiter vor Augen hält, dass zB Abitur- bzw. Examensprüfungen maximal sechs Stunden dauern, bei der Schach-WM auch nur eine Partie pro Tag gespielt wird, und mir jetzt auch spontan kein Sport einfällt, der unter normalen Bedingungen diesen Zeitumfang annimmt, dann ist das geistig schon ne echte Beanspruchung.
Mich wundert das nicht, dass da die meisten am Ende "tot" sind. Wenn man nicht gerade Pillen einwerfen will, dann dürfte dieses Problem kaum zu beheben sein...
 
Naja, gesunde Ernährung und körperliche Fitness sind als physische Grundvoraussetzungen ja schon einleuchtend. 😉
Alles andere ist mehr oder weniger ziemlich von der Einzelperson abhängig; da kann halt der eine mit einer "Druck"-Situation in der Öffentlichkeit besser umgehen und ermüdet nicht so schnell und jemand anderes, der eher introvertiert ist, mag das garnicht, und ist halt mental früher platt.
Trainieren lässt sich in diesem Bereich ja auch eher wenig (Verhaltenstherapeuten würden hier natürlich widersprechen😛)

Auch zeigen Studien aus der Neurologie/Psychologie, dass ein Mensch nur einen bestimmten Zeitraum am Tag wirklich konzentriert bei der Sache sein, und eigentlich niemals das "Tagespensum" am Stück leisten kann. Dinge wie Suppenkoma/psychischer Durchhänger sind da eigentlich kaum vermeidbar.

Auch finde ich persönlich schon zwei Spiele auf geringem PL-Niveau das Maximum dessen, was ich mir als Hobby pro Tag freiwillig geben würde. Die Aussicht, an einem Tag drei Spiele unter Wettbewerbsbedingungen runterzureißen, finde ich schon gedanklich stressig!

Wenn man sich weiter vor Augen hält, dass zB Abitur- bzw. Examensprüfungen maximal sechs Stunden dauern, bei der Schach-WM auch nur eine Partie pro Tag gespielt wird, und mir jetzt auch spontan kein Sport einfällt, der unter normalen Bedingungen diesen Zeitumfang annimmt, dann ist das geistig schon ne echte Beanspruchung.
Mich wundert das nicht, dass da die meisten am Ende "tot" sind. Wenn man nicht gerade Pillen einwerfen will, dann dürfte dieses Problem kaum zu beheben sein...
Auch wenn du da so natürlich nicht gesagt hast: Die wenigsten der Topspieler werden sich irgendwelche Pillen reinwerfen. Die WTC müsste dann ja ein reines Doping-Turnier sein, btw.

Was hier noch garnicht angesprochen wurde, ist das individuelle Training mit der eigenen Armee. Je besser ich meine eigene Armee kenne, desto weniger stressig sind die Spiele. Wenn ich mit meiner Armee noch 20 Testspiele (oft reicht da ja bis Runde 2) gegen andere Toparmeen gemacht habe, dann entspannt das nochmal deutlich, denn ich weiß genau, was auf mich zukommt. Und genau DAS machen die Topspieler, anstatt sich dubiose Pillen einzuschmeißen. Die hat man dann nämlich garnicht mehr nötig.
 
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Die wenigsten der Topspieler werden sich irgendwelche Pillen reinwerfen. Die WTC müsste dann ja ein reines Doping-Turnier sein, btw.

Ist immer die Frage, wie man "Pillen" definiert! ? Ich meinte damit nicht, dass sich Spieler X vor dem letzten Spiel kurz aufs Klo verzieht, und dann nach seiner Rückkehr die nächsten zwei Stunden (zwischendurch nochmal raus) völlig aufgedreht die finale Partie runterspielt!?

Aber zwischen Ginko und illegalen Stoffen wie Koks/Speed usw. gibt es schon noch einen Mittelweg: Ich kann mich erinnern, dass die Frage nach "milden" Beruhigungs- bzw. Aufputschmitteln schon vor über 20 Jahren ein Thema in meinem Studium war.
Da kommen dann so Sachen wie Benzos bzw. Antidepressiva ins Spiel.
Nur zur Klarstellung: Ich halte WH-Turniere mangels eigener Erfahrun natürlich nicht für einen Ort, wo viel oder massiv "gedopt" wird. Wenn man aber sieht, wie oft und wieviel selbst Hobby-Sportler auf leistungsfördernde Stoffe zurückgreifen, dann würde ich den Einsatz aber nicht generell für unmöglich halten...

Was hier noch garnicht angesprochen wurde, ist das individuelle Training mit der eigenen Armee. Je besser ich meine eigene Armee kenne, desto weniger stressig sind die Spiele.

Das stimmt natürlich! Allerdings kann man ja meistens auch nur seine eigene Armee zu einem bestimmten Regelstand ausführlich trainieren, d.h. wenn man gegen eine Kuriositäten-Armee antritt, hilft einem das weniger und der nächste Regel-Nerf ist ja nie weit weg, so dass das Neu-Lernen immer wieder von vorne los gehen muss. Stelle ich mir recht anstrengend vor, da immer up-to-date zu sein...

Da kommt dann mE wieder die persönliche Disposition ins Spiel, also körperliche Fitness und "mindset": Für so ein Zocken in der Öffentlichkeit kann man nur bis zu einem bestimmten Punkt üben! Ich kenne beruflich Leute, die sind einerseits fachlich absolut top; gleichzeitig waren die aber in bestimmten anderen Situationen völlig fehl am Platz. Ich denke, das gilt auch für ein WH-Turnier.
 
Geht mir auch so. Nach dem ersten Zweitagesturnier wollte ich kein zweites mehr.

Auch finde ich persönlich schon zwei Spiele auf geringem PL-Niveau das Maximum dessen, was ich mir als Hobby pro Tag freiwillig geben würde. Die Aussicht, an einem Tag drei Spiele unter Wettbewerbsbedingungen runterzureißen, finde ich schon gedanklich stressig!
 
Bei mir war das auch immer so, erstes spiel immer dezent müde aber motiviert, zweites war eigentlich immer das beste spiel und das dritte das heftigste, weil da die konzentration echt leidet.

Aber das a und o meiner meinung nach, ausreichend trinken, gut frühstücken + mittagessen und auch während den spielen immer mal raus an die luft (ich als raucher sowieso =P aber auch wenn man nicht raucht) bei eigentlich jedem turnier das ich besuchte ist mein mitspieler dann auch immer mit raus^^
 
Finally, and we hate to have to say this, be sure to practice good hygiene. This is a common stereotype about gamers and convention-goers, so let’s try to break it, please. Whether you believe you smell “fine” or don’t smell at all, err on the side of caution and properly shower or bathe prior to arriving at your event. Wear fresh clothes, especially undergarments, and apply deodorant. Skipping a shower might have been fine while you were by yourself and under lockdown, but when you’re around other people it’s necessary.

Dass man überhaupt zum Thema Körperhygiene einen eigenen Absatz mit konkreten Hinweisen wie: "Trag frische Unterwäsche" schreiben muss, lässt auch tief blicken. 😉
"Zähneputzen" fehlt da als Ratschlag noch...
 
  • Haha
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