WHFB My Old World: Außerhalb des Imperiums

Teil 1: Athel Loren - Heimat der Waldelfen

Irgendwie hatte ich lange ein etwas gespaltenes Verhältnis zu den Elfen, mit denen ich mich nicht so gut identifizieren konnte wie mit den Menschen des Imperiums, Bretonias oder selbst Norscas. Die Waldelfen allerdings hatten es mir angetan, zum einen, weil sie im Grunde Renegaten sind, die sich von ihrem Volk losgesagt haben, und zum zweiten, weil mit den ersten Kunststoff-Bausätzen wirklich wunderschöne Miniaturen erschienen. Auch ihre Gesellschaft fand ich irgendwie sympathisch mit ihren flachen Hierarchien und der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Daher spiele ich neben dem Imperium auch immer mal wieder Waldelfen und habe eine große Armee von ihnen.

Da ich so gern Gelände baue, wollte ich immer etwas für die Waldelfen herstellen – und bin mehrmals daran gescheitert. Laut Hintergrund bauen die Waldelfen ja keine Gebäude, sondern haben Zaubersänger, die den Wald dazu bringen können, dass er mit seinem Geäst Hallen, Lauben und Galerien für sie formt. Es gibt aber nichts Schwierigeres als die Darstellung reiner Natur, speziell von Bäumen und Wald. Mehrfach habe ich etwas Derartiges versucht, aber nie war ich zufrieden.

Am Ende – d.h., vor etwa zwei Jahren – beschloss ich, einfach frech zu sein und das Lore ein wenig zu erweitern, sodass es Gebäude erlaubt.
 

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Bei dem hier dargestellten Ort handelt es sich um den Überrest einen gewaltigen Riesenbaums, der zu einer Art gehört, von der es selbst in Athel Loren nur noch wenige gibt. Solche Bäume waren ursprünglich weit über hundert Meter hoch, besaßen eine starke magische Kraft und schützen den Wald ringsum vor Eindringlingen, insbesondere vor Korruption durch das Chaos und die Tiermenschen. Bei der Ankunft der Elfen waren diese Bäume schon Jahrtausende alt, und die meisten hatten ihre natürliche Lebensspanne längst überschritten. Von vielen sind nur noch abgebrochene Stümpfe wie der hier gezeigte übrig.

Selbst in diesen Stümpfen aber lebt noch ein Rest der magischen Kräfte des Baums, und die Waldelfen wollten diese Kräfte nicht ungenutzt lassen. Deshalb haben sie den Riesen-Baumstumpf mit einem Gebäude überbaut, das in der Turmspitze eine Art magischen Fokus trägt (nämlich das bläuliche Ding, das wie ein Blütenstempel zwischen Blättern aussieht). Dieser Fokus bündelt die verbliebenen magischen Energien des Baums und strahlt sie ähnlich wie ein Leuchtturm in die Umgebung aus, ersetzt also quasi die ursprüngliche Funktion des Baums.

Darum ist das Gebäude auch weder Wohnhaus noch Festung, sondern im Grunde nur ein Träger für den Fokus. Dass es trotzdem ausgebaut ist, würde ich damit begründen, dass es einer kleinen Wachmannschaft der Waldelfen als Stützpunkt und Wachturm dient. Gebaut wurde es vermutlich aus dem Holz des toten Baums, da dieses Holz bereits magisch aufgeladen war und die Waldelfen bekanntlich kein lebendes Holz schlagen. Dabei mag auch die Bautätigkeit selbst eher Beschwörung als krude Handarbeit gewesen sein. Ein wenig wehrhaft ist das Gebäude trotzdem, denn der Baumstumpf dient ihm als natürlicher Ringwall. Außerdem gibt es mehrere hochgelegene Plattformen und Pavillons, von denen man Feinde schon von Weitem ausspähen und mit Pfeilen bekämpfen kann.

Im Spiel ist dieses Geländestück eine von sechs Modulkacheln im Format 24x24 Zoll und gilt regeltechnisch komplett als Wald. Waldelfen-Einheiten auf dem Modul profitieren von der Sonderregel Waldjäger (schießen und kämpfen aus einem Glied mehr als üblich und wiederholen im Nahkampf Verwundungswürfe von 1) und sind zudem immer in Deckung. Verhandelbar ist eine Sonderregel, die das Auftauchen von Waldgeistern aus dem Hinterhalt (Reserve-Aufstellung) erlaubt bzw. erleichtert. Das begründen wir so, dass der magische Fokus im Bedarfsfall eine Art „Notsignal“ in den Wald hinaussendet, das Waldgeister anzieht.
 

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Der Modellbau war recht herausfordernd, weil ich alle möglichen Techniken mischen musste. Nach einem ersten, gescheiterten Versuch mit einem echten Baumstumpf (der zu morsch war und zerbröselte) entschied ich mich für den aufwändigeren Weg, nämlich einen Baumstumpf mit Wurzeln grob aus Styrodur zu zu schnitzen und dann mit einer Schicht Modelliermasse zu überziehen, in die die Holzmaserung mit einem Bleistift eingeprägt wurde. Die Modelliermasse, die ich für solche Zwecke nehme, heißt Schubi-Mehl und ist ein einfaches Holzmehl, das man mit Wasser anrühren kann, und das nach der Trocknung etwa die Härte und Konsistenz von Holz (bei sehr geringem Gewicht) besitzt. Der Vorteil: Billig in großer Menge zu haben, variable Konsistenz je nach Wasseranteil, bleibt tagelang formbar und kann am Ende wie Holz nachbearbeitet werden.

Beim eigentlichen Gebäude habe ich stilistische Ideen aus verschiedenen Quellen gemixt, und zwar weniger Warhammer-Artworks als Konzepte aus den „Herr der Ringe“-Filmen. Die dortige sehr fantasievolle Elfen-Architektur, z.B. in Bruchtal, gefiel mir sehr, und so sind all die kleinen Säulen, Geländer und Pavillons stark davon beeinflusst. Das gilt besonders für die Säulen, die sich oben wie Bäume verästeln – eine Idee, die ich sehr passend für Waldelfen fand und schlicht von den Designern der Jackson-Filme geklaut habe.

Grundidee beim Gebäude war, keine einzige gerade Wand und keine Ecken oder Winkel zu verwenden, sondern alles irgendwie gerundet und gebogen anzulegen. Dabei leistete mir vor allem Peddigrohr, ein sehr biegsames und flechtbares Palmholz von rundem Querschnitt, hervorragende Dienste. Viele der Ornamente und Geländer bestehen daraus. Andere Ornamente sind aus Sperrholz gesägt, zum Beispiel die Säulen mit ihren vielen Verästelungen. Die Dächer bestehen aus gebogener Pappe und waren ziemlich schwierig zu all den gebogenen Formen zusammenzusetzen (die auch nirgends perfekt symmetrisch sind). Sie halten aber erstaunlich gut, denn auch sie wurden mit Peddigrohr-Streben und einer dünnen Schicht Holzmehl versteift, die zugleich als Spachtelmasse diente.

Die Darstellung des Waldes ist eher sparsam und konventionell. Ich kann mich immer nicht dazu überwinden, große Geldbeträge für superfiligrane Pflanzen-Imitate auszugeben, die es ja durchaus gibt, z.B. mit winzigen Grasbüschelchen und Gestrüpp mit einzeln modellierten Blättern – aber sooo teuer…. Stattdessen habe ich „grobe“ Materialien genommen wie Flock, Streu und Islandmoos, die billig und leicht zu verarbeiten sind. So sind z.B. viele der scheinbaren Blumen bloß aufgetupfte Farbe und halten einem kritischen Blick aus weniger als 30cm Betrachtungsentfernung nicht stand. Aber mir persönlich genügt’s.

Wie fast immer habe ich das Gebäude zur Spielfeldkante hin „abgeschnitten“. Dadurch wird es von innen bespielbar, erlaubt die Platzierung von Einheiten in Reserve bzw. Deckung und bekommt einfach noch ein wenig mehr Eigenleben. Was mir noch fehlt, wären irgendwelche stylischen Lampen, die wie Blüten aussehen oder etwas Derartiges.
 

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...Und dies soll einer der berühmten Wegsteine der Waldelfen sein und dient als flexibleres Geländestück auf dem Schlachtfeld. Solche Steine stehen wie Schildwachen rund um Athel Loren, als Warnung für Eindringlinge.
 

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Was zum... dieser Wahnsinn ist wunderschön!!!


Grundidee beim Gebäude war, keine einzige gerade Wand und keine Ecken oder Winkel zu verwenden, sondern alles irgendwie gerundet und gebogen anzulegen. Dabei leistete mir vor allem Peddigrohr, ein sehr biegsames und flechtbares Palmholz von rundem Querschnitt, hervorragende Dienste. Viele der Ornamente und Geländer bestehen daraus. Andere Ornamente sind aus Sperrholz gesägt, zum Beispiel die Säulen mit ihren vielen Verästelungen. Die Dächer bestehen aus gebogener Pappe und waren ziemlich schwierig zu all den gebogenen Formen zusammenzusetzen (die auch nirgends perfekt symmetrisch sind). Sie halten aber erstaunlich gut, denn auch sie wurden mit Peddigrohr-Streben und einer dünnen Schicht Holzmehl versteift, die zugleich als Spachtelmasse diente.
... und sowas am Neujahrsmorgen ?
 
Teil 2. Welcome to Lothern

Jetzt begeben wir uns erst einmal auf ein Schiff und segeln mehrere Wochen nach Westen. Schließlich erreichen wir Lothern, einen berühmten Hafen der Hochelfen an der Südküste des Inselkontinents Ulthuan. Dargestellt ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt. Dieses Gelände war sehr aufwändig, aber eher eine Liebhaber-Arbeit als wirklich spieltauglich. Nur zweimal wurde der Hafen in einem Spiel angegriffen (und beide Male erfolgreich verteidigt); ansonsten blieb er Schaustück.
 

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Details...
 

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...viele Bilder diesmal
 

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Jedesmal eh. Ohne Gleitgel direkt ins Gehirn! Wahnsinn was du hier so machst und wie Oldhammer die Sachen sich sehr schön in die Welt einfügen. Wenn ich etwas von den 100% abziehen müsste, dann die geraden Bodenbretter im Waldelfenhaus. Aber wahrscheinlich ist dir das schin selbst aufgefallen ?
 
Obwohl es für Spitzohren ist bin ich echt von den Socken.?
Die Schiffe sind richtig gut geworden.?
...nur das römische Handelschiff verwirrt mich etwas, aber passt trotzdem gut ins Setting.?
Über die Schiffe hatten wir damals tatsächlich Diskussionen. 😉 Es gab zu der Zeit (vor Jahren) noch wenig Artwork und auch noch keine Computerspiele wie Warhammer Total War etc., aus denen man Anregungen zu den Örtlichkeiten und Baustilen beziehen konnte. Es gab bei uns einen Kritiker, der die Hochelfen-Marine gerne eher im "Herr der Ringe"-Stil dargestellt sehen wollte, so in der Art der Schiffe, die von den Grauen Anfurten nach Valinor fahren. Dem verdankte sich das Schwanen-Schiff.

Ich selber allerdings und zwei andere in der Gruppe tendierten zu "martialischeren" Schiffen nach dem Vorbild antiker Kriegsgaleeren (mit Rammsporn und allem Drum und Dran). Schließlich sind Warhammer-Elfen doch etwas ganz Anderes als HdR-Elfen. In Tolkiens Welt wären die Elfen von Ulthuan wohl eher mit den Numenorern vergleichbar: Eine imperialistische Seemacht mit Kolonien in aller Welt, deren Kriegsmarine gefürchtet ist. Sie muss ja nicht nur den fiesen Vettern aus Naggaroth Paroli bieten, sondern fährt auch mal regelrechte "Raids" gegen Norsca, um die Chaosstämme anzugreifen und ihre Küstendörfer zu verheeren - wobei laut Hintergrund auch Frauen und Kinder nicht verschont werden. Kurz: Hochelfen bei Warhammer sind weder Baumkuschler noch weise Mönche in Togas; sie stehen recht deutlich für das historische Great Britain der Kolonialzeit mit all seinen handfesten Macht- und Handelsinteressen einschließlich eines arroganten Kolonialherrentums.

Zu den Schiffen habe ich übrigens noch ein uraltes W.I.P. aufgestöbert; das muss mnindestens 10 Jahre auf dem Puckel haben. Vielleicht ist es trotzdem interessant. ich bin mal so frei...
 

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