ArxInvicta

Aushilfspinsler
20 August 2009
17
0
4.851
Nemesis war mehr als nur ein Spitzname. Er wusste nicht mehr genau, wann die Soldaten der Imperialen Armee angefangen hatten, ihn so zu nennen, aber sie taten es schon lange genug, dass er sich selbst schon so nannte. Sein wahrer Name war ohnehin von wenig Bedeutung. Was galten schon Familiennamen in einer Armee, in denen Milliarden von Soldaten dienten, von denen jeder kaum die ersten Monate des Dienstes überstand.
Nemesis - das stand für 'gerechter Zorn' - und nichts anderes überbrachte er den Feinden des Imperators. Sein Umgang mit dem Scharfschützengewehr war dermaßen legendär, dass es nicht wenig Legenden und Gerüchte darüber gab - unter anderem welche, die es als unbestritten darstellten, dass er schon als Meisterschütze auf die Welt gekommen ist - mitsamt Gewehr, versteht sich.

Ein Lächeln durchflog das Gesicht des Soldaten, sodass ein wenig der Schlammkruste, die sich dort schon seit Tagen äußerst heimisch fühlte, von seinen vernarbten Wangen abrieselte. Ihm gefielen solche Geschichten und er musste jedes Mal schmunzeln wenn er an sie dachte. Er war einer der wenigen Soldaten, die bei all dem Ensetzen des Krieges ihren Humor und nicht zuletzt ihren Verstand bei sich behalten hatten. Er war nicht einer dieser mürrischen Einzelgänger, die jeden Kameraden mehr als Übel, denn als Freund ansahen. Nun gut, Einzelgänger war er, das stimmte. Aber das musste er als Scharfschütze auch sein.

Ein dumpfes Grollen zu seiner Rechten zog seine Aufmerksamkeit fort von diesen Erinnerungen und holten ihn in die Wirklichkeit zurück. Er bahnte sich seinen Weg durch den dichten Dschungel, den er seit nun mehr als acht Tagen durchstreifte, hin zu der Quelle des Geräusches. Wieder erscholl dieses bassige Donnern, dieses Mal fielen einige Wassertropfen von den mannsgroßen Blättern über ihm, die durch die Vibrationen der Luft erzitterten.
'Das klingt doch ganz nach imperialen Geschützen' dachte sich Nemesis - und fand seine Vermutung in Form eines einzelnen Leman Russ Panzers bestätigt, der etwa zweihundert Meter vor ihm in einer schmalen Schlucht stand, die sich mitten durch den Dschungel wand. Durch die Tatsache, dass sie kaum bewaldet war - ganz im Gegensatz zu dem Rest dieses Gebietes - war diese Schlucht die nahezu einzige Möglichkeit für Panzer, dieses Gebiet zu durchqueren.
Zum Pech der imperialen Panzerbesatzungen wusste der Feind dies jedoch auch.

Fast ein Dutzend Fahrzeugwracks zeigten, dass mal wieder eine imperiale Panzerkolonne Opfer eines Überfalls geworden war. Die leichten Chimären, die über kaum nennenswerte Panzerung verfügten, hatten dem, was dort am anderen Ende der Schlucht ihren Weg blockierte nichts entgegenzusetzen. Sie bildeten den Großteil der zusammengeschmolzenen und deformierten Fahrzeugwracks. Lediglich der Leman Russ, dessen Rückzugsmöglichkeiten durch die Panzerwracks unbequem eingeschränkt wurden, hielt den tödlichen, blauen Strahlen stand, die sich in seine Front schmolzen. Doch auch dieses Ungetüm hatte Treffer erlitten. Die rechte Seitenkuppel des Panzers in der sich wohl mal ein Bolter befunden haben musste, war nur noch ein leicht orange glühender und zerschmolzener Stahlklumpen.

Nemesis nutzte das Zielvisier seines Scharfschützengewehrs um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Ein Schwenk nach Rechts und eine schnelle Einschätzung der Situation. Ein einzelner Hammerhai, gedeckt von einem guten Dutzend Feuerkrieger. Gut möglich dass in der Nähe noch mehr waren, die Tau waren diesbezüglich sehr gerissen - und Vorsicht ist bekanntlich besser als Nachsicht.
Die gewaltigen Massebeschleuniger des Hammerhais luden sich erneut auf - und ein weiterer, blauer Strahl hämmerte sich in die Front des Leman Russ. Zwar blieb ein kreisrunder, angeschmolzener Fleck zurück, doch wieder schien der Schuss den Panzer nicht ausgeschaltet zu haben. Die Tatsache dass der Panzer nicht zurückfeuerte sagte Nemesis jedoch, dass entweder etwas mit den Waffensystemen nicht stimme - oder der Schütze bei einem Treffer getötet wurde.

Drei Mal atmete er tief ein und aus - dann beschränkte er seine Atmung auf ein absolutes Minimum. Das Fadenkreuz hielt er genau auf die blau leuchtenden Massespeicher, in dem sich die Energie für einen Abschuss dieser Waffe sammelte, bis sie dann, gebündelt in dem blauen Strahl, freigesetzt wurde. Als der Hammerhai den nächsten Schuss auflud, zählte Nemesis im Kopf mit. Zweiundzwanzig. Dreiundzwanzig. Vierundzwanzig. Kurz wippte der Zeigefinger zurück, woraufhin ein einzelner Knall durch die Schlucht hallte - gefolgt von einer ohrenbetäubenden Explosion. Brennende Wrackteile flogen in jede Richtung, während die Druckwelle der plötzlich freigesetzten Energie durch die enge Passage brüllte.

Nemesis nahm den Finger wieder vom Abzug, ließ das Fadenkreuz wieder über das Gebiet wandern. Dort wo der Hammerhai bis vor wenigen Sekunden noch auf der Stelle schwebte, klaffte nun ein ansehnlicher Krater, der von toten Feuerkriegern umrahmt war. Brennende Trümmerteile regneten noch immer auf das Gebiet herab, die durch die Explosion in den Himmel geschossen waren. Die Tatsache, dass der Hammerhai während der Explosion etwa vier Meter über dem Boden schwebte, hatte die Explosion noch zusätzlich verstärkt, sodass keiner der bemitleidenswerten Taukrieger dieses Desaster überstanden hatte. Nemesis schwenkte das Fadenkreuz wieder zurück zu dem Leman Russ, aus dessen Turmluke nun der Kopf des Kommandanten herausschaute. Mit völliger Verwirrung suchte er anscheinend den Himmel oder den Klippenrand nach einem Flugzeug oder Panzer ab, der das Taufahrzeug derartig zugerichtet haben könnte.

Nemesis war jedoch bereits wieder in den dichten Blättervorhängen des Dschungels verschwunden. Wenn die Techpriester die Feuerleitkameras des Leman Russ überprüfen, würde ihnen auffallen, dass ein einzelner Schuss die Massespeicher des Hammershais getroffen hatte - und dass es das kleine Projektil eines Scharfschützengewehres war, was den Panzer zerstört hatte. Die Legende von Nemesis würde wohl ein weiteres Kapitel erhalten, der Scharfschütze, vor dem man auch in einem Panzer nicht sicher war. Wieder durchzog ein Lächeln das Gesicht des Soldaten.

Er liebte diese Geschichten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nakago

Eingeweihter
1 November 2009
1.544
683
13.586
54
Handwerklich und grammatikalisch gut gemacht. Auch das Layout mag zu gefallen. Ein Spannungsbogen ist vorhanden und die Geschichte transportiert gut das Szenario, wenn auch alles für meien Geschmack etwas zu detailarm, bzw, zu Übertrieben. Ein paar Sachen sind mit trotzdem negativ aufgefallen.

Nemesis war mehr als nur ein Spitzname. Er wusste nicht mehr genau, wann die Soldaten der Imperialen Armee angefangen hatten, ihn so zu nennen, aber sie taten es schon lange genug, dass er sich selbst schon so nannte. Sein wahrer Name war ohnehin von wenig Bedeutung. Was galten schon Familiennamen in einer Armee, in denen Milliarden von Soldaten dienten, von denen jeder kaum die ersten Monate des Dienstes überstand.

Und wieder mal werden gewaltige Verlustqouten als gegeben angenommen. Manche Einheiten gelingt es laut Fluff Jahrelang mit minimalen Verlusten zu operieren, aber alle scheinen Chenkovs Thundrawölfe zum Maßstab aller Dinge zu erheben.

Nun gut, Einzelgänger war er, das stimmte. Aber das musste er als Scharfschütze auch sein.

Eigentlich arbeiten Scharfschützen meist in Teams. Einer ist eher unüblich.

Durch die Tatsache, dass sie kaum bewaldet war - ganz im Gegensatz zu dem Rest dieses Gebietes - war diese Schlucht die nahezu einzige Möglichkeit für Panzer, dieses Gebiet zu durchqueren.
Zum Pech der imperialen Panzerbesatzungen wusste der Feind dies jedoch auch.

Und wiedermal ist die Imperiale Armee zu blöd einen Engpass auszukundschaften oder mit Infanterie zu sichern dargestellt. Schade. Das Imperium besteht seit zehn Jahrtausenden, die Armee genau so lang, aber offensichtlich haben sie es immer noch nicht drauf, eine generische Standardsituation zu meistern.

Drei Mal atmete er tief ein und aus - dann beschränkte er seine Atmung auf ein absolutes Minimum. Das Fadenkreuz hielt er genau auf die blau leuchtenden Massespeicher, in dem sich die Energie für einen Abschuss dieser Waffe sammelte, bis sie dann, gebündelt in dem blauen Strahl, freigesetzt wurde. Als der Hammerhai den nächsten Schuss auflud, zählte Nemesis im Kopf mit. Zweiundzwanzig. Dreiundzwanzig. Vierundzwanzig. Kurz wippte der Zeigefinger zurück, woraufhin ein einzelner Knall durch die Schlucht hallte - gefolgt von einer ohrenbetäubenden Explosion. Brennende Wrackteile flogen in jede Richtung, während die Druckwelle der plötzlich freigesetzten Energie durch die enge Passage brüllte.

Ist mir etwas zu sehr an den Haaren herbei gezogen. Ein imperialer Soldat, aufgewachsen in einer Gesellschaft, wo Technische Gegenstände von mystischen Geistern bewohnt werden, wo der normale imperiale Untertan normalerweise nur in der Lage ist, nach einem Gebet einen Lichtschalter zu betätigen, hat einfach nicht das Wissen, was solche Xenostechnologie anbelangt. Wir als Spieler, welche den Tau Codex gelesen haben, wissen natürlich wie die Tau Technologie funktioniert. Aber Nemesis hat dieses Wissen nicht. Dann, was passiert mit einer aufgeladenen Batterie, die von einem Projektil getroffen wird? Ich bezweifle, dass sie Explodieren wird und einen ganzen Panzer vernichtet. Das Geschütz würde unbrauchbar werden, mehr aber auch nicht.

Nemesis war jedoch bereits wieder in den dichten Blättervorhängen des Dschungels verschwunden. Wenn die Techpriester die Feuerleitkameras des Leman Russ überprüfen, würde ihnen auffallen, dass ein einzelner Schuss die Massespeicher des Hammershais getroffen hatte - und dass es das kleine Projektil eines Scharfschützengewehres war, was den Panzer zerstört hatte. Die Legende von Nemesis würde wohl ein weiteres Kapitel erhalten, der Scharfschütze, vor dem man auch in einem Panzer nicht sicher war. Wieder durchzog ein Lächeln das Gesicht des Soldaten.

Ich bezweifle, dass ein Projektil so etwas anrichten kann. Auch benutzen normale imperiale Scharfschützengewe eher Laserstrahlen und keine massiven Projektile.

Er liebte diese Geschichten.

Ich eher weniger. So gut wie kein Bezug auf imperiale Wesenszüge, wie totale Imperatorgläubigkeit, Technologischer Aberglaube und Xenosphobie. Wie in vielen Fanfictions ist die imperiale Armee ein Hort von Totalversagern, die keine Standardsituation mit Verstand und ihren Möglichkeiten meistern zu vermögen. Bis auf den Helden, der als einziger den notwendigen Sachverstand (woher er dieses Wissen auch immer haben mag) hat, einen Panzer mit einem einzigen Schuss aus einem primitiven Scharfschützengewehr zu erledigen.

Es hätte mir besser gefallen, wenn zuerst die flankierenden Truppen von Feuerkriegern aufgehalten worden wären, Nemesis auf Befehl hier wäre, dann den Hammerhai das Hauptgeschütz unbrauchbar gemacht hätte und dann den Leman Russ den Rest erledigen lassen. Hier noch etwas aufrechter Hass auf verdammten Xenos, welche Menschen mit ihren verdorbenen Lügen versklaven. Etwas technologischer Aberglaube, den Xenosmaschinengeist vielleicht zu verletzen. Ein Gebet an den Schutzheiligen des Gewehres, ja so was haben imperiale Waffen immer. Er wäre immer noch der Held, der den Tag rettet. Die Geschichte ist handwerklich gut, hat aber eben ihre dramaturgischen Schwächen und kratzt den Fluff nur minimal an der äußersten Oberfläche an. Da wäre so viel mehr drin gewesen.
 

ArxInvicta

Aushilfspinsler
20 August 2009
17
0
4.851
Und wieder mal werden gewaltige Verlustqouten als gegeben angenommen.

Wenn du einen Blick in den Codex wirfst wird dir auffallen, dass dies nun einmal die Taktik der Imperialen Armee ist - sie verfügt einfach über eine unendliche Versorgung mit menschlichen Ressourcen. Ich spiele selber Imps, ich kenne den Codex und die Imperiale Armee als solches recht gut.

Ist mir etwas zu sehr an den Haaren herbei gezogen. Ein imperialer Soldat, aufgewachsen in einer Gesellschaft, wo Technische Gegenstände von mystischen Geistern bewohnt werden, wo der normale imperiale Untertan normalerweise nur in der Lage ist, nach einem Gebet einen Lichtschalter zu betätigen, hat einfach nicht das Wissen, was solche Xenostechnologie anbelangt.

Du meinst also, dass ein ausgebildeter Elitekommandosoldat der seit Monaten oder vielleicht sogar Jahren auf einem Tauplaneten kämpft, nicht weiß wo der Feind seine Schwachstellen hat?

Dann, was passiert mit einer aufgeladenen Batterie, die von einem Projektil getroffen wird? Ich bezweifle, dass sie Explodieren wird und einen ganzen Panzer vernichtet.

Ein Massebeschleuniger ist in keiner Weise mit einer Batterie zu vergleichen. Batterien speichern Energie in Form von elektrischer Ladung - ein Massebeschleuniger speichert sie in Form von Wärme und kinetischer Energie. Bring ein Fass auf einen Überdruck von 250 Tonnen pro Quadratzentimeter (Davon abgesehen dass reguläre Fässer dort schon längst auseinandergeflogen wären) und schieß drauf. Unschönes Ergebnis.

imperiale Wesenszüge, wie totale Imperatorgläubigkeit, Technologischer Aberglaube und Xenosphobie

Gilt sicherlich für den durchschnittlichen Frontsoldaten, jedoch nicht für die großen Helden. Ließ dir die Geschichten von Marbo, Steinzahn Harker oder ähnlichen durch, du wirst weder Phobien noch irgendeine Form des Aberglaubens finden - nur Pflichterfüllung im Angesicht des Feindes.

Auch benutzen normale imperiale Scharfschützengewe eher Laserstrahlen und keine massiven Projektile.

Wie du schon sehr richtig sagtest: NORMALE Gewehre feuern EHER Laserstrahlen.
Ein Projektil hat durchaus Vorteile gegenüber Laserwaffen, weshalb es auch diese Waffen noch in der Imperialen Armee gibt.

Es hätte mir besser gefallen, wenn zuerst die flankierenden Truppen von Feuerkriegern aufgehalten worden wären, Nemesis auf Befehl hier wäre, dann den Hammerhai das Hauptgeschütz unbrauchbar gemacht hätte und dann den Leman Russ den Rest erledigen lassen. Hier noch etwas aufrechter Hass auf verdammten Xenos, welche Menschen mit ihren verdorbenen Lügen versklaven. Etwas technologischer Aberglaube, den Xenosmaschinengeist vielleicht zu verletzen. Ein Gebet an den Schutzheiligen des Gewehres, ja so was haben imperiale Waffen immer. Er wäre immer noch der Held, der den Tag rettet. Die Geschichte ist handwerklich gut, hat aber eben ihre dramaturgischen Schwächen und kratzt den Fluff nur minimal an der äußersten Oberfläche an. Da wäre so viel mehr drin gewesen.

Dann schreib doch deine eigene Geschichte :D (Ist jetzt nicht böse gemeint, auch wenns bissig klingt)
Ich spiele selber die Imperiale Armee und nicht jeder Soldat da ist absolut gleich. Helden unterscheiden sich vom normalen Frontsoldat ;)
Zudem, wenn alles immer so abläuft, wie man es denkt wäre das doch langweilig.

Ist z.B. jeder Space Marine ein uneingeschränkt Gläubiger und Standhafter Soldat? Wie konnten sich dann Ketzer und Verräter in ihren Reihen entwickeln? Es gibt immer jene, die anders Denken - und genau das macht Geschichten aus. Sie erzählen von jenen, die sich von der Masse abtaten ;)

Aber ich danke dir dennoch für deine Kritik :)
 
Zuletzt bearbeitet:

ArxInvicta

Aushilfspinsler
20 August 2009
17
0
4.851
Ich habe diesen kleinen Bissen an Geschichte schon genossen~ Nett geschrieben, wenn auch nur kurz. Würde mir sicher auch mal eine längere Geschichte von dir gönnen~

Vielen Dank, das freut mich sehr zu hören :)
Hab diese Geschichte mit Absicht etwas kürzer gehalten um eventuell anhand der Rückmeldungen für die nächste Geschichte Verbesserungsmöglichkeiten zu finden^^
Aber besten Dank nochmal, ist immer schön, wenn man weiß dass es jemandem gefallen hat :)
 

Zekatar

Tabletop-Fanatiker
Moderator
6 März 2012
9.795
317
62.121
Ein paar Sachen sind aus Sicht der Tau ein wenig unlogisch.
Wieso sollte der Hai vier Meter über dem Boden schweben, weitab jeder Deckung durch die produzierten Wracks? Ein Bruchteil davon reicht schon, um seinem doch recht hohen Geschütz eine Schussbahn zu verpassen.
Und was ich schon bei DoW nie verstanden habe: Wozu braucht ein massives Projektil einen blauen Lichtstrahl, wenn es fliegt? So abgesehen von der Optik eben...das ist ungefähr genau so, wie immer mit Leuchtspurmunition zu schießen.
Dass durch sein Störsystem der Hai in einem Waldgebiet nur äußerst schwer ordentlich an zu visieren wäre lassen wir mal außen vor, vielleicht waren da die Punkte nicht übrig :p

Ansonsten durchaus unterhaltsam.
 

Sistermarynapalm

Blisterschnorrer
14 Juni 2011
432
1
7.761
www.fanfiktion.de
Eigentlich arbeiten Scharfschützen meist in Teams. Einer ist eher unüblich.

Das ist nicht korrekt. Das arbeiten in Zweierteams ist eine Antwort der Alliierten auf die Erfolge deutscher Scharfschützen im 2. WK. Allgemein waren Scharfschützen (besonders in Deutschland und auch in Russland) dazu gedacht, allein und auf sich gestellt zu operieren. Noch heute werden Scharschützen als Einzelkämpfer ausgebildet, was bedeutet, dass sie sowohl als Präzisionsschütze, als auch als Spotter (z.D. Beobachter) ausgebildet werden und im Normalfall in der Lage sein müssen, auf sich gestellt zu operieren. Siehe beispielsweise Mad Larkin von den Ghosts. (Ich habe keine anderen Scharfschützen kennengelernt, daher kann ich lediglich ihn als Beispiel angeben).

Und wiedermal ist die Imperiale Armee zu blöd einen Engpass auszukundschaften oder mit Infanterie zu sichern dargestellt. Schade. Das Imperium besteht seit zehn Jahrtausenden, die Armee genau so lang, aber offensichtlich haben sie es immer noch nicht drauf, eine generische Standardsituation zu meistern.

Du beißt dich immer noch an der "generischen Standardsituation - Perfektion 1 Alpha" fest. Es ist nicht alles perfekt. Wäre alles so perfekt, wie es gerne sein sollte, dann würde die imperiale Armee gar keine Erfolge mehr erzielen. Denn bis das entsprechende Personal verfügbar ist, der perfekte Kommandant geboren wurde und die unbesiegbaren Elemente einer Armee herangeschafft sind, wurde Terra vier mal überrannt. Menschen sind nun einmal Menschen, treffen Entscheidungen, machen Fehler und müssen sich auf das verlassen, was sie an Material und Personal und Erfahrung zur Verfügung haben. Ginge mal danach, hätten große Teile der Weltgeschichte umgeschrieben werden müssen (und große Teile des 40k Universums auch).

Wie konnten sich dann Ketzer und Verräter in ihren Reihen entwickeln? Es gibt immer jene, die anders Denken - und genau das macht Geschichten aus. Sie erzählen von jenen, die sich von der Masse abtaten

Andersdenkende sind meist die, die in ihrem Weg schlingern und dadurch der Ketzerei bezichtigt werden. Wahre Gläubige sind diejenigen, die sehr viel eher zu Ketzern werden, denn ihre Geister sind leichter zu manipulieren. Sie hinterfragen nicht. Das hat also nichts mit Andersdenkenden zu tun. Sondern eher mit Gleichdenkenden.

Zu den restlichen Kritiken sei gesagt: Eigentlich haben beide Seiten irgendwo recht. Es gibt nun einmal Punkte, die für Nakagos Kritiken sprechen und entsprechende Punkte, die gegen die Kritiken sprechen. Da ist er wieder - der schmale Grat zwischen dem militärisch Machbaren und dem Kern des Science Fiction-Universums von Warhammer 40k.

Okay, über die Technokratiebewegung imperiale Weihrauchschwenker kann man diskutieren. Von 40k-Sicht her fehlt das gewisse Etwas.

Was die militärische Äquivalenz absoluter Epicness angeht, die ja der Charakter darstellen soll, fehlt mir aber definitiv und ganz persönlich die Atmosphäre. Ich meine, aus dem ganzen Szenario kann man deutlich mehr rausholen. Der Typ ist auf sich allein gestellt. Der muss auf alles achten, was um ihn herum passiert. Der nimmt ganz andere Dinge wahr, als der "einfache" Frontsoldat. Vor allem, da er ein Held ist.

Ich meine, Helden werden nicht Helden, weil helfende Elfen gerade noch einen Wunsch frei hatten und er sich "schwupps" zum Helden gewünscht hat. Sie haben ganz spezielle Qualitäten. Sei es nun eine totale Klatsche, durch die sie all das überleben, was man ihnen entgegen wirft, besondere Führungsqualitäten, durch die alle "Normalen" zu ihnen aufsehen, eine besondere Ausbildung, dank derer sie sämtliche verfügbaren Waffen mit einer ungeahnten Präszision ins Ziel bringen können oder die Eignung zum perfekten Scharfschützen, was bedeutet, dass sie mit Scharfschützenwaffen aller Art umgehen können; selbst aus einer Pistole noch auf 200 Meter tödlich sind, weil sie genau berechnen, wie die entsprechende Waffe abgefeuert werden muss, damit das Projektil, der Laserstrahl oder das kinetische Element durchs linke Auge über die Wirbelsäule in den rechten Schläfenlappen eindringt (magische Kugel-Paradoxon); als Spurenleser ungeahnte Fähigkeiten entwickeln oder selbst mit einem Huhn töten können, wenn sie dieses auf einen Bogen spannen.

All diese (und noch viel mehr) Heldenqualitäten könnte man in die Geschichte enbringen. Aber das ist leider nicht geschehen. Daher fesselt mich die Story nicht. Auch der Charakter bleibt seltsam fremd.

Wie gesagt - ich teile nicht alle Kritiken, der Grundtenor bleibt allerdings derselbe.


Mavet Me'shamaim!

Da Sista
 
Zuletzt bearbeitet:

ArxInvicta

Aushilfspinsler
20 August 2009
17
0
4.851
Zu Zekatar ' s Post:

Wieso sollte der Hai vier Meter über dem Boden schweben, weitab jeder Deckung durch die produzierten Wracks?

Die Wracks sind ja auf der Seite der imperialen Kräfte - also keine Deckung, die für den Hammerhai von Nutzen sein könnte. Wenn die Deckung fehlt, ist ein stationäres Schweben eine sehr gute Lösung - das ermöglicht schnelle Positionswechsel bei Beschuss und eine hohe Mobilität - Tau stehen auf sowas. :D

Und was ich schon bei DoW nie verstanden habe: Wozu braucht ein massives Projektil einen blauen Lichtstrahl, wenn es fliegt?

Da haste mich erwischt. :D Diese Idee habe ich in der Tat von DoW. Massebeschleuniger projezieren eine magnetische Supralbahn zum Ziel, auf der das hochenergetische Geschoss dann 'reitet'. Wäre selbstverständlich farblos, völlig richtig erkannt.

Dass durch sein Störsystem der Hai in einem Waldgebiet nur äußerst schwer ordentlich an zu visieren wäre lassen wir mal außen vor

Der Hammerhai hat eine imperiale Panzerkolonne ausgeschaltet ohne selber ernsthafteren Schaden zu erleiden - das Störsystem wurde also durchaus mit eingebaut. :D

Vielen Dank für die Anmerkungen und Vorschläge, ich lerne daraus für die nächsten Geschichten. Dort werden Massebeschleuniger nicht blau sein, versprochen. :D

Zu Sistermarynapalm ' s Post

Das arbeiten in Zweierteams ist eine Antwort der Alliierten auf die Erfolge deutscher Scharfschützen im 2. WK.

Völlig richtig. Das Schütze/Beobachter - System aus zwei Mann wurde erstmals von den Alliierten eingeführt. Ein zweiter Mann ist also möglich - jedoch nichts zwangsläufig notwendig.

Ich meine, aus dem ganzen Szenario kann man deutlich mehr rausholen.

Richtig, bevor ich jedoch in einer so kurzen Geschichte den Leser mit Details erschlage, wollte ich zunächst auf eine Resonanz warten. Prinzipiell hast du aber völlig Recht, das hätte eine wesentlich längere und ausgeprägtere Geschichte sein können - hätte dann aber etwas den Rahmen gesprengt.

Auch der Charakter bleibt seltsam fremd.

Nicht zuletzt war das meine Absicht. Nemesis gilt in imperialen Reihen als Legende, ein Gerücht über das niemand genaueres weiß. Ich wollte das etwas mit einbringen, dass auch der Leser im Grunde genommen nicht von diesem 'unbekannten' befreit ist ;)

Aber danke auf jeden Fall für die ganzen Anmerkungen, hilft mir natürlich, meine nächste Geschichte besser zu machen. :)
 

Sistermarynapalm

Blisterschnorrer
14 Juni 2011
432
1
7.761
www.fanfiktion.de
Richtig, bevor ich jedoch in einer so kurzen Geschichte den Leser mit Details erschlage, wollte ich zunächst auf eine Resonanz warten. Prinzipiell hast du aber völlig Recht, das hätte eine wesentlich längere und ausgeprägtere Geschichte sein können - hätte dann aber etwas den Rahmen gesprengt.

Den Rahmen sprengt, wenn aus dieser kurzen Szene ein Feuergefecht allerhöchster Intensität wird. Was ich meine, ist Atmosphäre. Die erzeugt man schon mit ein paar guten Einzeilern, die irgendwo zwischendurch schön platziert werden. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: Mit guter Atmosphäre kann man niemanden erschlagen.

Nicht zuletzt war das meine Absicht. Nemesis gilt in imperialen Reihen als Legende, ein Gerücht über das niemand genaueres weiß. Ich wollte das etwas mit einbringen, dass auch der Leser im Grunde genommen nicht von diesem 'unbekannten' befreit ist

Ich denke, da hast du meine Kritik wohlwollend missverstanden. Mit seltsam fremd meinte ich nicht, dass der Charakter einen Eindruck von etwas Fremden, Unbekannten vermittelt, sondern dass er farblos bleibt. Uninteressant. Ganz frei nach: Typ schießt Panzer ab. Ende.
Wenn ich danach gehe, hätte man einen Blauwal oder ein Porcavian in die Szene einbauen können. Der Effekt wäre derselbe gewesen. Es erschließt sich einfach nicht, weshalb gerade dieser Typ was besonderes ist. Weshalb er eine Nemesis sein soll.

Und um noch mal auf die Atmosphäre zurückzukommen, da das bei meinem letzten Post nicht wirklich anklang: Auch, wenn das Militärische zwischen uns beiden ein ständiger Streitpunkt ist und bleiben wird - was die 40k Atmosphäre betrifft, gebe ich dir hier noch einmal ausdrücklich den Tipp, WIRKLICH auf Nakago zu hören, anstatt die Meinung abzuschmettern. Denn was den Hintergrund von 40k angeht (und damit meine ich nicht die Spielmechanismen, sondern den GANZEN Hintergrund), findest du hier wohl niemanden, der mehr darüber weiß.

Das jetzt nur noch mal am Rande.

So - Mittagessen ruft. Es gibt Porcavian.


Valete

Da Sista
 

ArxInvicta

Aushilfspinsler
20 August 2009
17
0
4.851
auf Nakago zu hören, anstatt die Meinung abzuschmettern.

Ich schmettere grundsätzlich keine Meinung ab. ;)
Ich versuche nur, in meiner Geschichte auch irgendwo noch etwas von mir zu haben. Ich bin, was das Geschichtenschreiben angeht, eher wie Tom Clancy. In meinem Kopf sprudeln was weiß ich nicht wie viele Details und Fakten über militärische Daten, Taktiken und Manöver - und ich habe immer Sorge, mit allzu großer Detailtiefe Leute zu langweilen. Daher nutze ich eher weniger Details, rein aus Erfahrung.
Ich habe mir, bevor ich meine Geschichte schrieb, andere in diesem Forum angesehen um einen Vergleich erstellen zu können.
Ich kann ja mal eine Geschichte schreiben, in der ich wirklich vom Detailgrad auf ein Niveau gehe, wie ich es eigentlich wollen würde, mal sehen wie das ankommt.

Wie du siehst mache ich mir schon sehr wohl Gedanken über das, was man mir als Kritik heranträgt, deswegen bin ich ja auch dankbar für die ganzen Anmerkungen :)
 

es_war_einmal

Testspieler
23 November 2010
123
0
6.511
Nürnberg
Ein Massebeschleuniger ist in keiner Weise mit einer Batterie zu vergleichen. Batterien speichern Energie in Form von elektrischer Ladung - ein Massebeschleuniger speichert sie in Form von Wärme und kinetischer Energie. Bring ein Fass auf einen Überdruck von 250 Tonnen pro Quadratzentimeter (Davon abgesehen dass reguläre Fässer dort schon längst auseinandergeflogen wären) und schieß drauf. Unschönes Ergebnis.
:)


Wo er Recht hat, hat er Recht.
Ein Beispiel hierfür wäre einfach mal die Explosion eines Butangasfasses.
Im kleinen Maßstab kennt jeder den Knall, den ein Luftballon erzeugt, wenn man reinsticht, wenn man mal wieder Kinder auf dem Volksfest ärgern will.

Ich mag die Geschichte und wäre nicht abgeneigt da mehr zu lesen!
Plausibel, gut geschrieben, und endlich ballert mal jemand auf Tau und nicht ständig auf halbe Pflanzen ähm Orks.
Etwas amüsiert hat mich dann mein Kopfkino - Starship Troopers 1 - Raketenwerfer vs Plasmawerferbug :)
 

Sistermarynapalm

Blisterschnorrer
14 Juni 2011
432
1
7.761
www.fanfiktion.de
Ich schmettere grundsätzlich keine Meinung ab.

Na ja, dafür waren deine Worte dann doch ein wenig zu eindeutig. Deswegen sage ich dir das ja so nett.

Ich versuche nur, in meiner Geschichte auch irgendwo noch etwas von mir zu haben.

Das, denke ich, geht jedem Autoren so. Einer, der behauptet, nichts von sich selbst in eine Geschichte einzubringen, lügt.

Ich bin, was das Geschichtenschreiben angeht, eher wie Tom Clancy. In meinem Kopf sprudeln was weiß ich nicht wie viele Details und Fakten über militärische Daten, Taktiken und Manöver - und ich habe immer Sorge, mit allzu großer Detailtiefe Leute zu langweilen.
- Ja, oder James Cobb, oder David Weber. Ich kenne das. Ich habe auch mal so geschrieben. Aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen. Zu wenig in Details auf ein Mal sind langweilig, zu viele Details sind ebenso langweilig, außer sie erklären Hintergründe von Konzepten und nicht nur ellenlang der Namen und taktische Bezeichnung. Von daher habe ich irgendwann auch aufgehört, Clancy (er ruhe in Frieden), Cobb und Weber zu lesen.
Für mich ist inzwischen eher der Charakter entscheidend. Man sagt ja - es ist der Mensch, der die Waffe abfeuert. Details sind schmückendes Beiwerk, das bedacht eingesetzt werden sollte, aber eben auch so, dass der Leser nicht ganz mit sich allein gelassen wird. Du siehst also - die objektive Verfolgung der klaren Linie einer perfekten Geschichte ist auch immer eine subjektive Sicht des jeweiligen Autors und Lesers. Und daran muss man sich eben irgendwo orientieren. Der Mittelweg ist eben entscheidend. Du musst selbst zufrieden sein, wenn du allerdings Leser haben möchtest, müssen diese auch zufrieden sein.

Ich gebe mal ein Beispiel, wie ich das meine:

Ein Massebeschleuniger ist in keiner Weise mit einer Batterie zu vergleichen. Batterien speichern Energie in Form von elektrischer Ladung - ein Massebeschleuniger speichert sie in Form von Wärme und kinetischer Energie. Bring ein Fass auf einen Überdruck von 250 Tonnen pro Quadratzentimeter (Davon abgesehen dass reguläre Fässer dort schon längst auseinandergeflogen wären) und schieß drauf. Unschönes Ergebnis.

Setzen wir mal hier mit Details an, weil dieser ominöse Massebeschleuniger ein so vehementes Thema war, das hier genutzt wurde.

Was ist denn das für ein Massebschleuniger? Leichtgaskanone oder Railgun? Ist es nämlich eine Railgun-Kanone, passiert erstmal gar nichts. Denn da eine EMRG auf dem Prinzip des Elektromagneten basiert (und vorausgesetzt, die entsprechende Scharfschützenwaffe durchdringt die Panzerung des Fahrzeugs - ich vergleich das gerne mal mit: "Schon einmal mit einem .50 cal auf einen Leopard 2 geschossen?“, dann passiert erst einmal gar nichts. Der Magnet fällt einfach aus. (Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Kanone selbst nicht aus magnetisierbarem Material besteht. Sonst würde sie sich vermutlich bei jedem Schuss selbst verziehen – oder beim nächsten Abfeuern einfach auseinanderbrechen-)
Genauso ist es mit einem Energiegenerator oder einem Motor. Schieß mit einem .50 cal auf einen Generator oder einen Motor - da passiert nichts. In Brand setzen könntest du einen Motor mit einer Magnesium-Leuchtkugel, wie sie von SAR-Leuchtpistolen verschossen wird. Selbst Leuchtspurmunition würde nicht ausreichen, um einen Benzin-Motor oder einen Diesel außer Betrieb zu setzen (es sei denn, man trifft den Tank). Da die Tau jedoch als hochtechnisiertes Volk keinerlei Ölbohrungen im eigenen Gebiet vornehmen, halte ich dies für äußerst unwahrscheinlich.
Auch eine kinetische Waffe wie das hier bezeichnet ebenso ominöse Scharfschützengewehr würde einen Motor oder einen entsprechenden Generator nicht zur Explosion bringen – zumindest nicht so, dass der Hammerhai in einem gewaltigen Feuerball auseinanderfliegt und die Überreste seiner Besatzung im Lunch des einfachen imperialen Soldaten verteilt.

In der Leichtgaskanone hingegen, wird bestimmtes Gas verwendet, z.B. Helium oder Wasserstoff. Eine solche Leichtgaskanone, die im Übrigen nicht die Energie und Kraft freisetzt, mit der ein EMRG schießt, würde eine einschüssige Waffe sein, denn nach jedem Schuss muss erst das Projektil neu geladen werden, dann folgt der Treibspiegel, dann wird die entsprechende Leichtgasmischung in einem entsprechenden Körper in das Rohr hinter den Treibgasspiegel eingeführt, „released“, der nächste Schuss folgt, dann wird der Gasbehälter entladen, das neue Projektil wird eingeführt, der Treibgasspiegel folgt, ein neuer Gasgemischkörper folgt etc und bla bla. Fast so wie bei einem Schlachtschiff und seinen 3 Treibladungen für ein Projektil. Vollkommen umständlich und unnötig.
Da wir aber wissen, dass der Massebeschleuniger der Tau im Englischen eine Rail gun ist, also einen „Schienengeschütz“, fällt damit die Leichtgaskanone aus. Dadurch, dass man ein Geschoss auf Schienen verwendet, fällt nämlich das Sabot (also der Treibspiegel) der Leichtgaskanone weg. Bei der freiwerdenden Gasmenge würde ein solcher Treibspiegel, wäre er denn (was durch die Schienen der Railgun zwangläufig geschieht) ein wenig undicht, sofort brechen und damit nicht nur das Projektil beschädigen, sondern auch das Geschütz. Schon mal ne Patrone aus einem vollkommen nassen Gewehrlauf abgefeuert? Unschönes Ergebnis.

Kommen wir zurück zur Railgun.
Im Englischen Lexicanum steht:

At its most basic form the railgun is a linear accelerator using standing wave acceleration along a number of cylindrical superconductive electrodes surrounding a barrel
http://wh40k.lexicanum.com/wiki/Railgun#.Ul1AIBC_Is1

Also ein Massebeschleuniger in Form einer Railgun, was mich zurück zu dem elektrischen Generator bringt. Also – da kann gar nichts explodieren ... außer den Kondensatoren. Die kann man überladen. Aber ob das mit ner Waffe geht, habe ich zumindest noch nicht ausprobiert. Vielleicht mit einem HE-Lasergewehr. Kommt auch darauf an, wo sich die Kondensatoren befinden.

Ach ja – und Wärme und kinetische Energie. Nein – definitiv nicht. Kinetische Energie bezeichnet die in der Bewegung eines Körpers gespeicherte Energie. Sie entspricht der Arbeit, mit der ein Körper einen anderen Körper aus seinem Ruhezustand in einen Bewegungszustand bringen muss.
Von daher speichert nicht die Railgun die Bewegungsenergie, sondern das Projektil, z.D. Wuchtgeschoss. Die Railgun selbst setzt lediglich die vom Generator erzeugte und von Kondensatoren gespeicherte Energie um, bzw. „transformiert“ sie, leistet also Bewegungsarbeit.

Das beispielweise sind Details, wie ich sie meine. Und mit so etwas, gut verpackt und interessant erklärt, fesselt man mich deutlich eher. Eine Tom Clancy, bzw. David Weber-Beschreibung à la

„Der Hammerhai Typ 2-21, Bezeichnung „Zorn des Himmels“, geführt von Shas’O Vior’la Shovah Kais Mont’yr, seines Zeichens Führer des ersten Contuberniums, zweites Manipel, dritte Kohorte, vierte Legion der fünften Armee, feuerte mit seinem X-Ray-Jaggernaut-Massebeschleuniger ein sieben-Komma-vier-drei-acht Kilogramm schweres Wuchtgeschoss der Sorte Überwucht-Transknall-Ziron vom Planeten Da’oi mit einer Geschwindigkeit von 2010 Kilometer pro Stunde, umgerechnet 3658.19209 Fuss pro Sekunde, auf den Leman Russ der sechsten Panzerdivision, vierte Armee, Turmbezeichnung 121, dessen 18 Zentimeter starke Frontpanzerung in einem Winkel von dreiundzwanzig Komma sieben Grad penetriert wurde. Durch die Wucht des Aufpralls, insgesamt 7, 8 Kilonewton, in Taurechnung, 1,1 Pagol, wippte das 60 Tonnen schwere Fahrzeug, von seiner Besatzung liebevoll „Bogol“ genannt, ungefähr 0,8 Zentimeter zurück, bevor es sich stabilisiert. In diesem Zeitraum hatte das aus 32 % reinem Tritaonal bestehende Wuchtgeschoss bereits seine zerstörerische Energie freigesetzt und die noch übrigen 32 Granaten (sechs hatte der Leman Russ bereits abgefeuert, drei davon waren in die linke Bergflanke gegangen, drei davon in die rechte), explodierten mit einer Hitzeentwicklung von siebenhundertsechsunddreißig Grad …. Bla bla fasel“

hingegen ist in meinen Augen ebenso langweilig.
Wenn du also so etwas unter militärischen Details verstehst – dann bitte ich dich – 1. Entweder verpack es besser als Clancy und Weber oder 2. bleib bei den aktuellen Beschreibungen. ;-D

Valete

Da Sista

P.S.: Während dieses Posts wurden keinerlei imperiale Armeeangehörige verwundet, abgesehen von meinem durch Col. Ekko bereits arg strapazierten Lachmuskeln. Eigenwerbung, Ende.
 
Zuletzt bearbeitet:

ArxInvicta

Aushilfspinsler
20 August 2009
17
0
4.851
Was ist denn das für ein Massebschleuniger? Leichtgaskanone oder Railgun?

Ein Massebeschleuniger ist nicht mit einer Railgun vergleichbar. eine Railgun funktioniert nach magnetischem Prinzip, wie eine Gaußkanone auf elektromagnetischer Basis. Warum würde das jedoch nicht funktionieren, um Masse zu beschleunigen? Richtig, Masse ist nicht magnetisch, wenn wir uns an physikalisch definierter 'Masse' orientieren.
Wir benötigen zum beschleunigen dieser Masse drei Dinge: Energie (Und zwar nicht zu knapp) die Masse, also ein physikalischer Stoff, der genug Dichte aufweist um eine derartige Beschleunigung zu überstehen (relativstische Kinematik) sowie einen Leitstrahl, da die Masse sonst unkontrolliert ausbrechen würde. (Unschön für nahe Verbündete.)

Was bedeutet das jedoch schlussendlich? Die benötigte Energie ist beinahe 4000-Mal so hoch wie das, was physikalisch pro Sekunde ausgegeben werden kann. Erklärung hierfür: Wird zu viel Energie auf einen Schlag freigegeben, kommt es zu einem thermischen Ausbruch. Die Energie verwandelt sich in Wärme und Druck - mit anderen Worten eine Explosion - und das ist nicht gut für die Panzerbesatzung.
Dementsprechend muss mit dem physikalisch maximal möglichen Energiezufluss Energie in einen Speicher geleitet werden, der es dann beim Abschuss kontrolliert freigibt.

Wir haben also einen Tank mit reiner, gespeicherten Energie - und nicht vergessen, mit Energie ist hier nicht das gemeint, was wir in der Steckdose haben, sofern wir die Stromrechnung bezahlt haben, sondern die Urform der Energie, Hitze und Druck.
es_war_einmal hat das sehr richtig erläutert, in sehr kleinem Maße ist das mit einem Luftballon zu vergleichen in den man ein Loch sticht.

Nutzen wir nun ein Beispiel. Taucommander X möchte mit einem Spuckrohr den Imperialen Soldaten Y erschießen. Um die Sache etwas interessanter zu gestalten, schließt er das Spuckrohr an eine Druckgasflasche an, in der 114 bar Druck herrschen. Das entspricht 144,0000 x 144.000.000 Pascal. Ja, Tau übertreiben gerne etwas. Bevor er jedoch nun sein Papierkügelchen mit der Gewalt eines kleineren Asteroiden abfeuern kann, bohrt ein diebischer Ork, aus welchen Beweggründen auch immer, ein Loch in die Druckgasflasche. Nun wollen 144,0000 x 114.000.000 Pascal aus diesem 3-Zentimeter großen Loch entweichen. Nach langem hin - und herdiskutieren kommen die Luftpartikel zu dem Entschluss, dass das nicht möglich ist und beschließen, das Loch entsprechend ihrem Bedarf zu vergrößern. Ihr Bedarf entspricht der Menge der Energie, die sie herausdrückt - die wiederum, wir erinnern uns, der Kraft eines kleinen Asteroiden entspricht. Diese ganze Energie muss ja nun irgendwo hin - und sucht sich dazu passenderweise die direkte Umgebung aus. Sehen wir uns nun, etwa 5 Minuten später, die Überreste des Tau's X, des Imperialen Soldaten Y und natürlich des Orks an, der noch immer keine Ahnung hat, warum er das getan hat, können wir uns nun ungefähr vorstellen, was passieren würde, wenn wir diese Katastrophe auf die Energielevel eines Massebeschleunigers hochrechnen, auf den man mit einem Scharfschützengewehr schießt.

Beste Grüße

ArxInvicta

PS: Während dieses Posts wurden durchaus imperiale Armeeangehörige verwundet, zudem ein Tau und ein restlos verwirrter Ork mit Handbohrer. Ich betone aber, dass die sich zu Vorführzwecken freiwillig gemeldet haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Zekatar

Tabletop-Fanatiker
Moderator
6 März 2012
9.795
317
62.121
Deine Ausführung ist vielleicht eine anschauliche Erklärung physikalischer Vorgänge, du vergisst aber etwas wichtiges:
Die Jungs bei GW sind keine Physiker...und sie interessieren sich noch nicht einmal sonderlich dafür, wenn man manche Modelle und Regeln an schaut.

Im englischen ist es eine Railgun und damit ganz klar eine Schienenkanone. Es wird einfach nur ein Projektil innerhalb der sichtbaren Schiene beschleunigt (der Einfachheit halber wahrscheinlich sogar magnetisch) und abgeschossen. Im Falle von Streumunition ist das meines unbestätigten Wissens nach eine Drohne, welche einfach in einem Splitterhagel explodiert, dem Streugranatwerfer nicht ganz unähnlich.
Massebeschleuniger klingt einfach nur cool und Gauß war schon an die Necrons vergeben.
 

ArxInvicta

Aushilfspinsler
20 August 2009
17
0
4.851
Dass es im Englischen direkt mit 'Railgun' übersetzt wird, wusste ich nicht. Dann sollte GW seine Übersetzungen überdenken, denn ein Massebeschleuniger und eine Railgun sind zwei grundverschiedene Dinge.

Ich bin in meiner Geschichte von einem Massebeschleuniger ausgegangen, da es so im Codex der Tau steht, auch wenn GW das eventuell eher als Railgun sieht. Und mag sein dass die Jungs von GW sich nicht sonderlich für Physik und Logik interessieren - ich jedoch schon. Daher hatte ich das in die Geschichte mit eingebracht.

Was die Streumunition angeht bin ich mir nicht ganz so sicher über deren Funktionsweise, da ich Tau selber nicht spiele.
 

Sistermarynapalm

Blisterschnorrer
14 Juni 2011
432
1
7.761
www.fanfiktion.de
Danke,Zekatar.

Lieber ArxInvicta, ich wiederhole mich mit zuckersüßer Stimme: Du ignorierst gekonnt die Kritik, achtest nicht einmal auf die von mir eingestreute Information des Lexicanums. auch scheinen sich unsere Definitionen eines Massebeschleunigers zu unterscheiden, im Englischen "Mass Driver", bzw. electromagnetic Catapult, welches eine Railgun sein kann oder ein Gaußgewehr, oder eine Leichtgaskanone (die aus irgendeinem Grund zu den Massebeschleunigern gezählt wird).

Von daher könnten wir hier sicherlich noch tagelang ein TAUziehen veranstalten. Punkt ist aber: das Konzept der Tau-Massebeschleunigers steht. Und dieser Massebeschleuniger funktioniert nach elektromagnetischem Prinzip. Das Konzept, mit dem du aufwartest, klingt nett und auch die Erklärung. Mit dem zur Explosion bringen eines Tau-Massebeschleuniger hat das meiner Ansicht wenig zu tun.

Aber die Art, wie dein Massebeschleuniger explodiert - das beispielweise wäre ein, wenn besser verpackt, absolut interessantes Detail, das zur Atmosphäre der Geschichte beträgt. Den Rest jedoch - den kannst du mir leider nicht ausreichend gut belegen, um mich von deiner Theorie der Massebeschleunigung zu überzeugen.

Mavet Me'shamaim


Da Sista


P.S.: Okay, da war jemand schneller mit der Antwort.

P.S. Die 2. http://warhammer40k.wikia.com/wiki/Railgun Hier die TAU Railgun mit "Erklärung" der Funktionsweise.

P.S.: die 3. Und ich beispielsweise interessiere mich sehr für die Vergänge in einer militärischen Einheit. Was meinst du, weshalb meine Charaktere mehr als oft genug als unrealistisch angesehen werden? Jeder hat nun mal seine Präferenzen. Nur wie ich sagte - das ist das, was man mit der Geschichte und dem Hintergrund in Einklang bringen muss.
 
Zuletzt bearbeitet: