Protect IP - verfolgt das jemand?

Klar - Google gegen SOPA ist ungefähr wie, sagen wir mal, ein Solarzellenhersteller gegen Kernkraft. Die unterstützen damit ihre eigenen Interessen, nichts weiter.
Jede Internetfirma vertritt die eigenen Interessen, wenn sie gegen SOPA ist. Weil SOPA das Internet zerstört. Aber erkläre mir doch mal, warum jetzt Google speziell sich eine goldene Nase an (angeblichen) Urheberrechtsverletzungen verdient.
 
Jede Internetfirma vertritt die eigenen Interessen, wenn sie gegen SOPA ist. Weil SOPA das Internet zerstört. Aber erkläre mir doch mal, warum jetzt Google speziell sich eine goldene Nase an (angeblichen) Urheberrechtsverletzungen verdient.

Nimm doch alleine Youtube - oder Google Books. Das dürften wohl die beiden eindeutigsten Beispiele sein. Google verdient Milliarden durch Werbeeinnahmen und hat sich seit je her einen Scheiß um Urheberrecht gekümmert. Natürlich lenken sie dort, wo es notwendig ist ein, wenn Druck von außen kommt, aber von sich aus haben die da keinerlei Unrechtsbewusstsein.

Ich sehe da Google ehrlich gesagt eher als Raubritter, denn als goldenen Recken auf seinem weißen Ross. Kritisch sehe ich das vor allem deswegen, weil das Unternehmen in nicht unbeträchtlichem Maße zu einer Verschärfung des Streites ums Urheberrecht im Internet beigetragen hat. Viele Unternehmen, auch große, sind machtlos gegen die Stärke des Internetriesen. Und wenn ihnen nix anderes einfällt, dann versuchen sie ihre Existenz halt durch bescheuerte Gesetze zu retten.

Um das nochmal klar zu stellen: Ich bin gegen SOPA, das geht eindeutig zu weit. Aber ich habe durchaus Verständnis für die Medienkonzerne, denn dass insbesondere in der Film- und Musikindustrie die Umsätze seit 2000 drastisch zurück gegangen sind ist eindeutig nachvollziehbar. Für diese Branchen ist das Urheberrecht nun einmal die heilige Kuh und die versuchen sie um jeden Preis zu schützen. Andererseits werfe ich den Medienkonzernen aber auch ihre Sturheit und Unflexibilität vor. Würden sie dynamischer auf Veränderungen reagieren und sich den Entwicklungen anpassen statt sich gegen sie zu sperren, würden sie nicht in so einem Dilemma stecken.
 
Nimm doch alleine Youtube - oder Google Books. Das dürften wohl die beiden eindeutigsten Beispiele sein.
Beispiele? Für was denn? Auf Youtube reicht eine bloße Behauptung und das Video ist weg. Kennst Du eine Videoplattform, die noch rigoroser ist? Ich nicht. Auf Google-Books hab ich bis jetzt nur gemeinfreie Werke gesehen, aber gut, damit beschäftige ich mich nicht regelmäßig.
keinerlei Unrechtsbewusstsein.
Unrechtsbewusstsein? Wo ist denn das Unrecht? Sorry, wenn ein YouTube-Katzenvideo mit 20 Sek. Lady Gaga hinterlegt ist, will mir das himmelschreiende Unrecht nicht ins Gesicht springen...
Viele Unternehmen, auch große, sind machtlos gegen die Stärke des Internetriesen. Und wenn ihnen nix anderes einfällt, dann versuchen sie ihre Existenz halt durch bescheuerte Gesetze zu retten.
Lies dir mal die Liste durch mit den Unternehmen, die SOPA unterstützen. Und dann überdenke diesen Abschnitt nochmal.
Aber ich habe durchaus Verständnis für die Medienkonzerne, denn dass insbesondere in der Film- und Musikindustrie die Umsätze seit 2000 drastisch zurück gegangen sind ist eindeutig nachvollziehbar.
Und das liegt natürlich nur an bösen Piraten und nicht etwa an dem minderwertigen Scheiß den die "Medienindustrie" uns für 16€ in 3D aufs Auge drücken will. Ich hab kein Verständnis dafür. Sollen sie Pleite gehen! Ist das nicht ein Prinzip der freien Marktwirtschaft und des Kapitalismus, dass jemand nach hause gehen kann, wenn niemand mehr bereit ist für sein Produkt Geld auszugeben?
 
Unrechtsbewusstsein? Wo ist denn das Unrecht? Sorry, wenn ein YouTube-Katzenvideo mit 20 Sek. Lady Gaga hinterlegt ist, will mir das himmelschreiende Unrecht nicht ins Gesicht springen...

Dir nicht, aber Lady Gaga vielleicht schon. 😉

Beispiele? Für was denn? Auf Youtube reicht eine bloße Behauptung und das Video ist weg.

Nachdem jahrelang für den jetzigen Status Quo gekämpft wurde, ja.

Und das liegt natürlich nur an bösen Piraten und nicht etwa an dem minderwertigen Scheiß den die "Medienindustrie" uns für 16€ in 3D aufs Auge drücken will. Ich hab kein Verständnis dafür. Sollen sie Pleite gehen!

Die haben vor 2000 genauso viel minderwertigen Scheiß verkauft wie danach. Das lässt sich schon auf technologische Ursachen zurück führen:

http://www.basicthinking.de/blog/upload/MusikindustrieTod.jpg

Man beachte vor allem, wie drastisch die Entwicklung in so kurzer Zeit verlaufen ist.

Ist das nicht ein Prinzip der freien Marktwirtschaft und des Kapitalismus, dass jemand nach hause gehen kann, wenn niemand mehr bereit ist für sein Produkt Geld auszugeben?

Das Prinzip der freien Marktwirtschaft berücksichtigt nicht, dass ein Gut, welches gestern noch kostenpflichtig erhältlich war morgen plötzlich verschenkt wird. Oder würdest du für ein Luxusauto noch Geld ausgeben, wenn dir jemand eins schenkt? Mit der Qualität hat das nix zu tun.
 
Das Prinzip der freien Marktwirtschaft berücksichtigt nicht, dass ein Gut, welches gestern noch kostenpflichtig erhältlich war morgen plötzlich verschenkt wird. Oder würdest du für ein Luxusauto noch Geld ausgeben, wenn dir jemand eins schenkt? Mit der Qualität hat das nix zu tun.
Okay, wenn es eine Nachfrage gibt, dann sollte man daraus Geld schlagen können. Wenn man es nicht schafft die Nachfrage in Bares umzuwandeln, dann ist man weg vom Markt. So einfach sollte das sein. Wenn das Geschäftsmodell "30€ für eine Slatko-und-Jürgen-CD" nicht mehr zieht: Was anderes ausdenken oder tschüss!
Es gibt genug kleine Labels und Musikanbieter, die mit dem Internet leben können und Geld verdienen. Wenn es einige Große nicht schaffen, dann ist das deren Pech. Ich wüsste nicht, warum ein Staat (also im Prinzip wir) denen zur Rettung eilen sollten.

Mal ein anderes Beispiel: Es werde ja immer weniger (Standard) Briefe verschickt, wegen der bequemen Alternative der Email. Nun stell Dir mal vor, die Post würde auf Teufel komm raus Gesetzt um Gesetzt fordern und unterstützen, dass den Gebrauch von Emails einschränkt. Keine Ahnung, wegen der mangelhaften Wahrung des Briefgeheimnis, oder sowas. Hättest Du dafür auch Verständnis? Eine Musikindustrie wie in den 90ern ist eben nun genauso wie der Brief zu einem Anachronismus geworden.

Die haben vor 2000 genauso viel minderwertigen Scheiß verkauft wie danach. Das lässt sich schon auf technologische Ursachen zurück führen:
Nö, bei Filmen nicht. Der Umsatz steigt bei denen ja sogar.
Dir nicht, aber Lady Gaga vielleicht schon.
Achja und das was Lady Gaga möchte, soll bitteschön Gesetz werden?


Achja um mal ein beliebtes Thema der amerikanischen Reps und der JulLis hierzulande aufzugreifen:
In den freien Markt eingreifen ist SOZIALISMUS!!!!!1111!1 😀
 
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Also es ist doch kein in den Markt eingreifen wenn Urheberrechte geschützt werden sollen. Dioe Art und weise die hier vorliegt (durchgesetzt werden soll) ist mMn zu verurteilen, den Wunsch dahinter finde ich verständlich.

Kino.to, frühes Napster und Konsorten sind nunmal der Grund für einen Umsatzeinbruch der großen Unterhaltungskonzerne aber auch des Plattenladen und erst recht der kleinen Videothek gegenüber.

Daher finde ich eine (auch Länderübergreifende) Strafverfolgung für angemessen.
 
Mal ein anderes Beispiel: Es werde ja immer weniger (Standard) Briefe verschickt, wegen der bequemen Alternative der Email.

Guter Punkt, da muss ich erstmal drüber nachdenken.

Aber einen Einwand gibt´s Ad Hoc: Hier hättest du mehr oder weniger den normalen Verlauf, wenn eine Technologie / ein Produkt durch ein anderes ersetzt wird. Den Verlauf solcher Kurven kannst du in der Grafik oben sehr schön bei LP und Tape erkennen - der geht über einen langen Zeitraum und fällt nicht so rapide ab, wie dies bei der Musik geschehen ist.

Okay, wenn es eine Nachfrage gibt, dann sollte man daraus Geld schlagen können.

Natürlich gibt es eine Nachfrage. Laut eigenen Aussagen hatte Kino.to 2 Millionen Zugriffe pro Tag, bevor es dicht gemacht wurde. Und natürlich gibt es auch eine ungebrochene Nachfrage nach Musik. Aber im Medienbereich gibt es eben den kuriosen Fall, dass auf der einen Straßenseite der Bäcker seine Brötchen verkauft, und gegenüber auf der anderen Straßenseite jemand Brötchen verschenkt. Und zwar nicht irgendwelche Brötchen, sondern welche, die aus der Backstube des Bäckers geklaut wurden.

Wenn sich jetzt der Bäcker an die Polizei wendet und um Schutz vor dieser Piraterie bittet, kannst du ihm das ernsthaft verdenken?
 
Natürlich gibt es eine Nachfrage. Laut eigenen Aussagen hatte Kino.to 2 Millionen Zugriffe pro Tag, bevor es dicht gemacht wurde. Und natürlich gibt es auch eine ungebrochene Nachfrage nach Musik. Aber im Medienbereich gibt es eben den kuriosen Fall, dass auf der einen Straßenseite der Bäcker seine Brötchen verkauft, und gegenüber auf der anderen Straßenseite jemand Brötchen verschenkt. Und zwar nicht irgendwelche Brötchen, sondern welche, die aus der Backstube des Bäckers geklaut wurden.
Das ist ein schlechtes Beispiel. Es wird ja nichts geklaut oder geraubt. Beides impliziert ja, das dem ursprünglichen Besitzer etwas entwendet wird. Im allgemeinen ist die Filmindustrie sowieso ein schlechtes Beispiel für sowas, weil es ihr so gut wie nie geht. Aber gut, gehen wir mal darauf ein.
DVD-Verkauf, Kino etc. sind Geschäftsmethoden aus der Präinternetzeit. Es ist völlig normal, dass Geschäftsmethoden nicht bis in alle Ewigkeit gleich gut funktionieren. Southpark gibt es z.B. auf der ihrer Homepage werbefinanziert umsonst zu sehen ein paar Tage nach der TV-Ausstrahlung. Da wurde also erkannt, dass man auch selbst Geld mit dem Internet verdienen kann. Wenn andere Firmen das nicht so machen und ihnen dann nen Euro durch die Lappen geht, sind sie selber schuld. Mit diesen Superkrassen Anti-"Piraterie"-Gesetzen bestraft man z.B. auch diese Unternehmen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben und nicht stur auf ihre Pfründe pochen.
 
Das ist ein schlechtes Beispiel. Es wird ja nichts geklaut oder geraubt. Beides impliziert ja, das dem ursprünglichen Besitzer etwas entwendet wird.

Das wird es ja auch - die Produktion sowie die Vermarktung von Filmen und Musik kosten Geld. Bleiben wir bei der Musik, die ist das bessere Beispiel. Das Label übernimmt für den Künstler i.d.R. komplett Marketing und Vertrieb seiner Musik und kommt mitunter auch für die Produktionskosten eines Albums selbst auf. Wenn sich die Band also für ein halbes Jahr im Produktionskeller einschließt und musiziert, dann kostet das ne ganze Stange Geld. Es ist keineswegs so, dass Musikproduktion nichts kostet.

Was meinst du denn, warum die Preise für Konzertkarten in den letzten Jahren so durch die Decke gegangen sind? Das ist der letzte Rettungsanker, den die Bands noch sehen. Tragisch für´s Label ist nur, dass es von den Live-Einnahmen rein gar nichts sieht, weil es an diesem Geschäftsfeld nicht beteiligt ist.

DVD-Verkauf, Kino etc. sind Geschäftsmethoden aus der Präinternetzeit.

DVD ja, Kino nein. Kino (und im Musikbereich Livekonzerte) kann man ja eben nicht im heimischen Wohnzimmer substituieren, der Erlebnisfaktor ist ein anderer.

Southpark gibt es z.B. auf der ihrer Homepage werbefinanziert umsonst zu sehen ein paar Tage nach der TV-Ausstrahlung. Da wurde also erkannt, dass man auch selbst Geld mit dem Internet verdienen kann. Wenn andere Firmen das nicht so machen und ihnen dann nen Euro durch die Lappen geht, sind sie selber schuld.

Sag ich doch - und schon sind wir prompt wieder einer Meinung. 😉
 
Das ist ein schlechtes Beispiel. Es wird ja nichts geklaut oder geraubt. Beides impliziert ja, das dem ursprünglichen Besitzer etwas entwendet wird.
und das ist bei einer Verletzung des Urheberrechts nicht der Fall???
Auch geistiges Eigentum setzt Arbeit vorraus und enthält einen gewissen Wert. Insofern ist kostenloseses Verteilen ohne Genehmigung des Urhebers einfach Diebstahl.

Egal, ob in der Film-, Musik-, Bücher- oder Softwarebranche.
Wenn ich beispielsweise ein Programm oder eine Geschichte schreibe, dann ist das auch geistiges Eigentum, und ich möchte auch nicht, dass jemand das einfach kopiert und unter eigenem Namen weiterverteilt.
Selbst wenn ich sie schon kostenlos anbiete, wie hier im Forum. Und ich denke, da werden mir die Hobby-Autor-Kollegen zustimmen.

Insofern kann ich mich dem hier voll und ganz anschließen.
Also es ist doch kein in den Markt eingreifen wenn Urheberrechte geschützt werden sollen. Dioe Art und weise die hier vorliegt (durchgesetzt werden soll) ist mMn zu verurteilen, den Wunsch dahinter finde ich verständlich.
Der Filmindustrie geht es vermutlich nur deshalb so gut, weil sie die Preise mächtig in die Höhe schrauben. Gerade mit 3D-Filmen lässt sich an der Kinokasse halt ordentlich abzocken. Und ich ärgere mich immer wieder, wenn ich sehe, dass neue DVDs inzwischen bei 14,99 einsteigen statt wie vor ein paar Jahren noch bei 9,99-12€. Insofern laden sie halt den Verlust durch die illegalen Kopien auf die ehrlichen Kunden um.

Die Behauptung, dass ein Umdenken in der Vermarktungsstragie nötig ist, unterstütze ich, aber das ist halt kein Grund, das auf illegale Weise selbst in die Hand zu nehmen und dabei die Produzenten / Urheber um den Lohn ihrer Arbeit zu bringen.
 
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und das ist bei einer Verletzung des Urheberrechts nicht der Fall???
Nein, wenn man eine Kopie erstellt, ist ganz offensichtlich das Original noch im Besitzt des ursprünglichen Besitzers.
Auch geistiges Eigentum setzt Arbeit vorraus und enthält einen gewissen Wert. Insofern ist kostenloseses Verteilen ohne Genehmigung des Urhebers einfach Diebstahl.
Nein, Diebstahl ist was anderes. Lies Dir doch mal im Gesetz durch, was Diebstahl oder Raub ist.
Insofern laden sie halt den Verlust durch die illegalen Kopien auf die ehrlichen Kunden um.
Wie gesagt, der Filmindustrie gehts so gut, wie noch nie in der Geschichte der Menschheit. Welchen "Verlust" sie abladen, erschließt sich mir nicht so ganz.
Insofern ist Raubkopieren auch ein Eingriff in den Markt ...
Das war ein Seitenhieb gegen die Idioten von den JuLis die das Internet mit ihrem XY ist Sozialismusscheiß zumüllen. Mit "Eingriff" ist in diesem Fall natürlich staatlicher gemeint.

Sag ich doch - und schon sind wir prompt wieder einer Meinung.
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Ja, aber im Gegensatz zu mir bist Du der Meinung. Man müsse noch irgendwelche Gesetzt (zusätzlich zu den bereits vorhandenen) erlassen um die Industrie zu schützen.
 
Ja, aber im Gegensatz zu mir bist Du der Meinung. Man müsse noch irgendwelche Gesetzt (zusätzlich zu den bereits vorhandenen) erlassen um die Industrie zu schützen.

Nein, das habe ich nirgends behauptet. Ich sage nur, dass ich den Standpunkt der Medienunternehmen verstehe.

Die bestehende Gesetzeslage ist vollkommen ausreichend, das Problem ist vielmehr, dass diese nicht wirkungsvoll durchgesetzt werden kann. Siehe Kino.to - kaum wurde es dicht gemacht, sind 5 Nachfolger aus dem Boden geschossen.

Deswegen sage ich ja auch, dass legale Alternativen zu illegalen Angeboten die einzige sinnvolle Alternative für die Medienunternehmen sind. Klar, es wird ihnen immer noch weh tun, ihre Geschäftsmodelle zu veändern, aber besser man verdient ein tröpchenweise pro Klick, als gar kein Geld.
 
Nein, wenn man eine Kopie erstellt, ist ganz offensichtlich das Original noch im Besitzt des ursprünglichen Besitzers.
und was nützt ihm das? In allen genannten Branchen wird doch ohnehin nur mit Kopien gehandelt. Es verkauft ja keiner die original-Filmrollen bzw. Speicherplatten, auf denen die allererste Fassung des Films/Lieds was auch immer gespeichert wurde.
Insofern geht es eigentlich beim Ganzen nur um das Recht, die Kopien zu verkaufen und dafür Geld zu verlangen. Und wenn jemand Kopien "klaut", dann schadet er dem Urheber.

Um beim Beispiel zu bleiben: Was hat der Bäcker davon, wenn er das Rezept noch hat, aber keine Brötchen verkaufen kann?

Ob man das nun als Diebstahl, wirtschaftliche Schädigung oder einfach Gemeinheit bezeichnet, ist für mich einfach irrelevant. Tatsäche ist in meinen Augen, dass da ein Unrecht geschieht.

Ist doch das gleiche wie mit Zitaten, die man zwar frei verwendenen, aber eben kennzeichnen muss. Mit dem Unterschied, dass das Formulieren von zitierwürdigen Sätzen eine vergleichsweise wenig kostenintensive Arbeit ist. Insofern gleicht das Kennzeichnen (und die daraus folgende Bekanntheitssteigerung) als Lohn aus. Einer Film- oder Musikfirma nützt eine Kennzeichnung ihrer Produkte aber halt nicht aus, um den Aufwand von einigen tausend bis millionen Euro wieder reinzuholen.

Das war ein Seitenhieb gegen die Idioten von den JuLis die das Internet mit ihrem XY ist Sozialismusscheiß zumüllen. Mit "Eingriff" ist in diesem Fall natürlich staatlicher gemeint.
die Aussage meinerseits hab ich rausgenommen. War auch nicht besonders gut durchdacht.

Ich will auch nochmal klarstellen, dass ich nicht für eine Verschärfung der Gesetzeslage bin (vor allem nicht in der anfangs vorgestellten Form), aber illegale Urheberrechtsverletzungen dürfen halt keine Alternative zu einem eigenen Umdenken der Firmen sein.
 
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Insofern geht es eigentlich beim Ganzen nur um das Recht, die Kopien zu verkaufen und dafür Geld zu verlangen. Und wenn jemand Kopien "klaut", dann schadet er dem Urheber.
Das ist so eine Sache. Wird der Urheber geschädigt? Immerhin ist die Berechnung des entgangenen Gewinns pure Spekulation um nicht zu sagen Phantasie. Wenn jetzt, um mal das Beispiel von vorhin aufzunehmen, jemand ein Katzenvideo mit einem 20 Sek. Cut eines Lady Gaga Liedes untermalt, wo wird da irgendwer geschädigt? Und warum soll man ein "Unrechtsbewusstsein" haben, wenn es keine Opfer gibt?
Also ich denke, die Musikindustrie kann ruhig mal auf ein gesundes Maß zurückschrumpfen. Geld verdienen lässt sich mit guter Musik natürlich immer noch, wenn man denn will. Das fängt bei Merchandising an, geht über Live-Konzerte und signierten Sammler-CDs. Nur braucht man dafür natürlich Fans. Tatsächlich könnten man sogar via Online-Fundraising ein neues Album finanzieren. Metallica will x Euro an Spenden, dann nehmen sie ein neues Album auf oder sowas. ^^ Diese One-Hit-Wonder oder "BB-Stars singen Weihnachtslieder" laden sich natürlich alle umsonst runter. Aber mal ehrlich, muss hier irgendeiner weinen, wenn das ausstirbt?
aber illegale Urheberrechtsverletzungen dürfen halt keine Alternative zu einem eigenen Umdenken der Firmen sein.
Ja, aber genau das ist die Sache. Entweder sie werden durch Filesharing usw. zum Umdenken gezwungen, oder sie werfen uns per Gesetz in die 90er zurück. Dazwischen gibts eigentlich nichts. Man muss sich entscheiden, welche Zukunft man bevorzugt.
 
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Ja, aber genau das ist die Sache. Entweder sie werden durch Filesharing usw. zum Umdenken gezwungen, oder sie werfen uns per Gesetz in die 90er zurück. Dazwischen gibts eigentlich nichts. Man muss sich entscheiden, welche Zukunft man bevorzugt.

ja vermutlich ist das wohl so. Ich würde mich auch über legale Möglichkeiten zum Download von Filmen und Serien freuen.
Also mal sehen, was die Zukunft bringen wird. 😎

Das ist so eine Sache. Wird der Urheber geschädigt? Immerhin ist die Berechnung des entgangenen Gewinns pure Spekulation um nicht zu sagen Phantasie. Wenn jetzt, um mal das Beispiel von vorhin aufzunehmen, jemand ein Katzenvideo mit einem 20 Sek. Cut eines Lady Gaga Liedes untermalt, wo wird da irgendwer geschädigt? Und warum soll man ein "Unrechtsbewusstsein" haben, wenn es keine Opfer gibt?

so sehr geht es mir auch gar nicht um die wirtschaftlichen Folgen der Piraterie, sondern auch darum, dass dadurch (meines Gefühls nach) so eine "Im-Internet-ist-alles-erlaubt-und-alles-umsonst"-Mentalität entsteht und eigentlich kaum noch jemand die Arbeit würdigt, die Musiker, Produzenten, Schauspieler, Autoren ect. investiert haben, um den Menschen eine Freude zu machen.
Auch da muss man sich halt fragen, in welche Richtung sich das in Zukunft entwickeln wird.
 
so sehr geht es mir auch gar nicht um die wirtschaftlichen Folgen der Piraterie, sondern auch darum, dass dadurch (meines Gefühls nach) so eine "Im-Internet-ist-alles-erlaubt-und-alles-umsonst"-Mentalität entsteht und eigentlich kaum noch jemand die Arbeit würdigt, die Musiker, Produzenten, Schauspieler, Autoren ect. investiert haben, um den Menschen eine Freude zu machen.
Ich finde es ist gerade eine Würdigung, wenn Millionen User Deine Inhalte nehmen und damit Ihre Videos untermalen, sich damit identifizieren, es runterladen, es diskutieren... Es ist eher ein Schlag ins Gesicht eines Fans, wenn dieser ein Lied seiner Lieblingsband nachsingt und dann Post vom Anwalt im Briefkasten hat.
 
so sehr geht es mir auch gar nicht um die wirtschaftlichen Folgen der Piraterie, sondern auch darum, dass dadurch (meines Gefühls nach) so eine "Im-Internet-ist-alles-erlaubt-und-alles-umsonst"-Mentalität entsteht und eigentlich kaum noch jemand die Arbeit würdigt, die Musiker, Produzenten, Schauspieler, Autoren ect. investiert haben, um den Menschen eine Freude zu machen.
Auch da muss man sich halt fragen, in welche Richtung sich das in Zukunft entwickeln wird.

Naja, du setzt hier aber auch einfach voraus, dass der Konsument früher eine positive Mentalität hatte, die mittlerweile verfällt. Unter dem Aspekt "Würdigung der Arbeit" hat die CD im Laden heute den selben Stellenwert wie vor 15 Jahren, vorausgesetzt man interessiert sich wirklich für die Musik. Ansonsten reden wir von der Musik als Produkt, dem Warenangebot und was der durchschnittliche Konsument im Laden erwirbt bzw. setzen eben den wirtschaftlichen Aspekt mit der Würdigung gleich.

Es kennt sicherlich jeder hier einen "typischen Bravo-Hits-Käufer", der streng genommen in erster Line konsumiert, sodass die Musik eher nebensächlich ist. Der typische Coca-Cola-Käufer ist ja nun auch kein Getränke-Gourmet, der diese besondere Brause würdigen möchte. 😉
 
Ich finde es ist gerade eine Würdigung, wenn Millionen User Deine Inhalte nehmen und damit Ihre Videos untermalen, sich damit identifizieren, es runterladen, es diskutieren... Es ist eher ein Schlag ins Gesicht eines Fans, wenn dieser ein Lied seiner Lieblingsband nachsingt und dann Post vom Anwalt im Briefkasten hat.

Ja - das ist der Grund, warum ich weiter oben bereits die Möglichkeit einer Bagatellgrenze ins Spiel gebracht habe.

Ich denke, der Künstler freut sich tatsächlich, wenn sich die Fans da draußen mit seiner Musik identifizieren, sie für atmosphärische Untermalungen verwenden oder versuchen, sie nachzuspielen. Aber er freut sich natürlich nicht, wenn ein Dritter Einnahmen mit seiner Musik erzielt und er keinen müden Cent davon sieht.

Das Problem an Vorstößen wie SOPA ist imho, dass sie am Ende den ganz normalen Bürger kriminalisieren - und deswegen in eine völlig falsche Richtung abdriften.

Ansonsten reden wir von der Musik als Produkt, dem Warenangebot und was der durchschnittliche Konsument im Laden erwirbt bzw. setzen eben den wirtschaftlichen Aspekt mit der Würdigung gleich.

Musik hat in dieser Hinsicht einen vollkommen einzigartigen Stellenwert, den nur wenig andere Produkte aufweisen. Sicherlich "würdigt" niemand das Klopapier oder die Cornflakes, die in den Einkaufswagen wandern. Sicher, bei den Cornflakes könnte man immerhin noch sagen, dass der Geschmack eine Rolle spielt, aber ich persönlich habe jedenfalls noch keinen fanatischen Kellogs-Fan getroffen.

Bei Musik ist das anders, weil sie so emotional ist. Es gibt Leute, die reisen ihrer Lieblingsband hinterher und gehen auf jedes Konzert. Mag für die Psyche nicht besonders gesund sein, aber das ist natürlich eine Form der Verehrung, wie sie nur Musiker und Schauspieler erfahren. Wenn jemand primär auf diesen Ruhm aus ist, ist es ihm vielleicht sogar wirklich egal, wie viel Geld er am Ende des Monats auf dem Konto hat. Aber ich schätze mal, dass die meisten Künstler pragmatisch genug sind, um für ihre Leistung auch bares Geld sehen zu wollen.
 
Die FSK-Problematik sehe ich (auf die Masse betrachtet) eigentlich nicht so tragisch, weil es hier überwiegend um Altlasten geht. Die aktuelle Handhabung hat sich ja im Vergleich zu den 80ern deutlich gelockert.

Kaum, es kommen erstaunlich viele Filme in Deutschland nur geschnitten auf DVD. Wenn du ungeschnittene Versionen willst mußt du in Österreich oder der Schweiz einkaufen und die Label lassen sich diese Versionen sehr teuer bezahlen.
 
Kaum, es kommen erstaunlich viele Filme in Deutschland nur geschnitten auf DVD. Wenn du ungeschnittene Versionen willst mußt du in Österreich oder der Schweiz einkaufen und die Label lassen sich diese Versionen sehr teuer bezahlen.

Hast du da mal ein paar Beispiele? Ich achte da nicht so stark drauf, so lange ein Film nicht total unglücklich zersäbelt wird. Aber selbst recht "spritzige" Filme wie 300, Pathfinder, AVP 2 etc. kamen doch ungeschnitten auf DVD.