Die Fern- und Nahkampfwaffen eines Terminators sind nicht gleich teuer. Da du keine Formel für Waffenkosten hast, kannst du nicht wissen, ob diese gleich gut sind :happy:
Woher soll eine Formel das wissen? Ich muss es auch ausprobieren, also finde ich es mit der Formel auf die gleiche Weise raus wie durch "Schätzen" also "aus der Luft greifen".
Arbeitsaufwand mit Formel ist lediglich größer mit dem gleichen Ergebnis?
Exakt, deswegen kosten Allrounder ja auch deutlich mehr als Spezialisten.
Eben nicht. Denn er kann beide Bereiche auch nur jeweils halb so gut. D.h. er reduziert seine Schlagkraft um mehr Flexibilität zu erreichen. Die Punktkosten spielen dabei gar keine Rolle, weil Vor- und Nachteil sich ausgleichen. Und dann ist es Aufgabe des Spielers, auf dem Feld seine Spezialisten und Allrounder taktisch klug einzusetzen.
Hauptsächlich berechnet die Formel eben KEINEN abstrakten Wert, sondern den theoretischen Offensiv & Defensivwert.
Bsp bei Inferno:
Ein Space Marine hat RT6, also einen theoretischen Defensivwert von 6, weil man im Schnitt eine Feuerkraft von 6 (100%) benötigt um diesen auszuschalten.
Ein Lasergewehr hat FK1, also einen reinen theoretischen Offensivwert von 1. In der Hand eines Imperialen Soldaten (FK0) hat es nur noch einen theoretischen Offensivwert von 0,5 weil durch die Spaltenverschiebung nur noch 50% der Feuerkraft übrig bleibt.
Das bedeutet du brauchst 12 Imperiale Soldaten um 1 Space Marine auszuschalten.
Auf die theoretischen Werte kommen dann noch andere Faktoren (Profilwerte, Sonderregeln) hinzu, welche die Gesamtkosten bilden. Der Wert ist dann tendenziell abstrakt, jedoch dient er als direkter Vergleich: Zwei Modelle die genau gleich viel Kosten haben auch den (theoretischen) gleichen Nutzen. Dies muss jedoch nicht in den gleichen Situationen sein! (GANZ WICHTIG!!!)
Das ist was ich mit abstrakt meine. Der Wert "12 Soldaten töten 1 Space Marine" ist auf dem Feld vollkommen nebensächlich. Effektiv spielt dabei nämlich noch mit rein, dass es Sperrfeuer gibt und Beschussmarken und dass Imperiale Soldaten diese mit einer viel höheren Wahrscheinlichkeit bekommen als Space Marines. Außerdem haben Marines einen höheren Strategiewert und bessere Initiative, wodurch sie eine höhere Chance haben vor den Imperialen Soldaten zu schießen und gleichzeitig dafür weniger Aktionspunkte bezahlen (weil Feuebrereitschaft 3 Aktionspunkte kostet zum schießen statt 2).
Zudem sind ihre Waffen bei Sperrfeuer besser als die der imperialen Soldaten, wodurch diese näher ran müssen um gezielt überhaupt effektiv zu sein.
Diese Liste an Faktoren kann ich noch beliebig erweitern und ALLE müssten in der Formel sein um auch nur ansatzweise auf einen "theoretischen" Wert eines Modells zu kommen.
Momentan kosten 12 imperiale Soldaten 12 Einheitenpunkte, ein Marine kostet 4. Sollte er mit Formel jetzt auf einmal "eher" 12 Einheitenpunkte kosten?
Tarnung macht +1DS? Wenn ja wäre das hier ein schlechtes Beispiel, weil so eine Sonderregel einen exakten Erwartungswert hätte: Sie reduziert die FK des Gegners um 25%, also erhöht sie den Defensivwert des Modells um 25%, also Faktor 1,25 um den das Modell teurer wird.
Wenn Tarnung nicht immer gilt müsstest du schätzen (nicht gut) oder berechnen wie oft die Sonderregel zum tragen kommt.
Sie reduziert aber nur, wenn man die Reaktion "Deckung" nutzt. D.h. wenn man keine Aktionspunkte mehr hat, hat man auch nix von der Sonderregel. Und ja, Tarnung gilt nicht immer.
Soll ich jetzt mein Regelsystem kastrieren, nur damit ich eine abstrakte Formel besser einsetzen kann?
Zudem haben Sonderregeln an sich bisher bei INFERNO überhaupt keine Punktkosten, da jeder auf sie Zugriff hat und sie für alle die gleichen sind.
Und das ist der Grund wieso du mit reinen Testspielen keine Balance schaffst: Du kannst durch Testspiele keine einzelnen Faktoren isolieren.
Aus diesem Grund sollte man sich beim schreiben der Sonderregeln SEHR genau überlegen was man da gerade macht. Wenn man Sonderregeln kreiert, dessen Effekt man NICHT vorhersehen (=berechnen) kann, hat man direkt ein Balancerisiko weil man den Effekt eben schätzen muss.
Daher: Solche Regeln minimal nutzen.
Ich kann den Wert einer Sonderregel sehr gut schätzen und schon in einem einzigen Testspiel rausfinden, ob meine Schätzung hinkommt. Auch hier wieder die Frage, kastriere ich mein System zugunsten einer Formel, die mich dann nur weiter einschränkt?
Bei Strategiespielen die nicht Schach sind alles nur über Berechnung zu machen, da würde man ja einen Supercomputer benötigen für solche Formeln und selbst den müsste man dann mit Richtwerten füttern, die man auch wieder erstmal in Erfahrung bringen, also testen und dann Schätzen muss.
Eine Formel ist doch quasi nur eine zusätzliche, mathematische Schätzung, die auf vorher durchgeführten, intuitiven Schätzungen beruht. Sie kann daher ein Hilfsmittel sein, wenn ich mich nicht auf meine Intuition oder Spielerfahrung verlassen kann.
Ist dir bewusst, dass dies alles Argumente FÜR eine Formel und GEGEN reines (willkürliches) Schätzen von Punkten sind?
Das sehe ich immer noch nicht. Ich habe immer noch keinen einzigen Hinweis dafür gefunden, warum eine Formel was anderes ist als eine auf Schätzungen beruhende, abstrakte Berechnung, die maximal als Richtlinie gelten kann.
Die Fern- und Nahkampfwaffen eines Terminators sind nicht gleich teuer. Da du keine Formel für Waffenkosten hast, kannst du nicht wissen, ob diese gleich gut sind :happy:
Woher soll eine Formel das wissen? Ich muss es auch ausprobieren, also finde ich es mit der Formel auf die gleiche Weise raus wie durch "Schätzen" also "aus der Luft greifen".
Arbeitsaufwand mit Formel ist lediglich größer mit dem gleichen Ergebnis?
Exakt, deswegen kosten Allrounder ja auch deutlich mehr als Spezialisten.
Eben nicht. Denn er kann beide Bereiche auch nur jeweils halb so gut. D.h. er reduziert seine Schlagkraft um mehr Flexibilität zu erreichen. Die Punktkosten spielen dabei gar keine Rolle, weil Vor- und Nachteil sich ausgleichen. Und dann ist es Aufgabe des Spielers, auf dem Feld seine Spezialisten und Allrounder taktisch klug einzusetzen.
Hauptsächlich berechnet die Formel eben KEINEN abstrakten Wert, sondern den theoretischen Offensiv & Defensivwert.
Bsp bei Inferno:
Ein Space Marine hat RT6, also einen theoretischen Defensivwert von 6, weil man im Schnitt eine Feuerkraft von 6 (100%) benötigt um diesen auszuschalten.
Ein Lasergewehr hat FK1, also einen reinen theoretischen Offensivwert von 1. In der Hand eines Imperialen Soldaten (FK0) hat es nur noch einen theoretischen Offensivwert von 0,5 weil durch die Spaltenverschiebung nur noch 50% der Feuerkraft übrig bleibt.
Das bedeutet du brauchst 12 Imperiale Soldaten um 1 Space Marine auszuschalten.
Auf die theoretischen Werte kommen dann noch andere Faktoren (Profilwerte, Sonderregeln) hinzu, welche die Gesamtkosten bilden. Der Wert ist dann tendenziell abstrakt, jedoch dient er als direkter Vergleich: Zwei Modelle die genau gleich viel Kosten haben auch den (theoretischen) gleichen Nutzen. Dies muss jedoch nicht in den gleichen Situationen sein! (GANZ WICHTIG!!!)
Das ist was ich mit abstrakt meine. Der Wert "12 Soldaten töten 1 Space Marine" ist auf dem Feld vollkommen nebensächlich. Effektiv spielt dabei nämlich noch mit rein, dass es Sperrfeuer gibt und Beschussmarken und dass Imperiale Soldaten diese mit einer viel höheren Wahrscheinlichkeit bekommen als Space Marines. Außerdem haben Marines einen höheren Strategiewert und bessere Initiative, wodurch sie eine höhere Chance haben vor den Imperialen Soldaten zu schießen und gleichzeitig dafür weniger Aktionspunkte bezahlen (weil Feuebrereitschaft 3 Aktionspunkte kostet zum schießen statt 2).
Zudem sind ihre Waffen bei Sperrfeuer besser als die der imperialen Soldaten, wodurch diese näher ran müssen um gezielt überhaupt effektiv zu sein.
Diese Liste an Faktoren kann ich noch beliebig erweitern und ALLE müssten in der Formel sein um auch nur ansatzweise auf einen "theoretischen" Wert eines Modells zu kommen.
Momentan kosten 12 imperiale Soldaten 12 Einheitenpunkte, ein Marine kostet 4. Sollte er mit Formel jetzt auf einmal "eher" 12 Einheitenpunkte kosten?
Tarnung macht +1DS? Wenn ja wäre das hier ein schlechtes Beispiel, weil so eine Sonderregel einen exakten Erwartungswert hätte: Sie reduziert die FK des Gegners um 25%, also erhöht sie den Defensivwert des Modells um 25%, also Faktor 1,25 um den das Modell teurer wird.
Wenn Tarnung nicht immer gilt müsstest du schätzen (nicht gut) oder berechnen wie oft die Sonderregel zum tragen kommt.
Sie reduziert aber nur, wenn man die Reaktion "Deckung" nutzt. D.h. wenn man keine Aktionspunkte mehr hat, hat man auch nix von der Sonderregel. Und ja, Tarnung gilt nicht immer.
Soll ich jetzt mein Regelsystem kastrieren, nur damit ich eine abstrakte Formel besser einsetzen kann?
Zudem haben Sonderregeln an sich bisher bei INFERNO überhaupt keine Punktkosten, da jeder auf sie Zugriff hat und sie für alle die gleichen sind.
Und das ist der Grund wieso du mit reinen Testspielen keine Balance schaffst: Du kannst durch Testspiele keine einzelnen Faktoren isolieren.
Aus diesem Grund sollte man sich beim schreiben der Sonderregeln SEHR genau überlegen was man da gerade macht. Wenn man Sonderregeln kreiert, dessen Effekt man NICHT vorhersehen (=berechnen) kann, hat man direkt ein Balancerisiko weil man den Effekt eben schätzen muss.
Daher: Solche Regeln minimal nutzen.
Ich kann den Wert einer Sonderregel sehr gut schätzen und schon in einem einzigen Testspiel rausfinden, ob meine Schätzung hinkommt. Auch hier wieder die Frage, kastriere ich mein System zugunsten einer Formel, die mich dann nur weiter einschränkt?
Bei Strategiespielen die nicht Schach sind alles nur über Berechnung zu machen, da würde man ja einen Supercomputer benötigen für solche Formeln und selbst den müsste man dann mit Richtwerten füttern, die man auch wieder erstmal in Erfahrung bringen, also testen und dann Schätzen muss.
Eine Formel ist doch quasi nur eine zusätzliche, mathematische Schätzung, die auf vorher durchgeführten, intuitiven Schätzungen beruht. Sie kann daher ein Hilfsmittel sein, wenn ich mich nicht auf meine Intuition oder Spielerfahrung verlassen kann.
Nahkämpfer sind (sollten) zum Teil signifikant günstiger sein als Fernkämpfer, aus dem einfach Grund weil sie nicht sofort ihr Offensivpotential nutzen können, weil sie nunmal erst in den Nahkampf müssen.
Nach der Logik bin ich bisher auch verfahren, weil ich es aus 40k noch so gewohnt war. Aber bei INFERNO haben Einheiten auch OHNE jegliche Sonderregel noch ein sehr großes Bewegungspotential (bis zu 20 Zoll für Infanterie). Daher kristallisiert sich immer mehr raus, dass Nahkämpfer durchaus auch Punkte wert sind.
Hätte ich jetzt eine Formel, würde ich aufgrund dieser Erkenntnis die Variable verändern, die die Punktkosten von Nahkampfwaffen bestimmt und dann ewig rumrechnen.
Stattdessen erhöhe ich einfach ein wenig die Punkte von Nahkampfwaffen und mache ein paar Spiele, bei denen ich zugleich noch Spaß habe und viele andere Sachen testen kann.
Und wie gesagt, die Testspiele müsste ich auch MIT der Formel machen und die Formel ggf. dann wieder anpassen und WIEDER viel Zeit mit Rechnen verbringen und dann WIEDER testen.
Wie soll sich sonst jemals wissen, ob meine Formel auch nur ansatzweise richtig ist?
In der Realität werden Formeln ja entwickelt um die Wirklichkeit abzubilden. D.h. ich schaue ob das Ergebnis der Formel der Messung entspricht. Bei einem Tabletop kann ich mit der Formel aber die "Wirklichkeit" direkt beeinflussen, erschaffe quasi die Naturgesetze. Deren Wertigkeit ist damit immer eine Einschätzung von außen und damit hat die Formel immer nur einen abstrakten Wert.
Eine Einheit ist dann OP, wenn sie für ihre Kosten zu viel Leistet.
Ja, aber was ich meine ist, dass man sie dann nicht unbedingt teurer machen muss, sondern einfach mal prüfen kann, warum sie OP ist und ob man an den Regeln was verändern kann.
Meiner Erfahrung nach ist das viel häufiger der Fall und je öfter man die Regeln ändert anstatt die Punkte desto mehr arbeitet man daran, ein System wirklich zu balancen und zwar auf der REGELEBENE und nicht auf der KOSTENEBENE.