Der Punkt ist einfach:
Will ich bewusst etwas konsumieren und dafür zahlen also auch eine gewisse Qualität, Unterhaltung usw. erwarten oder will ich einfach nur als -wie du es nennst- "Vielnutzer" den ganzen Tag bis zur Besinnungslosigkeit jeden Scheiß angucken nur weil man es kann und es scheinbar umsonst ist?
Man muss sich ja gar nicht "jeden Scheiß" angucken wollen. Ich würde sogar behaupten, dass es insbesondere bei Filmen für Cineasten insgesamt viel sehenswertes gibt, man aber mMn nur schwerlich an eine legale Möglichkeit kommt, diese alle sehen zu können. Das ist eben auch genau das, was ich in meinem vorherigen Post habe versucht darzulegen, legale Portale bieten da einfach noch keine echte Alternative, zumindest nicht komplett.
Für mich heißt "Vielnutzen" auch "Vielzahlen" oder eben die drohenden Konsequenzen einplanen.
Dann gehen unsere Vorstellungen von angemessenen Preisen für gewisse Leistungen wohl auseinander. Das Argument selbst ist dadurch natürlich auch sehr unscharf, obwohl ich dir grundlegend natürlich rechtgeben würde.
Und natürlich ist das Urheberrecht auf den Urheber zugeschnitten, es geht ja darum, dass er seine Idee gewinnbringend verwerten kann und nicht darum, dass du möglichst günstig bis kostenlos deinen Konsum befriedigen kannst.
Also geht es doch um entgangene Gewinne?
😉 Das Urheberrecht sollte dazu da sein, Rechtssicherheit für alle beteiligten Parteien zu schaffen. Wenn man dann aber sieht, dass eine Rentnerin ohne PC und Internetzugang (außer dem physischen Anschluss) für einwandfrei schuldig gesprochen wird, einen Hooligan Film runtergeladen zu haben, sieht man doch eindeutig, dass das Gesetz in der aktuellen Form die "Rechteinhaber" übermäßig stark schützt und Konsumenten benachteiligt. MMn erschwert es zusammen mit dem Patentrecht aktuell stark das Vorankommen der Menschheit als solche.
Ich kann natürlich auch ein "Pro-Kohlekraft" Gesetz erlassen das es den Besitzern dieser Kraftwerke leichter macht, ihre Kraftwerke gewinnbringend einzusetzen, ob das aber generell sinnvoll ist, bleibt dann eher zweifelhaft.
Dass die Idee hinter einem Gesetz grundlegend richtig, die Ausführung aber mangelhaft sein kann, muss man dann ja durchaus auch in Erwägung ziehen.
Und um eins noch einmal klarzustellen:
Gondrak schrieb:
können solche Sprüche wie "Ich hätte den Film eh nicht im Kino geschaut/gekauft/ausgeliehen, also entsteht auch kein Schaden." kaum noch an Dreistigkeit gesteigert werden.
Es ist kein Argument der "Raubkopierer", die damit den Download rechtfertigen - es ist ein Gegenargument zu der Kampfparole der Industrie die damit ihr Vorgehen rechtfertigt und Grundlage schaffen soll für absurde Konstrukte wie SOPA (
http://de.wikipedia.org/wiki/Stop_Online_Piracy_Act), die rechtsstaatliche Grundrechte aufweichen und grundsätzliche Zensur ermöglichen sollen.
Da muss man dann auch einfach die Notbremse ziehen und vorallem mal die Verhältnismäßigkeit in Frage stellen (gilt im Übrigen auch für diese ganze Abmahnhysterie die [unwissende] Vebraucher einschüchtern soll und ungerechtfertigt hohe Abmahnkosten fordern).