40k Rheinland Omnibus

Sarge18

Testspieler
30. April 2010
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6.221
Hier der erste Teil meiner Story. Viel Spaß damit und ich hoffe auf viel feedback.




"Am Beginn des großen Sabbatweltenkreuzzuges stand eine Operation, von deren Erfolg alle späteren Ereignisse Abhängig waren. Die Operation Redrake sollte Slaydo die Tür für die weiteren Operationen offen halten. Die Geschwindigkeit mit der die vier Planeten erobert werden würden, sollte darüber bestimmen, ob Slaydos Kreuzzug ein überraschungsangriff oder ein totales Desaster werden würde.
Besonders zu beleuchten sind die Ereignisse, welche sich in dieser Zeit auf der Welt Indrid abspielten. Indrid stand unter dem Oberbefehl von Marschall Macaroth, dem späteren Kriegsherren und dieser spiegelte schon hier die Eigenschaften wieder, welche ihn später so bedeutend machten: Intelligenz, totale Risikobereitschaft und sehr viel Glück.
Während er sich nämlich mit seiner Hauptstreitmacht durch die gemäßigten Täler Indrids schnell auf die feindliche Hauptstadt zubewegte, entblößte er seine Flanken.
Indrid wäre durch dieses Vorgehen schon sehr früh gefallen, hätte es nicht einen Mann gegeben, welcher mit seiner Einheit ein Talent zeigte, welches in der Garde vollkommen untypisch ist:
Eigeninitiative."
-Aus "Geschichte der späteren imperialen Kreuzzüge"-
Die Zeit gegen uns

Sektor: Sabbatwelten
System: Newfound Trailing Group
Planet: Indrid
Zeit: 755. M41
Operation Redrake
Region: Westlich der Makropole Lumos

Kapitel 1

"Wie Slaydo es wünscht, so wird es geschehen! Wir nehmen diese Welt in 4 Monaten!"
--Generalleutnant von Krueger vor dem Angriff auf Indrid-

Ein Pfeifen. Ein Heulen. Ein Kreischen. Es beginnt schwach, kaum vernehmbar - in der Ferne geboren. Es ertönt plötzlich, schwach und fliegt einen weiten weg durch die Lüfte. Doch es kommt näher und wird schnell stärker. Es hämmert sich unaufhaltsam wie ein Kampfpanzer in den Gehörgang und prägt sich dort auf eine Weise ein, dass es einen nie wieder verlässt. Es ist vollkommen durchdringend, erbarmungslos.
Und es ist nicht allein.
Nur wenige Augenblicke, nachdem es hörbar wurde, begannen die Grauen gestalten im Trümmermeer zu verschwinden. Nur wenige Augenblicke später verstarben die Stimmen, um als Blumen aus Feuer und Tod wieder geboren zu werden.
Doch die grauen Gestalten bekümmerte diese morbide Schönheit nicht, die ihnen nur allzu herzlich die Vernichtung bringen würde. Sie waren mit diesem Schauspiel vertraut, mit ihm verbrüdert. Es würde ihnen nichts anhaben. Es könnte ihnen nichts anhaben.

Das Bombardement dauerte knappe 15 Minuten. Wenn Kraft richtig geschätzt hatte waren gut über 300 Granaten schwerer und mittlerer Mörser von außerhalb der Stadt auf ihre Stellung runter gegangen. Naja, nicht ganz. Eher in der näheren Umgebung ihrer Stellungen. Der Kultistenabschaum, der in dieser Schlacht gegen sie stand, besaß zwar mächtige Artillerie, aber dafür erschreckend schlechte Schützen.
In einem Umkreis von mehr als einem Kilometer um ihre Gräben herum wurden die Ruinen der Stadt noch kleiner geschliffen, aber direkt auf ihnen ging lediglich ein knappes Dutzend Granaten runter und die richteten überhaupt nichts aus. Dafür waren das 1. Rheinland einfach zu erfahren und zu gut eingegraben.
Das Einzige, was vielleicht als gefährlich zu bezeichnen war, war das, was den Granaten folgte.
Krafts Augen huschten kurz und prüfend über die Habitatsruinen, welche gut 700 Meter vor ihnen den "Horizont" und somit das Gebiet des Feindes bildeten. dann riss er sich seine Gasmaske vom Gesicht und blies stark in seine metallische Trillerpfeife. Der Geschmack von Eisen in seinem Mund ließ nunmehr keinen Zweifel über das Blutvergießen, was nun gleich kommen würde.

Der Feind ließ nicht lange auf sich warten. Nach kurzer Stille ergoss sich eine wahre Flut von Gegnern aus den zerstörten Überresten der ehemaligen Wohnhäuser. Eine Mischung von semi-militärischen Kultisten mit primitiven Projektilwaffen, bis zu sabbernden Fanatikern, die mit schäumenden Mündern auf die Gräben des 1. Rheinlands zu hechteten. Verbunden durch die selbe Pestilenz. Mit fauliger Haut und von Pusteln und Beulen überzogen stürmten sie voran. Ihre Zahl ließ sich im Moment nicht einmal schätzen, aber das war auch nicht von Bedeutung.
Der Schrei der Pfeife hatte die schlafenden, grauen Behemoths aus ihren Höhlen gerufen. Die zweite Kompanie erhob sich, gerüstet und zum Kampf bereit. Dreihundert Maskierte, die sich wie einer erhoben, um an den Rand des Grabens zu treten und ein jeder wartete nur noch auf die Worte eines Mannes.
"Männer von Rheinland! Lasst diese Bastarde nicht vorbei, lasst sie nicht entkommen, LASST KEINEN AM LEBEN! GEBT IHNEN DEN TOD", Krafts aus voller Kehle geschrienen Worte erfüllten ihren Zweck und wurden mit einem donnernden "JAWOHL" beantwortet, auch wenn es durch die Gasmasken etwas gedämpfter klang.
Die Gasmaske! Kraft hatte vergessen sich die Gasmaske wieder aufzusetzen und nun war der Feind schon zu nahe, um den Fehler zu korrigieren. In spätestens 10 Minuten würde er sich für seine Nachlässigkeit selber verdammen.

Trotz der enormen Zahl des Gegners war der Kampf sehr kurz und einseitig, Aber dafür nicht minder blutig. Die genau auf diese Art der Kriegsführung spezialisierten Rheinländer machten kurzen Prozess mit den durch die Trümmer anstürmenden Feinden.
Zuerst ertönte das gleichmäßige Stakato der gesalbten Maschienenkanonen, welche in Behelfsbefestigungen am Rande der Gräben saßen. Ihre schwere Munition ließ von der ersten Reihe des Gegners nicht viel mehr als eine blutige Wolke übrig. Die zweite Reihe wurde durch den hohen Durchschlag dieser Waffen ebenfalls in Fetzen gerissen. die meisten Kugeln wurden erst im fünften oder sechsten Feind stark genug gebremst um keinen weiteren schaden zu verursachen, aber bis dahin sind schon viele weitere Salven in die welle aus Fleisch und Blut eingetaucht.
Nach den Maschinenkanonen erklang das gleichmäßige WUMPF der Mörserstellungen weiter hinter den Gräben. Das gesamte Feld vor der Stellung wurde schon lange vor dem ersten Angriff penibel von den Mörsertrupps ab gezirkelt. Sie könnten jeden Quadratzentimeter mit tödlicher Präzision abdecken. Es war für sie praktisch unmöglich, nichts zu treffen. Die leichten Granaten vielen wie Hagel auf die Kultisten und zwischen den Erdsäulen die einen Einschlag makierten konnte man auch immer wieder eine Feuerblume aufblitzen sehen, wenn eine Brandgranate ihr Ziel fand.
Mittlerweile gingen auch die ersten Minen im Vorfeld hoch und rissen Dutzende mit sich in den Tod.
Die meisten Gegner hatten nunmehr die Hälfte des Weges zurückgelegt. Unbeeindruckt von ihren horrenden Verlusten liefen sie immer noch, da sie wussten, dass noch nicht einmal die Hälfte von ihnen gefallen war und der Feind nunmehr greifbar schien.
Doch der wahre Feuersturm würde erst noch auf sie niedergehen.
Mittlerweile wurden die Trupps der zweiten Kompanie von ihren Feldwebeln in Stellung gebracht. Über dreihundert Lasergewehre der Serie V mit Trommelmagazinen und langen, dünnen Bajonette zeigten nun über den Rand des Grabens auf die Heranstürmenden. dreißig Feldwebel schauten erwartungsvoll auf ihren Oberleutnant.
Dieser Hob das Kettenschwert und ließ es Richtung Feind fallen.
Die Gewehrsalve, die daraufhin folgte, schaffte dass, was all die Waffen davor nicht zu schaffen vermochten: Sie ließen den Feind langsamer werden.
In sehr schneller Folge forderten die Feldwebel nun Salve um Salve von ihren Männern und die maskierten, grauen Gestalten kamen diesen Forderungen mehr als nach.
Der Effekt war vernichtend. Die schnell schrumpfende feindliche Welle wurde erst immer langsamer, hielt dann an, um sich schließlich in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen, das kollektive Bewusstsein hatte schließlich doch akzeptiert, dass der Feindliche Beschuss zu stark war. Von den über Tausend Menschen, die zum Sturm an rannten, waren mittlerweile nur noch knapp 200 übrig, die sich zur Flucht entschieden.
Doch es war für sie noch nicht vorbei. Hinter ihren Reihen, bei dem hirnlosen Vormarsch unbemerkt, brachen knapp zwanzig schwer gerüstete Gestalten, in den selben Farben gekleidet, wie die immer noch schießenden Soldaten in den Gäben hinter ihnen, aus Verstecken in den Trümmern hervor, um der fliehenden Menge den Rückweg abzuschneiden. Fast jeder von ihnen Trug einen Flammenwerfer.
Die weiß glühenden Zungen des brennenden Promethiums leckten durch die Zurückgebliebenen. Fleisch wurde zu Asche reduziert. Blut verkochte noch in den Adern, um explosiv aus der brennenden Haut zu entweichen. Lebende Fackeln wälzten sich auf der erde, um den Tod von ihrer haut abzustreifen, aber das Promethium klebte wie Leim an ihnen. Viele warfen ihre Waffen weg, um mit erhobenen Händen zurück zu den Gräben zu kommen, weg von den Flammen. Doch dieser Feind hatte sämtlichen Anspruch auf Gnade längst verwirkt. Hunderte Laserstrahlen aus den Gräben verdampften diese armseligen Kreaturen in Sekundenbruchteilen.
Kein einziger Feind entkam dem Inferno.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man du hast dir nen Blöden Tag für dein Erstlingswerk gesucht. Freitags sind hier alle mit dem neuen Teil von "das Schwinden" beschäftigt 🙂. Zur Geschichte selber: Erstens: Was weis ich jetzt? Mal vom Ort und der Zeit abgesehen (der Anfang ist auf eine schöne Art von den Ghosts übernommen) hab ich erfahren, dass die Leutchen Gasmasken tragen, dass wars dann aber im großen und ganzen. Mehr beschreibungen, bitte. Die Angreifer leiden mal wieder am Stromtroopersyndrom, aber was will man auch groß anders machen?
Öhm, ja, Action ist da, angenehm zum lesen ist es auch, sonst.....weis nicht, Probiere einfach einmal eine Rahmenhandlung zu etablieren und einige Beschreibungen einzubauen.
 
Ich muss sagen, ich bin angenehm überrascht. Hab eine gewisse Skepsis gegen neue Geschichten, weil ich einfach schon zu viele gelesen habe, die nichts taugten und dann schnell in Vergessenheit gerieten. Der Fehlgriff mit dem "Backup" trug sein übriges dazu bei. Sollte eher "Feedback" heißen, oder? Ein Backup ist eine Sicherung. Kann natürlich gern deine Geschichte auf meinem Rechner sichern, wenn es dir hilft, aber ich glaub, darum ging es eigentlich nicht, oder? 😉

Aber diese Geschichte hier ist gut. Nicht perfekt, aber doch überdurchschnittlich. Was mir am besten gefallen hat: Der Text liest sich sehr flüssig, ist anschaulich und du scheinst ein Gefühl für gute Formulierungen zu haben. Gab nur wenig störende Wortwiederholungen oder langatmige Sätze. Also da steck viel Potential drin. Trotz der an sich recht langweiligen Beschreibung eines "wir machen eine riesige Übermacht ohne Verluste kalt", hat es trotzdem Spaß gemacht, das zu lesen. Vielleicht könntest du noch ein bisschen erfolgreiche Gegenwehr reinbringen, um deine Rheinländer nicht so sehr übermenschlich dastehen zu lassen. Sind ja (vermutlich) keine Space Marines, oder? Dann können ruhig mal ein paar Soldaten von Laserschüssen oder so getroffen werden. Müssen ja nicht mehr draufgehen, auch Verletzte wirken schon.

Was mir davon abgesehen negativ aufgefallen ist:
1.Die Groß-/Kleinschreibung solltest du nochmal kontrollieren. Kann sein, dass das im Eifer des Schreibens so gekommen ist, aber in einigen Fällen sind da doch ein paar unnötige Fehler drin. Hält sich aber in Grenzen.
2. Wieso kann er die Maske nicht mehr aufsetzen??? Es kommt ja nicht mal zum Nahkampf. Und so lange wie der Feind da anrennt, hätte er genug Zeit dazu gehabt. Außerdem könntest du vielleicht erklären, wieso er sich in 10 Minuten verdammen wird. Ist die Luft giftig? Dann müsste er eher was merken. Ist sie ätzend? oder verursacht sie Ausschlag? Da fehlen eindeutig Informationen. Vielleicht die Textstelle ganz rausnehmen, falls sie nicht für spätere Kapitel wichtig ist.

Na ich werde mal schauen, wie es hier weitergeht.
 
erst einmal danke für die kritik und das lob

@Malkavian
Kann ich total verstehen, dass das ein schlechter Tag war, die Story is ja auch der hammer!
Das der Anfang sehr an den Ghosts angelehnt ist, ist kein Zufall. Im laufe der nächsten sagen wir Bücher, die von mir geplant sind, wirds auch n wiedersehen mit geliebten nebencharakteren geben.
Das du noch nix von der Rahmenhandlung weißt, fällt (ähnlich wie der erste Absatz) n bissl unter literarischer Freiheit. Kommt alles in den nächsten Teilen.
Stormtroopersyndrom ist gut, muss ich mir merken.

@SHOKer
Zum Backup: du hast natürlich recht, sollte feedback heißen(obwohl du des auch gern auf deinem pc speichern darfst^^)

Ich bin zwar neu in diesem Forum, aber nicht neu im Schreibergeschäft ^^. Diese Story gibts schon fast fertig in nem anderem Forum, da die da aber alle zu faul zum kritikschreiben waren, dachte ich mir, erweitern wir doch unsere Lesergruppe. Der erste Beitrag der heir gepostet wurde beweist, dass diese entscheidung sehr gut war(das hier war mehr brauchbare kritik, als die Member des anderen Forums innerhalb von Monaten zu stande bekommen haben).
Ich werd hier dementsprechend in der nächsten woche die knapp 20 nächsten Teile nachschießen und hoffe ihr werdet spaß dran haben.

Ja mein alter Erzfein die Groß und Kleinschreibung hat mich wieder eingeholt. Es passiert, ich versuchs in Grenzen zu halten, werds aber wohl leider nie ganz ausmerzen können.

Zum thema Maske: Es wird aus dem Text leider nicht ganz ersichtlich warum es schlimm ist, das er keine auf hat und warum er sie nicht aufsetzen kann deshalb erklär ichs nochmal kurz.
Er kann sie nicht aufsetzen, weil die Zeit nicht mehr reicht. Und schlimm ist es.. sagen wirs mal so.
Du bist Imperialer Soldat und kämpfst in nem Graben, als eine riesen Horde verwesender, mit eiterbeulen übersäter ungewaschener Nurglekultisten auf dich zu rennen...
deswegen ists schlimm 😀
 
Zuletzt bearbeitet:
Der letzte Feind wankte noch einige Meter, von oben bis unten von Flammen umhüllt, bevor er schließlich um fiel. Der Kampf war gewonnen und Kraft war erleichtert über den glatten Ablauf. Doch wirklich freuen konnte er sich nicht. Der Gegner war vielleicht weg, aber sein Gestank blieb. Die fauligen Gase der Verwesung wabberten langsam aber stetig auf die Gräben zu. die Gasmasken der Rheinländer waren von bester Qualität und filterten diese starken Gerüche problemlos aus der Luft. Kraft verfluchte sich ob seiner Achtlosigkeit und er wusste, dass es nun ein nur noch größerer Fehler wäre, sich die Gasmaske wieder aufzusetzen.
Während er auf seine Männer schaute, die begannen die Leichen zu verbrennen, kam einer seiner Stabsfeldwebel angelaufen, um Meldung zu machen. Obwohl er eine Maske trug, erkannte Kraft am Gang, dass es Feldwebel Metzer war. Ein eher gedrungener Mann, mit weiche Gesichtszügen, der immer für einen Spaß zu haben war. "Sir, feindliche Kräfte erfolgreich zurückgeschlagen und vernichtet. Unsere Verluste waren nur mini-", weiter kam er nicht, bevor Kraft ihm auf die Schuhe erbrach. Der faulige Gestank war einfach zu viel. Er wollte sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, hätte er sich die Maske wieder aufgesetzt.
"Ähh... Sir, alles in Ordnung ?"
"Nein, mir geht es bestens, ich...", wieder ein Schwall des Mageninhalts, "..., ich erbreche mich zum Spaß und zwar immer um diese Zeit, alte Angewohnheit." Trotz des schwachen Tonfalls seiner Stimme, kam noch mehr als genug Sarkasmus mit. "Wie viele Verluste haben wir den nun?"
"Alles in allem zwölf Tote. Sieben von der zweiten Kompanie, vier unserer Sturmpioniere und einer des Mörserzuges wurde beim Bombardement zerfetzt. Dazu kommen noch 30 Männer mit ein paar Kratzern..."
"Es gibt keine "paar Kratzer". Nicht im Kampf gegen die Fäulnis! Jeder, der offene Wunden hat lässt alles stehen und liegen und geht umgehend zum Batallionsarzt. Prügeln sie es diesen versoffenen Helden da unten notfalls ein, wenn die sich stur stellen."
Während Kraft den Sachverhalt erläuterte kam sein zweiter Stabsfeldwebel, Förster, angelaufen. Er war sogar noch einfacher zu erkennen und dass nicht einmal wegen seiner hochgewachsenen, schlaksigen Statur. Förster trennte sich nämlich niemals von seinem Funkgerät.
"Herr Oberleutnant, der Major will sie umgehend sprechen. Es kam gerade über Funk durch, Versammlung im HQ", brabbelte Förster über Helmkomm.
Kraft machte sofort auf dem Absatz kehrt, als er dass hörte und fragte sich im Stillen,was der Alte nun schon wieder von ihm wollte.

Der Weg von den Gräben zum HQ war so, wie er im Bereich hinter der Front einer Rheinländischen Kampfgruppe sein sollte: Vollkommen ereignislos.
Kraft dankte dem Thron, dass sich die Qualität der Luft auf seinem Weg schnell besserte. Der ganze weg war in etwa einen Kilometer lang. Die zweite Kompanie lag im Südlichen Bereich des ersten Bataillons, während das HQ mittig hinter der ersten Kompanie, der Kompanie des Majors, lag.
Etwa auf halben weg legte Kraft eine kurze Pause ein, da er langsam begann, sein Frühstück, welches nun auf den Stiefeln von Feldwebel Metzer verteilt war, zu vermissen. Er kramte in der linken Tasche seines langen blau-grauen Offiziermantels herum, bis er endlich einen Rationsriegel fand, welchen er sogleich herausholte und zum verzehr bereit machte. Während er sein Mahl lustlos herunter würgte, beobachtete Kraft die Umgebung.
Beim Imperator, hatte diese Stadt gelitten. Wie hieß sie noch? Goldtor Stadt?
Vor den Kämpfen lebten hier etwa 100000 Menschen, doch von Zivilem Leben war hier schon lange keine Spur mehr. Die gesamte Stadt war auf eine Trümmerwüste reduziert worden. Hier und da ragten noch einige wenige Gebäude aus dem monotonem Meer aus Schutt und Asche, um die Artilleriesten beider Seiten zu verhöhnen. Es war nicht so, dass die Rheinländer direkt für diesen Zustand verantwortlich waren. Eine Woche, bevor auch nur ein rheinländischer Stiefel die Stadtgrenze überschritt, begann schon die Bombardierung dieses Gebiets durch schwere und schwerste Artillerie des Imperiums, sowie durch schwere Bombereinheiten der Flotte. Hier stand schon kein Stein mehr auf dem anderen, lange bevor die ersten Laserstrahlen die Luft verdampften. Kraft schaute sich genauer um und erkannte, dass er in den Überresten eines zerstörten Gemeinschaftswaschraums stand, der wohl früher einem Habbitatsblock angeschlossen war.
Während sein Blick über zerschossene Waschbecken und Toiletten wanderte, blieb er an einem Spiegel hängen, welcher wie durch ein Wunder intakt geblieben war. Für einen kurzen Moment erschrak Kraft ob seines Anblicks. Er hatte sich schon seit etwa einem Monat nicht mehr selbst im Spiegel gesehen und die Körperpflege war in dieser Zeit, durch die andauernden Kampfhandlungen auch etwas zu Kurz gekommen. Aus dem langen, dreckigen, blaugrauen Offiziersmantel stach ein von verfilzten schwarzen Haaren bedeckter Kopf hervor. Oberleutnant Kraft hatte das, was die Mädels auf Rheinland wohl "das Gesicht" nennen würden. Er hatte Gesichtszüge, welche damals die Damen reihenweise dahin schmelzen ließ. Alles war wohl proportioniert, alles bis auf die große Narbe, welche ihm vom verfiltzten Haaransatz bis zu den schwarzen Bartstoppeln quer durchs Gesicht lief. Ein Andencken an einen Chaosoffizier, der ihm mal im Kolonialsektor begegnet war.
Der Major, damals noch sein Leutnant, sagte dazu zum Scherz immer: "Nimms nicht so schwer du Schönling, erstens lässt es dich verwegener aussehen und zweitens, guck dir doch den Chaosoffizier an, den haste nicht so gut wegkommen lassen!"
Bei diesem Gedanken fiel Kraft ein, dass er sich besser spurten sollte, da er schon jetzt zu viel Zeit vergeudet hatte.
 
Kapitel 2

"Wären wir geblieben, wären wir drauf gegangen. Wären wir abgehauen, wären wir drauf gegangen. Hätten wir gekämpft, wären wir drauf gegangen. Der Major hat die einzige Entscheidung getroffen, welche möglich gewesen war: Alles zusammen."
-Kommissar Nietfeld zwei Jahre nach den Ereignissen-


Keuchend kam Kraft am großen Platz vor der Kirche an, in welcher sich das HQ des ersten Rheinlands befand. Kraft war spät dran und das wusste er, daher legte er noch einen Zahn zu und rannte über den Platz auf das vollkommen zerstörte Gebäude zu.
Die Kirche hatte unter den Bombardements wirklich schwer gelitten. Aus dem 200 Meter hohen Turm blieb wenig mehr als ein 50 Meter hoher Stumpf übrig und das Schiff war sogar noch schwerer betroffen. Lediglich die ehemalige, neben der Kirche liegende Abtei hatte alles gut überstanden. Der spartanische bunkerartige Bau wirkte neben den Ruinen zwergenhaft, obwohl er auch schon zweistöckig war.
Kraft rannte an Soldaten der ersten Kompanie (der Leibkompanie vom Major) vorbei, die zur Sicherung dieses Gebietes Stellung genommen hatten. Ihre Haltung war im Vergleich zu den Fronteinheiten eher lässig. Die schweren blaugrauen Ledermäntel waren aufgeknöpft oder über die Schultern geworfen und die Gasmasken, die die Rheinländer im Gefecht fast nie ablegten, sicher im Koppel verstaut. Auch die steingrauen Helme und Flakwesten waren nur locker umgebunden. Viele saßen hinter ihren Sandsäcken und rauchten oder spielten Karten mit einander. Die, die Kraft sahen, salutierten sofort in strammer Haltung, gingen danach jedoch wieder zum Tagesgeschäft über.
Die einzigen Soldaten die hier die Stellung bewahrten waren die Rheinwächter. Diese zwei hünenhaften Gestalten waren die Persönlichen Leibwächter des Majors. Die Eliteeinheit des rheinländischen Senats, welche nur den verdientesten Frontoffizieren zugeteilt wurden. Sie sagten nie was, man sah sie nie unter den normalen Soldaten, Kraft wollte verdammt sein, wenn er wüsste ob diese Jungs schlafen. Gerüchte besagen, dass die Rheinwächter gescheiterte Scouts der Paladine von Rheinland waren, die ihre Grundausbildung jedoch ohne ihre neuen Organe abgeschlossen hatten. Ihre Bewaffnung sprach auf alle Fälle dafür. Neben dem schweren Standardmantel, Helm und Gasmaske (welche diese Typen nie abnahmen) besaß jeder von ihnen einen schweren Sturmschild, welcher das Symbol der Paladine trug: schwarzes Kreuz auf weißem Grund.
Kraft kam schlidernd vor ihnen zum stehen. "Na Leute", grinste er sie an, während er salutierte, "alles klar bei euch?". Sie antworteten nicht. Sie salutierten auch nicht, das taten sie nie, außer gegenüber ihren Schutzbefohlenen, in diesem Fall dem Major.
Einer der beiden sondierte Kraft kurz und betätigte dann den Knopf für die Tür, welche sich daraufhin quietschend öffnete. Kraft wollte gerade eintreten, als sich plötzlich ein riesiger Arm um seinen Hals schloss wie ein Schraubstock. Die Wachen schauten unbeeindruckt zu, während der Offizier vor ihnen um Luft japste. "Passwort?", hörte Kraft das tiefe summen aus einer Gasmaske hinter sich. In Kraft stieg die Wut hoch. Er holte kräftig mit seinem Ellenbogen aus und rammte ihn mit voller Wucht dahin, wo er die Leber des Angreifers vermutete. Der Aufschlag war brutal. Nach einem kurzem und gedämpften Aufschrei löste sich der Schwitzkasten sofort. Kraft drehte sich um und riss dem nun am Boden liegenden Riesen die Gasmaske vom Gesicht.
"Ich hab dir schon beim letzten mal gesagt, dass das passieren wird, Ferdinand du verdammtes *#~"*!"
Obwohl sich Ferdinand De Vall, der Kommunikationsoffizier des Majors immer noch vor schmerzen krümmte, stand ihm die Hähme ins Gesicht geschrieben. "Gibs zu Winfried, du hast dich erschreckt"
"Kein Stück."
Kraft bot ihm die Hand an um ihn hoch zu ziehen. Er und De Vall wurden im selben Jahrgang eingezogen und dienten schon gemeinsam unter dem Alten als der noch Feldwebel und später Leutnant war. De Vall war ein wahrer Riese. Er überragte sogar die Wächter(die langsam ungehalten über die immer noch offene Tür wurden) noch um einen guten Kopf, obwohl die schon knapp 2 Meter groß waren. Sommersprossen und Blonde Haare rundeten den Gesamteindruck auf eine skurrile Art ab. Und natürlich De Valls Grinsen, welches im ganzen Regiment berüchtigt für die Ansteckungsgefahr war. De Vall war ein wahrer Sympatieträger im ersten. Profi für den Schwarzmarkt, Falschspieler, Geschichtenerzähler, Witzbold, Zauberer und Schnapsbrenner (als wäre der genormte Rheinländische Armeefusel, der dem Regiment von der Heimat zugeschikt wurde nicht schon reiner Alkohol).
"Sag mal Ferdinand, haben die hohen Tiere schon angefangen?"
De Vall kratzte sich kurz am Kopf und schüttelte dann selbigen: "Ich hab keine Ahnung, ich war den ganzen Tag unterwegs."
Kraft überkam plötzlich ein ungutes Gefühl. Er verabschiedete sich schnell von De Vall und ging durch die Tür in die Abtei. Die Wächter schlossen sie sofort hinter ihm und Kraft stand alleine in der Notbeleuchtung des Bunkers. Kraft und das war untypisch für einen Rheinländer, hasste solch bunkerartigen Gebilde. Er konnte es nicht erklären. aber ihm überkam immer leichte Panik.
Nachdem er den Weg zum Konferenzraum schnell zurück gelegt hatte und sich langsam an die muffige Luft gewöhnte, blieb er noch einen Moment vor den schweren Stahltüren des Konferenzraums stehen. er wusste irgendwie, das diese Besprechung keine guten Ergebnisse liefern würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
die hier Stellung bewahrten
sollte es nicht eher heissen Haltung bewahrten?
Desweiteren sind mir einige Fehler in Grammatik, Groß- und Kleinschreibung und simple Schreibfehler aufgefallen... aber um zum guten Teil zu kommen: Nichts was das Lesevergnügen schmälern würde!!!
Du hast es hier geschafft eine atmosphärisch dichte Geschichte zu schreiben (zumindest bisher^^), die mich wirklich fesseln konnte. Vom Gefecht bis zum Befehlsstand war keine Zeile dabei, die mir langweilig oder gar überflüssig erschienen ist. Du benutzt Kraft´s Weg zum HQ auf nahezu geniale Weise dazu dem Leser die Umgebung, das Regiment und Kraft selber vorzustellen. Besonders schmunzeln musste ich bei Krafts sarkastischem Kommentar zu seinem Erbrochenen auf den Stiefeln seines Untergebenen ;-), auch das Frühstück, das er jetzt vermisst fand ich wunderbar. Alles in allem eine gelungene Einleitung, mit wirklich schöner Einfürung in die Charaktere... wobei mir da noch gerade einfällt, dass ich Rheinland jetzt nicht unbedingt für einen passenden Namen für einen Planeten im 40k halte, gleiches trifft für die Paladine vom Rheinland zu, seltsamer Name für einen Space Maine Orden (???). Aber gut, nachdem ich davon ausgehe, dss du bekennender Rheinländer bist will ich dir das mal verzeihen und hake das unter "Patriotismus" ab ;-)
Also ich für meinen Teil freue mich auf alle Fälle darauf mehr zu lesen...
 
Juhu, nachschub 🙂
Kann mich Moiterei nur anschließen, ließt sich toll. Einziger kleiner Physikalischer Fehler: Du kannst mit einem Lasergewehr keine Luft verdampfen, das Wäre ein Phasenübergang von Flüssig nach Gasphase und Luft ist bereits in der Gasphase. Aber auf jeden Fall supi, wann gehts weiter?
 
@Malkavion

Ähh, ja... das hätte ich bemerken müssen, nachdem ich als Kälteanlagenbauer(meister^^) ständig mit den wechselnden Aggregatszuständen von flüssigen zu gasförmigen Medien zu tun habe :huh:
Sozusagen unverzeihlicher Fehler meinerseits diesen doch klitzekleinen Fehler nicht bemerkt zu haben... wobei mir gerade einfällt, vielleicht meint er auch die in der Luft gelösten Wasserdampfanteile, die hier verdampft werden... besser gesagt vergast. Dampf ist nämlich noch nicht komplett im gasförmigen Aggregatszustand. So, mMn ist hiermit meine und die Ehre des Schreibers wieder hergestellt.:eagle:
 
@moiterei
die hier DIE Stellung bewahrten-> du hast recht, wurde sofort geändert
und äh ja, die wasserdingteilchen waren gemeint...ihr seid gut
der Name Rheinland kommt übrigens asu dem spiel Freelancer. Die dies kannten werden wissen was ich meinte. Ich hab auch schon unmengen an Hintergrund zum ersten Rheinland, dem System Rheinland und dem dazu gehörigen Kolonialsektor erstellt. wenn ich die zeit finde und mich vor allem dazu aufraffen kann, alles nochmal abzutippen kann ichs ja ma reinstellen.

naja und wanns weitergeht... ich könnte innerhalb einer stunde 20 Wordseiten hier reinschießen. wie viel wollt ihr den auf einmaö? (ich finds halt optisch ansprechender, wenn ab und zu ma n bissl kritik zwischen ist ^^)
wenn ihr wollt stell ich so weit alles rein wies im moment fertig ist
 
Zuletzt bearbeitet:
Also an deiner Stelle würde ich mir einen festen Wochentag suchen (am besten nicht Freitag, aber evtl. Sonntag, da da hier auch recht viel los ist) und da dann immer so einen Teil veröffentlichen, da du somit mehr Leuten die Möglichkeit gibst das geschriebene zu lesen und du dir selber mit dem Teil, den du ja schon fertig hast ein Luftpolster baust, das verhindert, dass dein Fred untergeht, weil du mal keine Zeit/Lust hattest was neues zu schreiben... achja, am Ende (wenn die Quali so bleibt) könntest du ja das Gesamtpaket als pdf File hier reinstellen, da ich es immer sehr anstrengend finde längere zusammenhängende Textstücke am Monitor zu lesen...
Freelancer? Ist das dieses uralte Weltraum PC Spiel? Indem man gegen ne Alien Rasse kämpft, die (wenn ich mich recht entsinne) empfindungslos ist?
btw: bist abboniert^^
 
Kraft holte noch ein letztes Mal tief Luft und schritt dann durch die Tür. Im Konferenzraum war es dunkel. Nur das bläuliche Licht der taktischen Holokart die in der Mitte des Raumes stand spendete etwas flackerndes Licht.
Kraft ging einige Schritte vorwärts und schaute sich um. Er erkannte zwar einige bekannte Gesichter, der Major war jedoch nicht zu sehen. Kraft wunderte sich, und fragte darum in den Raum: "Ist er Alte noch nicht da?"
Eine Stimme in seinem Rücken antwortete. "Oberleutnant Kraft, nach über 8 Jahren gemeinsamer Dienstzeit, müssten sie doch eigentlich wissen, dass ich diesen Spitznamen nicht Schätze."
Kraft rutschte das Herz in die Hose.
Major Walther Tiberius Rossmann trat hinter ihm aus dem Schatten und schaltete das Licht ein. Der 1.90 große Offizier lächelte Kraft verstohlen an und wies auf einen freien Platz in der Runde der Offiziere.
Wenn Kraft früher mal ein Schönheitsideal verkörperte, war Major Rossmann dass, was man als elegant bezeichnen würde. Er war hager und hatte markante Gesichtszüge. Sein stoppeliges, straßenköterblondes Haar und seine hagere, aber trotzdem muskulöse Statur verliehen ihn in gewisser Hinsicht das Aussehen eines Gentleman.
Rossmann bedeutete Kraft, sich auf einen freien Stuhl zwischen den übrigen Offizieren zu setzten, was Kraft auch sofort tat. Zum erst mal sah er nun, wer sich alles im Raum befand. Zu seiner rechten saß Hauptmann von Steinberg, der Kommandant der dritten Kompanie. Der alternde Aristokrat war nach Oberst De La Rey mit 49 Jahren das zweitälteste Mitglied des ersten Rheinlands und verkörperte alle Eigenschaften, die man von einem adeligen Offizier von Rheinland erwartete. Er strahlte förmlich Würde, Stolz und eine gute Erziehung aus.
Einen Sitz weiter saß Hauptmann Koch von der ersten. Koch war ein richtig zäher Hund und der Mann, den man rief, wenn es richtig blutig wurde. Seine vernarbte Haut war Zeuge von vielen Nähkämpfen und seine Bewaffnung zeigte sein gewöhnliches Vorgehen in diesen Kämpfen. auf Kochs Schoß lag seine geliebte Mark 4 E- Faust, zerkratzt, blutig und maßiv. Außer den beiden anderen Kompaniebefehlshabern waren auch noch die Kommandanten der Unterstützungszüge des Regiments anwesend. Da war Leutnant Jäger von den Spähern, auf den, müsste Kraft ihn mit einem Wort beschreiben, wohl am ehesten die Bezeichnung unheimlich passen würde und der bullige Leutnant Bärens von den Sturmpionieren, jenen Pyromanen, welche den Kultsten in den Rücken gefallen waren.
Nachdem Kraft sich gesetzt hatte und allen Offizieren noch einmal höflich zunickte, schaltete Rossmann das Licht wieder aus und aktivierte die bläulich schimmernde Holokarte. Anhand des gezeigten Bildes wusste Kraft sofort worum es ging.
Die Karte zeigte ein Flachrelief der momentanen Situation in Goldtor Stadt. Die Stadt lag mitten in den großen Darks Sümpfen, einer riesigen Moorlandschaft, welche sich über einen Großteil der östlichen Flanke von Macaroths Hauptvorstoßes erstreckt. Durch die Darks Sümpfe gab es nur eine sichere Verbindung: Den Fluss H`ka und die nördlich parallel zum Fluss verlaufende Schnellstraße. Goldtor Stadt war eine Art Insel in diesem Sumpf und wurde in der Mitte vom H´ka durch schnitten. Nur aus diesem Grund wurde in der Stadt gekämpft, da hier die einzige Stelle war, wo der Erzfeind die Flanke bedrohen konnte.
Kraft erkannte auf der Karte sofort die drei Ovale, welche für die drei Kompanien des ersten Rheinlands standen. Sie waren vom südlichen Ufer des H´ka bis zum Sumpf quer durch die Stadt gespannt, mit dem Nordteil nur mit der großen Heilandbrücke verbunden, einem gigantischen Bauwerk, welches den 1km breiten Fluss in der Stadtmitte überspannte. Da die Taktiker im Südteil der Stadt nur schwache Feindkonzentrationen erwarteten hielten die Rheinländer dort alleine stand. Der Großteil der imperialen Truppen verteidigte die Schnellstraße im Norden. Das 14th Rembourg hielt die direkte Front, ein durchaus fähiges Regiment, aber noch grün hinter den Ohren und für den Notfall waren noch drei mechanisierte Kompanien der 154. Stahllegion im Nordwesten der Stadt als Reserve.
Rossmann ließ den anwesenden Offizieren noch kurz Zeit, die Karte zu betrachten und fing dann an: „Meine Herren, wir haben ein Problem.“ Ein kurzes Kichern ging durch den Raum und Kraft wusste auch warum. Es war eine Marotte des Alten, jede schlechte Situation mit „Problem“ zu umschreiben. Dieses „Problem“ konnte dabei alles von einer verstopften Latriene bis zu einem überraschenden Exterminatus sein. Es wurde im Regiment zu einer Art duerwitz, da sich sogar schon der Oberst darüber lustig machte. „Was für eine Art Problem ist es den Herr Major“, kam die berechtigte Frage von Koch. Rossmann schaute sehr ernst in die Runde und sofort wurde jeder Ansatz von Heiterkeit im Keim erstickt.

„Es ist die Art von Problem, welche dazu führen wird, dass wir wahrscheinlich in den nächsten Tagen in Scheiße ersticken werden.“
Der Alte ließ diesen Eindruck kurz wirken, bevor er fort fuhr: „Wie sie alle wissen, ist vor zwei Wochen die Kommunikation zum Oberkommando abgerissen“, dies war wirklich schon länger bekannt, daher fragte Kraft sich, was plötzlich neu daran war. Der Abriss der Kommunikation, selbst für einen so langen Zeitraum, war zwar ungewöhnlich, aber nicht außergewöhnlich, wenn man Interferenzen und feindliche Störsender hinzuzieht. „Das Problem an der Sache ist, dass seit gestern auch der Kontakt mit dem nördlichen Stadtteil Tot ist,“ fuhr der Major unbeirrt fort, da er scheinbar die fragenden Gesichter seiner Offiziere sah. Das war wirklich ein Problem stellte Kraft fest und nicht nur ihm schien im Raum langsam ein ungutes Gefühl zu überkommen. Sollten es die Chaosstreitkräfte wirklich geschafft haben, den nördlichen Stadtteil einzunehmen, saß das Erste in der Falle wie eine Ratte. „Aber als wenn das noch nicht alles wäre, hat Hauptmann von Steinberg ihnen ebenfalls einen Höhepunkt des Heutigen Tages zu Berichten,“ die traurige Ironie in Rossmanns Worten stand förmlich greifbar im Raum. Von Steinberg stand derweil auf und ging zur Holokarte. Einige kurze Bedienungsgriffe und die Karte vergrößerte den Sektor der dritten. „Meine Herren, heute um 0800 gab es einen Zwischenfall in meinem Sektor. Wie sie wahrscheinlich alle mitbekommen haben, hat heute wieder ein Sturmangriff stattgefunden, nur das an meiner Linie nicht die üblichen geifernden Kultisten anzutreffen waren. Ich hatte das vergnügen auf semi Militärische Einheiten in doppelter Kompaniestärke zu treffen, zudem hatten meine Männer Kontakt mit drei leichten Panzern.“ Diese Nachrichten waren wirklich schlecht. Nicht nur, dass das Nordufer wahrscheinlich schon in Feindesshand war, nun begann der Erzfeind auch noch seine Elite in den Kampf zu werfen. Nachdem von Steinberg sich wieder gesetzt hatte, sprach der Alte das aus, was alle befürchteten: „Meine Herren, ich glaube wir haben es mit einer Gegenoffensive kapitalen Ausmaßes zu tun. Ich bezweifle stark, dass wir die nächste Woche lebend überstehen werden, wenn uns nichts einfällt oder ein Wunder geschieht.“
„Wir könnten einen geordneten Rückzug angehen“, kam ein Vorschlag von Jäger. „Rückzug steht im Moment noch außer Frage. Wir haben Befehle und wissen nicht einmal was im Nordufer los ist. Kein Rückzug ohne nähere Informationen!“, Rossmanns Position war offensichtlich. „Ich sage, wir bleiben und Kämpfen!“, betonte Koch, während er mit seiner geballten(Menschlichen) Faust auf den Holotisch schlug, dass die Karte flimmerte. „Aber wenn die Situation so schlimm ist, wie wir es vermuten, dann wäre dass unser sicherer Tot“, meldete sich Kraft. „Eine Erkundungsmission“, kam es kehlig von Bärens herüber. Rossmann hob die Hand und der Raum verstummte. „Herzvoragende Idee Lutnant. Kraft, machen sie zwei ihrer Züge bereit und sie Jäger, ich will ihre besten Spä-“ Die Tür des kleinen Raums öffnete sich und einer der Rheinwächter zwängte sich durch die schmale Öffnung und steuerte direkt auf den Major zu. Der Hühne Senkte seinen Maskierten Kopf direkt an Rossmanns Ohr und murmelte etwas, dass nur der Alte verstehen konnte. Im Raum herrschte absolute Stille. Kraft war sich ziemlich sicher, dass er noch nie einen der Wächter reden sah. Rossmann nickte kurz und der Rheinwächter ging wieder nach draußen. „Offensichtlich bekommen wir Besuch, ich würde vorschlagen, wir gehen raus und begrüßen ihn.“
Der kleine Trupp Offiziere hatte sich in einer ungeordneten Linie vor dem Bunker postiert und Blickte, mit der Hand vor der Stirn, in Richtung Sonne, um zu sehen, was sich da näherte. Bei genauerem Hinsehen erkannte man zwei Valkyren, die tief am Horizont auf Goldtorstadt einlenkten. „Ich hoffe, dass das nicht die Verstärkung ist. Da hätte ich mir nämlich mehr erwartet“,kam der Kommentar von Kraft, aber die Lage war zu ernst, um einen Lacher heraus zu kitzeln.

Rossmann war der erste, der die Abzeichen auf den Flugmaschinen sah. Drei Totenköpfe und ein schwarzer Streifen. Noch wichtiger war aber, dass Rossmann wohl der einzige im Regiment war, der auch wusste was dieses Abzeichen zu bedeuten hatte. Es bedeutete ärger.

Nachdem eine Ordonanz eine Magnetboje gesetzt hatte, schwenkten die Valkyren elegant zu Landung ein. Bis auf den Kommandeur, machte sich eine erwartungsvolle Stimmung breit. Mit einem Metallischen Wump setzte der erste Transporter zwanzig Meter von den Offizieren auf. Die Heckklappe öffnete sich langsam mit dem zischenden Geräusch einer Uralten Hydraulik. Die Rampe setzte auf dem Boden auf und zwei schwarze Gardisten stürmten heraus und nahmen stramme Haltung an den Seiten der Luke an. „AAACHTUNG, KOMMISSAR ANWESEND!“ schrie einer der beiden Lauthals. Die Offiziere zeigten sich weiterhin nicht beeindruckt. Als nächstes stiegen drei Kommissare aus. Ihre langen schwarzen Ledermäntel flatterten im Wind der Triebwerke. Einer der drei, ein Mann mittleren Alters mit pechschwarzem Haar und einem bulligen Körper trat vor und schnauzte die anwesenden Offiziere an: „Kommandierender Offizier sofort angetreten!“
Rossmann trat aus dem Glied und ging mit sturem Blick auf die drei Kommissare zu und Salutierte kurz aber Zackig: „Major Rossmann zu ihren Diensten.“ Der mittelalte Kommissar warf Rossmann einen abschätzenden Blick zu und trat wieder einen Schritt zurück, um dem ältesten der drei Platz zu machen. Der alte Kommissar, Rossmann schätzte ihn ungefähr auf Mitte siebzig hatte graues Haar, ließ sich sein alter aber sonst nicht anmerken. Faltige Haut war über stramme Muskeln gespannt und der Gesichtsausdruck strahlte Mut und Entschlossenheit auf. Der Kommissar salutierte ebenso zackig wie Rossmann. „Imperator beschütz, Herr Major. Ich bin Lordkommissar Kirov, der junge Mann hinter mir ist mein Junior Nietfeld und der Kommissar neben mir hört auf den Namen Krieger. Wir wurden von Marschall Macaroth gesandt, um einen Möglichen Fall von Massendessertation an seiner Flanke zu untersuchen.“ Die zweite Valkyre war mittlerweile gelandet und ein zweiter Trupp Kommissariatsgardisten stürmte heraus. Plötzlich wurde Rossmann schmerzlich bewusst, wie groß doch der Haufen Scheiße war, in dem er begann zu ertrinken.
 
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Mh, mh, mh.

Also die Geschichte gefällt mir im großen und ganzen schon mal ganz gut.

ABER
(ja nun kommt das große Aber ^_^)

Warum haben die Wächter nur nen Sturmschild ? Zum gut aussehen/Deutschritterheraldik in die Geschichte zu bringen ? Wäre dann nicht eine rheinländische Gardehellebarde oder ähnliches nicht auch noch was feines um das mittelalterliche Gesamtbild abzurunden ?

zerkratzt, blutig und maßiv

wäre hier nicht "angetrockenetes Blut" oder dergleichen besser gewesen ? Fiel mir nur beim durchlesen auf, ich kann mir denken was du mit dieser Beschreibung ausdrücken möchtest.


Er kann sie nicht aufsetzen, weil die Zeit nicht mehr reicht. Und schlimm ist es.. sagen wirs mal so.
Du bist Imperialer Soldat und kämpfst in nem Graben, als eine riesen Horde verwesender, mit eiterbeulen übersäter ungewaschener Nurglekultisten auf dich zu rennen...
deswegen ists schlimm

Also das Argument find ich ein wenig fadscheinig, gerade wenn so "hochansteckende" Freaks auf mich zurennen. Ich bin ja auch nicht der einzige der sich ihnen entgegen stellt - wie du gut beschrieben hast. Gerade dann sollte soviel Zeit sein.
Ich weiß nun leider nicht wie die rheinländischen Gasmasken aufgebaut sind, aber mit der "Gummifotze", mit der ich während meiner BW Zeit mehrmals das zweifelhafte Vergnügen hatte, war das ne Sache von 2-3 Sek. Vorausgesetzt du ziehst dir das Teil nicht vom Kopf sondern schiebst es nur hoch an die Stirn, was vollkommend ausreichen sollte um zu trillerpfeifen. Das sollte man aber auch von einem gut ausbebildeten rheinländischen Soldaten erwarten können. Sollte die Gasmaskenaktion jedoch noch irgendewie/wann plottrelevant werden, habe ich nichts gesagt ... 😉

Ja und dann noch die Geschichte mit dem Oberkommando. Nach ganzen zwei Wochen fällt ihnen also auf das dringender Handlungsbedarf besteht und umgehend eine Aufklärung stattfinden soll. Na, die Rheinländer haben aber wirklich die Ruhe weg.

Der Abriss der Kommunikation, selbst für einen so langen Zeitraum, war zwar ungewöhnlich, aber nicht außergewöhnlich, wenn man Interferenzen und feindliche Störsender hinzuzieht.

Ja ne, das lass ich nicht wirklich als Argument zählen, das hier ist das 1te Rheinland und kein Vorposten im Nirgendwo der seit 200 Jahren keinen Feindkontakt mehr hatte. Gerade für Einheiten die eine Flanke sichern, sollte sowas eines der obersten Gebote sein. Mh, und weil es mir gerade auffällt, die haben seit 2 Wochen keinen Nachschub bekommen? Keinen Melde/läufer/reiter/fahrer etc. etc. ?

Nicht falsch verstehen, ich will hier nur verbessern bzw. Denkanstöße geben. Ggf. habe ich auch einfach Fakten übersehen.
 
ich hatte schon irgendwie befürchtet, dass teile meiner story auf längere sicht hin starker kritik nicht standhalten würde, aber n bissl was kann ich hier noch klären
ich verstehe nie irgendwas falsch😉


Warum tragen sie Sturmschilde: erst einmal tragen sie natürlich nicht nur sturmschilde, sondern auch noch boltpistolen, Plattenrüstungen und Kettenschwerter. Und zum allgemeinen Warum: 3+Rettungswurf und cooles aussehen.(Punkt!)^^

zum kommunikationsabbruch: Die Situation ist einfach eine andere. Hier gehts es nicht um das ganze erste Rheinland, sondern nur um drei Kompanien(der hauptteil stürmt mit Macaroth gegen die Hauptlinie. Diese drei batallione halten zusammen mit zwei weiteren Regimentern eine Stadt mitten in den Sümpfen, durch welche nur eine Straße führt. Dieser gesamte Kampfverband ist an sich durch vorräte etc. unabhängig, gerade weil sie eben so weit von der hkl agieren.
Daher ist es auch nicht soo tragisch, das der funkkontakt zum oberkommando seit zei wochen abgeriessen ist, aber um so tragischer, dass er zum rest des Kampfverbandes, welcher nördlich des Flusses agiert, abgerissen ist

bei der gasmaske wirds mit der erklärung etwas schwiriger, aber ich versuchs trotzdem um ne logik zu gewährleisten.
Kraft ist n relativ junger kompaniekommandeur. aus übereifer hat er sich deshalb die ganze maske runtergefriemelt, weil er ja nicht nur ne pfeife pfeifen wollte sondern noch ne kurze ansprache machen wollte. als er den fehler bemerkt hatte, wars dann halt schon zu spät die wieder aufzusetzen, weils ne sehr komplizierte gasmaske war(ich denke da, wie bei fast allen dingen die das äußere meiner jungs betreffen ziemlich an die Krieg Ausrüstung. Die rheinländern sind im prinzip krieg Leute mit Blaugrauen abc Mänteln, darunter ne steingraue Cadia Flakweste und aufm Kopf n Helm der n bissl an die stahllegion Helme angelehnt ist)
Mir war die lücke hier übrigens zum teil schon beim schreiben klar, aber ich brauchte einen grund, damit kraft sich übergeben muss(hat keinen weiteren einfluss auf die story, war nur für die loll)

ich hoffe ich konnter die logik lücken n bissl schließen
 
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Ich meld mich auch mal wieder. Bin bei dieser Geschichte irgendwie mehr ein stiller Leser, vermutlich weil die anderen schon das meiste gesagt haben und ich keine Lust habe, die ganzen unwichtigen Fehler anzukreiden.

Deshalb kann ich meine Wertung der letzten Teile stark zusammenfassen:
Liest sich flüssig und ruhig, ohne zu langweilen. Ein paar mehr Gedanken von Kraft würde ich mir vielleicht noch wünschen, aber du schreibst ja sehr auktorial, von daher ok.

Ich denke, 1-2 Teile pro Woche sind ok. Ich persönlich mags auch nicht, wenn die so schnell auf einmal kommen, dann hab ich meist auch keine Lust, etwas dazu zu sagen.