40k Rheinland Omnibus

Öhm...über Bewärtungen hab ich keine Ahnung, ich kann nur meinen Senf dazu geben und der fällt recht positiv aus, gefällt mir richtig gut, nur wie so oft: Details, ich weis jetzt, dass der Alte (vom Berg) ein Nahkampfschwein mit Superleibwächtern ist, hab aber auf der anderen Seite eigntlich keine Ahnung wie der Chaotenführer überhaupt ausgeschaut hat!
 
Ich melde mich mal als stiller Mitleser... 😀

Ehrlich, ich finde deine Geschichte gut! :thumbsup:
Klar gibt es noch ein paar Dinge, die man verbessern kann, aber die gibt es auch mal ab und an bei einem Veteranen wie SHOKer. Aber um eben diese Fehler auszumerzen ist ja die Community da.

Also: Keep on going! 🙂
 
gestern ist ein guter freund von mir tötlich mit seinem auto verunglückt. tut mir leid leute, aber im Moment erscheint es mir leider etwas heftig, eine geschichte übers morden und blutvergießen ins internet zu stellen.
Diesen Sonntag gibt es kein update.
Nächste Woche Sonntag gibts wieder nachschub


oh man. Herzliches Beileid. Keine Sorge, sowas versteht sich doch von selbst.
 
Es ist wieder Sonntag, zeit die Rheinländer übern platz zu scheuchen


Kapitel 4

„Hoffe auf das Beste, aber bereite dich auf das Schlimmste vor.“
-Auszug – Taktisches Handbuch der Imperialen Armee-

Im Zwielicht der Dämmerung setzte sich der kleine, aus Spähern, Offizieren und Kommissaren bestehende Stoßtrupp in Marsch. Zurück ließen sie einen zerbrechlichen Brückenkopf, welcher in den nächsten Stunden die Verantwortung für das ganze Bataillon tragen musste.
Trotz seiner isolierten Plattenrüstung und dem ABC Mantel merkte Rossmann doch immer wieder wie kalt und nass die Nächte in diesem verdammten Sumpfloch wurden. Schon jetzt, in der Dämmerung zupfte die Kälte in ihren ersten Ansätzen an ihm. Die wärme des Tages begann zu weichen und ihren Platz nahm der Nebel ein.
Sie kamen gut voran und nutzen die letzten Strahlen der Sonne nach Möglichkeit aus. Doch Rossmann spürte neben der Kälte auch die wachsende Spannung seiner Männer. Jeder rechnete damit, das hinter der nächsten Ecke eine blutrünstige Kultistenhorde auf sie wartete und das Lichtspiel des Zwielichts war alles andere als Hilfreich.
Nach einer Stunde gedeckten Vorrückens hatten sie den Halben Weg zum Rathaus zurückgelegt und waren auf keine weiteren Spuren des Kampfes oder des Erzfeindes gestoßen, was Hoffnung in Rossmann aufkeimen ließ. Vielleicht war es wirklich nur ein Ausfall der Kommunikation, der Hinterhalt an der Brücke nur eine Zusammenrottung von versprengten Überlebenden. Es wäre zu schön gewesen.
Sie waren im Viertel der Ekklesiarchie angekommen und Rossmann ließ abrupt anhalten. „Was ist los Herr Major? Warum halten wir?“, Kirovs Stimme war u ein Flüstern an Rossmanns rechter Schulter. „Etwas stimmt hier nicht“, auch Rossmanns Antwort war nur ein Hauchen. Beim Anblick der hohen, teils schwer zerschossenen Kirchtürmen heulten bei Rossmann mehr als ein Jahrzehnt militärischer Felderfahrung auf. Hinter einer zerstörten Mauer geduckt ließ er seinen Blick über die hohen Türme schweifen. Er kannte diese Situation. Er hatte schon zu viele Makropolen gestürmt um sie nicht zu kennen. Irgendwo musste...
Es war ein kurzer, fast nicht sichtbarer Blitz aus einem der nächsten Türme. Kein Donner folgte. Rossmann wurde von einer plötzlichen Kraft zur Seite gerissen und auf dem Boden geworfen.
Das rettete ihm das Leben.
Kirovs Junior hatte Rossmann aus der Schussbahn gerissen, nur einen Augenblick, bevor die Kugel wie eine Hornisse durch den Bereich zischte, an dem sich vorher noch der Kopf des Majors befunden hatte.
Kraft rief sofort „Deckung“ und Jägers Leute nahmen das Loch in der Mitte des Turms unter Feuer, aus dem der Attentäter geschossen hatte, während Jäger selbst sich dem Turm in Schatten gehüllt näherte.
Rossmann war noch wie benommen, als der Junior von ihm runter stieg und ihm die Hand zu aufstehen reichte. Rossmann nahm sie an. Der stille Schatten von Kirov hatte ihm soeben das Leben gerettet. Wie hieß er noch? Rossmann versuchte sich zu erinnern. Northfield? Nein, Nietfeld das wars. Der schweigsame Junior war ihm bisher noch gar nicht aufgefallen, es war ds erste Mal, dass er ihn genauer betrachtete. Rossmann schätzte ihn auf ungefähr 20 Jahre. Ein brauner Haarschopf, der sich verstohlen unter seiner Mütze zeigte, rundete ein schmales, sehniges Gesicht ab, dem man durchaus Sympathie entgegenbringen könnte, wenn da nicht die Uniform wäre.
„Ich danke ihnen, Herr Junior. Sie haben einen gut bei mir.“
Nietfeld schaute etwas verlegen drein und nickte höflich. Das amüsierte Rossmann etwas, aber er machte sich keine weiteren Gedanken darüber. Es war einfach der falsche Zeitpunkt, über so etwas nachzudenken, wenn der Feind einen im Visier hatte.
Nachdem Jägers Jungs das Deckungsfeuer eingestellt hatten und Jäger im Schatten verschwunden war, lag pure Anspannung auf dem kleinen Stoßtrupp, der sich so gut es ging hinter Mauern kauerte. Zehn Minuten verharrten sie in dieser Position und gaben keinen Laut von sich.
Es war ein leises Knirschen vor ihrer Position, dass sie alle hoch schrecken ließ. Die Waffen im Anschlag zielten alle schussbereit in die Dunkelheit, bis ein Komklick die Entwarnung gab. Jäger hatte es geschafft. Zäh wie Klebstoff löste sich die Gestalt aus den Schatten. Jäger schlenderte lässig zu ihnen rüber und hielt dabei den Kopf des Scharfschützen am Haarschopf in seiner Hand. Er Pfiff leise für sich eine alte Siegeshymne.

Die Dunkelheit hatte sie umhüllt und zu Schatten gemacht und der Nebel verschluckte ihre Geräusche.
Der Angriff des Heckenschützen hatte die kleine Gruppe unter Major Rossmann wachgerüttelt. Vorsicht war von nun an geboten, weshalb man sich dazu entschieden hatte, erst bei Nacht weiter zu marschieren. Obwohl die Spezialität des ersten definitiv nicht in der Heimlichtuerei lag und eigentlich nicht einmal die Ausrüstung auf Stille ausgelegt war, machte sich das Einsatzkommando recht gut, vor allem unter den Witterungs- und Lichtumständen.
Kraft prüfte noch einmal seinen Auspex. Sie standen mittlerweile nur noch knapp fünfhundert Meter vor dem Domplatz, einer großen Freien Fläche, vor der Hauptkirche der Stadt.
Kraft erinnerte sich noch dunkel an den St. Celestine Dom. Ein gewaltiger Bau, über dreihundert Meter hoch. Zwar überwältigte Kraft so etwas nicht, immerhin war er in der Mittelschicht einer gewaltigen Makropole aufgewachsen und kannte noch weit gewaltigere Bauwerke, doch nichts desto trotz war diese Kirche Eindrucksvoll. Auch hier musste Kraft sich wieder schmerzhaft an das war erinnern. Das Imperiale Bombardement und die Luftangriffe hatten peinlichst, geradezu minutiös darauf geachtet, dass keine Imperiale Granate eine der ältesten Imperialen Kirchen dieses Planetens beschädigen würde, nur um heraus zu findet, dass der Erzfeind sie bei seinem Rückzug mitsamt des Munitionsdepot, welches er sicher und trocken in der Kirche untergebracht hat, gesprengt hatte. Von da an war das Gebäude nur noch eine schwelende Ruine.
Der Auspex zeigte nichts an und Kraft wusste nicht, ob er nun beruhigt oder verunsichert sein sollte. Seit dem letzten Zwischenfall waren sie auf kein weiteres Lebenszeichen, weder Freund noch Feind gestoßen und in wenigen Minuten würden sie gezwungener Maßen einen der gröten offenen Plätze der Gesamten Stadt überqueren müssen, wenn sie zum Rathaus wollten.
„Irgendwelche Ausschläge Kraft?“, die Stimme des Majors ließ auch ein wenig Nervosität erkennen wenn Kraft sich nicht verhört hatte. „Nein Sir, nicht ein einziges“ „Verdammt, dass gefällt mir nicht. Egal ob die Imperialen Einheiten überrannt worden sind oder nicht, wir hätten doch Mittlerweile auf irgendwelche weiteren Lebenszeichen stoßen müssen.“
„Wieso verunsichert sie dieser Platz so Herr Major? Was erwarten sie dort zu finden und vor allem, warum umgehen wir ihn nicht?“, Kirovs Stimme hatte einmal mehr einen Ton, in dem sämtliche Zeichen von Bewertung fehlten, es war einfach nur eine offene Frage, was Kraft an diesem Mann auch schätzte. „Das ist leider nicht so einfach, wie es aussieht Herr Lordkommissar. Zum einen, müssen wir über diesen Platz, weil von dort aus der einzige Weg zum Rathaus führt, von dem ich weiß. Und das, was mich beunruhigt, ist die Tatsache, dass ich nicht weiß, was ich da finden werde. Als ich diesen Platz zum letzten Mal besucht habe, war dort ein großes Lager der Remourburger. Wenn alles gut läuft, werden wir schon dort wissen, was los ist. Wenn es schlecht läuft, stehen wir dort auf offenem Felde dem Tod gegenüber.“
„Dann würde ich vorschlagen, dass wir keine Zeit mehr mit tratschen verlieren und uns endlich Gewissheit verschaffen“, Kraft sah Rossmann das Unbehagen richtig an, als er Krieger zustimmte. „Uns wird wohl nichts anderes übrig bleibe.

Als Leutnant Rüter die Mission vom Major angenommen hatte, hätte er nicht gedacht, dass es so hart werden würde.
Sie waren gerade einmal vier Stunden hier und mussten schon fünf harte Angriffe abwehren, welche ihnen schon jeder für sich zahlenmäßig überlegen waren. Als der Major abgezogen war, hatte Kraft zusammen mit den zwanzig Gardisten und den paar schweren Waffenteams die er hatte, gerade einmal fünfundsiebzig Mann. Mittlerweile war diese Truppe auf dreiundfünfzig gesunken.
Es war einfach brutal. Besonders der erste Angriff hatte sie schwer getroffen. Sie hatten sich noch nicht verschanzen können und wurden mehr oder weniger überrascht, weil der Gegner es geschafft hatte die vorgeschobenen Posten zu meucheln. Es war als würden einhundertfünfzig eitrige Halbnackte wie aus dem Nichts auftauchen. Sie hatten diesen Angriff nur aus zwei Gründen überlebt. Zum einen war Rüter so geistesgegenwärtig gewesen, zuerst die Stellungen für die schweren Bolter ausheben zu lassen und zum anderen hatten die Gardisten ihnen den Arsch gerettet.
Rüter schritt den Graben ab und schaute in eine leer wirkende Gasmaske nach der anderen. Er wusste, dass unter jeder einzelnen ein absolut erschöpftes Gesicht war. Nur durch das noch im Körper befindliche Adrenalin waren seine Männer überhaupt noch bei Bewusstsein und damit noch am Leben. Trotzdem fragte Rüter sich, wie lange sie es noch schaffen würden. Er wusste nicht, woher der Gegner in diesem Bereich so viele Reserven mobilisieren konnte, aber bei jedem Angriff schienen es mehr Feinde zu werden, während seine eigene Einheit rapide schrumpfte. Beim Imperator, wenn nicht bald die Verstärkung vom Hauptmann kommt, können wir uns selbst einsargen. Dieser Gedanke schoss ihm nunmehr immer häufiger durch den Kopf. Das Kom war vollkommen ausgefallen, daher konnte er nicht einmal erfahren, ob der Bote es geschafft hatte.
Der schrille Pfiff einer Trillerpfeife riss Rüter jäh aus seinen Gedanken. Um ihn herum rammten müde Arme frische Magazine in ihre Waffen und zitterige Hände arbeiteten an den Entsicherungshebeln ihrer Waffen.
Ein neuer Angriff.
Als Rüters ermüdetes Gehirn diesen Gedanken endlich verstanden hatte, hatten seine immer schwerer werdenden Arme schon längst die Boltpistole einsatzbereit gemacht und das Kettenschwert gezogen und zu surrendem Leben erweckt.
Wahrscheinlich wäre Rüter über diese eiskalte Automatisierung erschreckt gewesen, wäre er nicht zu Müde gewesen, sie zu bemerken.
 
freut mich, das es euch fereut!
Da dieses Buch soweit fast abgetippt ist(ist bei mir auf dem rechner abgetippt, hier im forum ist gerade ungefähr die hälfte on) hab ich mal ne frage: gibt es irgendwelche chars, von denen ihr im nächsten Buch mehr hören wollt? Also z.B. De Vall, Jäger, von Steinberg, etc.
Ich hab das skript so weit fertig, aber da ich noch nicht angefangen habe zu tippen, kann ich immer noch meine künstlerische freiheit ausnutzen.



Das nächste buch wird übrigens "Heilige Spuren" heißen.
 
Die letzten Meter lagen vor ihnen und nur noch eine zerfallene Habitatsruine versperrte die Sicht auf den Platz. Jäger war der erste der die letzte Mauer erreichte. In jahrelang eingeübter Routine schmiss er sich mit dem Rücken an die Wand neben einem Loch zum Platz. Einer seiner Späher deckte die andere Seite des Loches. Rossmann war dieses herum geschleiche jedoch satt. Mit entschlossenen Schritten und gezogenem Schwert ging er direkt auf den Eingang zu. Entweder wartete hinter dieser Mauer die Rettung oder der Untergang, so oder so, er würde sich nicht mehr länger davor verstecken.
Kurz bevor der Major den ersten Schritt aus dem Loch tat, schmiegten sich Jäger und sein Späher um die Ecke auf den Platz, um mit ihren Lasergewehren Deckung zu geben.
Es dauerte nur wenige Augenblicke und alle drei ließen ob des Anblicks, den der Platz bot, die Waffen aus den Händen gleiten. Kraft hätte nicht geglaubt was er da gesehen hatte, wenn er den Platz nicht wenig später mit eigenen Augen gesehen hätte. Oberst Rossmann stand da wie versteinert, Jäger, der kaltblütigste Mörder des Regiments, viel auf die Knie und wimmerte leise in seine Gasmaske und der andere Späher wurde ganz ohnmächtig.
Der gut einen Quadratkilometer große Platz in mitten des geheiligten Bezirkes der Stadt glich einer Schlachterei und Kraft war im nach hinein davon überzeugt, dass diese Beschreibung der Sache nicht einmal im Ansatz gerecht wurde.
Das ehemalige Reservelager der Remourburger und der Stahllegionäre war übersät mit zig tausenden von Leichen – alle auf den ersten Blick Imperial. Zwischen nieder gebrannten Zelten und zerstörten Geschützen hatte der Feind sie aufgebahrt. An manchen Stellen waren sie zu Haufen aufgeschichtet worden, an anderen Stellen hatte man sie gekreuzigt oder gepfählt. Der Rauch von brennenden Leichenhaufen und qualmender Wracks lag in der Luft und zusammen mit dem fürchterlichen Geruch nach Blut und Fäkalien wurde sogar das Atmen mit den Gasmasken schwer. Das Blut stand auf dem ganzen, verdammten Platz knöcheltief und man konnte nirgendwo hinsehen ohne auf verstümmelte und misshandelte imperiale Leichen zu schauen, sogar die Turmwände der Kathedrale waren bis in eine Höhe von 20 Metern mit Leichen förmlich gepflastert und Kraft wollte einfach nicht wissen, wie sie dahin kamen.
Das gesamte Einsatzkommando war wie paralysiert und es war Kirov der diesen Zustand beendete. Er schien der einzige zu sein, abgesehen von den Rheinwächtern, die sowieso keine Regung zeigten, der nicht von diesem Anblick verstört zu sein schien. Auf eine fast väterliche Weise ging er langsam von Soldat zu Soldat, faste den Männern an die Schultern und sprach ihnen kurz und ermunternd zu. Auch zu Kraft ging er und redete kurz mit ihm, aber Kraft konnte sich später einfach nicht mehr daran erinnern, was er zu ihm gesagt hatte.
Auch Rossmann fing sich wieder. Sie hatten nun für mehr als fünf Minuten da gestanden wie auf dem Präsentierteller und er sorgte dafür, dass zu ändern. Die Truppe schlich langsam über den Platz, immer nach Gegner Ausschau haltend, obwohl es komischerweise keine zu geben schien. Der Platz war Tot – buchstäblich. Die Männer versuchten nach Möglichkeit bei ihrem Vorankommen nicht auf Leichen zu treten, auch wenn das ein ziemlich aussichtslosen Unterfangen war.
Kraft tat sein bestes auf den Boden zu gucken, da die Anordnung mancher Leichenhaufen ihm derbe Kopfschmerzen bereitete. Auf dem Boden gab es neben dem Blutsee zwar auch genug schrecken, aber der war wenigstens auszuhalten. Ab und zu, wenn er um einen ausgebrannten Panzer schlich oder um eine Zeltruine, schaute er mal hoch, um den Horizont nach Gegnern ab zu suchen. Nichts. Wo waren diese Bastarde nur hin? Eine Streitmacht dieser Größe wurde nicht einfach so niedergemetzelt, was auch einige Kampfspuren bewiesen. An diesem Moment kam Kraft der Gedanke. Dieses Schlachtfeld hier war doch eigentlich Beweis genug, dass die nördliche Linie vollkommen überrannt worden war. Wohin gingen sie den nun? Sie müssten sich doch schon längst auf den Rückweg machen, um den Rest des Bataillons zu warnen. Er würde den Major fragen. Kraft schaute sich um. Um ihn herum waren alle Mitglieder des Einsatzkommandos, alle außer Rossmann. „Hey, Jäger! Haben sie den Major gesehen?“ Jäger schaute sich um und war dann wie perplex. „Verdammt!“. Der schock saß ihnen so tief in den Knochen, dass sie einfach vorgerückt sind und gar nicht bemerkt hatten, dass der Major nicht mehr bei ihnen war. Alle hielten sofort inne und begannen sich umzusehen. Ein Major inklusive zweier Leibwächter löste sich nicht einfach in Luft auf.
„Da hinten ist er!“, es war einer der Späher, der knapp fünfzig Meter hinter Kraft war. Das Einsatzkommando setzte sich sofort in Bewegung.
Rossmann und die Rheinwächter waren einhundertfünfzig Meter hinter ihrer alten Position zurückgeblieben, ohne etwas zu sagen und ohne dass es jemand bemerkt hatte. Der Alte saß auf einem durchlöcherten und umgekippten Eisenbottich und starrte auf einem gepfählten Offizier der Stahllegion der vor ihm war.
„Alles in Ordnung Herr Major?“, Kraft war besorgt, das war nicht normal für den Alten.
„Wissen sie wer das ist?“, er zeigte mit einer Geste auf den Stahllegions Offizier. Kraft betrachtete ihn von Oben bis unten, aber obwohl man dem armen Mann die Maske weggerissen hatte um sein schmerzverzerrtes Gesicht zu präsentieren, viel Kraft nicht ein wer es war und er schüttelte den Kopf. „Das ist Hauptmann Gindolf von der Aufklärungskompanie der Stahllegion. Er war bei der ersten Einsatzbesprechung dabei.“ „Sir?“, Kraft wusste nicht worauf Rossmann hinaus wollte und wenn er ehrlich zu sich war, wollte er einfach nur noch runter von diesem Platz.
„Das hatte er noch in seinen verkrampften Händen“, Rossmann hielt ein kleines, verschlissenes, schwarzes Lederbuch hoch, auf dessen, mit Blut verkrusteten Einband Kraft in matt goldener Schrift „Logbuch“ lesen konnte.
„Wir müssen schnellstens zum Rathaus“, mehr sagte Rossmann nicht und setzte sich in Bewegung. Die Rheinwächter folgten ihm sofort.

Feldbuch von Hauptmann Isaac Gindolf 343.Stahllegion/Spähkompanie

Tag 121 des Angriffs auf Indrid

Nach einigen Bemühungen haben wir es endlich geschafft, eine, für unsere Chimären sichere, Route durch die Sümpfe zu finden. Meine Einheit hat jetz im Rücken des Feindes Stellung bezogen. Der feind scheint es nicht bemerkt zu haben.

Tag 123 des Angriffs auf Indrid

Der neue Außenposten hat sich als äußerst wertvoll erwiesen. Durch unsere Informationen über die Feindlichen Nachschublinien konnte die leichte Feldartillerie der Remourburger ganze Arbeit leisten. Habe gehört, dass der Funkkontakt zum Hauptquartier gestern abgerissen ist. Verdammte Statik!

Tag 124 des Angriffs auf Indrid

Corporal Sydney ist heute gestorben. Dieser verdammte Idiot ist bei der Rückkehr vom Spähposten vom Weg abgekommen und im Moor ertrunken. Keller fand seine Leiche einige stunden später-die Hand schaute noch aus dem Wasser.

Tag 130 des Angriffs auf Indrid

Die letzten Tage hat der Feind nicht viel Nachschub durchgebracht und wir hatten daher nicht viel zu tun. Gestern kamen jedoch drei große, schwarze und schwer gepanzerte Fahrzeuge über die Hochstraße. Ich habs zwar durchgegeben, aber da sie unbewaffnet waren und zu schwer gepanzert waren wurden sie nicht beschossen.

Tag 136

Heute ist der Funkkontakt zu unserer Einheit abgebrochen. Ob sich die Interferenzen wohl ausgebreitet haben? Ich hab eine Chimäre mit einem Meldegänger durch geschickt um beim Oberst nachzufragen .

Tag 138

Irgendwas geht da vor. Der Meldegänger ist nicht zurückgekommen und auch der Versorgungstrupp ist seit einem Tag überfällig. Vielleicht liegt das an den zunehmenden Kämpfen. Es ist immer möglich, dass sie durch starken Beschuss aufgehalten werden.

Tag 139

Keller kam heute zu mir, Kreidebleich. Er sei vom Spähposten 15, unserem am weitesten vorgeschobenen. Er konnte kaum im ganzen Satz sprechen. Er sagte, dass eine gewaltige Streitmacht auf dem Weg hier her ist. Die Zahlen die er genannt hatte, halte ich jedoch für Unsinn. Er scheint zu lange in der Sonne gesessen zu haben. Werde mich umgehend davon überzeugen.

Tag 140

Keller hatte Recht. Muss den Oberst warnen. MILLIONEN!!

Tag 141

Sind jetzt mit der gesamten Einheit kurz vor Goldtorstadt. Die Chimären kommen nur langsam durch den Sumpf. Kann immer noch nicht glauben, was ich gestern gesehen hab. Der Feind kann unmöglich so Viele Männer haben.
Habe seit heute morgen starke Kopfschmerzen. Muss am Stress liegen.

Tag 142

Goldtorstadt erreicht. Immer noch kein Funkkontakt. Keller hat Selbstmord beganngen. Was ist nur los? Hab Schmerzmittel gegen die Kopfschmerzen genommen. Haben nicht geholfen. Wird immer wieder schwarz vor Augen. Iele Männer klagen über Nasenbluten.

Tag 143

Das ist mein letzter Eintrag. Haben den Platz erreicht. Nur Tote.
Irgendwas ist mit den Männern passiert. Sie gingen auf einander los, haben sich erschossen und abgeschlachtet. Ganz plötzlich. Hab mich in meiner Chimäre eingeschlossen. Sie Hämmern an der Tür. Sie werden bald durchkommen. Melannie, ich werde dich vermissen, pass auf die Kinder auf. Imperator vergib mir meine Schuld. Imperator vergib mir me-
 
Also ich weiß nicht, mir gefällt dieses Kapitel nicht. Ich glaube, du übertreibst ein wenig. Sowohl, was die Beschreibungen des Schlachtfeldes angeht als auch die Zahlen der feindlichen Armee. Letztere sind zwar möglich, ich versteh aber nicht, wie die aufgehalten werden sollen. Das nimmt der Geschichte ihre Spannung, weil es am Ende eigentlich nur ein großes sinnloses Gemetzel werden kann. Oder eine überraschende und unglaubwürdige Wende des Schicksals. Na mal sehen, vielleicht hast du ja auch eine gute Idee.

Ich bin außerdem etwas verwirrt. Einmal verhält sich dein Major völlig schwachsinnig. Man geht im Krieg nicht einfach drauflos, weil man keine Lust mehr auf Heimlichtuerei hat. Das machen vielleicht junge Rekruten, die dann gewöhnlich draufgehen. Und ich verstehe auch nicht dem Zusammenhang zwischen "wissen Sie, wer das ist?", dem Inhalt des Logbuches und der Entscheidung, zum Rathaus zu müssen. Alles irgendwie nicht ganz schlüssig für mich, aber vielleicht willst du damit ja andeuten, dass der gute Rossmann langsam den Verstand verliert. Das wäre mal interessant.
 
Zuletzt bearbeitet:
der Wahnsinn ist ein schleichendes Gift....
aber hier nicht zwingend anwesend. das Ende dürfte dir gefallen, da es in eine etwas andere Richtung geht, als du im Moment wohl vermutest, lass dich überraschen, es wird im übernächsten Teil so weit aufgelöst.

mit dem völlig schwachsinnigen verhalten muss ich dir jedoch leider recht geben. ich hatte gehofft, dass ich eben diesen Effekt dadurch entschärft hätte, dass Jäger mit den Spähern zuerst auf den platz ging und das vorher schon keine Lebenszeichen auf dem Auspex erkennbar waren. die Andeutungen sind aber leider nicht offensichtlich genug gewesen
nehm ich auf meine kappe
 
Ich habe die Geschichte bis jetzt in einem Ruck gelesen. Gefällt mir, was du so schreibst. Dein Stil ist gut und die Handlung in Ordnung. Ich habe nichts gegen "Überimps". mMn werden imperiale Soldaten in diversen Geschichten als zu schwach beschreiben.
Ich bin jetzt mal gespannt, wie du die Million aufhalten willst.
 
Wieder ein guter Teil, nur eine Sache verwundert mich etwas. Doch nicht, hab mir die Stellen nochmal durchglesen.

Ich bin ja auch dafür Imps etwas mehr als Kanonenfutter sein zu lassen, aber sind sie nunmal. Auch wenn es gegen Kultisten/Rebellen/Verräter geht. Das sind wenigstens fast gleichwertige Gegner. Gut, bis jetzt scheinen die Rheinländer nur auf plünderde Mobs und nicht auf richtige Soldaten getroffen zu sein, aber das kann ja noch kommen. (<-- Das ist ein Denkanstoss). Überimps meinte ich hauptsächlich deshalb, weil sie Jungs ja Plattenrüstungen tragen und sich darin auch noch gut tarnen können. Gibt es zwar, ist aber extrem selten. Dafür liest man verhätnismäßig oft davon. An dieser Stelle.

"Rekut, der Feind kommt in überwältigender Überzahl direkt auf sie zu, was machen sie?"
"Zurückziehen?"
"Zurückziehen könne sie ihre Vorhaut, hier heißt das Ausweichen."

Das Niveau ist grad unters Bett gekrabelt und heult. <_<


mfg Cross