40k Rheinland Omnibus

zurückzihen lol
denn muss ich mir merken

zu den überimps: das mit den plündernden mobs hast du gut erkannt und das ist auch der einzige grund, warum die Rheinländer bisher noch vergleichsweise niedrige verluste hatten, jedoch haben die keine tarnbaren plattenrüstungen.
Plattenrüstungen sind im Rheinländischen Militär nur den Offizieren ab dem rang eines Hauptmanns, bzw Oberleutnants gestattet und den STurmpionieren( dem mit Schrotflinten ausgestatteten Gardistenäquivalent-nicht die von der Schola, nur ein beispiel).
Tarnung liegt eigentlich überhaupt nicht in der natur der Rheinländer( bis vll. auf die Tarnung von Stellungen). Daher beziehen die Rheinländischen Regimenter ihre Rekruten für die Spähkompanien auch von Welten, die sie kolonisiert haben.
 
"Rekut, der Feind kommt in überwältigender Überzahl direkt auf sie zu, was machen sie?"
"Zurückziehen?"
"Zurückziehen könne sie ihre Vorhaut, hier heißt das Ausweichen."

Das Niveau ist grad unters Bett gekrabelt und heult.

Im Gegenteil, das ist wohl eines der besten Zitate eines jeden BW Ausbilders, das könnte das Niveau niemals runterziehen.

Ansonsten, ja ... dem Aha-Erlebnis kann ich zustimmen.


 
Naja, es gibt Wehrdienstverweigerer die sowas überhaupt nicht lustig finden. Daher lieber so tun als finde man den Spruch selber dumm. Das beugt streit mit pseudoklugen Leuten vor. Und es ist statistisch erwiesen das ein nicht zu verachtender Teil (bei Computerspielern die sich in Foren angemeldet haben und an der Umfrage teilnahmen ca. 85%!) der Spieler, welche "Kriegspiele" spielen den Wehrdienst verweigern. Und es gibt immer wieder Leute, die darauf stolz sind und alles, was auch nur mit der Bundeswehr in Verbindung gebracht werden kann sofort runtermachen.

Nun gut. Soviel dazu. Sarge18, hast du zufällig den genauen Hintergrund deiner Armee und ihren Welten irgendwo niedergeschrieben? Scheint ja sehr umfangreich zu sein. Sowas interessiert mich. Da kann ich mich immer inspirieren lassen.


mfg Cross
 
so in 15 Minuten ists Sonntag, aber ich kanns nicht mehr abwarten.
Viel Spaß damit Leute


Die Verluste waren brutal und Leutnant Rüter wusste nicht, ob sie hier lebend durchkommen würden. Es erschien unmöglich, dass der Feind es geschafft hatte, so viele Truppen im Hinterland der Front zu verstecken, aber Sturmangriff auf Sturmangriff hämmerte gegen den Brückenkopf. Er hatte schon lange aufgehört, die Gegner zu zählen die er mit Boltpistole und Kettenschwert niedergemacht hatte und das selbe zählte auch für seine Wunden.
Die Situation wurde von Angriff auf Angriff immer kritischer. Von den fünfzig Mann seines Zuges lebten noch neunzehn, von denen keiner unverletzt war. Ohne die Gardisten hätten sie es nicht einmal ansatzweise bis zu diesem Punkt geschafft, aber auch diese tapferen Männer waren mittlerweile auf einen kleinen geschundenen Haufen reduziert worden. Die Munition wurde langsam knapp, die zwei verbliebenen Sanitäter waren überlastet und alle waren sie vollkommen erschöpft.
Auf dem Vorplatz vor den Gräben stapelten sich die Leichen und Rüter hatte untersagt sie zu verbrennen, da sie für so etwas nicht mehr genügend Promethium hatten. Beim goldenen Thron, hoffentlich hielten die Filter der Gasmasken.
Die Nacht lag schwer über der Stadt, als Rüter mit seinen zwei verbleibenden Stabsfeldwebeln die Gräben abging. Erschöpfte Gestalten in grauen Mänteln kauerten in ihren Schützenlöchern um zwischen den Angriffen zumindest etwas Schlaf zu finden. Schon bald würden die Pfeifen sie wieder aus dem unruhigen Schlaf reißen, das wusste der Leutnant, da der letzte Angriff schon mehr als zwei Stunden zurücklag. Wenn der Feind in dem bisherigen Tempo weitermachen würde, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie überrannt und niedergemacht werden.
Eine einsame rote Feuerblume schlängelte sich in den, vor den Gräben liegenden Ruinen durch die Nebelschwaden, um am Höhepunkt ihrer bahn langsam wieder gen Erde zu sinken. Der nächste Angriff setzte ein. Metallische Pfeifen wurden geblasen und geschundene Gestalten bemannten ein weiteres Mal die Gräben. Aktivität füllte das Gelände, als die Letzten Verteidiger sich bereit machten, ein weiteres Mal den feindlichen Ansturm zurück zu schlagen. Während abgeschossene Leuchtkugeln der Nacht ein unwirtliches Licht gaben, lud Rüter ein frisches Magazin in seine Boltpistole, sein Vorletztes. Er war Müde von dieser Scheiße.

Die ersten Gestalten rannten aus dem Schatten in das tote Licht der Leuchtkugeln und sofort fielen die ersten Schüsse. Eine Taktik, wie sie bei der Verteidigung der alten Linie angewendet wurde, war hier nicht ein zu setzen. Sie hatten nicht die schweren Waffen, um den Gegner so nahe an die Gräben heran zu lassen. Hier, auf dem begrenzten Gelände zählte jeder Meter. Der Feind würde den ganzen Weg unter freiem Feuer stehen, für disziplinierte Salven fehlten Rüter die Feldwebel, sowie die Männer.
Rüter betrachtete, wie die ersten Garben der Maschinenkanonen durch die feindlichen Reihen fegten und vereinzelte Granaten aus Handwerfern Splitterwolken zwischen den anstürmenden Ketzern verteilten und er stutzte. Etwas stimmte nicht. Dies waren nicht die sabbernden Kultisten, welche die letzten Sturmangriffe durchgeführt hatten. Mit eisernen Kürassen geschützt und mit Lasergewehren bewaffnet, standen sie hier einer neuen Klasse des Feindes gegenüber. Schon an der Art, wie sich die Kerle bewegten, konnte der Leutnant erkennen, dass sie noch tiefer in der Scheiße saßen, als angenommen. Wo die Kultisten dicht gedrängt und Kopflos ins Feuer liefen, nutzten diese Soldaten jedes bisschen Deckung aus, dass sich ihnen bot. Rüter begann seine Männe anzutreiben. Wenn sie hier lebend raus kommen wollten, mussten sie sich mehr ins Zeug legen. Feuerraten wurden erhöht und die Rohre der Maschinenkanonen begannen fast zu glühen. Der Abschaum war mittlerweile so nah herangekommen, das Rüter ihre Gesichter erkennen konnte, bzw. was ihre Gesichter verdeckte. Bronzene Masken, die dämonische Fratzen schnitten um ihre Gegner zu verhöhnen. Rüter hob seine Boltpistole und lehrte seine letzten Magazine.
Durch kombinierte Anstrengung seiner Männer, der Gardisten und vor allem der schweren Waffen schien es so, als könnten sie den Ansturm ins Wanken bringen. Obwohl die gegnerischen Reihen noch in die hunderte gingen, begannen die Verluste die stürmenden zu verunsichern. Die Feldwebel spornten ihre Männer noch weiter an, um diesen Moment der Schwäche aus zu nutzen, doch die Euphorie währte nur kurz. Grelle Blitze durchzuckten die Nacht und die Barrikaden, in denen sich die Waffenteams der Kanonen verschanzten lösten sich in orange-roten Explosionen auf. Zwei Radpanzer, über und über mit häretischen Symbolen überzogen brachen aus den Ruinen hervor und begannen die Imperialen Linien erbarmungslos mit dem Feuer ihrer Geschütze und ihrer schweren Maschinengewehren zu überziehen.
Ohne die Unterstützung der schweren Waffen, war die Position in den Gräben Hoffnungslos, zumal sie nun keine Möglichkeiten mehr hatten, den Radpanzern zu bekämpfen. Rüter sah den letzten Strohhalm förmlich vor sich. Die Linie war nicht mehr zu halten, da sie in den nächsten Minuten überrannt werden würden und an Rückzug war auch nicht zu denken, dafür waren die Radpanzer zu schnell. „Bajonette auf pflanzen! Fertig machen zum Sturmangriff! Zeigen wir diesem Abschaum, was es bedeutet als Rheinländer zu sterben.“ Ein letzter Sturmangriff hatte zumindest etwas heroisches an sich und mit ein bisschen Glück konnten sie es sogar der Verstärkung durch ihr Opfer etwas leichter machen.

Lange stählerne Schwertbajonette wurden auf die Läufe der Mk V Lasergewehre gesteckt. Ein letztes Mal wurden neue Magazine in die Waffen gerammt. Es erfüllte Rüter mit Stolz, dass er mit Männern dienen durfte, die dem sicheren Tod so professionell gegenüber standen, dass sie keinen Moment zögerten.
Rüter entnahm Jansen, seinem gefallenen Adjutanten noch die Laserpistole und dann zog er sein Schlachthorn. Ab dem Rang des Leutnants hatte jeder rheinländische Offizier ein solches Horn. Es war ein Statussymbol und erfüllte jeden der es tragen durfte mit Stolz. Ein letztes Mal atmete der junge Leutnant noch tief durch seine Gasmaske und zog sie sich dann vom Gesicht. Der Ruf des Horns hämmerte über den Schlachtenlärm hinweg, dicht gefolgt vom, durch die Gasmasken gedämpften Kriegsruf der Rheinländer.
Der Graben setzte sich in Bewegung. In vollem Lauf aus der Hüfte schießend stürmten die letzten Verteidiger des Brückenkopfes auf ihre verhassten Feinde zu, die Gewehre vor sich wie Speere.
Wo sich die Kultisten auf der Brücke durch den plötzlichen Gegenangriff vollkommen überraschen ließen, reagierten diese Feinde bei weitem professioneller. Keiner weichte zurück und angetrieben von ihren mit Beulen überzogenen Unteroffizieren erwiderten sie das Feuer.
Obwohl der Weg zwischen den beiden Linien kurz war, war das Feuergefecht blutig und verlustreich. Rheinländer und Gardisten vielen genauso wie Kultisten, so brutal es jedoch auch gewesen sein mag, es war kein Vergleich zu dem Gemetzel welches der folgende Nahkampf darstellte. Angetrieben durch den Mut der Hoffnungslosen sprengten sich die Rheinländer förmlich durch die Linie. Jeder Mann kämpfte in diesem Gefecht wie ein Löwe. Gliedmaßen wurden abgehakt, wo Grabenäxte Körper trafen. Kampfmesser schlitzten Bäuche auf und Sterbende versuchten verzweifelt ihre Gedärme im Körper zu halten. Knochen brachen und Bajonette wurden wie Lanzen durch den feind gebohrt. Rüter fand sich schnell Seite an Seite mit Sergeant Armstrong wieder, dem Anführer der Gardisten. Ihre beiden Kettenschwerter wüteten fürchterlich und um sie herum flogen Blut Fleisch und auch Funken, wenn die gierigen Zähne der Kettenschwerter auf Rüstungen trafen. Anhand der Wunden, die am nächsten Tag auf den Leichen gefunden wurden, wurde festgestellt, dass beide zusammen sich mindestens durch vierzig Feinde geschlachtet hatten.

Doch der rheinländische Gegenangriff verlor durch die absolute Überlegenheit des Gegners schnell an Schwung und es musste ein hoher Preis bezahlt werden. Die Verbliebenden wurden langsam aber sicher in Richtung ihrer Gräben zurückgedrängt, jedoch ohne einen Zoll Boden kampflos auf zu geben.
Es war dieser Punkt der Schlacht, in dem endlich die Verstärkung eintraf. Sie Kündigte sich durch mehrere Salven grellen roten Lichts an, welche zielsicher ihren Weg zu den feindlichen Radpanzern
fand. Die stählernen Ungetüme erzitterten kurz, aber heftig durch den Einschlag, nur um Sekunden später spektakulär in die Luft zu fliegen.
Es schien, dass von Steinberg die wenigen Chimären, die das Munitorum vor Antritt der Kämpfe mobilisiert hatte. Aus allen Rohren feuernd bretterten fünf Panzer über die letzten Meter der Brücke auf die Gräben zu und schoben dabei Wracks bei Seite wie Spielzeug. Wo immer keine Gefahr bestand, die eigenen Leute zu treffen fegten Garben der schweren Bolter, Multilaser und Maschinengewehre in die Feindlichen Linien. Kurz vor den Gräben kamen die Chimären schließlich schlitternd zum Halt. Schwere Luken am Heck der Panzer sprangen auf und heraus stürmten schwer bewaffnete Sturmpioniere. Ohne zu zögern stürmten diese sofort auf das Gemetzel zu um ihren Kameraden zu helfen. Schwere Schrotflinten wurden wieder und wieder in die Menge gefeuert und Trommelmagazine wurden geleert. Die Pioniere brachten die Wendung. Unter ihrer Deckung schafften es die letzten überlebenden Verteidiger endlich, sich vom Feind abzusetzen und sich in Sicherheit zu bringen. Der eigentliche Kampf war nach dem Eintreffen der Pioniere schnell vorbei. Den schwer gerüsteten Eliteeinheiten mit ihren vielen Flammenwerfern hatten die Kultisten nichts entgegen zu setzen. Von der Brutalität überwältigt wurden Sie schnell zur Flucht gezwungen, welche ihnen jedoch nicht gewährt wurde. Die Chimären und die Pioniere hetzten sie in den Ruinen zu Tode.

Eine Stunde nach der Schlacht traf der gesamte Rest des Bataillons unter von Steinberg ein. Es stellte sich heraus, dass Steinberg die alte Stellung als nicht mehr haltbar angesehen hatte und daher einen neuen konzentrierten Stützpunkt am Brückenkopf außerhalb der feindlichen Artilleriereichweite bilden wollte. Auf dem Rückzug hatte er jedoch zu erst die gesamte Strecke aufs schwerste vermint.
Das Eintreffen von von Steiberg offenbarte jedoch den wohl tragischsten Aspekt des Kampfes. In Anerkennung von Rüters Taten hätte der Hauptmann den jungen Leutnant gerne persönlich gesprochen, weshalb er die Überlebenden des Kampfes aufsuchte. Zusammengekauert an einem der Brückenpfeiler fand er sie auch. Nach den Ereignissen der letzten 24 Stunden waren sie einfach so erschöpft, dass sie umfielen, wo sie standen. Von den ehemals sechzig Rheinländern und zwanzig Gardisten waren nur noch neun Gardisten und elf Rheinländer am Leben, jeder in einem Maße zerschunden, dass von Steinberg keine Rangabzeichen erkannte. Es war ein Stabsfeldwebel, der noch wach war und von Steinberg erkannte. Unter Schmerzen stand der Mann auf und Salutierte vor dem Hauptmann. Der Soldat bildete einen traurigen Anblick. Der schwere Ledermantel total zerrissen, ein Glas der Gasmaske gesprungen, der Helm scheinbar von einer Kettenwaffe gestriffen und mit frisch verbundenen Wunden übersät. Ein halb abgerissenes Namensschild am Mantel verriet von Steinberg die Identität des Mannes: „Stabsfeldwebel Mannerstein, wo ist Leutnant Rüter? Ich würde ihn gerne sprechen. Ist er mit den Pionieren zu Verfolgung aufgebrochen?“
der Stabsfeldwebel schüttelte nur traurig den Kopf und ohne ein Wort zu sagen gebot er dem Hauptmann ihm zu folgen.
Mannerstein führte den Hauptmann in die Mitte des Leichen übersäten Schlachtfeldes und hier war Leutnant Rüter. Immer noch Rücken an Rücken mit Sergeant Armstrong, sein Kettenschwert noch immer fest umklammert saß er mit gesenkten Haupt mitten auf dem Schlachtfeld. Bis er die Gewissheit hatte, dass die Verstärkung seine Männer herausgeholt hatte, erlaubte sich Rüter keine Schwäche. Ein Schwert hatte ihm den Bauch aufgeschlitzt und eine Pistolenkugel den Wangenknochen weg gesprengt, außerdem war sein rechter Lungenflügel schon am Anfang der Schlacht durch ein Bajonett durchbohrt worden.
Von Steinberg würde dafür sorgen, dass Rüters Name auf der Kompaniestandarte vermerkt werden würde und dass seine Hundemarke entsprechend des Rheinländischen Glaubens nach Rheinland zurückkehren würde, damit seine Seele von da aus die Reise zum Imperator angehen kann.
 
Ah, das ist schön. Echt gut geschrieben. Allerdings solltest du noch ein wenig mehr auf die Zeitformen achten, da kommst du gelegentlich durcheinander. Nicht in die Gegenwart wechseln, es sei denn, es handelt sich wirklich um wiedergegebene Gedanken von Leuten, aber das schien mir hier nicht der Fall zu sein.

Sehr tragisch und heroisch das Ganze, muss ich schon sagen. Gut gemacht.
 
Kapitel 5

„Das Grundprinzip der militärischen Moral besteht darin, dem gemeinen Soldaten alles zu verheimlichen, was ihm nicht gefallen könnte“
-General Ivan Pankau, 53. Valhalla bei der Belagerung der Iron Warrior Festung Eisentod-

Genau wie die große Kathedrale musste das Rathaus vor dem Krieg ein beeindruckendes Gebäude gewesen sein. Vier hohe, schmale Türme umrahmten einen mächtigen, goldenen Kuppelbau und das massive Hauptgebäude war komplett mit dem besten weißen Marmor des Planeten verkleidet worden. Doch auch hier hatte der Krieg dem Gebäude die Herrlichkeit größtenteils genommen. Zwei der vier Türme waren eingestürzt, ein dritter sah aus als ob er von gigantischen Holzwürmern befallen war. Der Kuppelbau war ebenfalls durchlöchert worden, aber, so wie der Großteil des Hauptgebäudes, noch erstaunlich intakt. An einigen Stellen schwelten immer noch Brände und das, obwohl Wochen seit der Zerstörung vergangen waren. Ein Zeugnis über die gewaltigen Ausmaße der Vernichtung, die über diese Stadt hereingebrochen waren.
Von alle dem sahen die Mitglieder des Einsatzkommandos in der absoluten Dunkelheit nichts.

Auf dem ereignislosen Weg, den sie überraschend schnell zurück gelegt hatten, war der Alte sehr sparsam mit Informationen gewesen und das wurmte Kraft gewaltig. Es war zwar die Masche des Majors die meisten Informationen zurück zu halten, aber in solchen Situationen fand Kraft diese Schweigsamkeit schon fast fahrlässig. Das einzige, was er herausgerückt hatte war, dass sie die Bibliothek des Rathauses schleunigst aufsuchen mussten um eine bestimmte Karte zu borgen, bevor der Feind dies tat, auch wenn dieser Fall wahrscheinlich schon eingetreten war. Mittlerweile war der Feldbericht des Stahllegionärs durch die Hände der Männer gegangen. Die Aussichten, dass sie nun einem Heer von Millionen und offensichtlich auch Warpmagie gegenüberstanden waren ein herber Schlag für die Moral und Kraft fragte sich wirklich, was eine einzelne Karte aus irgend einem verstaubten Regal im Angesicht dieser Tatsachen so wichtig machte, dass sie ihr Leib und Leben dafür riskierten, anstatt den sofortigen Rückzug zu organisieren. Aber Kraft und die anderen Rheinländer waren nicht die Art von Soldaten, die die Handlungen ihres Befehlshabers in so einer Situation anzweifelten, der Alte würde schon wissen, was er tat. Das hoffte Kraft zumindest inständig.

Jäger hob die Hand und der kleine Trupp ging umgehend in Deckung. „Jäger für Rossmann. Was ist los Herr Leutnant?“, es war Rossmanns Stimme, welche stark verzerrt durch das Helmkomm rauschte. „Ich sehe Lagerfeuer und Patrouillen Sir.“. Endlich Feindkontakt. Die Abwesenheit von Feinden seit dem Zwischenfall mit dem Heckenschützen hatte zur allgemeinen Nervosität beträchtlich beigetragen und auch wenn es gewiss keiner zugeben würde, wusste Rossmann, dass die meisten seiner Männer in diesem Moment sehr erleichtert waren. Er war es zumindest.
So leise wie möglich robbte der Major zu der Position des Spähers vor. Die Truppe war in einem der Trümmerfelder angelangt, welches direkt vor dem Haupteingang des Rathauses lag. Mit dem Feldstecher in Position erkannte der Alte das Problem. Der Platz vor dem Rathaus war ein Feindlager geworden. Nicht viele, vielleicht knapp einhundertundfünfzig Mann, aber trotzdem zu viele um sich den Weg frei zuschießen. „Die Frage ist jetzt, wie kommen wir in das Rathaus, ohne dabei draufzugehen?“, in Rossmanns Stimme lag ein für ihn, in solche Situationen typischer Sarkasmus. „Die Vordertür fällt denke ich flach, es sei den jemand von uns hat einen Leman mit geschmuggelt und uns nichts gesagt.“ Eine Kopfnuss von Kraft auf den Helm von De Vall beendete diese Intervention mit einem leisen 'klonk' im Kom. „Es gibt glaube ich einen Nebeneingang an der Westseite Herr Major. Dann wären wir auch näher an der Bibliothek.“ Rossmann konnte die Stimme nicht zu ordnen, auch wenn er durch den Akzent sofort einen jungen Rheinländer erkannte. „Wie heißen sie mein Junge?“ „Schütze Gregor Fieber von den Spähern Herr Major.“ „Sehr gut Schütze Fieber. Woher haben sie diese Informationen?“, Skepsis war ein weiteres Merkmal des Majors, auch wenn dieses nicht so häufig auftrat. „Ich war Leutnant Jägers Adjutant, als sie auf der ersten Einsatzbesprechung waren. Während sie im Besprechungsraum waren, habe ich mit einigen Stahllegionären das Gebäude besichtigt, na ja, was davon übrig war.“ „Was denken sie Jäger?“
Jäger zögerte kurz und schaute sich das Gelände noch einmal genau an, bevor er sich zu einer Antwort entschloss: „Ich denke, wenn sie da rein wollen, ist der Seiteneingang unsere beste Möglichkeit.“
Es wurde nicht weiter gesprochen, Rossmann setzte sich einfach in Gang und der Rest folgte ihm, alle bis auf Krieger. „Ich gehe keinen Schritt mehr weiter, bevor sie mir nicht erklären, was sie mit dieser verdammten Karte wollen.“, Kriegers Stimme war stark angespannt, aber trotzdem noch leise „Wir verplämpern hier nämlich wertvolle Zeit, die wir nutzen sollten, um Marschall Macaroth vor dieser Gefahr zu warnen und unsere letzte Stellung auf zu bauen, anstatt irgend welchen Pergamentfetzen hinterherzujagen!“
„Ich habe es ihnen schon einmal erklärt und ich werde es noch einmal tun Krieger, wenn sie dann ihr verdammtes Mundwerk halten. Diese Karte enthält für diesen Kriegsschauplatz womöglich wichtige Informationen, die...“. „'Womöglich' hilft dem Marschall nicht!“. „Wenn wir hier versagen hilft dem Marschall Nichts und Niemand mehr oder glauben sie wirklich, dass er in dieser Phase der Kämpfe ein Millionenheer hinter seinen Linien besiegen könnte? Wir brauchen diese Karte und ich sehe mich nicht genötigt, ihnen die Informationen des Kartenmaterials mitzuteilen. Wir brechen auf!“ „Herr Major! Sie hören mir jetzt zu...“, Krieger wurde abrupt unterbrochen, da ihm eine Boltpistole an den Kopf gehalten wurde. „Sie hören mir jetzt zu Krieger.“, Es war Kirov „Sie haben wohl vergessen, was ich ihnen am Hauptquartier gesagt habe? Halten sie jetzt ihre Schnauze oder ich unterschreibe mit Freuden unsere Todesurteile, nur um ihnen das Hirn bei einer Geheimmission heraus zu blasen. Der Major hat sich klar ausgedrückt, ich dulde keine Befehlsverweigerung und vor allem habe ich ihr Geschwätz satt!“, mit diesen Worten entfernte Kirov die Boltpistole wieder und setzte sich in Marsch.
„Danke!“, es war leise ausgesprochen und nicht über Komm gesendet. Kirov war nun knapp hundert Meter weiter neben Rossmann gelandet und Krieger hielt Abstand. „Danke, dass sie die Vorgänge beschleunigt haben.“
„Ich nehme ihren Dank gerne an Herr Major, jedoch stehe ich nicht ganz zu meinen Worten von vorhin. Wie Krieger würde ich auch gerne Wissen, welche Informationen Sie auf den Karten suchen.“
„Glauben sie mir Kirov, Sie wollen diese Informationen erst so spät wie möglich erfahren.“


Der Hintereingang war zwar bewacht, aber nur leicht. Während Rossmanns kleine Truppe im Schutze der nahegelegenen Ruinen ausharrten, näherten sich Jäger und seine verbliebenen Späher unerkannt den insgesamt drei Wachen, die vor dem kleinen Eingang herumlungerten. Es war wichtig, dass sie diese Kultisten möglichst leise ausschalteten, wenn sie nicht das ganze Lager auf sich hetzen wollten, aber Rossmann war überzeugt, dass Jäger dieser Aufgabe gewachsen war.
Durch ein vor ihnen liegendes Lagerfeuer waren die drei Wachen in ein unheimliches Licht gehüllt und warfen lange Schatten an die hinter ihnen liegende Rathauswand. Nur einer der drei schien wirklich die Umgebung zu beobachten, seine zwei Kameraden saßen nur am Feuer und betranken sich. Die Frage, ob es ihnen geholfen hätte, wenn sie aufmerksamer gewesen wären, würde wohl nie geklärt werden.
Von zwei Seiten her zuckten insgesamt sechs silberne Blitze durch den rauchigen Lichtkegel den das Feuer warf und alle fanden ihr Ziel in einem der drei Körper. Noch bevor auch nur einer von den mit Messern durchbohrten Wächtern zu Boden viel setzten sich die in den Ruinen lauernden Männer in Bewegung, um die Strecke zwischen ihnen und dem Durchgang sich zu bringen.
Rossmann hatte den Eingang gerade erreicht, als sich Jäger aus dem Schatten löste: „Sollen wir die Leichen wegräumen?“ „Ja aber beeilt euch. Wir haben nicht viel Zeit, wenn dieser Abschaum Patrouillen aufgestellt hat,“ der Alte wandte sich an den Rest der Truppe: „Ab hier müssen wir absolute Ruhe bewahren. Die Späher gehen fünfzehn Meter voraus. Von den Schusswaffen wird nur im absoluten Notfall Gebrauch gemacht. Los!“
Ohne weitere Fragen zu stellen, schlichen sich die Männer in das ehemalige Regierungsgebäude. Es war Fieber, der ihnen den Weg wies, da er sich von allen im Gebäude am besten aus zu kennen schien und die Zielstrebigkeit, die er an den Tag legte schien ihm recht zu geben. Ab und zu stolperte der hinter den Spähern laufende Haupttrupp über einzelne Kultistenleichen in dunklen Nischen und es war nicht schwer, an ihnen Jägers Handschrift zu erkennen.
So dauerte es nicht lange, bis sie eine große und herrlich verzierte Holztür erreichten, von der Rossmann wusste, dass sie in die Bibliothek führte. Mit entsicherten Waffen sammelten sich die Männer davor. Die dunklen Gläser der Gasmaske vom Alten schauten noch einmal in die Runde: „De Vall, Birkner,“ die beiden Adjutanten von Rossmann blickten sofort auf „Ihr zwei sichert den Zugang. Wenn irgendwas schief läuft, müsst ihr uns hier den Rückweg freihalten. Vielleicht müssen wir uns hier wieder raus schießen.“ Rossmann ergriff die schwere Eisenklinke der Tür. „Und wenn der Feind in diesem Moment selbst nach Dokumenten forstet?“, Krafts Stimme klang leicht nervös. „Wo ist ihr Vertrauen auf den Imperator geblieben Kraft?“, mit diesen Worten stoße Rossmann die schwere Tür auf und stürmte in den Raum.. Jahrelanger militärischer Drill und viel Erfahrung ließen die Rheinländer sofort in taktischer Aufstellung Position in der Bibliothek nehmen. Gewehre wurden suchend hin und her geschwenkt und Soldaten deckten sich gegenseitig den Rücken, für den Fall, dass es Feindkontakt geben würde, doch da war nichts dergleichen.
Die Bibliothek war ein riesiger, offener Raum, der über zwei Stockwerke ging. Tausende schwerer Regale säumten die Wände, aber nur noch wenige waren mit Büchern gefüllt. Millionen schwerer und teilweise unschätzbar wertvoller Bände waren zerrissen und besudelt auf den Boden geschmissen worden. Es war ein trauriger Anblick, aber für Rossmann kein unbekannter. Diese Zerstörung war nicht neu, tatsächlich wurde sie von den Kultisten beim Rückzug aus der Stadt angerichtet. „Wie sollen wir in diesem Schlachtfeld eine einzelne Karte finden?“, Kirovs Stimme war schwer von Skepsis. „Keine Sorge Herr Lordkommissar, Das Kartenmaterial befindet sich in einem Geheimraum an der Nordwand. Die Kultisten haben ihn glücklicherweise bei ihrer Orgie nicht gefunden. Die Tür ist zwischen den zwei zerbrochenen Statuen dahinten. Man muss einfach nur dagegen drücken. Wir sollten uns nebenbei gesagt etwas spurten.“ Im Laufschritt wurde die besagte Tür gefunden und es war Oberleutnant Kraft, welcher sie zuerst erreichte und öffnete. Dahinter öffnete sich ein relativ kleiner und schmuckloser Raum an dessen Wänden drei Große Regale angebracht waren, die über und über mit zusammengerollten Kartenbündeln vollgestopft waren. Einige dieser Karten waren scheinbar so wertvoll, dass sie in wunderbar verzierten Schachteln und Schatullen aufbewahrt wurden. Der Major hatte erst den halben Weg zurück gelegt als er über Helmkomm die nächsten Anweisungen durchgab: „Die Karte die wir brauchen ist in einer goldenen Schachtel, durch ein Schloss gesichert und heißt Industrieverzeichnis drei. Schaut im rechten Regal nach und beeilt euch, ich glaube unser Aufenthalt hier wird nicht mehr lange unentdeckt bleiben.“ Sofort machten sich Krafts und Rossmanns Adjutanten auf um die Karte zu suchen, während der Rest die Umgebung sicherte. Bei der Suche wurde nicht gerade zimperlich umgegangen und schnell flogen die ersten Karten und Schachteln umher.
Rossmann hingegen wurde abgelenkt. Eine steinerne Nische in der Wand, nicht weit von der Geheimtür entfernt beanspruchte seltsamerweise sein Interesse. Es gab viele dieser kleinen Einbuchtungen in der Bibliothek und früher enthielten sie besonders alte und wertvolle Bücher, die dort auf hölzernen Ständern aufbewahrt wurden. Es schien, dass eben diese Bücher den Kultisten zu erst zum Opfer gefallen waren, weil sie ihren Wert zu erkennen glaubten, nicht so hier. Merkwürdiger weise war das Buch dieser Nische noch vollkommen intakt auf dem Holzständer. Vielleicht war es diese besondere Ausnahmesituation, die Rossmann zu dem Buch hinzog, auf jeden Fall hielt er es mittlerweile in Händen, obwohl er eigentlich wichtigeres zu tun hatte. „Die Geschichte des heiligen Fausturnus“ kündigten goldene alt gotische Lettern auf dem Ledereinband an. Der Name kam dem Alten verdammt bekannt vor, aber der Imperator mochte ihn holen, wenn er wüsste weshalb. Er wollte gerade den schweren Einband öffnen, als ihn eine Berührung seiner Schulter zusammenzucken ließ. Vor Schreck ließ er fast das Buch fallen, doch als er sich umdrehte, war es nur einer der Rheinwächter. Ohne einen Ton zu sagen, zeigte er bloß auf den geheimen Kartenraum, vor dem ein winkender Soldat stand. Die Karte war gefunden und Rossmann rannte sofort los, jedoch nicht ohne das Buch ein zu stecken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss mal gleich ein paar Dinge bemängeln, die mir aufgefallen sind, bevor ich weiterlese. Deshalb folgt der Gesamteindruck erst am Ende.

Vier hohe, schmale Türme umkreisten einen mächtigen, goldenen Kuppelbau

umkreisen bedeutet, sich im Kreis um etwas herumbewegen. Ich vermute mal stark, dass die Türme das nicht können. Ich denke, du suchst eher Wörter wie "umrahmten" oder "umstanden".

An einigen Stellen schwelten immer noch Brände und das[...]
Von alle dem sahen die Mitglieder des Einsatzkommandos in der absoluten Dunkelheit nichts.

das ist irgendwie ein Widerspruch oder? Wie kann es absolut dunkel sein, wenn da noch Brände schwelen? Bzw. Wieso sehen die die Brände im Dunkeln nicht, wenn die noch glühen?

Ok, abgesehen von den beiden Dingen und den üblichen kleinen Fehlerchen (Groß-/Kleinschreibung und Getrennt-/Zusammenschreibung --> gegen beides würde ein gelegentlicher Blick in den Duden helfen 😉), ist das Kapitel sehr schön. Nicht so gut wie das davor, aber trotzdem interessant. Will jetzt auch wissen, was es mit der Karte auf sich hat.
 
So danke wie immer für des Lob und die Kritik

SHOKer: Bei den Türmen gebe ich dir recht, des hört sich wirklich doof an, aber für das "von alle dem sahen sie nix" hab ich ne begründung:
Es geht mir darum, dem leser das aussehen des Rathhauses zu beschreiben, auch wenn das einsatzkommando eigentlich nix dsavon sieht (Die kenn des Rathhaus ja auch schon, weil sies schon bei tageslicht gesehen haben)

Übrigens: Fausturnus ist im Warhamemr 40k hintergrund kein Unbekannter. Ein Keks für den ersten der mir sagen kann wer er ist.
Kleiner Tipp, wir sind immer noch im Sabbatweltenkreuzzug
 
SHOKer: Bei den Türmen gebe ich dir recht, des hört sich wirklich doof an, aber für das "von alle dem sahen sie nix" hab ich ne begründung:
Es geht mir darum, dem leser das aussehen des Rathhauses zu beschreiben, auch wenn das einsatzkommando eigentlich nix dsavon sieht (Die kenn des Rathhaus ja auch schon, weil sies schon bei tageslicht gesehen haben)

ist an sich logisch, aber es wäre besser, du baust die Begründung in die Geschichte ein, statt sie hinterher zu präsentieren. "Rossmann blickte in die Dunkelheit voraus. Irgendwo dort vor ihnen befand sich das Rathaus. Er erinnerte sich an den Kuppelbau, der vor dem Krieg ein beeindruckendes Gebäude gewesen sein musste. Vier Türme ...." Sowas wäre möglich.

Du musst das so bedenken: Wenn du das Rathaus beschreibst, entsteht im Kopf des Lesers ein Bild davon. Da du sichtbare Äußerlichkeiten beschreibst, geht der Leser davon aus, dass es hell ist und es Licht gibt. Das ist dann schwer mit dem Hinweis vereinbar, dass es stockduster ist. Also entweder das beschreiben, was der Trupp wirklich sieht, das, woran sich die Leute erinnern, die es schon bei Tageslicht gesehen haben oder wenigstens erst darauf hinweisen, dass es dunkel ist und dass das, was du beschreibst, nicht das ist, was der Trupp sieht.