40k Rheinland Omnibus

Es war lediglich eine rostrote und in allen belangen als unscheinbar zu bezeichnende Luke im Boden und doch war ihr Wert so enorm.
Der Industriekomplex in dem sie die Luke endlich gefunden hatten, schien schon vor dem Einfall des Erzfeindes lange verlassen und verfallen zu sein. In der direkten Nähe, es waren vielleicht dreihundert Meter, zu dem bisher größten feindlichen Lager, lag der alte Industriekomplex wie das Skelett eines toten Urtiers im Schein der feindlichen Lagerfeuer. Hohe bröckelnde Mauern und Kühltürme deckten mit ihren Schatten das Vorgehen der Rheinländer.
Alte Ziegel und anderer Schutt hatten den verrosteten Einstieg verdeckt, doch das Industrieverzeichnis 3 war eine erstaunlich genaue Karte, daher hatte es nicht lange gedauert, bis sie gefunden hatten, was sie suchten.
Normalerweise hätte Kraft die Tatsache, dass nur knappe dreihundert Meter von seiner Position eine feindliche Ansammlung in Regiments Stärke kampierte zu tiefst beunruhigt. Doch mittlerweile war er schon an so vielen feindlichen Patrouillen vorbei geschlichen, dass er den Drang, auf diese Bastarde zu schießen, schon ziemlich gut unterdrücken konnte. „Wie soll es weitergehen Herr Major?“, Krafts Stimme war bloß ein flüstern im Helmkom, während sein Kopf immer zwischen dem an der Luke stehenden Major und dem Feindlichen Lager hin und her schwenkte. „Wir werden uns aufteilen. Ich werde mit meinem Stab und Jäger runter gehen, derweil haben sie hier oben das Kommando Kraft. Wir können es uns nicht leisten, dass wir die Luke unbewacht lassen. Wir würden unsere letzte Fluchtmöglichkeit verschenken.“ „Mit Verlaub Herr Major...“, Kraft wurde fast sofort unterbrochen: „Bitte geben sie mir jetzt keine Wiederworte Herr Oberleutnant. Sie wissen, dass ich ansonsten immer offen für ihren Rat bin, aber uns läuft die Zeit davon.“
Kaum waren diese Worte ausgesprochen, stieg Rossmann schon die Luke hinab, dicht gefolgt von seinen Männern. „Ist der Herr Major immer so... nun ja, Impulsiv?“, Kirovs Frage war an Kraft gerichtet. „Eigentlich nicht. Eigentlich sogar überhaupt nicht. Unter normalen Umständen würde er denke ich nie eine solch überstürzte Aktion durchführen, aber hier von normalen Umständen zu reden wäre auch nicht das wahre.“ Der alte Mann ließ sich ein lächeln entlocken. „Wie geht es ihrem Arm Lordkommissar?“ „Ach machen sie sich darüber keine Gedanken mein Junge, der alte Knochen hat schon schlimmeres durchgemacht. Was halten sie von der Idee, ein paar Spähposten auf zu stellen?“ Kraft war überrumpelt, erst jetzt wurde im Bewusst, dass er durch den plötzlichen Aufbruch vom Major völlig vergessen hatte, das Gebäude ab zu sichern. Auf der anderen Seite waren nicht mehr viele Männer da, um Wache zu halten. Von Krafts Stab blieben nur noch der Fähnrich der zweiten Kompanie, Krafts Funker Förster und Feldwebel Metzer und zusammen mit den beiden Kommissaren waren das dann auch schon alle, die an der Oberfläche verblieben waren.
Nun begann das warten.

Die Sonne stieg langsam über die spitzen der Dächer von Goldtor Stadt und über dem Brückenkopf brach der Morgen herein. Das gesamte Bataillon hatte unter der Leitung von von Steinberg mittlerweile den Weg über die nunmehr geräumte Heilandsbrücke gefunden und sich auf der anderen Seite eingegraben.
Es hatte die ganze Nacht gedauert, doch nun konnten der alte Hauptmann mit recht behaupten, dass sie nichts und niemanden zurückgelassen hatten. Viele der jüngeren Offiziere hatten sich offen gegen sein Vorgehen ausgesprochen, da sie davon überzeugt waren, dass es nicht den Wünschen des Majors entsprechen würde, die Stellung zu räumen. Die verdammten Anfänger waren einfach noch zu jung um von irgend was eine Ahnung zu haben. 'Ihr würdet eine Unhaltbare Stellung nicht einmal erkennen, wenn der Feind schon von hinten kommt um euch das Bajonett in den Arsch zu rammen und jetzt Klappe zu und Sachen packen Soldat', das waren die Worte von Hauptmann Koch, als er von den Beschwerden Wind bekam. Von Steinberg musste immer noch Schmunzeln. „Hansen?“ „Jawohl Herr Hauptmann?“ „Sein sie doch so gut und versuchen sie mir Hauptmann Koch ans Funkgerät zu holen mein Junge.“ „Ich versuchs, wenn die Statik es zu lässt.“
Sofort machte sich Steinbergs Adjutant an seinem Funkgerät zu schaffen. Der Empfang war, warum auch immer, immer noch beschissen, aber sie hatten herausgefunden, dass je stärker das Funksignal war und je geringer die Entfernung, das Signal noch einigermaßen gut war. Koch stromerte im Moment mit einem seiner Züge und den paar Chimären auf Patrouille rum, während von Steinberg im Kommandoposten an der Brücke saß, daher war es ein Glücksspiel, ob er ihn erreichen würde.
„Herr Hauptmann, ich hab tatsächlich ein Signal, aber es ist zu schwach, um auf Sprechfunk zu gehen. Ihre Befehle?“ „Machen sie eine Statusabfrage über Tonsignal.“ Die Verständigung über Tonsignal war eine denkbar einfache Möglichkeit, um einfache befehle und Rückfragen zu ermöglichen, wenn die Kommunikation über Sprache zu undeutlich war. Es wurde einfach ein Tonimpuls durchs Komm geschickt und wenn zwei Impule zurückkamen, war die Situation des Empfängers sicher. Mehr interessierte von Steinberg im Moment auch gar nicht. „Und Hansen?“, diese Ungewisse Stellung machte von Steinberg langsam Ungeduldig, wo blieb nur der Major? „Herr Hauptmann, ich hab zwei Signale, Pause, zwei Signale zurück bekommen. Die Position ist Sicher aber der Hauptmann befindet sich auf dem Rückweg.“ Von Steinberg runzelte unter seiner Gasmaske die Stirn, warum war Koch den schon auf dem Rückweg? Er hatte seine Patrouille doch bis Mittags angesetzt und bis dahin waren es noch gut drei Stunden. Von Steinberg wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, da einer der Brückenposten auf ihn zukam.
„Berichte Soldat?“ „Jawohl Herr Hauptmann, Leutnant Bährens meldet, dass die Pionierarbeiten an der Brücke abgeschlossen sind.“ „Sagen sie dem Leutnant, dass er zu mir in meinem Kommandoposten kommen soll, seine Männer sollen wieder in ihrem Bereich Stellung nehmen und Pause machen. Weggetreten!“
Der erste wirkliche Lichtblick für von Steinberg an diesem Morgen. Die Arbeiten an der Brücke waren abgeschlossen und er konnte endlich seinen Kaffein trinken.

Als von Steinberg im Kommandobunker eintraf, einem Alten befestigten Wartungshäuschen, hatte einer seiner Stabs-gefreiten bereits eine Brodelnde Kanne des schwarzen Zeugs für ihn bereit gestellt. Hoffentlich würden sie hier fertig sein, bevor die letzten Reserven davon aufgebraucht waren, dass war das einzige, was den Alten Mann noch am leben hielt.
Kaum war die Maske abgesetzt und der erste Schluck die Kehle runter gelaufen, kündigte ein Scheppern von Plaststahl und Keramitplatten in der Tür die Ankunft von Leutnant Bährens an.
In voller Einsatzausrüstung der Sturmpioniere stellte der bullige Leutnant eindrucksvolles Bild dar.
Die schweren steingrauen Panzerplatten, die über dem blau-grauen ABC Mantel angebracht waren, zeigten sofort, dass es sich hier nicht um einen normalen rheinländischen Schützen handeln konnte. Die Sturmpioniere waren die absolute Elite des Rheinländischen Militärs und jeder Mann war stolz, wenn er für ihre Reihen ausgewählt wurde. Aber nicht nur die Rüstung war weit besser, als dass Standartmodell, von Steinberg musste es wissen, als Offizier trug er nämlich das selbe Modell, auch die Bewaffnung war eine ganz andere Klasse. Schwere Schrotflinten gehörten zur Standardausrüstung der Pioniere, genau so wie verbesserte Automatik Pistolen. Zusätzlich war jeder Trupp großzügig mit Melter oder schweren Flammenwerfern ausgestattet, je nach Einsatzgebiet. Aber einer der hervorstechendsten Ausrüstungsgegenstände fand sich an der Seite von Bährens. Eine Standard Mark IV Energiewaffe. Normalerweise waren diese Waffen ein exklusives Symbol für die höheren Offiziersränge, also alles ab dem rang eines Hauptmanns. Es gab nur eine Ausnahme und die wurde für die Leutnants und in seltenen Fällen auch für die Feldwebel der Sturmpioniere gemacht. Allein diese Ehre war es schon vielen Wert, ein Sturmpionier zu werden.

„Herr Hauptmann, melde gehorsamst, die Brücke ist vorbereitet!“ „Setzen sie sich doch bitte erst einmal und trinken sie einen Kaffein mit mir. Für diesen Ton Kennen wir uns mittlerweile eigentlich zu gut Albrecht.“ Es war als würde dem Sturmpionier eine Last von den Schultern fallen. Fast umgehend riss er sich die bei den Pionieren noch schwerere Maske vom Gesicht und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Da habe ich schon die halbe Nacht drauf gewartet. Ich bin ja viel gewohnt, aber diese scheiß Kraxelei unter der Brücke brauch ich wirklich nicht. Ich bin Pionier und keine Sprungeinheit.“, in kräftigen Zügen leerte Bährens den Becher, der ihm von von Steinberg gereicht wurde. „Und habt ihr auch genug verbaut?“ der Leutnant warf dem alten Hauptmann einen gespielt entrüsteten Blick zu: „In der Brücke sitzt genug Sprengstoff, um dass Teil drei Mal zu sprengen. Feldwebel Neuer hatte sich mit der Statik verrechnet, daher mussten wir alles bis auf eine Tonnen verbauen. Die verdammte Brücke ist stabiler als ich dachte, kein Wunder dass die so viel Beschuss ausgehalten hat.“
Die Vorbereitung zur Sprengung der Brücke war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Zwar hatten sie bei ihrem Aufbruch das Gebiet hinter sich übel vermint, aber aus Erfahrung wusste von Steinberg, dass kein Minenfeld ewig hielt und im Falle eines Falles ließ er es nicht auf einen zwei Frontenkrieg ankommen. „Gut, sie kennen den Befehl, wenn sich feindliche Verbände auf der anderen Seite der Brücke Blicken lassen, spreng...“ Motorenlärm und das Knirschen von Panzerketten unterbrachen von Steinberg. Ohne weitere Worte setzten die beiden Offiziere sich ihre Gasmasken wieder auf und marschierten zum Ausgang. „Das wird Koch sein, bin ja mal gespannt, warum der so früh wieder da ist.“
 
da muss ich dich leider enttäuschen mixerria. diese ganzen undercover passagen, die sich beim Oberst abspielen wasren für mich eine enorme motivationsbremse. ich hatte zeitweise echt kein bock mehr.
deshalb versuche ich jetzt die wichtigsten teile gegen ende noch einmal hervorzuheben. leider gehört der vorgang im eraketensilo nicht dazu(in der tat hatte ich den rakentensilo abschnitt nicht einmal in der skriptphase eingeplant)

sry dich da enttäuschen zu müssen. dafür gibts aber im epilog/letzten Kapitel noch mal ne kleine überrschung
 
so, ich muss mich heuite auf den altar der schande präsentieren, den ich komme mit leeren händen zu euch meine brüder.
da ich meine arbeitstelle vor einer woche angetreten bin(und wir durch den saisonbeginn echt heftig im streß sind) bin ich jeden abend nur noch tod ins bett gefallen.

Ich werde das update innerhalb der woche sobald wie möglich nachreichen.
asche über mein haupt
 
es hat gedauert, aber noch vor dem nächsten Sonntag, gibts den versprochenen neuen Teil


Kapitel 7

„Männer! Es geht hier nicht darum für den Imperator zu sterben, sondern den Feind in seinem Namen sterben zu lassen!“
-Leutnant Rossmann während der Kämpfe im Kolonialsektor-

Kaum waren die Chimären auf dem Vorplatz der Brücke schwankend zum stehen gekommen, sprangen auch schon die Luken auf.Ein gewisser Ausdruck der Überraschung breitete sich hinter der schützenden Gasmaske von Steinbergs aus, da es nicht Koch war, welcher aus dem Schützenpanzer stürmte. Anhand der Goldenen Litzen und Verzierungen konnte es nur der Major sein.
Der alteingesessene Aristokrat wollte gerade die Hand zum Salut heben, da winkte der Major schon aus der Ferne ab. „Lassen sie das Steinberg, wir haben keine Zeit und damit meine ich wirklich keine Zeit. Ich will das umgehen alle Zug- und die wichtigsten Truppführer vor ihrem Gefechts-stand versammeln. Wo ist der überhaupt? Ist es das Wachhäuschen da? Egal! Machen sie schon!“
Jeder Kompanieoffizier, der von einer anderen Welt als Rheinland stammen würde und wahrscheinlich auch die meisten von Rheinland stammenden (vor allem die mit Aristokratischen Hintergrund), wären in von Steinbergs Situation wohl aus der Uniform gefahren, Vorgesetzter hin oder her. Die militärische Etikette wurde nicht eingehalten, von Steinberg wurde weder mit Rang noch Adelstitel angesprochen und sein Vorgesetzter Offizier hat das gesamte Gespräch im vorbei stürmen über Helmkomm geführt, ohne von Steinberg auch nur längeren Blickkontakt zu zu stehen. Jeder andere Offizier wäre wohl aus der Haut gefahren, von Steinberg rannte jedoch los um umgehend die Befehle des Majors auszuführen. So hatte er seinen Vorgesetzten nämlich schon lange nicht mehr erlebt.

Das Zusammenkommen der Offiziere hatte drei Minuten gedauert. Die Lagebesprechung oder viel mehr Aufklärung über die Situation hatte zehn Minuten in Anspruch genommen und das anschließende Schweigen zwei Minuten. Vier Minuten danach waren die Überreste des ersten Infanteriebatallions des ersten Rheinländischen Sturmregiments bis auf den letzten Mann in Bewegung um den Aufbruch.
Kraft beaufsichtigte seine Kompanie bei den Vorbereitungen zum Aufbruch. Obwohl ihm die momentane Situation bekannt war, schauderte es ihm immer noch bei dem Gedanken an Rossmanns Worte beim Brie fing. Der Alte hatte es bei seinem Einbruch in das Torpedosilo tatsächlich geschafft, einen Zeitzünder scharf zu machen. Und dieser Zeitzünder tickte jetzt gegen sie. Immer wieder schaute der junge Oberleutnant auf sein Armbandchronometer. Im Moment hatten sie noch sechsunddreißig Standardstunden, bis ihnen hier alles um die Ohren flog und bis dahin mussten sie nicht nur aus der Stadt raus sein, sondern auch noch einiges an Abstand zu ihr gewonnen haben, wenn sie nicht von der Explosion erfasst werden wollten.
Jeder Mann wusste jetzt worum es ging und die jahrelang eingebläute Disziplin ging mit der Erfahrung in einander über wie ein Uhrwerk. Alles wurde eingepackt und verstaut, was man nicht mitnehmen konnte machte man unbrauchbar. Es lief in der Tat so gut, das Kraft nicht viel zu tun hatte, was er auch ausnutzte um sich aus zu ruhen. Er wusste schon gar nicht mehr, wie viele Stunden es nun her war, dass er das letzte mal geschlafen hatte, er kroch förmlich auf dem Zahnfleisch, genau wie der gesamte klägliche Rest des Einsatzkommandos, das vor gefühlten Tagen aufgebrochen war. Nicht der gesamte Rest, erinnerte sich Kraft im Halbschlaf. Wenn der Alte auch zum Umfallen Müde sein musste, er ließ es sich nicht ein Stück anmerken. Wie gerade nach dem Morgensport hatte er den versammelten Offizieren die Situation verdeutlicht und als wäre nichts gewesen leitete er die Abmarsch Vorbereitungen. Es waren diese Gedanken, die Kraft zuletzt im Kopf hatte, bevor er vor Erschöpfung einfach einschlief.

Nach nur einer anderthalb Stunde war alles gepackt, was zu packen war und der Alte war mit diesem Ergebnis durchaus zufrieden. Zusammen mit von Steinberg und Koch plante er nun die letzten Schritte im Gefechts-stand. „Hauptmann Koch, Hauptmann von Steinberg,“ er schaute seine beiden Kompanieführer eindringlich an: „Zuerst einmal möchte ich ihnen für ihre hervorragenden Entscheidungen danken, die sie in meiner Abwesenheit getroffen haben. Müssten wir diesen Rückzug von unserer alten Position aus angehen, wären unsere Chancen nicht einmal halb so gut, aber nun zum wesentlichen,“ während der Major diese Worte aussprach nahm er eine ramponierte Gefechtskarte aus einer Tasche und rollte sie auf einen alten Tisch aus. Mit seinem Zeigefinger deutete er auf die Nordwestliche Ecke von Goldtor Stadt: „Meine Herren, hier ist unser Ziel. Ein altes geräumtes Fahrzeugdepot der planetaren Verteidigungsstreitkräfte. Ich hoffe, das meine Informationen Stimmen und wir dort immer noch die motorisierten Teile der Stahllegion finden werden, sprich die Chimären. Wir müssen insgesamt fünfzehn Kilometer unbekannten Territoriums hinter uns bringen, bevor wir unser Ziel erreichen können. Da ich nicht weiß, ob und wenn ja, wie viele versprengte Feindeinheiten noch in diesem Bereich operieren, werden wir auf jeden Fall eine gute Vorhut benötigen. Ich möchte daher sie, Hauptmann von Steinberg bitten, die Kompanie von Kraft zu übernehmen und mit ihr die Vorhut zu bilden.“ Fast umgehend folgte ein zackiger Salut des Aristrokratens: „Es wird mir eine Ehre sein, aber ich habe da eine Frage: Was ist den mit Oberleutnant Kraft? Er ist doch wohl nicht verwundet worden oder?“ Es war eine aufrichtige Frage und Rossmann beantwortete sie mit einem Schmunzeln: „Keine Sorge, Kraft ist körperlich unversehrt, aber er ist im Moment nicht in der Verfassung für diese Aufgabe.“
Kaum waren diese Worte ausgesprochen kündigte ein lautes quietschen von protestierenden Scharnieren und einfallendes Sonnenlicht eine Unterbrechung an.
In der schweren Eisentür stand der Gefreite Blücher, ein Funker aus Kochs Kompanie, der De Vall ersetzte, solange dieser sich wie Kraft vom Einsatz erholte. „Ich hoffe das sie mit wichtigen Informationen kommen Blücher,“ der Major machte allein durch den Tonfall deutlich, dass er keinerlei unnötigen Unterbrechungen duldete. „Herr Major, ich fürchte ich habe schlechte Nachrichten. Feldwebel Märtens von den vorgeschobenen Spähern im Osten meldet starke Feindbewegungen in westliche Richtung. Er meldet außerdem, dass seine Einheit sich nun absetzt um noch evakuieren zu können.“ Rossmann blieb einen Moment lang regungslos und schaute auf die Karte. Mit einem kräftigen Faustschlag auf den Kartentisch trat er wieder in Aktion: „Verdammt, ich habe nicht damit gerechnet, dass der Feind schon bereit für den letzten Angriff ist. Meine Herren, wir müssen umdisponieren. Von Steinberg, sie übernehmen wie gehabt die Vorhut. Setzen sie sich umgehend in Bewegung,“ von Steinberg salutierte kurz und verließ sofort den Raum. „Hauptmann Koch, ich möchte sie bitten zusammen mit den verbliebenen Sturmpionieren und zwei ihrer Züge die Nachhut zu übernehmen. Der Feind wird wahrscheinlich seine schnellen Einheiten alleine vorschieben um Mögliche überlebende wie uns auf zu reiben, bevor wir den Vormarsch der Haupteinheit behindern. Wir müssen es schaffen, diesen Einheiten entgegen zu wirken, dann haben wir mit etwas Glück genug Zeit, die Chimären in Anspruch zu nehmen. Wir brauchen diese Zeit Koch, verschaffen sie sie mir! Ich selber werde die übrigen Einheiten in der Kolonne befehligen. Durchführung!“ auch Koch Salutierte kurz und verließ danach umgehend und im Laufschritt den provisorischen Gefechts-stand, während er hastig Befehle über Helmkomm durchgab. „Blücher, geben sie folgenden Befehl an alle Einheiten durch: Sofortiger Aufbruch,“ der Alte ließ noch ein letztes Mal den Blick über die Karte schweifen,. während Blücher beim herausgehen hastig an seinem Funkgerät herum schraubte. „Beim Imperator, hoffentlich funktioniert auch alles.“
 
Hallo
Ich bin zurück aus dem Ausland und froh, endlich wieder was schönes zu lesen gefunden zu haben. Die beiden letzten Teile sind gewohnt gut und du lässt von Teil zu Teil immer genug Spannung.
Allerdings finde auch ich es schade, dass du den Teil innerhalb des Silos ausgelassen hast. Ist zwar nicht weiter tragisch, aber so kürzt sich alles eben etwas ab.

Dann mal weiter^^.
 
es ist nur ein kurzer Schnipsel, aber wenigstens kann ich damit beweisen, dass es mich noch gibt. Es tut mir wirklich leid, das ich den veröffentlichungstermin im moment nicht einhalten kann. Grippe und arbeit bringen mich etwas ins schleudern.
aber keine sorge, ich zieh den scheiß durch


Die Hauptstreitmacht unter Rossmann war bereits vor zehn Minuten vollständig abgezogen, als endlich die vorgeschobenen Späher eintrafen. Es war für Koch eine Selbstverständlichkeit, dass auf
sie gewartet wurde, für so etwas bedarf es keines Befehls. Ein abgehetzter Haufen, der sich sogleich in die für sie vorgesehene Chimäre begab und zur Kolonne weiterfuhr. Das hier war Kochs Bühne und ein versprengter Haufen von Jägers Leuten hatte hier nichts verloren.
Nach Rossmanns Anweisungen würde ein rotierender Rückzug statt finden. Das heißt, das einer von Kochs beiden Zügen die direkte Verteidigung übernahm, während der andere einige hundert Meter weiter hinten in Ruhe eine neue Stellung bezog. Sobald der Feind dann vom ersten Zug lang genug zurück geschlagen wurde zog er sich hinter den zweiten Zug zurück und baute wiederum dort eine neue Stellung auf. So sah der Feind sich immer gut verschanzten Einheiten gegenüber und trotzdem konnten sie zurückfallen. Die dreißig verbliebenen Sturmpioniere funktionierten dabei als eine Art Lückenfüller. Sie konnten im Notfall sowohl die Neupositionierung des sich zurückziehenden Zuges decken, als auch Gegenangriffe führen.
Im Prinzip mussten sie es nur schaffen, gegen die voraus gestürmten schnellen Einheiten des Feindes so lange auszuhalten, bis diese aufgerieben waren. Die Lücke, zwischen den Vorhauseinheiten und der feindlichen Hauptstreitmacht sollte Koch genügend Zeit verschaffen, die Evakuierungszone zu erreichen. Das Problem hierbei bestand jedoch in der bis jetzt unbekannten Größe und Zusammenstellung der Feindeinheiten. Wenn alles glatt ging, mussten sie nur ein paar Attacken abwehren und vielleicht einen entschlossenen Gegenangriff führen und sie hatten es hinter sich. Wenn es schlecht lief... dann würden sie einfach überrannt werden.
Koch begegnete diesen Aussichten jedoch mit kalter Entschlossenheit.
Seine Männer hatten mittlerweile die erste Stellung bezogen und er war mittendrin. Viele würden in so einer Situation versuchen, ihre Haut zu retten. Koch würde nie auf so einen Gedanken kommen, schon allein deswegen nicht, weil er auf so eine Scheiße stand. Er war regelrecht geil darauf. Unter der ramponierten Gasmaske breitete sich ein hämischen Grinsen der Vorfreude aus, da bald die erste Welle des Abschaums an ihm zerschellen würde und seine E-Faust ließ er ein paar mal kräftig zuschnappen, weniger um die Funktionalität zu überprüfen, sondern mehr, weil ihm die Finger juckten. Das einzige, was seine Hochstimmung im Moment trübte, war die Tatsache, dass der feind so bestialisch stank, dass er seine Gasmaske nicht abnehmen konnte, da er extra für solche Situationen ein paar richtig dicke Zigarren hatte. Aber was solls?
„Solln sie nur kommen!“, hörte man nur sein durch die Maske gedämpftes murmeln.

Es lief den Umständen entsprechend gut für Rossmann. Von Steinberg hatte immer noch keine besonderen Vorkommnisse gemeldet, die Marschleistung war hervorragend und auch Meldungen über Feindkontakt bei der Nachhut blieben bis jetzt aus, was aber auch daran liegen könnte, dass Koch es einfach als zu unwichtig empfand, um es zu melden. Wenn es so weiterging, wäre das gesamte Bataillon noch vor Sonnenuntergang in Schützenpanzer verladen und auf dem Weg, um diesen verdammten Sumpf zu verlassen.
Rossmann hatte es sich zur Aufgabe gemacht, jeden Nachzügler persönlich an zu treiben. Er war förmlich überall, scherzte mit den Männern, ermunterte sie und brachte sie dazu, die Beine in die Hand zu nehmen. Es war während eines dieser Gespräche, als sich ein Schatten hinter Rossmann aufbaute: „Es erstaunt mich, sie noch in einem so formidablen Zustand anzutreffen, wenn man die Ereignisse der Letzten Nacht bedenkt.“ Genau wie Rossmann, war auch Kirov die ganze Zeit präsent gewesen, dies war jedoch das erste Mal seit ihrer Rückkehr von der Mission, dass Kirov mit ihm Sprach. „Schlaf und Erholung sind Konzepte für Männer mit zu viel Zeit, Herr Lordkommissar.“ Kirov konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen: „Wohl gesprochen Major. Übrigens, mir brennt da noch eine Frage auf der Zunge. Welche Art von verdorbener Hexerei auch immer die Stahllegionäre und die Remourburger in den Wahnsinn getrieben hat, sie und ihre Leute schienen davon verschont worden zu sein. Können sie mir vielleicht erklären wieso?“
Rossmann zögerte. Er schien eine Ewigkeit zu schweigen, ohne Kirov auch nur an zu schauen. Nach einer Weile zuckte er dann einfach nur mit den Schultern: „Vielleicht waren wir ja zu weit weg vom Zentrum dieser Magie, vielleicht waren wir ihr nicht lange genug ausgesetzt oder vielleicht ist unser Glaube einfach stärker. Wer weiß das schon, ich bin nur froh und danke dem Imperator, dass mit uns nicht das selbe passiert ist.“ „Haben sie vielleicht irgendwelche veränderungen gespürt, seit dem sie hier sind?“ Wieder überlegte der Alte kurz: „Tut mir Leid, kann ich nicht behaupten. Sie?“ Dieses mal zuckte Kirov mit den Schultern. „Egal was hier passiert ist Lordkommissar, lassen sie uns hoffen, das den mobilen Einheiten der Stahllegion nicht das selbe wieder fahren ist.“
Kirov wusste nicht, was er von Rossmanns Antwort halten sollte. Er wusste nur, dass die Kopfschmerzen, die er seit seiner Ankunft hier hatte, ihn bald um den Verstand bringen würden.
 
Koch begegnete diesen Aussichten jedoch mit kalter Entschlossenheit.
Seine Männer hatten mittlerweile die erste Stellung bezogen und er war mittendrin. Viele würden in so einer Situation versuchen, ihre Haut zu retten. Koch würde nie auf so einen Gedanken kommen, schon allein deswegen nicht, weil er auf so eine Scheiße stand. Er war regelrecht geil darauf. Unter der ramponierten Gasmaske breitete sich ein hämischen Grinsen der Vorfreude aus, da bald die erste Welle des Abschaums an ihm zerschellen würde und seine E-Faust ließ er ein paar mal kräftig zuschnappen, weniger um die Funktionalität zu überprüfen, sondern mehr, weil ihm die Finger juckten. Das einzige, was seine Hochstimmung im Moment trübte, war die Tatsache, dass der feind so bestialisch stank, dass er seine Gasmaske nicht abnehmen konnte, da er extra für solche Situationen ein paar richtig dicke Zigarren hatte. Aber was solls?
„Solln sie nur kommen!“, hörte man nur sein durch die Maske gedämpftes murmeln.
Ja, das mag ich! 🙂 Wirklich, ich freue mich schon wie blöde darauf, dass Koch den Häretikern so eine richtig harte Abreibung verpasst.