40k Rheinland Omnibus

im moment hab ich so viel um die ohren... der neue teil ist zur hälfte fertig, so viel kann ich sagen

Mach dir keine Sorgen, das ist immer so phasenweise beim Schreiben. Ich hab auch lange Zeit kaum was geschafft bei meiner Geschichte, dafür geht es jetzt wieder einigermaßen voran. Das wird schon wieder. Ich freu mich jedenfalls auf ne Fortsetzung.
 
so, das muss nun erst einmal etwas reichen
das hier ist auchd er abschluss des(sehr langen) Kapitels acht. es wird noch ein neuntes Kaptiel geben und einen langen epilog bzw ein kapitel 10

Der Osten war ruhig. Keine Laserschüsse mehr, keine Explosionen, nichts und es gab im Moment Nichts, was Rossmann mehr Unbehagen bereitete. Wenn die Nachhut fiel, konnten sie einpacken und er war bestimmt nicht den weiten Weg von Rheinland hier her gekommen, um im letzten Augenblick, wenn die Rettung schon zum greifen nah war, doch noch in diesem elenden Steinhaufen zu verrecken.
Der Alte hatte mit seinen beiden Zügen ein hohes Tempo an den Tag gelegt. Es bestand zumindest noch die Chance, dass Elemente der Nachhut sich noch absetzen konnten und er er ließ bestimmt keinen seiner Männer hier zurück..Dabei war es äußerst einfach, Kochs letzte Position zurück zu verfolgen. Mindestens zwanzig pechschwarze Rauschfahnen krochen in den bedeckten Himmel über Goldtorstadt hinauf. Egal was dort passiert ist, es ist auf jeden Fall hoch her gegangen.
Sie brauchten gar nicht lange marschieren, bis die ersten Bewegungen in den Ruinen vor ihnen sichtbar wurden. Es war wohl dem Glück und der Feuerdisziplin der Rheinländer zu verdanken, dass niemand schoss. Es waren nämlich alles andere als Kultisten, die ihnen im Laufschritt durch die zerklüfteten Reste Goldtorstadts entgegenkamen. Ein junger Leutnant, der Alte identifizierte ihn als einen von Kochs Haufen kam auf ihn zu: „Leutnant, berichten sie!“ Leutnant Schneider, so stand es zumindest auf dem Mantel des Mannes, salutierte kurz und zackig, obwohl seine Erschöpfung mehr als offensichtlich war: „Herr Major, es ist Koch,“ der junge Soldat musste erst einmal Luft holen, bevor er weitersprechen konnte: „ Die Angriffe waren hart, aber wir konnten die Linie wenn auch unter Verlusten halten. Nachdem wir die dritte Welle und die ersten Panzer abgewehrt hatten... Koch hatte sich einfach die Sturmpioniere geschnappt und ist losgestürmt. Sein letzter Befehl war das wir uns so schnell wie möglich zurückziehen sollten.“ Die Kämpfe hatten den Mann schwer mitgenommen, aber Rossmann hatte im Moment absolut keine Zeit, um auf so etwas Rücksicht zu nehmen: „Heißt das, dass Koch noch am Leben ist?“
Schneider blickte sich kurz um und starrte in die Richtung der schwarzen Rauchfahnen im Osten.
„Herr Major, ich weiß es nicht.“

Ein einfaches Wort, Sabbat, hatte ihnen das Leben gerettet. Es war ein Codewort, was zwischen den Rheinländern, den Remourburgern und den Stahllegionären vor der Rückeroberung von Goldtorstadt beschlossen wurde und es hatte die Aufgabe, zu verhindern, dass die Verbündeten sich während der ersten Nacht und Nebel Aktionen gegenseitig über den Haufen schossen. Es hatte offensichtlich funktioniert.
So Haarscharf sie den Kontakt auf dem Hof überlebt hatten, um so wärmer war der Empfang im inneren des Bunkers. Überall jubelten ihnen junge Stahllegionäre zu, überglücklich, dass sie nach fast drei Wochen endlich wieder Kontakt zu imperialen Streitkräften hatten. Sie wurden gefeiert, wie Helden...zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem von Steinberg mit dem Kommandanten der Stahllegionäre sprach. Es war ein junger Oberleutnant, vielleicht halb so alt wie von Steinberg, Casius John mit Namen. Bevor der ältere Hauptmann auch nur das Wort ergreifen konnte, sprudelten die Fragen aus dem jüngeren nur so heraus. Wie die Situation auf dem Schlachtfeld sei, wo die Front der Remourburger stünde, warum sich das Hauptquartier nicht melde und vor allem, warum Oberst Sprik, der Kommandant der Stahllegion, nichts von sich hören ließ.
Von Steinberg musste in seinem Leben schon viel mitmachen und er hatte wirklich schon viel Scheiße gesehen, aber dem jungen Offizier zu erklären, was sich in den letzten Wochen im Nördlichen Teil der Stadt abgespielt hatte, war trotzdem eine der schwersten Taten seines Lebens. Dem Offizier, der sein Sohn hätte sein können, klar zu machen, dass seine Kameraden alle dem Feind zum Opfer gefallen waren, war schon mehr als schwer genug, dass sie sich durch dunkle Warphexerei selbst zerfleischt hatten, brachte von Steinberg nicht übers Herz. Er schilderte ihm wirklich nur das nötigste der Situation, auch mit der Zeit im Blick, doch Oberleutnant John war so am Boden zerstört, dass er das meiste wohl nicht aufnahm. Als von Steinberg jedoch zu dem Punkt
kam, an dem die Rheinländer zur Evakuierung die Chimären benötigten, wurde John hellhörig: „Nein, tut mir Leid Herr Hauptmann, aber ich befürchte, das kann ich nicht zulassen!“ „Wie bitte?“, von Steinberg war wie vom Donner gerührt. Mit Wiederworten hatte er eigentlich in anbetracht der Situation nicht gerechnet. „Erstens habe ich von Oberst Sprik die befehle erhalten, im Zweifelsfall die Stellung zu halten und zweitens werden die Stahllegionäre bestimmt keinen der ihren zurücklassen!“ „Verstehen sie doch Junge! Ihren Leuten ist nicht mehr zu helfen. Und außerdem fliegt uns in wenigen Stunden hier alles um die Ohren! Wir haben keine Zeit für solche Überlegungen! Ich befehle ihnen, die Fahrzeuge einsatzbereit zu machen!“ Oberleutnant John stand nun auf und schlug fest auf den Tisch, an dem sie saßen, seine Stimme wurde viel fester und lauter: „Ob es noch Überlebende gibt, können sie nach solch einer Mission wie der ihren doch gar nicht bemessen! Und außerdem sind sie kein Sohn Armageddons, sie haben keinerlei Befehlsgewalt über mich!“
„Er vielleicht nicht, aber ich schon.“ Die beiden Offiziere wandten sich fast synchron zur Tür um, um dort einen Imperialen Lordkommissar in ganzer Pracht und Größe zu sehen. „Und wer sind sie, wenn ich fragen darf?“ „Mein Name ist Lordkommissar Kirov und ich bin hier, um die Ausführung der Befehle des örtlichen Befehlshabers durch zu setzen, welcher nach der Rangfolge nun Major Rossmann sein dürfte. Hören sie mir jetzt gut zu Oberleutnant Casius John von Armageddon. Sie werden alle Fahrzeuge mobil machen und die Rheinländischen Einheiten bei der Verladung so gut wie möglich unterstützen. Sollten sie sich in irgend einer Weise als Inkompetent für diese Aufgabe erweisen oder sogar als unkooperativ, werden sie umgehend die Konsequenzen für ihr handeln tragen und ich werde sehen, ob es ihr Stellvertreter besser kann. Haben wir uns verstanden?“
Im Gegensatz zum Rheinländischen Militär, kannte man auf Armageddon die bedeutung eines Kommissars sehr wohl. Oberleutnant John schluckte seine Wut, Trauer und Verzweiflung runter, salutierte und verschwand im Laufschritt aus dem Raum.
„Ich denke ich muss ihnen danken Lordkommissar, dass sie die Vorgänge beschleunigt haben. Gehe ich recht in der Annahme, dass Major Rossmann nun mit der Hauptstreitmacht eingetroffen ist?“ „Die Hauptstreitmacht ist zwar da, aber unter Oberleutnant Kraft. Major Rossmann kümmert sich um Probleme mit der Nachhut und hat mich nur mit Kraft los geschickt, weil er mit solchen Schwierigkeiten gerechnet hat.“ Von Steinberg wusste nicht, was er antworten sollte, daher beschloss er, sich zusammen mit Kirov umgehend um die Verladung seiner Männer zu kümmern.

Die Spuren verdichteten sich, um diese Aussage treffen zu können, musste man kein Inquisitor sein. Rossmann stand förmlich in Leichen, was ihn aber nicht weiter kümmerte, da es sich fast ausschließlich um Feinde handelte. Koch mochte vielleicht auf Aussenstehende primitiv wirken, doch die Umgebung bewies wieder einmal, dass Rossmann es besser wusste. Koch hatte zum genau richtigen Zeitpunkt einen Gegenangriff von enormer Gewalt auf den Feind los gelassen. Zwei feindliche Wellen hatten sie auf ihrem Rückzug fast komplett zerschlagen, allein dadurch hatten sie den Kultistenabschaum wohl schon gewaltig verunsichert, als Koch dann jedoch die dritte Welle mit seinem Gegenangriff mehr oder weniger aufrollte, brachte er dadurch alles in Panik.
Der Alte schätzte die Effektivität von Kochs Gegenangriff sogar derart ein, dass, wenn er noch lebte, jetzt wohl sonst wo sein mochte.
„Herr Major, was sollen wir jetzt machen?“, Kemplers frage war berechtigt, doch der Alte konnte ihm nicht sofort eine Antwort geben. Die nächsten Worte mussten gut überlegt werden. Wenn sie Koch zu weit folgten, liefen sie in Gefahr, dem Feind in die Arme zu laufen oder es nicht mehr rechtzeitig zu den Chimären zu schaffen. Wenn Rossmann aber jetzt umdrehte, bestand die Möglichkeit, dass sie Koch und seine Leute, wenn sie noch am Leben waren, dem sicheren Tod zu überlassen. Ein kurzer Blick, auf sein Handchronometer, entschied schließlich den inneren Disput des Majors: „Wir werden noch bis zur zweiten Rauchsäule dort hinten vorrücken, wenn wir bis dorthin keine Anzeichen dafür ahben, das Koch noch Lebt, drehen wir wieder...was ist das?“ Mitten im Satz abgebrochen, fing Rossmann an, intensiv zu lauschen. Motorenlärm aus dem Osten!
„Alle Mann in Deckung, keiner schießt ohne meinen Befehl, wenn es Aussichtslos ist, müssen wir erst einen Teil von ihnen durchlassen.“ Ohne einen Mucks verschwanden fast einhundert Rheinländer in den Ruinen am Rande der Straße.
Der Lärm kam langsam näher, und dank der Stadtplaner dieses Mistloches, konnten die Verursacher nur diese Straße nehmen. Panzerabwehrwaffen wurden leise Scharf gemacht und Granaten bereitgelegt. Sie waren vorbereitet, dachten sie zumindest. Als die Geräusche immer näher kamen, konnte Rossmann die ersten Zuordnungen machen. Er tippte auf leicht gepanzerte Spähwagen und LKWs. Wenn dem so war, hatten sie es wohl mit der Feindlichen Vorhut zu tun, was wiederum bedeuten würde, dass Koch es nicht geschafft hatte. Bei diesem Gedanken hielt Rossmann sein Schwert noch fester in der Hand.
Als schließlich der erste leichte Radpanzer in die Straße einbog, war die Spannung der Männer fast greifbar, nur um schon im nächsten Moment unglaübiger verwunderung zu weichen. Was dort in der Straße einbog war zwar zweifelsohne ein Fahrzeug des Erzfeindes, auch wenn einige wichtige Details anders waren. Alle häretischen Symbole waren mit Blut oder Dreck überdeckt, Banner waren abgebrochen worden und die Grausigen Trophäen, mit denen der Erzfeind seinen Fuhrpark normalerweise schmückte, waren entfernt worden und durch neue, grausige Trophäen ersetzt worden, wenn Rossmann nicht alles täuschte, handelte es sich dabei um die ehemalige Besatzung. Der jedoch wohl auffälligste Unterschied, war Hauptmann Koch, der lässig auf dem Panzer saß und sich an den Turm des Fahrzeugs lehnte.
Rossmann war gelinde gesagt mehr als überrascht, über die Wende der Ereignisse. Kaum trat er aus den Ruinen auf die Straße, ließ Koch den Panzer auch schon umgehend anhalten.
Koch sprang vom Fahrzeug ab und lächelte Rossmann schief an, offensichtlich verdammt stolz auf seine Leistung. Das Koch lächelte, konnte Rossmann in der tat sehen, weil Koch seine Gasmaske abgesetzt hatte um eine der dicksten Zigarren zu rauchen, die Rossmann in den letzten Dekaden gesehen hat.
„Herr Major, was machen sie den hier? Ich dachte, sie wären schon mit dem Rest am Rückzugspunkt.“ „Erstens, sie haben strikt gegen meine Befehle gehandelt, ihren Posten verlassen und dadurch mein gesamtes Bataillon gefährdet. Zweitens, Sie haben feindliches Material akquiriert, welches mehr als offensichtlich vom Chaos berührt ist. Und drittens, sie haben gegen die Rheinländische Kriegsdoktrin verstoßen und mitten in einem mehr als verseuchten Gebiet ihre Gasmaske abgenommen. Ich könnte sie schon für jeden dieser Verstöße umgehend standrechtlich erschießen lassen und je länger ich mich umschaue, desto mehr Verstöße finde ich.“ Kochs Zigarre hing plötzlich lose in seinem Mundwinkel und das schiefe grinsen war verschwunden, seine Stimme war etwas kleinlaut: „Und nun Herr Major?“ „Nun? Nun bin ich am überlegen, welche Medaille man so einem dummen Arschloch wie ihnen verleihen darf.“
Von einem zum anderen Moment brachen beide Offiziere in schallendem Gelächter aus. „Wir sollten zusehen, das wir hier Wegkommen Koch. Wie viele Fahrzeuge haben sie kapern können?“ Genug für sie und ihren Haufen Herr Major.“ Rossmann war erleichtert, dass machte die Sache bedeutend einfacher. Während Kempler und Rever ihre Züge im Eiltempo auf die gekarperten LKWs und Panzer verteilten, so dass alle mitkamen, musterte Rossmann noch einmal Koch während sie beide auf dem ersten Panzer saßen. Während Koch selbst in Hochstimmung zu sein schien, war seine Ausrüstung in erbärmlichen zustand. Man konnte nur erahnen, wie heftig die Nahkämpfe gewesen sein mussten, die all die Risse, Wunden und Verbrennungen angerichtet hatten. Plötzlich blieb Rossmanns Blick auf einem großem, goldenen Objekt hängen. Es war offensichtlich eine Maske oder ein Helm, in dem sich scheinbar immer noch ein Teil seines Vorbesitzers war. Mittlerweile hatte sich die Kolonne in Bewegung gesetzt, als Rossmann auf den Schädel zeigte: „Was ist das dort Herr Hauptmann?“ Koch, scheinbar verwundert, dass Rossmann seine kleine Trophäe überhaupt bemerkt hatte, antwortete fast beiläufig: „Ach dass, das war son Bastard, den ich unter den letzten Gegnern gefunden hab. Komplett in ner goldenen Rüstung mit ziemlich viel Schnik Schnak dran. Der Hundesohn schien wichtig zu sein und nachdem er meinte, es mit mir aufnehmen zu müssen... Naja, hab mir halt gedacht nimmst n kleines Andenken mit.“ „Gut, das kommt weg. Ich glaube, sie müssen mir mal bei Gelegenheit erzählen, was ihnen passiert ist, aber erst einmal möchte ich eine ihrer Zigarren.“
„Hier bedienen sie sich Herr Major.“
 
Ich liebe Nahkampfverrückte Imperiale Soldaten. Neulich bei einem Spiel hat mein Bruder einen Infanteriezug in den Nahkampf mit einem Dämonenprinzen bewegt und gewonnen. Deine Sturmpioniere sind ganz nach meinem Geschmack.
Wieder ein guter Teil, wenngleich ich die Reaktion des Armaggedonianers dumm und nicht nachvollziehbar finde. Ich würde jetzt nicht auf die Idee kommen, dass er so reagiert hätte. Aber egal.

Ich nehme an die Geschichte ist bald fertig.
 
Kapitel 8

„Wir kamen, wir sahen und wir sprengten ein scheiß großes Loch in den Planeten“
-Inoffizielles Motto der 2. Kompanie/1. Rheinland-

Im Moment lief alles gut, fast schon zu gut. Hauptmann von Steinber musste schon gehörig aufpassen, dass er nicht mit sich selbst zu frieden war, weil er aus Erfahrung wusste, dass das die Situation normalerweise schnell zu seinen Ungunsten Kippte. Und trotzdem, wenn er auf den Zeitplan schaute, waren sie einfach nur gut.
Mehr als die Hälfte der Männer und des Geräts waren mitlerweile in den Chimären und wenn weiterhin alles glatt lief, dann würden in den nächsten Minuten die ersten voll bepackten Chimären über die Imperiale Hochstraße dieses verdammte Grab Richtung Westen verlassen, gefolgt von vielen weiteren. Die Truppe an sich war den Umständen entsprechend relativ guter Laune. Zwar drückte die Abwesenheit von Major Rossmann die Stimmung etwas, aber die Offiziere konnten die Auswirkungen noch im Rahmen halten. Ein Risikofaktor blieben aber immer noch die Stahllegionäre. Die Moral der knapp hundert Mann war verständlicherweise am Boden zerstört. Tausende ihrer Kameraden und Freunde waren Tod und selbst wenn noch jemand von ihnen Leben würde, war es ihnen nicht möglich, sie noch heraus zu hauen. An diesem Punkt war Steinberg heilfroh, dass ihm ein erfahrener Lordkommissar und sein motivierter Junior zur Seite standen. Er wollte sich gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn Kirov die Stahllegionäre nicht zusammenhalten würde. Wahrscheinlich müssten sie sich die Chimären gewaltsam holen.
Von Steinberg stand im Moment am Großen Tor des Bunkerkomplexes und beobachtete wie ein Panzer nach dem anderen an ihm vorbei rauschte. Er brauchte keine Befehle mehr zu geben, da jeder wusste was er zu tun hatte, was ihm die zeit gab, auf den Major zu warten. „Ob er es wohl geschafft hat?“, von Steinberg schreckte zusammen. Er war mittlerweile so erschöpft, das er gar nicht bemerkt hatte, wie Kraft sich neben ihn gestellt hat. Steinberg hatte Kraft nicht mehr gesehen, seit er mit der Hauptstreitmacht und Kirov eingetroffen war. Eine kurze Befehlsübergabe und dann war Kraft auch schon mitten im Getümmel verschwunden um die Verladung zu koordinieren schien mittlerweile fertig zu sein. „Der Major ist schon aus viel größeren Schwierigkeiten wieder heraus gekommen, warum sollte er diesmal auf der Strecke bleiben? Etwas mehr Zuversicht Kraft!“ Kraft nickte bloß. „Die Männer sind müde Herr Hauptmann.“ „Ich weiß Kraft, uns geht es ja nicht besser. Aber wenn der Imperator es will, haben wir es ja bald hinter uns.“

Aus einer gemütlichen Fahrt zum Evakuierungszentrum war eine Halsbrecherische Hatz durch die Ruinen von Goldtorstadt geworden. Wie konnte dass nur passieren? Diese Frage schoss Major Rossmann immer wieder durch den Kopf, während er krampfhaft versuchte sich am Schützenpanzer fest zu halten.
Sie hatten gerade einmal die Hälfte des Weges geschafft, als plötzlich unverhofft der letzte Wagen ihrer Kolonne samt Besatzung in die Luft flog. „Mienen!“ hallte es ein paar mal zwischen den Fahrzeugen, aber wirklich nur ein paar mal. Ungefähr so lange, bis ein Schützenpanzer, ganz ähnlich dem, an dem Rossmann sich nun festklammerte, das brennende Wrack seines Opfers bei Seite schob um sich sein nächstes Ziel zu suchen. Sie entkamen dieser Situation, durch einen geistesgegenwärtigen Sturmpionier, welcher sich zusammen mit einigen Sprenggranaten für das Große und Ganze opferte.
Im Nachhinein war es ziemlich töricht von Rossmann zu glauben, dass knapp ein hundertzwanzig Mann die gepanzerte Vorhut eines Millionenheeres im Alleingang ausschalten konnte. Koch hatte es zwar geschafft, den Gegner kurzzeitig aus der Bahn zu werfen, weil dieser nicht mit einem Gegenangriff rechnete, nun kam er aber mit doppelter Stärke auf sie zu.
Die Fahrer des Konvois gaben wirklich alles. Sie nahmen Kurven mit dreißig Tonnen schweren Schützenpanzern, als wären es Rennwagen auf einer gut ausgebauten Rennstrecke. Dadurch gewannen sie mit Glück etwas Zeit. Vielleicht sogar genügend Zeit, dass Rossmann sich auf dem Weg noch etwas einfallen lassen konnte, wenn er nicht vom Panzer fiel.

Die letzte Chimäre fuhr an von Steinberg vorbei und er hätte eigentlich hocherfreut über diesen Zustand sein müssen, doch er war es nicht. Alle Einheiten unter seinem Kommando bis auf ihn, Kraft, sein und Krafts Stab, sowie Kirov mit seinem Junior waren nun auf dem weg in Sicherheit. Doch noch immer keine Spur von Rossmann und Koch. Die Fahrer der zwei Chimären (eine für Kraft, eine für von Steinberg und Kirov) wurden langsam nervös: „Ähh, Herr Hauptmann, in zwanzig Minuten haben wir die Todeszone erreicht. Wir sollten langsam losfahren.“ „wenn wir noch zwanzig Minuten haben Soldat, dann warten wir noch zwanzig Minuten, haben sie dass verstanden?“ Der junge Stahllegionär salutierte nervös und zog sich wieder in seinen Panzer zurück. „So ungern ich es zugebe, der Mann hat recht Herr Hauptmann,“ man merkte problemlos, dass Kirov dieser Satz schwer fiel, auch wenn von Steinberg sich nicht sicher war, ob es nur an der Redegewandtheit des Kommissars lag. „Wir warten bis zur letzten...was ist da – VERDAMMT! Volle Deckung! Fahrer richten sie die Waffen aus!“ Der Platz vor dem Bunker war ziemlich übersichtlich, weshalb es selbst für von Steinbergs alte Augen nicht schwer war, die Fahrzeuge am anderen Ende zu bemerken, welche wie ein Heizakult aus den Ruinen hervorbrach. „HALT! Nicht schießen! Verbündete!“, Krafts Augen waren offensichtlich besser: „Das ist der Major!“


So ich möchte euch hier mal um etwas bitten.
Aus Gründen der Qualitätssteigerung fänd ich es von euch sehr hilfreich, wenn ihr mal eine kleine Zusammenfassung der wichtigen Charaktere schreibt. Also wie ihr euch wen vorstellt, was ihr gut/schlecht an dem charakter findet und wie ihr sowohl die Charaktäre als auch das erste Rheinland einschätzt.
würd mich echt freuen
 
Bei Kettenromanen ist es das Problem, man verliert durch die großen Abstände der Veröffentlichungen sehr schnell den Überblick, wer jetzt wieder wer ist. Besonders bei Militärgeschichten mit vielen verschiedenen Personen verliere ich schnell den Überblick. Selbst bei den Geisterromanen habe ich nach längerer Pause immer das Problem gehabt, wer ist jetzt wieder wer. Und warum zur Hölle tut der jetzt gerade das, was er da gerade tut.

Von den ganzen Personen blieb mir an erster Stelle Lord-Kommisar Kirov hängen, weil er der einzige seiner Art ist. Er erinnert mich ziemlich an Gaunt und nicht den typischen GW Kommisar, der schon Leute erschießt, weil ihr Imperial Infantryman Uplifting Primer (geiles Buch übrigens, kann ich nur weiter empfehlen) ein Eselsohr hat. Und natürlich sein Junior, der erinnert mich an den jungen Kommisar bei den Geistern, dessen Name mir gerade nicht einfallen will.

Dann erinnere ich mich noch an Roßmann, dass ist der Chef der Jungs, altes Schlitzohr. Hat coole Leibwächter, klasse Idee das.

Kraft gibt es auch noch, groß und hat was in der Birne. Mit dem komme ich noch gut klar, kann man sich gut einfühlen.

Dann gibt es noch diesen Psycho, Jäger? Ziemlich brutaler Kerl.

Bei den anderen Personen fällt mir schwer was darunter vorzustellen. Zu viele Leute, empfinde das auch bei den Geisterromanen als Problem.

Ich seh diesen Knackpunkt auch bei meinem Projekt, da gibt es auch inzwischen nach der Pause andauernd Fragen, wer war jetzt wieder wer und ich habe noch den Vorteil, dass sie unterschiedlichen Organisationen angehören, was eine Einordnung noch erleichtert. Ich werde mal irgendwann die ganzen Namenslisten posten, damit man sich orientieren kann. Würde ich auch dir empfehlen, da kann man dann mit einem Klick einfach nachschauen, wer war dieser Kerl hier gleich nochmal, um den es jetzt gerade geht.
 
Ah, ich habs wohl versäumt, zum vorletzten Teil was zu sagen. Na gut, hab jetzt die beiden letzten gelesen und muss zwei Sachen anmerken:

1. Mir gefällt es sehr gut, wie du diese Evakuierung beschreibst und dass nebenbei auch noch Raum für die Hoffnungen und Befürchtungen der einzelnen Leute bleibt.
2. Du solltest aber dringend aufpassen, dass du dich in deiner Eile nicht verhaspelst. Je spannender es wird, desto mehr häufen sich die Tippfehler. Teilweise fehlen da sogar Buchstaben.

Also ich freu mich, dass du es anscheinend schaffst, diese Geschichte auch zu beenden. Bin mal gespannt, was jetzt noch kommt.
 
Die Wiedersehensfreude war nur von kurzer Dauer und brach schnell in Hektik aus. Der Alte hatte keine Worte der Begrüßung für seine Männer und die Kommissare übrig, sondern nur einen kurzen, jedoch unmissverständlichen Befehl: „Seht zu, dass ihr in die Fahrzeuge kommt. Wir haben wenns hoch kommt fünf Minuten Vorsprung!“ Es war vollkommen unnötig hin zu zu fügen, vor wem man den Vorsprung hatte. Alles sprintete in die Chimären und die Fahrer ließen umgehend die Ketten rasseln. Es ging raus aus der Stadt und dass mit Vollgas.

„Wie sieht ihr Plan aus Herr Major?“, die Funkverbindung war durch den Lärm der Panzer mehr als schlecht und Kraft konnte kaum seine eigene Stimme verstehen, geschweige denn die des Alten, aber es half schließlich alles nichts, dann musste man eben lauter sein. „Ich befürchte, dass uns der Feind einholen wird, wenn wir auf der Schnellstraße sind. Auf der anderen Seite können wir uns nicht auf weitere Gefechte einlassen, dafür ist die feindliche Hauptmacht zu nah...“ Eine Funkstille trat ein, welche Kraft in dieser Situation doch sehr irritierte: „Herr Major?“ Kraft schaute sich fragend zu seinem Stab um: „Ist die Funkverbindung abgebrochen?“ „Nein Herr Oberleutnant, der Major fährt nur einhundert Meter vor uns und das gerät läuft auf höchster Leistung. Die Verbindung müsste klar sein. Kraft versuchte es noch einmal: „Herr Major?“ „Kraft, Steinberg! Koch hat mich gerade auf eine Idee gebracht. Wie viel explosives Material haben wir noch?“ Von Steinberg meldete sich fast auf der Stelle aus seiner Chimäre: „Noch etwa zwei Tonnen, wenn wir Minen und schwere Munition dazu rechnen.“ Wieder eine kurze Funkstille bevor der Major sich wieder meldete: „Hervorragend! Koch sagt, dass das mehr als genug ist. Hören sie von Steinberg. Ich will, dass sie die Transporter mit der Munition anweisen, sofort zum Grimaldustor zu fahren, egal wie weit sie schon von der Stadt weg sind. Ich denke sie können mir folgen.“
Der Groschen war sowohl bei Kraft als auch bei von Steinberg umgehend gefallen. Dass Grimaldustor war das westliche Eingangstor, welches über der Imperialen Schnellstraße thronte. Es war ein überaus imposanter Prunkbau, da er die vierzig Meter hohe und mehr als einhundert Meter breite Schnellstraße, welche auf ihren hohen Säulen schon erhaben über dem Sumpf schwebte, noch einmal um einiges überragte. Wenn man ihn zum Einsturz bringen könnte, würde er ohne Zweifel die Schnellstraße unter sich zerschmettern und eine Verfolgung für mindestens eine Woche unmöglich machen. Eine Woche, die diesem Chaosabschaum nicht mehr bleiben würde. „Von Steinberg, sagen sie ihren Männern, dass sie das Tor entsprechend verminen und einen Zeitzünder anbringen sollen. Fünf Minuten sollten denke ich genügen.“ Als Rossmann die letzten Worte sprach, begann der Funker von von Steinberg schon hektisch damit, die Pioniere in die Leitung zu bekommen.
Kraft gefiel der Plan, aber er sah auch das Risiko. Er kannte das Grimaldustor noch vom ersten Angriff auf die Stadt und zwei Tonne Sprengstoff würden verdammt eng werden bei so einer massiven Konstruktion.

Nach etwa sechs Standartminuten kam die durchsage von den Pionieren, dass die Ladung erfolgreich platziert worden war und der Zeitzünder wie befohlen aus fünf Minuten gesetzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war Goldtorstadt bereits von allen Imperialen Verbänden erfolgreich über die Schnellstraße verlassen worden, von allen Verbänden, bis auf den kleinen Verband vom Major.
„Wie liegen wir in der Zeit Hauptmann Koch?“ Es war bestimmt schon das dritte Mal, dass der Alte Koch diese Frage stellte, aber Koch war zu fertig um zu meckern: „Das Grimaldustor liegt noch etwa fünfhundert Meter vor uns und noch sieben Minuten, bis wir die Todeszone erreicht haben Herr Major.“ Es hätte in der Tat schlimmer sein können, dachte sich Rossmann. Praktisch gesehen hatten sie es geschafft. Jeden Moment würden sie das Tor passieren und damit auch die erste Todeszone. Zwar würden sie noch lange nicht außer Reichweite der Explosion sein, wenn der Laden in knapp drei Stunden hochgehen würde, aber bis dahin konnten sie noch jede Menge Kilometer auf einer gut ausgebauten Imperialen Hochstraße hinter sich bringen. „Sir, von Steinberg meldet Panzer voraus am Tor!“, der Alte hätte sich in diesem Moment wohl nichts weniger von seinem Funker gewünscht als diese Aussage. „Freund oder Feind? Die können doch unmöglich so weit vor uns sein.“ Von Steinberg schien noch mehr gesehen zu haben: „Von Steinberg meldet befreundetes Fahrzeug, es scheinen die Gardisten von Kirov zu sein.“
Es waren in der tat die neun Gardisten, welche Kirov mit in die Kampfzone begleitet hatten und die nachfolgenden Gefechte überlebt hatten. Ihre Befehle schienen sie daran zu hindern, die Stadt ohne Kirov zu verlassen, weshalb sie es wohl vorzuziehen schienen, mit ihrer Chimäre zwischen zwei Tonnen tickenden Sprengstoff zu warten. Entweder mit Kirov oder gar nicht.
Kirov, welcher mittlerweile wohl auch der Situation gewahr geworden war und erkannt hatte, dass die Zeit gegen sie lief, kroch aus dem Turm seines Transportes und Signalisierte seinen Männern die Weiterfahrt.
Zwei Stunden und vierzig Minuten nach terranischer Standartzeit vor der Detonation des Torpedolagers passierte Major Walther Tiberius Rossmann schließlich als letzte Imperiale Einheit die Stadtgrenze von Glodtorstadt durch das Grimaldustor. Bei dem kleinen Fahrzeugverband machte sich Urplötzlich Erleichterung breit. Der Stress von über zwei Monaten durchgängiger Kämpfe und zuletzt die Belastungen der Flucht fielen wie schwere Steine von den Schultern der Männer und Offiziere. In manchen Transportern brach sogar spontaner Jubel aus und selbst Major Rossmann ließ sich dazu hinreißen, seine vom Kampf gezeichnete Gasmaske abzunehmen um erleichtert frische Luft ein zu atmen.
Zumindest bis Hauptmann Koch sich zum Major hinüber beugte und ihm mit besorgtem Gesichtsausdruck sein Armbandchronometer zeigte. Rossmann setzte sich umgehend die Maske wieder auf und all die last war wieder da. Er befahl dem Fahrer sofort an zu halten und wieder um zu drehen.

Die Fünf Minuten waren um und die Bombe hatte nicht gezündet.