Schande

Für jeden der Gauck nicht kennt, und das scheinen hier wie man rauslesen kann einige zu sein, denen empfehle ich, mal auf youtube sich die ein oder andere Rede reinzutun.

Das kann einfach niemand besser als er in der aktuellen Politiklandschaft.

Deswegen isses ja eben auch so schade dass es nicht geklappt hat mit ihm. Alles was ich von Wulff dagegen weiss, ist seine beeindruckende Farblosigkeit in jeder Hinsicht, und dass er sich selber den Kanzlerposten nicht zutraut, da er nach eigener Aussage 'kein Alphatier' sei. Ich fürchte, es ist ein Obst.
Und er wird genau solche Reden halten wie die Queen in England das tut: in allen Belangen Palaver, und man wird sich niemals eines einzigen Zitates erinnern. In gewisser Weise ist das ja auch ne Leistung.
 
Und genau das ist doch diese maßlose Heuchelei: jeder nimmt für sich heute in Anspruch, "politisch interessiert" zu sein, am Besten im Verband mit der Forderung, der Bürger solle Bundestagspräsident, Bundespräsident und die ganzen wichtigen Entscheidungen innen- sowie außenpolitischer Art gleich mitbestimmen, aber seiner Verantwortung gerecht werden will keiner.

Heuchelei? Mitnichten!
Es ist doch schlicht und ergreifend so, dass einem bei der Mehrzahl der aktuellen politischen Vorgänge das kalte Grausen kommt, wenn man sich näher damit befasst - Bei mir ist da einfach zu oft meine persönliche Hemmschwelle erreicht.

Konsequenzen aus der Bankenkrise
Bildungspolitik
Umweltpolitik
...

Die Liste ist endlos und auf nahezu allen Sektoren versagt unsere Regierung nahezu vollständig. Da muss man sich nun wirklich nicht wundern, wenn sich Politikverdrossenheit beit macht. Der Ruf nach mehr Mitbestimmung wird doch nicht zuletzt deswegen laut, weil man den Regierungsparteien einfach keine vernünftigen Entscheidungen mehr zutraut.
 
auf den ersten Blick nicht so prall, aber wenn man sich damit beschäftigt eine durchaus annehmbare Lösung.

Keine Frage, annhembar ist der, für jedermann mehr oder weniger. Der wird nirgends anecken; der konnte sich schon immer in jede Diskussionsrunde einpassen, und hat sich ohne Verdruss schlicht so oft zur Ministerpräsidentenwahl aufstellen lassen, bis es irgendwann mal unvermeidlich wurde.

Amtierende Präsidenten sind immer beliebt, und arg viel falsch machen kann man eh nicht beim Fähre taufen.
Unbedingt mal in den Song 'Präsident' von Rainald Grebe reinhören!

Gauck wäre nur einfach ne granatenmässige Alternative gewesen. Kein Parteikarrierist, clever, guter Redenhalter, eigene Agenda. Schade das Mutti nicht drauf gekommen ist.

Bei Wulff weiss ich die Allgemeinplätze doch schon, bevor er den Mund aufgemacht hat. Trotzdem wird er das total souverän machen und ohne Fehler, und auch als Bundespräsi noch brav seine kranke Mutti pflegen, wie er nicht müde wird zu betonen.


----------
Nur am Rande und ohne das direkt auf die Kandidaten zu beziehen, eher zum Thema 'Vollversorgermentalität'. Ein Ex Bundespräsi behält immer ein Büro und eine Sekretärin, ausserdem den Fahrdienst, bis er stirbt. Das Gehalt wird auch voll weiterbezahlt, auch wenn er nicht mehr im Amt ist. Immerhin alle 5 Jahre ne nette Mille. Sollte er sterben, und seine Frau verwitwen, erhält die immernoch, bis an ihr Lebensende, 60% seines Bundespräsidentensalärs, der Herrgott weiss wieso.

Finanziell sind junge Bundespräsidenten also n echter Mist.
 
Satan wählt gelb

Nur am Rande und ohne das direkt auf die Kandidaten zu beziehen, eher zum Thema 'Vollversorgermentalität'.
Hey, Moment mal, war es nicht so, dass im Zuge des Sparpaketes fundamentale Streichungen, bei den Diäten, Pensionen und der Fahrbereitschaft der Politiker gemacht wurden, einfach auch, um mit strahlendem Beispiel voran zu gehen und den Willen einer wirklich nachhaltigen Veränderung zum Besseren zu zeigen?

Ach, nein, das war nicht so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schwarz-Gelb ist der Untergang

hm, ich bin wohl der einzige mensch in deutschland, der glaubt dass auch wulff durchaus potenzial haben kann.
Ich denke, dass er ganz gut vergleichbar ist mit dem Tyra-Codex: auf den ersten Blick nicht so prall, aber wenn man sich damit beschäftigt eine durchaus annehmbare Lösung.
mmmmmhhhh... mmmmhhhh..... Sieht so aus. Evtl. solltest Du dann doch mal ein anderes Spiel spielen?!:bottom:😛uke:🤢
Der fluffige Bienemerkel-Codex von 2009 scheint ja auch von irgendwelchen unbeliebten GW-Designern verfasst worden zu sein. Wie es dann nachher kommt, habe ich ja schon vorausgesagt. Aber ich tendiere da eher zu Dark Angels, Orks und ein paar Blood Angels eingesprenkelt....🙄
 
hm, ich bin wohl der einzige mensch in deutschland, der glaubt dass auch wulff durchaus potenzial haben kann.
Ich denke, dass er ganz gut vergleichbar ist mit dem Tyra-Codex: auf den ersten Blick nicht so prall, aber wenn man sich damit beschäftigt eine durchaus annehmbare Lösung.
den gedanke hatte ich auch im kopf! 🙂

aber die meisten deutschen (und anscheind auch viele tabletopspieler) denken lieber immer im dunkelsten schwarz und freuen sich wenigstens, dass sie sich einig sind, das die aktuelle lage schlecht/doof/apokalyptisch ist.

traurig wenn man nur so seinen alltag erhellen kann. ein echtes armutszeugnis der gesellschaft. -_-
 
ich konnte die ganze hysterie um gauck nicht verstehen. ich komme aus einer ostdeutschen familie und bin 1982 in ost-berlin auf die welt gekommen. ich habe also nicht viel vin der ddr mitbekommen, aber man wird ja durch sein umfeld mit erzogen. keiner meiner familienmitglieder war bei der stasi, keiner will die mauer wieder aufbauen. aber das gauck für die linken unwählbar sein wird, hätte der spd und den grünen klar sein müssen. die gauck-(inzwischen birthler) behörde hat sich ja einen seltsamen ruf erworben. sie sind eine historisch wichtige institution und sollen ihre arbeit machen. komischerweise fiel denen aber immer vor wichtigen ereignissen oder wahlen usw. bei denen ostdeutsche wichtige positionen besetzen sollten ein, da mal gaaaaanz genau nachzusehen, ob da nicht mal irgendwas war (und wenn es nur ein gespräch mit der stasi war) und haben menschen dadurch zerstört. aktuellster fall die miesmacherei der rot-roten koalition in brandenburg. offensichtlich wird menschen nicht zugestanden in der vergangenheit fehler gemacht zu haben und heute vllt anders darüber zu denken.

gauck war ein kandidat der viel besser zu schwarz-gelb gepasst hätte und nichts anderes wollte rot-grün der lieben merkel unter die nase reiben. die wussten genau, dass es nicht klappen kann, weil die linken gauck nicht mittragen können. jetzt haben sie einen mega-medien-coup gelandet und können obendrein noch jmd den schwarzen peter zuschieben weil es nicht geklappt hat. taktisch ein meisterleistung! aber mehr auch nicht.
 
Was würde der Führer nur dazu sagen 🙄

Voigt, sie Idiot! Wegtreten!!!
05.gif
 
Ich hab eigentlich ein etwas gespaltenes Verhältniss zu Gauck aber ich bin auch der Meinung das er die bessere Wahl gewesen wäre. Und alles was ich von Wulff bisher vor und nach der Wahl gehört habe, bestärkt mich in meiner Meinung nur noch mehr. Der ist ein typischer Berufspolitiker und so jemanden in der aktuellen Zeit, in der doch wohl einige schmerzhafte Veränderungen auf dem Plan stehen, gegen die offensichtliche öffentliche Meinung durchzudrücken ist einfach ein denkbar schlechtes Signal an die Bevölkerung. Schade, sehr schade.
 
Was wären denn die Folgen der Forderung mit denen ich mich auseinander setzen müsste? Ich interessiere mich für Politik und beschäftige mich damit, ich sehe keinen Nachteil an möglichen Folgen, wenn ich den Bundespräsidenten direkt wählen dürfte. Selbst wenn ich mich nicht mit der Politik beschäftigen würde, sondern aus dem Bauch heraus, nach Gefühl entscheiden würde, fänd ich das auch nicht schlimm, denn genau dies (eine Personen bezogene Wahl) wird doch ständig gemacht, denn streng genommen wählen wir nicht den Bundeskanzler, sondern den Deutschen Bundestag, nicht die Ministerpräsidenten, sondern die Landtage. Ganz viele Leute entscheiden auch dort wem sie ihre Stimme geben nicht auf Basis des politischen Programms, sondern auf Basis des sympathischeren Kandidaten. Selbstverständlich wäre bei einer direkten Wahl eine Menge Leute vertreten, die gar nicht wählen oder "einfach mal so" ohne nach unseren Maßstäben (uns = die Leute die meinen politisch den Durchblick zu haben) informiert zu sein, aber solchen Menschen kann man in einer Demokratie eben nicht ihr Recht absprechen, nur weil man sich selbst für geistig moralisch überlegen hält. Ich persönlich finde die direkte Wahl besser.
War weder auf dich, noch auf jemand anderem hier im Fourm direkt bezogen, da die hier posten eh diejenigen sind, die sich informieren etc. pp.
Ich gebe dir zwar recht, dass man "Bauchwähler" nicht ausschließen darf, habe das aber auch nicht gefordert. Mein Anliegen ging eher in die Richtung, dass einige Leute fordern, ohne zu wissen, warum sie fordern bzw. was sie genau fordern. Wenn man optimistisch denkt, sollte jeder Staatsbürger ja soweit mündig sein, dass er in der Lage ist am politischen Leben teilzunehmen. Ist zwar optimistisch gedacht, aber eigentlich sollten alle Wahlberechtigten ja ein solches Verständnis haben.
Im Endeffekt würde das bedeuten, dass man sich über Parteien, Kandidaten etc. informiert und dann seine Entscheidung trifft. Die wenigsten tun dies aber (schließe mich hierbei sogar nicht aus), da ihnen entweder die Zeit dazu fehlt, eine Verdrossenheit eingesetzt hat, man nicht so der politische Typ ist (um es mal umgangssprachlich zu sagen).
Ich bin im Endeffekt ein wenig froh, dass ich nicht alles wählen muss (obwoh ich Basisdemokratie eigentlich die bessere Wahl finde, da hier ja dann wirklich der Spruch stimmt, dass die Macht vom Volke ausgeht), da ich neben Studium nicht in der Lage bin, mich noch fachfremd mit politischen Problemen auseinanderzusetzen. (Das bedeutet nicht, dass ich das generell nicht will, aber da die gesellschaft ja ein Zeitproblem schafft, muss ich leider starke Abstriche machen, was meine persönliche Weiterbildung angeht.)
 
Ich interessiere mich für Politik und beschäftige mich damit, ich sehe keinen Nachteil an möglichen Folgen, wenn ich den Bundespräsidenten direkt wählen dürfte.
Kurzer Einwurf dazu: doch as hätte dramatische Folgen. Im Prinzip müssten wir unser ganzes System umbauen. Denn bei einer Direktwahl des Präsidenten hätte der, eben wegen der Direktwahl, eine höhere Legitimation als der Kanzler. Im Prinzip wäre der Präsident durch eine Direktwahl kein reines Repräsentationsamt mehr, schon durch die Direktwahl wäre er sogar regelrecht verpflichtet Politik zu machen...